Donnerstag,
14. August 2014
Zurück
in Istanbul und mit der freundlichen Erlaubnis der Behörden, an einem sonst
nicht für Yachties gedachten Anleger, recht nahe der touristischen Hot Spots
des alten Istanbul fest zu machen, konnten wir eine tolle Aussicht auf die
Stadt und die vielen, ankernden Schiffe vor der Bosporuseinfahrt genießen.
Nachteil eines solchen Platzes ist natürlich, dass es recht laut ist. Nach
der Ruhe z. B. zuletzt in der Turan Bay, muss man sich erst wieder daran
gewöhnen. Kaum 50 m entfernt dröhnt der Verkehr auf der wichtigen
Küstenstraße Kennedy Cd.; lärmendes Stadtleben, Abgase von allen möglichen
Fahrzeugen usw. usf.; tja, alles hat eben immer seine Vor- und Nachteile.
Edgar
lud uns noch alle zu einem tollen Essen im luxuriösen „Giritli Restaurant“ (Keresteci
Hakkı Sokak, Cankurtaran / Ahırkapı) ein. Von außen unscheinbar wirkend hat
das Lokal innen eine schöne Einrichtung und vor allem die Terrasse im
geschlossenen Hinterhof ist zauberhaft, wirkt wie eine Oase im Trouble der
Großstadt; teilweise begrenzen uralte, antike Mauern diesen Platz, was für
eine besondere, romantische Stimmung sorgt. Man kann sich auch Musiker,
ähnlich wie Zigeunerbands bestellen, oder Bauchtänzerinnen und das Personal
ist wie nahezu überall in der Türkei, sehr flink und freundlich; die Küche
bietet auch viele Köstlichkeiten an, wobei mir das ganze aber schon wieder
ein bisschen zu „Modern“ auf Touristen zugeschnitten erschien; geschmeckt hat
dennoch alles sehr gut und waren wir mehr als zufrieden.
Direkt
nahe den touristischen Hot Spots gelegen ist es hier natürlich nicht ganz so
billig wie an abgelegenen Flecken, aber dennoch ist es verglichen mit
ähnlichen Restaurants in Westeuropa geradezu ein Schnäppchen. Da Edgar uns
eingeladen hatte und alles bezahlen, kann ich nichts Genaueres darüber sagen;
aber wir 12, außer dem als Wache an Bord gebliebenen Miguel, also acht von
der Crew, die drei Gäste und die ebenfalls mit eingeladene Esme, wurden
Stundenlang mit viel Essen und Getränken versorgt, was bei uns im Westen
sicherlich etwa einen Tausender gekostet hätte; hier dürften nicht mehr als umgerechnet ca. 300 – 350,-€
fällig gewesen sein.
Nachdem
wir die alten Gäste zum Airport begleitet hatten und zurück an Bord waren,
trafen auch bald die neuen Gäste ein und machten einen recht sympathischen
Eindruck. John mag ja ein etwas durchgeknallter, junger Internetmillionär
sein, ist aber auch hochintelligent und gebildet und interessiert sich für
deutlich mehr, als nur den typischen Partys junger Leute von heute. Bis sind
noch mal eine Übernachtungen hier und weiteres eintauchen in das Nachtleben
der Metropole beabsichtigt; ab Samstag aber wird es hoch ins Schwarze Meer
gehen und wollen wir Ziele ganz Abseits des typischen Touristen High Life
ansteuern; das hat sich John ausdrücklich so gewünscht, was mich doch ein
bisschen überraschte.
Seine
Heather ist auch nicht doof, wenn auch mehr das typische American Party Girl;
sie gibt sich sehr sexy und protzt sozusagen mit ihrer gewaltigen Oberweite,
welche sie sichtlich gerne nur knapp verpackt. *grins* Ok, tolles Party High
Life können sie in ihrer Kalifornischen Heimat ja problem- und endlos aus-
und erleben. Davon kann man in diesem Alter zwar kaum genug kriegen, doch
scheinen sich beide, aber vor allem John, eine Auszeit zu wünschen und wollen
sie etwas ganz anderes erleben.
Ich
weiß es nicht genau, doch scheint mir das Heather nicht viel mehr als so eine
typische Partyeroberung / Geliebte für John ist, auf welche er derzeit halt
schlicht so Geil ist, dass er sie zu diesem Urlaub mitgenommen hat; selbst
für einen Multimillionär wie ihn ist der Preis eines Urlaubs auf der Club
Yacht kein Schnäppchen! Nun gut, schauen wir mal wie das mit den beiden
klappt, ich denke ganz gut, vielleicht sogar ähnlich gut wie mit Esme.
