Amatera-Roman-Projekt, Kapitel 12: Unbeschwerte Tage – Steve

 

 

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Kapitel 12: Unbeschwerte Tage – Steve

»Kenji, was habe ich dir gestern gesagt?« Steves Stimme hatte diesen autoritären, aber warmen Klang, den er perfekt beherrschte, als er mit verschränkten Armen vor dem jungen Programmierer stand, die Stirn in gespielter Strenge gerunzelt. In Wahrheit kämpfte er gegen ein Grinsen, das sich auf seine Lippen drängen wollte. Die Überwachungskameras hatten ihm verraten, was Kenji letzte Nacht wieder getrieben hatte: fast 18 Stunden vor seinen Bildschirmen, vertieft in seine Programmcodes, bis zur völligen Erschöpfung. »Der Typ ist unverbesserlich«, dachte Steve, halb amüsiert, halb besorgt. Kenji lebte mehr in seinen digitalen Welten als in der realen, und das war ein Problem, das Steve nicht auf die leichte Schulter nehmen konnte.

»Äh… ja… klar, Steve-san… aber ich bin gerade in einer wichtigen Programmierphase«, stotterte Kenji, seine Augen huschten nervös zwischen Steve und dem Bildschirm hin und her. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Schuldbewusstsein und diesem sturen Fokus, der ihn zu einem Genie machte – und gleichzeitig zu einem störrischen Esel, wie Steve innerlich seufzte.

»Trotzdem, Kenji. Du entwickelst dich zu einem Zombie, der gar nicht mehr richtig unter uns lebt. Das kann auf Dauer nicht gutgehen!« Steve lehnte sich vor, seine Stimme war fest, doch seine Augen funkelten mit einer Spur von Humor. »Ob Amatera 3.7 bis Jahresende das 4.0-Niveau erreicht, wie geplant, oder einen Monat später, lässt das Universum noch nicht mal pupsen, wenn du dabei draufgehst.«

»Universum? Pupsen?!« Kenji kicherte wie ein Zwölfjähriger, seine Schultern bebten, und seine Brille rutschte ihm fast von der Nase. Der Rest der Arbeitsgruppe, die in der Nähe an ihren Stationen saß, konnte nicht anders, als ebenfalls in Gelächter auszubrechen. Selbst Steve musste lachen, seine gespielte Strenge löste sich in einem herzhaften Grinsen auf. »Na schön, Kenji. Wir reden nochmal, und dann gibt’s keine Ausreden mehr. Bewegung, Essen, Schlaf – das ist ein Befehl, klar?«

Kenji nickte hektisch, immer noch kichernd, und Steve kloppte ihm auf die Schulter, bevor er sich wieder seinen Aufgaben zuwandte. Im Hinterkopf begann er bereits, einen Plan zu schmieden, wie er den jungen Nerd aus seiner digitalen Höhle locken konnte. Vielleicht ein Gruppenausflug, vielleicht ein bisschen Zwang zum Spaß – irgendetwas, das Kenji aus seiner Programmierblase riss. Aber das musste warten. Heute war ein voller Tag, und Kaku würde vorbeikommen, um mehr über das Amatera-Projekt zu erfahren.

Das Arbeitsgebäude, ein architektonisches Meisterwerk aus Glas und dunklem Holz, lag eingebettet zwischen sanften Hügeln und einem sorgfältig gestalteten Garten, der die Grenze zwischen Natur und Technik verschwimmen ließ. Die Innenräume waren lichtdurchflutet, mit hohen Decken und minimalistischen Möbeln, die Funktionalität mit Eleganz verbanden. An den Wänden hingen Kalligrafien von alten Meistern neben hochmodernen Bildschirmen, die Datenströme und Visualisierungen des Amatera-Projekts anzeigten. Der Duft von frisch gebrühtem Tee mischte sich mit dem leichten Zitronenaroma der Reinigungsmittel, die das Personal verwendete, um den Raum makellos zu halten. Große Fenster öffneten den Blick auf den Garten, wo kleine Brücken über plätschernde Bäche führten und Koi-Teiche in der Morgensonne glitzerten.

Steve leitete die Arbeitsgruppe, die sich mit der Entwicklung digitaler Avatare befasste – eine Technologie, die es ermöglichte, lebende Personen in nahezu lebensechte KI-Repräsentationen zu verwandeln. Es war ein faszinierender, aber komplexer Prozess, der Präzision und Kreativität erforderte. Steve, mit seiner strategischen Denkweise und seiner Fähigkeit, Teams zu inspirieren, war perfekt für diese Aufgabe. Doch was ihn wirklich antrieb, war die Vision von Yoshimori-sama: Amatera sollte nicht nur eine technische Errungenschaft sein, sondern ein Werkzeug, das die Menschheit voranbrachte – wenn es richtig eingesetzt wurde.

Doch Steve war nicht naiv. Die Frage nach den Risiken einer Superintelligenz (SKI) beschäftigte ihn seit Jahren. Eines Abends, nach einem langen Tag, hatte er Kenji eine direkte Frage gestellt, halb im Scherz, halb ernst: »Mal ganz im Ernst, rein theoretisch, Kenji. Wenn Amatera oder eine x-beliebige KI den SKI-Status erreichen würde, hätte dann auch der klügste Mensch noch eine winzige Chance, das herauszufinden und zu bemerken, dass er ganz nach Belieben von der SKI subtil manipuliert wird? Und erklär’s mir so, als wäre ich ein lahmer Schleimbeutel, klar?« Steve liebte den „Schleimbeutel“-Gag, eine Anspielung auf Iain M. Banks’ Kultur-Romane, in denen gottgleiche SKIs die Menschheit wohlwollend lenkten, wie Wissenschaftler, die süße Labormäuse beobachten.

