Australien, Lake Macquarie 

 


#23.10.15 Australien, Lake Macquarie 

„Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber ich weiß, dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll.“ - Georg Christoph Lichtenberg - 

Ein sehr ruhiger Sonnenaufgang, bei praktisch völliger Windstille und dementsprechend glatter Wasseroberfläche, auf welcher sich die goldene Stunde am Morgen spiegelte. Völlig entspannt, ausgeruht und ausgeschlafen, schaute ich mir mit einer frischen Tasse Café Crema plus einer Banane, dass immer wieder faszinierende Schauspiel der Natur an. Dazu noch mein geliebtes Morgen- Zigarettchen und ich wette, dabei einen glücklichen Gesichtsausdruck gehabt zu haben. *lächel* 

Laut Vorhersage sollte es ein weiterer, sehr schöner „Kaiserwetter“ Tag mit bis zu über 30° am Nachmittag werden. Fein schon am Morgen war es mit 17- 18° eher angenehm als frisch, denn das sehr schwache Lüftchen aus nördlichen Richtungen, war sehr milde. Ich liebe diese ruhigen, geradezu kontemplativen oder meditativen Momente, wenn die Sonne auf oder untergeht und rundum nahezu völlige Ruhe herrscht. 

Eine Marina / ein Yachthafen, in welchem die AMEILIA noch festgemacht lag, ist normalerweise nicht gerade ein wirklich ruhiger Platz. Segelboote schaukeln, wodurch Fallen am Mast gegen das Aluminium klappern, auf anderen Booten, oft nur Zentimeter vom Eigenen entfernt, rühren sich ebenfalls die Leute mit irgendwelchen Tätigkeiten. Liegt die Marina in einem normalen Hafen, wird gewöhnlich auch längst gearbeitet, in großen Häfen rund um die Uhr, sind Fischer oder Frachter, Hafenarbeiter usw. aktiv. 

Hier jedoch war es, zumindest heute Morgen, sehr ruhig. Zudem lag ich an einem äußeren Steg alleine festgemacht, das nächste Boot ohne Besatzung an Bord, einige Meter entfernt. Darauf alleine zu frühstückten, freute ich mich durchaus auch. Klar ist es in Gesellschaft angenehmer, aber ich hatte auch noch nie Probleme damit, ganz alleine zu sein. Wie gelegentlich schon mal beschrieben, fühle ich mich nie einsam, langweile mich nie, spielt es für mich nur eine ziemlich geringe Rolle, ob ich allein oder in Gesellschaft bin. Nach etlichen Monaten fast ausschließlich umgeben von sehr munter- lustigen Crews oder Freunden, tat mir die Ruhe so ganz allein, sogar ausgesprochen gut. Da konnte ich schon beim leckeren Futtern ungestört nachdenken, meine Gedanken ordnen usw.  

Wegen der guten, sehr flotten Wifi Anbindung in der Marina, blieb ich zunächst hier. Meine normalen Online-Routinearbeiten muss ich ja auch erledigen und davon war in den letzten Tagen einiges liegen geblieben. Darüber wurde es schon fast Mittag und bevor ich mich an das umfangreiche Unterlagenpaket setzte, brauchte ich zunächst Ablenkung, körperliche Bewegung und andere Ansichten als das Geflimmer auf rechteckigen Flat Screens; auch wenn die heutigen Bildschirme viel angenehmer und augenverträglicher sind, als das früher der Fall war. 

Eigentlich war es noch etwas zu früh für Mittagessen und wollte ich mir an Bord selbst etwas kochen, weil sich noch Mengen auch frischer Lebensmittel auf der Yacht befinden, die nicht verderben sollten. Aber so dringend war es auch nicht und das hübsche Cafe Macquarie>>>, 26 Macquarie St, Belmont NSW, verlockte mich zum Platz nehmen. Von der kleinen, schmalen Außenterrasse kann man dem Betrieb auf der Straße zuschauen, während man etwas verzehrt.  


 

»Hi Sir, I'm Allison, your waitress…« Eine ebenfalls nicht unhübsche, nett- freundliche und junge Bedienung, versorgte mich erstmal mit einem leckeren, geeisten Frucht Smoothie. 

Es herrschte bereits einiger Betrieb und was ich auf anderen Tischen erblickte, sah alles ausgesprochen lecker aus. Ich studierte die Karte, fragte auch bei dem netten Service Mädel nach und beschloss dort einen späten Brunch oder frühes Mittagessen zu versuchen. So eine Art ländlich- kräftig- englisches Bauernfrühstück. Ein üppig voller, großer Teller mit gebratenen Würstchen und Schinken, Salat, Toastbrot, Kartoffelrösti, Eierpfannküchlein, Pilzen, Tomaten, Bohnen… uff, uff, was für eine Portion. Da musste sogar ich knapp 1,9 m, 91,5 kg Bär ganz schön kämpfen und schaffte nicht ganz alles, um mich nicht zu sehr voll zu fressen. 

»Hats geschmeckt? Ich wusste, so ein Kerl wie du packst das.« Lächelte Allison. »Noch eine leckere Nachspeise? Wir haben…« 

»Um Himmels willen, ich platze gleich! Willst du mich umbringen? *grins* Bring mir bitte einen guten Café und Mineralwasser.« Unterbrach ich sie. 

»Geht klar Sir…« salutierte sie verspielt, drehte sich flott um und besorgte mir das gewünschte. Richtig guter Café, den ich genüsslich schlürfte. Zum Rauchen musste ich mich, wie hierzulande üblich, quasi etwas verstecken. Australien hat bezüglich Alkohol- und vor allem Tabakgenuss strenge Gesetze und empfindliche Strafen, wenn man dagegen verstößt. 

Hier mal etwas ausführlicher die diesbezüglichen Landesregeln: 

-Die Abgabe von Alkohol & Tabak in Australien erfolgt ausschließlich an Personen über 18 Jahre. Dies wird in Down Under deutlich strikter kontrolliert als in Deutschland. Die Nichteinhaltung der Tabak- und Alkohol-Gesetze wird mit hohen Geldstrafen geahndet. Aus diesem Grund verlangen die Verkäufer von allen Kunden, die jünger als 25 Jahre aussehen, ausnahmslos einen Ausweis. Der Kauf beider Produkte für Minderjährige ist eine nicht zu unterschätzende Straftat und hat erhebliche Folgen zur Konsequenz. 

Aufgrund einer hohen Steuer ist Alkohol in Australien deutlich teurer als in Deutschland (Bsp.: Ein Six-Pack Bier kostet durchschnittlich ca. 16 bis 20 AUD, eine Flasche Wein gibt es ab ca. 10 AUD). Er wird ausschließlich in Restaurants, Pubs und den sogenannten „Liquor Stores“ verkauft. In Restaurants, die keine Lizenz besitzen, ist oftmals das Mitbringen von eigenen alkoholischen Getränken erlaubt. Dies wird in Form eines Schildes mit der Aufschrift „BYO – Bring Your Own“ an der Türe des Restaurants für den Kunden ersichtlich gemacht. Der Konsum von Alkohol ist in der Öffentlichkeit nicht erlaubt. Selbst an Stadtfesten findet man nicht wie in Deutschland die obligatorischen Bierstände vor. Nur in bestimmten Ortschaften, wie beispielsweise dem Mindil Beach Night Market in Darwin, ist der Konsum gestattet. Beim abendlichen BBQ (Barbecue) in öffentlichen Parkanlagen ist das Trinken von Bier oder Wein allerdings meist geduldet. 

Übrigens: Wer etwas günstiger einkaufen möchte, der tut dies am besten bei der Liquor Store-Kette Dan Murphy's, da hier die Preise oftmals deutlich niedriger sind, als bei der Konkurrenz. 

Der Tabak-Kauf ist genau wie der Alkohol-Erwerb erst ab 18 und wird meist streng kontrolliert. Zigaretten und Tabak in Australien sind deutlich teurer als in Deutschland. So kostet beispielsweise ein kleines Päckchen Tabak (30g) etwa 35 AUD während man für eine große Packung (50g) circa 60 Dollar bezahlen muss. Eine 30er-Packung Zigaretten kostet zwischen 35 und 40 AUD. Das öffentliche Rauchen ist oftmals nicht gestattet. Pubs, Nachtclubs und Restaurants sind eigentlich immer rauchfrei. Der Verstoß gegen das Rauchverbot kann mit einem Bußgeld von ca. 500 AUD geahndet werden.  

Selbst im Freien, wie an bestimmten Stränden, herrscht absolutes Rauchverbot. Schmeißt der unbesorgte Raucher seinen Kippenstummel aus dem Fenster seines Autos, so sind Strafen um die 2.000 AUD fällig. Diese drakonischen Maßnahmen ergeben sicherlich Sinn, wenn man die Gefahr eines Waldbrandes berücksichtigt. Aber auch das Prestige des Rauchers ist auf dem 5. Kontinent deutlich geringer als in Europa. Auf allen Packungen findet man sehr abschreckende Bilder, die auf die Konsequenzen des Rauchens hinweisen. 

Auch ist es in Australien verboten, E-Liquids mit Nikotin zu verkaufen oder zu bewerben. Daher können lediglich E-Zigaretten sowie Liquids ohne Nikotin erworben werden. Dennoch ist es nicht verboten, sich unter bestimmten Voraussetzungen nikotinhaltige Liquids aus dem Ausland zu bestellen und diese in Australien zu dampfen. Dennoch sollte man sich diesbezüglich vor Ort gründlich informieren, sodass man nicht bestraft werden kann, falls man unwissentlich gegen das Gesetz verstößt. 

Rauchen ist VOR dem gesamten Gebäude untersagt; zum Rauchen muss man auf die andere Straßenseite oder in eine Seitengasse. Weitere Nichtraucherbereiche sind u.a. bewachte Strände, Kinderspielplätze und Märkte unter freiem Himmel sowie Fußgängerzonen und Strandpromenaden in ihrer gesamten Länge.- 

Wenn ich hierzulande also darüberschreibe, genüsslich eine zu paffen, dann immer vorsichtig, möglichst verborgen und weit genug von Anderen entfernt. Man sollte da wirklich gut aufpassen und am besten Einheimische fragen, wo es möglich ist. Natürlich werden auch hierzulande nicht überall und von allen solche Regeln streng beachtet. Das Land hat etwa 13% Raucher und all diese strengen, seit über 10 Jahren gültigen Gesetze, haben an dieser Quote kaum etwas verändert. Aber Polizei und Behörden verstehen diesbezüglich keinen Spaß. Wer sich keinen Ärger einhandeln oder empfindliche Strafen bezahlen möchte, sollte also gut aufpassen, wo er sich dieses Laster erlaubt!  

