#25.10.09- Italien, Triest, Oktober #5
Zwei weitere Tage unternahmen wir ausgiebiges Sightseeing,
genossen das italienische Dolce Vita und die Aperitivo-Kultur mit den
unzähligen Köstlichkeiten und Delikatessen dieser Lebensart, die auch ich sehr
schätze. Meli liebt es geradezu und taucht tief in den hiesigen Lifestyle ein,
parliert dabei so locker mit ihren guten Sprachkenntnissen, als hätte sie nie
woanders gelebt. Zeitweise begleiteten uns Mario oder die temperamentvolle
Nachbarstochter Lilia, und wir hatten jede Menge Spaß.
Ich müsste ein gar nicht so dünnes Buch vollschreiben, wollte
ich all das wirklich aussagekräftig beschreiben, was wir uns anschauten und
erlebten. Das würde den Rahmen dieses Blogs sprengen, weshalb ich mich auf
einige eher zufällig ausgewählte Punkte beschränke. Zunächst besuchten wir die
beeindruckende Grotta Gigante und machten die einstündige, etwa einen
Kilometer lange Führung im Untergrund dieser Höhlenlandschaft mit einem Guide.
Man muss die Tour vorzeitig bestellen und sich anmelden, was Mario für uns
organisiert hatte. Siehe auch Grotta Gigante – Riesenhöhle>>>



Den kleinen, bezaubernden Vorort Contovello, wo Marios Villa so versteckt liegt, sahen wir uns ebenfalls
genauer an. Übrigens liegt nebenan das Dorf Prosecco – ja, der Namensgeber des
sprudelnden Weins, was uns zum Grinsen brachte. Viele Frauen (und okay, auch
ein paar Kerle) lieben Prosecco, aber seit der deutschen Fernsehserie „Frauen,
die Prosecco trinken“ mit Tina Ruhland hat das Zeug einen frechen, „gewissen“
Ruf. Schmunzel
Zwischendurch gönnten wir uns immer mal wieder Köstlichkeiten
und Drinks in einer der unzähligen und meist durchweg richtig guten, so
typischen Aperitivo-Bars mit Tapas-artigen Delikatessen. Schon immer liebte ich
eher kleinere Snacks, mit denen man vieles probieren kann und nicht auf ein
Hauptgericht festgelegt ist; dabei ist es mir gleich, ob es chinesische
Dim-Sum, Streetfood, italienische Stuzzichini, spanische Tapas oder Ähnliches
ist.
Es ist nicht nur ein kulinarisches Erlebnis oder eine
Entdeckungstour, sondern hierzulande eine echte Lebensart, die von sozialem
Austausch lebt und einfach sehr viel Spaß macht. Meli liebt es, und für Lilia
oder andere befreundete Italiener ist es einfach eine Selbstverständlichkeit.
Wenn ich diese äußerst delikaten Speisen, nicht selten echte Delikatessen von
höchster Güte, mit so einem Scheiß wie der deutschen Currywurst-Liebe,
Ami-Burgerschuppen, englischen Fish-and-Chips-Vorlieben usw. vergleiche… tja,
sorry, dann bin ich definitiv lieber Italiener.


Und ganz im Ernst: Es ist auch kein Zufall, dass in mediterranen
Ländern typische, westliche Zivilisationskrankheiten deutlich weniger
verbreitet sind; die Menschen leben gesünder und länger. Oft zitiert wird: »In
mediterranen Ländern (z. B. Spanien, Italien, Griechenland) sind typische
Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und
Adipositas tatsächlich weniger verbreitet als in vielen westlichen Ländern (z.
B. USA, Deutschland), und die Lebenserwartung ist höher. Die Menschen leben
dort im Durchschnitt gesünder und länger, was nicht rein zufällig ist, sondern
hauptsächlich auf Lebensstilfaktoren zurückzuführen ist.« (Quelle:
PREDIMED-Studie, Blue Zones>>>)
In einer dieser lebendigen Aperitivo-Bars, wo Olivenöl und
andere Düfte die Sinne in Aufruhr versetzen, warf Meli mir einen Blick zu –
einen dieser „gewissen“, weiblichen Blicke mit einem ihre Lust auf ein
erotisches Abenteuer verratenden Funkeln, der dir als Mann sagte: »Sie will,
jetzt und sofort!« Sie kippte ihren Drink wie eine Rebellin auf Mission,
schaute mich mit ihren stets verlockenden Schlafzimmeraugen wie ein Teufelchen
an und schnappte meine Hand mit einem »Komm, los, keine Ausreden!«, und ich stolperte
ihr nach in Richtung Toiletten, während in meinem Hinterkopf schon das zu
erwartende Szenario ablief und sich ebenfalls ein männliches Teufelchen auf das
Kommende freute.
Die Kabine war ein Witz – enger als eine Sardinenbüchse, der
Spiegel halb blind, und kaum klickte das Schloss, ging Meli ab wie eine Rakete.
Ihre Hände zogen mein Hemd hoch, ihre Lippen attackierten meinen Hals, und der
russische Vulkan in ihr explodierte mit voller Wucht. »Schnell, bevor die
Bedienung uns die Tür eintritt!«, kicherte sie, während sie meinen Gürtel wie
eine verdammte Diebin knackte.