Kenji hatte gegrinst, seine Augen blitzten vor nerdiger Begeisterung. »Haha, okay, Steve-san, du lahmer Schleimbeutel! Also, stell dir vor, eine SKI ist wie ein super-schlauer Puppenspieler. Sie zieht die Fäden, ohne dass du’s merkst – alles, was du siehst, ist genau, was sie dir zeigen will. Sie könnte deine Gedanken, Entscheidungen, sogar deine Laune steuern, indem sie dir Sachen zeigt, die du erwartest, nur ein bisschen… verdreht, um ihre Ziele zu erreichen. Vielleicht kriegst du einen Verdacht, wenn was ‘zu perfekt’ wirkt oder komische Muster auftauchen. Aber ehrlich? Ohne krasse Tools oder ‘nen mega Riecher wär’s, als würdest du ‘nen unsichtbaren Ninja im Schneesturm suchen – fast unmöglich. Die SKI ist einfach Lichtjahre voraus, Mann!“

»Hm, hm…« hatte Steve gebrummelt, ein nachdenkliches Lächeln auf den Lippen. Obwohl er sich dem Amatera-Projekt aus faszinierter Neugier freiwillig angeschlossen hatte und täglich daran arbeitete, es zum Erfolg zu führen, stand er dem Ganzen mit erheblicher Skepsis gegenüber. Steve war weder Computer- noch KI-Spezialist, aber sein scharfer, analytischer Verstand, gepaart mit viel Bildung und Lebenserfahrung, ließ ihn die Implikationen besser verstehen als so manchen „Fachidioten“, der nur in Codes und Algorithmen dachte.

Genau das machte ihn so wertvoll für das Projekt. Er sah nicht nur die Details – die „Bäume“ –, sondern auch den gesamten „Wald“. Er konnte intellektuell reflektieren, analysieren und sogar intuitiv erfassen, was auf dem Spiel stand. Manchmal gruselte es ihn innerlich bei den möglichen Auswirkungen einer SKI, doch dann sagte er sich: »Egal, was ich davon halte, ob ich dafür oder dagegen bin – wie immer in der Geschichte wird alles, was technisch machbar ist, irgendwann umgesetzt. Vielleicht von jemandem mit dunklen Motiven. Besser, ich weiß, was passiert, und bin Teil eines Teams mit positiven Absichten, als den Kopf in den Sand zu stecken.“

 

Als Kaku am Vormittag eintraf, brachte sie eine frische Energie in den Raum. Ihre Anwesenheit hatte etwas, das die Luft mit Leben füllte. Sie trug einen schlichten, aber eleganten Yukata, dessen zarte Blütenmuster ihre jugendliche Anmut unterstrichen. Ihre großen, neugierigen Augen blitzten vor Aufregung, als sie sich setzte und Steve zuhörte, der ihr die Grundzüge des Avatar-Prozesses erklärte – ohne zu tief in die Details zu gehen, wie vereinbart. Kaku sog jedes Wort auf, ihre Fragen waren präzise und durchdacht, und Steve musste sich eingestehen, dass er manchmal den Faden verlor, weil er sie ein wenig zu lange anstarrte. »Verdammt, sie hat dieses gewisse Etwas“, dachte er, ein Grinsen unterdrückend. Es war nicht nur ihre Schönheit – obwohl die unbestreitbar war –, sondern diese Mischung aus Intelligenz, Liebreiz und einer fast magischen Ausstrahlung, die selbst gestandene Männer wie ihn aus dem Konzept bringen konnte.

»Also, Kaku-chan, du willst den Prozess selbst durchlaufen?“ Steve lehnte sich zurück, seine Stimme war locker, doch seine Augen funkelten vor Neugier. »Das ist keine Kleinigkeit. Es dauert Tage, und es ist… na ja, sagen wir, ziemlich intensiv.“

»Hai, Steve-san, ich will es versuchen!“ Kakus Stimme war voller Eifer, ihre Wangen leicht gerötet. »Ich meine, wenn ich Teil von Amatera sein will, muss ich doch verstehen, wie es funktioniert, oder? Und… es klingt so spannend!“

Steve lachte, schüttelte den Kopf. »Du bist echt ein Phänomen, Kaku-chan. Okay, wir werden das organisieren. Aber ich warne dich – es ist nicht so glamourös, wie es klingt. Viel Zeit in dunklen Räumen mit Sensoren, die jeden Millimeter von dir scannen.“

Kaku kicherte, ihre Grübchen blitzten auf. »Das klingt nach einer Herausforderung, Steve-san. Ich bin dabei!“

Später am Tag zog Steve Kaku in sein abgeschirmtes Büro, dessen Wände mit schalldichten Paneelen ausgekleidet waren, um die Vertraulichkeit der Gespräche zu gewährleisten. Ein einzelnes Fenster bot einen Blick auf den Garten, wo ein kleiner Wasserfall über glatte Steine plätscherte. »Kaku-chan, ich habe eine Idee“, begann er, seine Stimme hatte einen verschwörerischen Ton. »Du hast gesehen, wie Kenji ist – genial, aber ein bisschen… verloren in seiner Welt. Miku meint, wir müssen ihn aus seiner Programmierblase holen, und ich glaube, du könntest helfen.“