A
pro pro Esme: das schöne Aussie Girl mit bosnisch – muslimischen Wurzeln, war
uns die letzten Tage eine so charmante, sympathische Bordkameradin gewesen
und passte sie so toll zu uns, dass wir sie ganz automatisch überallhin
mitgenommen hatten. Auch ihr gefiel es sichtlich gut bei uns, weshalb sie
deutlich länger als ursprünglich beabsichtigt an Bord blieb. Sie hatte mir
auch erzählt, in ihrer australischen Heimat und International bereits an
mehreren Miss-, Talent-, und Modelwahlen teilgenommen zu haben und bereits
ordentlich Erfahrung mit dieser Art Leben gesammelt hat.
Natürlich
würde ich eine so schöne, junge Frau auch gerne Fotografieren, aber Akt macht
sie wegen ihres kulturellen Hintergrund nicht. Sie selbst sieht das als
hauptsächlich vom australischen Lebensstiel geprägtes Girl ziemlich locker,
aber sie weiß das ihre Eltern und viele Verwandte doch sehr entsetzt wären,
würden sie irgendwann mal Esme irgendwo, im Net oder in Zeitschriften, Nackt
zu Gesicht bekommen; deshalb möchte sie auf keinen Fall ein Akt Shooting mit
mir machen, obwohl ich ihr anmerkte, dass ihr der Gedanke daran durchaus
reizvoll erschien. Aber sie wollte, bevor sie hier in Istanbul von Bord geht,
noch etwas mit mir als Fotograf allgemein besprechen.
Deshalb
suchte ich später nach ihr und schließlich erwischte ich sie über Bord
Intercom und meinte sie nur schnell noch duschen zu wollen; ich könne schon
runter in ihre Kabine kommen, sie sei gleich fertig und dort könnten wir
ungestört reden. Ich eilte mich nicht, denn „gleich fertig“ kann bei einer
Frau praktisch alles zwischen drei Minuten und zwei Stunden bedeuten! *grins*
Also rauchte ich gemütlich noch eine auf Deck und ging erst dann langsam
hinunter in ihre Kabine…
…
und tatsächlich befand sie sich immer noch im Bad, wie das typische
plätschern der Dusche durch die halb offen stehende Tür verriet. Hm, wie soll
ein Mann da widerstehen? Ich ging hin um in das Badezimmer zu schielen und
konnte mich auch wirklich durch die Glastüren der großen Duschkabine am
Anblick der Rückseite eines nackig in der Dusche stehenden Girls erfreuen.
*grins* Alle Stoßgebete zum Gott duschende Schönheiten, sie möge sich doch
umdrehen, waren aber vergeblich und so zog ich meinen Kopf zurück, setzte
mich auf den Sessel der kleinen Sitzgruppe und wartete, typisch Mann der auf
ein Girl wartet, eben bis sie endlich fertig war und hinaus kam. Nach wenigen
Minuten hörte das Plätschern schließlich auf und erschien sie in ein Badetuch
gewickelt, dabei die Haare mit einem normalen Handtuch trocken rubbelnd.
Erneute
Stoßgebete zum Gott aller um schöne Frauen gewickelten Badetücher, er möge
doch den Knoten lösen und das Tuch rutschen lassen, waren ebenfalls
vergeblich. Irgendwie mögen mich die Götter heute nicht! *lach* Ich weiß auch
nicht wie Weiber das machen, aber wenn ich mich in ein Badetuch wickele, hält
das Teil nie gut und rutscht immer ab, wenn es gerade nicht rutschen sollte;
bei den meisten Frauen hält so ein Tuch dagegen immer Bombenfest und sitzt
perfekt, selbst wenn sie laufen, die Arme oben haben und kräftig ihre Haare
rubbeln! *seufz* Ok, Esme hat natürlich auch eine sehenswerte Oberweite und
diese Brüste halten ein darüber festgestecktes Tuch natürlich besser als eine
relativ flache Männerbrust; aber auch um die Hüften gewickelt halten bei mir
Tücher nie so gut wie bei Frauen und wenn ich mich bewege, rutscht es
garantiert schnell ab. *schmunzel*
„Aaaahhh….,
Mensch, hast du mich erschreckt!“ Zuckte Esme kurz zurück, als sie mich still
in der Ecke sitzend bemerkte; gerade so, als ob sie mich nicht erst vor
wenigen Minuten in ihre Kabine gebeten hätte, was auch wieder typisch
weiblich war!
