#25.12.13- Italien, Syrakus, Sizilien, #Dezember #7, Abschieds-Wochenende
Noch verschlafen blinzelte ich ins Morgenlicht der ersten, noch schwachen Sonnenstrahlen, die durch das halb offene Fenster hereinschienen, und dachte mit einem breiten, innerlichen Grinsen: Das ist Meli – und was für eine Meli! Sie war bereits munter, aufgestanden und stand am Fenster, schaute hinaus auf das erwachende Sizilien. Sie trug ein hautenges, gelbes Spitzen-Top, das kaum ihren Po bedeckte und ihre prächtig-fraulichen Formen höchst reizvoll betonte – diese sanften Kurven, die im sanften Morgenlicht wie goldumrandet wirkten. Dazu dieser sinnliche, leicht schmollende, sexy-verlockende Blick mit einem „komm her, wenn du dich traust – oder ich komme zu dir!“-Ausdruck, als sie merkte, dass ich wach wurde… hach ja, solche Morgen sind einfach unbezahlbar!
»Buongiorno, Löwin… wozu hast du schon so viel überflüssige Kleidung an?« grinste ich männlich und streckte mich genüsslich unter der Decke.
Fraulich schmunzelnd drehte sie sich um, ihre Augen funkelten schelmisch. »Dobroye utro, Brummbär – damit du sie mir wieder ausziehen kannst«, hauchte sie mit dieser rauchigen Stimme, die mir immer eine Gänsehaut bescherte.
Sie kam zurück zum Bett, stürzte sich wie eine hungrige Löwin auf mich, und wir schmusten kurz, aber intensiv – Lippen, Hände, dieses vertraute Kribbeln, das uns beide sofort in Stimmung brachte. Doch leider mussten wir uns beherrschen: Frühstück, Hollywood-Gäste verabschieden, der Tag wartete. Also stiegen wir bedauernd seufzend aus dem gemütlichen Bett, warfen uns einen letzten, vielversprechenden Blick zu und machten uns fertig.
Laut Vorhersage sollte es wieder schön sonnig werden, mit bis zu 19 – vielleicht sogar 20 °C im Tagesverlauf, sehr angenehm für Dezember. Heute wurde ein eher einfaches, internationales Standardfrühstück für die fitness-verrückten Hollywood-Leute als Büffet angeboten, weil die vor der Abreise nicht üppig futtern wollten. Soweit ich es mitbekommen hatte, stand ihnen ein langer Flug bevor, mit anschließender Weiterreise zu einem Ziel in Brasilien – Sonne, Strand und neue Drehorte, vermutete ich.
Alessandro, der neu eingesetzte, ehemalige stellvertretende Manager eines Gold-Clubs und jetzt leitender GC-Manager hier im Schloss, erwartete uns schon mit seinem üblichen, professionellen Lächeln. Neugierig und kritisch beäugt vom süßen Mäuschen Sasha, das ihn mit großen Augen musterte, als wollte es prüfen, ob er dem Schloss würdig sei. Wir begrüßten uns lächelnd auch mit Simone, Annegret und einigen der anwesenden LA-Leute mit typischen Morgengrüßen. Wenn die Gäste weg waren, gab es einiges zu besprechen, doch jetzt ging ich zunächst nach draußen, um in der erfrischenden Morgenluft genüsslich meine geliebte Morgenzigarette zu schmauchen.
Meli schwatzte mit Annegret und dem gerade erscheinenden Tom, Sasha und die schöne Simone folgten mir nach draußen in die angenehm frische, aber sich typisch für die Region hier dennoch mild anfühlende Luft. Mittelmeerklima und das hiesige Licht bringen schon seit Jahrhunderten unzählige Künstler und Menschen aus dem Norden ins Schwärmen. Natürlich gibt es auch hier Tage, die sich ungemütlich anfühlen, doch das sind seltene Ausnahmen. Es ist komisch und mit Logik nicht zu erklären: Beispielsweise 12 °C sollten sich überall eben wie 12 °C anfühlen. Doch während man nördlich der Alpen fröstelt und es als unangenehm empfindet, kommt es einem im Mittelmeerklima wesentlich angenehmer, milder vor.
»Du mit deiner doofen Raucherei!« riss mich Sasha aus meinen Gedanken und wedelte empört die Rauchschwaden von meiner Kippe beiseite, die zu ihr zogen. Auch so ein Mysterium des Universums: Von einem Raucher weht der Rauch stets, wie magnetisch angezogen, ausgerechnet zum nächsten Nichtraucher – die heutzutage ja massiv in der Mehrheit sind. Selbstverständlich versuche ich immer darauf zu achten, dass mein Zigarettenrauch keine Nichtraucher und schon gar keine Kinder belästigt. Aber egal, wo man sich als Raucher hinstellt und wie man die Kippe hält, irgendwie weht der Qualm meist dahin, wo er nicht hinsoll.