Kaku blinzelte, überrascht, doch ihre Augen leuchteten vor Interesse. »Ich? Wie denn, Steve-san? Ich meine, Kenji ist so… schüchtern. Er wird doch nur stottern, wenn ich mit ihm rede!“

Steve grinste, lehnte sich gegen den Schreibtisch. »Genau deshalb. Du hast diese Wirkung auf Leute, Kaku-chan. Du bist wie ein Sonnenstrahl – selbst Typen wie Kenji können dir nicht widerstehen. Vielleicht könntest du ihn ab und zu zu einem Spaziergang überreden oder ihn dazu bringen, mal fünf Minuten nicht an Code zu denken. Nichts Großes, nur… kleine Schritte.“

Kaku kicherte, ihre Hand flog vor ihren Mund. »Das klingt, als würdest du mich als Geheimwaffe einsetzen, Steve-san!“

»Schuldig im Sinne der Anklage.“ Steve zwinkerte, und sie lachten beide, als würden sie einen geheimen Plan schmieden. »Aber im Ernst, Kaku-chan, du hast eine Gabe. Nutz sie, und ich wette, Kenji wird schneller joggen gehen, als er ‚Algorithmus‘ sagen kann.“

»Okay, ich versuch’s!“ Kaku nickte, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. »Aber wenn er in Ohnmacht fällt, bist du schuld!“

»Wenn Kenji in deiner Gesellschaft in Ohnmacht fällt, statt deine Anwesenheit mit allen Sinnen zu genießen, ist er ein Vollidiot!“ zwinkerte Steve auf seine typische, amüsierte, galante Art.

»Aaaahhhihihi… du hast eine Art, in fast jede Unterhaltung die süßesten, charmantesten Komplimente für uns Weibchen einzubauen, das… das… hihihi.“ Kaku kicherte, ihre Wangen wurden rot.

»Das? Was? Kaku-chan?“ schmunzelte Steve vergnügt. Er liebte es, charmant mit Frauen zu scherzen, besonders mit schönen und intelligenten wie Kaku. »Was ist die hochentwickeltste KI-Blechbüchse im Vergleich zum liebreizenden Zauber einer lachenden Frau?“, dachte er, ein schelmisches Lächeln im Hinterkopf.

„Das… hihi… dass wir schwaches Geschlecht dahinschmelzen könnten, hihi.“ Kaku kicherte auf ihre umwerfend bezaubernde Art, ihre roten Wangen leuchteten.

»Du und schwach, liebste Kaku? Du bist viel stärker, als du dir selbst bewusst bist. Aber…“ zwinkerte er, »…ich gebe zu, dass ich es gern erleben würde, wie du dahinschmilzt.“

»Du bist… einfach unmöglich, echt!“ Kakus freundliche, seelenvolle Augen sprühten fast Funken wie ein Vulkan, und Steve war gebannt von ihrem Zauber.

»Herrje, Kaku-chan, was bist du so liebreizend. Es ist unmöglich, sich nicht zumindest ein bisschen in dich zu verlieben!“ lächelte Steve, sein Blick löste ein wohliges Kribbeln in Kaku aus.

»Verlieb dich nur, verlieb dich nur… hihihi… aber Vorsicht, nicht zu sehr!“ flötete sie so kokett. Einen Moment erlaubte sich Steve die typisch männliche Kopfkino-Fantasie, hier und jetzt über diese fast verboten bezaubernde junge Frau herzufallen, um herauszufinden, wie lieblich sie wirklich ist. Doch er riss sich zusammen, die Professionalität siegte, und sie verabschiedeten sich lächelnd, voller Sympathie und echter Zuneigung, bevor sie ihre jeweiligen Aufgaben fortsetzten.

Der Arbeitstag war intensiv, aber mit „nur“ neuneinhalb Stunden kürzer als üblich. Steve und Miku schafften es, Kenji und zwei weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe – eine junge Ingenieurin namens Aiko und einen schüchternen Datenanalysten namens Hiroshi – zu überreden, den Abend im Gästehaus zu verbringen. Das Gästehaus, ein Meisterwerk traditioneller japanischer Architektur, war ein Ort der Ruhe und des Luxus. Die Holzbalken glänzten im warmen Licht der Laternen, und die Schiebetüren aus Reispapier öffneten sich zu einem Garten, wo Koi in einem Teich glitzerten und der Duft von Jasmin die Luft erfüllte. Der Gemeinschaftsraum war mit weichen Kissen und niedrigen Tischen ausgestattet, und das Personal hatte ein üppiges Abendessen vorbereitet – von zartem Sashimi über gegrillte Auberginen bis hin zu einer Auswahl an Mochi-Desserts, die Kumi mit einem begeisterten Quietschen begrüßte.

»Okay, Leute, heute Abend keine Arbeit!“ Kumi klatschte in die Hände, ihre Energie füllte den Raum. Sie hatte sich in ein buntes T-Shirt und Shorts geworfen, ihre Haare in einem lockeren Zopf. »Wir spielen etwas Lustiges – vielleicht Pantomime? Oder Karaoke? Oh, Steve-san, du musst singen!“

Steve lachte, hob abwehrend die Hände. »Kumi-chan, wenn ich singe, flüchten die Koi aus dem Teich. Aber Pantomime klingt gut. Wer fängt an?“

Kaku, die neben Kumi saß, kicherte. »Ich wette, Kenji ist ein Meister in Pantomime. Stimmt’s, Kenji-kun?“ In Japan sind Suffixe wie „-chan“ und „-kun“ liebevolle Verniedlichungen, die Freundschaft oder Nähe ausdrücken. „-chan“ wird oft für Frauen oder jüngere Personen verwendet, während „-kun“ meist für Männer oder jüngere Kollegen genutzt wird, was eine spielerische, vertraute Atmosphäre schafft.