„Ach,
sehe ich so erschreckend aus?“ Murmelte ich mit übertrieben enttäuschter,
betrübter Stimme, woraufhin sie lachend antwortete:
„Nö,
eigentlich nicht; bist schon lange hier?“
„Etwa
15 Minuten du „bin gleich fertig, komm schon mal runter!“ Duscherin!“ Grinste
ich.
„Haha,
unter der Dusche vergesse ich immer die Zeit; Wow, duschst du auch so gerne?“
Lächelte sie ihr bezauberndes Lächeln.
„Hm…,
mit dir unter der Dusche würde ich noch mehr vergessen!“ Grinste ich breiter.
„Hahaha…,
Männer!“ Lachte Esme mit funkelndem Blick und sich ihrer Wirkung auf das
andere Geschlecht natürlich durchaus bewusst; sie ist ja kein Dummerchen und
weiß mit Model Erfahrung selbstverständlich auch, dass dies ja genau der Job
von Models ist: solche Fantasien bei Männern wecken! Aber auch ganz privat
machen ihr solcherart Flirt Spielchen sichtlich Spaß und ist sie eindeutig
gerne eine schöne Frau, welche begehrliche Männerblicke auf sich zieht.
„Ja
stimmt, ich bin einer!“ Grinste ich sehr breit!
„Na
klar und was für einer! Ich Wette, du warst auch im Bad und hast mir beim
Duschen zugeschaut, stimmts!“ Funkelten ihre Augen frech und ein kleines
bisschen provozierend.
„Tja,
wenn du die Badezimmertüre schon so einladend offenstehen lässt…“ erklärte
ich „cool“ grinsend.
„Haha…,
Wow, ich hatte ganz vergessen, dich herein bestellt zu haben! Ich hoffe der
Anblick hat dir wenigstens gefallen?“ Flirtete Esme frech weiter und ich
überlegte kurz, ob sie dies auf typisch weibliche Art womöglich ganz genau so
geplant hatte? Exakt auf diese Art „quälen“ uns arme Männer Frauen manchmal
ganz gerne… und nicht selten verfolgen sie dabei auch berechnend ganz
bestimmte Ziele. Ach ja ihr naiven Männer, die ihr glaubt die Jäger zu sein
und die ihr Frauen für die Beute haltet; in Wahrheit sind viele Girls viel
cleverer und berechnender als ihr Dummerchen das je begreifen werdet! *grins*
„Was
fragst du noch, wo du die Antwort doch genau kennst?“ grinste ich also
typisch männlich und wusste ihre Antwort darauf selbstverständlich schon
nahezu wortwörtlich genau.
„Weil
wir so was gerne hören, vielleicht…“ schmunzelte Esme auch prompt.
„Klar,
aber wirklich viel habe ich ja nicht gesehen und auch nur kurz herein
geschaut…, also erlaube ich mir noch kein Urteil!“ Lachte ich fast laut auf
dieses absolut typische, weibliche Gebaren.
„Das
soll ich glauben…?“ zwinkerte sie frech, erkannte aber in meinem Gesicht,
dass ich die Wahrheit sagte; wie erwähnt: sie ist absolut kein Dummerchen,
sondern sehr clever!
Nun,
wir sprachen über alles und beschlossen, dass sie gerne noch etwas länger an
Bord bleiben kann, so wie sie es sich natürlich wünschte…
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Istanbul, Bosporus: neue Gäste
Kapidag Halbinsel, Wandertour & Bordbesuch
Montag
- Dienstag, 12. August 2014
Ach,
das ist hier mal wieder so ein Fleckchen Erde…; das Fischer- und Bauerdorf
liegt in einem Tal, welches nach Süden in die umgebenden, bis zu über 700 m
hohen Berge einschneidet. fruchtbare Vulkanerde Böden sorgen für eine
blühende Vegetation und versorgen die sehr freundliche Bevölkerung mit
landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Die Landschaft ist sehr reizvoll, richtig
hübsch und z. B. derzeit herrschen im Tal etwa 33° C bei kühlenden Winden um
Nord; mehr Erfrischung kann man sich bei einer gemütlichen Wanderung in die
Berge holen, wo alle hundert Höhenmeter die Temperaturen spürbar sinken. An
schattigen Stellen mit viel für kühlende Verdunstung sorgender Vegetation,
kann man durchaus Plätze mit herrlich kühlen 20° C finden; in der brennenden
Mittelmeersonne wird es natürlich schnell wieder heiß, vor allem auf der
Haut, auch wenn man auf dem Gipfel steht. Sonnenschutzmittel nicht vergessen!
