Amatera-Novel-Project-Kapitel 2: Jugendliche Leichtigkeit

 


All Infos> Japan, Präfektur Kagoshima, Juni #5-Das Amatera-Roman-Projekt

 

Kapitel 2: Jugendliche Leichtigkeit

Die ersten Tage auf dem Anwesen des Taikun waren wie ein Wirbelwind aus Farben, ein Kaleidoskop aus Eindrücken, das Kaku kaum fassen konnte. Kumi war ihre unerschütterliche Führerin, ein Wirbelwind aus Lachen und pastellfarbenen Kleidern, der sie durch die weitläufigen Gänge des Anwesens zog. »Komm, Kaku, du musst das sehen! « rief Kumi am ersten Morgen, ihre Stimme ein Kichern, als sie Kaku in ein Tanzstudio mit bodentiefen Spiegeln schleifte. Die Wände warfen ihr Spiegelbild zurück, während Kumi eine Pirouette drehte und prompt über ihre eigenen Füße stolperte. »Ups! « lachte sie, ihre Wangen rosa, und Kaku zog sie grinsend hoch.

»Du bist echt ein Chaos, Kumi«, sagte Kaku, ihre Augen funkelten vor Belustigung. »Aber ein süßes Chaos. «

Kumi zwinkerte. »Das ist mein Markenzeichen! Los, weiter geht’s! «

Sie stürmten durch Bibliotheken, deren Regale bis zur Decke reichten, gefüllt mit ledergebundenen Büchern und modernen Tablets, die wie Schätze glänzten. Kaku strich ehrfürchtig über ein Regal, ihr Herz schlug schneller bei dem Gedanken, hier zu schreiben. »Das ist ein Paradies,« dachte sie, ihre Finger kribbelten vor Ideen. Die Gärten draußen waren ein Traum: Steinwege schlängelten sich durch Bambus, Koi-Teiche glitzerten im Sonnenlicht, und überall sah man Protegés – Tänzer, die Schritte übten, Musiker mit Notenblättern, Schriftsteller, die unter Kirschbäumen skizzierten. Gelächter mischte sich mit dem Rauschen des Windes, eine Symphonie aus Jugend und Ehrgeiz.

Kaku fühlte sich wie in einem Traum, ihre Energie sprudelte über. Kumi war die perfekte Begleiterin – mädchenhaft, manchmal ein Hauch oberflächlich, aber mit einem Herzen aus Gold, das Kaku sofort mochte. Am ersten Abend saßen sie im Gemeinschaftsraum, ein Tablett mit dampfendem Matcha zwischen ihnen. Die Tatami-Matten dufteten nach frischem Stroh, und durch die bodentiefen Fenster fiel weiches Licht auf die niedrigen Tische. Kumi erzählte von einem missglückten Tanzschritt in ihrer letzten Probe, ihre Hände gestikulierten wild. »Und dann – zack! – lande ich auf meinem Hintern, vor allen! « kicherte sie, ihre Augen blitzten. »Der Lehrer hat versucht, ernst zu bleiben, aber ich hab’s gesehen, er hat gelächelt! «

Kaku lachte, ihr Notizbuch auf dem Schoß, während sie eine Idee für eine Kurzgeschichte skizzierte.

»Du bist echt verrückt, Kako«, kicherte Kumi, ihr Stift tanzte über das Papier. »Wer denkt sich sowas aus? «

»Mein Kopf«, grinste Kaku, ihre Finger zeichneten eine Szene von einer Tänzerin, die über einen imaginären Stern stolpert. »Ich sehe überall Geschichten. «

Kumi lehnte sich vor, ihre Augen groß. »Lies mir was vor, na los! «

Kaku zögerte, ihre Wangen röteten sich, aber Kumis Enthusiasmus war ansteckend. Sie las eine kurze Passage – eine Geschichte über ein Mädchen, das in einem Wald aus Sternen tanzt –, ihre Stimme weich, aber lebendig. Kumi klatschte, als sie fertig war. »Kaku, das ist magisch! Du musst das auf die Bühne bringen! «

»Vielleicht«, murmelte Kaku, ihre Gedanken wirbelten. Schauspiel war ihr Traum gewesen, der Grund, warum sie hergekommen war, aber das Schreiben… es zog sie immer mehr an, wie ein leises Lied, das lauter wurde.

