Road Trip Sonntag & Montag arround Lexington KY




Retrospective Flashback Classic Airstream Road Trip
#24.4+5 Sonntag & Montag arround Lexington KY
Sonntag, 23. August 2015 & Montag, 24. August 2015
Wegen der langen Partynacht pennten wir am Sonntag bis fast 11 Uhr aus. Die Klimaanlage hatte sich automatisch aktiviert, da draußen schon am Vormittag schwülheiße fast 30° herrschten und es sich im Wohnmobil natürlich noch mehr aufheizte. Das Aufheizen des Innenraumes ist im Airstream allerdings auch deutlich geringer als im Newmar zuvor; logisch denn die glänzende Alu Hülle reflektiert die Sonnenstrahlen deutlich stärker als eine bemalte GFK Außenhülle. Also ideal für heiße, sonnige Gegenden, aber sicherlich nachteilig im kalten Winter. Wie immer hat halt alles seine vor und Nachteile.
Sandy wollte stöhnend über den Muskelkater vom vielen, heftigen Tanzen gestern, gar nicht aus dem Bett kriechen. *schmunzel* Ich war schon geduscht und soweit fertig, als sie sich immer noch im Bett räkelte und schlummerte.
Doch ein kräftiges Klopfen an die Alu Hülle an der Tür, weckte auch Sandy richtig auf. Ich rief „komme gleich“, zog mir schnell Shirt und Shorts über und ging öffnen, während Sandy lächelnd in die Dusche hüpfte.
„Morning ihr Schlafmützen; wir sind schon lange wach! Kommt ihr zum Grillen zu uns? Dad heizt ihn schon an und wir haben alles vorbereitet!“ Lachte mich amüsiert strahlend Hayley an.
„Morning Schönheit; ja gerne. Sagen wir in 20 Minuten?“
„Klar, keine Eile, lasst euch Zeit!“ Lächelte sie verschmitzt, winkte und spazierte zurück. Etwa ein Viertelstündchen später waren wir schon fertig, schlossen ab und spazierten in die Richtung, in welche Hayley gegangen war.
Hinter einem großen Trailer standen sie mit ihrem kleinen Camper Van und winkten uns schon aus einiger Entfernung, wo sie mit anscheinend weiteren Bekannten vom Platz, bereits ein typisches BBQ vorbereiteten; darunter ein paar verdammt hübsche Girls! *schmunzel*
Der KHP Campground war / ist an diesem Wochenende sehr voll, so das Sam keinen richtigen Stellplatz mehr bekommen hatte, sondern im Grunde zwischen zwei normale Plätze gesteckt wurde und zwar in dem Bereich, wo sich direkt daneben die „billigen“ Zeltplätze ohne Strom und Wasseranschluss für vorwiegend jüngere Camper befanden. Großes Hallo und typisch amerikanische, freundliche Begrüßungen mit mehrfachem „Hi, i´am …, nice to meet you“.
Ich staunte über ihren genialen „freedom-ultimate-tailgate-grill“, der mir viel besser gefiel als der, den ich für den Airstream gekauft hatte. Das Teil hatte ich bewusst noch nie gesehen und nichts davon gehört.
Gleich zwei amerikanisch lockere, freundliche Paare von Ende 20 / Anfang 30 erklärten mir das Ding ausführlich. Der meist verbreitete Freedom Grill FG-50 ist wirklich genial konstruiert und kann z. B. ganz einfach auf einer Anhängerkuppelung montiert und betrieben werden. Bedienung Kinderleicht, dennoch stabile, sichere, sehr praktische und gut durchdachte Konstruktion, Grillgut Ergebnis hervorragend; Toll, ich war  schwer beeindruckt!
Einziger „Nachteil“ aus meiner Sicht: das Ding gibt es nur als Gasgrill und ich bin doch so ein großer Holzkohle Fan! *seufz* Aber auch wenn ich als typischer Stier ein alter Sturkopf bin, ein unverbesserlicher, nicht mehr lernfähiger Betonkopp bin ich auch nicht. Alles was wir dort zu essen bekamen, also das köstliche Grillgut schmeckte äußerst lecker. Zusammen mit der genialen Konstruktion überzeugte mich das so sehr, das ich bereit war ernsthaft darüber nachzudenken mir auch so ein Teil zuzulegen.