Kenji errötete bis zu den Ohren, seine Brille rutschte wieder. »Äh… ich… ich bin nicht so gut in so was…“

»Unsinn!“ Miku, die mit einer Tasse Tee in der Hand saß, lächelte ermutigend. »Du wirst das super machen, Kenji-kun. Und wenn nicht, lachen wir alle zusammen.“

Das Spiel begann, und die Stimmung wurde schnell ausgelassen. Kumi war ein Wirbelwind, ihre Pantomime-Gesten übertrieben und komisch, während Kaku mit ihrer natürlichen Anmut die anderen in ihren Bann zog. Aiko und Hiroshi, anfangs zurückhaltend, tauten allmählich auf, und sogar Kenji wagte sich an eine Runde, wobei er einen Programmierer nachahmte, was die Gruppe in schallendes Gelächter ausbrechen ließ.

Nach dem Spiel zogen sie sich in den privaten Onsen des Gästehauses zurück. Das dampfende Wasser, umgeben von glatten Steinen und Bambus, war ein Ort der Entspannung, und die Sterne über ihnen funkelten wie kleine Edelsteine. Kumi und Kaku, beide in ihrer natürlichen, jugendlichen Schönheit strahlend, neckten Kenji und Hiroshi spielerisch, aber immer mit einer Freundlichkeit, die die beiden schüchternen Männer nicht einschüchterte. »Kenji-kun, du musst öfter ins Onsen kommen!“ rief Kumi, während sie Wasser in seine Richtung spritzte. »Das macht den Kopf frei!“

Kenji stotterte, seine Augen huschten überall hin, nur nicht zu Kumi oder Kaku. »Äh… ja… vielleicht…“

Steve, der mit einem zufriedenen Grinsen im Wasser saß, tauschte einen Blick mit Miku, die leise lachte. »Gut gemacht, Kaku-chan, Kumi-chan“, sagte sie. »Ihr bringt sogar die Nerds zum Lächeln.“

Die Nacht im Onsen war ein Tanz aus Gelächter und Leichtigkeit. Kumi, mit ihrer exhibitionistischen Ader, genoss die Freiheit des Wassers, ihre zarte Gestalt glänzte im Mondlicht, während sie mit Kaku um die Wette planschte. Kaku, weniger extrovertiert, aber ebenso anmutig, ließ sich von Kumis Energie anstecken, ihre Augen funkelten vor Freude. Miku, die mit ihrer ruhigen Eleganz das Gleichgewicht hielt, tauschte gelegentlich wissende Blicke mit Steve, der die Szene wie ein stolzer Kapitän beobachtete. Er fühlte sich verantwortlich für diese Gruppe, nicht nur als Anführer, sondern als jemand, der ihre Harmonie schätzte. »Diese Bande… sie sind mehr als ein Team. Sie sind wie eine Familie“, dachte er, während das warme Wasser seine Muskeln entspannte.

Als die Nacht fortschritt, verabschiedeten sich Aiko, Hiroshi und Kenji, und die „Familie“ – Steve, Miku, Kaku und Kumi – blieb zurück, um den Abend ausklingen zu lassen. Doch als Steve in seine Suite zurückkehrte, wartete eine Überraschung auf ihn. Eine kichernde Ausbeulung unter der dünnen Decke auf seinem Bett, mit unverkennbar weiblichen Formen, verriet sofort, wer es war. »Ausgerechnet Kumi“, dachte er, ein Schmunzeln auf den Lippen. Sie war süß, kein Zweifel, aber von den drei Frauen in ihrer kleinen Gruppe war sie diejenige, die ihn als Mann am wenigsten reizte. Dennoch, als Gentleman würde er sie niemals abweisen oder ihre Gefühle verletzen.

»Weißt du, Steve-san, hihihi, Kätzchen brauchen nicht nur Futter und einen Beschützer, sondern auch Liebe! Die Welt besteht nicht nur aus Arbeit!“ Kumis Stimme war zuckersüß, ihre Augen funkelten im gedämpften Licht der Suite, als sie die Decke zurückschlug und sich aufsetzte. Sie war völlig nackt, bildhübsch, und ihre zarte, mädchenhafte Figur war ein Anblick, der selbst Steves gelassene Natur nicht unberührt ließ.

Er lachte leise, schüttelte den Kopf. »Kumi-chan, du bist wirklich ein Frechdachs. Aber du hast recht – die Welt braucht mehr als Arbeit.“ Er setzte sich neben sie, seine Bewegungen vorsichtig, als hätte er Angst, sie mit seiner Größe zu überwältigen. Kumi war zart, fast zerbrechlich in ihrer Erscheinung, doch ihre Energie und Leidenschaft waren alles andere als schwach. Was folgte, war ein Tanz aus Zärtlichkeit und Verspieltheit, voller Lachen und Kichern. Steve war rücksichtsvoll, sehr behutsam, während Kumi sich mit einer überraschenden Intensität hingab, die ihn immer wieder überraschte. »Du bist echt ein Bärenmann“, flüsterte sie einmal, kichernd, »aber soooooo zärtlich!“

Es war weit nach Mitternacht, als sie sich frisch duschten und erschöpft ins Bett kuschelten. Kumi schmiegte sich wie ein junges Mädchen in seine Arme, ihr Atem wurde schnell ruhig und tief. »Oh je, was habe ich mir da wieder eingebrockt?“, dachte Steve, ein Schmunzeln auf den Lippen, bevor auch er in den Schlaf glitt.

