Italien, Syrakus, Sizilien, #Dezember #3, Arbeitsmorgen, Shootings, Florentiner Hitze, Hunde-Casanovas und Dolce Vita far niente

 

#25.12.05 – Italien, Syrakus, Sizilien, #Dezember #3, Arbeitsmorgen, Shootings,  Florentiner Hitze, Hunde-Casanovas und Dolce Vita far niente

Der Morgen begann wie so oft in letzter Zeit: Meli saß konzentriert vor ihrem Laptop, die Stirn leicht gerunzelt, während sie Notizen für ihr Fernstudium machte und ab und zu in den Video-Chat mit ihrem Mentor vertieft war. Ihre Stimme klang leise, aber entschlossen, wenn sie Fragen stellte oder Antworten gab – ein Zeichen von konzentrierter Leidenschaft. Meli war ganz in ihrem Element. Ab und zu strich sie sich unbewusst eine goldblonde Strähne hinters Ohr, eine Geste, die verriet, wie tief sie in der Materie versunken war, und das Morgenlicht fing sich in ihren Haaren wie flüssiger Honig.

Ich saß am anderen Ende des Tisches, beugte mich über meinen Laptop und erledigte die üblichen Routineaufgaben meiner täglichen Geschäfte – Mails, Anrufe, ein paar strategische Entscheidungen. Nichts Aufregendes, aber notwendig, um das Fundament eines Genießer-Lebens am Laufen zu halten. Gegen 11:30 Uhr war ich fertig, streckte mich genüsslich, dass die Wirbel knackten, und schaute zu Meli rüber.

»Fertig?«, fragte ich leise, um sie nicht aus dem Konzentrationsfluss zu reißen.

»Fast«, murmelte sie, ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen, die Lippen leicht geschürzt. »Noch ungefähr eine Stunde…«

»Kein Stress«, antwortete ich, stand auf und küsste sie kurz in den Nacken – dort, wo sie immer ein bisschen kitzlig ist. »Ich geh’ schon mal eine rauchen. Gabi will noch ein paar Fotos.«

Gabriella – die Künstlerin der Selbstinszenierung

Für einen Fotografen ist es ein wahres Vergnügen, mit einer temperamentvollen, aber disziplinierten und fotogenen Frau wie Gabriella zu arbeiten. Sie macht das nicht nur professionell für die Karriere, sondern mit dem Selbstbewusstsein einer schönen Frau, die einfach gern eine schöne Frau ist – mit purer Freude am Posieren, getragen von diesem klassisch weiblichen Impuls, attraktiv zu sein, zu gefallen, bewundert zu werden und einfach eine begehrenswerte Frau zu bleiben.

Gabriella wartete schon im Salon, lehnte lässig am Türrahmen und blätterte in einer Modezeitschrift. Als sie mich sah, lächelte sie dieses typische südländische Lächeln, das irgendwo zwischen »Ich weiß genau, was ich will« und »Aber ich bin trotzdem entspannt« lag – tief, warm, mit einem Hauch von Versprechen.

»Ciao, Capitano«, sagte sie mit dieser rauchigen, sinnlichen Stimme, die sofort eine Gänsehaut verursachte, und ließ die Zeitschrift sinken. »Bereit für die Fotos?«

»Immer«, grinste ich und hob die Kamera. »Du weißt doch, ich liebe es, wenn du vor der Linse stehst.«

Gabi lachte – ein warmes, tiefes Lachen, das den ganzen Raum erfüllte und irgendwie nach Rotwein und Sonne klang. »Weil ich weiß, wie man sich in Szene setzt«, sagte sie und drehte sich langsam im Kreis, während sie ihr Haar mit einer fließenden Bewegung nach hinten warf, dass es in der Sonne wie dunkle Seide glänzte. »Und weil es Spaß macht.«

Das war es, was Gabi so fotogen reizvoll machte: Sie war nicht nur eine schöne Frau – sie war eine Künstlerin der Selbstinszenierung, eine Meisterin darin, sich im perfekten Licht zu präsentieren – nicht aus Eitelkeit, sondern aus purer, südländischer Lebensfreude.

»Also«, sagte ich und richtete die Kamera auf sie, »was soll es heute sein? Erotisch? Verspielt? Klassisch-elegant?«

»Alles«, antwortete sie und zwinkerte mir zu, während sie sich mit einer einzigen, geschmeidigen Bewegung auf die Kante des antiken Sofas setzte. »Ich bin in Stimmung für alles.«

Das Shooting war wieder ein Fotospiel zwischen Professionalität und purem Vergnügen. Gabi posierte wie eine geborene, heißblütig südländische Verführerin – mal mit diesen verlockenden Blicken, die einem direkt unter die Haut gingen, mal mit lächelndem Charme, mal mit dieser unnachahmlichen Mischung aus weiblichem Stolz und flirtender Versuchung, die sie ganz natürlich perfekt beherrschte. Sie wusste genau, wie sie sich bewegen musste, um das Licht perfekt einzufangen, wie sie ihren Körper so drehen konnte, dass jeder Winkel wirkungsvoll zur Geltung kam – ein Tanz aus Kurven, Schatten und diesem unwiderstehlichen Lächeln.