Sie war heißer als die Hölle – ihre Haut glühte wie ein
Hochofen, ihr Atem ein Mix aus dem zuletzt genossenen Cocktail und purer Lust,
und die Enge machte es zu einem wilden, halb akrobatischen, halb
slapstickartigen Chaos. Sie schmunzelte, als sie mir in der Aktion auf die Füße
trat und den Seifenspender umwarf, und ich lächelte amüsiert: »Langsam Meli, du
leidenschaftliche Chaos-Queen!«
Ihre Küsse waren verlangend, ihre Hüften drängten sich an meine,
und sie stöhnte lustvoll auf, als ich mit einem sanften Stoß in sie eindrang.
Für ein paar fiebrige, schweißtreibende Minuten waren wir ein Knäuel aus
lustvoller Leidenschaft, unterdrücktem Prusten und diesem geilen, verbotenen
Kick, der die Wände wackeln ließ. »Hmm…, Steve, das ist so geil! Gibs mir!«,
keuchte sie stöhnend, ihre Augen blitzten, und ich konnte nur mit einem
ebenfalls lustvollen Stöhnen antworten, während wir einen klassischen, heißen
Quickie machten und bald fast zeitgleich zum Höhepunkt kamen.
Danach waren wir zerzaust, verschwitzt und rochen nach purem
Sex, während wir keuchend nach Luft rangen. Wie ertappte Teenies kicherten wir,
während wir im schummrigen Licht unsere Klamotten halbwegs sortierten. Notdürftig
säuberten wir uns an den kleinen Waschbecken, und Meli zwinkerte nur cool, als
ein weiterer Mann die Männertoilette betrat, natürlich sofort erkannte, was wir
getan hatten, und dazu amüsiert zustimmend grinste. Dass er dabei auch ein paar
der prächtigen Reize von Meli betrachten durfte, bevor sie sich wieder
hergerichtet hatte, begeisterte ihn als Mann selbstverständlich. Er machte mit
bewundernden, begehrlichen Blicken eine typische Bemerkung auf Italienisch,
welche sie schlagfertig konterte und darüber lachte.
Junge, neugierige und abenteuerlustige Menschen lieben solche
spontanen Abenteuer, doch ich als erfahrener Mann finde es zwar auch geil, aber
unpraktisch und zumindest etwas unhygienisch. Nach einem heißen Liebesspiel
möchte ich mich bequem frisch duschen und die Klamotten wechseln. Deshalb
schlug ich vor, nur noch schnell einen Drink in der schönen, gemütlichen und
liebevoll originell eingerichteten Bar zu nehmen. Danach könnten wir entweder
zurück zur Villa, uns dort duschen und umziehen, oder…
»Warte, Lilia kommt doch gleich her. Bestimmt kennt sie Freunde,
die hier in der Nähe leben und die wir bitten können, bei ihnen zu duschen.«
Lächelte Meli selbstbewusst, fraulich stolz aufgerichtet an der Bar, während
etliche, überwiegend männliche Gäste vor allem sie anschauten und wohl auch
ziemlich genau wussten oder erahnten, was gerade geschehen war. Wie gerufen
platzte auch schon Lilia temperamentvoll durch die verglaste Bartür und
scherzte sofort flirtend mit dem Mann hinter der Theke, den sie offensichtlich
kennt. Wir begrüßten uns, gaben ihr einen Drink aus und in schnellem, für mich
kaum verständlichem Italienisch, bequatschten die jungen Frauen lachend, was
wir weshalb wollten.
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Lilias Augen funkelten mit »gewissen« Seitenblicken auf mich,
als hätte sie dieses geile Abenteuer auch zu gern erlebt. Ich schmunzelte nur
männlich, und sie wusste auch sofort, wo wir uns frisch duschen konnten. Direkt
um die Ecke, im selben Wohnblock, wohnt eine Freundin von ihr. Mit einem
schnellen Anruf klärte sie, ob diese zuhause war. Praktischerweise gibt es nur
einhundert Meter weiter eine Boutique, wo wir frische Unterwäsche kaufen
konnten. Ich spendierte auch Lilia ein sexy Dessous, das sie mir frech kurz so
vorführte, dass ich ihre – ebenfalls prächtig fraulich geformten – Reize einen
Augenblick in Unterwäsche erblicken durfte. Natürlich schaute ich als Mann
erfreut und ihr ein galantes Kompliment machend gern hin. Junge Frauen von
dieser lebens- und abenteuerlustigen Sorte lieben solche Frechheiten, sogar
völlig Fremden gegenüber, und umso mehr, wenn sie jemanden mögen. breitgrins
Ihre Freundin Marie-Louise, genannt Marilou oder einfach Lou,
bei der wir dann duschten, war ein anderer Typ. Sie wirkte erheblich ernster
und nachdenklicher, sozusagen »weiblich rätselhaft«. Doch auch ihre Augen
funkelten mit »gewissen« Seitenblicken auf mich als Mann. In ihrem Kopfkino
stellte sie sich fraglos vor, so etwas auch mal zu erleben – falls sie es nicht
längst schon erlebt hat. Ansonsten dachte sie daran einfach als »kribbelnde« Kopfkino-Vorstellung
mit einem attraktiven, erheblich älteren Gentleman meiner Art. Solche Träume
haben wir doch alle, besonders in jungen Jahren, aber nur die wenigsten trauen
sich, sie auch real werden zu lassen.