Vor allem auch weil der Freedom Grill FG-50 so schnell betriebsbereit ist, man also nicht erst eine halbe Stunde oder länger die Holzkohle anfeuern muss. Bei Pausen unterwegs, also nicht auf einem Stellplatz, wäre das doch ein erheblicher Vorteil, denn man könnte sich schnell mal etwas Grillen. Und weil man ihn außerhalb befestigen und damit auch fahren kann, wäre die Abkühlphase kein Problem.



„Freedom Grill FG-50 Specs:
  • Open Flame Tailgate Grilling
  • 20,000 BTU stainless steel burner
  • 352-square inch cooking area
  • Fold-out integrated side tables
  • Fold down condiment tray
  • Integrated handles for easy carrying
  • 180-degree swing-out arm with transport lock
  • Electronic ignitor
  • Accepts 1 lb. or 20 lb. propane tank (tank & adapter sold separately)
  • License plate brackets
  • Legs to tabletop grill
  • Grill = 45 lbs
  • Swing Arm = 25 lbs
The price on these original Freedom Grill FG-50s is $349.95. (That cheaper than the Margaritaville models being sold on Amazon or Margaritaville’s own web store.)“
Beim Holzkohlegrill ist der Kohlestaub manchmal unangenehm schmutzig, ich muss ihn lange anheizen, dann möglichst sicher die glühenden Holzkohlereste entsorgen und ihn danach genügend abkühlen lassen, um ihn wieder im Wohnmobil verstauen zu können. Ergo nutzen wir ihn nur auf Stellplätzen und nicht unterwegs, wo das alles zu viel Zeit kosten würde.
Zusammengefasst: der aus meiner Sicht Nachteil des fehlenden Holzkohle Grillgut Geschmacks (ich liebe es!) ist tatsächlich so gering, dass die vielen Vorteile des Freedom Grill eindeutig überwiegen! Ich bin mir noch nicht mal sicher ob ich in der Lage wäre einen Unterschied heraus zu schmecken, würde man mir die Augen verbinden und Grilladen sowohl vom Holzkohle-, wie vom Freedom Grill servieren! Und die Standard 25 ib Gaskartuschen gibt es in Amerika praktisch an jeder Ecke.
Fazit: es wäre ziemlich dämlich und uneinsichtig das nicht zugeben zu wollen, nur um Stur an der langjährigen Liebe zum altmodischen Holzkohle Grillen fest zu halten. Auf gemütlichen Stellplätzen kann ich ja unverändert weiter den Holkohlegrill nutzen, wenn ich das will. Ich schätze aber das ich mich schnell daran gewöhnen werde und dabei bleibe; schauen wir mal. *smile*
Bis etwa 1430 Uhr vergnügten wir uns also in sehr netter Gesellschaft beim in Amerika noch beliebter als bei uns Outdoor BBQ. Danach starteten wir vier, zusammen mit drei anderen Campern, eine ausführliche Besichtigungstour nach Lexington.
Die hübsche Stadt mit über 300.000 Einwohnern, für amerikanische Verhältnisse „alt“, lohnt einen Besuch. Es gibt so einiges zu sehen und wir hatten auch dabei viel Spaß zusammen.