 

»Du bist ein Naturtalent«, sagte ich, während ich ein paar besonders gelungene Aufnahmen machte, das Klicken der Kamera fast wie ein leises Stöhnen klang. »Kein Wunder, dass du in der Branche so erfolgreich bist.«

»Ach, das ist nicht nur Talent«, antwortete sie und änderte ihre Pose, indem sie sich lasziv auf einen Sessel fallen ließ, eine Hand im Haar, die andere lässig auf der Hüfte. »Das ist auch harte Arbeit – und das Wissen, was Männer – und Frauen – sehen wollen.«

»Und was wollen sie sehen?«, fragte ich neugierig, während ich die Kamera senkte.

»Eine Frau, die sich in ihrer Haut wohlfühlt«, sagte sie leicht, strich sich langsam über den Oberschenkel und hielt meinen Blick fest. »Eine, die weiß, was sie will – und keine Angst hat, es zu zeigen.«

Ich nickte zustimmend. »Das strahlst du aus – und deshalb sind die Fotos immer so gut.«

Gabi lächelte zufrieden und stand auf. »Gut. Dann machen wir noch ein paar – bevor das Mittagessen ruft.«

»Ich würde ja gern knipsen, Signorina…, aber gerade habe ich Angst, dass dein fantastischer Busen aus diesem Hemd platzt und mich erschlägt.« Grinste ich über die Pose, welche sie gerade einnahm. Ich muss sie wohl nicht beschreiben, ein Blick auf das Foto sollte genügen.

»Ahaha, so ein Feigling bist du, Caro?!« Lachte sie heiter und auch ein bisschen Stolz über das männliche Kompliment. Natürlich kennt sie ihre Wirkung als Frau auf Männer sehr genau… und genießt es. Frauen ihrer Art sind gern das, was sie sind, und finden es fern aller falschen, feministischen Verlogenheit für völlig normal, dass Frauen nun mal Frauen sind und Männer das wie Männer höchst reizvoll finden; weil das nun mal auf die natürlichste Art das ist, wie uns Natur und Evolution programmiert haben. Wozu offensichtliche Tatsachen verleugnen und so tun, als wäre es anders? Das überlässt sie verlogenen Moralaposteln oder ideologisch verblendeten Feministinnen und schmunzelt darüber bestenfalls mitleidig.

 

Als wir fertig waren, versammelten wir uns mit Meli zum Mittagessen. Die Hausgäste waren nach dem Frühstück zu Ausflügen aufgebrochen und würden erst am Abend zurückkommen – also hatten wir das ganze Schloss fast für uns allein. Die Küche verwöhnte uns heute mit folgenden Köstlichkeiten:

  • Ein klassischer Antipasti-Vorspeisenteller mit feinsten sizilianischen Spezialitäten – Prosciutto, Oliven, getrockneten Tomaten, cremiger Burrata und knusprigem Ciabatta.
  • Goldgelbe Fettuccine mit der erdigen Süße von Maronen, Baby-Spinat und krossem Speck, umhüllt von einer leichten, sündhaft zarten Sahnesoße, bei der man fast die Zunge verschluckte.
  • Ein frischer Obstsalat, pur mit nur einem Hauch von Zucker und einem kleinen Schuss Mandellikör – erfrischend und leicht, perfekt nach den reichhaltigen Fettuccine.
  • Und natürlich die typische Auswahl an würzigem Käse, der »den Magen schließt« – Pecorino, Gorgonzola, ein milder Provola und ein Stück Tuma, der so cremig war, dass er fast auf der Zunge zerging.

Dazu tranken wir nur sehr wenig Wein, hauptsächlich Mineralwasser und natürlich noch exzellenten Kaffee zum Abschluss, wozu ich im Freien auch genüsslich rauchte. Meli musste noch weiter konzentriert lernen und ich Autofahren, also nippten wir nur einige Schlucke hauseigenen Wein des Landgutes. Nur Gabi trank ein ganzes Glas, lehnte sich zurück und seufzte selig: »Das ist Leben.«

»Mmh«, meine Meli genüsslich seufzend und lehnte sich zufrieden zurück, »das war jetzt wieder ein Mittagessen, das nach Gourmet-Lebemann-Luxus schmeckt.«

»Und nach italienischem Dolce Vita«, fügte Gabi hinzu und hob ihr Weinglas, das in der Sonne rubinrot funkelte. »Auf uns – und darauf, dass das Leben so köstlich ist.«

Ich stieß mit Mineralwasser an – »Auf uns«, sagte ich lächelnd – »und darauf, dass wir es auch genießen.«

 

Die Sonne wärmte sehr angenehm, als wir zur Verdauung durch die Gärten des Schlossparks spazierten. Wechselnde Bewölkung ließ Licht und Schatten über die makellosen Rasen tanzen, als wollte der Himmel mit uns spielen. Manche Pflanzen blühten tatsächlich, als wäre es Frühling, und nickten im sanften Wind zu uns herüber – Bougainvillea in leuchtendem Pink, wilde Kapernbüsche und sogar ein paar spätblühende Oleander. Die Luft roch nach sizilianischer Erde, Zitrusblüten und diesem unverwechselbaren Hauch von Meer, der immer von der Küste herüberwehte. 17–18 °C – mild genug, um gemütlich über die Steinwege zu schlendern, die Hände in den Taschen, und die entspannende Ruhe zu genießen, die nur ein sizilianischer Dezember-Nachmittag schenken kann.

»Also, Meli«, sagte ich und strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht, die im Wind tanzte, »du hast jetzt genug Bewegung für heute – oder soll ich dich noch ein paar Runden durch den Park jagen?« Ich grinste sie an, während sie lächelnd den Kopf schüttelte.

