Italien, Syrakus, Sizilien, #Dezember #7, Abschieds-Wochenende

 

#25.12.13- Italien, Syrakus, Sizilien, #Dezember #7, Abschieds-Wochenende

Noch verschlafen blinzelte ich ins Morgenlicht der ersten, noch schwachen Sonnenstrahlen, die durch das halb offene Fenster hereinschienen, und dachte mit einem breiten, innerlichen Grinsen: Das ist Meli – und was für eine Meli! Sie war bereits munter, aufgestanden und stand am Fenster, schaute hinaus auf das erwachende Sizilien. Sie trug ein hautenges, gelbes Spitzen-Top, das kaum ihren Po bedeckte und ihre prächtig-fraulichen Formen höchst reizvoll betonte – diese sanften Kurven, die im sanften Morgenlicht wie goldumrandet wirkten. Dazu dieser sinnliche, leicht schmollende, sexy-verlockende Blick mit einem „komm her, wenn du dich traust – oder ich komme zu dir!“-Ausdruck, als sie merkte, dass ich wach wurde… hach ja, solche Morgen sind einfach unbezahlbar!

»Buongiorno, Löwin… wozu hast du schon so viel überflüssige Kleidung an?« grinste ich männlich und streckte mich genüsslich unter der Decke.

Fraulich schmunzelnd drehte sie sich um, ihre Augen funkelten schelmisch. »Dobroye utro, Brummbär – damit du sie mir wieder ausziehen kannst«, hauchte sie mit dieser rauchigen Stimme, die mir immer eine Gänsehaut bescherte.

Sie kam zurück zum Bett, stürzte sich wie eine hungrige Löwin auf mich, und wir schmusten kurz, aber intensiv – Lippen, Hände, dieses vertraute Kribbeln, das uns beide sofort in Stimmung brachte. Doch leider mussten wir uns beherrschen: Frühstück, Hollywood-Gäste verabschieden, der Tag wartete. Also stiegen wir bedauernd seufzend aus dem gemütlichen Bett, warfen uns einen letzten, vielversprechenden Blick zu und machten uns fertig.

 

Laut Vorhersage sollte es wieder schön sonnig werden, mit bis zu 19 – vielleicht sogar 20 °C im Tagesverlauf, sehr angenehm für Dezember. Heute wurde ein eher einfaches, internationales Standardfrühstück für die fitness-verrückten Hollywood-Leute als Büffet angeboten, weil die vor der Abreise nicht üppig futtern wollten. Soweit ich es mitbekommen hatte, stand ihnen ein langer Flug bevor, mit anschließender Weiterreise zu einem Ziel in Brasilien – Sonne, Strand und neue Drehorte, vermutete ich.

Alessandro, der neu eingesetzte, ehemalige stellvertretende Manager eines Gold-Clubs und jetzt leitender GC-Manager hier im Schloss, erwartete uns schon mit seinem üblichen, professionellen Lächeln. Neugierig und kritisch beäugt vom süßen Mäuschen Sasha, das ihn mit großen Augen musterte, als wollte es prüfen, ob er dem Schloss würdig sei. Wir begrüßten uns lächelnd auch mit Simone, Annegret und einigen der anwesenden LA-Leute mit typischen Morgengrüßen. Wenn die Gäste weg waren, gab es einiges zu besprechen, doch jetzt ging ich zunächst nach draußen, um in der erfrischenden Morgenluft genüsslich meine geliebte Morgenzigarette zu schmauchen.

Meli schwatzte mit Annegret und dem gerade erscheinenden Tom, Sasha und die schöne Simone folgten mir nach draußen in die angenehm frische, aber sich typisch für die Region hier dennoch mild anfühlende Luft. Mittelmeerklima und das hiesige Licht bringen schon seit Jahrhunderten unzählige Künstler und Menschen aus dem Norden ins Schwärmen. Natürlich gibt es auch hier Tage, die sich ungemütlich anfühlen, doch das sind seltene Ausnahmen. Es ist komisch und mit Logik nicht zu erklären: Beispielsweise 12 °C sollten sich überall eben wie 12 °C anfühlen. Doch während man nördlich der Alpen fröstelt und es als unangenehm empfindet, kommt es einem im Mittelmeerklima wesentlich angenehmer, milder vor.


 

»Du mit deiner doofen Raucherei!« riss mich Sasha aus meinen Gedanken und wedelte empört die Rauchschwaden von meiner Kippe beiseite, die zu ihr zogen. Auch so ein Mysterium des Universums: Von einem Raucher weht der Rauch stets, wie magnetisch angezogen, ausgerechnet zum nächsten Nichtraucher – die heutzutage ja massiv in der Mehrheit sind. Selbstverständlich versuche ich immer darauf zu achten, dass mein Zigarettenrauch keine Nichtraucher und schon gar keine Kinder belästigt. Aber egal, wo man sich als Raucher hinstellt und wie man die Kippe hält, irgendwie weht der Qualm meist dahin, wo er nicht hinsoll.

»Mi scusi, Principessa«, zwinkerte ich der Süßen zu und stichelte: »Was stellst du dich auch genau in meine Rauchschwaden, hoho?!«

»Paahaaa…, Rauchen sollte verboten werden! Das ist voll doof!« verkündete Sasha mit der nachdrücklichen Überzeugung der kindlichen Jugend eines sehr aufgeweckt-cleveren Mädchens.