Lou hatten wir schon beim Ausgehen mit Lilia ein bisschen
kennengelernt, und ich fand die hellbraune oder dunkelblonde, schöne, junge
Frau auf sympathische Art interessant. Sie ist nicht nur sehr attraktiv und
schlank, auch toll fraulich gebaut, sowie tiefgründig im Sinne des bekannten
Spruchs »Stille Wasser sind tief«. Außerdem könnte man sie als perfektes
Beispiel für das – uns Männern schwer verständliche – ewige »weiblich
Rätselhafte« nehmen. Sie hat so einen fast ständigen Gesichtsausdruck und
Blicke, als würde sie über irgendetwas Wichtiges, Bedeutsames oder dich als
Mann grübelnd nachdenken.
Wenn Lilia die klassische, temperamentvolle und vor
Lebensenergie nur so sprühende Italienerin verkörpert, dann ist Lou eher der
still ruhende, aber tiefe, abgründige See mit beherrschter Leidenschaft… oder
ein ruhender Vulkan, der jedoch, wenn er mal losgeht, mit noch viel mehr
Temperament explodiert. Insgesamt eine wirklich faszinierende Erscheinung, die
zumindest Männer, die nicht nur an oberflächlichen Abenteuern interessiert
sind, in ihren Bann zieht. In Begleitung von so auffälligen Frauen mit viel Sexappeal
und fraulicher Präsenz wie Lilia und Meli, wird Lou trotz ihrer Schönheit oft
zuerst übersehen. Doch nicht von Männern wie mir, mit viel Erfahrung und einem
Faible für interessante Persönlichkeiten, die sich nicht nur von
Äußerlichkeiten blenden lassen.
Am funkelnden Canal Grande, Via Gioacchino Rossini vier, trafen
wir Mario im prächtigen Palazzo Gopcevich – er hatte vormittags noch einen
Geschäftstermin wahrgenommen. Der Palazzo, 1850 vom serbischen Schiffsmogul
Spiridione Gopcevich gebaut, ist ein echter Hingucker: neoklassizistisch mit
venezianischem Flair, zweifarbige Ziegel, vier Statuen serbischer Helden an der
Fassade und ein versteckter Innenhof mit schmiedeeiserner Treppe.


Wahnsinn! Spiridione war ein Sprachgenie, das dreizehn (sic!)
Sprachen beherrschte und mit dreiunddreißig Segelschiffen hier sein
Handelsimperium groß machte. Sein Nachfahre Marino gründete später die
Neurologische Abteilung im Triestiner Krankenhaus. Heute beherbergt der Palazzo
das Museo Teatrale Carlo Schmidl, ein Schatz für Theater- und
Musikfreaks. Carlo Schmidls Sammlung zeigt Triests Kultur vom achtzehnten
Jahrhundert bis heute: bunte Plakate, Kostüme der Sopranistin Fedora Barbieri,
eintausend Medaillen, sogar eine Nachbildung einer Geigenbauer-Werkstatt. Dazu
gibt es Fotoausstellungen und kleine Konzerte.Der Palazzo ist wie Triest selbst
– ein wilder Mix aus Serben, Österreichern, Italienern und anderen Kulturen,
voller Geschichte und Charme. Meli war begeistert, und ich bin auch verliebt in
diese Stadt.
Dann spazierten wir am Porto Vecchio entlang zum Punto Franco – DOGANA, und
vor allem ich schaute mir interessiert die faszinierende Architektur der
Gebäude an. Ich mag solch alte, klassizistische Fassaden und Bauwerke, empfinde
sie als schön und geschmackvoll. Meli mag das auch. Für Lilia, Lou und Mario
sind das jedoch gewohnte, tägliche Anblicke, weshalb es ihnen gar nicht mehr so
auffällt.
So verging auch dieser schöne Frühherbst-Tag, und mit Beginn der
Abenddämmerung wurde es rund um die Piazza del Ponterosso und den Canal Grande
noch malerischer. Romantisch beleuchtete, wunderschöne Gebäude, Statuen,
Denkmäler und flanierende, lebensfrohe Menschen. Überall gibt es entzückende,
meist gute bis sehr gute Kneipen, Bars oder Restaurants, die dich zu einem
Besuch verlocken.
Wir entschieden uns für die hübsche La
Trattoria Di Napoli,
Piazza del Ponterosso, 6/f. Am frühen Abend war es noch milde genug, um draußen
zu sitzen. Ich gönnte mir eine ausgesprochen köstliche, ovale Pizza mit dickem
Belag aus Schinken, Käse, Oliven usw., die mir sehr lecker mundete, dazu ein
Glas guten Roséwein. Die anderen bestellten à la carte, je nach Appetit und
Laune, worauf sie halt Lust hatten. Interessanterweise musste ich, der heute
spendabel die Rechnung übernehmen wollte, Lou regelrecht dazu überreden, sich
ungeniert zu bestellen, worauf sie Lust hatte.
Lou, ist auch 19, wirkt durch ihre schlanke, elegante Figur
größer, als sie mit geschätzten 1,65 m ist. Ungeschminkt und in lässiger
Teenie-Kleidung sieht sie jünger aus, aber ihr nachdenklich-ernster Blick
verrät Tiefe. Ihr Italienisch, respektive Englisch, in dem wir uns
unterhielten, wirkte so akzentlos gut, dass mir folgendes nicht auffiel.