»Mi scusi, Principessa«, zwinkerte ich der Süßen zu und stichelte: »Was stellst du dich auch genau in meine Rauchschwaden, hoho?!«
»Paahaaa…, Rauchen sollte verboten werden! Das ist voll doof!« verkündete Sasha mit der nachdrücklichen Überzeugung der kindlichen Jugend eines sehr aufgeweckt-cleveren Mädchens.
»Das Thema hatten wir schon, Sasha, und im Prinzip hast du natürlich recht.« Zwinkerte ich und musste mit Simone schmunzeln. Sie ergänzte lachend:
»Ich find’s ja auch doof, Saschalein, aber Steve liebt es nun mal – wie du süße Torten, Schokolade und all das Zeug, was zu viel auch nicht gesund ist. Also gönn ihm sein Laster.« Zwinkerte mir Simone zu, die natürlich viel öfter mit ihrer bezaubernd süßen Schwester diskutiert und nur zu gut deren Art kennt.
»Aber meine Schokolade stinkt nicht ekelig und belästigt niemanden, hihi!« trumpfte das Mädel prompt auf, und wir mussten alle drei herzlich lachen oder kichern.
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir die Leute aus LA. Das Hauspersonal bekam ordentliche Trinkgelder, und natürlich waren auch sie ein bisschen bezaubert von der aufgeweckten, sehr cleveren, süßen Sasha. Die beiden Hollywoodstars haben selbst Kinder und fanden es sehr amüsant, von Sasha mit ihrer typischen, altklugen Süße neugierige Fragen gestellt zu bekommen, ohne als Stars angehimmelt zu werden. So bekam sie noch viel Aufmerksamkeit, kicherte begeistert über kleine Abschiedsgeschenke, und wir alle schmunzelten darüber, wie sie mit ihrem Charme die Großen um den Finger wickelte.
Als die Leute abgereist waren, machten wir bei inzwischen angenehmen 16–17 °C einen ausführlichen Spaziergang durch die schönen, parkähnlichen Gartenanlagen des Landschlosses. Alessandro und ich etwas abgesetzt von der Gruppe, damit wir geschäftliche Angelegenheiten besprechen konnten – die frische Luft und das Rascheln der Palmenblätter im Wind machten es leichter, über Zahlen und Pläne zu reden. Später setzten wir das im Schloss fort.
Morgen reisen nicht nur Annegret, Tom, Simone und Sasha ebenfalls ab, sondern auch Meli und ich. Alessandro wird ab dann der allein verantwortliche Manager für den GC-Gästebetrieb sein und das Anwesen zusammen mit Gutsverwalter Giulio und dessen Frau, der Haushaltschefin, leiten. Das werden diese fähigen, kompetenten und erfahrenen Leute fraglos gut machen, dennoch gab es noch ein paar Dinge zu besprechen und Vorgaben von mir – als ehemaligem GC-Boss im Auftrag des heutigen GC-Westeuropa-Chefs Marc – festzulegen.
Keine strengen Anweisungen, denn so ein Gästebetrieb muss flexibel geführt werden, aber einige grundsätzliche Regeln wollte ich noch mal klarstellen, damit Alessandro bei möglichen Fehlentwicklungen nicht behaupten kann, es anders verstanden zu haben. Für ihn ist der Job hier, nach sieben Jahren als stellvertretender Manager eines etablierten Clubs, natürlich auch eine Bewährungsprobe. Nach meiner Einschätzung wird er das selbstständig gut machen, und solche Club-Manager sollen auch durchaus eigene Vorstellungen einbringen. Dennoch schadet es nie, einige wichtige Grundsätze eindeutig klarzustellen.
Insbesondere in einem Anwesen wie diesem alten Barockschloss, das nicht direkt der GC-Organisation gehört und nur temporär als assoziierte GC-Clubanlage betrieben wird. Eigentümer bleiben Vita und Vittorio, mit Marc und mir als Teilhabern, die das Anwesen auch privat nutzen. Irgendwann in der Zukunft wird es dann als rein private Residenz von Vita und Vittorio genutzt, die Marc und mich entweder auszahlen können oder uns beiden weiter private Nutzungsrechte anbieten, ohne dass wir uns gegenseitig stören. Dann wird Alessandro, wenn er sich bewährt hat, eine richtige GC-Clubanlage als leitender Manager übernehmen.