»Das Thema hatten wir schon, Sasha, und im Prinzip hast du natürlich recht.« Zwinkerte ich und musste mit Simone schmunzeln. Sie ergänzte lachend:

»Ich find’s ja auch doof, Saschalein, aber Steve liebt es nun mal – wie du süße Torten, Schokolade und all das Zeug, was zu viel auch nicht gesund ist. Also gönn ihm sein Laster.« Zwinkerte mir Simone zu, die natürlich viel öfter mit ihrer bezaubernd süßen Schwester diskutiert und nur zu gut deren Art kennt.

»Aber meine Schokolade stinkt nicht ekelig und belästigt niemanden, hihi!« trumpfte das Mädel prompt auf, und wir mussten alle drei herzlich lachen oder kichern.

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir die Leute aus LA. Das Hauspersonal bekam ordentliche Trinkgelder, und natürlich waren auch sie ein bisschen bezaubert von der aufgeweckten, sehr cleveren, süßen Sasha. Die beiden Hollywoodstars haben selbst Kinder und fanden es sehr amüsant, von Sasha mit ihrer typischen, altklugen Süße neugierige Fragen gestellt zu bekommen, ohne als Stars angehimmelt zu werden. So bekam sie noch viel Aufmerksamkeit, kicherte begeistert über kleine Abschiedsgeschenke, und wir alle schmunzelten darüber, wie sie mit ihrem Charme die Großen um den Finger wickelte.

Als die Leute abgereist waren, machten wir bei inzwischen angenehmen 16–17 °C einen ausführlichen Spaziergang durch die schönen, parkähnlichen Gartenanlagen des Landschlosses. Alessandro und ich etwas abgesetzt von der Gruppe, damit wir geschäftliche Angelegenheiten besprechen konnten – die frische Luft und das Rascheln der Palmenblätter im Wind machten es leichter, über Zahlen und Pläne zu reden. Später setzten wir das im Schloss fort.

 

Morgen reisen nicht nur Annegret, Tom, Simone und Sasha ebenfalls ab, sondern auch Meli und ich. Alessandro wird ab dann der allein verantwortliche Manager für den GC-Gästebetrieb sein und das Anwesen zusammen mit Gutsverwalter Giulio und dessen Frau, der Haushaltschefin, leiten. Das werden diese fähigen, kompetenten und erfahrenen Leute fraglos gut machen, dennoch gab es noch ein paar Dinge zu besprechen und Vorgaben von mir – als ehemaligem GC-Boss im Auftrag des heutigen GC-Westeuropa-Chefs Marc – festzulegen.

Keine strengen Anweisungen, denn so ein Gästebetrieb muss flexibel geführt werden, aber einige grundsätzliche Regeln wollte ich noch mal klarstellen, damit Alessandro bei möglichen Fehlentwicklungen nicht behaupten kann, es anders verstanden zu haben. Für ihn ist der Job hier, nach sieben Jahren als stellvertretender Manager eines etablierten Clubs, natürlich auch eine Bewährungsprobe. Nach meiner Einschätzung wird er das selbstständig gut machen, und solche Club-Manager sollen auch durchaus eigene Vorstellungen einbringen. Dennoch schadet es nie, einige wichtige Grundsätze eindeutig klarzustellen.

Insbesondere in einem Anwesen wie diesem alten Barockschloss, das nicht direkt der GC-Organisation gehört und nur temporär als assoziierte GC-Clubanlage betrieben wird. Eigentümer bleiben Vita und Vittorio, mit Marc und mir als Teilhabern, die das Anwesen auch privat nutzen. Irgendwann in der Zukunft wird es dann als rein private Residenz von Vita und Vittorio genutzt, die Marc und mich entweder auszahlen können oder uns beiden weiter private Nutzungsrechte anbieten, ohne dass wir uns gegenseitig stören. Dann wird Alessandro, wenn er sich bewährt hat, eine richtige GC-Clubanlage als leitender Manager übernehmen.

Nach dem wie immer sehr delikat-üppigen Mittagessen auf Gourmet-Niveau fuhren wir zu sechst nach Ortigia und besichtigten zunächst die Santa Lucia alla Badia-Kirche, wo das sanfte Licht durch die bunten Glasfenster fiel und die Luft nach Weihrauch und Geschichte duftete. Auf einem nahegelegenen Platz amüsierten wir uns über zwei ziemlich gut gefütterte Katzen, die Sitzbank und Weg wie gestrenge Wächter überwachten und vorbeikommende Zweibeiner mit majestätischem Blick kontrollierten. *schmunzel*


 

Natürlich mussten vor allem Sasha, aber auch Simone und Meli die Schnurrtiger gleich zärtlich kraulen und wollten sie sogar füttern. Ich wies jedoch darauf hin, dass diese beiden Boss-Katzen offensichtlich schon mehr Futter bekommen, als gut für Tiere ist. Diese unübersehbare Tatsache akzeptierten sie lachend, begnügten sich mit liebevollen Streicheleinheiten, und Sasha kicherte entzückt, als eine der Katzen sich genüsslich an ihrem Bein rieb.