Übrigens bin ich ja immer dafür, insbesondere Kinder und Jugendliche vor diesem gesundheitsschädlichen Laster zu schützen. Finde es auch völlig OK, dass im Gegensatz zu früher, z. B. in Restaurants, öffentlichen Verkehrsmitteln usw., nicht mehr geraucht werden darf. Aber machen derart strenge Regeln und diese Verteuerung wie in Australien noch Sinn? Die ohnehin relativ geringe Raucherquote wurde dadurch nur marginal verringert. 

Stattdessen steigen Kriminalität und Schmuggel von qualitativ minderwertigen Produkten, was noch mehr Gesundheitsschäden verursacht. Was Alkohol betrifft, sind wie schon mehrfach beschrieben, gerade Australier weltweit berühmt – berüchtigt für exzessive Saufgelage. Man denke auch an die Prohibition, dass komplette Alkoholverbot in den USA. Was wurde dadurch letztlich erreicht? Sehr wenig. Dadurch stieg nur gewaltig die Kriminalität, der Schmuggel machte Verbrecher so reich und mächtig, dass die fürchterlichen US-Mafiaorganisationen überhaupt erst richtig groß werden konnten. Zudem wurde die Ware extrem gepantscht, manchmal mit tödlichen Substanzen.  

Ähnlich wie heutzutage der seit vielen Jahrzehnten völlig vergebliche Kampf gegen Drogen wie Kokain, Heroin, Crystal Met und was noch alles an unzähligen Rauschmitteln gibt. Dieser Kampf hat aberhunderte Milliarden gekostet, extrem mörderisch- brutale Mafiakartelle so reich gemacht, so dass sie sogar manche Staaten dominieren können. Was hat es also gebracht und bringt es, Menschen mit strengen Gesetzen davon abhalten zu wollen, sich mit Rauschmitteln irgendwelcher Art selbst zu schaden? Sehr wenig. Viele Experten meinen sogar, dass macht alles nur noch schlimmer. 

Auf das Tabak / Nikotin rauchen bezogen: wäre es nicht deutlich sinnvoller, strikte Verbote in Räumen, Restaurants, Verkehrsmitteln usw. durchzusetzen, wo andere Nichtraucher, Kinder etc. betroffen wären. Den Tabakkonsum auch nicht all zu billig zu machen, jedoch auch nicht extrem zu überteuern und darauf zu achten, dass die verkauften Produkte qualitativ möglichst hochwertig sind, statt Kriminalität und Schmuggel zu befeuern? Oder Alternativen wie Tabakerhitzer, Verdampfer, E Zigaretten usw. zu fördern?  

Die Menschen, die unbedingt rauchen, saufen, Drogen nehmen wollen, wird man letztlich doch nicht davon abhalten können, sich ihre Sachen irgendwie und irgendwo zu besorgen. Dann aber doch besser durch staatlich kontrollierte Möglichkeiten, als dass sie sich minderwertiges Zeug bei kriminellen Dealern organisieren oder sogar selbst kriminell werden. Australien betreibt diese sehr strenge Politik seit gut 10 Jahren und in dieser Zeit verringerte sich die Raucherquote um weniger als 1%, sorgte aber für ein Vielfaches an steigender Kriminalität und Schmuggel. Sinnvoll ist das wahrlich nicht. 

Inzwischen hatten wir bereits 30° und ich hatte so gar keine Lust, mich gleich wieder an den Laptop zu setzen. Außerdem brauchte ich nach dem üppigen Mahl körperliche Bewegung. Am Belmont Lions Park Playground machte ich Gymnastik und schaute amüsiert einem Opa zu, dessen aktives Enkelsöhnchen den armen Alten ganz schön auf Trab hielt. Ging dann am Ufer, möglichst weit Abseits eine rauchen, genoss die Aussicht über den See, mit vielen an Bojen vertäuten Booten, in viel Sonnenschein und warmer, schon als heiß zu bezeichnender Luft. Immer noch wehte nur wenig Wind, gerade mal ein laues Lüftchen aus Norden. 

Eine Badehose hatte ich zwar nicht an, aber auch gut zum Baden geeignete Satin Shorts unter den Hosen Shorts. Etwas verschwitzt von der Kardio Gymnastik, tat der Sprung ins noch sehr erfrischende See- / Salz- Meerwasser richtig gut. Das dürfte kaum mehr als 19° haben, ist also noch ziemlich kühl, ja kalt. Herrlich! Sonne und Luft trockneten mich in wenigen Minuten und ich spazierte langsam zurück. 

Eine kurze Smartphone Suche ergab, dass es in der Gegend leider kein gutes Eiscafé gab. Nur eines das mit gerade mal einem Google Stern und zwei total schlechten Rezessionen, offenbar unter aller Sau bewertet wurde. Stattdessen entschloss ich mich, mir im Macquarie noch einen guten Café zu holen, der mir dort sehr gut geschmeckt hatte. Allerdings schlossen die gerade, waren jedoch so nett, mir noch einen to Go mitzugeben…, wobei mich die hübsche, junge Bedienung ausgesprochen freundlich anblinzelte und ein gewisser Ausdruck in ihren Augen eindeutig weibliches Interesse an mir als Mann verriet. *schmunzel* 


 

Eingedenk meiner gestern beschriebenen Überlegungen und des Entschlusses, jetzt vorerst mal ungestört alleine zu bleiben, wollte ich eigentlich darauf achten, nicht allzu freundlich zu sein. Aber ich kann halt nicht anders, als zu weiblichen Wesen immer charmant nett zu sein. So bin ich nun mal. Diese Verhaltensweise liegt mir derart im Blut, dass ich es ganz automatisch tue und selbst Frauen gegenüber, an denen ich an sich wirklich keinerlei Interesse habe, mich eher wie ein Charmeur benehme, was diese dann häufig falsch verstehen. 

Dennoch wollte ich mich sozusagen schnellstmöglich verdrücken, zahlte meinen Café plus Trinkgeld für die Freundlichkeit, mir nach Geschäftsschluss doch noch einen zu machen…, da kam von hinten, eine klassische WOW Schönheit dazu, die ich als Mann unmöglich übersehen oder ignorieren konnte. Offensichtlich eine ähnlich junge Freundin von Allison. Lange blonde Haare, bildschön, Top Figur in Jeans und einem ziemlich sexy- weißen Oberteil, zudem auch noch schätzungsweise mit über 170 cm von Model Format, wie meine erfahrenen Fotografen Augen kundig einordneten.  

»Brauchst du noch lange Alli…?« Fragte sie ihre Freundin, guckte mit verschränkten Armen scheinbar missbilligend und etwas arrogant wirkend auf mich, der ich ihre Freundin aufhielt. Irgendein Glitzerarmband am Handgelenk blende mich kurz mit Reflexionen, aber eindeutig ein Typ junger Schönheit, nach denen Model Scouts und Fotografen stets auf der Suche sind. 

»Bin gleich soweit Laine (Läini)…; hab nur dem netten Mr. Steve hier einen Café gemacht. Meine Freundin Laine, Steve…« stellte sie uns quasi vor. 

»Hi Steve…, beeil dich, wir müssen los!« Tat diese Laine typisch auf „bin voll cool“, blinzelte wenn man(n) genau hinschaute und Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht hat, aber insgeheim auch nicht gänzlich uninteressiert zu mir. 

»Hi Laine, Sorry wenn ich deine Freundin aufgehalten habe, bin schon weg.« Grinste ich scheinbar ebenfalls cool, konnte vermutlich auch nicht gänzlich verbergen, wie sehr mir ihre Erscheinung gefiel. Für so was haben weibliche Wesen einen sicheren Instinkt und eine derartige Schönheit wie Laine, ist fraglos schon lange daran gewöhnt, bei Jungs und Männern gewisse Reaktionen auszulösen. Sozusagen das sowieso alle Typen auf sie fliegen und sie sich eher bemühen muss, sich diese vom Hals zu halten. *schmunzel* 

»Kein Problem Steve, du hast mich doch nicht wirklich aufgehalten, immer gerne.« Lächelte Allison und steckte erfreut das Trinkgeld ein. Frech erlaubte ich mir noch schnell einen Snapshoot zu schießen, scheinbar vom Café, aber in Wahrheit gezielt von Laine. Deren Reaktion oder Nichtreaktion nach zu urteilen, tat sie so, als würde sie es nicht bemerken, während sie es in Wahrheit doch registrierte. 

»Also noch mal danke und tschüss ihr Hübschen…« drehte ich mich nun aber um, ging weiter und schaute auch nicht mehr zurück. Würde aber ein beachtliches Sümmchen darauf wetten, dass mir die beiden Girls oder jungen Frauen, doch ein bisschen nachschauten. Ach ja, wie heißt es doch so treffend: „und ewig lockt das Weib“. Wie sollst du als Mann und Liebhaber der holden Weiblichkeit, ihre so erfreulichen Reize nicht zur Kenntnis nehmen? Keine Freude daran haben, mit ihnen zu plaudern, scherzen, lachen und ihren entzückenden Anblick nicht zu genießen? *grins* 

Den guten Café schlürfend, wählte ich bewusst einen sozusagen Hinterhofweg, Abseits der belebten Straßen, um dabei auch genüsslich eine rauchen zu können, ohne anderen zu nahe zu kommen und womöglich unangenehm aufzufallen. Selbstverständlich und wie schon öfters erwähnt, entsorge ich die Kippen auch stets in einem praktischen Taschen Ascher und schnippe sie keinesfalls irgendwohin. Den musste ich, zurück an Bord auch leeren, der war schon etwas überfall, denn viele passen nicht hinein. 

Dann duschte ich mich frisch und setzte mich an die durchzuarbeitenden Unterlagen. Lust hatte ich keine darauf, wollte aber wenigstens noch ein paar Stunden konzentriert fleißig sein. Wie schon erwähnt, ist der Kram für mich ja auch nicht völlig langweilig, teilweise sogar spannend interessant, weil „Börse“ und alles, was damit zu tun hat nicht nur viele Jahre mein Job, sondern auch eine Leidenschaft war; genau genommen immer noch ist. Nur das ich es heutzutage erfreulicherweise nicht mehr nötig habe, tägliche viele Stunden damit verbringen zu müssen. 