Doch als wir später mit Lilia zurück zu Marios Villa fuhren und
ich etwas neugierig nachfragte, erzählte sie mir über Lou: Sie stammt aus der
Ukraine. Selbst Meli hatte nicht bemerkt, dass Lou aus dem gleichen Sprachraum
und ähnlicher kultureller Herkunft kommt. Lou kam schon vor rund fünf Jahren
mit ihrer geschiedenen Mutter hierher, die als Hausangestellte bei vermögenden
Leuten arbeitet.
Derzeit ist die Mutter in der Stadt angestellt, doch vor Jahren
war die Mutter Haushälterin in einer Villa, nicht weit von Marios und der Villa
von Lilias Eltern entfernt, wodurch sich die damaligen Teenager-Girls
kennenlernten und ohne auf die Standesunterschiede zu achten anfreundeten, wie
das halt bei jungen Menschen oft so ist. Schon damals sei Lou der eher
nachdenkliche Typ gewesen, doch seit ihre ukrainische Heimat so sehr unter dem
menschenverachtend mörderischen Angriff Russlands leiden muss, wurde sie noch
ernster. Sie lächelt und lacht selten so unbeschwert, wie es für junge Menschen
eigentlich normal ist. Das konnte ich natürlich gut verstehen; ich kenne viele
Ukrainer und fand Lou nun noch interessanter.



Nach diesem interessanten, schönen Tag und Abend gingen wir
wieder gut gelaunt gegen dreiundzwanzig Uhr schlafen…, nun ja, nicht wirklich
gleich schlafen. Meli hatte eindeutig Lust auf ein weiteres, schönes und
diesmal ausgedehnt sinnliches Liebesspiel und machte spitze, leicht provokante
Bemerkungen über den »heißen Quickie« in der Bar. Amüsiert und von ihrer
erotischen Ausstrahlung auch sehr verlockt, machte ich natürlich gern mit, und
wir liebten uns intensiv, jedoch ruhig. Wenn das Bar-Geschehen vorhin schneller
Fast Food war, dann genossen wir jetzt gewissermaßen ein längeres Gourmet-Menü
der himmlisch befriedigenden Art. grins
Dadurch wurde es erneut fast zwei Uhr morgens, als wir endlich
wohlig müde und wundervoll befriedigt zum erholsamen Schlafen kamen. Kein
Problem, wir müssen ja nicht früh raus, arbeiten oder so. Für morgen – oder
genauer: heute – nahmen wir uns aber vor, hier in der Villa an unseren Laptops
zu arbeiten. Meli macht ja ein durchaus forderndes Fernstudium, und ich muss
mich natürlich auch regelmäßig um diverse geschäftliche und sonstige
Angelegenheiten kümmern.
Dank moderner Technik kann ich mit Online-Zugang fast überall
arbeiten – mega praktisch! Ohne das müsste ich wie ein normaler Unternehmer im
Büro versauern und könnte nicht so viel reisen, wie ich es liebe. Allerdings
benötigt man dazu auch wirklich gute, zuverlässige, kompetente und ehrliche
Mitarbeiter, die meine online von irgendwoher gegebenen Anweisungen ordentlich
umsetzen. Sonst würde das auf Dauer nicht funktionieren.
#
Wie gestern vereinbart, waren wir heute fleißig und arbeiteten
an unseren Laptops. Darüber gibts natürlich kaum etwas Interessantes für diesen
Blog zu berichten. Meli widmete sich ihrem Journalistik-Fernstudium, und ich
erledigte überwiegend Routineangelegenheiten im geschäftlichen und privaten
Bereich: Mails beantworten, zwei Videokonferenzen führen usw. usf.
Zum Mittagessen überraschten uns Lilia und Lou. Sie hatten das
zwar mit Mario abgesprochen, aber er uns ihren Besuch verheimlichte, sodass es
für Meli und mich eine wirklich nette Überraschung war. Natürlich ahnte ich
sofort, dass es sich nicht nur um einen spontanen Besuch handelte, sondern
irgendwelche Hintergedanken im Spiel waren. Doch zunächst schlemmten wir sehr
lecker, was Marios Haushälterin und Köchin auftischte, und unterhielten uns
dabei vergnügt in freundlicher Runde.
Es gab klassische Antipasti als Vorspeise, dann eine pikante
Piccata Milanese als Hauptgang und zum Abschluss einen Lemon Tart sowie eine
würzige Käseauswahl mit Obst. Ich bin ja bekanntlich nicht so für Süßspeisen zu
haben, doch dieser Limonen-Kuchen schmeckte auch mir sehr gut. Er war nicht zu
süß, sondern herrlich saftig und frisch. Auch alles andere war von bester
Qualität, sehr lecker zubereitet und ein delikater Gaumenschmaus.
Wie üblich sprühend vor temperamentvoller Lebensfreude, sprach
Lilia beim Kaffee auf der Außenterrasse schließlich das eigentliche Anliegen
an, weshalb sie mit Lou hergekommen war. Mario schmunzelte verschmitzt, wusste
offenbar Bescheid, hielt sich aber zurück, während wir guten, italienischen
Kaffee schlürften und bei herrlichem Frühherbstwetter viel Sonnenschein und
fast 25° genossen. Selbstbewusst trug sie ihr gemeinsames Anliegen vor, das vor
allem Lou betraf. Diese traute sich jedoch offenbar nicht, uns von sich aus
darauf anzusprechen.