»Die sollten wie ihr«, warf sie mit süß-frechem Blick auf uns Erwachsene ein, »mehr Sport machen und trainieren, hihi!«

»He, Frechdachs, falls du mich damit meinst, werf ich dich da drüben über die Kaimauer ins Meer!« guckte ich drohend, schnappte mir die Süße, hob sie hoch und trug sie in Richtung Kai, als wollte ich meine Drohung sofort wahrmachen. Begeistert kreischend und strampelnd prustete sie los.

»Aaaahihihi… Hiiiilfeee, ein Bärenmonster will mich ersäufen! Bitte, bitte, bitte, Signore Capitano, ich bin auch ganz lieb und meinte nicht dich… ahihihi…« kicherte sie noch mehr, als ich eine Kitzel-Attacke startete.

»Sei gnädig, Steve, sie kann nicht anders«, lachte Mutter Annegret, und Vater Tom grinste sehr breit.

»Unsere Heimreise verläuft morgen garantiert viel ruhiger ohne Sasha. Also schmeiß sie rein oder behalte sie bei dir.«

»PAPA!« protestierte Sasha scheinbar empört, während sie in Wahrheit solche lustigen Frotzeleien total liebte. Typisch für eine kluge Zehnjährige bemüht sie sich oft, nicht mehr nur als Kind behandelt zu werden. Doch wenn es dann zu lustigen Spielereien kommt, ist sie ebenso typisch zu gern das begeistert kichernde Mädchen und genießt es, zumindest manchmal, ganz unbeschwert einfach Kind zu sein.

Vorbei am Giardino Aretusa und der Fontana Degli Schiavi schlenderten wir entlang der beliebten, hübschen Flaniermeile des Passeggio Foro Vittorio Emanuele II an der westlichen Seepromenade. Dort trafen wir uns mit Flavia Schwarz, dem Florentiner Feuerdrachen, zum Kaffee im Burgio al porto>>> das ich schon mal beschrieben habe.




 

Flavia trug ein raffiniert elegantes, sexy-schwarzes Partykleid, und ich staunte mal wieder darüber, wie sie sich auch mit immerhin bereits 32 Jahren ihre gertenschlanke, perfekte Figur erhält. Viele 21-Jährige mit guter Figur könnten sehr neidig auf Flavias Aussehen sein, und zudem ist sie auch noch blitzgescheit, künstlerisch talentiert und gebildet, wie ich sie schon ausführlich beschrieben habe. Mit südländisch-heißblütigem Temperament übernahm sie sofort das Kommando, scherzte und plauderte als Mittelpunkt unserer Gruppe und hatte besonders für die süße Sasha immer einen passenden Scherz auf Lager. *lächel*

Bei Sonnenuntergang – derzeit hier schon um 16:43 Uhr – fuhren wir alle gemeinsam zurück zum Landschloss, wo bereits ordentlich Betrieb herrschte. Wir hatten alle unsere neuen Bekannten und Freunde von hier, die Zeit dafür hatten, zu einer eleganten, schönen Garten-Abschiedsparty geladen, wofür das Personal inzwischen alles prima vorbereitet hatte. Tatsächlich erschienen im Laufe des Nachmittags und Abend fast 60 Leute, und das wurde eine richtig tolle, sehr schöne Party.

Die Tische waren mit weißen Leinentüchern gedeckt, darauf glänzten Silberbesteck und Kristallgläser im Licht der Kerzen. Blumenarrangements aus Orchideen, Zitronenblüten und Olivenzweigen verströmten einen zarten, frischen Duft, der sich mit dem Aroma von gegrilltem Lamm, frischem Brot und Kräutern vermischte. Überall lachten Menschen, Gläser klirrten, und die ersten Klänge der Musik schwebten durch die Luft – eine Mischung aus sizilianischer Folklore, italienischen Evergreens und populären Tanzhits, die jeden zum Mitschwingen einluden.

Die Gäste – Freunde, Bekannte und einige der neuen Gesichter, die wir in den letzten Wochen kennengelernt hatten – strömten nach und nach ein. Fast 60 Menschen füllten den Garten mit Lachen, Gesprächen und dieser unvergleichlichen Energie, die nur solche Abende in Süditalien haben. Sasha, die süße Zehnjährige, wuselte zwischen den Erwachsenen herum, mal mit ihrer typischen altklugen Art, mal als begeistertes Mädchen, das sich über die Aufmerksamkeit der anderen Kinder freute, die mit ihren Eltern gekommen waren.

Das Büfett war ein Fest für die Sinne: Gegrillte Gambas, die noch dampften und nach Knoblauch und Zitrone dufteten, Caponata, die süß-saur auf der Zunge zerging, frischer Ricotta mit Honig und Feigen, der so cremig war, dass man am liebsten den ganzen Teller abgeleckt hätte. Dazu gab es dünn geschnittenen Schinken von schwarzen Schweinen, marinierte Auberginen und knuspriges Brot, das noch warm aus dem Ofen kam. Die Weine – ein kräftiger Nero d’Avola, ein frischer Grillo und ein süßer Moscato – flossen in Strömen, und wer wollte, konnte sich an der Bar einen Aperol Spritz oder einen klassischen Negroni mixen lassen.

Die Musik wurde lauter, und langsam füllten sich die Tanzfläche. Sizilianische Tarantella weckte die Lust auf Bewegung, italienische Pop-Hits wie «Bella ciao» in modernen Versionen oder «Volare» ließen die Stimmung noch lockerer werden, und als «Despacito» ertönte, stürmten selbst die letzten Zögerlichen auf die Tanzfläche. Sasha tanzte mit den anderen Kindern, dreht sich lachend im Kreis, während Simone und Meli sich zu «Bambolina» wiegten und Tom mit Annegret einen langsamen Walzer versuchte – was natürlich in Gelächter und einem spontanem Tanzwettbewerb endete.

