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Schweden, Norwegen, #Dezember #10 Nordland Abenteuer, magische Lichter und sehr selbstbewusste Frauen

 

#25.12.23- Schweden, Norwegen, #Dezember #10

Nordland Abenteuer, magische Lichter und sehr selbstbewusste Frauen

Inzwischen waren wir so weit nördlich vorangekommen, dass die Sonne zu dieser Jahreszeit ihren Zenit kaum noch über den Horizont schiebt. Aktuell geht sie erst gegen 09:42 Uhr auf und verabschiedet sich bereits um 14:18 Uhr wieder in die lange Dunkelheit. Uns blieben also gerade mal knapp viereinhalb Stunden diffuses Tageslicht. Die Temperaturen lagen am Morgen bei frostigen minus 4 °C, und auch im weiteren Tagesverlauf blieb das Thermometer beharrlich unter dem Gefrierpunkt. Trotz der klirrenden Kälte warteten wir allerdings immer noch vergeblich auf frischen Neuschnee, der die dunkle Landschaft endlich erhellen würde.

Bis zu unserem endgültigen Ziel nordöstlich von Narvik im norwegischen Hinterland waren es noch gut tausend Kilometer. Es war mehr als fraglich, ob wir diese lange Strecke heute noch komplett bewältigen würden; wir wollten einfach mal sehen, wie flüssig die Fahrt verlaufen würde. Um den Tag bestmöglich zu nutzen, standen wir bereits vor 06:00 Uhr auf, machten uns in aller Ruhe fertig und frühstückten zwar zügig, aber ohne jede Hektik. Schon kurz nach halb sieben checkten wir aus und verstauten unser Gepäck im mittlerweile vollständig geladenen EQS. Ein leises Summen, und schon glitten wir in die tiefschwarze schwedische Nacht hinein.

Der erste Zwischenstopp war im 171 km entfernten Örtchen Dorotea geplant, genauer gesagt bei der gut bewerteten Konditori Dorotea AB>>> in der Parkvägen 2. Dort wollten wir eine erste gemütliche Kaffeepause einlegen und uns vielleicht von ein paar süßen, handgemachten Köstlichkeiten verführen lassen.

Während wir so durch die Finsternis dahinrollten, herrschte im Wagen eine ganz besondere Stimmung: Draußen herrschte die unerbittliche, eiskalte Dunkelheit des Nordens, während wir es uns im Innenraum bei wohlig warmen Temperaturen und dem sanften, lila-blauen Schimmer des Ambient Light gemütlich machten. In dieser fast schon meditativen Ruhe kamen wir irgendwie auf das Thema Weihnachtsgedichte zu sprechen.

Wir erinnerten uns gegenseitig daran, welche Verse wir früher in der Schule oder für die Familie mühsam auswendig lernen mussten. In meiner Erinnerung tauchte sofort Knecht Ruprecht auf, dessen Zeilen ich damals stolz aufgesagt hatte, von denen ich heute jedoch den Großteil längst wieder vergessen habe.

Hier ist das klassische Gedicht von Theodor Storm aus dem Jahr 1862 noch einmal in voller Länge:

Von drauß’, vom Walde komm ich her; Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr! Allüberall auf den Tannenspitzen Sah ich goldene Lichtlein sitzen; Und droben aus dem Himmelstor Sah mit großen Augen das Christkind hervor; Und wie ich so strolch’ durch den finstern Tann, Da rief’s mich mit heller Stimme an: »Knecht Ruprecht«, rief es, »alter Gesell, Hebe die Beine und spute dich schnell! Die Kerzen fangen zu brennen an, Das Himmelstor ist aufgetan, Alt’ und Junge sollen nun Von der Jagd des Lebens einmal ruhn; Und morgen flieg’ ich hinab zur Erden, Denn es soll wieder Weihnachten werden!«

Ich sprach: »O lieber Herre Christ, Meine Reise fast zu Ende ist; Ich soll nur noch in diese Stadt, Wo’s eitel gute Kinder hat.« – »Hast denn die Rute auch bei dir?« Ich sprach: »Die Rute, die ist hier; Doch für die Kinder nur, die bösen, Die trifft sie auf den Teil, den rechten.«

Christkindlein sprach: »So ist es recht; So geh mit Gott, mein treuer Knecht!« Von drauß’, vom Walde komm ich her; Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr! Nun sprecht, wie ich’s hier innen find’! Sind’s gute Kind’, sind’s böse Kind’?

Der Vater: »Die Kindlein sind wohl alle gut, Haben nur mitunter was trotzigen Mut.«

Knecht Ruprecht: »Ist eins, das hat geschlagen sein Geschwister, So schlag ich es mit der Rute dreister!«

Der Vater: »Ei, ei! Das ist ja schlimm! Doch ist es sonst ein gutes Kind.«

Knecht Ruprecht: »So will ich es ihm verzeihn, Und in seinen Stiefel Nüsse streun.«

Der Vater: »Sind welche, die haben geflucht und gescholten, Die haben die Rute verdient, die alten!«

Knecht Ruprecht: »Die schlag ich drein mit frischem Mut, Dass ihnen die Hosen krachen tut!«

Der Vater: »Ei, ei! Das ist ja schlimm! Doch sind sie sonst gute Kinder im Grimm.«

Knecht Ruprecht: »So will ich’s ihnen verzeihn, Und in ihre Stiefel Nüsse streun.«

Der Vater: »Die Kindlein sind wohl alle gut, Haben nur mitunter was trotzigen Mut.«

Knecht Ruprecht: »So geh mit Gott, mein treuer Knecht!« Von drauß’, vom Walde komm ich her; Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!

»Oh weh, das ist ja ein wahnsinnig langes Gedicht, du Armer«, staunte Meli voller Mitgefühl, nachdem sie den kompletten Text online recherchiert und auf ihrem Display mitgelesen hatte. »Aber weißt du was? Für dich habe ich auch ein Gedicht, mein Bärchen.« Sie lächelte mich zärtlich an und küsste mich so sinnlich, wie nur sie es kann, bevor sie mir leise ein paar Zeilen auf Russisch vortrug.

Снег идет, снег идет. К белому окну Тихо подойдет Тот, кого люблю. Тот, кого люблю, Тот, кого жду я, Тот, кто в эту ночь Рядом будет со мной. Снег идет, снег идет, И всё в порядке: Если ты со мной — Значит, Новый год! (Von Eduard Asadow)  

Da ich die Sprache recht gut beherrsche, verstand ich den warmen Klang der Worte, aber um sicherzugehen, wiederholte sie es für mich noch einmal auf Deutsch.  Die Übersetzung lautet in etwa:  

Schnee fällt, Schnee fällt.

Ans weiße Fenster.

Kommt leise heran

Der, den ich liebe.

Der, den ich liebe,

Den ich erwarte, Der in dieser Nacht bei mir sein wird.

Schnee fällt, Schnee fällt,

Und alles ist gut: Wenn du bei mir bist — Dann ist Neujahr!

»Das ist wirklich ein wunderschönes Gedicht, so herrlich kurz und knackig«, erwiderte ich lächelnd. Durch diese stimmungsvolle Unterhaltung war die Zeit unmerklich schnell verflogen. Wir erreichten, immer noch eingehüllt in die schwedische Dunkelheit, bereits die Konditori Dorotea. Praktisch direkt hinter dem Gebäude befinden sich zwei Ladestationen von Vattenfall und ein Tesla-Supercharger>>>. Natürlich wäre nach der vergleichsweise kurzen Strecke ein Aufladen noch nicht notwendig gewesen, aber da es sich gerade so bequem anbot, hängte ich den EQS für die Dauer unseres Aufenthalts an das Kabel. 

 

Eine hübsche, junge Verkäuferin begrüßte uns in der Konditorei mit einem freundlichen, typisch schwedischen »Heij…?«. Wir grüßten ebenso zurück, bestellten uns einen guten, heißen Kaffee und konnten natürlich nicht widerstehen, uns auch eine süße Kleinigkeit aus der Auslage zu gönnen.

Diese Konditorei wird völlig zu Recht mit hohen 4,5 Sternen auf Google bewertet. Es ist ein eher kleines, aber ungemein einladendes Konditoren-Café mit gemütlichen Plätzen im Inneren, die zum Verweilen einladen. Alles wirkte blitzsauber, bis hin zu den Toiletten, und die Auswahl an frisch belegten Brötchen, Kuchen, süßem Gebäck und herzhaften Snacks war für die Größe des Ortes riesig. Man merkt sofort, dass hier alles von hoher Qualität ist und zum größten Teil handgemacht vom Meister und seinem Team hergestellt wird. Auch kleine Mittagssnacks werden angeboten, und die Preise sind dabei angenehm fair geblieben. Für alle Reisenden ein idealer Stopp, um die Lebensgeister wieder zu wecken.

Es war immer noch stockfinster, als wir schließlich wieder aufbrachen, doch ganz langsam konnte man am östlichen Horizont die erste, ganz zarte Dämmerung erahnen. Während der Fahrt diktierte ich Meli wieder einige Passagen für den Blog, die sie flink in ihren Laptop tippte, bevor wir sie später gemeinsam mit Hilfe der KI auf Fakten prüften und weiter ausarbeiteten.

Winterliche Realität: Stromer im Härtetest

Übrigens gelten für den Betrieb bei Minustemperaturen folgende Erfahrungswerte, die man als Reisender im Hinterkopf behalten sollte. Im Schnitt muss man bei Elektrofahrzeugen mit einem Kapazitätsverlust von etwa 15 bis 30 % rechnen, sobald das Thermometer unter den Gefrierpunkt fällt und die nordische Kälte an der Karosserie nagt. Bei älteren Modellen oder technisch weniger ausgereiften Akkus kann dieser Wert sogar auf bis zu 50 % ansteigen, was die Planung in einsamen Gegenden natürlich etwas nervenaufreibender gestaltet.

Doch der neue, hochmoderne EQS ist hier eine Klasse für sich und beruhigt meine Fahrer-Nerven ungemein. Dank der genialen Akku-Vorkonditionierung und einer hocheffizienten Wärmepumpe für die Akkus, verliert er selbst in der schwedischen Kälte kaum 15 bis 20 % seiner Leistungsfähigkeit. Dabei ist es vor allem die Innenraumheizung, die ordentlich Saft aus den Zellen saugt, um uns eine wohlige Atmosphäre zu schaffen, während draußen der Frost klirrt.

Diesen Verbrauch kann man jedoch erheblich senken, wenn man beispielsweise den Innenraum nur moderat beheizt und stattdessen die gezielte Wärme der Lenkrad- und Sitzheizung nutzt. Da man auf solchen Wintertouren ohnehin meist warm angezogen ist, lässt sich so eine Menge Energie sparen, ohne dass man wirklich frieren muss. Meli genießt diese punktuelle Wärme sichtlich, während sie sich entspannt in die weichen Lederpolster schmiegt.

Um den Akku auf so einer Tour wirklich optimal zu schonen, beherzigen wir ein paar einfache Kniffe: Am wichtigsten ist es, den Wagen noch vor der Abfahrt vorzuheizen, solange er noch am Stromkabel des Hotels oder eine Ladestation bei Kaffee- oder Essenspausen hängt. So kommt die Energie für die wohlige Wärme aus dem Netz und nicht aus dem kostbaren Fahr-Akkus. Zudem ist es ratsam, den Akku bei extremer Kälte niemals mit einem Ladestand unter 20 % über Nacht im Freien stehen zu lassen, da die Zellchemie dann träge wird.

Ein sanfter Gasfuß und die Nutzung der Rekuperation beim Ausrollen helfen zusätzlich, die Reichweite stabil zu halten. Aber ganz ehrlich: Bei der hervorragenden Ladeinfrastruktur hier im Norden, ist es eigentlich gar nicht notwendig, auf den vollen Heiz- und Klimakomfort zu verzichten und sich wie in einer Verzicht-Erklärung vorzukommen. Wir machten das bei dieser Fahrt nur um, wie vereinbart, sachliche Erfahrungsberichte schreiben zu können.

Mittlerweile fahren etwa 15 % aller Schweden und sogar beinahe 30 % der Norweger elektrisch – also bezogen auf den gesamten Fahrzeugbestand. Schaut man sich nur die Neuzulassungen an, sind die Zahlen noch weitaus beeindruckender und zeigen, wohin die Reise geht. In wenigen Jahren dürfte der Anteil auf den Straßen die 50-Prozent-Marke knacken. Die Menschen hier oben haben längst bewiesen, dass sie selbst in der klirrenden Eiseskälte kaum ernsthafte Probleme mit ihren Stromern haben.