Nach dem wie immer sehr delikat-üppigen Mittagessen auf Gourmet-Niveau fuhren wir zu sechst nach Ortigia und besichtigten zunächst die Santa Lucia alla Badia-Kirche, wo das sanfte Licht durch die bunten Glasfenster fiel und die Luft nach Weihrauch und Geschichte duftete. Auf einem nahegelegenen Platz amüsierten wir uns über zwei ziemlich gut gefütterte Katzen, die Sitzbank und Weg wie gestrenge Wächter überwachten und vorbeikommende Zweibeiner mit majestätischem Blick kontrollierten. *schmunzel*
Natürlich mussten vor allem Sasha, aber auch Simone und Meli die Schnurrtiger gleich zärtlich kraulen und wollten sie sogar füttern. Ich wies jedoch darauf hin, dass diese beiden Boss-Katzen offensichtlich schon mehr Futter bekommen, als gut für Tiere ist. Diese unübersehbare Tatsache akzeptierten sie lachend, begnügten sich mit liebevollen Streicheleinheiten, und Sasha kicherte entzückt, als eine der Katzen sich genüsslich an ihrem Bein rieb.
»Die sollten wie ihr«, warf sie mit süß-frechem Blick auf uns Erwachsene ein, »mehr Sport machen und trainieren, hihi!«
»He, Frechdachs, falls du mich damit meinst, werf ich dich da drüben über die Kaimauer ins Meer!« guckte ich drohend, schnappte mir die Süße, hob sie hoch und trug sie in Richtung Kai, als wollte ich meine Drohung sofort wahrmachen. Begeistert kreischend und strampelnd prustete sie los.
»Aaaahihihi… Hiiiilfeee, ein Bärenmonster will mich ersäufen! Bitte, bitte, bitte, Signore Capitano, ich bin auch ganz lieb und meinte nicht dich… ahihihi…« kicherte sie noch mehr, als ich eine Kitzel-Attacke startete.
»Sei gnädig, Steve, sie kann nicht anders«, lachte Mutter Annegret, und Vater Tom grinste sehr breit.
»Unsere Heimreise verläuft morgen garantiert viel ruhiger ohne Sasha. Also schmeiß sie rein oder behalte sie bei dir.«
»PAPA!« protestierte Sasha scheinbar empört, während sie in Wahrheit solche lustigen Frotzeleien total liebte. Typisch für eine kluge Zehnjährige bemüht sie sich oft, nicht mehr nur als Kind behandelt zu werden. Doch wenn es dann zu lustigen Spielereien kommt, ist sie ebenso typisch zu gern das begeistert kichernde Mädchen und genießt es, zumindest manchmal, ganz unbeschwert einfach Kind zu sein.
Vorbei am Giardino Aretusa und der Fontana Degli Schiavi schlenderten wir entlang der beliebten, hübschen Flaniermeile des Passeggio Foro Vittorio Emanuele II an der westlichen Seepromenade. Dort trafen wir uns mit Flavia Schwarz, dem Florentiner Feuerdrachen, zum Kaffee im Burgio al porto>>> das ich schon mal beschrieben habe.
Flavia trug ein raffiniert elegantes, sexy-schwarzes Partykleid, und ich staunte mal wieder darüber, wie sie sich auch mit immerhin bereits 32 Jahren ihre gertenschlanke, perfekte Figur erhält. Viele 21-Jährige mit guter Figur könnten sehr neidig auf Flavias Aussehen sein, und zudem ist sie auch noch blitzgescheit, künstlerisch talentiert und gebildet, wie ich sie schon ausführlich beschrieben habe. Mit südländisch-heißblütigem Temperament übernahm sie sofort das Kommando, scherzte und plauderte als Mittelpunkt unserer Gruppe und hatte besonders für die süße Sasha immer einen passenden Scherz auf Lager. *lächel*
Bei Sonnenuntergang – derzeit hier schon um 16:43 Uhr – fuhren wir alle gemeinsam zurück zum Landschloss, wo bereits ordentlich Betrieb herrschte. Wir hatten alle unsere neuen Bekannten und Freunde von hier, die Zeit dafür hatten, zu einer eleganten, schönen Garten-Abschiedsparty geladen, wofür das Personal inzwischen alles prima vorbereitet hatte. Tatsächlich erschienen im Laufe des Nachmittags und Abend fast 60 Leute, und das wurde eine richtig tolle, sehr schöne Party.
Die Tische waren mit weißen Leinentüchern gedeckt, darauf glänzten Silberbesteck und Kristallgläser im Licht der Kerzen. Blumenarrangements aus Orchideen, Zitronenblüten und Olivenzweigen verströmten einen zarten, frischen Duft, der sich mit dem Aroma von gegrilltem Lamm, frischem Brot und Kräutern vermischte. Überall lachten Menschen, Gläser klirrten, und die ersten Klänge der Musik schwebten durch die Luft – eine Mischung aus sizilianischer Folklore, italienischen Evergreens und populären Tanzhits, die jeden zum Mitschwingen einluden.