„Willkommen in Bluegrass Country, dem "Horse Capital of the World" (Welthauptstadt der Pferde). Sie müssen jedoch kein ausgesprochener Pferderennen-Fan sein, um die natürliche Schönheit, Kultur und Geschichte dieser Stadt genießen zu können. Im Raven Run Nature Sanctuary beispielsweise winden sich Wanderwege durch Wälder, Wiesen und sanft plätschernde Bäche und führen Sie dabei an geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Zudem wartet ein geführter Nachtspaziergang unter klarem Sternenhimmel auf Sie. Lexington ist mit seinen 500 Gestüten der beste Ort der Welt für die Züchtung von Rassepferden. Der Kentucky Horse Park bietet Filme, Pferdeschauen und Ausstellungen. Vergessen Sie nicht, einen Rundgang durch das American Saddle Horse Museum zu unternehmen, das sich der Pferderasse aus Kentucky widmet. In der Rennsaison sollten Sie sich natürlich einige Pferderennen im bezaubernden Keeneland Race Course ansehen. Hier findet sich eine Vielzahl an historischen Schauplätzen, zu denen z. B. die Waveland State Historic Site, das Haus, in dem Mary Todd Lincoln aufgewachsen ist, und das Ashland-Anwesen des berühmten Staatsmanns von Kentucky, Henry Clay, zählen.“ http://www.tripadvisor.de/Tourism-g39588-Lexington_Kentucky-Vacations.html



Eine kleine Umfrage der unersättlichen Girls bei Einheimischen, ergab in kürzester Zeit  wo es hier das Beste Eiscafe gibt. *grins* Unter Androhung gemeiner Strafen zwangen sie uns Männer ihnen zu folgen, damit wir uns dort an Eis, Cafe & Kuchen gütlich tun können; na Ok, ein gutes Eis mag ich auch ab und zu, am liebsten Original Italienisch.
Graeter's Ice Cream
Chevy Chase Plaza
836 Euclid Ave
Lexington, KY
Zwar ist das Greater´s ein typisch amerikanisches Icecream und kein ital. Eiscafe, aber sie arbeiten nach dem „Original Gelato“ Prinzip und alles war wirklich ausgesprochen lecker. Dazu Pikobello sauber mit freundlichem Personal. Genau genommen handelt es sich auch um eine Bäckerei / Konditorei, mit ebenfalls köstlichem Gebäck, Kuchen / Torten und Pralinen; soweit ich das verstanden habe alles Hand- / Selbstgemacht von hoher Qualität.
Also ein verführerischer Traum für die Mädels, die sich gar nicht entscheiden konnten, was sie verputzen sollten. *grins* Ich gönnte mir eine gemischte Portion Raspberry Sorbet, Oregon Strawberry , Caramel Truffle Gelato und Black Raspberry Gelato und es war sehr gut!
Zufrieden ging ich draußen eine Rauchen und Sam folgte mir für ein Schwätzchen. Natürlich interessierte ihn vor allem, was ich den nun von seiner Tochter als Model halte und wie ich ihre Chancen einschätzte. Ich erzählte ihm was ich letzte Nacht mit ihr besprochen hatte und das ich nur geringe Chancen für sie sehe, vor allem im „kleinen“ Promo- Hostessen- Model Bereich, wo sie ein paar Jahre ganz gutes Geld dazu verdienen könnte. Aber eben nicht Hauptberuflich als Fashion Model; dafür ist sie einfach zu klein und in ihrer ganzen Art nicht der bevorzugt gefragte Typ, egal wie hübsch sie ist.
„Ok, danke für deine ehrliche, sachverständige Meinung. Habt ihr irgendwas vereinbart? Willst du mit ihr Shooten?“
„Nicht direkt, nein. Hat sie schon mit dir darüber gesprochen?“
„Ja, heute Morgen. Ich denke sie hat mir alles ehrlich erzählt, was ihr besprochen habt, Respekt, ich finde es sehr gut wie klar und deutlich du ihr auch unbequeme Wahrheiten gesagt hast, ohne unfreundlich zu werden. Und das du auch nicht versucht hast, sie zu Nacktaufnahmen oder so was zu überreden! Dafür möchte ich dir ausdrücklich danken.“ Zwinkerte er „von Mann zu Mann“.
„No Problem, ich halte immer mein Wort.“ Schmunzelte ich. Für einen natürlich emotional engagierten Vater benahm er sich ausgesprochen Rational, was keineswegs selbstverständlich ist.
„Das tun aber nicht alle! Du verstehst das ich als Vater natürlich bedenken hatte?“
„Natürlich, was wärst du für ein Vater, wenn es anders wäre?!“
„Danke, denn als solcher habe ich jetzt ein kleines Problem?“ Schaute er mich auf „militärische“ Art an.