 

Das Schloss selbst leuchtete in einem goldenen Schimmer, als würde es von innen erstrahlen. Die Luft war kühl, aber nicht unangenehm – sie streichelte die Haut wie ein letzter Hauch des Sommers, und keine der Damen zog sich etwas über ihre oft sexy-freizügigen Partyoutfits. Manche lachten, als ein leichtes Frösteln sie überlief, doch es war ein Frösteln, das sich gut anfühlte – wie ein Hauch von Abenteuer.

Gegen 22 Uhr wurden die Kinder – Sasha und ihre neuen Spielkameraden – zu Bett gebracht, wo sie noch eine Weile kichernd und prustend eine Pyjama-Party feierten, bis die Müdigkeit sie endlich in den Schlaf wiegt. Die Erwachsenen blieben noch länger sitzen, tranken Wein, erzählten Geschichten und genossen die letzten Stunden dieses wundervollen Abends.

Ungefähr 35–40 Gäste blieben bis Mitternacht, als die Musik leiser wurde und die Lichter langsam ausgingen. Ein letzter Tanz, ein letzter Toast auf die Freundschaft, und dann verteilten sich die Gäste – manche mit einem Lächeln, andere mit einem »Ci vediamo presto!« auf den Lippen.

Als die letzten Autos davonfuhren, blieb nur noch das leise Rauschen der Palmen und das ferne Klirren der Gläser, die das Personal abräumte. Die Nachtluft roch nach Rauch, Wein und dem letzten Hauch von gegrilltem Fleisch, und die Lichter des Schlosses glitzerten noch einmal im Dunkeln, als würden sie uns zurufen: «Bis bald!»

Morgen reisen wir ab – Annegret, Tom, Simone, Sasha, Meli und ich. Alessandro wird das Schloss weiterführen, und wir werden uns in ein »geheimes« Weihnachts-Neujahr-Wunderland verziehen, wo Schnee, Wärme und gute Freunde auf uns warten.

Addio, Sicilia – bis wir uns wiedersehen. Bis dahin trägt mich die Erinnerung an diesen Abend – an das Lachen, die Musik, die Lichter und die Gewissheit, dass solche Momente das Leben unvergesslich machen.

Buona notte, e a presto! Die nächsten Tage werde ich kaum Zeit zum Blog-Schreiben haben und melde mich erst wieder, wenn Meli und ich an unserem „geheimen“ Weihnachts-Neujahr-Winter-Wunderland- und Schneeparadies-Urlaubsziel angekommen sind. Wo das ist, verrate ich auch noch nicht, aber dort, zusammen mit guten Freunden aus meinem engsten Kreis, werden wir ganz geruhsam und besinnlich – vor allem sinnlich *zwinker* – die Feiertage in passendem Winter-Feeling verbringen.

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Italien, Syrakus, Sizilien, #Dezember #6 Ortigia Straßenmarkt-Abenteuer, Dolce vita far niente und Starverkäuferin Sasha

 

#25.12.11- Italien, Syrakus, Sizilien, #Dezember #6

Ortigia Straßenmarkt-Abenteuer, Dolce vita far niente und Starverkäuferin Sasha

Der halbe Vormittag war bereits vergangen, als Meli und ich unsere Online-Arbeit beendeten – E-Mails beantwortet, Termine koordiniert, ein paar dringende Anfragen für das Schloss erledigt. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, und die leicht salzige Meeresbrise, die durch die geöffneten Fenster wehte, verhieß einen wunderschönen Tag. Draußen zwitscherten die Vögel, und das ferne Geklapper von Geschirr aus der Küche verriet, dass das Personal bereits die Vorbereitungen zum Mittagessen für die Gäste traf.

Annegret, Tom, Simone und das süße Mäuschen Sasha warteten bereits ungeduldig auf uns, als wir uns fertig machten. Dazu gesellten sich sieben der Hollywood-Gäste – nicht die Hauptstars selbst, sondern Mitglieder ihres Trosses, die Lust auf einen Ausflug zum Straßenmarkt auf Ortigia hatten. Sasha war schon ganz aufgeregt, ihre Augen leuchteten vor Vorfreude, und sie hüpfte unruhig von einem Fuß auf den anderen. Ein sizilianischer Vormittag zwischen Markttrubel, Kinderlachen und der Kunst des Handelns erwartete uns.

»Darf ich mir ein Andenken… oder etwas Hübsches für mich aussuchen?« fragte sie schon auf der Hinfahrt ihre Eltern mit diesem unwiderstehlichen, sehnsüchtigen Blick, der selbst hartgesottensten Herzen schmelzen ließ. Wie immer mussten wir alle über ihre Süße schmunzeln. Sie ist einfach zu liebenswert – klug, raffiniert und charmanter, als es ein Kind eigentlich dürfte. Ein leicht gesenkter Kopf, ein schüchternes Lächeln, und zack – jeder wäre bereit, ihr die Welt zu schenken.