Für alle, die sich im Dschungel der Abkürzungen noch nicht ganz sicher fühlen, hier eine kurze und knackige Übersicht für Einsteiger:

  • EV (Electric Vehicle): Der allgemeine Oberbegriff für alle Elektrofahrzeuge. Das sind Autos, die ganz oder teilweise mit Strom aus einem Akku fahren – Benzin oder Diesel werden hier zweitrangig oder ganz überflüssig.
  • BEV (Battery Electric Vehicle): Das sind die reinen Elektroautos. Nur Akku, nur Strom und lokal völlig emissionsfrei. Bekannte Beispiele sind das Tesla Model 3, unser Mercedes EQS oder der VW ID.7. Die realen Reichweiten liegen heute meist zwischen 400 und 700 km, geladen wird bequem an der Steckdose oder am Schnelllader.
  • PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle): Ein Hybrid mit Stecker. Er besitzt einen kleineren Akku für etwa 50 bis 100 km rein elektrisches Fahren und zusätzlich einen Verbrennungsmotor für die Langstrecke. Er kann geladen werden, fährt aber auch mit Benzin weiter, wenn der Strom zur Neige geht. Typische Vertreter sind der BMW 330e oder der Volvo XC60 PHEV.

Die Vorteile des BEV liegen klar auf der Hand: Sie sind unschlagbar günstig im Betrieb, flüsterleise, bieten eine beeindruckende Beschleunigung und sind bei der Nutzung von Ökostrom die deutlich umweltfreundlichere Wahl. Der PHEV hingegen punktet mit der geringeren Reichweitenangst und eignet sich daher hervorragend als Übergangslösung für Vorsichtige oder Ängstliche, die sich erst langsam an die neue Welt gewöhnen möchten.

Ich bin mir natürlich durchaus im Klaren darüber, dass sich viele Nutzer bisher mit kleineren und preiswerteren Fahrzeugen begnügen müssen. Diese haben oft nur Reichweiten von etwa 250 bis 400 km, wodurch sich winterliche Kapazitätsverluste deutlicher bemerkbar machen und häufigeres Nachladen unumgänglich ist. Andererseits nutzen die meisten Menschen ihre Fahrzeuge ohnehin zu über 90 % für Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen oder im Nahbereich – Aufgaben, die auch ein kleinerer Akku spielend meistert, ohne dass man Angst haben muss, liegen zu bleiben.

Und wie ich schon oft erwähnte: Welcher einigermaßen normale Fahrer sitzt schon länger als 200 bis 300 km am Stück starr hinter dem Lenkrad, ohne eine Pause für einen Kaffee, einen kleinen Snack oder den obligatorischen Gang zur Toilette einzulegen? Bei einer so gut ausgebauten Ladeinfrastruktur, wie wir sie in Skandinavien und weiten Teilen Westeuropas vorfinden, ist die Nutzung eines EVs also absolut alltagstauglich. Zudem schreitet die Entwicklung rasant voran. Die Reichweiten moderner Akkus nehmen stetig zu und sollten in absehbarer Zeit sogar die magische Marke von 1.000 km erreichen.

Natürlich gibt es auch heute noch Nachteile, die man nicht verschweigen darf. Man ist weniger flexibel, muss die Strecke sorgfältiger planen und kann vielleicht nicht mehr völlig blind und nach Lust und Laune sonstwohin aufbrechen, ohne kurz auf die App zu schauen. Wer beruflich unter enormem Termindruck steht oder extrem lange Strecken abseits der Hauptverkehrsadern bewältigen muss, ist momentan mit einem Verbrenner oder PHEV sicher noch besser bedient. Auch ich würde für bestimmte Routen, besonders im noch lückenhaft versorgten Osten, lieber zu einem klassischen Benziner oder Diesel greifen und tue das auch konsequent, wenn es die Situation erfordert.

Was ich jedoch überhaupt nicht mag, ist dieser fanatische Eifer, mit dem manche Verbrenner- oder Elektro-Anhänger auf ihrer Meinung beharren und die andere Seite verteufeln. Sätze wie »EVs sind generell scheiße« oder »Verbrenner-Fans sind alle Idioten, die sich der Moderne verweigern« bringen niemanden weiter und vergiften nur die Stimmung. Die Elektromobilität ist fraglos die Zukunft, ob man es nun wahrhaben will oder nicht. Irgendwann werden Verbrenner-Fahrer wohl ähnlich kurios und nostalgisch angesehen werden wie Leute, die heutzutage noch mit der Pferdekutsche verreisen – ein charmanter, aber überholter Blick zurück, während die Welt sich längst leise und elektrisch weitergedreht hat.

Arvidsjaur, Kiruna und das magische Licht

 

Darüber verflog die Zeit wieder einmal wie im Flug, und wir erreichten bei dämmrigem Tageslicht, bei draußen mittlerweile gefühlten minus 8 °C, die IONITY Charging Station in der Storgatan 63, 933 33 Arvidsjaur. Diesen Standort hatten wir bereits am Vormittag für unsere Mittagspause ausgewählt, weil sich direkt daneben die hoch bewertete Teckans vedugnspizza befindet. Wir hatten beide eine unbändige Lust auf eine richtig gute Pizza und die damit verbundene, sehnsuchtsvolle Erinnerung an die Wärme und Lebensfreude Italiens, die wir vor kurzem noch genossen hatten.

Google-Maps-User Arnold Balazs beschreibt das Lokal folgendermaßen: Leckere Pizza und tolle Atmosphäre! Die Pizza war einfach köstlich – perfekt knuspriger Boden, frischer Belag. Der Service war freundlich und effizient, und die Atmosphäre gemütlich und einladend. Wenn Sie eine tolle Pizza und eine entspannte Atmosphäre suchen, sind Sie hier genau richtig.

Dem können wir uns nur vollumfänglich anschließen. Es ist zwar nur ein kleines, eher einfaches Lokal, aber der original-italienische, holzbefeuerte Pizzaofen verströmt eine wunderbare Wärme und einen herrlichen Duft. Der freundliche Wirt scheint mit Leib und Seele dabei zu sein; Pizzen sind eindeutig sein Hauptgeschäft und sie schmecken einfach phänomenal.

Doch das Lokal ist mehr als nur eine einfache Pizzeria; es gibt auch andere gute Speisen wie verschiedene Fleisch- und Pastagerichte im Angebot. Wir gönnten uns als Vorspeise noch Scampis auf knackigem Salat und danach zwei der wirklich köstlichen Pizzen, was am Ende eigentlich schon viel zu viel für uns war. Meli aß ihre »Speciale« nur zu rund zwei Dritteln auf, ließ sich den Rest aber einpacken, um später unterwegs an der kalten Pizza zu knabbern, was sie zwischendurch gerne macht.

Übrigens sei hier angemerkt, dass wir auch eine gut gefüllte Kühltasche mit kleinen Snacks, Getränken, Knabbereien und meist auch eine Thermoskanne mit heißem Kaffee und / oder Tee im Wagen dabeihaben. Den Inhalt nutzen wir zwar nur selten, da wir die lokale Gastronomie bevorzugen, aber wir frischen die Vorräte regelmäßig auf. Die nordisch-weite Landschaft Schwedens ist zwar dünn besiedelt, mit meist nur winzigen Siedlungen und vereinzelten Gehöften, dennoch gibt es in angenehmen Abständen immer wieder überraschend gute Lokale, in denen man sich mit frischen Sachen versorgen kann.

Die Nähe von Ladestationen oder Tankstellen zu gastronomischen Betrieben ist meist kein Zufall und einer der Hauptgründe für das gute Funktionieren der Ladeinfrastruktur hier oben. Es ist schlichtweg langweilig und öde, den Wagen aufzuladen, wenn es in der näheren Umgebung absolut nichts gibt, um sich die Zeit zu vertreiben, einen Kaffee zu trinken oder eine Kleinigkeit einzukaufen. Wer hockt schon gern untätig im Wagen und schaut dem quälend langsam zunehmenden Ladebalken zu oder macht zwanzig Minuten lang einsame Gymnastik auf einem kahlen Parkplatz? Ich frage mich ernsthaft immer wieder, was sich die Betreiber dabei denken, wenn sie Charging-Stations irgendwo lieblos in die Pampa setzen, wo es weit und breit gar nichts gibt.

Bei eisigen, vom System angezeigten minus 6 °C, die sich durch den Wind jedoch wie minus 9 °C anfühlten, aber dank unserer passenden Kleidung bequem warm eingepackt, gönnten wir uns zur Verdauung noch einen ausgiebigen, arktischen Winterspaziergang um den kleinen See Nyborgstjärnen. Uff, diese skandinavischen »Smörrebröd«-Namen sind allzu oft wahre Zungenbrecher. Welcher Fremde soll die bitteschön beim richtig aussprechen können, ohne sich die Zunge zu verknoten?

 

Es war gerade mal kurz nach 13:00 Uhr, doch die Sonne näherte sich bereits wieder rasant dem westlichen Horizont; in kaum einer halben Stunde dürfte es hier oben schon wieder stockdunkel sein. Auf diesem Breitengrad geht die Sonne derzeit erst kurz nach 10:00 Uhr auf und bereits um 13:15 Uhr wieder unter. Also war es im Grunde nebensächlich, ob wir noch etwas Zeit für das für unser körperliches Wohlbefinden so wichtige Spazierengehen plus ein bisschen Gymnastik opferten. Meli liebt Italien zwar heiß und innig, aber als kältegewohnte Russin fühlte sie sich auch hier im Norden sauwohl und lächelte mich glücklich an.

»So schön hier, oder? Voll romantisch, wir zwei bei dieser klirrenden Eiseskälte in der unberührten, winterlichen Natur. Und das Essen war auch einfach supilecker.«

»Yup, meine kleine Schneelöwin…«, antwortete ich und küsste sie überfallartig auf ihre kalten, aber trotzdem unglaublich sinnlichen und vollen Kusssmundlippen. Meli wirkt tatsächlich immer so, als hätte sie eine grelle Neonreklame mit der Aufschrift »Küss mich endlich, du Dummkopf!« direkt auf der Stirn stehen. Kaum zu glauben, aber bei diesen Minusgraden wurde uns trotzdem ganz schön heiß bei diesen leidenschaftlichen, dennoch sanft-gefühlvollen und tief sinnlichen Küssen. zwinker

Als nächstes Ziel war eine rund 370 km entfernte und in etwa viereinhalb bis fünf Stunden erreichbare Unterkunft mit dem vielversprechenden Namen Máttaráhkká Northern Light Lodge in Kiruna zum Übernachten eingeplant. Wir diskutierten kurz, ob wir – vor allem mit Blick auf meine Fahrer-Ausdauer – nicht doch noch heute das endgültige Ziel ansteuern sollten. In insgesamt acht bis neun Stunden, also gegen 22:00 oder 23:00 Uhr, wäre das theoretisch machbar gewesen.

»Das musst du allein entscheiden, mein Schneebär, weil du als Fahrer die ganze Zeit konzentriert durchhalten müsstest«, meinte sie. Wir hatten schon vor der Abfahrt im Heidelberger Spätherbst, damals noch über Österreich und durch ganz Italien bis nach Sizilien, ausführlich ausdiskutiert, dass Meli lieber nicht selbst fahren möchte. Sie besitzt zwar einen Führerschein und kann fahren, hält sich aber selbst für eine ungeübte und eher schlechte Fahrerin.

Insbesondere bei einem so teuren und technologisch komplexen Auto hat sie echte Angst davor, dieses durch einen dummen Unfall zu beschädigen. Und nicht zuletzt fährt sie einfach nicht gern selbst; sie fühlt sich dabei nicht wohl, sondern eher unsicher und angespannt. Ich hatte ihr zwar mehrmals angeboten, mit ihr zu üben, doch sie wollte nicht so recht, also fahre ausschließlich ich den gesamten Weg.

»Hm… ich könnte das sicher schaffen, ich bin in meinem Leben schon längere Strecken in kalten Nächten gefahren. Aber wozu auf vereisten Straßen unnötige Risiken eingehen und sich überanstrengen? Wenn wir morgen ausgeruht gegen Mittag ankommen, reicht das auch völlig aus. nur keinen unnötigen Stress.« Ich lächelte sie an, als wir in den bereits wohlig vorgeheizten EQS stiegen und unsere Fahrt fortsetzten.

»Ja, du Armer hast seit über einer Woche wirklich genug Stress mit dem dauernden Fahren. Übernachten wir lieber entspannt in der Lodge, und vielleicht kriegen wir dort auch endlich die magische Aurora Borealis zu sehen«, stimmte sie mir mit ihrer einschmeichelnden, aber auch erotisch-rauchigen Stimme zu. Sie beugte sich über die Mittelkonsole und küsste mich noch einmal heiß und innig, bevor ich den Wagen zurück auf die einsame Straße kurvte.

Die E-45 ist hier oben zwar gut geräumt, aber rundherum verwandelte sich jetzt alles immer mehr in ein klassisch-schneeweißes Winter-Wunderland. Während der Fahrt begann es zudem leicht zu schneien. Es herrschte bereits wieder stockdunkle »Nacht«, obwohl es eigentlich erst früher Nachmittag war; dichte Bewölkung und tanzende Schneeflocken wirbelten im genialen Licht der Digital-Light Scheinwerfer auf. Nur ab und zu kamen uns andere Autos und deren helle Scheinwerferstrahlen entgegen, obwohl die E-45 die Hauptverbindungsstraße nach Kiruna darstellt.

