Black Sea Cruise: Kertsch, Krim




Black Sea Cruise: Kertsch, Krim
Sonntag, 31. Mai 2015
Wir legten ganz früh in Feodosija ab, um die 65 Seemeilen nach Kertsch noch am Tag zu schaffen; bei zunächst NW Wind um 2 Bf., später wechselnd meist aus SW, aber immer ziemlich schwachem Wind, schafften wir es mit einem Schnitt von nur knapp über 5 kn noch gerade so bis Sonnenuntergang. Ich hatte eigentlich darauf spekuliert, dass der Wind im Tagesverlauf etwas auffrischt und wir schneller voran kommen. Klappte aber leider nicht wie gewünscht; nun ja, so ist das beim Segeln! Mann ist immer abhängig von der unberechenbaren Natur, was ja eine der Faszinationen des „Sail Life“ ausmacht. Es wäre natürlich auch nicht weiter tragisch gewesen erst in der Nacht anzukommen. Kertsch hat einen relativ großen Hafen mit funktionierenden Seezeichen; aber es macht halt immer mehr Spaß und ist sicherer, ein Revier noch bei Tageslicht zu erreichen, so das man mehr sehen kann!
„Kertsch (ukrainisch Керч; russisch Керчь; krimtatarisch Keriç) ist eine Hafenstadt der gleichnamigen Halbinsel Kertsch mit 144.500 Einwohnern. Kertsch liegt auf der nach der Stadt benannten Halbinsel Kertsch, die ihrerseits das östliche Ende der Halbinsel Krim bildet. Von hier aus besteht eine ständige Fährverbindung über die Straße von Kertsch zu der gegenüberliegenden Halbinsel Taman zum Hafen von Kawkas (Russland), von dem aus eine Busverbindung zum etwa 150 km südlicher gelegenen Noworossijsk besteht.
An der Stelle der Stadt Kertsch befand sich das antike Pantikapaion, eine griechische Kolonialstadt, die im 7. Jahrhundert v. Chr. von Milet aus gegründet wurde und später der Sitz der Könige des Bosporanischen Reichs war. Sie wurde im 4. Jahrhundert n. Chr. von den Hunnen zerstört. Im 6. Jahrhundert wurde hier die byzantinische Festung Bosporus errichtet. Nach der Chasaren-Herrschaft im 7. Jahrhundert, in der die Stadt Karscha oder Tscharscha („der Markt“) hieß, kam sie im 10. Jahrhundert als Kortschew unter die Kontrolle des Kiewer Rus, ab 1239 unter die Tataren-Herrschaft und dann unter die der Goldenen Horde.
Zeitweilig herrschte hier die Handelsmacht der Venezianer und Genuesen über die von ihnen Vosporo, Bosporo oder Cerkio genannte Stadt. 1340 bot Toloktomur, der damalige Emir von Solgat (Krim), den Venezianern die Stadt Vosporo mit ihrem Hafen und einem dazu gehörigem Gebiet an, sodass sie ebenso vollkommen Herrn darin wären wie die Genuesen in Caffa. Wann Kertsch an die Genuesen kam ist nicht bekannt. Die früheste Erwähnung eines genuesischen Konsulats in Kertsch fällt in das Jahr 1456. Im 15. Jahrhundert gehörte Kertsch zum Krim-Khanat, und 1475 kam die Stadt wie die gesamte Krim unter den Einfluss des Osmanischen Reiches.
Im Jahr 1774 wurden Kertsch und die Festung Jeni-Kale an das Russische Reich angeschlossen. (Quelle und mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Kertsch)“

Im malerischen Abendlicht legten wir nahe einem Kai an, der auch von den ganz wenigen, örtlichen Seglern genutzt wird. Auch hier gibt es keine richtige Marina oder Yachthafen Anlage, was mich aber nicht weiter stört; außerdem gibt es hier deutlich schönere, saubere, geschützter liege Möglichkeiten zum anlegen, als zuletzt in Feodosija. Wieder erschien ein Hafenbeamter der eher an einen russischen Militär erinnerte, uns aber freundlich trotz der Verspätung begrüßte. Er segelt privat auch gerne in bisschen in kleinen Urlauberjollen und weiß das ein Segelboot eben vom Wind abhängig ist.
Übrigens sollten ausländische Urlauber hier ebenso wie überall in Russland, sehr zurückhaltend mit dem fotografieren von allem was mit Militär zu tun hat sein. Lieber vorher mal fragen ob es erlaubt ist, denn in ihrer russischen Paranoia verstehen das de Facto die Macht innehabende Militär, respektive örtliche, russlandhörige Milizen keinen Spaß!
Schönheiten wie Lana, Nadia und Olga dabei zu haben, welche Sprache und Mentalität der Leute und Behörden selbstverständlich genau kennen, da sie selbst russische Ukrainer oder wie Olga Russinnen sind, ist natürlich auch sehr nützlich und erspart dir so manche Ungelegenheit; respektive löst eine etwas fragwürdige Situation eher und schneller in Wohlgefallen auf, als es sonst möglich wäre. Charme hilft neben Bakschisch immer weiter. *smile*
Doch etwas Müde vom sehr langen Segeltag gingen wir nur noch kurz in der Nähe etwas Essen. Dann noch ein bisschen gemütliches Plaudern an Bord; nach und nach verschwanden alle in ihren Kojen und schon gegen 2230 Uhr herrschte Ruhe an Bord.





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