»Als Hausherr muss ich das untersagen!« grinste ich sehr vergnügt hinter dem Steuer des EQS und schaute gespielt streng im Rückspiegel zu ihr auf dem hintersten Klappsitz. »Es sei denn…«

»Steve, hihihi!« protestierte sie sofort und wusste natürlich, dass ich sie nur aufzog. »Es sei denn, was?«

»Na ja…, also…, ich weiß nicht, ob ich das sagen soll…« stotterte ich grinsend und tat, als würde ich zögern.

»Aaaaahihi, voll gemein! Jetzt sag schon! Biiiiiitteeeee hihi.« kicherte sie ungeduldig und klatschte begeistert in die Hände.

»Also wenn du ganz brav bist…« kam ich nicht weiter, denn sie kicherte sofort dazwischen.

»Aber ich bin doch IMMER superbrav und superlieb und…, total brav hihi!« rief sie mit theatralischer Unschuldsmiene und spielte die perfekte Engelchen-Rolle.

»ALSO« hob ich leicht die Stimme, »für ein paar super-ultra-giga-galaktisch süße Küsschen von Elben-Kriegerin Sasha, bevor sie mich mit Galadriels Dolch bedroht und als Heerführerin einen Krieg gegen mein Reich entfacht, könnte ich vielleicht davon überzeugt werden, nicht mehr dagegen zu sein.«

»Merkste was?« rief Simone, die erwachsene Tochter, von der Mitte der Rücksitze aus und klopfte ihrer kleinen Schwester spielerisch auf die Schulter. »Unser Schlossherr will bestochen werden! Wenn du ihn dafür bei mir anzeigst«, fügte sie verschmitzt hinzu, »verurteile und bestrafe ich ihn zu schrecklicher Kerkerhaft.«

»Verurteilen? Bestrafen? Kerkerhaft?« spielte ich den Erschrockenen und Eingeschüchterten. »Oh nein, ich nehme alles zurück und bin der unterwürfigste Diener der holden Damen!«

»ALSO« imitierte mich Sasha ziemlich gekonnt und zwinkerte mir verschmitzt zu. »Wenn DU ganz lieb bist, vergesse ich das vielleicht, hihihi… und kriegst du vielleicht ein-zwei Küsschen hihi.« Prustete sie begeistert über dieses spielerische Gefrotzel.

Meli, Annegret und Tom amüsierten sich köstlich, und Annegret meinte knochentrocken: »Nimm dir ein Beispiel an Tom, Steve. Der hat schon lang aufgegeben und weiß, dass er gegen MEINE Töchter keine Chance hat, haha!«

Tom spielte mit und seufzte abgrundtief zustimmend, woraufhin wir alle in helles Lachen ausbrachen – Sasha kicherte, Simone prustete, und ich verschluckte mich fast vor Lachen.

 

Dementsprechend gutgelaunt kamen wir am Ziel an. Ich parkte den SUV auf der Piazza della Posta – und welch ein Glück: Unglaublicherweise hatte ich tatsächlich einen freien Parkplatz erwischt! Normalerweise ist dort alles vollgeparkt, und man muss lang kreisen oder in seitlichen Gassen sein Glück versuchen. Heute jedoch lächelte das Schicksal uns an – oder vielleicht hatte Sashas gute Laune einfach die Welt auf unsere Seite gebracht.

Von dort aus waren es nur 200 Meter bis zum Straßenmarkt, und die Schönen – Annegret, Simone, Meli und Sasha – stürzten sich sofort begeistert in den Trubel. Tom und ich blieben etwas zurück und schauten amüsiert zu, wie die Frauen taten, was weibliche Wesen nun mal lieben: Durch Geschäfte und Stände stöbern, tausend Sachen angucken, darüber schwätzen und hier und da auch etwas kaufen – ganz gleich, ob sie es benötigen oder nicht. Einfach aus Freude am Shopping, am Entdecken, am Feilschen.

Sasha wuselte überall mit großen, neugierigen Augen herum, und da Italiener im Allgemeinen kinderlieb sind, bekam sie hier und da leckere Happen zum Probieren geschenkt, augenzwinkernde Aufmerksamkeit und spielerische Komplimente darüber, wie hübsch sie sei. Ein junger, glutäugiger, sizilianischer Casanova, ungefähr in ihrem Alter, dackelte prompt fasziniert hinter ihr her und vergass alles um sich herum, außer Sasha – ein Anblick, der uns Erwachsenen ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Überall wurde gescherzt und gelacht, oder in Preisverhandlungen geflucht und gedroht – was natürlich alles nur geliebtes Spiel ist, genauso wie die spielerisch-unverbindliche Art, Komplimente zu machen und zu flirten. Händler riefen ihre Ware aus, Frauen feilschten um jeden Cent, und Kinder liefen lachend zwischen den Ständen hin und her.

Wir trafen ein paar bekannte Gesichter – der Fischhändler, der uns immer die besten Meeresfrüchte aufhebt, die alte Signora, die handgemachte Seifen verkauft, und der junge Künstler, der Aquarelle von Ortigia malt. Wie üblich auf solchen Straßenmärkten gings sehr lebhaft zu – ein Gewirr aus Stimmen, Düften und Farben, das einen sofort in seinen Bann zieht.