Hier und da hatten einige Enthusiasten sogar Bäume direkt am verschneiten Straßenrand weihnachtlich dekoriert und beleuchtet. Das erzeugte eine noch romantischere, fast schon etwas unwirkliche Stimmung in unserem gemütlich warmen „Raumschiff“ EQS auf der Reise durch das Nirgendwo nach Irgendwo. Meli seufzte mal wieder tief und gefühlvoll auf:

»Vor wenigen Monaten hätte ich mir das alles noch nicht mal im kühnsten Traum auszumalen gewagt. Erst nimmst du mich mit in mein geliebtes Italien, wirst mein genialer Liebhaber und Mentor, entführst mich in ein traumhaftes Barockschloss in Sizilien, fährst mit mir tausende Kilometer bis in den hohen Norden in ein romantisches Winter-Wunderland… und… und…« Sie brach den Satz ab, offenbar im Moment ein bisschen von der Wucht ihrer eigenen Gefühle überwältigt.

Bei ihrem oft so selbstbewussten, erotischen »Vollweib«-Äußeren und ihren beeindruckenden intellektuellen Fähigkeiten vergisst man nur zu leicht, dass Meli noch nicht einmal zwanzig Jahre alt ist und in ihrem jungen Leben noch nicht viel Schönes erlebt hat, seit sie aus Putins brutalem, menschenverachtendem Mafia-Reich und dieser grausamen Diktatur flüchten musste.

»Und…?«, schmunzelte ich liebevoll und streichelte ihr mit der rechten Hand sanft über Backe und Gesicht, während ich mit der Linken sicher lenkte und die teilweise vereiste Straße im dichten Schneefall gut im Blick behielt. Spürte ich da etwa sogar ein, zwei kleine, gefühlvoll-weibliche Tränchen über ihre Haut kullern? Meli schluckte spürbar und säuselte dann weiter.

»Und das alles passiert mir mit einem so superlieben, großzügigen Schmuse-Beschützerbär, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt und ohne, dass du je auch nur irgendetwas dafür von mir verlangt hättest. Es ist wie ein wunderschöner, aber eigentlich völlig unrealistischer Traum, der überraschend doch wahr wird. Du bist echt unglaublich!« Sie beugte sich erneut weit über die Mittelkonsole und gab mir einen schnellen, dennoch sehr gefühlvollen Kuss, wobei sie überlegt darauf achtete, mich nicht zu sehr vom anspruchsvollen Fahren abzulenken.

»Ach Meli, du weißt doch genau, solche lieben Dankes- oder Lobeshymnen machen mich eigentlich nur verlegen, auch wenn du es, wie ich weiß, natürlich vollkommen lieb meinst.« Bei all dem gleißenden Weiß-in-Weiß rundherum, wo Straßenränder und Markierungen nicht vom Schnee zu unterscheiden waren, konnte ich den Level-3 Autopiloten leider nicht nutzen und musste mich wirklich zu einhundert Prozent voll aufs Fahren konzentrieren.

 

»Weiß ich doch, mein Brummelbärchen. Komm, lass uns trotzdem mal nach einer kurzen Fahrpause schauen.« Das machten wir dann auch und entdeckten zufällig Björn Thunborg Viltaffär AB in der Strömgatan 32, 982 60 Porjus, mit dem dazugehörigen Cafe Björn. Das war erneut wie ein kleines, fast schon unwirkliches Abenteuer mitten in der Wildnis. Der Laden beziehungsweise das Café ähnelt einem völlig chaotisch mit allen möglichen Dingen vollgepackten General-Store aus dem früheren Wilden Westen der USA. Asbjörn ist ein hervorragend informiertes, gebildetes Original mit tiefen Kenntnissen der deutschen und schwedischen Geschichte; seine Frau, von allen respektvoll nur »die Chefin« genannt, ist ebenfalls sehr freundlich, gut informiert und hat in der Ehe wohl eindeutig die Hosen an.

Man kann dort zum Beispiel auch professionelle Ausrüstung für das Überleben in der nordischen Wildnis kaufen, Messer, Campingsachen, in Massen von nützlichem oder auch völlig unnützem Krimskrams als Andenken stöbern, leckeres Rentierfleisch und superwärmende Felle erstehen oder halt einfach nur einen heißen Kaffee trinken. Es ist schier unmöglich, treffend zu beschreiben, was man in diesem Laden, der wohl gleichzeitig im Hintergrund und im oberen Stockwerk ihr privates Zuhause ist, alles an Kuriositäten entdecken kann.

Schließlich rissen wir uns mühsam los und fuhren weiter, während wir noch eine ganze Weile amüsiert und fasziniert über das gerade Erlebte schwätzten. Unterwegs hörte der leichte Schneefall glücklicherweise auf und bald verzogen sich auch teilweise die schweren Wolken, was uns in der tiefen Dunkelheit erst so richtig auffiel, als plötzlich funkelnde Sterne und erste zarte Andeutungen von Nordlichtern am Firmament zu erkennen waren. Das freute uns natürlich riesig, und die Chance auf die faszinierend-magische Aurora Borealis am Himmel stieg mit jeder Minute unserer Fahrt.

Wer das noch nicht in der realen Präsenz einer tiefen, eiskalten, arktischen Nacht erlebt hat, dem kann man dieses Gefühl kaum mit Worten beschreiben. Fotos oder Filmaufnahmen im Fernsehen geben zwar einen gewissen Eindruck davon, was dort oben passiert. Doch wenn man selbst in der weiten nordischen Natur steht, am besten meilenweit abseits der Zivilisation unter einem unglaublich klar funkelnden Sternenhimmel, und ehrfürchtig nach oben schaut, ist das ohnehin schon ein zutiefst beeindruckendes Erlebnis.

Kommt dann auch noch das pulsierende Farbenspiel wabernder Nordlichter hinzu… man kann es wirklich nicht anders denn als ein zutiefst magisches Erlebnis beschreiben. In solchen Momenten werden selbst sehr abgebrühte Typen meist mucksmäuschenstill. Man starrt einfach wie gebannt nach oben und kann dieses gewaltige Schauspiel der Natur kaum fassen. 


 

Tatsächlich bekamen wir genau passend beim Erreichen der Máttaráhkká Northern Light Lodge einige wunderschöne Nordlichter zu sehen. Plötzlich zuckten die ersten grünen Schleier über den Himmel – zart zuerst, als würden sie von einer unsichtbaren Hand gezeichnet, dann immer intensiver, als würde das Firmament selbst atmen. Die Kälte vergaßen wir sofort, als wir Hand in Hand dastanden und dieses kosmische Ballett beobachteten. Meli drückte sich fester an mich, ihr Atem bildete Wolken in der eisigen Luft, während die Lichter über uns tanzten – mal sanft wabernd, mal explosiv aufblitzend, als würde der Himmel selbst feiern.

Wie diese magischen Nordlichter eigentlich genau entstehen? Die Aurora Borealis – diese tanzenden, grün-violetten Schleier am Nachthimmel – sind eigentlich ein kosmisches Feuerwerk, das die Sonne für uns veranstaltet. Der Sonnenwind, ein ständiger Strom aus geladenen Teilchen (meist Elektronen und Protonen), rast mit der unvorstellbaren Geschwindigkeit von bis zu 1,2 Millionen km/h durch das All und trifft schließlich auf die Erde.

Unser Planet hat dabei großes Glück: Sein starkes Magnetfeld lenkt die meisten dieser Teilchen zu den Polen ab, wo sie schließlich in die obere Atmosphäre (in etwa 100 bis 400 km Höhe) eintauchen. Dort knallen sie mit hoher Energie auf Sauerstoff- und Stickstoff-Atome – und genau dieser Aufprall lässt diese Atome leuchten: Sauerstoff strahlt dabei das klassische Nordlicht-Grün aus, während Stickstoff eher für Violett- oder Rosatöne verantwortlich ist.

Je stärker dieser Sonnenwind weht, zum Beispiel bei massiven Sonnenstürmen, desto intensiver und weiter südlich ist dieses Spektakel zu bewundern. In Norwegen, besonders nördlich des Polarkreises, ist das im Winter fast schon Alltag – einen klaren Himmel natürlich vorausgesetzt. Magisch? Oh ja! Aber wissenschaftlich gesehen ist es einfach reine Physik mit einem ordentlichen Schuss Kosmos. Und trotzdem: Wenn diese Lichter über einem zu tanzen beginnen, vergisst man augenblicklich jede rationale Erklärung und staunt nur noch wie ein kleines Kind.

Wir checkten ein, machten es uns in der gemütlichen Lodge bequem und stärkten uns erst einmal mit einem köstlichen Fleischgericht und je einem Glas gutem Rotwein. Es gibt dort eine romantische Außen-Hot-Tub, also einen größeren, fassähnlichen Jacuzzi für die Gäste der Lodge. Das Wasser ist so heiß, dass man auch bei aktuell minus 8 °C kein bisschen friert, während man aus dem blubbernden Wasser heraus dem Schauspiel am dunklen Himmel zuschaut. Darin entspannten wir uns gemütlich, schwätzten ungezwungen mit den anderen Gästen, die glücklicherweise alle gutes Englisch beherrschten, und hatten einfach Spaß.

 

Besonders eine skandinavisch lockere Familie mit zwei sehr hübschen Töchtern im Alter von ungefähr vierzehn und neunzehn Jahren war uns auf Anhieb sehr sympathisch. Im gemütlichen Aufenthaltsbereich vor einem romantisches Feuerlicht ausstrahlenden Kaminofen, saßen wir danach noch eine gute Stunde zusammen. Ihre lustige Oma hatte diese Familie ebenfalls dabei, und wir nahmen munter plaudernd weitere Heißgetränke oder noch mehr Wein zu uns.

Amüsanterweise schienen sich die beiden schönen Töchter in einer Art spielerischem, weiblichem Wettkampf gegenseitig dabei übertreffen zu wollen, mit dem fremden Capitano Steve zu flirten und mich mit ihrem Charme zu verzaubern. Skandinavische Girls und Frauen sind gewöhnlich sehr selbstbewusst, weitgehend emanzipiert und von klein auf daran gewöhnt, sogar mehr als nur gleichberechtigt zu sein. Hierzulande ist es durchaus üblich, dass sich Männer eher zurückhalten und darauf warten, von Frauen, die echtes Interesse an ihnen haben, quasi ausgewählt und angesprochen oder gleich direkt angemacht zu werden. Das ist sozusagen eine ganz eigene Art der Damenwahl; die Frauen entscheiden hier sehr selbstbestimmt, mit wem sie sich abgeben und vielleicht auf mehr einlassen wollen.

Mal etwas ernsthafter erläutert und mit Fakten belegt: Skandinavien ist weltweit absolut Spitze in der Geschlechtergleichheit – das WEF-Ranking 2025 gibt Norwegen Platz 2, Schweden Platz 5 und Dänemark Platz 12. Das ist kein Zufall: Seit den 70er-Jahren haben Politik und Kultur hier Frauen massiv gestärkt – gleiche Löhne, verpflichtende Elternzeit für beide Elternteile, exzellente Bildungschancen. Frauen sind hier nicht nur auf dem Papier »gleichberechtigt«, sondern oft die treibenden Kräfte der Gesellschaft: In Beruf, Politik und eben auch ganz offensiv beim Dating.

Wissenschaftliche Studien wie der »Nordic Approaches to Gender Equality« (aus der Universität Umeå) zeigen deutlich, dass skandinavische Frauen von klein auf lernen, völlig unabhängig zu sein – sie entscheiden selbst, was sie wollen, und warten eben nicht passiv auf irgendeinen fernen »Prinzen«. In der hiesigen Dating-Szene ist es völlig üblich, dass Frauen die Initiative ergreifen: Sie machen den ersten Move, wählen aktiv aus und flirten ganz offen – »Damenwahl« pur. Das entspringt einer tief verwurzelten Kultur der Gleichheit: Es gibt keinen gesellschaftlichen Druck, »brav« oder zurückhaltend sein zu müssen, sondern die volle Freiheit, selbstbewusst zu agieren.

 

In Norwegen und Schweden trifft man daher oft auf Frauen, die in jeder Hinsicht den Ton angeben – ob im Job, im Alltag oder eben beim Flirten. Aber es gibt natürlich auch Schattenseiten – die »Nordic Glass Ceiling« (eine Cato-Institute-Studie) zeigt etwa, dass Frauen trotz aller Gleichheit in den ganz hohen Führungsrollen oft noch unterrepräsentiert sind, und in einigen sehr ländlichen Regionen hält sich oft noch ein traditionelles Denken der klassischen Rollenverteilung hartnäckiger als in den Städten.