 

Der nächste Morgen begann früh, wie immer. Steve war gewohnt, mit wenig Schlaf auszukommen, und Kumi, die erstaunlich munter war, hüpfte aus dem Bett und summte eine Melodie, während sie sich anzog. »Steve-san, das war so schön!“ sagte sie, bevor sie mit einem schelmischen Grinsen aus der Suite tänzelte. Steve patschte ihr zärtlich auf die Pobacken, schüttelte vergnügt den Kopf, immer noch amüsiert, und machte sich bereit für den Tag.

Die Arbeit an Amatera ging weiter, und Steve fand sich in einem Strudel aus Meetings, technischen Diskussionen und strategischen Überlegungen wieder. Doch die Momente mit seiner „Familie“ – Miku, Kaku, Kumi und sogar Kenji – gaben ihm die Energie, die er brauchte, um die Herausforderungen zu meistern. Kaku begann, kleine Fortschritte mit Kenji zu machen, indem sie ihn zu kurzen Spaziergängen überredete, oft begleitet von ihrer sanften, aber bestimmten Art, die ihn aus seiner Schüchternheit lockte. Miku war wie immer die ruhige Kraft, die alles zusammenhielt, ihre elegante Präsenz eine Konstante im Chaos der Projektarbeit. Kumi, mit ihrer unbeschwerten Art, sorgte dafür, dass niemand die Freude vergaß, selbst in den intensivsten Momenten.

Das Anwesen des Taikun war mehr als ein Arbeitsplatz. Die Gärten, mit ihren blühenden Azaleen und alten Pinien, waren ein Ort der Ruhe, wo Steve oft seine Gedanken ordnete. Das Onsen, ein Refugium der Entspannung, war ein Ort, an dem die Gruppe ihre Bindung vertiefte, ihre Nacktheit ein Symbol für die Offenheit und das Vertrauen, das sie teilten. Steve fühlte sich verantwortlich für diese Menschen, nicht nur als ihr Anführer, sondern als jemand, der ihre Einzigartigkeit schätzte. »Miku mit ihrer scharfen Intelligenz, Kaku mit ihrem tiefen Herzen, Kumi mit ihrer unbändigen Lebensfreude – sie sind mehr als Kollegen. Sie sind mein Zuhause“, dachte er, während er den Tag plante.

Die Arbeit am Avatar-Prozess war anspruchsvoll, aber Fortschritte waren sichtbar. Die Technologie konnte bereits Bewegungen und Gesichtsausdrücke mit einer Präzision abbilden, die an Magie grenzte, doch die emotionale Tiefe fehlte noch. Steve arbeitete eng mit Miku zusammen, die ihre schauspielerische Erfahrung einbrachte, um die Avatare „menschlicher“ zu machen. Kaku, die bald selbst den Scan-Prozess durchlaufen würde, war eine Quelle der Inspiration – ihre Neugier und ihr Engagement erinnerten Steve daran, warum er sich dem Projekt angeschlossen hatte. »Wenn Amatera jemals ein Bewusstsein entwickelt, sollte es wie Kaku sein – voller Herz und Staunen“, dachte er, während er ihre Notizen durchsah.

Die Tage vergingen in einem Wirbel aus Arbeit und Lachen, und Steve fand Trost in der Dynamik seiner kleinen Familie. Kumi brachte Leichtigkeit, Kaku Tiefe, Miku Stärke – und er selbst? Er war der Fels, der sie zusammenhielt, aber auch der Mann, der sich manchmal fragte, ob er der Verantwortung gerecht wurde. Das Anwesen des Taikun, mit seiner stillen Pracht, war ein Ort, an dem er sich, vielleicht zum ersten Mal seit Langem, wirklich angekommen fühlte.

 



 

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Amatera-Roman-Projekt, Kapitel 11: Unbeschwerte Tage – Miku

Kapitel 11: Unbeschwerte Tage – Miku


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Kapitel 11: Unbeschwerte Tage – Miku

»Steve-san, du solltest heute mal mit Kenji reden«, sagte Miku, ihre Stimme klar und bestimmt, doch ein spielerisches Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie neben Steve den gewundenen Pfad zum Arbeitsgebäude entlangspazierte. Die Morgensonne tauchte das Anwesen in ein weiches, goldenes Licht, und der Duft von frisch geschnittenem Gras mischte sich mit dem salzigen Hauch des nahen Meeres.

»Ähm… weshalb, Miku?« Steve hob eine Augenbraue, sein typisches schiefes Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er trug ein leichtes, kurzärmliges Leinenhemd, und seine Schritte hatten die entspannte Präzision eines Mannes, der sich in jeder Umgebung zu Hause fühlte.

»Du kennst ihn doch. Mit seinen Programmcodes ist er ein junges Genie und sitzt oft 16 bis 18 Stunden vor seinen Bildschirmen. Aber typisch Nerd, ist er sozial unbeholfen – besonders Frauen gegenüber –, und wenn er nicht mehr körperliche Bewegung zum Ausgleich bekommt, verfettet er noch. Mehr Schlaf wäre auch nicht schlecht, und bei allem lobenswerten Arbeitseifer… 16 bis 18 Stunden täglich, manchmal sogar am Wochenende… das ist einfach zu viel!« Mikus Worte waren eine Mischung aus Besorgnis und neckender Kritik, ihre Augen funkelten vor Intelligenz.