 

Sasha stand plötzlich vor einem Stand mit handgefertigtem Schmuck und hielt ein zartes, silbernes Armband in der Hand. »Steve, Steve!« rief sie begeistert und winkte mir zu. »Guck mal, wie schön! Darf ich…?«

Ich seufzte theatralisch, ging zu ihr und betrachtete das Schmuckstück. »Na gut, Elbenprinzessin. Aber nur, wenn du mir versprichst, es jeden Tag zu tragen und nie zu vergessen, wer es dir geschenkt hat.«

»Versprochen!« strahlte sie und umarmte mich impulsiv. »Danke, Steve! Du bist der Beste!« Von ihren süßen Dankesküsschen bekam ich mal wieder einen Zuckerschock.

Die Händlerin lächelte wissend, wickelte das Armband in Seidenpapier und reichte es Sasha mit einem »Für die schönste Prinzessin von Ortigia!« Und so ging ein wundervoller Vormittag weiter – zwischen Lachen, Handeln und der einfachen Freude, miteinander Zeit zu verbringen.

Ein Festmahl unter sizilianischer Sonne – wo Genuss auf Lebensfreude trifft – erwartete uns. Die Sonne hatte inzwischen die letzten zarten Wolkenreste vertrieben und mit bereits angenehmen 19 °C verwandelte sie den Marktplatz in ein goldenes Meer aus Licht, Lachen und lebendigem Treiben. Die sieben anderen Hausgäste – eine bunte Mischung aus Assistenten, Sicherheitsleuten und einem Schauspieler-Agenten – verteilten sich in kleinen Gruppen über den Markt. Drei von ihnen, darunter eine junge Kostümbildnerin aus Rom, sprachen sogar recht gutes Italienisch und tauschten sich bereits angeregt mit den Händlern aus, während die anderen fasziniert die bunten Stände erkundeten oder genüsslich an frisch gepresstem Orangensaft nippten. Ihre Gesichter verrieten: Sie genossen dieses Stück sizilianisches Leben in vollen Zügen.


 

Wir sechs – Meli, Annegret, Tom, Simone, Sasha und ich – standen eine Weile locker beisammen und überlegten, wo wir uns zum Mittagessen niederlassen wollten. Die Qual der Wahl war groß, denn Ortigia wimmelt nur so von guten bis herausragenden Ristorantes, und nur wenige fallen in die Kategorie der touristischen Abzockfallen mit durchschnittlicher oder gar schlechter Qualität. Doch heute zog es uns zu einem besonderen Ort, den wir spontan auswählten: die hübsche, offensichtlich auch bei Einheimischen beliebte Drogheria Drago in der Via Emmanuele de Benedictis 20 ist ein Geheimtipp, der kein Geheimnis bleiben sollte.

Schon von weitem sah man die bunte, lebendige Fassade des Ladens, der sich nahtlos in das bunte Treiben des Marktes einfügte. Vor dem Eingang standen ein paar kleine Tische mit roten Karokissen, an denen Gäste lachten, schmatzten und sich unterhielten, als gehörten sie zu einer großen Familie. Ein Schild mit der handgemalten Aufschrift »Piatto del Giorno – 10€« verhieß köstliche Überraschungen, und der Duft von frischem Basilikum, gegrilltem Fisch und knusprigem Brot zog uns magisch an.

Als wir näherkamen, hörten wir das fröhliche Stimmengewirr der Gäste und das klirrende Geschirr aus dem Innenraum. Ein älterer Herr mit Teilglatze, schneeweißen Resthaaren, vollem Backen- und imposanten Schnauzbart – der Inbegriff eines sizilianischen Patriarchen – stand hinter dem Streetfood-Verkaufsstand und bereitete mit sichtlicher Hingabe seine Streetfood-Mix-Teller zu, welche die meisten gern nahmen. Sein Lächeln war so warm, dass man sofort das Gefühl hatte, nach Hause zu kommen.

Eine Rezension auf Google, die ich gelesen hatte, traf es so perfekt, dass ich sie hier einfach wiedergebe:

„Heiliges Donnerwetter! Was für ein Geheimtipp! Ich bin vorbeigegangen und war vom Besitzer, dem Platz und dem Essen begeistert. Mittags gibts ein ‚Piatto‘, einen Teller mit den frisch zubereiteten Gerichten des Tages. Der Fisch war unglaublich frisch, der Ricotta so lecker, dass ich ihn jetzt anders sehe. Alles auf meinem Teller war einfach fabelhaft. Zwei Gläser Wein und ein wunderbarer Teller mit Essen, bei dem ich viele verschiedene sizilianische Gerichte probieren konnte. Und das alles für unter 20 €. Unbedingt hier vorbeischauen! Jeden Cent wert und mehr.“

Kaum hatten wir uns einen Tisch gesichert – glücklicherweise gab es noch ein paar freie Plätze auf der kleinen Terrasse –, schlich Sasha fasziniert zu dem Streetfood-Stand mit dem alten Herrn. Der knorrige Alte mit dem Schnauzbart begrüßte sie mit einem verschmitzten Grinsen und einem augenzwinkernden »Ciao, Bellissima!«.

»Ciao!« strahlte Sasha zurück und stellte sich neugierig auf die Zehenspitzen, um über den Tresen zu spähen. Der Händler – Signor Drago, wie wir später erfuhren – beugte sich vor und flüsterte ihr verschmitzt etwas auf Italienisch zu. Obwohl sie nur ein paar Brocken der Sprache verstand, nickte sie eifrig und strahlte über das ganze Gesicht.