Und um es wieder etwas amüsanter zu beschreiben: Ich kenne das von früher und liebe bekanntlich sowieso besonders unabhängige, clevere und selbstbewusste Frauen. Während einer Geschäftsreise nach Oslo traf ich einmal eine Gruppe US-Jungmanager und wunderte mich zunächst köstlich über deren Verhalten, als sich auch richtig schöne, sexy Norwegerinnen ganz offen für sie interessierten.

Diese Männergruppe – alle für sich genommen attraktiv und selbstbewusst in ihrer heimischen US-Bubble – wurden in Oslo plötzlich mit diesen direkten, selbstbewussten norwegischen Frauen konfrontiert. Schon war es schlagartig vorbei mit der gewohnten Männerherrlichkeit! Die armen Kerle flüchteten regelrecht in die Hotelbar und verbarrikadierten sich dort fast wie in einem Fort! Sie waren geschockt, völlig überfordert und total aus dem Konzept gebracht – schlicht, weil die Frauen hier einfach machen, was sie wollen: anschauen, direkt ansprechen, offensiv flirten und initiieren.

Das amüsiert mich jetzt noch sehr, wenn ich an die Gesichter dieser Jungs denke. Die Kerle, die zu Hause vielleicht die großen Macker markieren, benahmen sich plötzlich wie kleine, verschüchterte Jungs – einfach, weil die Regeln des Spiels hier völlig anders sind. In Skandinavien ist das vollkommen normal: Frauen sind gleichberechtigt, finanziell unabhängig und übernehmen eben oft und gerne die Initiative.

Aber zurück zu den beiden Töchtern in der Lodge. Die waren höchstwahrscheinlich nicht wirklich an mir als Mann interessiert, dafür bin ich dann doch schon zu weit weg von ihrer Altersklasse. Es war wohl einfach so: Alle anderen männlichen Gäste in der Runde waren schon erheblich älter, und vermutlich faszinierte sie auch Meli als meine so sinnlich-erotisch und gleichzeitig sehr clever-intellektuelle Begleiterin. Sowie natürlich unser etwas ungewöhnliches Benehmen als polyamourös lebendes Paar und sicherlich auch die ganz typische, jugendliche Abenteuerlust und Neugierde auf das bisher Unbekannte, den „interessanten Fremden“ an sich. schmunzel

Gegen 22:30 Uhr zogen wir uns schließlich müde, aber sehr zufrieden in unser Zimmer zurück und machten uns gleich bettfertig. Wir genossen noch ein bisschen zärtlich-sinnlich-verspieltes Schmusen, wobei wir auch noch einmal amüsiert über die frechen Töchter und den Abend am Kamin lachten. Dann kuschelten wir uns in eine gemütliche Schlaflage, und was mich betrifft, so schlief ich nach diesem ereignisreichen Tag sehr schnell und tief ein.

 

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Norwegen, Kirkenes

 


 #22.05.06 Norwegen, Kirkenes

Kirkenes ist eine Stadt in der Kommune Sør-Varanger im Osten der Provinz Troms og Finnmark in Nord-Norwegen. Die Stadt hat 3459 Einwohner und verfügt über einen auch strategisch wichtigen Flughafen. Wikipedia Luftlinie weniger als 10 km von der russischen Grenze und rund 150 km von Murmansk, dem für Russland sehr wichtigen Stützpunkt der Nordmeerflotte entfernt.

Nach frühlingshaften gut 20° im Donaudelta, bibberte ich hier bei Minusgraden doch etwas, obwohl ich mir extra warme Kleidung angezogen und mitgebracht hatte. Schönheit Catherine und der auf männliche Art auch ziemlich attraktive Pjotr, kamen mich natürlich am Flughafen abholen; sogar mit einem schicken Luxuswagen. Wenn ich im vorigen Blog schrieb, dass sie wegen der westlichen Banksanktionen aktuell Hilfe gebrauchen könnten, heißt das nun aber nicht, dass sie sozusagen am Hungertuch nagen würden, oh nein.

Menschen ihrer Klasse, insbesondere der mit allen Wassern gewaschene Business Men Pjotr, verfügen stets über immer noch so viele Mittel, dass sie für arme Menschen als Reich gelten würden. Ich würde mich nicht wundern, wenn Pjotr bei der Flucht über die Grenze, in seinem Gepäck mal eben ein paar Hunderttausend oder sogar Millionen an ausländischen Devisen mitgebracht hätte. Auch Cat ist sehr clever und weiß sich notfalls zu helfen, hat vermutlich wertvollen Schmuck oder so was mit herüber gebracht.

Aller Wahrscheinlichkeit nach benötigen sie also keine finanzielle Hilfe, sondern eher in dem Sinne durch Unterstützung von Leuten wie mir, einen offiziellen und sicheren Status in der EU zu bekommen, sowie andere Hilfe auf welche ich öffentlich nicht näher eingehen kann. So erstaunte es mich auch nicht, dass sie in einem schicken, modernen Hotel eine Suite belegten, in welcher es auch noch ein hübsches Doppelzimmer für mich gab. Sogar mit direkter Aussicht auf den Varangerfjord und die Barentssee. Die beiden Piloten und die schöne Stewardess meines Business Jets, der mich hergebracht hatte, bekamen ebenfalls Zimmer in diesem Hotel.

Das winzige 3.500 Seelen Städtchen, spielt mit seinem Hafen und dem Airport eine wichtige Rolle bei der Versorgung Nord Norwegens. Außerdem ist Kirkenes ursprünglich entstanden, um als ein Verschiffungshafen für Eisenerz zu dienen. Bei Kirkenes befindet sich ein Grenzübergang nach Russland und Murmansk. Die Landgrenze zwischen Norwegen und Russland endet im Norden bei der Ortschaft Grense Jakobselv (Grenze Jakobsfluss). Im Rahmen einer Sonderregelung, die durch das Schengener Abkommen möglich und die für Europa bisher einmalig ist, dürfen Russen und Norweger, die in einer 30-Kilometer-Zone wohnen, seit April 2010 Visafrei hin und her reisen.

Es war früher Nachmittag und wir hatten alle schon gegessen; die Beiden hier und ich im Flieger. Also machte ich mich nur kurz frisch, richtete mich in meinem Zimmer ein und dann setzten wir uns gleich zusammen, um die Angelegenheit zu besprechen. Auf die Details kann ich natürlich kaum eingehen, das geht die Öffentlichkeit nichts an. Erst recht nicht die „Spezialinformationen“ und Vorschläge, die mir Pjotr in Bezug auf Russland im Allgemeinen und die GC Geschäftsaktivitäten in Putins mörderischem Mafia Reich im Besonderen mitteilte.

Diese waren jedoch sehr interessant und wenn sie zutreffen sollten, woran ich zunächst nicht zweifelte, dann war auch sofort klar, weshalb er es nicht gewagt hatte, darüber mit mir am Telefon zu sprechen. Zwar arbeiten Leute wie wir auch mit außergewöhnlich gesicherten, schwer abhörbaren Handys; doch für technisch bestens ausgestattete Vollprofis wie z. B. dem russischen FSB, wäre es nicht all zu schwer diese Kommunikation doch zu knacken.

Bezeichnenderweise lies Pjotr sogar in diesem Hotelzimmer einen kleinen, hochmodernen Störgenerator mitlaufen, der verhindern sollte das unser Gespräch hier abgehört werden kann. Offensichtlich hatte er insgeheim eine Mordsangst davor, als „Verräter“ von Putin gebrandmarkt und umgebracht zu werden, was dieser ja schon für etliche Russen im Ausland angeordnet hat. Selbst zu Zeiten als die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen noch relativ gut waren. Die mafiöse Verbrecherbande im Kreml kennt diesbezüglich keinerlei Skrupel; wenn dabei völlig unbeteiligte West Zivilisten als „Kollateralschaden“ ums Leben kommen sollten, ist es der entmenschlichten russischen Nazi Bande auch völlig gleichgültig, wie z. B. die Giftgasanschläge in England überdeutlich gezeigt hatten.

Ich muss ehrlich gestehen, dass auch mir ein bisschen mulmig zumute wurde, als ich nun hörte was Pjotr alles zu sagen hatte. Beliebt war und bin ich in Putins Russland  seit Jahren ohnehin nicht mehr, da ich schon lange vor dieser mörderischen Diktatur teils auch ganz öffentlich warnte. Dennoch hatte ich bisher wenig Angst, dass beispielsweise auch mir etwas zustoßen könnte, da wichtige, mächtige Russen GC Mitglieder sind und ich persönlich für den Diktator und seine Schergen eher unwichtig bin. Mit Pjotrs Informationen sieht das jetzt allerdings doch deutlich anders aus und sollte ich erheblich vorsichtiger werden.

Puh das musste ich dann alles erstmal sorgfältig durchdenken und verschlüsselt Online eine Menge abklären. Ein Spaziergang an der eiskalten, frischen Luft sollte mir zudem sozusagen den Kopf frei blasen. Cat bot sich freundlich an mich zu begleiten, was ich schwerlich ablehnen konnte. Außerdem wollte ich ohnehin auch separat ausführlich mit der klugen, gebildeten Schönheit sprechen.

Obwohl sie schon seit gut zwei Jahren in verschiednen Clubs, hauptsächlich in Moskau, St. Petersburg und Kiew als GC Model unterwegs war, kenne wir uns persönlich bisher nur oberflächlich. Natürlich bekomme ich regelmäßig Berichte und Einschätzungen über Leute wie Cat, wodurch ich schon so einiges über sie weiß und auch glaubte, sie mit meiner Erfahrung und Menschenkenntnis recht gut beurteilen zu können. Trotzdem dürfte es da auch noch so manches geben, wovon ich nichts weiß.

Mit ihren 175 cm perfekt fraulich gebauter Schönheit, Intelligenz, Disziplin und sonstigen Fähigkeiten, hätte Cat locker ein erfolgreiches Fashion Top Model werden können. Aber in dieser sehr oberflächlichen Branche als hoch bezahlter „Kleiderständer“ zu dienen, war ihr viel zu langweilig und uninteressant. Stattdessen verdiente sie sich Geld als Akt Model, um damit ihre Studien und Interessensgebiete zu finanzieren; auch um als junge, lebensfrohe und abenteuerlustige schöne Frau generell ein deutlich spannenderes Leben in GC und ähnlichen Kreisen, mit vielen interessanten Menschen, ziemlich luxuriös führen zu können. Ihre Selbstbeschreibung welche längst als zutreffend verifiziert wurde, liest sich wie folgt und sagt auch eine Menge über Cat aus, wenn man weiß wie man so etwas richtig und zwischen den Zeilen lesen kann:

Eye color: blue

Hair color: blonde

Height: 175cm

Weight: 54kg

Measurements: 91/61/91

-Ich bin Student am Institut für Fremdsprachen. (sie beherrscht tatsächlich Russisch, Englisch, Deutsch und Französisch sehr gut bis gut, sowie noch weitere Sprachen einigermaßen)

-Ich habe viele Freunde aus verschiedenen Ländern, während wir zusammen studieren und Spaß haben. Im GC lernte ich beeindruckend interessante Menschen kennen.

-Im Sommer reise ich gerne an warme Orte, schwimme und gehe surfen.

-Ich beschäftige mich auch oft mit Gedichten, ich schreibe Verse und übersetze sie dann in andere Sprachen. Literatur fasziniert mich generell und ich versuche auch selbst zu schreiben.

-Ich gehe gerne und oft ins Theater und ins Kino. Ich besuche viele Ausstellungen moderner Kunst. Es scheint mir, dass ich nicht nur ein Faible für Kunst habe, sondern auch eigene Talente für Kunst besitze.

-Ich bezeichne mich gerne einer Blume ähnlich, die bereit ist, all meine Schönheit zu offenbaren und denen zu gefallen, die sie betrachten. Vermutlich habe ich eine stark ausgeprägte, exhibitionistische Ader. (sehr vielsagend und für sie als Akt Model auch sehr zutreffend, denn sie ist wirklich wunderschön anzuschauen!)

-Ich lasse mich gerne fotografieren und arbeite als Model. Mit echter Freude habe ich mich entschieden, mich so zu zeigen wie ich bin. Es freut mich schön zu sein und zu gefallen, aber ich möchte mit Respekt als Mensch und nicht nur als Sexobjekt behandelt werden. Das bot mir der GC, was mir sehr gut gefällt. Deshalb will ich auch nicht damit aufhören, so lange ich schön genug bin und habe mich entschieden, in diesem schönen Genre der erotischen Sinnlichkeit zu arbeiten.