Als ich damit anfing, noch als ziemlich armer, junger Bursche und auch später als erfahrener Börsianer, waren 12, 14, 16 Stunden Arbeitstage nicht selten. Ein sehr stressiger „Job“, auch als Selbstständiger und mit Angestellten, weil man die ganze Zeit hochkonzentriert dranbleiben muss und sich auch nicht die kleinsten Fehler erlauben darf. Gerade beim sogenannten „Hit & Run“ Online Handel, können dich unaufmerksame Sekunden, auch nur ein falsch gesetztes Komma, sehr viel Geld kosten. Das ist geistig so anstrengend, dass es viele Händler / Börsianer nur mit Hilfe aufputschender Drogen wie Kokain durchhalten und die dann nicht selten schon mit Mitte Dreißig regelrechte Wracks sind. Wahrlich kein Spaß. 

Nun ich war fleißig und arbeitete, nur unterbrochen von einem leichten Abendessen Snack, konzentriert bis 2230 Uhr durch. Hatte dabei aber ehrlich gesagt auch mehrmals das geistige Abbild dieser Laine vor dem inneren Auge. Die Schöne ist nicht nur einfach eine halt sehr attraktive, junge Frau. Sie besitzt die Ausstrahlung dieses schwer zu definierenden „gewissen Etwas“, ist eindeutig äußerst fotogen und wirkt nicht nur wegen ihrer Schönheit faszinierend interessant. Normalerweise wirklich ein Typ Girl / Frau, nachdem alle Models Scouts und Fotografen suchen, weil sie sehr selten sind. 


Zwecks körperlicher Bewegung noch ein nächtlicher Spaziergang, eine letzte Kippe, duschen, Zähne putzen usw., dann ab ins Bett, wo ich all das Gelesene, all die Daten, noch entspannt im Kopf verarbeitete und durchdachte. Dann Augen zu und kurz darauf, schätzungsweise wenige Minuten, pennte ich auch schon tief und fest ein. 

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Schon am frühen Morgen gut 19°, fein! Gleich nach dem Frühstück und bezahlen der Gebühren im Yachtclub, legte ich von der Marina ab und steuerte über den Lake Macquarie. Die letzten Tage hatte ich mich schon umgehört, suchte nach einem möglichst ruhigen Anker- oder Bojen Platz, wo ich ungestört in Ruhe arbeiten kann. Mit dem tollen Williams Jet Tender komme ich trotzdem flott und problemlos überall hin, wenn es mich danach verlangt. Rund um den See oder die Lagune, gibt es hunderte, wenn nicht sogar noch mehr, Anlegestege, Ankerplätze und Bojen zum Festmachen (Mooring), jedoch sind die meisten davon belegt und fest vergeben. 

Außerdem wäre es prima, eine Wifi Verbindung an Land, zu einem flotten Internet-Anschluss zu haben; die Satcom Anbindung wäre wesentlich teurer und langsamer. Mit einer guten Wifi Verstärker Antenne im Mast, kann man bei freier Sichtlinie durchaus 2 – 3 km zu einem Router an Land überbrücken. Sehr nützlich an Ankerplätzen, aber natürlich muss man dazu jemanden an Land kennen, der einem seine Anbindung zu Verfügung stellt. 

Ein sympathisches, attraktives, geschäftlich erfolgreiches Paar Anfang der Dreißiger, dass mir vom Yachtclub Manager empfohlen und vorgestellt worden war, bot mir genauso einen Platz für eine kleine Gebühr. Sie haben auf einer Landzunge ein hübsches Strand- Ferienhäuschen, mit Anlegesteg und Ankerboje. Am Steg haben sie ihr kleines Ausflugs- Motorboot liegen und der wäre sowie zu klein / schwach gebaut für meine immerhin 19 m Yacht, außerdem ist am Steg das Wasser höchstens ein Meter tief, also viel zu flach für meine benötigten knapp 2 m.  

Aber die Ankerboje, etwa 25 m vom Land entfernt, ist stabil genug und dort hat der See genügend Tiefgang. Sie gaben mir das Passwort für ihren Router im Häuschen, mit Außenantenne auf dem Dach und ließen diesen aktiviert unter Strom, als sie gestern Abend zurück zu ihren Geschäften in Newcastle fuhren, wo sie die Woche über leben. Nur an den Wochenenden kommen sie hier an den schönen Lake Macquarie, haben im Haus eine etwa 50 MB Flatrate Net Anbindung, so dass im Grunde nur der durch mich verursachte Stromverbrauch geringe Kosten verursacht. Super. 

Diese sehr nette Leute gaben mir sogar vertrauensvoll einen Schlüssel für ihre Beach Lodge, damit ich notfalls nachschauen könnte, wenn die Verbindung nicht richtig flutscht oder sonst irgendwas wäre. Natürlich hatten sie sich als kluge, erfolgreiche Geschäftsleute vorher auch gut über mich informiert, meine Seriosität und Bonität geprüft, wie es sich gehört. All das stellten sie mir, mehr als obligatorischen Preis, denn als in der Absicht damit irgendwas zu verdienen, für läppische 10,- AUD pro Tag zur Verfügung, was man wirklich großzügig nennen muss. *freu* 

Amüsanter weise warnten sie mich auch noch vor, ich solle nicht erschrecken, wenn am Morgen, den Tag über oder am Abend, typische australischer Besucher in den Vorgarten ihrer Beach Cabin kommen; natürlich Kängurus. Aber und was ich natürlich auch schon wusste, man solle sie nicht als lustige Figuren zum Spielen oder so betrachten. Es sind nur minimal domestizierte, einigermaßen an Menschen gewöhnte Wildtiere. Wenn Mensch sie irgendwie bedrängt, können sie dich mit ihrer Kraft KO Boxen oder mit noch viel kräftigeren Beinen so heftig treten, dass es dir die Knochen bricht. 

 

Tatsächlich waren bei meiner Ankunft dort, nachdem ich die Yacht an der Boje festgemacht hatte und neugierig mit dem Tender an Land ging, um mich ein bisschen umzuschauen… zwei dieser ulkigen Tiere anwesend. Nicht im Geringsten ängstlich, beäugten sie mich quasi genauso neugierig, wie ich sie, fraßen Gras oder was auch immer. Keine Ahnung, was Kängurus eigentlich futtern. Aha… eine schnelle Google Suche ergab: Kängurus fressen Gräser, Blätter, Knospen, Früchte, Wurzeln, Knollen und Pilze aber auch schwer verdauliche Pflanzennahrung wie Gestrüpp und ab und zu mal einen Wurm. In Haltung knabbern sie gerne an einer Karotte. 

Ansonsten genau das ruhige, etwas abgelegene Plätzchen, dass ich mir gewünscht hatte. Zwecks körperlicher Bewegung und Fitness, machte ich zunächst noch intensiv Kardio- Gymnastik und schwamm sportlich kraulend einige Runden im frischen, salzigen Seewasser. Geduscht, abgetrocknet und mit frischem Cafe plus einem Stück Obst, paffe ich im Cockpit gemütlich eine Kippe und fuhr schon mal den Laptop hoch. Die Verbindung an Land klappte völlig problemlos, mal abgesehen davon, dass ich Depp mich gleich zweimal bei der Eingabe des langen, komplizierten Passworts vertippte. *grrr* 

Inzwischen hatte es bereits sehr angenehme 26 – 27°, mit einem lauen Lüftchen aus Westen. Konzentriert arbeitete ich bis zu Mittagessen und machte mir geschwind zwei frische Rindfleisch Pattys mit Bratkartoffeln, Zwiebeln, Speck, Kräutern, scharfem, türkischem Paprikagewürz und dazu einen Tomaten- Gurkensalat. Als Nachspeise gab es einfach Obst sowie meine geliebten „Käse schließt den Magen“ Happen; sehr würziger Cheddar Käse mit Weintrauben auf gebutterten Salzkräckern. *yummy* 

Zur Verdauung zunächst eine gemütliche Ruhepause im Sonnenschein, mit lecker Café und natürlich zwei Zigarettchen. Dann zum körperlichen Ausgleich Gymnastik an Deck, sowie sportlichen Schwimmrunden um die an der Boje dümpelnden Yacht. Meinen göttlichen Astralkörper *grins* tropfnass auf die Badeplattform am Heck wuchten und dort mit der Süßwasser- Außendusche abspülen… hatte ich plötzlich das unbestimmbare Gefühl beobachtet zu werden. Also schaute ich mich sozusagen unauffällig scharf um und entdeckte ein gutes Stück weiter am Ufer, tatsächlich Bewegung. 

Kaum mehr als ein heller Fleck und doch instinktiv im Hirn sofort mit einer weiblichen Silhouette assoziiert. Aber definitiv zu weit weg, um genaueres zu erkennen. Das konnte eigentlich kaum die beobachtende Person sein, denn für diese musste ich ja auch nur ein verschwommener Fleck sein. Es sei denn, sie hat ein stärkeres Fernglas dabei.  

So holte ich mir das starke Marinefernglas und schaute etwas versteckt im Cockpithaus, damit noch mal genauer nach. Ah ja, eine blonde Hübsche, jedoch selbst mit meinem stärksten Teleobjektiv an der Profi Cam, noch etwas verschwommen undeutlich, aber dennoch eindeutig: Laine, diese junge Schönheit, die mir gestern im Café kurz begegnet war. 

 

Nanu, nanu… der See ist verdammt groß, mit etwa 160 km Küstenlinie und diversen Ortschaften, Siedlungen usw. Da wäre es schon ein arg unwahrscheinlicher Zufall, dass sie ausgerechnet hier, an meinem abgelegenen Bojen Ankerplatz erscheint, ebenfalls zufällig auftaucht; aber auch nicht ausgeschlossen. Könnte ja sein, dass sie hier in dieser Gegend lebt und gestern nur ihre Freundin in Belmont besuchte. Dennoch ein etwas merkwürdiger Zufall, sollte es so sein. 

Eigentlich hätte ich ja große Lust, dies als willkommene Ablenkung von all dem trockenen Zahlen- Gedöns im Laptop zu nehmen. Dennoch verkniff ich es mir, den Tender zu nehmen und mal zu ihr an Land zu düsen, ein Schwätzchen zu halten und mich ablenken zu lassen. Noch mal ein Kontrollblick auf das arg verschwommene, schlechte und undeutliche Foto geworfen…, trotz der miesen Qualität handelte es sich eindeutig um diese Laine. Es sei denn sie hätte so was wie eine Zwillingsschwester oder gäbe es noch eine, ihr arg ähnlich sehende, junge Schönheit. 