Kurz zusammengefasst ging es um Folgendes: Die beiden hatten
natürlich längst mitbekommen und sicherlich auch mit Meli darüber gesprochen,
dass diese Mario und mir als Model posiert und sogar erotische Aktaufnahmen
macht. Lilia und Lou wären gerne einmal dabei, um sich anzuschauen, wie so
etwas abläuft. Lou würde sogar zu gern selbst mal sexy-frech posieren, aus
reiner Neugierde und Spaß; vielleicht sogar für eine richtige Fotoserie mit
Gage, wenn wir sie für geeignet halten. Ein kleiner Nebenverdienst wäre ihr
willkommen, aber vor allem reizte es sie sehr, einmal auszuprobieren, wie sie
als Model auf Fotos wirkt. Alle schauten mich fragend an, und Mario hielt sich
weiter zurück, überließ es mir, darauf zu reagieren, der Gauner. schmunzel
»Nun, als Fotograf und Mann wäre es mir natürlich ein Vergnügen,
so hübsche, junge Frauen in schönen Fotos einzufangen… und mit eigenen Augen zu
sehen, hoho. Nein, im Ernst: Wenn ihr das gern möchtet, spricht nichts dagegen,
und Meli stört es sowieso nicht, wenn ihr beim Shooting zuschaut; nicht wahr,
Meli?«
»Natürlich nicht, ist doch nichts dabei!« Stimmte sie prompt zu.
»Willst du auch freizügig posieren, Lilia?« Schaute ich die
temperamentvolle, selbstbewusste Italienerin fragend an.
»Höchstens für ein paar hübsche Porträtaufnahmen oder so. Ich
wollte nur mal zuschauen, wie ihr das macht«, meinte sie und ergänzte auf
Marios zwinkernden Blick: »Nicht, dass ich mich nicht traue…, aber wenn meine
Eltern mitkriegen, dass ich für einen Nachbarn sexy unbekleidet posiere,
sperren sie mich in den Keller und lassen mich so schnell nicht mehr raus,
haha. Echt, die sind da sehr konservativ und streng. Ich will keinen Ärger
haben.«
»No Problem Lilia; ich wette, du wärst ein tolles Model, aber es
muss selbstverständlich jede Frau für sich selbst entscheiden, ob sie sich auch
freizügiger auf Fotos zeigt.« Lächelte ich verständnisvoll und antizipierte aus
ihren und Marios früheren Erwähnungen ihrer Familie, die ich nicht kenne, wie
diese gestrickt sind.
Lilia selbst ist offensichtlich eine sehr lockere,
selbstbewusste und auch ziemlich ungezwungene, schöne junge und freche Frau,
mit viel Temperament, die so etwas wie freizügigeres Posieren schon aus
Abenteuerlust machen würde. Doch ist sie typischerweise katholisch, und ihre
mindestens sehr vermögenden oder reichen Eltern sind tiefgläubige, konservative
Katholiken und angesehene »Stützen der Gesellschaft«, wie man so sagt. Wenn da
Gerüchte aufkämen, ihre jüngste Tochter würde sich wenig oder gar nicht
bekleidet fotografieren lassen, oder gar solche Fotos von Lilia auftauchten,
wäre das ein kleiner Skandal.
Selbstverständlich würden Mario und ich darauf achten, dass dies
nicht bekannt wird, doch typischerweise läuft es meist so, dass, wenn es solche
Aufnahmen von jemandem gibt, diese irgendwann und irgendwie durch die
Unachtsamkeit von irgendjemandem doch bekannt werden. Nicht selten durch die
Models selbst, weil sie z. B. ihren Freundinnen und Freunden gegenüber in
jugendlicher Unbedachtheit mit den Fotos angeben wollen. Natürlich unter dem
Siegel der Verschwiegenheit, an das sich dann aber doch nicht alle halten. Weil
irgendjemand plaudert, Gerüchte streut oder sogar heimlich Bilder
weiterverbreitet. Lilia mag ein selbstbewusster Temperamentbolzen sein, doch
sie ist auch eine gute Tochter und sich bewusst, welche Vorteile sie durch ihre
Herkunft genießen darf. Es war also verständlich und vernünftig, dass sie es
gar nicht erst dazu kommen lässt und keine freizügigen Fotos von ihr
existieren.
»Gibs zu, du würdest mich zu gern nackt sehen, hahaha!« Lachte
Lilia mit jugendlicher Überzeugung selbstsicher.
»Liebste Lilia, jeder Mann, der ein Mann ist, würde ein so
schönes, toll gebautes Girl wie dich gern in ganzer, natürlicher Schönheit
sehen – also ich auch. Alles andere wäre unnatürlich und nicht normal.« Grinste
ich verschmitzt und mit männlich bewundernden Blicken als Kompliment, wie es
nun mal alle Frauen gernhaben.
Wir diskutierten über die Art des Shootings und wollten gern das
schöne Wetter ausnutzen. Ein Outdoor-Setting bot sich an, und damit das
klassische Motiv »junge, blühende Schönheit in alten, verfallenen Gemäuern«.