Die nahezu poetische Selbstbeschreibung als ‚schöne Blume’ die sich Blumentypisch eben gerne als schön zeigt, was ja auch das weibliche Wesen an sich ziemlich gut trifft, hatte mir besonders gefallen als ich es erstmals las. Denn es ist ehrlich, zutreffend und verrät auch Intelligenz, um sich so offen und ehrlich so zu beschreiben. Auch wenn sie sehr frei und freizügig lebt, die körperliche Liebe genießt, ist sie dabei absolut kein käufliches Luxus Callgirl, keine Edel Prostituierte oder gar eine Hure die ihren Körper verkauft. Oh nein Cat lässt sich nur mit Männern ein, wenn sie selbst es will und ihr diese gefallen.

Dabei ist sie, typisch für ihre Klasse, nicht nur wunderschön und eine tolle Geliebte, sondern auch generell ein sehr netter, aufgeschlossener, sympathischer und guter Mensch, mit sehr viel Charme, gesundem Humor, Niveau und Sexappeal, sowie Intelligenz und Bildung. Wer hingerissen von dieser Schönheit ist und mehr von ihr will, muss schon auch über viel Klasse verfügen um mit ihr mithalten zu können. Selbstverständlich sind eine Menge Männer begeistert scharf auf Cat, wie könnte es auch anders sein. Aber nur die Wenigsten erreichen ihr Niveau, dass für eine gerade mal 21 Jährige wirklich außergewöhnlich hoch ist. Kurz: eine absolute Traumfrau, aber real, besonders für alle die echte Klasse bei Frauen zu schätzen wissen. *smile*

»In Vorbereitung auf dieses Treffen, las ich mal wieder deinen Blog; ist schon ziemlich beeindruckend.« Lächelte die Schönheit, nachdem wir einige Minuten wortlos durch die eisig frische Luft spaziert waren und begann damit quasi das Gespräch.

»Danke Cat… aber wieso eigentlich?«

»Das du überhaupt schon so viele Jahre offen und ehrlich so viel schreibst. Was Du oder Ihr aktuell für die Ukraine tut. Das ist beeindruckend. Auch wenn deine Schreibe mit oft viel zu langen, verschachtelten Sätzen nicht so leicht zu lesen ist.« Lächelte sie strahlend, anders kann Cat gar nicht lächeln. Das wirkt jedes Mal ein bisschen, als ob die Sonne aufgeht und dich ihre Strahlen treffen.

»Ah so…, ja stimmt, meine Schreibe ist nicht so einfach zu lesen. *grins* Leider…, könnte ich besser schreiben, würde ich mich auch gerne an Romanen versuchen.«

»Bestimmt hättest du tolle Ideen für spannende Romane. Ich mag gute Literatur und versuche mich an poetischen Versen. Aber auch meine Schreibe ist leider nicht so gut, wie ich es gerne hätte.«

»Wenn du magst Cat, zeig mir doch mal einige deiner Gedichte; würde gerne mal schauen, was du da so machst. Ich bin nie über das Niveau von eher simplen Knüttelreimen hinaus gekommen.« Meinte ich und zündete mir eine Kippe an. Bei immer noch Minusgraden wurde die Hand ohne Handschuhe sofort unangenehm kalt. Deshalb schlüpfte ich sofort wieder in den Handschuh, nachdem die Kippe angezündet war.

»Sehr gerne Steve; würde mich freuen, wenn du mir deine Meinung darüber mitteilst.«

»Mit vergnügen Cat, wenn du es mich lesen läst.«

»Sind doch keine Geheim- Gedichte haha.« Lachte sie melodisch und ihr Atem dampfte in der Kälte, ebenso wie meiner.

»Ok Cat… wollen wir auch, ganz offen und ehrlich ein paar persönliche Dinge miteinander besprechen?« Hielt ich kurz inne, um sozusagen nachdrücklich in ihre strahlend blauen Augen schauen zu können, in welchen Intelligenz und auch ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein glitzerte.

»Gerne Steve… ehrlich gesagt hätte ich auch einige Fragen, wenn du gestattest.«

»Selbstverständlich…, ich fange mal an Ok? (sie nickte) Auch wenn es mich eigentlich nichts angeht, würde ich zunächst gerne wissen: hast du aktuell eine feste Liaison mit Pjotr?«

»Nicht wirklich, nein; wir sind Freunde und im Rahmen des polyamoren Lebensstils im GC, manchmal auch intim miteinander. Aber es ist keine feste Beziehung. Tatsächlich war es Zufall, dass wir beide gleichzeitig ausgerechnet hier oben nach Norwegen rüber gegangen sind. Das half mir natürlich, denn ich hatte keine frei verfügbaren Bargeldreserven wie Pjotr und komme wegen der Sanktionen gegen eine Bank bei der ich das meiste Geld geparkt hatte, hier im Westen nicht dran.« Plauderte sie darüber, wie über etwas nebensächlich Unwichtiges. Wir kamen gerade zu einem Anlegekai an der See, wo ein Hurtigrouten Schiff fest gemacht hatte. Der eisige Polarwind blies unangenehm und ich schaute mich nach einem Cafe um.

»Was gleich zur nächsten Frage führt: deine Kreditkarte ist vermutlich auch außer Funktion? (nachdrückliches Nicken ihrerseits) Aha…, was stellst du dir also konkret vor, wie es jetzt mit dir weitergehen soll?«

»Wenn ich das wüsste Steve…; wie die meisten Russen liebe ich meine Heimat…, aber so lange Putin oder seine Verbrecherclique an der Macht bleibt, dass Land immer mehr zu einem stalinistischen oder genauer gesagt nazistischen Gefängnisstaat verändert, mag ich in Russland nicht mehr gerne leben. Ich sehe da keine positive Zukunft für die Menschen.« Überlegte sie konzentriert und selbst dabei noch entzückend lächelnd.

»Sehr verständlich Cat. Also wäre dir ein EU Pass sehr willkommen oder zumindest ein Dauer- Aufenthaltsvisum, richtig?«

»Oh das wäre fantastisch. Aktuell habe ich noch ein EU Visum, dass aber nur noch 7 Wochen gültig ist. Ich war so doof, mich nicht rechtzeitig um Verlängerung zu bemühen. Gäbe es hier oben nicht das Schengen Sonderabkommen, hätten sie mich vielleicht gar nicht rein gelassen.«

»Verstehe… na da werde ich dir sicherlich leicht helfen können.« Lächelte ich auch darüber, wie viele Leute auf Cats sexy Erscheinung starrten; natürlich überwiegend Männer aber auch so manche Frauen, mit etwas Neid im Blick. Man(n) kann Cat aber auch wirklich kaum übersehen! Selbst warm eingepackt ist sie noch eine sehr sexy 175 cm Erscheinung strahlend schöner Weiblichkeit. *schmunzel*

»Danke Steve, dass weiß ich sehr zu schätzen. Selbstverständlich werde ich gerne in westlichen Goldclubs arbeiten; einige kenne ich ja schon gut.«

»Du bist natürlich stets sehr willkommen… musst das aber nicht tun, falls du aktuell andere Pläne haben solltest.«

»Derzeit habe ich eher keine konkreten Pläne; ich lasse es auf mich zukommen und entscheide dann, was ich tue. Gerne würde ich auch weiter als GC Model agieren, mich mit meinen Sprachstudien, Kunst, Literatur und Gedichten beschäftigen. Im GC fühlte ich mich immer sehr wohl und frei.« Lächelte sie wieder strahlend.

Wir entdeckten ein kleines Cafe und beschlossen uns dort aufzuwärmen, etwas heißes zu trinken. In einem so kleinen, abgelegen Ort ist natürlich nicht gerade viel los; viele Geschäfte, auch Cafes und Restaurants gibt es nicht und diese schließen meist schon arg früh; z. B. bereits um 17 oder 21 Uhr. Tatsächlich schloss auch dieses Cafe gerade, aber sie gaben uns einen Tip: nur ein kleines Stück weiter um die Ecke, gäbe es einen Pub oder eine Bar, die noch lange offen haben; also spazierten wir dorthin.

Das Pub 1 AS>>>, Dr. Wessels gate 16, 9900 Kirkenes, Norwegen, wäre normalerweise kaum erwähnenswert, einfach eine x-beliebige, typisch skandinavische Kneipe. In diesem kleinen Kaff aber anscheinend überhaupt das einzige, bis nach Mitternacht geöffnete Lokal. Nun ja… der Cafe aus einer weltweit typischen Cafemaschine war trinkbar und der Raum angenehm warm, also akzeptabel. Alternativen gibt es ja ohnehin kaum… und natürlich fiel Cat sofort sehr auf und richteten sich die Blicke praktisch aller Anwesenden auf sie. Insbesondere als sie ihre modische Jacke ablegte und darunter noch mehr ihrer perfekt schön geformten Fraulichkeit zum Vorschein kam.

»Ok alles sehr verständlich Cat, gerade in deiner aktuellen Situation. Doch eine so schöne, intelligente junge Frau mit sympathischem Charakter und vielen Talenten…, wie sehen deine längerfristigen Pläne oder Vorstellungen aus?« Setzte ich das Gespräch fort, nachdem wir unsere Bestellung erhalten hatten.

»Danke für die Komplimente *lächel*; inzwischen habe ich mich doch sehr an den Luxusleben in GC Kreisen gewöhnt und würde gerne damit weiter machen; vielleicht irgendwann mal mit einem festen Partner eine Familie gründen…; ich mache mir ehrlich wenig Gedanken darüber und lasse mich auch gerne ein bisschen durchs Leben treiben.«

»Auch verständlich; ebenso ehrlich gesagt hatte auch ich nie einen richtigen, festen Lebensplan, sondern schaute einfach was sich so ergab und versuchte dann das Beste daraus zu machen. Insofern kann ich dich tatsächlich gut verstehen.« Lächelte ich, unvermeidlich auch ein bisschen fasziniert von ihrer sehr charmanten Schönheit, die du als Mann unmöglich nicht wahrnehmen kannst.

»Das freut mich Steve. Leute die manchmal schon als Kinder genau wissen, was sie im Leben sein und werden wollen, dieses Ziel dann strikt anstreben, waren mir echt schon immer ein Rätsel.«

»Mir auch!« Lächelten wir uns in gegenseitiger Sympathie, als scheinbar recht ähnlich tickende Menschen an. »Ok andere wichtige Frage Cat; bitte überlege dir deine Antwort ganz genau: hat dich Pjotr oder jemand anderes quasi auf mich angesetzt?« Nutzte ich die Gelegenheit, um sie zu überraschen und aus der Reserve zu locken. Ihre intelligent funkelnden Augen verrieten mir schon vor ihrer mündlichen Antwort, dass sie genau verstand worauf ich hinaus wollte.

»Sehr kluge Frage Steve… und ich werde sie ganz ehrlich beantworten: ja Pjotr meinte ich solle versuchen dich möglichst charmant zu umgarnen.«

»Aha dachte ichs mir doch. *schmunzel* Aber zu welchem Zweck?«

»Um dich dazu zu bringen, uns zu helfen. Ihm zu glauben, was er dir mitgeteilt hat. Er fürchtet wirklich von Putin als Verräter eingestuft zu werden und bald ein Killerkommando auf dem Hals zu haben. Ich kann nicht beurteilen wie viel da dran ist, doch kenne ich ihn auch nicht als Schwätzer und denke, es wird stimmen.« Meinte Cat ernsthaft und sichtlich überlegt, schaute auch dabei wunderschön aus. Auch mit ihrer Intelligenz ist sie in diesen Dingen doch eine typisch russische Ost Frau und überlässt es Männern Kämpfe auszutragen, Gefahren zu beurteilen usw.

»Ok verstehe; warum gibst du es sofort zu, obwohl das für euch nachteilige Reaktionen bei mir auslösen könnte?«

»Das glaube ich nicht Steve und denke, du bist viel zu erfahren und intelligent, als das man dir etwas vormachen könnte; deine diesbezügliche Frage bestätigt das doch oder?«

»Zutreffend schöne Cat. *schmunzel* Sonst steckt nichts dahinter, außer Pjotrs Befürchtungen?«

»Das kann ich nicht wirklich ehrlich beantworten. Ich weiß doch nicht was seine tatsächlichen Beweggründe sind. Ich weiß ja noch nicht mal genau, was er dir alles mitgeteilt hat. Ich kann es nur danach beurteilen wie ich ihn bisher kennengelernt habe und gehe deshalb davon aus, dass es ihm wirklich Angst macht.« Meinte sie mit offenem Blick… und ich schätzte das sie Wahrheitsgemäß antwortete..

»Zurecht… es sind ohne Frage ziemlich gefährliche Informationen, die er mir mitteilte. Insbesondere für einen Russen seiner Art und Verbindungen.«

»Oh…, dass sind Männersachen; Männerspiele, Männerkämpfe… mit denen ich am liebsten gar nichts zu tun haben möchte.« Schaute sie mir fest in die Augen.

