Fort Pierce: frech, frecher = Carey




Donnerstag, 5. Juni 2014
Mittwoch früh mache ich mal wieder schlafgestört einen Morgenspaziergang; die Sonne war gerade erst aufgegangen, aber wegen noch vieler Wolken war es vergleichsweise düster. Regen soll es aber keinen geben und ab Donnerstag ist auch wieder strahlende Sonne mit Temperaturen um 30° C angesagt, nachdem wir jetzt gut drei eher bewölkte, graue Tage hatten. Eine Tasse Cafe hatte ich schon an Bord genommen, verspürte jedoch das Bedürfnis nach einer weiteren. Nun sind amerikanische Breakfast „Diners“ aber nicht gerade Läden, in welchen ein guter Cafe gewohnter Mensch wie ich sich eine Tasse holen sollte, wenn er sich danach nicht übergeben will! *seufz* Ok, ganz so schlimm ist es nicht, aber solchen Cafe würde ich freiwillig nur in Notfällen trinken!
Da laufe ich gerade auf so einen typisch amerikanischen Platz mit riesigem Parkplatz und einigen Geschäften in zwei flachen Gebäuden zu; eine Bank, Dienstleister, Barber Shop usw…., und zu meiner großen Freude auch ein italienisches Lokal namens „Capone“! Natürlich haben die so früh noch geschlossen, aber man sah Personal herum wuseln und die kleine Terrasse vorbereiten und wenn es wirklich ein Italiener ist der den Laden „italienisch“ betreibt, dann werden sie mir bestimmt auch einen Cafe verkaufen, obwohl noch geschlossen ist.
Dem war auch tatsächlich so; freundlich nett und in Morgenschwätzchen Laune bekam ich einen guten Capu, plauderte ein bisschen rauchend mit den Leuten und ging dann weiter, um sie nicht länger von der Arbeit abzuhalten. Das Ristorante liegt genau zwischen den beiden Flachdachbauten und als ich „hinten“ herum weiter spaziere, kahm ich an einer Art kleinem Schrottplatz vorbei, der sich offenbar auf alte VW Bullis spezialisiert hat, denn davon standen ein gutes Dutzend herum; alle mehr oder weniger verrostet, verwittert und ausgeschlachtet und offenbar dienen sie als Ersatzteillager für Bulli Fans, von denen es ja Weltweit überall viele gibt. Ein alter Wagen mit Westfalia Ausstattung und in schreiend gelber Farbe war noch sehr gut erhalten und sah so aus als ob er noch bis gestern von einem Reisenden genutzt worden ist, worauf auch das aktive Autokennzeichen hindeutete, wirkte aber auch nicht mehr Fahrtüchtig… und plötzlich sehe ich ein hübsches Girl von ca. 19 – 20 mit frecher, schwarzer Kurzhaarfrisur, einem weißen Männerhemd und kurzen, knappen, blassblauen Shorts; tolle Beine, unübersehbar klasse Figur und ein süß – frech – freundliches Lächeln unter den kurzen Haaren, machen sie zu einem reizenden Anblick und ich wünschte ihr einen wunderschönen, guten Morgen! *smile*
Das Mädel rümpft die süße Nase und schaut in den stark bedeckten Himmel, meint: „So schön ist der Morgen aber auch nicht!“
„Ich meinte nicht das Wetter…“ grinse ich mit vielsagendem Blick auf ihre kräftigen, schönen Schenkel. Ihre Reaktion verriet dass sie ziemlich clever und schlagfertig ist und weiblich sofort verstand was ich meinte… 
„Ok, aus deiner Sicht ist es also ein schöner Morgen…“lacht sie bezaubernd und sehr selbstbewusst, aber keine Spur überheblich. „Also guten Morgen. Ich bin Carey aus New York; nett dich kennen zu lernen…” Setzt sie noch in typisch amerikanischer Art die Begrüßungsformel hinzu.
„Oh, eine New Yorker Pflanze! Hi, ich heiße Steve aus Deutschland; SEHR erfreut DICH kennen zu lernen (stark betont); was verschlägt ein Big Apple Girl denn an so einen Platz wie hier?“ Lächle ich erfreut darüber, dass dieses reizende Girl offenbar Lust auf etwas Geplauder hatte.
„Na rate mal!“ Schmunzelte sie mehrdeutig, aber offenbar mit Absicht dahinter, was ich sofort erkannte. Wenn sie so clever und blitzgescheit ist wie es scheint, dann ist so etwas ein guter Test um zu sehen ob Frau es nur mit einem typischen, bei ihrem Anblick geilen, X beliebigen Deppen zu tun hat, was für Girls wie sie eher Öde und nervend ist; oder mit jemandem der mit ihrem Niveau mithalten kann, es vielleicht sogar übertrifft und somit interessanter sein könnte. Ich kenne das nur zu gut und wende häufig ja ähnlich Tricks an… und schwer zu erraten war das folgende ja wirklich nicht!