doch ja, dass ist so eine Ecke wo man manchmal auf den Gedanken kommen
könnte, hier einen Altersruhesitz zu errichten… *smile*
Ausgerüstet
mit festem Schuhwerk, auch wärmenden Wind- und Regenschutz- Jacken (Wichtig
falls ein Unwetter aufzieht!), vielen Fressalien und allem was man für so
eine Tour braucht, inklusive zur Sicherheit zwei Iridium Sattelitentelefonen,
machten sich die Gäste, die drei junge Freunde und die gesamte Crew auf zu
einer ganz Tages Wandertour. Da wäre ich natürlich auch gerne mit, schon um
die teils fantastischen Aussichten über die Gesamte Gegend zu genießen, doch
solch anstrengende Klettertouren auf teils doch sehr steilen Wegen, sind
natürlich ganz und gar nicht gut für mein krankes Herz! Nach 100 bis 200
Höhenmetern wäre ich schon völlig platt und würde den anderen nur den Spaß
verderben.
Da
nützen auch die genialen E Bikes nichts; die Dinger sind zwar durchaus stark
genug um mit Tretunterstützung recht steile Abschnitte zu schaffen, doch
werden dabei die Akkus natürlich schnell leer und außerdem würden die Reifen
auf den meist nur aus Geröll bestehenden Wegen kaum richtig fassen können.
Mit einem stinkenden und lärmenden, motorgetrieben Bike / Quad ginge es zwar,
aber das versaut ja das Naturerlebnis erheblich! Einer muss ohnehin als Wache
an Bord bleiben, also übernahm ich das und die anderen versprachen mir
hübsche Fotos mitzubringen. Also ein gemütlich „Captain allein an Bord“ Tag.
*schmunzel* Wobei ich hoffte, nicht wie „Kevin allein Zuhause“ Probleme zu
bekommen! *lach*
Ach
herrlich! Ich bin ja eigentlich ein Typ und noch dazu in einem Alter, wo ich
ohnehin permanenten Trouble an Land und an Bord, was mit vielen teils viel
jüngeren Crewangehörigen unvermeidlich ist, gar nicht so mag. Ich persönlich
würde mich am allerliebsten ganz allein oder mit höchstens zwei – drei guten,
auch sehr ruhigen Freunden, auf ein kleines Segelboot oder einen Motortrawler
setzen und damit gemütlich unterwegs sein. Auch einer der Gründe weshalb ich
so große „ständig was Los“ Yachten wie derzeit nicht wirklich mag. Nur Jenny
zuliebe und auch weil mich diese Aufgabe, das neue Club Flaggschiff zum
problemlosen Laufen zu bringen reizte, lies ich mich darauf ein. Ansonsten
wäre ich lieber mit meiner 15 m BELLIWONA oder dem 17 m Trawler „Living
aboard“ auf Tour; das würde mir deutlich mehr liegen als „Superyacht High
Life“! Ich schätze aber ich werde das nur so lange machen, bis diese DRAGON
hier wirklich reibungslos funktioniert und dann von einem anderen Captain
übernommen werden kann.
Mal
sehen wie es dann mit Jenny weiter geht? Wie schon mal beschrieben ist sie
als „High Society Perfect Lady“ eigentlich völlig ungeeignet für das Leben
auf der alten BELLIWONA; aber auf dem hochmodernen Trawler könnte es gehen,
wäre dieser sicherlich der passende Kompromiss zwischen ihrer und meiner Art.