Zum Abendessen trafen wir uns mit Pjotr im Surf & Turf Restaurant AS>>>, Dr. Wessels gate 2, 9900 Kirkenes, dass bis 23 Uhr geöffnet hat. Kategorie etwa knapp über 4 Google Sterne und viel mehr darf man in einem so abgelegenen, kleinen Städtchen auch kaum erwarten. Nettes Personal, akzeptabel gute Speisequalität und für skandinavisch- norwegische Verhältnisse sogar relativ günstige Preise, machen den Aufenthalt in hübschem Ambiente angenehm. Was wir verspeisten schmeckte gut und war passend zubereitet, also war es Ok. Nichts Besonderes aber völlig ausreichend um gut und gemütlich zu speisen.

Bei Minus 5° setzte in der Nacht ein unangenehm eisiger Schneeregen ein, also beeilten wir uns ins gemütlich warme Hotel zurück zu kommen. So weit im Norden, wird es in dieser Jahreszeit schon gar nicht mehr so richtig dunkle Nacht. Sonnenuntergang ist um 2140 Uhr und Sonnenaufgang bereits um 0218 Uhr. Zwar verschwindet die Sonne noch komplett hinter dem Horizont, jedoch nicht mehr so tief. Dadurch kommt über den Nordpool ein heller Schein und wird die Nacht eben nicht mehr so dunkel, wie unsereins das weiter ‚unten’ auf der Erdkugel kennt.

Durch die starke Bewölkung machte es sich nicht so bemerkbar und wurde es schon dunkel genug, doch der frühe Sonnenaufgang für unser Empfinden mitten in der Nacht, sorgt dann gleich wieder für Helligkeit. Also muss man die Zimmer mit Vorhängen ordentlich verdunkeln, um gut durchschlafen zu können. Jedenfalls jemand wie ich, der es gar nicht mag wenn es zum schlafen nicht ordentlich dunkel ist. Wir beschäftigten uns noch einige Zeit Online und gingen bald pennen.










 #

»Hmmm… was für ein entzückender Anblick!« Bestaunte ich Cat am Morgen; in einem knappen, dünnen und auch noch ziemlich durchsichtigen Schlafhemd, sah die fantastisch gebaute Schönheit sehr verlockend aus.

»Nun beruhige dich wieder…« schmunzelte sie fraulich selbstzufrieden darüber und verschwand im Badezimmer; die Suite hat zwei, wodurch das Andere für mich frei war. Pjotr saß bereits Online an seinem Laptop und grinste kurz männlich.

Das Hotel bietet ein üppiges, recht gutes Frühstücks- Buffet an, wo wir uns eine halbe Stunde später lecker stärkten. Auch nichts Besonderes, aber völlig ausreichend um sich mit relativ guter Qualität so satt zu essen, wie man es halt bevorzugt. Fruchtsäfte, Obst und akzeptabel guten Cafe gab es natürlich auch. Zufrieden ging ich draußen eine paffen, bei erfreulicherweise wieder aufgeklartem Himmel und Sonnenschein, jedoch frostigen Temperaturen um Minus 2°.

Cat ging zum Friseur, während Pjotr und ich Online arbeiteten; wir warteten natürlich auf Antwort bezüglich der von mir durchgegebenen Informationen, die ich von ihm erhalten hatte. Davon werden unsere nächsten Handlungen abhängen oder zumindest stärker beeinflusst werden. Für Behördenverhältnisse ging es sogar verblüffend schnell und schon um 10 Uhr erreichte mich die erste, diesbezügliche Mitteilung. Wir sollten hier im eisigen Kirkenes warten, bis sich ein „gewisser Regierungsbeamter“, vermutlich von einem nicht unbekannten Geheimdienst, bei uns meldet… *seufz*

Nun gut, lässt sich kaum ändern und war zu erwarten. Leider und typisch unbeständiges Küstenwetter, zog sich der Himmel wieder zu aber immerhin gab es nicht schon wieder Eisregen. Trotzdem liegt auch im Mai überall noch Schnee und sieht es schon rein optisch mehr nach Winter, als nach Mai aus. So weit im Norden ist der Winter sehr lang und der Sommer sehr kurz. Wohl nur im Juli und August kann man von so etwas wie Sommer sprechen und erreichen die Temperaturen manchmal, seltene über 20°

Skandinavische und insbesondere norwegische Landschaften und Fjorde, fand ich schon immer sehr wildromantisch reizvoll…, wäre es hierzulande bloß nicht meist so verdammt kalt. Generell mag ich es zwar weder wenn es häufig viel zu heiß oder zu kalt ist; aber wenn ich mich zwischen schwitzen und frieren entscheiden müsste, würde ich schwitzen doch immer vorziehen. Insofern fühle ich mich in den Tropen doch deutlich wohler, als in polaren Regionen.

Ich war kurz nach 11 Uhr mit meiner Online Arbeit fertig und beschloss frische Luft schnappen zu gehen; auch um körperliche Bewegung zum Ausgleich des hocken am Laptop zu haben. Pjotr hatte noch zu tun und so ging ich schon mal los. Cat hatte ihren Friseurbesuch natürlich auch längst beendet und schlenderte ein bisschen durch das wenig sehenswerte Städtchen. Telefonisch abgesprochen trafen wir uns an einem leicht zu findenden Platz… und ich bewunderte ihre neue Frisur.

»WOW glatte Haare stehen dir noch mehr, als die gewellte Frisur; aber egal, bildschön biste sowieso immer!« Lächelte ich vergnügt. Das ist übrigens auch so eine Art Talent von ihr, dass man sich als Mann bei oder mit ihr automatisch wohl und vergnügt fühlt. *smile*

»Danke du Gentleman; ich mag beides gerne und wechsle öfters mal. Da bin ich wohl ganz verwöhnte Frau, denn ich liebe ausführliche Besuche beim Friseur, in Beauty Studios und so…« lächelte sie wie immer strahlend und ganz unbeschwert.

»Typisch Weibchen höhö; Schuhgeschäfte im Speziellen und Shopping im Allgemeinen hast du vergessen.« Lächelte ich amüsiert zurück, während sie sich ganz locker bei mir unterhakte.

»Die vergesse ich NIIIEEE!!!«

»Das dachte ich mir. *grins* Ach übrigens, wo du dich doch so gerne als Blume fühlst und deine Schönheit zeigen möchtest…, wollen wir nicht auch gelegentlich schooten?« Nutzte ich sozusagen die Gelegenheit.

»Sehr gerne Steve…, aber du knipst mich doch sowieso schon dauernd haha?! Und nackt hast du mich auch schon gesehen, worum es dir doch in Wahrheit geht?« Lachte sie fraulich selbstzufrieden auf ihre sehr sympathische Art.

»Schuldig euer Ehren, bitte bestrafen sie mich nicht zu hart.« Grinste ich männlich, kombiniert mit einem sehnsuchtsvollen Dackelblick.

»Haha… ich weiß ja, dass du nie ein Geheimnis daraus machst, unbekleidete weibliche Schönheit über alles zu lieben und auf raffinierte Art schöne Komplimente zu machen.«

»Aber? Höre ich da ein aber heraus?« *breitgrins*

»Aber…, gestehe ich, es ist etwas anderes sich daran zu erinnern wie du bist und es mal wieder direkt zu erleben, was für ein charmanter Casanova du bist.«

»Ich hoffe doch sehr, du magst das Cat?!«

»Aber sicher! Welche Frau die gerne eine schöne Frau ist, würde es nicht mögen solche Komplimente zu bekommen? Ehrlich gesagt mochte ich deine Art von Anfang an sehr. Bei dir spürt Frau einfach, wirklich mit ehrlicher Bewunderung und Respekt wertgeschätzt zu werden. Du machst nicht nur Anmachsprüche um die Nächste ins Bett zu kriegen, sondern meinst es tatsächlich so.« Lächelte sie schlichtweg umwerfend bezaubernd. Wenn dich eine derart schöne Frau aus strahlend blauen Augen mit spürbarer Sympathie anlächelt, kannst du als Mann schon mal etwas wackelige Knie bekommen. *schmunzel*

Wir spazierten zum hübschen, netten Selbstbedienungs- Café Restaurant Visit>>>, Havneveien 1, 9900 Kirkenes, innerhalb eines größeren Einkaufsladen wohl hauptsächlich für alles was mit Elektronik und Computern zu tun hat. Daher wirkte es auch ein bisschen wie eine Kantine für höhere Angestellte, ist aber tatsächlich ganz gut. Auch essen kann man dort von einem Mittagsbuffet recht lecker und vergleichsweise günstig, wobei ich die Google Bewertung von 4,3 Sternen als nur leicht übertrieben einschätzen würde. 4 oder knapp darüber geht jedoch in Ordnung.

Die Größe erklärt sich wohl auch daraus, dass hier ankommende und abreisende Schiffstouristen der Hurtigrouten verköstigt werden; der Anlegekai liegt gerade mal etwa 500 m entfernt. Zum Mittagessen kam Pjotr auch dorthin, froh über etwas Bewegung und frische Luft, aß aber recht schnell und wollte dann gleich wieder zurück ins Hotel, um Online arbeiten zu können. Logischerweise ist er sehr bemüht, möglichst viel seines Vermögens noch aus Russland zu retten, bevor er wahrscheinlich tatsächlich in Ungnade fällt und wer weiß was passiert.

In Russland war er lange Jahre ein reicher, auch mächtiger Gospodin Wichtig, ähnlich wie eine Art Mafia Boss. So sind die meisten erfolgreichen Russen im ‚wilden Osten’ drauf, sonst würden sie nicht lange überleben oder reich bleiben. Dieses völlig korrupte, menschenverachtend skrupellose Mafia System, begann Putin übrigens bereits in den 1990er Jahren in St. Petersburg, zusammen mit echten Mafiosi aufzubauen. In mehr als 20 Jahren an der Macht, hat er dieses System quasi dem ganzen Land übergestülpt.

Wer in Russland irgendwie erfolgreich sein will, hat nur die Wahl zwischen ‚friss oder stirb’; mach mit, passe dich der Allmacht des Staates und vor allem der Geheimdienste an, oder geh unter. Bei letzterem endet es meist mit erheblichen, körperlichen Bestrafungen oder gar nicht so selten auch mit deinem Tod. Das ganze ‚System Putin’ funktioniert wirklich sehr ähnlich wie das System krimineller, mörderischer Mafia Organisationen; nur ist es, weil es alle Instrumente einer atomaren Staatsmacht umfasst, sogar noch viel böser, mächtiger und mörderischer als jede ‚nur’ kriminelle Mafia Organisation.

Ich könnte so haarsträubend unglaubwürdig klingende, aber wahre Geschichten aus dem realen Leben in der Ex Sowjetunion erzählen, dass mir die meisten Rechtsstaats- und Wohlstandsverwöhnten Westler sagen würden: „du spinnst ja wohl, dass kann doch gar nicht sein, dass hast du erfunden!“

Nun gut, Cat und ich spazierten weiter umher, auch wenn es in Kirkenes selbst kaum etwas wirklich Sehenswertes gibt. Im zweiten Weltkrieg wurde der Ort komplett zerstört und danach mit reinen Zweckbauten wieder errichtet. Da ist die schöne Cat tatsächlich noch das Sehenswerteste in der ganzen Stadt, abgesehen von den wilden, polaren Naturlandschaften rundum.

Wir kamen auch am sogenannten ‚Haus auf dem Bunker’ vorbei, was hier tatsächlich als Sehenswürdigkeit für Touristen ‚verkauft’ wird. Eine schäbige Holz- Wohnhütte, die auf einem alten, typischen Küsten- Betonbunker des ehemaligen Atlantikwalls errichtet wurde. Immerhin ein sehr festes, sicheres Fundament für die Hütte und amüsant anzuschauen, aber nicht wirklich das, was man normalerweise als Sehenswürdigkeit in Touristenführern genannt bekäme.

Zurück im Hotel checkte ich den Laptop, beantwortete ein paar Mails, las einige Informationen durch, was aber kaum mehr als eine Stunde dauerte. Danach tranken wir Drei gemeinsam Cafe und plauderten über dies und das, jedoch auch nur kurz, weil Pjotr unverändert konzentriert viel Online zu regeln hatte und auch viele, intensive Telefongespräche führte. Also schlug ich Cat freundlich vor:

»Hast du Lust, wollen wir ein bisschen shooten, du schöne Blume?« Lächelte ich.

»Sehe ich da erwartungsvoll glitzernde Männeraugen haha?«

»Genau das, es wäre dumm diese auf der Hand liegende Tatsache zu bestreiten.« Grinste ich männlich.

»Na dann los du unersättlicher Liebhaber weiblicher Schönheit.« Meinte Car nur amüsiert und entblätterte ihren wunderschönen Blumenkörper wie eine leuchtend schöne Blüte. Natürlich weiß eine Frau ihrer Klasse auch äußerst reizvoll zu posieren, oder genau genommen braucht sie ja gar nicht irgendwie zu posieren. Eine derart perfekt gebaute Schönheit entzückender Weiblichkeit, braucht einfach nur sie selbst zu sein und egal wie sie sich bewegt oder vor eine Kameralinse stellt, ist sie stets ein wunderschöner Anblick.