Später, als der Gemeinschaftsraum sich leerte und die Lichter gedimmt wurden, hatte Kumi eine Idee. »Lass uns Sternschnuppen zählen! « flüsterte sie, ihre Augen funkelten vor Übermut. »Im Garten, wo die Kirschbäume sind. Niemand wird’s merken! «

Kaku hob eine Augenbraue, aber ihr Lächeln verriet sie. »Das ist verboten, Kumi. Wenn die Sicherheitsleute uns erwischen…«

»Pff, dann rennen wir! « Kumi zog sie am Arm, ihre Stimme ein Kichern. »Los, sei kein Feigling! «

Kaku lachte leise, ihr Herz schlug schneller. »Okay, aber wenn wir erwischt werden, sag ich, es war deine Idee! «

Sie schlichen aus dem Gebäude, ihre Sneakers knirschten kaum auf dem Kies. Der Garten lag still unter einem samtigen Nachthimmel, nur das Zirpen der Grillen und das sanfte Rauschen des Windes durchbrachen die Stille. Die Parkbeleuchtung tauchte die Wege in ein romantisches, goldenes Licht, das die Kirschbäume wie verzauberte Wächter wirken ließ. Kaku spürte ein Kribbeln – die Mischung aus Nervosität und jugendlicher Unbekümmertheit, die sie lebendig fühlte.

»Hier lang! « flüsterte Kumi, ihre Hand umklammerte Kakus. Sie duckten sich hinter einen Bambusstrauch, als ein Sicherheitsmann mit einer Taschenlampe vorbeiging, sein Schatten lang über den Weg. Kumi unterdrückte ein Quietschen, und Kaku presste eine Hand auf ihren Mund, ihre Augen lachten.

»Das ist wie in einem Abenteuerfilm,« dachte Kaku, ihr Puls raste. Sie zogen weiter, vorbei an den erlaubten Bereichen, bis sie einen Teil des Anwesens erreichten, der für Protegés tabu war: ein Kreis aus sechs eleganten Gästehäusern, die das Haupthaus des Taikun umgaben. Die Gebäude waren wie kleine Paläste, mit shoji-Wänden, die im Mondlicht schimmerten, und Kieswegen, die wie Flüsse glänzten.

»Oh, wow…« hauchte Kumi, ihre Augen groß. »Das ist wie aus einem Märchen! «

Kaku nickte, ihre Neugier brannte. Sie schlichen näher, bis sie hinter einem Busch kauerten, nur wenige Meter von einem der Gästehäuser entfernt. Durch ein erleuchtetes Fenster sahen sie eine Gestalt – eine Frau, deren Schönheit sie beide den Atem anhalten ließ. Sie war groß, mit langen, seidigen Haaren, die wie ein Wasserfall über ihre Schultern fielen, und einer Haltung, die Eleganz und Autorität ausstrahlte. Sie trug ein schlichtes, aber teures Kleid, ihre Bewegungen waren wie ein Tanz, als sie ein Buch vom Tisch nahm.

»Wer ist das?« dachte Kaku, ihre Augen klebten an der Frau. »Sie sieht aus wie eine Königin…«

»Oh mein Gott, das muss Miku sein! « flüsterte Kumi, ihre Stimme ein aufgeregtes Quietschen. »Ich habe von ihr gehört – super berühmt, eine Sängerin oder so. Aber was macht die hier? «

Kaku zuckte die Schultern, ihre Fantasie galoppierte. »Vielleicht ist sie eine geheime Agentin. Oder eine Prinzessin im Exil! «

Kumi kicherte. »Du und deine Geschichten! Aber ernsthaft, die ist wunderschön. Und schau mal, der Luxus da drin! «

Sie spähten durch das Fenster, bestaunten die edlen Möbel, die Seidentapeten, den funkelnden Kronleuchter. Plötzlich erstarrten sie – ein riesiger Schatten glitt über den Kiesweg, eine Gestalt, die sich dem Gästehaus näherte. Im schwachen Licht der Parkbeleuchtung war wenig zu erkennen, nur die Umrisse eines außergewöhnlich großen Mannes, mindestens 190 cm, in westlicher Kleidung, die nicht japanisch wirkte. Seine Schritte waren gemächlich, aber selbst im Halbdunkel strahlte er eine Präsenz aus, die Kaku einen Schauer über den Rücken jagte.

»Wer zur Hölle ist das?« dachte Kaku, ihre Augen weit. Sie war nur 158 cm groß, und die Gestalt wirkte wie ein Riese aus einer Sage.