„Tja…, mit dem billig gekauften Bulli nach irgend einem schulischen Abschluss nach Florida gefahren um ein halbes Jahr oder so Auszeit zu nehmen; Jetzt ist die alte Kiste kaputt gegangen und hängst du hier fest, hoffst das dir der Eigentümer der anderen Bullis die Kiste reparieren und du weiter fahren kannst…, richtig oder richtig?!“ Schmunzle ich sehr vergnügt.
„Hey, genial geraten, stimmt genau, außer: billig war mein „Fritzchen“ nicht grad!“ Lacht Carey ebenso vergnügt mit leicht staunendem Ausdruck; vermutlich hatte sie nicht erwartet das ich so treffend Kombiniere und offensichtlich genau ins Schwarze treffe. „Aber der Typ hier kann seine Ersatzteile teuer an Fans verkaufen und diese Preise kann ich nicht zahlen; deswegen hat er mir vorgeschlagen: schlaf eine Woche mit mir, dann bring ich dir „Fritzchen“ in der Zeit wieder zum laufen! Was meinst du, sollte ich das machen?“ Grinselt sie etwas schief und natürlich nicht darüber erfreut, aber auch keineswegs empört oder beleidigt, weil sie genau weiß wie das eben so läuft in dieser Welt.
„Ja…, aber nur wenn du wartest bis ich den Laden hier gekauft habe!“ Grinse ich breit.
„Hahaha, eine geniale Antwort! Ok, ich könnte meine Familie um Hilfe bitten, aber das lässt mein Stolz nicht zu; also muss ich ein oder zwei Monate Jobben, um genug Kohle zusammen zu kriegen!“ Amüsiert sich Carey.
„Um wie viel geht es denn und was fehlt deiner Kiste? Will ich neugierig wissen.
„Hey, nenn mein geliebtes „Fritzchen“, so heißt er, nicht Kiste! Ach, ein paar Teile, schätzungsweise 1.500,- Dollar!“ Meint Carey.
„Magst einen kostenlosen Rat haben?“ Schmunzle ich.
„Klar! Ein Deutscher müsste mit Bullis doch bescheid wissen und wenn er kostenlos ist…“ guckt sie gespannt.
„Lass dich auf einen schöneren Stellplatz abschleppen; dann frage andere Automechaniker um Rat und recherchiere zuvor im Net, ob, wo und für wie viel die nötigen Teile zu bekommen sind; ich vermute damit kommst du günstiger weg und bist nicht mehr auf das Wohlwollen des Typs hier angewiesen! Wenn du magst helfe ich dir ein bisschen!“ Lächle ich mit vertrauen erweckender Stimme. (wie ich hoffte!) *smile*
„Hm, interessanter, guter Vorschlag…; und was erwartest du als Gegenleistung von mir?“ Blinzelt Carey.
„Ein Lächeln, ein Küsschen und wenn du Lust hast ein kleines Shooting mit einem Profi Fotograf, der ich auch bin oder genauer gesagt war; heutzutage mach ichs nur noch für den persönlichen Spaß; für ein richtiges Shooting könnte ich dir auch eine Gage zahlen, welche dir hilft genug Geld zusammen zu bekommen; aber verpflichtet bist du zu nichts!“ Erkläre ich lächelnd.
„Was denn? Bist du der gute Geist, der den Menschen einfach so hilft?“ Schaut Carey nun sichtlich ernsthafter interessiert und auch neugierig, was ich denn wohl für einer bin.
„Manchmal bin ich das…, so just for Fun!“ Grinse ich. Warum auch nicht? Ich bin alt und jungen Menschen sollte man manchmal helfen, wenn sie von der Sorte sind, dass sie es auch verdienen. Carey scheint eindeutig so ein Typ zu sein. Idioten und egoistische Typen, welche einen und jeden immer nur ausnützen wollen oder die sich mies benehmen, helfe ich natürlich im Allgemeinen nicht; aber netten Menschen in auch noch unverschuldeter Notlage kann man schon mal unter die Arme greifen! Das es meistens, wenn ich so was mache, sich um hübsche Girls handelt mag anderen gegenüber nicht ganz Fair sein, aber ich bin halt auch nur ein Mensch und Mann mit einer großen Schwäche für schöne Frauen; aber es sind manchmal auch Männer oder Pardon, hässliche Leute denen ich auch ein bisschen helfe und das beruhigt mein Gewissen! *smile*