Catherine ist tatsächlich ganz locker- ungeniert der Typ Frau, wie es ihrer Selbstbeschreibung als ‚schöne Blume die gerne ihre Schönheit der Welt zeigt’ entspricht. Sie liebt es eine schöne Frau zu sein und hat offensichtlich sehr exhibitionistisch nicht nur keine falsche Schamhaftigkeit, sondern liebt es ebenso ihre perfekten Reize zu zeigen; auf weibliche Art zu gefallen und begehrliche Männerblicke auf sich zu spüren. Für einen leidenschaftlichen Fotografen und auch persönlichen Genießer weiblicher Schönheit, also ein perfektes Model.

Das sie zudem noch humorvoll intelligent, sehr charmant sympathisch und schlichtweg ein Typ Mensch ist, denn man eigentlich nur gerne haben kann, macht solche Erlebnisse mit Cat natürlich nur noch angenehmer. *bigsmile*

»Meine Güte Cat… ich hatte fast vergessen, was für eine Schönheit du bist!« Lächelte ich begeistert.

»Vergiss nicht den Auslöser der Cam zu betätigen haha.« Lachte sie unbekümmert locker und fraulich selbstzufrieden.

»Muss ich wirklich? Kann ich dich nicht einfach nur stundenlang anstarren?« Grinste ich mit Glubschaugen- Blick, was sie ebenso amüsierte.

»Wenns dich glücklich macht…«

»Oh es macht mich glücklich; sehr glücklich!«

»Du bist aber leicht glücklich zu machen.« Konterte sie.

So flaxten wir locker- schlagfertig herum und produzierten dabei quasi wie nebenher, wunderschön fotogene, erotisch anregende Bilder ihrer weiblichen Schönheit. Genau in solch locker- lustiger und auch zwischen den Geschlechtern leicht kribbelnder Atmosphäre, entstehen die schönsten, fotogensten Aufnahmen einer natürlich nackten, bildschönen Frau. Das ist auch etwas, was die meisten Models, ebenso Fotografen, gewöhnlich nicht oder nur selten lernen können. So ist man einfach drauf sein oder eben nicht.

Wer die Akt Fotografie nur als Geschäft und für Geld betreibt und nicht aus ehrlicher Freude an dieser Art…, also ich erkenne das meist sofort anhand der produzierten Pics und weiß, dass sie nicht wirklich viel Spaß beim shooten hatten. Leider ist es ja bei vielen Akt Models und Models überhaupt so, dass sie ihren Job oft nur wegen des Geldes machen und keine echte Freude daran haben. Quasi so wie die meisten Menschen, die halt irgendeinen Job machen, weil sie irgendeinen Job haben und machen müssen; aber eben nicht weil es das ist, was sie wirklich mit ganzem Herzen gerne tun. Cat jedoch und ich sowieso, LIEBEN es das zu tun, was wir tun und das ist ein erheblicher Unterschied!

Am frühen Abend meldete sich dann endlich diese ‚gewisse Person’, eindeutig ein US amerikanischer Geheimdienstmann. Pjotr und ich führten mit dem ebenso eindeutig qualifizierten Vollprofi seiner Branche ein erstes, ausführliches Vorgespräch. Das dauerte mehrere Stunden und wurde nur vom Abendessen unterbrochen, welches wir im Hotel einnahmen. Unverkennbar war dieser ‚Mr. Sowieso’ sehr interessiert an Pjotrs Informationen. Es endete damit, dass er nach ‚intensiven Fachgesprächen’ mit der Anwesenheit anderer Spezialisten seiner Branche verlangte, was natürlich in ehrlicher Sprache auf ‚intensive Verhöre’ hinauslaufen würde.

Mit meiner freundlichen Unterstützung, welche der selbst sehr erfahrene Pjotr an sich nicht wirklich benötigte, handelten wir vorteilhafte Konditionen und Schutz für Pjotr aus; denn wenn er sich komplett darauf einlassen soll, könnte er sicher nie mehr zurück nach Russland, es sei denn er wäre Lebensmüde. Mr. Sowieso muss das Ganze jetzt zunächst von seinen Vorgesetzten bestätigen und genehmigen lassen, danach kann es dann weitergehen. Bis das durchgeht, Behördenapparate arbeiten nun mal langsam, wird es sicherlich noch etwas dauern.

Da es inzwischen schon auf Mitternacht zu ging, verabschiedeten wir uns kurz, sprach ich noch mal mit Pjotr darüber, dann suchten wir unsere Betten auf und zumindest ich schlief auch schnell ein… *schnarch*








 

#

»Herjeh… was bist du für eine Schönheit! Guten Morgen Cat.« Bestaunte ich bewundernd ihre perfekt geformte Weiblichkeit am Morgen im Bad. Sie war bereits nahezu fertig hergerichtet, aber noch unbekümmert und ungeniert Topless in einem sexy Slip, was ein Anblick war den Mann nur dankbar genießen kann.

»Morgen Steve…, nicht das du Struwwelbär noch einen Herzinfarkt bekommst haha.« Lachte sie völlig locker über mein noch arg verschlafenes und mitgenommenes aussehen, war ich doch gerade erst ächzend aus dem Bett geklettert.

»Eher sterbe ich an einem Schönheitsschock; denn so viel Schönheit ist fast zuviel für einen armen, schwachen Brummelbär.«

»Oller Charmeur…« schmunzelte sie darüber und lief in ihr Zimmer, um sich bedauerlicherweise fertig anzuziehen. Meine Güte, sie hat aber auch eine derart perfekte 175 cm Figur strahlend fraulicher Schönheit… uff!

»Ja ich liebe mein Leben…« grinste ich ihr hinterher und darüber, dass sie noch absichtlich frech mit dem Po wackelte, bevor sie aus der Tür verschwand.

Pjotr war bereits komplett fertig und arbeitete sogar schon Online am Laptop, grinste nur kurz auch ein „guten Morgen“ in meine Richtung, als ich eine Viertelstunde später frisch gemacht im Bademantel aus dem Bad kam. In der Suite gibt es eine eigene, kleine Küchenecke mit Kühlschrank, Cafemaschine, Snacks und täglich frischem Obst, wo sich Cat gerade versorgte und zu mir fragend lächelte:

»Cafe Crema richtig?«

»Ja bitte Cat und eine Banane wäre mir lieb.« Ging ich ans Fenster, um dort die erste Morgenzigarette zu genießen und den Rauch nach draußen zu blasen. Schau an es war strahlend sonnig und hatte sogar am Morgen schon 2° Plus; mal schauen wie lange das anhält. Alleine gestern hatten wie drei mal schnelle Wetterwechsel, vorgestern noch Schnee- und Eisregen, während es heute geradezu frühlingshaft für diesen polaren Breitengrad ausschaute.

Wir plauderten noch ein bisschen und gingen dann erstmal nach unten, um uns am Frühstücksbuffet in einem hübsch bunten Raum, mit großen Fensterflächen zum Fjord und der teils noch verschneiten Landschaft zu stärken. Das Thor Hotel ist offiziell in die 3 Sterne Hotelkategorie eingeordnet, doch fand ich das man ihnen durchaus auch 4 Sterne zuerkennen könnte. Sie machen mit freundlich- kompetentem Personal einen guten Job und auch an der Versorgung mit leckeren, guten Lebensmitteln gibt es wenig auszusetzen. Ich habe schon 5 Sterne Grand Hotels erlebt, die auch nicht wesentlich besser aber viel teurer waren.

Ich scherzte ein bisschen mit einer charmanten, attraktiven Norwegerin, die mich mit frischem Cafe versorgte und sie konterte schlagfertig mit gesundem Humor, was mich bekanntlich immer erfreut. Beim essen plauderten wir selbstverständlich nur Allgemein über sozusagen ungefährlich Themen, damit nicht womöglich irgendwer etwas aufschnappt. So nahe an der russischen Grenze und nicht sehr weit vom für Russland sehr wichtigen Militärstützpunkt Murmansk entfernt, bei kaum eingeschränktem Grenzverkehr, dürfte es etliche Agenten der russischen Geheimdienste und sicherlich auch der westlichen Seite geben.

Vor allem die Russen werden dabei genau darauf achten, welche Landsleute aus Putins Reich abhauen und was sie hier machen, wenn sie nicht gleich weiter reisen. Da ist es durchaus angebracht sehr vorsichtig mit öffentlichen Äußerungen zu sein. Den Eindruck relativ unbeschwerter Touristen zu machen, ist auch nicht verkehrt. Bekanntlich hat Putins menschenverachtende Mafia Diktatur keinerlei Skrupel, unliebsame Personen auch im westlichen Ausland umzubringen; selbst wenn dabei völlig unbeteiligte Menschen ums Leben kommen.

Pjotr ging danach sofort wieder an seinen Laptop, während Cat und ich noch einen Verdauungs- Spaziergang an der eisig frischen Luft, aber in herrlichem Sonnenschein machten. Intelligent wie sie ist, kann man sich auch ausgezeichnet mit ihr über komplizierte Themen unterhalten. Selbst wenn sie keine Ahnung von etwas bestimmten hat, kann sie klug darüber nachdenken und überlegte Meinungen äußern. Nicht nur ihre Schönheit ist entzückend, sondern auch ihr Intellekt… und was kann es Besseres geben?

Wenn Cat sich so weiter entwickelt, könnte sie glatt mal „Königin“ Jenny Konkurrenz machen, hinsichtlich Schönheit, fraulich- erotischer Ausstrahlung und nicht zuletzt gebildeter Intelligenz. Gerade mal 21 und schon eine wirklich in jeder Hinsicht beeindruckende Persönlichkeit, mit sehr viel Niveau und Klasse. Dabei scheint sie sozusagen mit Riesenschritten fortschritte zu machen. Als ich sie vor etwa einem Jahr zuletzt in Kyiv traf, war mir das noch nicht so deutlich aufgefallen wie jetzt. Vielleicht liegt es auch an dem Ernst des schrecklichen Krieges und der unschönen Aussichten für ihr an sich geliebtes Russland, dass es in ihrem bildschönen Kopf gewissermaßen auch ‚Klick’ gemacht hatte, wodurch sie schneller innerlich reifte.

Egal jedenfalls war ich wirklich sehr beeindruckt von ihr als Frau, als intelligenter Mensch mit vielen Talenten und auch von ihrem sehr sympathischen Wesen, welches zeigt das sie auch einen guten Charakter mit Herz und Seele hat. Abgesehen davon das sie sich wie alle jungen Menschen etwas überschätzt, völlig normal in diesem Alter, bemerkt man fast keine arrogante Überheblichkeit bei ihr. So lange sie nicht von aufdringlich doofen Typen belästigt wird, behandelt sie alle und jeden sehr freundlich, mit viel bezaubernd weiblichem Charme. *smile*

Zurück im Hotel musste ich natürlich auch Online am Laptop arbeiten und einiges erledigen. Putin Russland verstärkt seine Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine, dennoch hatten alle auf meine Rundfrage- Mail geantwortet, dass sie weiter dort bleiben wollten, wo sie sich befinden. Oksana hat die Organisation unserer Hilfsaktionen in Lviv gut im griff und macht einen prima Job. Meine Anwesenheit war nicht wirklich notwendig, dennoch wollte ich eigentlich gerne baldmöglichst wieder hin.

Aber ansonsten kann ich meine Arbeit der Koordinationen mit den Helfern im Westen, Spenden sammeln usw., überall erledigen wo ich einen Online Zugang habe. Nach über zwei Monaten wäre es vielleicht auch ganz nützlich, die Freunde und sonstigen Helfer im Westen mal aufzusuchen und zu motivieren. Die Hilfsbereitschaft ist generell bei vielen immer noch groß, doch natürlich haben alle auch ihr sonstiges Leben um das sie sich kümmern müssen und es ist normal, nach einiger Zeit auch etwas müde zu werden.

Cat beschäftigte sich unterdessen mit Literatur, was ja eine ihrer Leidenschaften ist und hatte irgendwo alte russische Bücher aufgetrieben. Wie üblich sah sie auch dabei, wie praktisch bei allem was sie tut, äußerst reizvoll fraulich sexy aus. In langen Stiefeln und Jeans, die ihre tollen Beine prima zur Geltung brachten, sowie einem V Ausschnitt Pulli, also im Grunde ganz normaler, einfacher Kleidung, kam trotzdem ihr Top Model Sexappeal unübersehbar zur Geltung. Und wenn ihr bildschönes Gesicht mal in deine Richtung lächelt, geht sozusagen die Sonne auf.

»Was hast du gerade gedacht?« Schmunzelte sie fraulich charmant über meine Blicke.

»Ich dachte nur gerade…« schilderte ich ihr ganz offen das oben beschriebene.