Na gut, egal. Sehr erfrischt von dem kühlen Seewasser und der kalten Dusche, setzte ich mich erneut konzentriert an den Laptop und arbeitete weiter. Doch dieses Mal gelang es mir nicht, meine Konzentration zu halten. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu dieser jungen Schönheit ab und ertappte ich mich dabei, die gleichen Sätze oder Zahlenkolonnen wiederholt lesen zu müssen… verdammt! Irgendwas hat sie an sich, dass mich ungewöhnlich fasziniert, obwohl ich ja kaum drei Worte mit ihr wechselte und sie nur Minuten sah. 

Ich zündete mir eine Kippe an, paffte genüsslich und schaute mir die reizvolle Umgebung an, unvermeidlich auch den Platz musternd, wo ich Laine gesehen hatte. Nun sie war nicht mehr dort. Gut dachte ich sozusagen erleichtert, keine Ablenkung mehr, aber denkste. Beim weiteren die Blicke schweifen lassen, entdeckte ich sie plötzlich viel näher, fast genau gegenüber am Ufer, wo sie scheinbar ganz locker entspannt, barfuß auf einem Baumstamm hockte. Wieder in einem weißen, sexy geschnittenen, dünnen Shirt Oberteil und kurzen Jeans Shorts. 

Auf diese Entfernung waren ihre verlockend weiblichen, noch jugendlich frischen, aber wunderschön fraulich aufgeblühten Formen, selbst ohne Fernglas deutlich zu erkennen. Altersmäßig sind Girl Frauen in dieser Entwicklungsphase schwer zu schätzen. Laine könnte genauso gut 16 wie 19 sein, aber Instinkt und Erfahrung ließen mich vermuten, dass sie eher jünger sein dürfte als bereits volljährig. Jedenfalls ein entzückender Anblick reizender Weiblichkeit mit einer Figur von Model Format. 

 

Plötzlich drehte sie ihren Kopf zu mir und schien ein winziges Lächeln auf den Lippen zu haben. Fast so als wolle sie ausdrücken: „worauf wartest du noch, Idiot?!“ Ach, verflixt…, was solls? Spontan ergab ich mich sozusagen meinem kürzlich wieder beschriebenen Schicksal, irgendwie ständig in irgendwelche Verwicklungen mit weiblichen Wesen zu geraten.  

Also drückte ich die Kippe aus, trank noch einen Schluck vom Fruchtsaft und sprang kurz entschlossen kopfüber in die kühlen Fluten, schwamm zügig zu ihr ans Ufer. Entstieg tropfend den Fluten wie Adonis himself anno dazumal *grins* und lächelte freundlich ein: 

»Hey Laine, was machst du denn ausgerechnet hier?« 

»Das Gleiche könnte ich dich fragen Steve!« Tat sie typischerweise wieder auf „ich bin voll cool!“, schaute aber eindeutig interessiert und sogar etwas erfreut, wie ihre schönen, graublauen Augen verrieten.  

»Stimmt könntest du. Sag bloß, du lebst hier in der Gegend?« Schaute ich etwas genauer hin. Laines Oberlippe wirkte direkt unter der Nase leicht geschwollen und etwas verletzt. So als hätte sie dort eine kräftige, verrutschte Ohrfeige oder ein unschöner, gemeiner Schlag erwischt. Oder vielleicht auch ein Ausrutscher, ein Sportunfall oder so was. Eindeutig muss sie ziemlich sportlich und gut durchtrainiert sein, verrieten die Bewegungen von Muskelpartien, unter ihrer weiblich zarten, weichen Haut.  

»Genau das… und du bist ganz zufällig hier?« Guckte sie ein bisschen skeptisch, aber durchaus auch freundlich. 

»Aber ja, was denn sonst?! Na, das kann man einen überraschenden Zufall nennen.« 

»Ja… eine sehr schöne, elegante Yacht…, ähm deine?«  

»Danke ja…, verstehst du etwas von Segelyachten und segeln?« *lächel* 

»Cool! Ich war schon mit segeln, bevor ich richtig laufen konnte.« Meinte sie in diesem Tonfall, den vor allem junge Menschen unwillkürlich haben, wenn sie meinen, dass etwas doch ganz klar wäre und es alle wissen müssten. 

»Schau an. Dann kennst du dich gut aus, nehme ich an?« Huschte mein Blick immer wieder zu ihrer verletzt aussehenden Oberlippe; eindeutig geschwollen, im Vergleich zu gestern und auch ein bisschen wund zwischen Nase und Mund. Offenbar hatte sie irgend so etwas wie ein dickes, eigentlich durchsichtiges Wund Gel aufgetragen, aber aus der Nähe bemerkte man es, wirkte die Partie etwas verschwommen. 

»Ich kenne mich aus!« Meinte sie nur cool. »Du guckst auf meine Lippe?! Ich habe gestern beim Kampfsport einen blöden Schlag abbekommen…« 

»Ah so, na ja, so was passiert. Du machst Kampfsport?« 

»Eigentlich nicht direkt Kampfsport. Sportgymnastik und so für die Fitness; manchmal auch mit Kampfsport Elementen zur Selbstverteidigung. Kann ein Girl gut gebrauchen, wenn Kerle zu aufdringlich werden!« Blinzelte sie leicht verschmitzt. 

»Stimmt! Werden denn viele zu aufdringlich? Vermutlich ja, bei einem so schönen Girl wie dir, wie?!« 

»Danke… na ja, manchmal so einige. Meist wenn sie zu besoffen sind, die Deppen.« 

»Typisch, ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm?!« 

»Nicht viel schlimmer, als was die meisten Girls ertragen müssen. Du bist da anders, schätze ich…« 

»Ach ja? Wie kommst du denn darauf Laine?« 

»Du… äh keine Ahnung…, kommst mir wie ein echter Gentleman vor. Habe einfach diesen Eindruck.« Blinzelte sie und rutschte von dem schrägen Baumstamm runter ins Gras, reckte und streckte sich mal kurz auf typische Art. Bei einer so toll gebauten Schönheit musste das unvermeidlich reizvoll, ein bisschen erotisch wirken, wie sich ihr schöner, fitter Körper bewegte. Sie hatte unter dem dünnen, sexy Oberteil offensichtlich keinen BH an, so wie ihre fraglos wunderschönen Brüste wogten. Alles in Allem sozusagen pure, jugendliche Verlockung, gleich ob sie wollte / es darauf anlegte oder nicht. 

»Das nehme ich als Kompliment. Für mich ist es selbstverständlich, weibliche Wesen als Gentleman zu behandeln. Du musst also keine Angst vor mir haben höhö 

»Ich habe keine Angst. Wo bist du her? Australier bist du nicht, oder?!« 

»Ich bin geborener Deutscher, habe auch einen US-Pass und sehe mich selbst viel mehr als Kind des Universums, planetarer Weltbürger, Europäer und wenn überhaupt, ganz zuletzt als Deutscher.« 

»Steil… etwa hierher gesegelt?« 

»Nein geflogen und in Sydney dieses Schnäppchen erworben« Handbewegung und Blick auf die dümpelnde AMELIA. 

»Schnäppchen? Das ist doch eine Amel oder? Ne 55er oder 60er? Eher eine Millionärsyacht, würde ich sagen!« 

»Richtig du kennst dich wirklich aus. Eine 60er, Top ausgestattet, aber wegen quasi Notverkauf sehr günstig zu haben.« 

»Was nennt ein Mann wie du noch günstig?« Strich sie sich mit dieser typisch weiblichen Art Haarsträhnen zurück. 

»Weit unter Neupreis.« 

»Aber trotzdem noch siebenstellig, stimmts?!« Blinzelte sie auf ihre typische „voll cool“ Teenager Art junger Menschen. Nur scheinbar voll cool, denn wer Menschenkenntnis und Erfahrung hat, erkannte eindeutig nicht wenig Interesse in ihren Augen. Außerdem redete und formulierte sie in einer Art, die ein gehöriges Maß an Cleverness verriet. Ein naives Dummerchen ist Laine eindeutig nicht! Und selbst Segler, die sich auskennen, haben nicht unbedingt die ungefähren Preise von solchen Yachten im Kopf; Laine anscheinend schon. 

»Gewiss sonst wäre es schon fast ein sittenwidriges Schnäppchen.« *grins* 

»Sittenwidrig?« Warf sie die Haarmähne mit einer Kopfbewegung zurück über die Schultern und guckte fragend. 

»Das ist eine Art Rechtsbegriff. Man nennt ein Geschäft sittenwidrig, wenn dabei eine Seite extrem übervorteilt wird. Oder wenn ein Vertrag Regeln enthält, die nicht mit den sonstigen Gesetzen konform gehen, sondern dagegen verstoßen. Dann muss sich in funktionierenden Rechtsstaaten die übervorteilte Seite auch nicht daranhalten 

»Ach wusste ich gar nicht, interessant. Also wenn mir jemand einen Vertrag aufdrückt, nachdem ich ihm mein 1.000,- Bucks Handy für 100,- verkaufe, dann wäre das… äh… sittenwidrig und müsste ich mich nicht daranhalten 

»Ganz so einfach ist es nicht; wenn du es freiwillig getan hast, warum auch immer, ginge das schon OK, wäre sozusagen deine Schuld. Aber ich bin kein Jurist Laine und kann dir das im Detail nicht erklären. Es ist nicht zuletzt auch Auslegungssache z. B. eines Richters, der darüber urteilen soll. Die generelle Definition lautet ungefähr folgendermaßen: -Ein Rechtsgeschäft ist sittenwidrig im Sinne des deutschen § 138 Abs. 1 BGB, wenn es nach seinem Inhalt oder Gesamtcharakter, der durch umfassende Würdigung von Inhalt, Beweggrund und Zweck zu ermitteln ist, dem Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden widerspricht.- Man nennt so was auch „Gummiparagraph“, weil man ihn dehnen und ganz unterschiedlich auslegen kann. Aber wollen wir hier jetzt wirklich eine Jura Vorlesung machen?« Grinste ich breit. 

»Bloß nicht haha!« Lachte sie zum ersten Mal, verzog dabei das Gesicht, wohl weil ihr dabei die verwundete Lippe Schmerzen bereitete. »Aber hey, du kannst echt gut erklären. So dass man es auch dann einigermaßen versteht, wenn man eigentlich gar keine Ahnung davon hat.« 

»Na du bist doch offensichtlich clever genug, um auch komplizierte Dinge zu verstehen.« 

»Meinst du? Ich halte mich nicht für besonders clever.« 

»Wieso denn Laine? Fishing for Kompliments oder unterschätzt du dich vielleicht?« Zündete ich mir eine Zigarette und empfand es als ziemlich angenehm, mit der jungen Schönheit zu plaudern.  