»Nein, danke«, antwortete sie und dehnte sich genüsslich wie eine zufriedene Löwin. »Ich will und muss noch lernen – aber erst eine Dusche.« Sie blickte zu Gabi, die neben uns herlief und sich die Sonne ins Gesicht scheinen ließ, die Augen halb geschlossen vor purem Genuss. »Und du?«

»Ich fahre mit Steve«, sagte Gabi und drehte sich mit diesem typischen, verschmitzten Lächeln zu mir. »Wir holen noch jemanden ab – und dann gehts ans Meer.« Ihr Lächeln wurde breiter, als sie meine Reaktion sah. »Ja, Flavia ist dabei.«

»Oh Schreck, der Florentiner Feuerdrachen schon wieder«, gluckste ich vorfreudig. »Wenn sie auf Meereswellen trifft, kocht die See in Sekunden, hoho!«

Vittorios Maserati Quattroporte – ein glänzendes Biest mit italienischem Temperament – stand schon bereit, als wir losfuhren. Gabi setzte sich neben mich auf den Beifahrersitz, ihre nackten Knie streiften leicht meine Hand am Schalthebel, und wir brausten durch die hügeligen Straßen Richtung Küste.

»Na«, fragte ich, während ich den Wagen durch eine enge Kurve lenkte, die Reifen quietschten leise auf dem warmen Asphalt, »was habt ihr beiden heute vor? Einfach nur Fotos – oder wird es noch wilder?«

»Noch wilder, lass dich überraschen, haha«, antwortete Gabi und lachte dieses tiefe, rauchige Lachen, das mir immer eine Gänsehaut bescherte. »Flavia will ein paar neue Akt-Fotos – und dann schwimmen.« Sie blickte mich an, die Augen funkelnd. »Du bist doch nicht zu feige, oder?«

»Ich?« Ich grinste. »Bei 18 °C und Meer? Ich bin ein Wikinger mit Adonis-Körper – mir ist nichts zu kalt, hoho.« (Was natürlich gelogen war – aber wer will schon als Weichei dastehen?)

Flavia erwartete uns schon bei Bekannten in einer moderneren Ferienhäuser- und Villensiedlung. Gertenschlank, dunkelhaarig, mit diesem feurigen Florentiner Temperament, das sie zu einer Verlockung à la Femme fatale macht… wenn sie es darauf anlegt. »Ciao, ragazzi«, rief sie und winkte uns zu, die Hüften schon in Vorfreude wiegend. »Alles bereit?«

 

Heiße Fotos und (scheinbar) kochendes Wasser

Der Küstenabschnitt südlich von Syrakus, wo wir schon öfter waren, ist wild zerklüftet und felsig, aber mit hübschen, kleinen, versteckten Sand- und Kiesbuchten perfekt für unser Vorhaben. Das Meer glitzerte in der Nachmittagssonne wie tausend Diamanten, und die Luft roch nach Salz, Algen und einem Hauch von warmem Stein. 17–18 °C Luft, aber das Wasser hielt noch fast 20 °C – erfrischend, aber nicht wirklich kalt.

»Auf gehts, runter mit den Klamotten«, grinste ich frech ich und stellte die Kamera ein. »Ihr zwei seid wirklich verrückt und mutig!« Ich blickte zu Flavia und Gabi, die bereits dabei waren, sich lachend aus ihren Kleidern zu schälen. Wir schossen zunächst ein paar tolle, fotogene Fine-Art-Akt-Aufnahmen. Die beiden posierten sehr fraulich an den Felsen, selbstbewusst, einfach… WOW!, völlig locker und ungeniert in ganzer Pracht. Die Sonne malte goldene Streifen auf ihre Haut, das Meer rauschte im Hintergrund, und ich musste mich echt zusammenreißen, nicht nur zu staunen, sondern auch zu fotografieren.

»Mutig und schön, wenn ich bitten dürfte, haha!«, korrigierte Flavia und warf mir einen herausfordernden Blick zu, der mich fast aus der Fassung brachte. »Oder einfach nur sizilianisch.« Sie lachte und sprang mit einer eleganten Bewegung ins Wasser. »Komm schon, Steve – zeig, dass du kein Angsthase bist!«

Gabi folgte ihr – ihr üppiger, weiblicher Körper glänzte im Sonnenlicht, als sie sich ins Meer fallen ließ. »Das Wasser ist perfekt, herrlich erfrischend«, rief sie und spritzte mir Wasser ins Gesicht, dass es nur so sprühte.

Ich seufzte theatralisch, legte die Kamera beiseite und zog mich ebenfalls aus. »Na gut«, brummte ich. »Aber wenn ich wrtrinke, seid ihr schuld! Ein Bad, das Blut und Geist in Wallung bringt, mit zwei entzückend heißen Heizkörpern im Meer, ist mir immer willkommen, hoho!«

Das Wasser war erfrischend – nicht kalt, aber kühl genug, um alle Sinne wachzurütteln. Flavia, diese gertenschlanke, dunkelhaarige Florentinerin, schwamm wie ein Delfin – schnell, elegant, ohne eine Spur von Anstrengung. Gabi, üppiger, aber nicht weniger anmutig, folgte ihr lachend. Ich bin ein wirklich guter Schwimmer, liebe das Meer, doch diese zwei temperamentvollen Nymphen – zumindest die gertenschlanke Flavia – könnten mich wahrscheinlich locker abhängen.