»Himmel was bist du für ein Charmeur. Schreibst du etwa in deinem Blog auch so über mich?«

»Aber ja doch, was denn sonst?« Grinste ich und bekam bei ihrem funkelnden Blick aus strahlend blauen Augen, fast etwas wackelige Knie. *grins*

»Huch… jetzt bin ich gespannt darauf das zu lesen!«

»Falls dir etwas nicht gefällt, kannst du das Beschwerdeformular ausfüllen.« *grins*

»Haha… hat sich schon mal eine Frau, über die du geschrieben hast, beschwert?«

»Das gab es tatsächlich schon… ist aber arg lange her. Normalerweise staunen die Meisten vor allem darüber, wie ich sie beschreibe und charakterisiere.« Lächelte ich vergnügt…, auch darüber das da eindeutig auch ein paar Männlein / Weiblein Schwingungen zwischen uns in der Luft lagen.

Pjotr unterbrach uns, da schon wieder Mittagszeit war und wir überlegten, wo wir was essen wollten. Die Auswahl in dem kleinen Kaff ist natürlich sehr begrenzt und nichts davon ist so herausragend gut, dass es einen besonders verlocken würde. Wir beschlossen hier zu speisen, da man das Hotel Restaurant sogar als eines der Besten oder sogar das Beste Restaurant der Stadt bezeichnen kann. Tatsächlich erwies sich das Mittagsbuffet sogar als noch besser, als das Frühstücksbuffet; deshalb verzichteten wir auf a la Card Bestellungen und bedienten uns ebenfalls daran.

Klar es ist kein Top Gourmet Restaurant, aber alles war passend zubereitet von guter Qualität, schmeckte lecker und sättigte uns in angenehm nettem Ambiente. In diesem öffentlichen Raum, unterhielten wir uns wieder nur ganz allgemein oberflächlich. Pjotr aß ohnehin erneut im Schnelldurchgang, nahm noch nicht mal einen Cafe danach und ging gleich wieder zurück an seinen Laptop in der Suite.

Cat und ich ließen uns deutlich mehr Zeit und genossen das Essen, tranken danach auch noch genüsslich Cafe und plauderten angeregt miteinander. Dann machten wir einen Spaziergang zur Verdauung und für körperliche Bewegung. Das Hotel hat auch einen recht guten Gymnastik und Trainingsraum, in welchem man sich bei miesem Wetter fit halten kann. A pro pros Wetter: in einiger Entfernung war bereits wieder eine dunkle Wolkenfront erkennbar, die uns wohl bald erreichen dürfte. Die Vorhersage kündige ebenfalls für spätestens in der Nacht eisigen Schneeregen an. Doch im Moment schien noch schön die Sonne und beleuchtete die malerische Fjordlandschaften.

Ein junger Techniker an so etwas wie einer elektr. Verteilerstation, schaute überrascht vor allem auf Cat mit ihrer strahlenden Schönheit, als wir an ihm vorbei kamen. Charmant ebenso strahlend lächelnd, winkte sie ihm freundlich zu und der ‚arme’ Kerl guckte, als ob er eine überirdische Erscheinung hätte, die er gar nicht glauben konnte…; keine Ahnung ob er meine Anwesenheit auch nur bemerkte; vermutlich nicht, denn neben Cat verblasst du völlig. Nur eine kleine, amüsante Szene, die aber doch gut beschreibt welche Wirkung Cat auf ihre (männliche) Umwelt hat. *schmunzel*

»Der hat vielleicht geguckt hihi… was hatte er bloß?« Kicherte sie belustigt, aber keine Spur arrogant, eingebildet oder überheblich. Einfach nur selbstzufrieden fraulich.

»Als ob du das nicht genau wüsstest?! *breitgrins* In früheren Zeiten hätte man dich als Hexe verbrannt, weil die meisten Männer Angst vor deinem Zauber von so viel Schönheit haben.«

»Haha… das ist wohl gar nicht so falsch.« Lachte sie mit strahlend blauen Augen, die wirklich sehr faszinierend sind, selbst wenn sie dich gar nicht direkt anschaut.

»Meine Güte warte mal… ich MUSS deine Augen fotografieren!« Bat ich und machte eine dementsprechende Aufnahme. Selbst auf einem kalten, leblosen Stück Foto, respektive Bildschirm zum anschauen, kann man wohl ganz gut erahnen was ich meine und wie Cat wirkt, wenn sie lebendig vor dir steht. Dabei war mir diese Aufnahme noch nicht mal besonders gut gelungen.

Wir besuchten das sehenswerte Grenselandmuseet. Varanger Museum, avd. Sør-Varanger>>>, Gnr 26 Bnr 77, 9900 Kirkenes. Dort zeigen sie generell die Besiedelungsgeschichte dieser polaren Region, mit einem großen Anteil und der Konzentration auf die Zeit des zweiten Weltkriegs, als die deutschen Besatzer alles übernahmen und Kirkenes während der deutschen Offensiven, russischen Gegenoffensiven und beim Abzug der Nazis praktisch komplett zerstört wurde.

Gerade in heutiger Zeit sehenswert, in welcher eine neue nazistisch- menschenverachtende Staatsführung, diesmal aus Russland kommend, dem Westen mit Krieg und sogar atomarer Vernichtung droht. Die Menschheit scheint niemals wirklich dazu zu lernen, denn wieder folgt ein großer Anteil der Untertanen den imperialen Großmachtträumen ihres Führers Putin; genau wie damals die Mehrheit der genauso dämlichen ‚Herrenmensch“ Deutschen Hitler folgte. Die Parallelen zu damals sind tatsächlich erschreckend. *seufz*

Von dort aus waren es nur wenige Schritte zum Basilica cafe og restaurant AS, Verksveien 1, 9900 Kirkenes; ein weiterer Kantinenartiger Betrieb in einem größeren Einkaufsmarkt / Center. Der Cafe war recht gut, das Gebäck ebenfalls und die Sitzgelegenheiten sehr bequem. Aktuell waren wir sogar die einzigen Gäste dort, konnten also ganz ungestört plaudern. Bald kamen weitere Gäste hinzu, darunter eindeutig auch einige Russen. Wir vermieden jedoch den Kontakt, da wir wie erwähnt vorsichtig sein sollten; zumindest so lange es speziell um Pjotr ging und noch nicht geklärt ist, wie genau es weiter geht.

Cat kannte dieses mehrstöckige, etwa 100 mal 60 m große Einkaufszentrum bereits und ich fragte bei dieser Gelegenheit, ob sie noch irgendwas an persönlicher Ausstattung benötigt, falls ihr Pjotr nicht bereits Einkäufe ermöglich haben sollte. Sie hat ja das Pech ihr Konto ausgerechnet bei einer der Banken zu unterhalten, die von den westlichen Sanktionen voll betroffen ist. So kann sie weder Geld abheben noch ihre eigenen Kreditkarten benutzen. Sie benötigte jedoch nichts Dringendes und wollte sich auch nicht mit zuviel Gepäck belasten, so lange nicht klar ist wo sie jetzt eigentlich mal unterkommen soll. Als Model ist sie auch daran gewöhnt nur mit dem Nötigsten zu reisen und sich trotzdem gut zu versorgen.

»Wenn du gerne weiter in GC Kreisen leben und jobben möchtest, wie du erwähntest, hat du einen Club wo du zunächst am liebsten hin würdest?« Fragte ich die Schöne.

»Hmmm… ich glaube, derzeit würde ich am liebsten dorthin, wo es warm und sonnig ist; war schon arg lange nicht mehr raus aus der Kälte; also wenn du mir die Wahl lässt. Wie ist das wenn ich nicht mehr wie bisher freuberuflich mit dem GC kooperiere, sondern einen festen Exklusiv Vertrag mit euch abschließe? Habe ich dann noch die freie Wahl? In meiner Situation jetzt, brauche ich wohl einen festen Vertrag mit gesichertem Einkommen und Sozialversorgung, oder was meinst du Steve?« Überlegte sie vernünftig.

»Nun Cat letztlich ist natürlich alles Verhandlungssache. Eine Frau deiner Klasse und Intelligenz, findet fraglos schnell immer gute Alternativen; aber du liebst ja das Leben in GC Kreisen, hast du gesagt; dann würde ich dir durchaus empfehlen einen festen Vertrag zu machen, der dir trotzdem genügend Freiheiten lässt, dein Leben so zu gestalten wie du es möchtest. Als Model bist du ohnehin Top und könntest mit deiner Intelligenz sogar richtig Karriere im Club machen, falls dich das interessiert. Wenn du möchtest kannst du auch gerne erstmal bei mir bleiben, bis du dich entschieden hast. Wegen deinem Visum und am besten Papieren für ein dauerhaftes Aufenthalts- und Reiserecht zumindest in der EU, brauchen wir ja ohnehin noch einige Zeit um das erstmal ordnungsgemäß zu regeln.« Überlegte ich ebenfalls, wobei ich mir eigentlich keinerlei Sorgen über ihre Zukunft machte. Eine derart schöne Frau mit Disziplin, vielen Talenten, Bildung und Intelligenz, müsste sich schon saudämlich anstellen um nicht auch alleine klar zu kommen.

»Nett von dir Steve…, würde ich tatsächlich gerne machen; zunächst an deiner Seite zu bleiben, meine ich. Du führst ja ein sehr interessantes Leben, von dem viele träumen und es gerne mitmachen würden.« Lächelte sie auf ihre so strahlend schöne Art.

»Bei Pjotr möchtest du nicht bleiben?«

»Nein wie erwähnt sind wir nur Freunde, die auch mal miteinander ins Bett gingen; ich schätze doch er wird die nächste Zeit sehr viel um die Ohren und gar keine Zeit für jemand wie mich haben.« Überlegte sie erneut klug vorausschauend.

»Da hast du wahrscheinlich recht Cat; die nächsten Monate dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit keine leichte Zeit für ihn werden.«

»Eben das dachte ich mir auch, selbst wenn ich diese Situation gar nicht so genau verstehe und nicht so einschätzen kann wie ihr. Ich habe die letzten drei Jahre ein ziemlich verwöhntes, sorgenfreies Leben geführt und mich nie mit so todernsten Dingen beschäftigt, wie sie uns Putin jetzt eingebrockt hat.« Seufzte sie ehrlich und sicherlich völlig zutreffend selbstreflektierend.

Wir spazierten zurück zum Hotel, wobei es inzwischen leider wieder stark bewölkt duster war. Alles sah danach aus, dass der angekündigte Schneeregen bald beginnen dürfte. Immerhin sollten die Temperaturen nicht mehr unter Null Grad fallen und aktuell ging auch kein unangenehm starker, eisiger Wind aus südlicher Richtung. Wobei ‚Südwind’ hier oben aber keineswegs ein laues Lüftchen bedeutete, kommt er dann doch aus den noch eisig verschneiten Regionen Nord Finnlands und / oder der russischen Kola Halbinsel.

Cat störte das als Kälte gewohnte Russin kaum; aber ich würde verdammt gerne bald wieder in wärmere Regionen kommen! Insbesondere da ich im Donaudelta bereits so angenehmes Frühlingsklima genossen hatte und freiwillig ohne wichtigen Grund ganz sicher nicht hier hoch, in diese Kälte gekommen wäre. Natürlich war es ein durchaus interessantes Erlebnis und fand ich die Situation mit Pjotr auch spannend… und mit einer Frau wie Cat zusammen sein zu können, ist für einen Mann selbstverständlich auch interessant. *grins*

»Was grinst du schon wieder so spitzbübisch vor dich hin?« Fragte sie amüsiert lächelnd und wieder erzählte ich ihr ganz offen die beschriebenen Überlegungen.

»So bin ich halt…« grinste ich noch hinterher.

»Ja so bist du… eindeutig! Aber mir gefällt das…« blinzelte sie sehr charmant fraulich.

»Was für ein Glück für mich…, hoffentlich überlebe ich das höhö.«

»Haha du Gauner!« Lachte Cat und ich zündete mir noch schnell eine Kippe an, denn wir erreichten bald das Hotel. Bis Sonnenuntergang waren es eigentlich noch gut zwei Stunden, aber durch die immer dunkler werdende Wolkenschicht war es bereits ziemlich düster und leuchtete das moderne Hotel einladend warm an der Küste.

Pjotr arbeitete unverändert konzentriert Online und telefonierte auch viel; nachdem wir uns aufgewärmt hatten, also vor allem ich, ging ich ebenfalls an meinen Laptop und schaute nach den neusten Entwicklungen. Dann war auch schon wieder Zeit fürs Abendessen, wozu wir uns erneut an einem leckeren Abend- Buffet im Hotel Restaurant bedienten. Lediglich mit den verfügbaren Brotsorten war ich nicht so ganz glücklich, aber das ist außerhalb Deutschlands ja häufig so. Richtig gutes, von mir bevorzugt dunkles Brot von einem echten Bäcker in deutscher Brotkultur, ist nach meinem Geschmack schon etwas besonders Leckeres. *smile*

 












 

 

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