 

Plötzlich ernannte er sie zu seiner »Verkaufsassistentin« und reichte ihr eine kleine Schürze, die er ihr lächelnd umband. Begeistert half sie ihm, Bestellungen anzunehmen, Teller mit Oliven und eingemachten Artischocken zu füllen und den Gästen mit einem »Prego!« zu überreichen. Die Kundschaft lachte vergnügt, scherzte mit ihr und bestellte extra etwas, nur um ihr ein Lächeln zu entlocken. Selbst die Großfamilie der Betreiber – Tanten, Onkel, Cousins – bezog sie sofort in ihr Treiben ein, als gehöre sie schon immer dazu.

»Guarda, che bella!« rief eine der Tanten und reichte Sasha ein Stück frisch gebackenes Brot mit Olivenöl und Kräutersalz. Genüsslich biss sie hinein, und ihre Augen leuchteten vor Freude. Wer Kinder hat, kann sich vorstellen, wie glücklich ein Mädchen in ihrem Alter ist, wenn es sich so mit einbezogen fühlt – als wäre es Teil eines großen, fröhlichen Festes.

Während Sasha ihre neue Rolle als Markthelferin genoss, bestellten wir unsere Gerichte. Der große Mix-Teller für 10,- Euro, den man auch als Gast bestellen konnte, ist wirklich empfehlenswert – eine bunte, üppige Zusammenstellung der typischsten sizilianischen Köstlichkeiten: gegrillte Sardinen, frittierte Auberginen, Caponata, Oliven, eingemachte Peperoni, frischer Ricotta mit Honig, knuspriges Brot und ein Stück Pasta alla Norma. Die Portion war so großzügig, dass selbst ein Bär wie ich davon satt geworden wäre – und mit einem Glas lokalem Weißwein oder einem frischen Limoncello-Spritz wäre man schon für 12–13 Euro hochzufrieden. Mehr als 20,-, höchstens 25,- Euro pro Person konnte man dort kaum ausgeben – es sei denn, man wollte platzen.

Wir setzten uns an einen der Tische auf der Terrasse, wo die Sonne warm auf die Haut schien und das lebhafte Markttreiben um uns herum ein Stück sizilianisches Leben atmete. Tom bestellte sich einen Teller Pasta mit Schwertfisch und Zitronensauce, Annegret und Simone teilten sich eine Portion gegrillten Tintenfisch mit Kartoffeln und Kapern, während Meli und ich uns für den Mix-Teller entschieden. Dazu bestellten wir eine Flasche LUNA-Grillo-DOC-VACCARO – der perfekt zu den würzigen Aromen der sizilianischen Küche passte.

»Mamma mia, das sieht ja aus wie ein Festmahl!« seufzte Meli begeistert, als der Teller vor uns abgestellt wurde. Jeder Bissen war ein kleines Kunstwerk – die Sardinen zart und saftig, die Auberginen knusprig und würzig, der Ricotta so cremig, dass man am liebsten den ganzen Teller abgeleckt hätte.

»Prost, Leute!« hob Tom sein Weinglas und stieß mit uns an. »Auf einen Tag, der schon jetzt perfekt ist – und auf Sasha, die uns alle mit ihrer Begeisterung ansteckt!«

»Auf Sasha!« riefen wir im Chor und tranken – während das Mäuschen stolz wie eine kleine Königin an unserem Tisch platznahm, ihre Schürze noch umgebunden, die Wangen gerötet vor Aufregung und Freude.

Dolce far niente – oder die süße Kunst des Nichtstuns – muss man einfach wie Italiener oder Sizilianer genießen. Wir blieben tatsächlich bis nach 15 Uhr sitzen – schwatzten, lachten, schlemmten und tranken Wein, als gäbe es kein Morgen. Die Zeit verging wie im Flug, und keiner von uns hatte Lust, aufzubrechen. Die Drogheria Drago war nicht nur ein Restaurant – sie war ein Erlebnis, ein Ort, an dem man einfach das Leben genießen konnte.

Die Bedienungen – meist Familienmitglieder – brachten immer wieder kleine Extras: ein Stück frischer Pecorino, ein Teller gegrillter Zucchini, ein Gläschen hausgemachten Limoncello »für die Verdauung«. Jeder Bissen schmeckte nach mehr, und jeder Schluck Wein machte die Stimmung noch lockerer.

»Weißt du, was das Schönste hier ist?« fragte Annegret irgendwann und lehnte sich entspannt zurück. »Dass man hier einfach sein darf. Kein Stress, kein ‚Muss‘ – nur dieses wunderbare Gefühl, genau da zu sein, wo man sein will.«

»Genau das ist es«, pflichtete Tom ihr bei. »In Deutschland würde man jetzt schon auf die Uhr schauen und überlegen, was als Nächstes ansteht. Hier? Hier sitzt man, trinkt seinen Wein und freut sich einfach darüber, dass die Sonne scheint.«

Sasha, die mittlerweile wieder bei uns saß, nickte eifrig. »Und dass ich so viele leckere Sachen probieren durfte! Und dass alle so nett zu mir waren!« fügte sie strahlend hinzu und biss genüsslich in ein Stück Cantucci, das ihr Signor Drago als »Belohnung für die beste Helferin« geschenkt hatte.