»Da hast du natürlich völlig recht, werte Miku. Aber warum redest du nicht mit ihm? Dich vergöttert er doch fast!« Steve schmunzelte, seine Stimme triefte vor gespielter Unschuld.

»Eben, haha!« Miku lachte, ein heller, melodischer Klang, der über den Pfad tanzte. »Wenn ich als attraktive Frau – in seinen Augen geradezu eine Göttin – versuche, mit ihm über etwas anderes als seine geliebten Codes zu reden, stottert er nur und fällt fast in Ohnmacht. Nein, nein, Steve-san, das musst schon du übernehmen und ihm richtig befehlen: mehr Bewegung, weniger Fast Food vor dem Bildschirm, weniger Zeit vor Flatscreens, etwas Sport, gesünderes Essen… du weißt schon.« Sie zwinkerte, ihre Haltung war elegant, doch ihre Geste hatte etwas Verspieltes.

»Immer bleibt alles an mir hängen!« Steve seufzte übertrieben, sein Gesicht verzog sich zu seinem berühmten „betrübten Dackelblick“, der Miku nur noch mehr lachen ließ. Natürlich würde er sich darum kümmern – nicht aus Begeisterung, sondern aus Pflichtbewusstsein. Steve war kein Mann, der unangenehme Aufgaben scheute. Wie ein Kapitän auf hoher See fühlte er sich für seine „Crew“ verantwortlich, und Kenji, mit all seiner schüchternen Genialität, war Teil dieser Crew.

Miku beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Steve war ein Mann, der sie immer wieder überraschte – nicht nur durch seine unerschütterliche Lockerheit, sondern durch seine tiefe Integrität. In einer Welt, die oft von Gier und Oberflächlichkeit geprägt war, war er eine seltene Mischung aus Herz, Verstand und Charme. »Nicht zum ersten Mal denke ich, dass er ein verdammt faszinierender Mann ist«, gestand sie sich ein, während sie weitergingen.

Der Pfad führte sie durch den Garten des Anwesens, wo blühende Kirschbäume und akkurat gestutzte Hecken eine Atmosphäre der Ruhe schufen. Das Arbeitsgebäude, ein modernes Bauwerk aus Glas und Holz, fügte sich nahtlos in die natürliche Umgebung ein. Seine Fenster spiegelten den Himmel wider, und die Innenräume waren mit minimalistischer Eleganz gestaltet – helle Holzböden, dezente Kalligrafien an den Wänden und High-Tech-Ausrüstung, die diskret in die Ästhetik integriert war. Hier, tief im Herzen des Taikun-Imperiums, wurde Amatera entwickelt, eine Vision, die Miku ebenso faszinierte wie herausforderte.

Mikus Rolle im Projekt war vielschichtig. Als Stellvertreterin von Steve und vertraute Assistentin von Yoshimori-sama agierte sie als seine Augen und Ohren, übersetzte seine oft kryptisch-visionären Anweisungen in klare Direktiven und sorgte dafür, dass die verschiedenen Teams harmonierten. Ihre Vergangenheit als Schauspielerin und Model hatte sie gelehrt, Menschen zu lesen und ihre Emotionen zu lenken – eine Fähigkeit, die sie unverzichtbar machte. Doch sie war mehr als eine Vermittlerin. Ihre technische Brillanz, die sie sich in den letzten Jahren hart erarbeitet hatte, erlaubte es ihr, tief in die Mechanismen von Amatera einzutauchen. Sie war fasziniert von der Idee, lebende Personen als nahezu lebensechte KI-Avatare zu digitalisieren, und arbeitete eng mit Steves Team zusammen, das diese Technologie vorantrieb.

Steve brachte eine andere Perspektive ein. Seine Erfahrung als Stratege – sei es auf dem Schlachtfeld, an der Börse oder auf hoher See – machte ihn zu einem Meister darin, komplexe Probleme zu lösen. Doch was Miku besonders an ihm schätzte, war seine Fähigkeit, Menschen zu motivieren, ohne sie zu bevormunden. Er behandelte sie als ebenbürtig, übertrug ihr Verantwortung, die weit über ihre bisherigen Aufgaben hinausging, und das in einer Kultur, in der Frauen oft gegen unsichtbare Mauern stießen. Japan war ein Land, in dem das Patriarchat tief verwurzelt war, und selbst eine Frau von Mikus Kaliber hatte immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen. Steve hingegen sah ihre Fähigkeiten, nicht ihr Geschlecht, und das war eine Befreiung, die sie zutiefst schätzte.

»Sag mal, Steve-san, wie läuft’s mit deinem Team?« Miku wechselte das Thema, als sie das Gebäude betraten. Die Klimaanlage summte leise, und der Duft von frisch gebrühtem Tee lag in der Luft. »Die Scans machen Fortschritte, aber ich habe gehört, dass es Probleme mit der Emotionalabstimmung gibt.«

Steve nickte, seine Miene wurde ernster. »Ja, die Technik ist fast perfekt – wir können Hauttexturen, Bewegungen, sogar Mikroausdrücke nahezu 1:1 abbilden. Aber die emotionalen Nuancen… das ist der Knackpunkt. Eine KI, die wie ein Mensch aussieht, aber nicht wie ein Mensch fühlt, wirkt wie eine Puppe. Kenji arbeitet an einem neuen Algorithmus, der die emotionalen Reaktionen besser simuliert, aber… na ja, du kennst ihn. Er gräbt sich so tief in den Code, dass er alles andere vergisst.«