»Verdammt«, rief ich, als ich bis zur Hüfte im Wasser stand und die Wellen mir um die Beine schäumten, »ihr zwei seid so heiß, dass ihr das ganze Meer auf 30 °C aufheizt!«

»Ach komm, Steve«, lachte Flavia und spritzte mir Wasser ins Gesicht. »In Deutschland friert ihr jetzt bei fünf Grad – genieß unser Wetter!«

»Stimmt«, gab ich zu und wischte mir die Tropfen aus dem Gesicht. »Aber dort habe ich keine südländisch-heißen Wärmflaschen wie euch neben mir!« Ich grinste. »Da wird es mir trotz kühlem Wasser plötzlich wieder tropisch heiß!«

Heimtückisch näherten sich die beiden in einem gekonnten Zangenangriff – Flavia von links, Gabi von rechts – und tauchten mich gemein unter. »Tropisch, eh?«, kicherte Gabi, als ich prustend wieder auftauchte. »Dann schwimm mal ’ne Runde, Tedesco – bevor wir dich verbrennen!«

Prustend tauchte ich wieder auf und zog beiden die Beine weg. »Versprochen ist versprochen, Bellissimas«, lachte ich und schwamm los. Sportlich kraulten wir eine ordentliche Strecke raus aufs Meer, bis uns allen die Kühle überhaupt nicht mehr störte – im Gegenteil: Es machte munter, wach, lebendig, und das Salz auf der Haut fühlte sich an wie pure Freiheit.

Ein goldiger Hund und die Kunst des Dolce Vita


 

Zurück an Land trockneten wir uns lachend ab, die Haut prickelnd vom Salz, und fuhren zu Flavias Atelier-Wohnung in der Altstadt. Dort duschten wir heiß, um das Salzwasser abzuwaschen – und ich durfte nochmal die entzückenden Reize zweier tropfnasser Göttinnen bewundern, bevor wir uns anzogen und zu »Bubble Break« in der Via Castello Maniace 53 aufbrachen.

Das ist ein kleines Café, das Tee, Eis und süße Kalorienbomben anbietet. Draußen saß ein goldiger Hund, der glücklich an einem Bubble-Tea schlabberte und sich von gleich mehreren Schönheiten streicheln ließ. Dabei grinste er wie ein italienischer Casanova, dem keine widerstehen kann. Ein wirklich sehr liebes, goldiges Energiebündel, über das wir uns köstlich amüsierten.

»Oh, schaut«, rief Meli, die gerade mit einem Taxi angekommen war. »Der ist ja so süß!«

Das wirklich liebe, goldige Energiebündel von Hund, war zunächst der Star bei allen, die Tiere lieben. Aber hey, immerhin hatte ich jetzt die perfekte Ausrede für die Damen:

»Sorry, ich wurde gerade von einem Profi ausgestochen, der mit einem einziger Zungen-raushängen mehr Herzen bricht als ich in ’nem ganzen Abend mit Rotwein und Charme, hoho!« Beschwerte ich mich mit meinem berühmt-berüchtigten „enttäuschten Dackelblick“. Gemein lachten mich die Schönen aus, versuchten mich aber auch spielerisch lieb zu trösten.

»Oooooch…, armes, armes Bärchen…« knuddelte mich Meli, während alle amüsiert lachten.

»Das«, erklärte Flavia, »ist Cirro – ein Cirneco dell’Etna!« Sie kraulte ihm hinter den Ohren und er bellte kurz zustimmend, ließ seine Zunge genüsslich weit heraushängen. »Er gehört Fabio – dem netten Typen da drüben.«

Fabio, ein sympathischer, junger Italiener mit dunkel gelocktem Haar und charismatischem Lächeln, winkte uns zu. »Ciao, ragazzi«, rief er. »Das ist Patty«, stellte er eine auch verdammt attraktive, rassige Philippina vor, die neben ihm stand. »Sie studiert – und macht mich manchmal ganz verrückt, haha.«

»Und ihr«, fügte Patty hinzu und lächelte verschmitzt, »könnt meinen richtigen Namen sowieso nicht aussprechen – also sagt einfach Patty.« Auch sie erwies sich als sehr sympathisch, clever, freundlich und unterhaltsam.

 

»Auf gehts, das Mikatú, Wein und ein Abend, der Dolce Vita atmet, warten!« Trieb uns Flavia adurch die malerischen Gassen der Altstadt, und wir spazierten zu »Mikatú«, einer Weinstube/Aperitivo-Bar an der Westküste, wo man Aperitifs und Snacks mit Blick auf den Sonnenuntergang genießen kann.

Die Runde wurde immer größer: Annegret, Simone, Tom und Sasha gesellten sich dazu, und schließlich kamen noch ein paar Studienfreunde von Patty und Fabio. Es wurde laut, lustig, lebendig – genau so, wie Dolce Vita sein sollte. Sasha, die süß-altkluge Zehnjährige, von all den Abenteuern des Tages bereits arg müde, schlief schon fast im Stehen – also bot man ihr mit herzlich-südländischer gastfreundschaft eine Couch im hinteren Bereich an, wo sie bald selig schlummerte, das bildhübsche, süße Gesicht völlig entspannt und friedlich.