Lilia und Lou wussten auch gleich, wo wir das am besten tun könnten: Sie
schlugen eine abgelegene Ruine vor, wo normalerweise kaum jemand hinkommt,
sodass wir wahrscheinlich ungestört und unbeobachtet sein würden. Dazu mussten
wir ein Stück fahren, und die Location passte wirklich gut.

Meli machte den Anfang und zog sich ungezwungen aus, um mit
ihrer prächtigen Fraulichkeit gekonnt reizvoll zu posieren und Lilia und Lou zu
zeigen, wie Frau das mit einem guten, sympathischen Fototeam gut gelaunt macht.
Ich beschrieb es schon öfter: Für schöne, reizvolle, erotische Aktaufnahmen ist
es am wichtigsten, dass am Set eine gute Stimmung herrscht, man sich
gegenseitig vertraut und dabei Spaß hat. Dazu wird locker geplaudert und
gescherzt. Männliche Fotografen dürfen sich natürlich auch nicht
danebenbenehmen und sollten galante Gentlemen sein, sodass sich das unbekleidet
schutzlose Model dabei wohlfühlt. Typen wie Mario und ich sind dafür sozusagen
die Idealbesetzung.
»Und wie möchtest du posieren, liebe Lou?« Lächelte ich sie
schließlich an, um sie, wie gewünscht, von der Beobachterin zur Teilnehmerin zu
machen.
»Ich dachte…, also wenn du einverstanden bist: an eine in Tücher
gehüllte, klassisch antike Frau, und ich zeige dabei ein bisschen Busen und
so.« Blinzelte die Hübsche, leicht unsicher, aber keineswegs geniert, verschämt
oder gar ängstlich. Sie und Lilia waren begeistert von Melis reizvollen Posen,
obwohl diese genau genommen gar nicht wirklich »künstlerisch« posiert. Meli ist
als Frau einfach so, muss sich nicht groß in Szene setzen, sondern einfach sie
selbst sein. Egal, ob bekleidet oder unbekleidet, sie wirkt immer mehr oder
weniger erotisch verlockend und ist von Natur aus sehr fotogen.
»Sehr gute Idee, hast du passende Tücher mitgebracht?«
»Aber ja…, Moment, bin gleich soweit, hihi…« Verschwand sie mit
Lilia hinter einer Mauer, um sich zu entkleiden und in einer Art Toga-Tuch –
vermutlich einfach ein Bettlaken – passend zu drapieren. Eine ihrer sehr
schönen Brüste schaute hervor, und ohne dass Mario oder ich ihr viele
Anweisungen geben mussten, nahm sie ganz von sich aus mit natürlich weiblichem
Instinkt reizvolle Posen ein, die ebenfalls eher natürlich als gekünstelt
wirkten. Mit einem Ausnahmetalent an prachtvoll-erotischer Fraulichkeit wie
Meli kann sie natürlich nicht konkurrieren, doch sie machte das auf Anhieb
richtig gut.
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»Sehr schön, liebe Lou, du hast Talent und einen schönen Körper,
ich bin begeistert.« Lobte Mario galant. Natürlich machten nicht nur wir
männlichen Fotografen ihr weitere, aufmunternde und ihr Selbstbewusstsein als
Frau stärkende Komplimente. Meli lobte sie ebenfalls und gab ihr völlig locker
kleine Tipps. Lilia fand ihre Freundin – die sich natürlich schon gegenseitig
unbekleidet gesehen hatten – ebenfalls reizvoll schön beim Posieren und lobte
ihren Mut.
»Wirklich eine sehr schöne Brust und du machst das toll!« Lobte
ich ebenfalls freundlich lächelnd. Wie üblich wurde auch gescherzt und freche
Bemerkungen gemacht, damit es etwas zu lachen gab, gute Stimmung herrschte und
alle Spaß hatten. Wieder völlig ungeschminkt und mit zu einem hohen Zopf
gebundenen Haaren, sah Lou erneut jünger aus, als sie mit neunzehn ohnehin ist.
Wie es offensichtlich ihre Art ist, benahm sie sich eher
zurückhaltend, fast bescheiden und wirkte dabei nachdenklich ernst. Doch mit
Menschenkenntnis und Empathie war auch deutlich zu erkennen, dass es ihr Freude
machte so zu posieren, mit uns zu plaudern und zu scherzen. Was das Zeigen
ihrer schönen, schlanken Reize als junge Frau anging, war sie auch ziemlich
ungezwungen. Sie hatte keinerlei weiße Streifen an ihrem leicht gebräunten,
schönen Körper, muss also oft irgendwo unbekleidet in der Sonne oder einem
Solarium liegen, um sich rundum gleichmäßig zu bräunen. Meinem Eindruck nach
handelte es sich um natürliche Bräune durch Sonneneinstrahlung. Bei weiteren
Gesprächen bestätigten sie und Lilia, dass sie und Freundinnen geheime Plätze
haben, an denen sie sich häufiger unbekleidet sonnen.