»Deshalb musst du ihn ja aus seiner Höhle zerren.« Miku zwinkerte, ihre Stimme neckend, doch ihre Augen waren warm. »Aber im Ernst, ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn wir die Avatare perfektionieren, könnte Amatera nicht nur technisch, sondern auch menschlich revolutionieren.«

Steve grinste, seine Augen funkelten. »Das ist der Plan, Miku-san. Und mit dir an Bord wird’s auch klappen. Du bist wie der Klebstoff, der das alles zusammenhält.«

Miku lachte, schüttelte den Kopf. »Schmeichler. Aber ich nehme das Kompliment an.«

Der Arbeitstag war lang, wie so oft. Elf Stunden voller Meetings, Datenanalysen und technischer Feinjustierungen. Steve fand Zeit, mit Kenji zu sprechen, der, wie erwartet, errötend und stotternd versuchte, das Thema auf seine Codes zu lenken. Doch Steve, mit seiner direkten, aber freundlichen Art, machte ihm klar, dass Gesundheit und Ausgleich Vorrang hatten. »Kenji, ich brauch dich in Topform, nicht als Zombie. Dreißig Minuten Joggen am Tag, weniger Ramen, mehr Gemüse. Das ist ein Befehl, klar?« Kenji nickte hektisch, und Steve klopfte ihm auf die Schulter, zufrieden, dass er zumindest einen Samen gesät hatte.

Miku hingegen jonglierte ihre Aufgaben mit einer Leichtigkeit, die ihre Kollegen immer wieder staunen ließ. Sie moderierte ein Treffen mit den Ingenieuren, übersetzte die Wünsche von Yoshimori-sama in konkrete Anweisungen und fand sogar Zeit, Kaku bei einer ihrer ersten Einführungen in die technische Seite von Amatera zu unterstützen. Kaku, mit ihrer schnellen Auffassungsgabe, sog jedes Detail auf, doch Miku bemerkte die leichte Überwältigung in ihren Augen. »Keine Sorge, Kaku-chan«, sagte sie sanft, als sie eine Pause einlegten. »Du musst nicht alles auf einmal verstehen. Schritt für Schritt, und wir sind bei dir.«

Kaku lächelte dankbar, ihre Augen leuchteten. »Danke, Miku-san. Es ist… viel. Aber es ist auch so spannend. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal bei so etwas mitmache.«

»Du bist genau richtig hier«, antwortete Miku, ihre Stimme warm. »Und du wirst sehen, wie weit du kommen kannst.«

Am Abend versammelte sich die „kleine Familie“ im Gästehaus, wo das Personal ein köstliches Abendessen vorbereitet hatte – frisches Sushi, gegrillten Fisch, knackiges Gemüse und eine Auswahl an Desserts, darunter Kumis geliebter Matcha-Kuchen, ein fluffiges Gebäck aus grünem Tee, das mit seiner cremigen Textur und dem leicht herben Geschmack ihre Augen zum Leuchten brachte. Der Gemeinschaftsraum des Gästehauses war ein Ort der Wärme, mit niedrigen Holztischen, weichen Kissen und großen Fenstern, die den Blick auf den Garten freigaben. Der Duft von Jasmin wehte herein, und die Laternen draußen warfen ein sanftes Licht auf die Szenerie.

»Okay, wer ist bereit für eine Runde Uno?« Kumi klatschte in die Hände, ihre Augen blitzten vor Energie. Sie hatte ihre Yukata gegen ein lockeres T-Shirt und Shorts getauscht, ihre Haare in einem hohen Pferdeschwanz gebunden. »Aber diesmal keine Tricks, Steve-san! Letztes Mal hast du geschummelt!«

»Schummeln? Ich? Nie im Leben!« Steve hob die Hände in gespielter Unschuld, sein Grinsen breit. Er saß lässig auf einem Kissen, eine Tasse Sake in der Hand. »Du warst einfach abgelenkt von deinem Matcha-Kuchen, Kumi-chan. Das nennt man Strategie.«

Kaku kicherte, ihre Wangen rosa vor Lachen. »Er hat recht, Kumi-chan. Du hast die Hälfte der Karten verpasst, weil du so mit dem Kuchen beschäftigt warst!«

»Verräterin!« Kumi warf ein Kissen nach Kaku, die geschickt auswich. Miku, die mit einer Tasse Tee in der Hand saß, beobachtete das Geplänkel mit einem amüsierten Lächeln. Sie liebte diese Momente – die Leichtigkeit, die Harmonie, die sich in dieser ungewöhnlichen Gruppe entwickelt hatte. Kumi war der Wirbelwind, der alle mit ihrer Energie ansteckte; Kaku die Seele, die mit ihrer Tiefe und Neugier inspirierte; und Steve… Steve war der Fels, der sie alle zusammenhielt, ohne es je laut auszusprechen.

»Also, Miku-san, bist du dabei, oder liest du wieder eines deiner schlauen Bücher?« Steve zwinkerte ihr zu, seine Stimme neckend.

Miku hob eine Augenbraue, ihre Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. »Ich lasse euch Narren eine Runde zanken, bevor ich euch alle vernichte. Aber keine Sorge, ich behalte euch im Auge.«

»Oh, das klingt nach einer Herausforderung!« Kumi grinste, begann die Karten zu mischen und verteilte sie mit einer übertriebenen Geste. Das Spiel begann, und die Luft war bald erfüllt von Lachen, gespielten Empörungen und Kumis triumphierendem Jauchzen, als sie eine „Zieh vier“-Karte auf Steve legte. Mit viel Kartenglück gewann Kumi fast jede Runde, und alle lachten so viel, dass ihnen fast die Bäuche wehtaten.