Als alter, erfahrener und kopfgesteuerter Realist denke ich auch manchmal,
trotz aller umwerfenden Liebe zwischen uns darüber nach, ob es für sie
wirklich auf Dauer gut sein kann sich an einen alten, herzkranken Mann wie
mich zu hängen?! Momentan sind zwar auch Kinder kein Thema, aber eigentlich
ist sie doch der geradezu perfekt dafür geschaffene, sehr weibliche Muttertyp
und da ist es nicht schwer zu erraten, dass der Wunsch nach Kindern in ihr
irgendwann übermächtig werden wird; auch das wäre mit mir aber praktisch
unmöglich. Ich habe sechs Kinder großgezogen und weiß nur zu gut wie
anstrengend das werden kann; kaum denkbar das ich so was mit meiner
Herzkrankheit noch mal schaffe und außerdem könnte ich sehr wahrscheinlich,
wegen der vielen, starken Herzmedikamente mit dem entsprechenden
Nebenwirkungen, gar keine Kinder mehr zeugen. Nein, es wäre für mich sehr
unvernünftig noch mal eine Familie zu gründen… und nebenbei bemerkt wäre es
auch für die Kinder nicht gut; vor allem Jungs brauchen einen „starken“
Spielgefährten und ein positives Vorbild! Ein kranker alter Mann der da nicht
mehr mithalten kann, ist wirklich nicht Ideal für die Vaterrolle!
Gerade
hatte ich mir ein frühes, einfaches und leichtes Mittagessen gegönnt,
Fisch-Reis-Pfanne mit Zuckerschoten und Paprika und saß rauchend im Schatten
auf dem Achterdeck, da hörte ich plötzliche das typische, plätschernde
Geräusch und ängstliches Mädchenkreischen, nicht weit entfernt von unten aus
dem Meer. Natürlich stand ich sofort auf um nachzuschauen und gegebenenfalls
zu helfen. Ziemlich nahe unserer achteren Badeplattform lag ein altes
Catamaran Bade Tretbötchen mit Holzplattform; eines von der ziemlich
altmodischen Sorte, wie man sie heutzutage nur noch selten sieht. Und direkt
dahinter kreischte Wassertretend ein offenbar Junges Teenager Mädel von
vielleicht um die 13 im Meer. Ein Krampf im Bein vielleicht? Ich wollte schon
kopfüber hinein springen, in drei Zügen zu ihr schwimmen und die Süße retten,
da bemerkte sie mich und wurde sofort ruhiger, hörte auf zu kreischen,
paddelte an ihr kleines Bötchen und wollte offenbar hoch klettern.
„Hey,
was ist los? Brauchst du Hilfe?“ Rief ich ihr fragend zunächst mal auf
Englisch zu. Es kommt gar nicht so selten vor, das Schwimmer von einem
Badestrand und gerade Kinder oder Jugendliche, zu einer ankernden Yacht
schwimmen um sich diese genauer anzuschauen und aus purer, jugendlicher
Neugierde und Abenteuerlust natürlich. Und wie so oft, jedes Jahr an jedem
Meerstrand immer wieder zu beobachten, unterschätzen dabei viele immer wieder
die Gefahren der See, wenn man weiter hinaus schwimmt; oder sie überschätzen
ihre Kräfte, sieht es doch so Nah zum ankernden Boot aus; Jedes Jahr ersaufen
dann immer wieder selbst erwachsene Dummköpfe, die es besser wissen müssten
und schwimmen sogar hinaus, wenn rote Flaggen am Strand Schwimmverbot
anzeigen. *seufz*
Das
Mädel hielt sich im Wasser an der Holzplattform ihres Bötchen fest und
antwortete schnaufend, ebenfalls englisch aber mit deutlichem, italienischen
Akzent, wobei sie gar nicht erschreckt oder ängstlich wirkte, nur so ein
bisschen verlegen. „Nein, es geht schon, danke…“
„Wirklich
nicht? Es ist ein gutes Stück zurück zum Strand (ca. 150 m quer zum Schwell
und leichter Strömung)! Ruh dich erst mal aus, bevor du zurück paddelst!
Magst du etwas zu trinken oder einen kleinen Imbiss zu Stärkung? Oder soll
ich dich mit unserem Boot zurück schleppen?“ Hakte ich nach, denn sie kann
wirklich kaum älter als 13, höchstens 14 sein und da besteht natürlich die
Gefahr, dass sie eine jugendlich dumme, leichtsinnige Entscheidung trifft!