Kumi packte ihren Arm, ihre Nägel gruben sich ein. »Das… das ist er! « flüsterte sie, ihre Stimme ein Mix aus Ehrfurcht und Aufregung. »Ich glaub, ich habe ihn mal gesehen. Das muss Captain Steve sein! «

Kaku runzelte die Stirn, ein spöttisches Kichern entkam ihr. »Captain Steve? Kumi, echt jetzt? Wie viele solcher Riesen gibt’s hier denn? «

Kumi biss sich auf die Lippe, ihre Wangen glühten. »Na ja… nur einen, denk ich. Also muss er’s sein! Man munkelt, er ist ein enger Vertrauter des Taikun. Super mysteriös, ein Gaijin, vielleicht ein Bodyguard oder so! «

Kaku schüttelte lachend den Kopf, aber ihre Augen blieben an der Gestalt hängen. Irgendetwas an ihm faszinierte sie – vielleicht die schiere Größe, vielleicht die Art, wie er sich bewegte, wie ein Mann, der keine Eile kannte, aber alles im Griff hatte. »Warum fühlt sich das an, als würde ich ihn kennen?« dachte sie, ohne eine Antwort zu finden.

»Los, wir müssen weg, bevor uns jemand erwischt! « zischte Kumi, ihre Stimme panisch, aber lachend. Sie zogen sich zurück, ihre Schritte leicht wie die von Diebinnen, kichernd und atemlos, bis sie wieder in der Nähe ihres Gebäudes waren. Sie warfen sich ins Gras, ihre Lungen brannten, ihre Augen funkelten vor Freude.

»Das war der Wahnsinn! « keuchte Kumi, ihre Hände über dem Kopf. »Captain Steve und Miku – wir sind wie Spione! «

Kaku lachte, ihre Stimme weich im Nachthimmel. »Du bist unmöglich, Kumi. Aber… das war’s wert. « Sie starrte zu den Sternen, ihr Herz voller Träume. »Wir werden die Welt erobern, Kumi. Du in Tokio, ich in Osaka. «

Kumi drehte sich zu ihr, ihre Augen glänzten. »Versprochen? «

»Versprochen», sagte Kaku, ihre Stimme weich, aber entschlossen.

Die Prüfungen begannen am zweiten Tag, und Kaku fühlte sich, als würde sie auf einer Bühne stehen, die größer war als je zuvor. Das Schauspielstudio war ein Raum mit dunklem Holz und weichem Licht, die Wände mit Spiegeln gesäumt, die jede Bewegung zurückwarfen. Der Dozent, Herr Nakamura-sensei, ein Mann mit scharfen Augen und einer Stimme wie Donner, ließ Kaku Monologe aus Mishima Yusukis Die goldene Pagode und Shakespeares Ein Sommernachtstraum spielen. Kaku tauchte in die Rollen ein, ihre Stimme füllte den Raum, mal zart wie ein Flüstern, mal kraftvoll wie ein Sturm. Ihre Gesten waren lebendig, ein Tanz aus Emotionen, der die anderen Protegés in der Gruppe staunen ließ.

»Gut, Kaku-san, aber kontrollieren Sie Ihre Energie – sie muss fließen, nicht überkochen. « Kaku nickte, ihr Herz hämmerte. »Hai, Nakamura-sensei, danke Ihnen! « Ihre Wangen glühten vor Stolz und Nervosität. Schauspiel war ihre Leidenschaft, doch in den stillen Momenten, wenn sie allein war, spürte sie, wie das Schreiben an ihr zog. Es war, als hätte sie zwei Seelen – eine für die Bühne, eine für das Papier.

Am Nachmittag saß sie in einem Seminarraum, wo Frau Sato-sensei, eine Literaturlehrerin mit silbergrauem Haar und prüfenden Augen, Kakus Kurzgeschichten las. Die anderen Protegés warteten draußen, während Sato-sensei die Seiten umblätterte, ihr Gesicht undurchdringlich. Kaku hielt den Atem an, ihre Finger kneteten den Saum ihres Tops. Endlich legte die Lehrerin die Blätter ab, ihre Augen trafen Kakus.

»Ihre haben eine Gabe, Kaku-san. Ihre Geschichten sind lebendig, Ihre Sprache hat Seele. Aber Talent braucht Disziplin. « Kaku schluckte, ihre Augen glänsten. »Danke, Sato-sensei « flüsterte sie, ihr Herz ein Wirbel aus Freude. »Ich… ich weiß noch nicht, was ich will. «

Sato-sensei lächelte, ein seltenes, vorsichtiges Lächeln. »Das ist in Ordnung, Kaku-san. Sie sind jung. Doch ich sehe ein Ausnahmetalent in Ihnen – besonders im Schreiben. «

Kaku verließ den Raum, ihre Gedanken ein Sturm. Schauspiel war, warum sie hergekommen war – die Lichter, die Bühne, das Applaudieren. Doch das Schreiben fühlte sich wie ein Zuhause an, ein Ort, wo sie ganz sie selbst war. »Warum kann ich mich nicht entscheiden?« dachte sie, ihre Finger strichen über ihr Notizbuch.