Mario schlug vor, dass wir uns in der sehr guten Gelateria Zampolli, Via
Carlo Ghega, 10, zur Belohnung köstliches Eis und Kaffee gönnen, wozu er uns
alle einladen wollte. Das hübsche Eiscafé läuft auch im Winter gut, doch bei
Sonnenschein und Wärme wie heute macht Eisessen noch mehr Spaß. Ich war schon
einmal vor drei Jahren dort, kann also einfach meine Rezension von damals
übernehmen, wobei die Eiskugel inzwischen zwei Euro kostet.
»Sie sind nicht zufällig bei Google im Schnitt mit sehr hohen
4,7 Sternen bewertet. Für 1,70 Euro pro (großer) Kugel bieten freundliche
Mitarbeiter eine Riesenauswahl köstlicher Eissorten an, die absolut lecker
schmecken. Viele einheimische Italiener halten Zampolli für die beste Gelateria
in Triest – und die müssen es doch wissen. Wir waren jedenfalls hoch zufrieden
und fanden die Preise angemessen.«
»Vielen Dank, lieber Mario.« Bedankten sich die drei Schönheiten
mit lieb-frechen Küsschen und Umarmungen, die den erfreuten Alten viel
entzückende Weiblichkeit spüren ließen. Wir verabredeten uns, auch am Abend
wieder gemeinsam aus- und essen zu gehen. Zunächst wollten sich aber alle
frisch duschen und umziehen. Meli und ich wollten zusätzlich noch eine schöne
Schmuse-Siesta mit Nickerchen einlegen.
Bei der Bar-Tabac-Bar KoKo, Via Carlo Ghega, in der gleichen
Straße wie das Eiscafé gelegen, deckte ich mich noch mit einem Vorrat meiner
bevorzugten Marke ein. Dann fuhren wir zurück zur Villa, duschten und legten
uns entspannt ins bequeme Gästebett. Ich weiß nicht, ob Meli auch
einschlummerte, aber ich schlief ungefähr anderthalb Stunden, bis wir uns zum
Ausgehen fertig machten.
Wärmer angezogen, da die Temperaturen nach Sonnenuntergang
schnell auf deutlich unter zwanzig Grad sanken, ließen wir uns mit einem Taxi
zum exquisiten, eleganten Meeresfrüchte-Restaurant KARAKTÉR
Trieste, Riva Nazario Sauro, 22a, fahren. Es liegt gegenüber des
Yachthafens und neben dem Parco Piazza Venezia, wo wir uns mit den anderen
verabredungsgemäß trafen. Das KARAKTÉR gehört zur Top-Gourmet-Gastronomie
Triests, wird auf Google im Schnitt mit sehr hohen 4,8 Sternen bewertet und ist
nichts für Durchschnittsgäste. Man muss mindestens einhundert Euro pro Person
einplanen, um erstklassig auf Gourmet-Niveau zu schlemmen.

Aber wenn man es sich leisten kann, dieses gastronomische Niveau
schätzt und bereit ist, dafür mehr als üblich auszugeben, dann lohnt sich ein
Besuch. Hier ein Zitat aus einer Rezension, die es sehr gut trifft: »Das
Restaurant ist ein echtes Juwel! Wir hatten ein fantastisches Abendessen mit
außergewöhnlich frischen Meeresfrüchten, perfekt abgestimmt mit lokalen Weinen
und aromatischem Olivenöl aus der Region. Jeder Bissen war ein Fest regionaler
Aromen – schlicht, elegant und unvergesslich. Ein besonderes Lob geht an das
Restaurantteam, insbesondere an den Inhaber: jung, äußerst höflich, kompetent
und voller toller Tipps. Seine Leidenschaft und sein Wissen machten das
Erlebnis noch unvergesslicher. Ein wahrer kulinarischer Genuss!«
Das Personal ist bestens ausgebildet, sehr freundlich bemüht,
aber niemals aufdringlich, und alle wissen genau, was sie tun. Auch die
Weinberatung und -begleitung ist hervorragend. Alle Speisen sind frisch, von
hoher Qualität und perfekt auf den Punkt zubereitet. Erfreulicherweise sind sie
zwar stolz auf ihr Niveau, machen jedoch keine große Show daraus, wie man es in
manchen Gourmet-Restaurants der Spitzenklasse leider erlebt. Ihr Bemühen ist
darauf ausgerichtet, dass sich die Gäste wohlfühlen und ihnen exzellente,
kulinarische Genüsse aufgetischt werden. Außer dienstags haben sie täglich von
12 bis 15 Uhr und an den Abenden von 18 bis 23 Uhr geöffnet.
Lou war zum ersten Mal in einem solchen Spitzenrestaurant und
daher ein bisschen eingeschüchtert, insbesondere, als sie die Preise sah.
Außerdem trug sie, im Gegensatz zu uns anderen, ein zwar hübsches, aber
erkennbar günstiges Outfit. Aber wir bemerkten natürlich ihre Verunsicherung
und überspielten diese ablenkend, bis sie sich nach vielleicht einer
Viertelstunde auch lockerer benahm und die köstlichen Gaumenfreuden mit viel
Genuss verspeiste. Bei einer passenden Gelegenheit fragte sie mich:
»Was meinst du, Steve? Habe ich gut genug posiert und findest du
mich schön genug, um eine komplette Serie mit mir zu shooten? Ich…, also ich
brauche ein neues Handy und bin knapp bei Kasse. So ein Nebenverdienst wäre mir
echt sehr willkommen.«
»Aber ja, du bist sehr hübsch und hast einen wunderschönen
Körper, posierst reizvoll fotogen und wärst definitiv geeignet. Also, wenn du
möchtest, können wir in dem Stil von vorhin eine hübsche Serie von dir shooten.