„Etwas
zu trinken wäre fein… und vielleicht ein bisschen Obst…?“ blinzelte die
hübsche, braun gebrannte, schwarzhaarige „Wasserratte“; mit Beinen und Füßen
schob sie ihr Badebötchen zur achteren Badeplattform unserer Yacht. Ich fing
das Teil ab und machte es mit dessen kurzer Festmacherleine seitlich an der
Plattform fest. ; das Ding scheint direkt aus den 80 ziger Jahren zu stammen,
ist aber gut gepflegt und funktionstüchtig. Mit frisch gepressten Säften und
dem Rest von meiner Fischpfanne gestärkt, fühlte sich das hübsche Mädchen
nach rund einer Stunde wieder in der Lage, allein zum Strand zu Tretbooten
und natürlich passte ich startbereit auf, bis sie tatsächlich an Land angekommen
war. Wollen wir Wetten das sie ein bisschen getrickst und geschwindelt hat,
um abenteuerlustig so an Bord einer Superyacht zu kommen? *schmunzel* Nun ja,
ich gönne ihr das Vergnügen und für sie sicherlich sehr aufregende Abenteuer,
denn sie war ja keineswegs nervend oder unverschämt, sondern ein sehr hübsches,
nettes Mädel mit italienischem Charme. Ich schätze mal, daheim sind viele
Jungs verliebt in die süße Maus!
Gegen
Sonnenuntergang kamen die Ausflügler, erschöpft und müde aber offenbar bester
Laune und aufgeregt palavernd zurück an Bord und brachten auch schöne Bilder
von ihrer Tour mit. Natürlich hatten alle einen Bärenhunger und wir schmissen
den Grill an. Mal wieder ganz klassische, gute Rib Eye Rindersteaks mit viel
Salat und Pommes versorgten die müden Wanderer mit Proteinen, Vitaminen und
Kalorien… und schon bald nach 22 Uhr verdrückten sich die meisten Müde in
ihre Kojen. *schmunzel* Jenny hatte sichtlich noch Lust ein bisschen
„rumzuspielen“, war aber derart geschafft und Müde, dass sie schon tief
eingeschlafen war, bevor ich aus dem Bad kam. Also lies ich sie pennen und
erledigte noch Routinekram im Ship Office, saß danach noch zum rauchen auf
der Flybridge und genoss die laue Nachluft, die Seebriese, das Plätschern der
Wellen am Rumpf, den Sternenhimmel und Mondenschein.
DIENSTAG…
…legten
wir wieder einen faulen Badetag ein und einige, darunter Jenny und Romana
jammerten über leichte Muskelkater, vom gestrigen Wandern und klettern über
teils sehr steile Wege. Edgar und ich
bemühten uns nach Kräften den Diven mit Beinmassagen Erleichterung zu
verschaffen, woran Massierte und Massierende gleich viel Vergnügen hatten
*grins*. Abends gab es ein festliches Captain´s Dinner zum Abschied unserer
Gäste, welche morgen abreisen müssen; also hatten Manda und die Stewardessen
am Nachmittag eine Menge zu tun, denn es gab am Abend viel zu viele
Köstlichkeiten und auch einige „komplizierte“ Luxusgerichte. Es wurde eine
schöne Bordparty, auch wieder mit den drei jungen Leuten von Land. Die zwei
aus Bandirma werden morgen früh mit einem Sammeltaxi zurück fahren; Esme bat
darum nach Istanbul mitgenommen zu werden, was wir natürlich gerne zusagten.
Viel
machten wir ansonsten wirklich nicht mehr und gingen erneut relativ früh
schlafen, da wir Mittwoch früh Anker auf gehen und zurück nach Istanbul
schippern. Für die rund 60 Seemeilen sind fünf Stunden zu veranschlagen.
Ankunft also gegen Mittag und die neuen Gäste sind schon seit Freitag in
Istanbul, weil sie diese tolle Metropole und ihr berühmtes Nachleben
unbedingt kennen lernen wollten, bevor sie mit uns auf der Yacht zu einer
Kreuzfahrt starten. Sie können also sofort an Bord kommen, sobald die
aktuellen Drei zum Flughafen starten um Heim zu fliegen.
John
ist wieder so ein junger Internet Millionär von kaum Mitte 20 und seine
aktuelle Flamme Heather scheint eine „ vollblonde Sexbombe“ mit
beeindruckender Oberweite zu sein, nach ihren Fotos zu schließen. Er ist erst
seit kaum einem halben Jahr Gold Club Member und war noch nie auf einer
unserer Yachten, sondern bisher nur in der Club Dependance in LA an Land. Er
soll ein sehr cleverer und auch netter Typ sein, der irgendetwas für
unsereins völlig unverständliches für Smart Phones erfunden hat, was ihm beim
Verkauf seiner kleinen Firma an einen Big Player einen hohen, zweistelligen
Millionenbetrag einbrachte, und das mit 24 (sic!). Verrückte Welt!
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