Die Gäste – Freunde, Bekannte und einige der neuen Gesichter, die wir in den letzten Wochen kennengelernt hatten – strömten nach und nach ein. Fast 60 Menschen füllten den Garten mit Lachen, Gesprächen und dieser unvergleichlichen Energie, die nur solche Abende in Süditalien haben. Sasha, die süße Zehnjährige, wuselte zwischen den Erwachsenen herum, mal mit ihrer typischen altklugen Art, mal als begeistertes Mädchen, das sich über die Aufmerksamkeit der anderen Kinder freute, die mit ihren Eltern gekommen waren.
Das Büfett war ein Fest für die Sinne: Gegrillte Gambas, die noch dampften und nach Knoblauch und Zitrone dufteten, Caponata, die süß-saur auf der Zunge zerging, frischer Ricotta mit Honig und Feigen, der so cremig war, dass man am liebsten den ganzen Teller abgeleckt hätte. Dazu gab es dünn geschnittenen Schinken von schwarzen Schweinen, marinierte Auberginen und knuspriges Brot, das noch warm aus dem Ofen kam. Die Weine – ein kräftiger Nero d’Avola, ein frischer Grillo und ein süßer Moscato – flossen in Strömen, und wer wollte, konnte sich an der Bar einen Aperol Spritz oder einen klassischen Negroni mixen lassen.
Die Musik wurde lauter, und langsam füllten sich die Tanzfläche. Sizilianische Tarantella weckte die Lust auf Bewegung, italienische Pop-Hits wie «Bella ciao» in modernen Versionen oder «Volare» ließen die Stimmung noch lockerer werden, und als «Despacito» ertönte, stürmten selbst die letzten Zögerlichen auf die Tanzfläche. Sasha tanzte mit den anderen Kindern, dreht sich lachend im Kreis, während Simone und Meli sich zu «Bambolina» wiegten und Tom mit Annegret einen langsamen Walzer versuchte – was natürlich in Gelächter und einem spontanem Tanzwettbewerb endete.
Das Schloss selbst leuchtete in einem goldenen Schimmer, als würde es von innen erstrahlen. Die Luft war kühl, aber nicht unangenehm – sie streichelte die Haut wie ein letzter Hauch des Sommers, und keine der Damen zog sich etwas über ihre oft sexy-freizügigen Partyoutfits. Manche lachten, als ein leichtes Frösteln sie überlief, doch es war ein Frösteln, das sich gut anfühlte – wie ein Hauch von Abenteuer.
Gegen 22 Uhr wurden die Kinder – Sasha und ihre neuen Spielkameraden – zu Bett gebracht, wo sie noch eine Weile kichernd und prustend eine Pyjama-Party feierten, bis die Müdigkeit sie endlich in den Schlaf wiegt. Die Erwachsenen blieben noch länger sitzen, tranken Wein, erzählten Geschichten und genossen die letzten Stunden dieses wundervollen Abends.
Ungefähr 35–40 Gäste blieben bis Mitternacht, als die Musik leiser wurde und die Lichter langsam ausgingen. Ein letzter Tanz, ein letzter Toast auf die Freundschaft, und dann verteilten sich die Gäste – manche mit einem Lächeln, andere mit einem »Ci vediamo presto!« auf den Lippen.
Als die letzten Autos davonfuhren, blieb nur noch das leise Rauschen der Palmen und das ferne Klirren der Gläser, die das Personal abräumte. Die Nachtluft roch nach Rauch, Wein und dem letzten Hauch von gegrilltem Fleisch, und die Lichter des Schlosses glitzerten noch einmal im Dunkeln, als würden sie uns zurufen: «Bis bald!»
Morgen reisen wir ab – Annegret, Tom, Simone, Sasha, Meli und ich. Alessandro wird das Schloss weiterführen, und wir werden uns in ein »geheimes« Weihnachts-Neujahr-Wunderland verziehen, wo Schnee, Wärme und gute Freunde auf uns warten.
Addio, Sicilia – bis wir uns wiedersehen. Bis dahin trägt mich die Erinnerung an diesen Abend – an das Lachen, die Musik, die Lichter und die Gewissheit, dass solche Momente das Leben unvergesslich machen.
Buona notte, e a presto! Die nächsten Tage werde ich kaum Zeit zum Blog-Schreiben haben und melde mich erst wieder, wenn Meli und ich an unserem „geheimen“ Weihnachts-Neujahr-Winter-Wunderland- und Schneeparadies-Urlaubsziel angekommen sind. Wo das ist, verrate ich auch noch nicht, aber dort, zusammen mit guten Freunden aus meinem engsten Kreis, werden wir ganz geruhsam und besinnlich – vor allem sinnlich *zwinker* – die Feiertage in passendem Winter-Feeling verbringen.
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