»Ach weiß auch nicht. Was machst du eigentlich? Außer segeln, meine ich.« 

»Oh je das ist kompliziert…« versuchte ich mal wieder, in relativ wenigen Worten, ohne einen allzu langen Vortrag zu halten, einer Fremden mein sehr ungewöhnliches Leben kurz zusammengefasst einigermaßen zu erklären. 

»WOW… klingt voll spannend. Wie kommts, dass du so viele ganz verschiedene Sachen machst und… äh kannst?« 

»Nun Laine, für mich ist das ja völlig normal; es ist doch nur im Vergleich zu den eher eintönigen Leben der meisten Menschen außergewöhnlich. Als ich jung war wunderte ich mich immer darüber, dass so viele nur irgendeinen Job machen, vielleicht noch ein- zwei Hobbys haben und ihnen das genügt. Natürlich machte ich damals auch noch viel weniger als heute, hatte aber immer viele, ganz verschiedene Interessen und war sehr unglücklich, als ich die ersten Jahre zum ausreichenden Geld verdienen, auch nur einen oder höchstens zwei unterschiedliche Jobs machen konnte. Je mehr finanzielle Freiheiten ich im Laufe der Zeit erreichte, desto mehr konnte ich dann mein Leben, ganz nach meinen Vorstellungen gestalten.« 

»Cool! Ich kenne auch nur Leute, die eine Sache machen und können. Höchstens zwei, aber nicht mehr. Und viele können das, was sie machen, noch nicht mal gut. Du bist ein… äh… erstaunlicher Typ.« Lächelte sie verhalten, auf ihre meist bemüht „ich bin voll cool“ Art, wie es halt gerade junge Menschen für wichtig halten.  

War ich als junger Bursche genauso? Na ja, nicht genauso so, aber doch auch ziemlich ähnlich. In Wahrheit ist das ja nur ein Anzeichen, für eine noch nicht ausgereifte Persönlichkeit und somit völlig normal. In dieser Lebensphase versteckt man sich quasi hinter dem voll cool sein. Wenn ich heute so manches erinnere, was ich damals als Teen zumindest manchmal trieb, treibt es mir geradezu die Schamesröte ins Gesicht, so blöde war so einiges davon. *schmunzel* 

»Na du bist aber auch nicht uninteressant Laine. Was machst du so?« 

»Ich? Ach, ich bin eigentlich ein ganz normales Kleinstadtgirl und mache, was alle machen.« Winkte sie ab und schien mir lieber nicht darüber reden zu wollen, was mich etwas verwunderte. Die meisten jungen Menschen reden gerne über sich selbst, was im Abgleich und sozusagen austesten mit dem sozialen Umfeld, ja auch zum Erwachsen werden dazu gehört. Na gut, ich insistierte nicht und stellte keine Nachfragen.  

Jedenfalls scheint auch Laine eher etwas ungewöhnlich zu sein. Allein schon dass ein so schönes Girl, dass fraglos heftig von Jungs umschwärmt wird und für ihre Freundinnen eine Art Vorbildfunktion hat, hier so lange alleine rumhängt und mit einem vergleichsweise alten Knacker wie mir schwätzt, statt sich mit einer typischen Clique zu vergnügen, war auffällig ungewöhnlich. Sie schien mir eher der Einzelgänger Typ zu sein, was häufig ein Anzeichen für besonderer Sensibilität, überdurchschnittlicher Intelligenz usw. ist. 

 

Wir schwiegen einige Zeit, sozusagen in gegenseitiger Sympathie, während ich noch eine rauchte und sich die Sonne langsam zum Horizont neigte. Auch ungewöhnlich, dass die Schöne da so still hocken blieb, nicht dauernd plapperte oder versuchte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. 

»So ich muss dann mal…«  

»Ich gehe noch mal…« 

Fingen wir beide nahezu gleichzeitig an zu reden. 

»Du zuerst!« Grinste ich. 

»Nee du!« 

»Quatsch ich habe es zuerst gesagt, also los!« 

»Na gut haha…, ich wollte sagen, dass ich noch mal schwimmen gehe, bevor es wieder zu kühl wird.« Blinzelte sie weiblich rätselhaft, stand auf, zog sich die Shorts aus (fantastische Beine!) und in einer einzigen, flüssigen Bewegung das dünne Oberteil über den Kopf (fantastisch schöner Busen!). Scheinbar wieder völlig ungerührt „voll cool“, aber ein versteckter, schneller Seitenblick verriet mir, dass sie sehr genau beobachtete, wie ich als älterer Mann auf ihren fast nackten, wunderschönen Körper schaute und reagierte. Na, ziemlich mutig und auch ein bisschen leichtsinnig von Laine, war sie als junges, schönes Teen Girl oder Teen Frau, hier doch ziemlich Abseits ganz alleine mit einem viel älteren, fremden Mann! 

 

Den Slip behielt sie aber an und sprang schon kopfüber in die kühlen Fluten, bevor ich groß reagieren oder etwas sagen konnte. Ganz schön sportlich kraulte sie im flotten Tempo weg vom Ufer und so wie weibliche Wesen in ihrer raffinierten Art nun mal gewöhnlich drauf sind, ging ich davon aus, dass sie mich ganz bewusst und nicht nur zufällig ihre sehr schönen, jungen Reize kurz sehen lies… das raffinierte Biest! Nur warum eigentlich? *schmunzel* 

Wir hatten immer noch über 25° und ich war ja sowieso nur in dünnen Shorts vom Boot zum Ufer geschwommen. Mit einem wasserdichten Beutel, in dem sich Zigaretten und Handy befand, sonst nichts.  

Aber ich hielt es auch für angebracht, gewissermaßen „Gegenmaßnahmen“ zu ergreifen. Als clevere junge Schönheit ging sie garantiert davon aus, dass Jungs und Männer ein bisschen an ihrer Angel zappeln, sich in sie und ihre entzückenden Reize vergucken, wie man so sagt. So wie sie das nun mal bisher kennt, denn das hat sie garantiert nicht zum ersten Mal gemacht. 

Deshalb machte nun ich auf „voll cool“, packte Kippen und Handy wieder in die wasserdichte Tasche, hing sie mir um, sprang ebenfalls per Kopfsprung in die Fluten und schwamm zurück zur vielleicht 25 m entfernt dümpelnden Yacht. Duschte mich wieder auf der ausgeklappten Badeplattform ab und holte mir das vorhin über eine Leine gehängte Badetuch zum Abtrocknen. Durst hatte ich auch und holte mir unter Deck in der Kombüse aus dem Kühlschrank etwas Kaltes zu trinken.  

Fast erwartete… oder sollte ich sagen „befürchtete“ ich, Laine könne auch zum Boot schwimmen und an Bord klettern. Das traute sie sich dann aber doch nicht, zum Glück bin ich versucht zu schreiben. Durch das / die in den Rumpf bündig einlaminierten Seitenfenster konnte ich sehen, dass sie bei ihren Sachen wieder an Land ging. In einer Art großen Strand Umhängetasche hatte sie auch ein Tuch zum Abtrocknen, sowie einen trocknen Slip und ein anderes, rotes Oberteil.  

Dann verschwand sie durchs Gebüsch auf einem schmalen Trampelpfad irgendwo hin. Sie hatte ja erzählt, in dieser Gegend zu leben, aber „Gegend“ ist ein weiter Begriff. Das könnte ein anderes Strandhäuschen quasi nebenan sein, oder auch einige Kilometer entfernt. Dieser Abschnitt der Landzunge hier, ist nur sehr dünn sporadisch bebaut. Die Beach Lodge, welche ich quasi nutzen darf, stand hier ziemlich alleine. Erst etliche hundert Meter weiter, vielleicht auch über einen Kilometer, sah man ein weiteres Strandhaus am Ufer. Ein Blick auf die Satellitenbilder von Google Maps, als ich mich am Morgen über dieses Gebiet informierte hatte auch gezeigt, dass die ganze Landzunge überwiegend dicht bewaldet und nicht bebaut ist.  

Gegenüber der Landzunge, vor welcher ich an der Boje vertäut lag, gab es deutlich mehr Besiedelung am Ufer. Doch von dort kann Laine eher nicht gekommen sein, denn an Land dorthin zu kommen, wäre ein arg weiter Weg. Na egal, ich machte mir einen frischen Café, nahm etwas Obst und Mineralwasser dazu und hockte mich gemütlich ins Cockpit an die Luft, um weiter am Laptop zu arbeiten. 

Natürlich gelang es mir auch jetzt nicht, die Schöne gänzlich aus meinen Gedanken zu verbannen. Aber ich riss mich zusammen und arbeitete noch gut zwei Stunden, so konzentriert als möglich. Dann gönnte ich mir eine Siesta plus Nickerchen. Wohlig erholt räkeln und strecken, duschen und an Deck eine rauchend, überlegte ich: normales Abendessen an Bord und danach noch weiterarbeiten, oder ein bisschen Ausgehen, irgendwo speisen und etwas Unterhaltung haben?  

Ich hatte wenig Lust auf weitere Stunden am Laptop, wäre lieber ausgegangen, entschied mich aber sozusagen pflichtbewusst, an Bord zu essen und noch weiterzuarbeiten 

# 

*brrr* In der Nacht drehte das Wetter auf kalte Südströmung, mit Temperaturen von unter 10°. Die automatische Klimaanlage / Heizung sprang an und sorgte für angenehme gut 23° unter Deck. Tagsüber gab es Regenschauer und auch nicht viel mehr als 17 – 18°. Nun ja, eigentlich ideal um völlig unabgelenkt im Boot konzentriert zu arbeiten. An Bord gab es noch genügen lecker Essen, auch Frischwaren und so nutzte ich den verregneten Tag für intensives Arbeiten. Darüber gibt es natürlich kaum etwas Sinnvolles oder die Leserschaft Interessierendes zu texten. 

Außer Lesen, durchdenken, Mails beantworten, ein paar Telefonate und für mich kochen, unternahm ich also nichts weiter. Noch etwas Kardio Gymnastik für den körperlichen Ausgleich und als es einige Zeit nicht regnete, machte ich noch einen ungefähr einstündigen Spaziergang an Land. Außerdem ein wenig putzen und eine Maschine Wäsche waschen / trocknen, danach in den Schränken und Regalen verstauen.  Zu essen machte ich mir nur eine recht gute Tiefkühlpizza mit extra Tomatensalat, einen Obstsalat und ansonsten halt normales Frühstück und Abendessen mit Brot und lecker- kräftigen Auflagen. Alles nicht weiter erwähnenswert. Nach vielen Stunden lesen am Laptop Screen, hatte ich auch wenig Lust auf TV oder noch ein Buch lesen, entspannte meine Augen und ging schon um 2230 Uhr schlafen… *schnarch* 

# 

Heute war das Wetter wieder deutlich angenehmer, wenn auch noch etwas kühl, mit viel Sonnenschein und immerhin bis zu 22°. Nachdem ich gestern so viel gearbeitet hatte, beschloss ich beim Frühstück mir heute eine Auszeit zu nehmen und mehr vom schönen Lake Macquarie zu erkunden. Mit dem geilen Williams Jet Tender düste ich zunächst zum Museum of Art and Culture Lake Macquarie>>>, mit dem dazugehörigen Skulpturen Park, 1A First St, Booragul NSW.  