Wir plauderten und frotzelten noch ein wenig, dann lud ich sie zum mit frühstücken an Bord ein; danach könnten wir im Net recherchieren und dann mit unserem örtlichen Mietwagen Careys Bulli abschleppen. Der Frechdachs guckte zwar etwas skeptisch und schaute sich auf dem Weg zum Boot sorgfältig alles an. Aber das ist ja nur Vernünftig, wenn ein junges Girl einem fremden, alten Mann auf ein Boot folgt; nur Doofe würden das ohne gesunde Vorsicht tun! Natürlich verflog ihre Vorsicht dann praktisch sofort, als sie die anderen, ähnlich alten Girls an Bord sah und unkompliziert am üppigen Frühstücktisch begrüßt wurde als gehöre sie quasi dazu.
Mandy hatte übrigens schon vor Tagen einen Bäcker entdeckt, der Brot von deutscher Qualität anbietet; es ist zwar italienisches, Natur belassenes Bauernbrot, aber das schmeckt wirklich köstlich und würde sich in jeder dt. Bäckerei auch gut machen!
Nun, Sascha kennt sich auch mit Autos ziemlich gut aus und ist als typischer Bewohner eines Ex Ostblocklandes auch noch daran gewöhnt, mit Improvisationstalent praktisch alles selbst zu machen. Wir drei fuhren also mit unserem Mietwagen zu dem Abstellplatz und schleppten Careys „Fritzchen“ erst mal auf einen Platz in der Nähe unseres Trawlers. Dann checkte Sascha die Kiste mit meiner geringen Hilfe durch, Carey hat kaum Ahnung und hielt sich klug zurück, und siehe da, er fand ziemlich schnell die Probleme. Offenbar ist der Starter hinüber und die Kraftstoffpumpe ebenfalls; dazu noch ein paar Kleinigkeiten wie Bremsbeläge, Schläuche, Öl-, Luft- und Kraftstofffilter usw., damit die Kiste wieder sicher Unterwegs ist.
Eine schnelle Internetrecherche ergab zu erwartende Kosten von ca: Kleinteile 80,-€, Starter 329,-, Kraftstoffpumpe 103,-, zusammen also etwas über 500,-€ oder 700,-US$; die Lieferzeit dürfte bei 3 – 5 Tagen liegen; den Einbau traut sich Sascha mit Hilfe in einer Mietwerkstatt an einem Tag zu. Wäre es eine offizielle Reparatur einer Werkstatt dürften mit Arbeitskosten an die 1.500,-$ zusammen kommen, wie der Typ Carey ja schon gesagt und ihr also nichts vorgelogen hatte.