Der Wirt, ein Kinderfreundlicher, sehr netter Mann, so wie das ganze Personal dort, brachte uns immer neue Köstlichkeiten – Bruschettas, Antipasti, lokale Weine – und lachte, als wir irgendwann »STOPP!« riefen, weil wir einfach nicht mehr konnten.


 

»Hier«, sagte Flavia und hob ihr Weinglas, das in der untergehenden Sonne rubinrot leuchtete, »versteht man noch, was Lebensfreude bedeutet.«

Und während die Sonne über dem Meer versank, das Licht langsam violett wurde und Sasha selig schlief, wussten wir alle: Das war Dolce Vita. Einfach. Perfekt. Ohne große Worte. Ohne große Pläne. Einfach – Leben. Lachen. Genießen.

Wieder mal, wie eigentlich immer, wenn wir ausgehen, ein richtig schöner Tag und Abend. Er begann mit Arbeit, endete mit Wein, Lachen, delikaten Speisen und interessanten, guten Gesprächen – plus temperamentvollen, schönen, klugen Frauen. Dazu selbst im Dezember dieses milde, südliche Mittelmeerklima, rundum lebensfrohe, nette Menschen, die Dolce Vita far niente genau so leben, wie es sein sollte.

Was könnte man noch mehr wollen?

»Mich, zum Beispiel!« Blinzelte Meli mit einem ihrer verführerischen Schlafzimmerblicke, als wir uns im Bad schlaffertig machten. Ihr Haar war noch feucht vom Duschen, und der Duft von Jasmin und ihrem Parfüm umhüllte sie wie ein unsichtbarer Schleier der Verführung.

»Eine hervorragende, geradezu geniale Eureka-Idee!« Schmunzelte ich über ihre freche Direktheit. »Das Bärchen kann ein paar tröstende Kuscheleinheiten gut gebrauchen, nachdem ihr alle so schnöde den goldigen Hund bevorzugt und mich nicht mehr beachtet habt.«

»Ach du allerärmstes Bärchen aller Bären…« Blinzelte sie noch erotisch-verlockender und strich sich langsam eine Strähne hinters Ohr, »…aber jetzt musst du dich erstmal anstrengen, haha! Dieser Cirro war einfach superlieb, süß und goldig. Diese verspielte Energie und Lebensfreude! Ein echter Sizilianer!«

»Yep, der war echt unwiderstehlich.« Gab ich zu und tat, als wäre ich erleichtert. »Also los, komm her, Löwin, und lass dich vom Brummelbärchen mit Haut und Haar verspeisen, hoho.« Stürzte ich mich zähnefletschend auf ihre duftende, himmlisch weibliche Weichheit und…

… nun, alles Weitere fällt der strengen Zensur anheim. breitgrins

„Buona notte… falls ihr jetzt noch einschlafen könnt.“


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Italien, Syrakus, Sizilien, #Dezember #2, Traumfrauen, altkluge Mäuschen und Ortigia Abenteuer

 

#25.12.03- Italien, Syrakus, Sizilien, #Dezember #2, Traumfrauen, altkluge Mäuschen und Ortigia Abenteuer

»Ich finde das nicht gut!« verkündete das Mädchen mit der unerschütterlichen Überzeugung der Jugend. Ihre braune, von der leichten Morgenbrise zerzauste Haarmähne umrahmte ein bildhübsches Gesicht mit großen, ausdrucksstarken dunklen Augen, die viel zu klug für zehn Jahre wirkten.

»Was findest du nicht gut, Sasha?« Schmunzelte ich, nach dem Frühstück genüsslich meinen Espresso schlürfend und eine Zigarette schmauchend, auf der großen Außenterrasse. Es war wieder ein strahlend schöner Tag. Mit morgens noch frischen 12 °C, aber die Sonne wärmte bereits angenehm mit ihren Strahlen und versprach laut Vorhersage bis zu 21 °C – ein sizilianischer Spätherbst im Dezember, wie er nicht schöner sein könnte.

»Dass du blöde Zigaretten rauchst!« versuchte die Zehnjährige streng zu gucken, was ihr jedoch gründlich misslang. Sasha ist einfach ein superliebes, süßes, aufgewecktes Wesen, das keiner Fliege etwas zuleide tun könnte. Böse gucken gehört nicht zu ihrem Repertoire. Sie ist lieber lieb, manchmal ein bisschen liebreizend süß-frech, aber niemals wirklich böse oder gemein. Ihre Augen strahlen eine nachdenkliche, leicht melancholische Intelligenz aus, und natürlich kichert sie auch gern hemmungslos, wenn man mit ihr spielt und scherzt. Sasha ist die jüngste Tochter eines gestern Nachmittag mit der ganzen Familie eingetroffenen GC-Mitglieds und genießt nun als Gast das Landschloss in vollen Zügen.

»Da hast du völlig recht«, musste ich mich echt zusammenreißen, um ernst zu bleiben. Sie war einfach zu bezaubernd süß und herzerwärmend lieb. »Nikotin ist ein doofes Laster und ungesund.«

»Warum tust du es dann?« kam prompt die nächste, leicht vorwurfsvolle Frage, als hätte sie mich bei einer schweren Charaktersünde ertappt.

»Weil Menschen manchmal ganz schön doof sind und nicht immer nur das tun, was gut für sie ist.« Ich zog an der Zigarette, eine kleine Rauchwolke stieg in die klare Luft und verwehte Richtung Olivenbäume.