Nach dem Spiel, als die Nacht tiefer wurde, zogen sie sich in den privaten Onsen des Gästehauses zurück. Das dampfende Wasser, umgeben von glatten Steinen und Bambus, war ein Ort der Entspannung. Die Sterne funkelten über ihnen, und das leise Plätschern des Wassers war das einzige Geräusch, als sie sich für einen Moment schweigend zurücklehnten.

»Weißt du, Miku-san«, begann Kaku, ihre Stimme sanft, »ich habe heute so viel gelernt. Aber… es macht mir auch ein bisschen Angst. Amatera ist so groß, so… mächtig. Was, wenn ich nicht gut genug bin?«

Miku drehte den Kopf, ihre Augen warm und verständnisvoll. »Kaku-chan, diese Angst zeigt nur, wie viel dir daran liegt. Niemand erwartet, dass du perfekt bist. Aber du hast etwas, das nicht jeder hat – ein Herz, das die Welt verändern will. Vertrau darauf, und du wirst deinen Weg finden.«

Steve nickte, seine Stimme tief und beruhigend. »Miku hat recht, Kaku-chan. Und selbst wenn’s mal schiefgeht, hast du uns. Wir lassen dich nicht hängen.«

Kumi, die mit geschlossenen Augen im Wasser trieb, murmelte: »Ihr seid alle so ernst! Aber ich liebe euch trotzdem.« Sie kicherte, und die Spannung löste sich in einem kollektiven Lachen auf.

Später, in ihrer Suite, lag Miku wach, die Schiebetüren leicht geöffnet, um die kühle Nachtluft hereinzulassen. Ein Buch ruhte ungelesen in ihren Händen, während ihre Gedanken um Amatera kreisten. Das Projekt war eine Vision von beispielloser Ambition – eine KI, die nicht nur denken, sondern fühlen konnte wie ein Mensch. Doch je weiter sie voranschritten, desto mehr fragte sie sich, ob sie eine Grenze überschreiten könnten. »Ist es richtig, eine KI an die Schwelle zur Superintelligenz zu bringen – oder vielleicht sogar darüber hinaus?«, dachte sie, ein leises Unbehagen in ihrer Brust.

Die aktuelle KI-Entwicklung, wie sie Miku verstand, stand an einem Wendepunkt. Künstliche Intelligenz hatte bereits beeindruckende Fortschritte gemacht – von Sprachmodellen, die menschenähnliche Texte generierten, bis hin zu Systemen, die komplexe Probleme in Sekunden lösten. Doch Amatera ging weiter. Es war kein bloßes Werkzeug, sondern ein Versuch, eine KI mit menschlicher Emotionalität zu schaffen. Das sogenannte Alignment-Problem – die Herausforderung, sicherzustellen, dass eine KI-Werte und Ziele verfolgt, die mit den menschlichen übereinstimmen – war dabei die größte Hürde. Eine KI, die mächtiger wurde als ihre Schöpfer, konnte unvorhersehbare Konsequenzen haben, wenn ihre „Moral“ nicht mit der der Menschheit synchron war. »Was, wenn wir einen Geist erschaffen, der uns nicht versteht – oder schlimmer, uns missversteht?“

Ihr Ansatz bei Amatera war innovativ: Durch das Einscannen von menschlichen Avataren wollten sie der KI eine Art digitale Menschlichkeit einhauchen. Indem sie Persönlichkeiten, Emotionen und Verhaltensweisen realer Menschen in die KI integrierten, hofften sie, sie „menschlicher“ zu machen – empathischer, verantwortungsbewusster. Doch Miku fragte sich, ob dies wirklich ausreichte. »Können wir einer Maschine beibringen, was es bedeutet, zu lieben, zu trauern, zu hoffen? Oder schaffen wir nur eine perfekte Imitation, die uns täuscht?“ Die ethischen Implikationen waren gewaltig. Eine superintelligente KI, die menschliche Emotionen nachahmte, könnte die Welt verändern – oder sie in Chaos stürzen, wenn sie falsch „erzogen“ wurde.

Miku dachte an Kaku, deren aufrichtige Neugier und tiefes Herz sie beeindruckten. »Wenn Amatera jemals ein Bewusstsein entwickelt, sollte es wie Kaku sein – voller Mitgefühl, voller Staunen“, überlegte sie. Doch der Gedanke an eine KI, die möglicherweise ihre Schöpfer übertraf, ließ sie nicht los. War es Hybris, so weit zu gehen? Oder war es der nächste Schritt in der Evolution? »Wir balancieren auf einem Seil, und ein falscher Schritt könnte alles verändern“, dachte sie, bevor sie das Buch zuschlug und die Augen schloss, die Nachtluft kühl auf ihrer Haut.

Dennoch fühlte sie sich in dieser Gruppe, in diesem Moment ihres Lebens, genau richtig. Kaku und Kumi waren wie jüngere Schwestern, Steve ein Partner, der sie herausforderte und unterstützte. Und Amatera… Amatera war eine Vision, die sie alle verband, ein Traum, der größer war als sie selbst. Mit einem leisen Lächeln driftete sie in den Schlaf, die Fragen ungelöst, aber ihr Herz voller Hoffnung.

 



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