„Hm, ich habe momentan gut 750,- in meiner Reisekasse; mindestens 300,- sollten da zu Sicherheit immer drin sein, also muss ich mir gut einen Tausender dazu verdienen, was mit einem Monat Jobben zu schaffen sein dürfte…“ grübelte Carey so vor sich hin, aber so das ich es höre und natürlich hoffte sie auf einen hilfreichen Vorschlag meinerseits. *grins* Irrtum, denn schon hatte sie sich etwas ausgedacht und unterbreitete mir einen Vorschlag:
„Hey, wie wärs…, du hast mir doch Hilfe angeboten?! Wir bestellen sofort alles Notwendige, dann ist das Zeug vielleicht schon vor dem Wochenende hier; du schießt mir die Kosten vor und dafür mach ich mit dir jeden Tag ein Shooting, bis die Teile kommen, wenn du willst?! Nach den üblichen Gagen, ich habe schon gelegentlich ein bisschen gemodelt, müsste damit der Tausender doch gut abgegolten sein, oder? Und natürlich wäre ich euch für diese Hilfe Suuuuuuuuuuuuuuper Dankbar und scheure auch noch jeden Tag das Deck oder was es sonst so an Dreckarbeiten an Bord deines Bootes gibt…na?!“ Lachte Carey sehr frech und selbstbewusst, aber auch sehr nett, lieb und zeigend, dass sie wirklich sehr dankbar wäre und ein Mensch ist, der solche Hilfe nicht nur egoistisch beansprucht.
„Und was kriege ich, der die ganze Arbeit machen muss?“ Grinste Sascha Charmant und hätte wohl wirklich nichts dagegen, mit dieser reizenden Amerikanerin einen Seitensprung zu riskieren! *lach* Wenn Vika ihn dabei ertappt, schneidet sie ihm im Schlaf zwar wahrscheinlich „etwas“ ab, denn sie ist ein temperamentvoller Vulkan, aber daran schien er momentan nicht zu denken. Carey streichelt ihm, sich dessen wohl völlig bewusst, kurz auf weibliche Art die Backe und lächelte:
„Wie wäre es mit einem Kuss und ewiger Freundschaft?“ Natürlich kennt ein so cleveres Girl ihre Wirkung auf Männer genau und obwohl sie nicht mal ein Drittel von Vikas unerhörtem, erotischen Sexappeal erreicht, so weiß sie doch, dass sie mit anderen Qualitäten wuchern kann, welche auf andere Art ihre Wirkung auf Männer hat. 

Nun ja, die spielerischen Frotzeleien haben zwar durchaus auch einen ernsten Kern, aber natürlich ist es hauptsächlich Spaß und würden wir Carey selbstverständlich sowieso so gut als möglich helfen…, einfach weil sie ein so sympathischer Typ ist, denn man automatisch gleich gerne hat. Also sagten wir zu und ich bestellte die Teile über meine Kreditkarte; telefonische Nachfrage beim Lieferanten ergab: sie wollen und versprechen noch vor dem Wochenende zu liefern…, aber solche Versprechungen von Telefonverkäufern sind ungefähr so zuverlässig wie Versprechen von Politikern, vor der nächsten Wahl. *grins*
Also verlassen wir uns nicht darauf und da Careys „Fritzchen“ einen sicheren Parkplatz sogar in Sichtweite von unserem Anlegeplatz hat, zog sie erst mal an Bord ein. Die Utility Room Koje ist ja frei und so hat sie Strom und fließend Wasser, was im bewegungslosen Bulli bei erwarteten über 30° C dieser Tage ja ziemlich ungemütlich geworden wäre. Das nutzte sie auch gleich vergnügt und sehr dankbar und duschte erst mal so ausgiebig, wie vermutlich schon länger nicht mehr. Danach stürzte sie sich gleich in eigentlich unnötige Putz und Aufräumarbeiten und löcherte mich ständig mit Fragen, was sie denn noch tun könne. *grins* Ich teilte sie in den angelegten dreier Wachrhythmus mit Mandy (und Mr. Rossi!) ein und meinte, sie solle nicht übertreiben und ansonsten einfach mithelfen wenn halt etwas zu tun ist.
Offenbar machte Carey daraufhin mit Mandy aus für uns alle zu kochen und servierte uns ein typisch amerikanisches Diner am Abend; Ok, es schmeckte durchaus, machte satt usw., entspricht aber nicht so ganz unseren Essensgewohnheiten; außerdem ist Carey, wie sie lächelnd eingestand, nicht gerade eine gute Köchin, was wir zu stichelnden Frotzeleien benutzten. Ein Mensch mit cleveren Qualitäten und Selbstbewusstsein ist bei so was nicht beleidigt, sondern gibt schlagfertig Kontra und lacht mit, versteht das es nur Spaß ist… und genau so nahm sie es auch auf. Vor allem ich liebe ja solche kleinen Sticheleien und Sascha ist darin auch nicht schlecht. So gab es einiges zu lachen und nach dem wie gesagt durchaus leckeren Essen, machten wir alle einen ausgiebigen Verdauungsspaziergang.






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“Dein Boot: ein schwankendes, vom Wind getriebenes,
Stückchen Freiheit!”
„Die letzten Freiheiten dieser Welt, liegen da draußen!“

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