»Aber du… du bist doch nicht doof, oder doch?« Blinzelte sie süß-nachdenklich und musterte mich mit einer Klugheit, die ihr Alter bei Weitem übertraf.

»Ach, weißt du, Sasha, letztlich sind alle Menschen auf die ein oder andere Art manchmal mehr oder weniger doof. Guter Wein, Alkohol, Zigaretten oder sogar harte, gefährliche Drogen… die Leute wissen, dass es ungesund ist, tun es aber trotzdem.«

Sasha runzelte die Stirn, die Logik der Erwachsenenwelt schien sie ernsthaft zu irritieren. »Warum?«

»Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Manchmal aus Schwäche oder Dummheit. Alkohol und Drogen, um Probleme zu vergessen oder ein armseliges Leben erträglicher zu machen. Und Dinge wie guten Wein und Zigaretten – wie ich – eben aus Genuss, Gewohnheit oder auch aus bewusstem Entschluss, obwohl man genau weiß, dass es eigentlich nicht gesund ist.« Ich sprach mit ihr wie mit einer kleinen Erwachsenen, weil Sasha viel zu clever ist, um Ausreden oder Kindergeschichten zu schlucken.

»Verstehe ich nicht!« verkündete sie wieder mit dieser unnachahmlichen Entschiedenheit der Jugend. »Alkohol und Zigaretten schmecken doch gar nicht. Das ist ekelig – was gibt’s daran zu genießen?«

Au weia, wie soll man da nicht innerlich glucksen? Sie traf den Nagel haargenau auf den Kopf.

»Hast du den Eindruck, dass ich mich gerade geekelt habe? Oder deine Eltern, Onkel, Tanten, Freunde, wenn sie nicht nur zum Essen Wein trinken, sondern auch danach, beim Ausgehen und sich manchmal betrinken?«

»Äh… nö.« Sie guckte nachdenklich und zog dann ihr Fazit: »Dann ist Erwachsensein voll blöd!«

Nun konnte ich nicht mehr und platzte lachend heraus: »Womit du mit deinen zehn Jährchen schon weiser bist, hoho, als alle uralten Philosophen in tausenden von Jahren zusammen! Diese Erkenntnis ist pures Gold, Sasha!«

»Also bin ich clever, hihihi…?« Sie kicherte und schenkte mir dieses typische, süß-freche Mädchenlächeln, bei dem man einfach weich wird.

»Sehr clever, hoho, und sehr süß!« Ich piekste ganz sanft gegen ihre Stupsnase und strich ihr zart über das Bäckchen.

»Du bist doof, hihi, aber lieb!«

»Macht sie dich gerade verrückt?« kam Sashas schöne Mutter Annegret schmunzelnd zu uns heraus. »Vorsicht, Steve, Sasha definiert schon länger neu, was man unter frühreif und aufgeweckt versteht.« Sie kraulte ihrer eindeutig nach ihr kommenden, bildhübschen Tochter liebevoll durch die Haare.


 

»Das habe ich schon bemerkt«, grinste ich und blickte zu Simone, der älteren, erwachsenen Schwester, die gerade ebenfalls in den Sonnenschein trat. Drei Generationen Traumfrauen auf einen Blick: die Mutter war und ist es noch immer, Simone ist es heute, und Sasha wird es mit Sicherheit einmal werden – bildschön, klug, freundlich, kumpelhaft und einfach unwiderstehlich charmant.

Und draußen lachte die sizilianische Sonne, als wollte sie sagen: Willkommen im Paradies, wo selbst eine Zehnjährige einem gestandenen Lebemann die Leviten liest – und dabei noch süßer ist als jede Mandeltorte.

Dann starteten wir zu einem Ausflug in die Altstadt von Ortigia.

Fünf Frauen, zwei Männer und ein EQS

Die drei Schönheiten – Annegret, die elegante Mutter mit diesem zeitlosen Charme, Simone, ihre wunderschön frauliche Tochter, die Blicke der Männer auf sich zieht wie ein Magnet, und Sasha, das kleine Genie mit der unwiderstehlichen Mischung aus Unschuld und frühreifer Klugheit – stiegen mit Gabriella, Meli und mir in den EQS.

Fünf weibliche Wesen und nur zwei Männer – eine Konstellation, die viele Männer in Schweiß ausbrechen lassen würde. Wir aber grinsten nur vergnügt und lachten: »Na gut, dann wird’s halt ein Frauen-Tag – und wir sind einfach die glücklichen Begleiter.«

Der EQS-SUV, ein wuchtiges, elegantes Monster mit sieben Sitzen dank der elektrisch aufklappbaren Zusatzsitze im riesigen Kofferraum, schluckte uns alle ohne Mühe. Sasha und Simone kletterten auf die hinteren Sitze, während Annegret sich im Fond neben Gabriella und Meli quetschte. Vater Tom beschlagnahmte grinsend den Fahrersitz, bevor eine zu vorwitzige Schönheit den Platz besetzte.

»Also, Capitano«, rief Sasha von hinten, »fährst du uns jetzt in ein richtiges Abenteuer?« Ihre Augen leuchteten vor Vorfreude, als wäre Syrakus ein märchenhaftes Königreich, das nur darauf wartete, von ihr erobert zu werden.