 

Das Museum hat von 09 bis 15 Uhr geöffnet und ist ein eher ruhiger, gemütlicher Ort, in landschaftlich hübscher Umgebung. Gut so, denn überlaufene Museen, wo man sich durch Menschenmengen kämpfen muss und kaum in Ruhe die Exponate anschauen kann, mag ich gar nicht. Man kommt ohne Ticket oder Wartezeit sofort problemlos in das modernistische Gebäude rein, die Angestellten sind freundlich und hilfsbereit und es gibt eine ganze Menge zu sehen. 

Bekanntlich verstehe ich nicht wirklich viel von Kunst oder was Kunst genannt wird, fand das Museum aber durchaus interessant und sehenswert. In einem Flügel befindet sich das Three Bears Café; ein hübsches, gemütliches Café mit Außenterrasse, freundlichem Personal, gutem Café und leckeren Speisen. Auf Google werden sie im Schnitt mit 4,3 bewertet, was meinem Eindruck nach angemessen ist. Dort lies ich mich zu Mittag nieder und aß etwas. 


 

Drinnen machen sie auf bewusst altmodisch- rustikal, mit originellem Ambiente, teils auf alt gestylten, teils tatsächlich alten Einrichtungsteilen, was eine spezielle, gemütliche Stimmung schafft. Offensichtlich kommen sie auch bei jungem Publikum, Schülern, Studenten usw. gut an. Jedenfalls sah ich etliche sehr hübsche, sexy- reizvolle Frauen, zwei davon sogar von beeindruckendem Model Format. 

Eine davon, eine schlanke, groß gewachsene Blondine von Anfang 20, blinzelte erstaunlicherweise irgendwie interessiert zu mir rüber, obwohl sie mit einem recht attraktiven Freund oder vielleicht auch nur Bekanntem, 2 -3 Tische weiter drinnen saß. Ich saß draußen im Sonnenschein und wollte eingedenk meines Entschlusses vorerst ohne reizende Weiblichkeit alleine zu bleiben, von meiner Seite eigentlich gar kein Interesse zeigen. So dass es gar nicht erst dazu kommt, dass sich womöglich etwas daraus entwickelt.  

 

Aber na ja, übersehen konnte ich die Schöne natürlich auch nicht. Sie plauderte angeregt diskutierend mit ihrem Tischbegleiter und benahm sich typischerweise auf diese Art schöner, junger und vermutlich auch cleverer Frauen, die genau wissen das Männer sie nicht übersehen können. Wirkte auch sehr selbstbewusst und dürfte sich ebenso Alterstypisch nicht wenig überschätzen, wie es ja bei jungen, attraktiven, cleveren Menschen meist der Fall ist. Machte alles in Allem von Körpersprache, Gesten, lächeln usw., aber auch einen recht sympathisch- netten Eindruck.  

Da noch etliche, attraktive junge Männer hier waren fragte ich mich automatisch, weshalb sie ausgerecht öfters in meine Richtung schaute? Ok mit meinem typischen Gentleman Casual Outfit, war ich wohl eindeutig die eleganteste Erscheinung hier. Und da keine Touristen Saison ist kennt sie vermutlich auch die Meisten, wodurch ich quasi automatisch als auffällig eleganter Fremder etwas Neugierde weckte… schätzte ich. 

In ihrem einfachen, aber hübsch femininen, luftig- lockeren, dünnen Kleid, verbarg sich eindeutig eine Top Figur und obwohl sie ja saß, schätzte mein kundiges, erfahrenes Model Fotografenauge, dass sie über 170 cm Körpergröße haben könnte. Für Model Scouts und Fotografen. die beide stets auf der Suche nach diesem Frauen Typus sind, definitiv ein Fall sie anzusprechen, um Kontakt aufzunehmen und zu schauen, ob man sie nicht dafür gewinnen könne für die Cam zu posieren.  

Aber ich wollte mich ja nicht ablenken lassen, zumindest solange ich mit den aktuellen Arbeiten beschäftigt bin. Also ignorierte ich sie sozusagen, zahlte und ging in einer versteckten Ecke neben dem Gebäude eine rauchen. Doch auch hier konnte ich meinem Schicksal, der holden Weiblichkeit, nicht entkommen. *seufz* 

Gerade hatte ich zu Ende geraucht und wollte nun zur Verdauung durch diesen Skulpturen Park spazieren, da kam genau diese Blonde doch tatsächlich direkt auf mich zu. Jetzt stehend erkannte ich, dass sie die 170 cm Marke wohl doch knapp verfehlt, aber da ich nicht für potenzielle Fashion Models rekrutiere, spielt das ja keine Rolle. 


 

»Hey Mister…, Sir…, du bist doch dieser Captain Steve oder? Ich bin Kate.« Drückte ihre Art die typische Überzeugung schöner Frauen aus, dass jeder Mann, mit dem sie redete, ganz selbstverständlich natürlich Interesse an ihr hat und gerne mit ihr plaudert. Aber so leicht machte ich es ihr dann doch nicht! *grins* 

»“Dieser Captn Steve“? Was soll das heißen?« Schaute ich cool desinteressiert. 

»Na dieser Captain Steve, von dem ich schon hörte und ihn im Yachtclub sah! Guck nicht so, ich bin eine Surfer Freundin von Patty!« 

»Ach was, na so ein Zufall?! Hi Kate, also bist du auch so eine Surfer Verrückte?« Schaute ich schon freundlicher. Patty mag ich, bin mit ihr schon mehrmals gesegelt (auch intim ins Bett *grins*). 

»Genau haha…, ich versuche Pro zu werden. Hast du bitte etwas Zeit für mich?« 

»Wolle gerade durch den Skulpturen Park schlendern, wobei du mich begleiten kannst.« Lächelte ich. Kates Art sich zu geben und zu reden, deutete auf zielbewusste, auch etwas berechnende Willenskraft hin und halt diese mit etwas Selbstüberschätzung typische Überzeugung junger Menschen, insbesondere schöner junge Frauen, dass sie leicht alles erreichen und bekommen, was sie wollen. Aber nicht auf diese arrogant berechnende, sondern durchaus noch sympathische Art. Ich schätzte sie auf 21 oder 22, vielleicht auch noch etwas weniger und in diesem Alter ist es völlig normal zu glauben, dass einem quasi die Welt zu Füßen liegt oder man sie leicht erobern könne. *schmunzel* 

»Abgemacht, danke Steve. Ja echt ein steiler Zufall, dir hier in Aussiland über den Weg zu laufen.« Hakte sie sich ganz unkompliziert lächeln selbstbewusst bei mir unter und passte ihre Schritte meinem Schlender- Gang an. 

»Bist du auch ein Cali Girl Kate?« 

»Bin ich; war für ein kleines Surfer Event an der Gold Coast und schaue mir jetzt noch Land und Leute an. Aussi Land ist doch ein Surfer Paradies. Viele Typen sind begeisterte Surfer. Find es voll steil hier. Und du bist wahrscheinlich mit einer Segelyacht unterwegs, stimmts? Patty erzählte, dass bist du meistens?!« 

»So ist es Kate.« Spazierten wir gemächlich durch das hübsche, kleine Parkgelände am See, mit seinen originellen Skulpturen. So untergehakt streifte ab und zu ihr kleiner, knackiger Busen meinen Oberarm, was mir natürlich auch nicht unangenehm und garantiert berechnende Absicht von ihr war. 

Einige Zeit macht wir den üblichen kennenlern- Small Talk, wobei hauptsächlich Kate von sich erzählte. Typisches All American & California Girl der attraktiven Sorte, gut in der Schule mit Top Abschluss, sportlich aktiv und seit ihrem 11 Lebensjahr begeisterte Surferin. Locker sexy selbstbewusst, beliebt und umschwärmt. Zwei Jahre sogar Klassensprecherin, hat auch schon mal ein bisschen gemodelt, um sich damit extra Taschengeld zu verdienen und bekannter zu werden.  

Nun träumt sie davon professionelle Surferin zu werden und zu den ganz Wenigen zu gehören, die mit ihrer Leidenschaft tatsächlich gutes Geld verdienen und davon leben können. Das Schaffen nur extrem Wenige und wenn, geht es ähnlich wie beim Modeln nur für wenige Jahre. Äußerliche Attraktivität ist natürlich sehr nützlich, wenn es darum geht Aufträge z. B. als sexy Model, von Surfbrett Herstellern und ähnlichen Firmen zu bekommen. Feste Verträge von Surfsport Vermarkter Firmen / Teams bekommen auch nur die Allerwenigsten, wozu es wiederum hilfreich ist bei Surfwettbewerben aufzufallen und zu gewinnen. 


 

»Patty erzählte mir wie du ihr geholfen hast ein bisschen bekannter zu werden und Aufträge von… (einem sehr bekannten Unternehmen im Surfer Business) zu bekommen. Du hast sicherlich schon erraten, worauf ich hoffe?!« Lächelte die Schöne und rieb erneut ihren kleinen Busen an meinem Arm, die Raffinierte. *schmunzel* 

»Das liegt doch auf der Hand, nicht wahr Kate?!« 

»Yes Sir haha. Darf ich dich also fragen…, also ich bin auch eine gute Seglerin, kenne mich einigermaßen mit Yachten und Sailing Saltlife aus und so. Würdest du mir auch ein bisschen helfen? Tolle Fotos von mir schießen, mich promoten und so? Mir auch mal so einen Auftrag, wie den für Patty vermitteln?« Ging sie sozusagen direkt aufs Ganze, ohne groß drum herumzureden. Entweder aus eigener Cleverness oder weil ihr Patty über mich erzählt hatte, dass ich die direkte Sprache ohne Getue bevorzuge.  