Die Tage vergingen in einem Rhythmus aus Unterricht, Proben und Lachen. Kaku war eine gute Schülerin – fleißig, engagiert, bei allen beliebt. Die anderen Protegés, Tänzer, Musiker, Schriftsteller, mochten sie sofort. Ihr Lachen war ansteckend, ihre Fragen klug, ihre Energie ein Magnet. Sota, der schüchterne Drehbuchautor, wurde rot, wenn sie ihm zuhörte, während Riku, der selbstbewusste Schauspieler, versuchte, sie mit Sprüchen zu beeindrucken – ohne Erfolg. Kumi war ihr Anker, eine Freundin, die wie eine Schwester war.

Am vierten Tag kam die Entscheidung. Herr Tanaka-sensei, ein Sekretär mit ruhiger Autorität, rief Kaku in ein Büro, einen Raum mit Bambusboden und einem Blick auf den Garten. Die Kirschbäume draußen wiegten sich im Wind, ein Anblick, der Kaku beruhigte. Tanaka-sensei saß hinter einem Schreibtisch, ein Tablet vor sich, seine Haltung makellos.

»Ihre Prüfungen waren außergewöhnlich, Kaku-san. Sie haben Talent – Schauspiel, Gesang, Tanz, vor allem Schreiben. Der Taikun bietet Ihnen ein dreimonatiges Probe-Stipendium. Beweisen Sie sich, und ein fester Vertrag folgt. « Kakus Herz explodierte vor Freude, ihre Hände zitterten, als sie das Dokument entgegennahm. »Ich nehme an! « rief sie, ihre Stimme ein Mix aus Aufregung und Stolz. Sie unterschrieb, ihre Unterschrift schwungvoll wie ein Tanz. Heimweh? Keine Spur. Das Anwesen war ein Wunderland, die Lehrer erstklassig, Kumi eine Freundin fürs Leben. Der Taikun selbst blieb ein Schatten – Kaku hatte ihn nicht gesehen, nur seine Präsenz gespürt, wie einen unsichtbaren Faden, der alles zusammenhielt.

Am Abend saßen Kaku und Kumi im Gemeinschaftsraum, ein Tablett mit klebrigen Mochi zwischen ihnen. Das Licht der Lampen tauchte den Raum in ein warmes Gold, die Tatami-Matten dufteten nach Ruhe. Kumi erzählte von einem Jungen in ihrer Heimatstadt, der ihr Liebesbriefe schrieb, ihre Hände gestikulierten wie bei einer Theaterprobe. »Und er hat echt gedacht, ich würde ihm zurückschreiben! « kicherte sie, ihre Wangen rosa. »Ich meine, die Briefe waren süß, aber… na ja, ich habe sie halt aufbewahrt. «

Kaku lachte, bis ihr die Seiten wehtaten. »Du bist unmöglich, Kumi! « sagte sie, ihre Augen funkelten. »Was hast du ihm denn gesagt? «

»Gar nichts! « Kumi grinste, ein Stück Mochi in der Hand. »Aber ich hab die Briefe in einer Schachtel. Vielleicht les ich sie irgendwann nochmal. «

Kaku schüttelte den Kopf, ihr Lächeln weich. »Du bist echt ein Fall für sich. «

Sie lehnten sich zurück, die Stimmung leicht wie eine Sommerbrise. Kumi hatte eine neue Idee. »Am Wochenende fahren wir in die Stadt, Kaku! « rief sie, ihre Hände klatschten. »Kagoshimas Nachtmarkt – Yakitori, Laternen, Ohrringe! Ein Chauffeur bringt uns hin, wir müssen nur bis spätestens zwei Uhr zurück sein. «

Kaku hob eine Augenbraue, aber ihr Grinsen verriet sie. »Das klingt nach Ärger. Aber ich bin dabei. «

»Du bist die Beste, Kaku! « Kumi sprang auf, ihre Energie ansteckend. »Das wird episch! «

Kaku lehnte sich zurück, ihr Notizbuch offen auf ihrem Schoß. Sie schrieb eine Zeile: Das Leben ist ein Abenteuer, und ich bin mittendrin. Ihre Neugier brannte, nicht auf Geheimnisse, sondern auf die Welt, die vor ihr lag. Die Sterne, die sie mit Kumi gezählt hatte, funkelten in ihrem Kopf, und die Zukunft fühlte sich an wie ein offenes Buch, bereit, von ihr gefüllt zu werden.

 

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