»Natürlich, Principessa«, antwortete ich und zwinkerte ihr im Rückspiegel zu. »Aber zuerst müssen wir durch Ortigia – und das ist schon ein Abenteuer für sich.«


 

Parkplatz-Jagd in Ortigia

Ortigia, diese verzauberte, malerische Altstadt von Syrakus, ist ein Labyrinth aus engen Gassen, antiken Steinen und versteckten Plätzen, wo die Zeit stillzustehen scheint. Normalerweise würde kein Vernünftiger versuchen, hier mit einem großen SUV einzuparken – aber ich bin kein Vernünftiger. Ich bin ein Lebemann, ein Abenteurer, ein Mann, der glaubt, dass alles möglich ist – auch ein Parkplatz in Ortigia im Dezember.

»Steve, bist du verrückt?«, rief Meli, als ich mutig in eine seitliche Gasse abbog, die kaum breiter war als der EQS selbst. »Da passt niemals ein Auto rein!«

»Vertrau mir«, grinste ich und manövrierte den Wagen mit millimetergenauer Präzision um eine Ecke. »Ich kenne ein paar Tricks…« Und tatsächlich – nach kaum einer Minute des Suchens und einem kleinen Gebet an den Schutzheiligen aller Parkplatzsucher – fand ich einen versteckten Platz nahe der Piazza Duomo, wo mir ein paar Einheimische zunickten, als wüssten sie: »Ah, der Deutsche mit dem verrückten Auto – der schafft das immer.«

»Wie machst du das bloß?«, staunte Gabriella, während Sasha begeistert aus dem Fenster sah. »Das ist ja wie Zauberei!«

»Keine Zauberei«, lachte ich und schaltete den Motor aus. »Nur lange Erfahrung – und ein paar gute Freunde, die mir geheime Parkplätze verraten haben, hoho.«

Sashas märchenhafte Welt

Sobald wir ausstiegen, verwandelte sich Sasha in eine kleine Konquistadorin. Jeder Stein, jede Gasse, jeder verwunschene Hinterhof war für sie ein neues Abenteuer. »Schaut mal!«, rief sie und zeigte auf eine uralte Steintreppe in einem malerischen Hinterhofeingang, »Da könnte ein Geheimnis versteckt sein!« Ihre großen, neugierigen Augen funkelten, als würde sie jeden Moment einen verlorenen Schatz oder einen verzauberten Prinzen entdecken.

»Vorsicht, Principessa«, warnte Gabriella lachend, »dass du nicht in einem geheimnisvollen Kellerverlies verschwindest!«

»Aber Gabi, hihi«, protestierte Sasha mit theatralischem Seufzer, »was wäre ein Abenteuer, wenn man nicht ein bisschen Risiko eingeht?« Und schon stolperte sie weiter, verloren in ihren Fantasien von Rittern, Drachentötern und geheimnisvollen Burgen.

»Die kleine Träumerin«, flüsterte Simone mir zu, »wenn sie so weitermacht, wird sie irgendwann eine berühmte Schriftstellerin – oder eine Königin.«

»Oder beides«, grinste ich und folgte den Frauen durch die Gassen, wo jeder Schritt eine neue Überraschung brachte.

Fratelli Burgio – wo Sizilien auf dem Teller tanzt


 

Mittags trafen wir weitere Freunde oder Bekannte bei Fratelli Burgio>>> – eher eine große Feinkosthandlung als ein Restaurant, die so überquillt von Delikatessen, dass man sofort das Gefühl hat, in einem kulinarischen Paradies gelandet zu sein. Piazza Cesare Battisti 4 – ein Ort, an dem Sizilien seine ganze Lebensfreude ausbreitet: Feinkost, Wein, Lachen, Geschwätz, das Klirren von Gläsern und das Aroma von frisch gebackenem Brot, das sich mit dem Duft von getrockneten Tomaten, Oliven, Räucherwaren und Käse vermischt.

»Hier wird nicht nur gegessen – hier wird das Leben in Hochform gefeiert«, bemerkte ich, während wir uns an einen Tisch auf der sonnenbeschienenen Terrasse setzten.

Sasha stöberte mit großen, begeisterten Augen durch die wirklich überquellenden Auslagen hochwertiger Delikatessen. »Schaut nur, all die Würste, Schinken und Käse! Und die Oliven!« –, während Meli und Gabriella sich schon über die Weinkarte beugten.

»Ich empfehle«, warf ich ein, »das ›Slow Food‹-Brettchen mit einer Auswahl der besten sizilianischen Wurst- und Käsesorten. Und ein Glas vom Hauswein – der schmeckt wie Sizilien in flüssiger Form.«

»Exzellenter, professioneller und SEHR freundlicher Service«, las Simone laut aus einer Google-Bewertung vor, »›Die Liebe schmeckt man direkt auf dem Teller.‹« Sie lächelte. »Das klingt, als wäre es hier geschrieben worden.«

Und tatsächlich – als Alexandra, unsere Kellnerin, die gefühlt alle Sprachen der Welt sprach, uns bediente, wussten wir: Dieser Ort war magisch. Jeder Bissen – ob das cremige Burrata, der würzige Pecorino oder die saftigen Oliven – schmeckte nach Heimat, nach Freude, nach Dolce Vita.

»Man muss hier einfach glücklich sein«, seufzte Annegret und nahm einen Schluck vom Wein. »Wer hier nicht lächelt, hat kein Herz.«

»Che bella principessa!« – die kleinen Komplimente der Einheimischen brachten Sasha zum Strahlen und Kichern, als wäre sie tatsächlich schon die kleine Königin von Ortigia.