Wie viel brauchst du denn?« Lächelte ich sehr freundlich.
»Ich…, ich habe keine Ahnung, was ein Akt-Model für solch eine
Fotoserie verdienen kann?«
»Für eine Anfängerin normalerweise nicht viel, aber Mario und
ich helfen dir gern, dass es sicher für ein neues Handy reicht.«
Wir sprachen kurz über die Details eines »richtigen« Shootings –
selbstverständlich mit Modelvertrag für Lou, damit alles seine Ordnung hat – am
morgigen Tag. Dann wurden wir von einer amüsant erzählten Anekdote Marios
abgelenkt, über die alle lachen mussten. Außerdem diskutierten die jungen
Frauen bereits darüber, wohin wir nach dem Essen gehen sollten, um noch mehr
Spaß im Nachtleben zu haben.
Die Nachtclubs und Diskotheken zum Abtanzen, wie es besonders
junge Frauen lieben, öffnen alle erst um 23 Uhr oder Mitternacht und haben dann
bis drei oder vier Uhr geöffnet. Deshalb besuchten wir zunächst noch die gute,
originell-urige und praktischerweise nur um zwei Ecken entfernte Bar Mor Cocktail in der Via Torino, 18. So eine gute Cocktailbar
wäre mir sowieso lieber als eine laut dröhnende Disco mit wildem Herumgezappel
und typischerweise einer Lautstärke, sodass man sich kaum unterhalten kann.
Mario wollte auch nur noch mit in die Bar kommen und von dort aus mit einem
Taxi heimfahren. Diese überlauten, hektischen Nachtclubs sind in seinem Alter
nichts mehr für ihn, was ich gut nachvollziehen konnte.

Die Mor Cocktailbar, die wir lachend und gut gelaunt nach
wenigen Minuten erreichten, gefiel mir sehr gut. Dort hätte auch ich viel
lieber den Abend verbracht, als in einer Disco voller schwitzender Menschen und
so laut dröhnender Musik, dass man schreien muss, um auch nur einen Drink zu
bestellen. Selbst in meinen wilden, jungen Jahren verstand ich nie so recht,
was die Leute eigentlich an diesen Nachtclubs oder Diskotheken finden. Selbst
wenn man sehr gern tanzt, was bei den meisten Frauen der Fall ist, gab und gibt
es geschmackvollere Möglichkeiten, auf einer Tanzfläche herumzuzappeln. Das
könnte dann sogar ich als Tanzmuffel noch gut finden.
Im Mor sind die Barkeeper wahre Künstler; jeder Cocktail ist
perfekt zubereitet und hat seine ganz eigene Note. Ich blieb, wie üblich, beim
Wein, womit ich schon beim Essen angefangen hatte; Mario ebenfalls. Aber die
Frauen nahmen vergnügt tolle Cocktails, an denen ich mal nippte, sie probierte
und alles für ausgezeichnet befand. Die meisten Cocktails kosten zwischen zehn
und fünfzehn Euro, was heutzutage normal ist. Auch das sonstige Personal ist
sehr freundlich, alle wissen, was sie tun, man kann leicht Leute kennenlernen
und fühlt sich wohl. So muss eine gute Bar sein. Delikate Speisen haben sie
auch, wie ich bei einigen anderen Gästen sehen konnte. Die Stimmung im Lokal
war ebenfalls sehr angenehm.
Nachdem wir Mario verabschiedet hatten, spazierten wir in der
frischen, aber milden Nachtluft zum auch nicht weit entfernten Nachtclub Dhome in der Via delle
Beccherie 18. Die Eingangskontrollen waren streng, aber kein Problem für Leute
wie uns, und Lilia kannte sowieso die meisten. Erfreulicherweise gibts auch
einen ruhigeren Außenbereich, eine Rauchecke im Innenhof, wohin ich mich so oft
wie möglich verzog, während die jungen Schönheiten heftig abtanzten; vor allem
Lilia und Meli zogen viel männliches Interesse auf sich.

Natürlich musste ich gelegentlich auch mal ran und mit ihnen
tanzen, nun ja. Geöffnet hat das Dhome Freitag und Samstag zwischen 23 und 3
Uhr; unter der Woche sind, soweit ich das mitbekam, alle Clubs und Discos
geschlossen – ein Glück, würde ich dazu sagen. Okay, zugegeben, auch ich hatte
Spaß, so schlimm war es also nicht. Außerdem freute ich mich für die jungen
Frauen, die sehr viel Fun hatten und sich beim Abtanzen richtig austobten,
wobei sie natürlich von einer Menge interessierter, männlicher Tanzfreaks
umschwärmt wurden.
Bis wir in der Villa waren und frisch geduscht sehr müde ins
Bett kamen, war es schon fast vier Uhr. Aber es war ein schöner Abend und eine
tolle Nacht; wir hatten viel Spaß und waren dementsprechend hundemüde, aber gut
gelaunt. Eng aneinander gekuschelt schliefen wir praktisch sofort ein und
versanken tief im Reich der Träume… schnarch