Die Drogheria Drago ist ein Ort, an dem man nicht nein sagen kann und mehr als ein Restaurant – sie ist ein Stück sizilianischer Lebensart. Obwohl das Lokal auch Innenräume hat, ist es eigentlich ein Marktbetrieb-Ristorante. Sie schließt täglich mit dem Markttreiben um 15:30 oder 16 Uhr. Wer sizilianisch-mediterrane Speisen in voller südländisch-lebensfroher Atmosphäre liebt und gern schlemmt, sollte hier unbedingt vorbeischauen.

Es ist quasi unmöglich, dort mit schlechter Laune zu sitzen. Die fröhlichen Rufe der Händler, das Lachen der Gäste, der Duft von frischem Essen und die herzliche Art der Betreiber machen es einfach, sich fallen zu lassen und den Moment zu genießen. Wir saßen länger, als wir eigentlich vorhatten, redeten über Gott und die Welt, erzählten Anekdoten und lachten so viel, dass uns die Bäuche wehtaten.

Als wir endlich aufbrachen, war die Sonne bereits tiefer gesunken, und der Markt begann sich langsam zu leeren. Sasha winkte Signor Drago noch einmal begeistert zu, der ihr zum Abschied ein kleines Säckchen mit Mandeln und getrockneten Feigen schenkte. »Für die schönste Prinzessin von Ortigia!« rief er ihr nach, und sie strahlte, als hätte sie soeben den höchsten Orden des Königreichs erhalten.

Alle dort wurden von ihr noch mit dankbaren, supersüßen Abschiedsküsschen bedacht, ich bekam für das Kettchen auch noch mal welche ab und wahrscheinlich sehen wir Betroffenen uns alle mit akutem Zuckerschock im Krankenhaus wieder. lach

»Das war wieder so ein Tag, der noch lange nachwirken wird.« Lächelte Mutter Annegret. Wie eigentlich jeder und jede die mit Sasha zusammentreffen, muss man sie einfach gernhaben, ins Herz schließen und sich für sie über ihr glückliches Strahlen freuen.

Mit vollen Bäuchen, glücklichen Gesichtern und dem Gefühl, einen perfekten Tag erlebt zu haben, spazierten wir herum. Die Abendsonne tauchte die Gassen von Ortigia in ein warmes, goldenes Licht, und die Luft roch nach Meer, Kräutern und dem letzten Hauch des Markttreibens.

»Das war ein wunderschöner Tag, Sasha ist Megasüß!«, seufzte Meli zufrieden und schmiegte sich leicht an mich. »Einfach nur sitzen, essen, lachen… und sich daran erinnern, wie schön das Leben sein kann.«

»Und dass Sasha jetzt offiziell die beste Verkäuferin von Ortigia ist«, fügte ich grinsend hinzu.

»Natürlich! Wer könnte da schon widerstehen?« lachte Meli, während Sasha vor uns her hüpfte, ihr neues Armband stolz im Sonnenlicht glänzen ließ und schon plante, wann sie wieder dorthin gehen würde.

»Buon pomeriggio, Sizilia!« Rief Meli lachend laut der Welt zu. Sie mit ihrer so umwerfend sinnlich-erotischen Ausstrahlung und Simone, die auf etwas dezentere Art ähnlich fotogen, schön und sinnlich rüberkommt, hatten natürlich auch nicht wenig Aufmerksamkeit und Komplimente bekommen. Und Meli beherrscht zudem perfekteres Italienisch, als die meisten Italiener, kann also wie Einheimische schwätzen, scherzen und Flirten, was sie völlig locker und freundlich zu jedem gern tut.

»Der Ausruf bedeutet auf Deutsch: „Guten Nachmittag, Sizilien!" oder auch "Schönen Nachmittag, Sizilien!", wobei Buon pomeriggio die gängige Begrüßung für den Nachmittag ist,« erklärte Meli Annegret, Tom, Simone und Sasha.

»Das ist… der schönste, tollste Urlaub meines Lebens!« Verkündete Sasha plötzlich so von Herzen kommend, dass man sie am liebsten mitten auf der Straße knuddeln wollte. Tom streichelte ihr liebevoll-väterlich über die seidigen Haare, hob sie hoch und wirbelte sie einmal herum, bis sie einfach zu süß kichernd protestierte: »Heeee… ich bin kein kleines Mädchen mehr, hihi!«


 

Leider geht hier derzeit die Sonne schon um 16:41 Uhr unter, was dann aber auch für romantische, nächtliche Beleuchtung in den meist engen, verwinkelten, malerischen Gassen, umgeben von alten Häusern sorgt. Überall gibts diese typisch südländischen Straßenterrassen vor Ristorantes, Bars und Cafés. Manche Gassen und Bereiche sind nächtlich ruhig, mit nur wenigen Spaziergängern. In anderen blüht das nächtliche Dolce Vita, aber schön und romantisch ists überall.

Wir schlenderten lange herum, besuchten zwei Bar-Apertivo, wo wir am Abend noch ein paar kleine Happen zu uns nahmen und Flavia Schwarz trafen. Gegen 21:45 Uhr, damit es nicht allzu spät für das Mädchen wurde, fuhren wir zurück zum Landschloss, wo wir uns dann auch bald in unsere Suiten zurückzogen. Meli und ich entspannten noch herrlich im Schaumbad-Jacuzzi, umgeben von romantisch brennenden Kerzen, wie sie es liebt.

 


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