Hochzufrieden und köstlich vollgefressen, starteten wir zu weiteren Abenteuern in der malerischen Altstadt von Ortigia.

»Und?« Blinzelte Sasha mit funkelnden Augen. »Welches Abenteuer kommt jetzt?«

»Das größte überhaupt«, grinste ich, eingeklemmt zwischen Gabriella und Meli, deren Duft nach Zitrus und einem Hauch von Parfüm mich umhüllte. »Wir suchen dir ein Schloss, dann entführe ich dich hinein, und wenn wir nicht gestorben sind, musst du mir für immer die Hausaufgaben machen, hoho!«

Sasha prustete kichernd los. »Au ja, hihihi…, aber wenn ich erst Königin geworden bin, musst du mir treu dienen!«

»Schon hat sie dich!« Lachte Vater Tom und schaute grinsend mitleidig zu mir.

»Papa!« Sasha protestierte kichernd mit einem strafenden Blick, der jedoch sofort in ein breites Grinsen umschlug. »Du musst doch auf meiner Seite sein!«

»Nein, Mäuschen!« Tom zwinkerte vergnügt. »Im Angesicht solch überwältigender weiblicher Bedrohungen müssen wir armen Männer zusammenhalten!«

»Und du sollst mich nicht mehr Mäuschen nennen!« Sasha stampfte theatralisch mit dem Fuß auf. »Ich bin kein Kleinkind mehr!«

»Nein?« Ich legte meinen enttäuschten Dackelblick auf. »Schade, dabei habe ich mich in diese kleine freche Principessa schon richtig verliebt. Na gut, dann muss ich halt bei Meli bleiben…«

»Ihr seid voll doof, hihihi!« Sasha kicherte los, und ihr Lachen hallte durch die Gassen.

 

Ein Balkon wie aus einem Märchen

Dann bestaunten wir einen fantastisch geschmückten Balkon, der sich schräg über uns in die Höhe schraubte. Dieser Balkon war wie ein steinerner Seufzer der üppigen sizilianischen Barockkunst. Die geschwungene Balustrade aus Schmiedeeisen wurde von wilden Fratzen und Fabelwesen getragen, die als Konsolen dienten – ihre grimassenschneidenden Gesichter schienen das Gewicht der Jahrhunderte zu tragen, als würden sie die Last der Geschichte selbst stemmen. Umrankt von frischen Palmenwedeln und blühenden Rankpflanzen, bot er einen malerischen Rahmen, als würde jeden Moment eine sehnsüchtige Julia oben erscheinen, während unten ein Romeo seine Liebesschwüre flüstert.

Ortigia ist mit knapp einem Quadratkilometer eigentlich nur eine kleine Felsinsel. Doch sie birgt so viel Historie, so viele verwinkelte Gassen und versteckte Plätze, dass man selbst nach Jahren noch neue Geheimnisse entdecken kann. Die Gebäude sind teils uralt, verfallen oder stark mitgenommen, doch viele wurden liebevoll restauriert und strahlen in pittoreskem Glanz. Es ist diese verzaubernde Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, die südländische Magie, die nur alte Städte wie diese besitzen.

Wir blieben bis zum frühen Abend in der romantischen Altstadt, bis selbst die Ausdauerndste unter uns – Sasha – von all den Eindrücken und dem vielen Herumstromern auf dem harten Steinpflaster müde wurde. Ihre großen Augen, die den ganzen Tag über vor Neugier gefunkelt hatten, wurden schwer, und ihr Lächeln wurde schläfrig.

 

Rückkehr ins Landschloss: Wo Müdigkeit und Luxus aufeinandertreffen

Schließlich fuhren wir zurück ins schöne Landschloss, wo uns die warme, einladende Atmosphäre empfing. Die Abendluft war kühler geworden, und der Duft von Zitrusbäumen und feuchtem Gras lag in der Luft. Meli seufzte bereits vorfreudig beim Gedanken an ein romantisches, entspannendes Schaumbad im Kerzenschein in der großen Jacuzzi-Wanne – ihr Lieblingsritual, um den Tag ausklingen zu lassen.

Ich freute mich genauso sehr darauf. Eine gute Stunde verging wie im Flug, während wir uns im warmen, duftenden Schaumwasser entspannten – zärtlich, verspielt, mit einem ganz sanften, ruhigen Liebesspiel, das uns beide vollkommen zufrieden zurückließ.

Dann gab es Abendessen. Sasha schaffte es nur mit Mühe, ihre Augen offen zu halten und etwas zu essen, bevor sie sich sofort in ihr Zimmer zurückzog und innerhalb von Sekunden in einen tiefen Schlaf voller Träume von den Abenteuern des Tages versank.

Wir Erwachsenen plauderten noch eine Weile bei einem Gläschen des hauseigenen Weins vom Landgut – leicht, fruchtig, mit einem Hauch von Mandel –, doch auch wir waren müde vom langen Tag. Nach und nach verteilten wir uns, jeder seinen eigenen Vorlieben folgend. Ich versank in einem Hard-Sci-Fi-Roman, den ich momentan lese, bis wir langsam in das Reich der Träume hinüberglitten. Die Nacht war still, nur das leise Rascheln der Palmenblätter begleitete uns in den Schlaf – ein perfekter Abschluss für einen perfekten Tag. 

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