»Hm… bist du eine gute Surferin Kate? Besser als Patty, die egal wie sehr ich sie mag, garantiert nie wirklich erfolgreich in eurem verrückten Surfer Business sein kann. Bitte eine ehrliche, objektive Einschätzung, kein blabla, dass mag ich nicht. Du bist doch eindeutig clever genug und kein naives Dummerchen, dass nur illusorischen Träumereien nachhängt!« Setzten wir uns auf eine Bank am Ufer, wo ich mir eine Kippe anzündete und ihr nun so ernsthaft fest in die Augen schaute, dass sie hoffentlich verstand besser ehrlich zu sein. 

»Harte aber berechtigte Einschätzung von Patty und gute Fragen. Du bist echt ein Profi, der nicht drum herum schwätzt. Aber kann ich mich selbst wirklich objektiv einschätzen?« 

»Versuch es einfach Kate.« 

»Na gut…, ja ich würde sagen, ich bin als Surferin besser als Patty. Wie viel besser…, also das kann ich nicht ehrlich beantworten. Gut genug um Pro werden zu können? Ich hoffe es, weiß es aber nicht sicher. Was ich sagen kann, ist, dass ich alles geben werde, was ich geben kann. Wenn das nicht ausreichen sollte, kann ich es nicht ändern, oder?« Meinte sie offenbar gut überlegt und ich würde schätzen auch ehrlich. 

»Keine schlechte Antwort und Selbsteinschätzung Kate. Das hätten eher wenige so formulieren können, Respekt. Du segelst also auch gerne auf Segelbooten?« 

»Oh ja, ich LIEBE das Meer! Am meisten beim Surfen aber auch sehr gerne beim Segeln. Meinst du, ich könnte einige Zeit bei dir einsteigen? Ich kann natürlich auch putzen, kochen und scheue mich nicht vor Arbeit.«  Lächelte sie sozusagen so verführerisch und verlockend, wie weibliche Wesen sich halt gerne geben, wenn sie etwas von einem Mann wollen und ihn dazu ein bisschen bezirzen, ihnen wohl gesonnen stimmen möchten. *schmunzel* 

»Denkbar… allerdings bin ich derzeit sehr mit geschäftlichen Angelegenheiten, Unterlagen usw. beschäftig, werde auch so schnell nicht weiter segeln. Was ich momentan so gar nicht gebrauchen kann, wäre zu viel weibliche Ablenkung, wenn du verstehst was ich meine?!« Lächelte ich freundlich, fand Kate alles in Allem ziemlich interessant und auch durchaus sympathisch, clever und vermutlich auch menschlich ganz OK.  

Bekanntlich täusche ich mich nur äußerst selten in der Einschätzung fremder Menschen, vertraue auf meine Erfahrung, Menschenkenntnis, Empathie und Bauchgefühl. Das Kate, ganz typisch für clevere, junge und zudem sehr attraktive Frauen sich voll cool gibt, so als würde ihr gar Nichts etwas ausmachen und wäre wie zu wortwörtlich Allem bereit, ist für Frauen ihres Typus nicht ungewöhnlich. Das muss nicht viel zu sagen haben und verrät auch nicht viel darüber, wie es in ihr drinnen wirklich aussieht. Sozusagen was sie wirklich für ein Mensch ist. In dieser Lebensphase spielen viele eher eine Art Rolle dessen, was sie sein wollen, nicht was sie wirklich sind. 

»Ach so… no Problem Steve. Ich bin keine Nervensäge. Sonst ist momentan niemand an Bord?« 

»Nein aber wahrscheinlich bald.« 

»Noch nicht mal ein Betthäschen haha? Patty meinte du lebst polyamorös und hast dauernd schöne Frauen an deiner Seite?!« 

»Auch kein Betthäschen, wobei ich diejenigen Frauen, auf welche solch eine Bezeichnung passen würde, sowieso nicht so gerne bei mir hätte! Wieso? Willst du dich um diesen Posten bewerben hoho 

»Ahaha… eingebildet biste gar nicht, wie?« 

»Keine Spur Kate, es ist einfach, wie es ist.« Grinste ich cool.  

»Erstaunlich…« 

»Was denn Kate?« 

»Ich dachte, Patty übertrieb mit ihren Erzählungen von dir. Aber du bist ja echt so.« Guckte sie leicht verwundert. 

»Positiv oder negativ überrascht?« *breitgrins* 

»Haha… eigentlich positiv. Hey, vielleicht sollten wir mal ganz offen einiges klarstellen.«  

»Ich bitte darum Kate! Offen und direkt ist mir immer lieber!« 

»Ich weiß das du polyamorös lebst und viele Geliebte hast, Das du schöne Frauen liebst und sie leidenschaftlich gerne Akt fotografierst. Und ich ahne, dass du ein ungewöhnlich interessanter Typ bist, der mir, ich gebe es zu, als Mann auch gefällt. Dass du mir mit deinen tollen Verbindungen und Beziehungen nützlich sein kannst, muss auch nicht groß erwähnt werden, oder?« Zupfte sie den Saum ihres Kleides zurecht. 

»Liegt alles auf der Hand; ich sehe, du bist sehr clever. Aber ich höre da auch ein deutliches „Aber“ heraus?« 

»Aaaaber… haha…, nein im Ernst, ich bin keine berechnende Tussi, die mit jedem ins Bett geht, nur weil er mir nützlich sein könnte! Und will mich ganz sicher auch nicht aufdrängen. Klar?« 

»Klar, na klar Kate. *grins* Also was genau stellst du dir vor?« 

»Wie wäre folgendes Steve: ich steige als Mitseglerin bei dir ein. Wir shooten ein bisschen, ich bin nicht geniert oder verklemmt; lernen uns besser kennen und schauen mal, wie wir klarkommen. Ich nerve und störe dich nicht bei deinen Geschäften und du benimmst dich wie ein Gentleman. Dann schauen wir mal, was daraus wird… und wenn du meinst ich wäre es wert, mir mit deinen Beziehungen zu helfen, dann wäre ich dir dafür dankbar und würde mich freuen. Kommen wir nicht miteinander klar, wars das und ich verschwinde wieder. Wie hört sich das an Steve.« Schaute sie mir mit selbstbewusst festem Blick in die Augen. 

»Akzeptabel Kate. Offensichtlich bist du auch eine ungewöhnlich interessante Frau, die mir gefällt. Zu ergänzen wäre noch: keinerlei Besitzansprüche, kein unlogisches Weiber bla bla, keine Eifersucht, kein typisch weibliches „ich bin da und jetzt musst du als Mann gefälligst dankbar dafür und ich dir wichtiger als alles andere sein!“, wie ihr das so gerne auf raffinierte Art manipulativ anwendet. All das zieht bei mir nicht und verärgert mich nur. Abgemacht?« 

»Cool und für dich gilt: ich bin nicht deine Sexsklavin oder so was, dann abgemacht.« Schauten wir uns an, als wären wir beide professionelle Business Typen, die ohne bla bla knallhart eine Vereinbarung treffen. Aber eindeutig auch mit Sympathie und zumindest etwas gegenseitigem Interesse als Mann und Frau aneinander. 

»Hört sich gut an. Wann willst du an Bord einziehen Kate und welche Vorstellung hast du über den Zeitraum?« 

»Wie wäre es mit sofort? Muss nicht sein, ich kann auch noch Tage wegbleiben und weitermachen wie bisher, wenn ich sonst störe. Aber im Moment würde es mir gut passen. Der Typ, den du bei mir am Tisch gesehen hast, bei dem penne ich zurzeit. Ein netter Kerl, aber seit ein paar Tagen fängt er an, genau die Besitzansprüche zu stellen, die du auch nicht magst. Nur weil ich bei ihm pennen darf; du verstehst? Das Geld für eine Pension oder so was, würde ich gerne sparen. Ich hab's nicht so dicke.«  

»Verstehe… also OK. Wenn du mich ungestört meine geschäftlichen Sachen erledigen lässt, mir die Arbeit von kochen, putzen waschen usw. abnimmst und kein Problem damit hast, kannst du meinetwegen gleich eine Gästekabine belegen. Kommen wir nicht miteinander klar, fordere ich dich höflich und freundlich auf wieder zu verschwinden und du tust das dann auch ohne Ärger zu machen. Deal?« 

»Deal!« Stimmte sie zu und wir gingen gleich ihren Kram abholen. Typisch junge Frau auf Reisen, war das nicht allzu viel und nur ihr Surfbrett war etwas sperrig. Erfreulicherweise war „der Typ“, bei dem sie pennen durfte, nicht anwesend. Kate hinterließ ihm einen Zettel, ich fragte nicht was darauf stand. Dann schafften wir alles zum Tender, der an einem Anlegesteg einer Marina, südlich des Museums vertäut war. Die ganze Aktion dauerte keine Stunde. 


 

»Ein Williams WaterJet Tender… cool!« Stellte Kate sachkundig fest, kennt sich also offensichtlich wirklich ziemlich gut mit „Yachting“ usw. aus. 

»Ja ein geiles Teil… aber schweineteuer!« 

»Ich weiß, in Cal kenne ich einen, der hat eine 520 Sportjet. Bei Surfer Events benutzen die Helfer und Retter auch gerne Jet Antriebe, meist Jetski. Wegen dem viel geringeren Verletzungsrisiko gegenüber Schrauben.« Schafften wir ihren Kram hinein, kletterten hinterher und ich startete den Motor. Schon düsten wir los, was mit diesen klasse Beibooten wirklich fun macht. Mit dem BRP Rotax Ace 903 Motor, 90 PS, erreicht das Teil bis zu gut 40 kn oder 75 km/h.  

Nachteil: der relativ hohe Spritverbrauch bei einem Standard 50 l Tank; dieser hat eine zusätzliche Reserve von ungefähr 33 l. Mir hätte ein z. B. 50 PS Antrieb völlig gereicht, auch wenn es Spaß macht, mit Power übers Wasser zu zischen. Aber als Beiboot einer Langfahrt Segelyacht, braucht man normalerweise wirklich nicht so starke Antriebe; noch nicht mal um damit als Zug Boot z. B. Wasserski Spaß zu haben oder Spaß- Bananen zu ziehen. Dafür würden schon 30 bis 50 PS genügen.  

Doch als Yacht Tender sieht man Williams 345 Sportjets selten. Die werden vor allem für Leute gebaut, die damit wirklich Spaß haben und sportlich unterwegs sein wollen. Die meisten Fahrtenyacht Beiboote haben dagegen meist irgendwas zwischen 3 und 10 PS Antriebe, manchmal auch bis zu 25 PS, damit die Tender als Zug Boote für eben z. B. Wasserski dienen können; doch das ist schon eher selten. Hauptsächlich sollen solche Tender einfach als Zubringer von schönen Ankerplätzen an Land und zurück dienen. In der Bluewater Cruiser Community wird es gar nicht gerne gesehen, wenn jemand mit stark motorisierten Beibooten durch ein Feld ankernder Yachten brettert, Schwell verursacht und Radau macht. Deshalb und weil bei dem meist hohen Wellengang draußen auf See hohes Tempo in einem kleinen Boot auch ziemlich unpraktisch, ja gefährlich ist, ist man gewöhnlich sowieso eher gemächlich unterwegs. 

Mit zwei Personen, Kates Gepäck und dem sperrigen Surfbrett, gab ich selbstverständlich auch nicht angeberisch Vollgas, sondern war mit stabilen ca. 25 kn auf dem ziemlich ruhigen Wasser unterwegs. Als ich auf die AMELIA an ihrer Ankerboje noch deutlich langsamer zusteuerte, staunte Kate erfreut. 

»WOW das ist ja eine echt schicke, moderne, elegante Yacht.« Schon legten wir an und auch dabei zeigte sie Wissen, Erfahrung und Können. Ich am Steuer ging Breitseits an die achtern ausgeklappte Badeplattform und schon sprang sie mit der Festmacherleine darauf, vertäute diese ordentlich, zog den Tender seitlich heran und nachdem ich den Motor ausgeschaltete hatte, reichte ich ihr das Gepäck und das sperrige Surfbrett hinüber. Viele machen dabei sozusagen Handhabungsfehler, wodurch das Boot wieder wegtreibt und der Spalt Wasser zur Plattform immer größer wird. Sie ging routiniert eindeutig erfahren zu Werke und machte alles richtig. *freu* 

Ich kletterte auch an Bord, entriegelte den verschlossenen Niedergang und rauchte erstmal eine, während sie ihren Kram nach unten schaffte. Das Surfbrett wurde zunächst an der Reling vertäut. Kate richtete sich ein und verstaute ihre Sachen. Ich schaute routinemäßig nach der Wetterprognose und im Laptop nach wichtigen Mails… nichts, was sofort erledigt werden müsste.  

»Ich gehe erst mal duschen, wenn es recht ist…« rief die Schöne hoch zu mir im Cockpit. Ich hielt es nicht für nötig darauf zu antworten und ging davon aus, dass sie mit ihrer offensichtlichen Erfahrung auch wusste, wie das auf einer Yacht funktioniert. Auf einem Boot ohne Landanschluss, hat das Wasser aus den Tanks selbstverständlich nicht den starken Druck wie an Land und begrenzt man das Duschvergnügen, um nicht zu viel zu verbrauchen. Der Abfluss läuft auch nicht so problemlos, ohne nachzudenken wie an Land, sondern wird über eine Pumpe aktiviert und natürlich sollten in diesen Abfluss nach Möglichkeit weder zu viel Haare noch irgendwelchen kleinen Teilchen geraten, welche man an Land gedankenlos einfach runterspült. 

»Aaah… das tat gut…« erschien sie breit lächelnd und nur eher nachlässig in ein Badetuch gewickelt, frisch und sexy. Bei einer schönen, toll gebauten jungen Frau, natürlich immer ein reizvoller Anblick schöner, nackter Schultern, mit sofortiger Aktivierung des unvermeidlichen männlichen Kopfkinos, durch die Vorstellung und das Wissen darum, dass sich darunter nur noch schöne Weiblichkeit Pur und nackig verbirgt. Immer eine verlockende Vorstellung! Und immer ist da diese heimliche Hoffnung im Spiel, dass so ein Badetuch doch abrutschen und entzückende Anblicke entblößen könnte! *grins* 

 

»Tolles Boot hast du da… und was grinst du so…, na männlich halt?« Schmunzelte sie völlig locker, selbstsicher fraulich, obwohl sie es typischerweise ziemlich genau wissen dürfte. 

»Weil ich als Mann unvermeidlich…« erzählte ich es grinsend. 

»Männer haha! Ihr könnt einfach nicht anders.« 

»Nö warum sollten wir auch? Und wenn du ehrlich bist, ist es bei euch auch nicht wesentlich anders höhö.« 

»Klar so ein knackiger Kerl ist auch für uns ein reizvoller Anblick.« Lächelte Kate. Ich zeigte ihr dann erstmal das ganze Boot, erklärte wie alles funktioniert, was auf einer Segelyacht auch nicht so gedankenlos einfach ist, wie in einer Wohnung an Land. Wie erwartete kapierte sie alles sehr schnell und zeigte viele Vorkenntnisse über das Leben an Bord einer Yacht, auch wenn praktisch jedes Boot seine ganz speziellen Eigenheiten hat. 

»Da schau sich einer diese Schalttafeln und dieses Segelpaneel an! Himmel eine 19 m Yacht, die man mit leichtem Fingerdruck segeln kann… voll Steil! Hypermodern alles, wie?« 

»Ja ist ein toller Kahn. Kennst du Amel Segelyachten?« 

»Nein die waren mir bisher unbekannt. Sieht aber Top aus. Alles logisch selbsterklärend aufgebaut. Das kapiert selbst ein Depp schnell, oder?! Elektrische Winschen und Rollsegel kenne ich natürlich, aber ein so perfektes System, alles kinderleicht aus dem geschützten Cockpit handhabbar, sah ich noch nie. Sehr cool! Und alles so schick und elegant. Echt schön, gefällt mir sehr. Kostet bestimmt ein Vermögen, wie?!« 

»Leider ja. *seufz* Amel baut schon seit Jahrzehnten tolle Segelyachten, ist einer der renommiertesten Hersteller in diesem Bereich. Gerade auch für echte Langfahrt Hochseeyachten, nicht nur diese Kähne zum Angeben im Hafen. Die haben massig Erfahrung und wissen was sie tun, was wirklich wichtig ist. Hast du mal die Bezeichnungen Maramu und Super Maramu gehört? (sie schüttelte verneinend den Kopf) Das waren legendäre Fahrtenyachten, mit denen auch legendäre Segler schon vor Jahrzehnten die Welt umsegelten, als das noch etwas eher Außergewöhnliches war. Manche Boote dieser Baureihen sind heute noch auf den Weltmeeren unterwegs und funktionieren bei guter Wartung nach wie vor. Patty war mal mit auf einer alten Super Maramu, mit mir und Crew um Madagaskar segelnd.« 

»Du kennst dich aus Steve. Von all dem habe ich wenig, eigentlich gar keine Ahnung. Ich war schon öfters mit Freunden auf deren Yachten segeln, auch längere Strecken und wenn sie mir zeigten, erklärten wie alles funktioniert, konnte ich schnell als vollwertiges Crewmitglied dabei sein; verstand wie so eine Yacht funktioniert. Ich vergesse auch nie wie ich mir mal auf einem kleinen 10 m Boot mit viel kleinerer Segelfläche, beim Reffen in einer Böe, beinahe einen ganzen Fingernagel ausgerissen habe. Wie wir an mechanischen Winschen schwitzten, echt anstrengend. Das ist wirklich Arbeit. Kann mir also gut vorstellen, wie geil diese Yacht mit ihren großen Segeln sein muss, wenn du alles vom Cockpit aus per Knopfdruck oder Joystick machen kannst.« 

»Oh ja, viele unterschätzen aus Mangel an Erfahrung, welche Kraft selbst wenige Quadratmeter Tuch bei Stärkeren Winden auf See entwickeln können. Dabei braucht man nur mal bei läppischen 50 km/h die flache Hand aus dem Autofenster stecken, um eine Vorstellung davon zu bekommen, welche Kräfte da einwirken, wenn es nicht nur eine kleine Hand, sondern viele Quadratmeter Segelfläche sind.« 

»Stimmt ist echt unglaublich. Als ich mich noch wenig auskannte, versuchte ich auch mal eine Schot mit den Händen festzuhalten. Hat mir viel Haut von den Handflächen gefetzt. War nicht so angenehm.« Plauderten wir noch einige Zeit über solche Themen und Kate wurde mir immer sympathischer.  

 

Dann machten wir uns fertig und schipperten mit dem Tender zu diesem RSL-Club an der Swansea Bridge. Dort war ich am Spätnachmittag mit einem Händler verabredet, der mir die 4 zusätzlichen Seatec Blizzard e Bike Klappfahrräder besorgen wollte. Inzwischen gibt es ein weiterentwickeltes Pro Model und da ich mit diesen E-Klapp- Bikes schon auf mehreren Yachten gute Erfahrungen gemacht hatte, wollte ich möglichst wieder genau diese haben. Natürlich gibt es viele ähnliche Angebote von Herstellern, mache sicherlich ähnlich gut oder vielleicht sogar besser, viele schlechter. Aber wozu herumexperimentieren und vielleicht enttäuscht werden, wenn man mit einem bestimmten Model / Hersteller gute Erfahrungen gemacht hat? 

Der Händler hier, war mir als guter, seriöser Typ von anderen Seglern empfohlen worden und machte auch einen guten Eindruck auf mich. Wenn der als Händler mit Erfahrung den Import nach Australien übernehmen wollte, um es dann an mich auszuliefern, wäre das einfacher für mich. Kostet natürlich auch was Extra, aber sich mit den strengen, australischen Zollbehörden und Einfuhrbestimmungen herum ärgern zu müssen, ist auch kein Vergnügen. Seatec ist eine deutsche Marke der SVB GmbH, Spezialversand für Yacht- und Bootszubehör GmbH, Gelsenkirchener Str. 25-27, D 28199 Bremen. 


 

Der etwas Trockene, ca. 45-jährige Händler, hatte eine clever- kompetente und humorvolle Assistentin, ungefähr im gleichen Alter dabei. Wir unterhielten uns ungewöhnlich gut, nicht nur über Geschäftliches, auch privat. Er ist ebenfalls leidenschaftlicher Segler und da er in dieser Branche Tätig ist, bot er mir auch an die Installationen weiterer Solarpaneele auf den Davids am Heck zu organisieren, welche ich plante. Er ist Ex Militär und Mitglied im RSL-Club, wo ihn anscheinend die meisten kenne und schätzen. 

Da wir so angenehm und sachkundig miteinander plauderten, aßen wir im Club dann auch gemeinsam zu Abend und verabschiedeten uns gegen 2130 Uhr. Zurück auf der AMELIA, schwätzten Kate und ich nur noch kurz, während einer letzten Zigarette von mir im Cockpit. Dann zog sie sich in die Backbord Gästekabine zurück, in welcher sie sich eingerichtet hatte und ich in meine Heckkabine. Gemütlich auf dem Bett liegend, tippte ich noch einiges in den Laptop, drehte mich dann in meine bevorzugte Schlafposition auf der linken Seite und schlief bald ein. 

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