„Nanu, welches denn?“
„Hayley hat mit Sandy gesprochen und würde gerne ein paar Tage mit euch reisen. Sie hofft du machst schöne Fotos von ihr und hast als leidenschaftlicher Profi Fotograf auch Lust dazu, ohne das sie direkt dein Model wird; vor allem nicht dein Akt Model. Sie sagt es gäbe zwischen Fotografen Models auch einen Modus, in welchem das Model nicht bezahlt wird, sondern zum Erfahrungen sammeln mit guten Fotografen posiert; dafür bekommt sie die guten Fotos z. B. für die eigene Sedcard…?“
„Das ist Richtig, diese Variante gibt es durchaus, speziell natürlich bei Anfängerinnen; man nennt das TfP (Time for Pictures) respektive simple Probe Shooting. Aber auch manche, erfahrene Models machen manchmal solche Shooting, wenn sie glauben das es ihnen was nützt. Beispielsweise wenn es ein berühmter Fotograf ist, den sie dann namentlich in ihrer Connection List aufführen können; oder wenn es um ein besonders interessantes Thema geht usw.. Manchmal, eher selten machen Models das auch einfach Just for Fun, weil sie gerne posieren und Spaß daran haben.“ Erklärte ich ihm.
„Wieder etwas gelernt, interessant! Was sagst du dazu; würde ihr das etwas nutzen?“
„Nun ja, schaden würde es jedenfalls nicht; aber da gäbe es doch auch andere Möglichkeiten für sie; hm, wo lebt ihr derzeit?“
„Fort McCoy, Wisconsin, wieso?“
„Ist sie dort vielleicht etwa Einsam? Gelangweilt? Ein abgelegener Standort mit nicht so viel Ablenkung für ein junges, lebenslustiges Girl?“ Überlegte ich.
„Da ist schon was dran! Army Basen sind meist nicht gerade das, was sich Teenager wünschen. Aber sie kennt das ja seit Babyzeiten und hat bisher nicht geklagt. Jedenfalls nicht mehr, als alle Teens gelegentlich meckern und Frust ablassen? Interessante Überlegung, worauf willst du hinaus.?“
„Ich vermute, es geht ihr weniger um das Shooten und was dazu gehört, als viel mehr um generell mal etwas lockerer leben; Abwechslung,  alleine ohne DaddyAbenteuer erleben und so!“
„Du bist verdammt clever, das könnte schon sein!“ Überlegte Sam.
„Ich habe sechs Kinder, davon fünf Töchter groß gezogen und durch die Model Branche auch heute noch viel mit jungen Girls zu tun. Keine Teenager Verrücktheit ist mir unbekannt, könnte man sagen!“ Grinste ich breit.
„Wow, na das kann ich mir vorstellen! Was würdest du mir mit deinem Erfahrungsschatz raten?“
„Nichts! Ich mische mich äußerst ungern in private, familiäre oder Beziehungsgeschichten ein. Auch der klügste, erfahrendste Außenstehende kann niemals alle Feinheiten davon erfassen!“
„Sehr clever! Da hast du recht. Dann bitte ich dich meine Überlegungen zu kommentieren; Ok?“ Lies Sam nicht locker.
„Wens denn sein muss?“ Seufzte ich, aber nicht unfreundlich und lächelnd.
„Als Vater fällt es mir schwer dafür zu sein, dennoch  denke ich das es ihr gut tun würde. Was meinst du?“
„Vermutlich ja; kein Vater kann und sollte auch nicht, seine Kinder ständig beschützen. Zum Erwachsen werden gehören auch negative Erfahrungen, eher unschönere Erlebnisse usw. Wie reagierst du wenn sie sich unterwegs, weg von dir, in einen unpassenden Kerl verliebt und das anstellt, was Teenager eben manchmal so anstellen? Wer soll auf sie aufpassen? Ich etwa? Und wenn ich das nicht schaffe, weil es unmöglich ist das immer machen zu können, wer ist dann Schuld und bekommt deinen Zorn zu spüren? Ich etwa? Oder würdest du dir selbst zu viele Vorwürfe machen, es überhaupt erlaubt zu haben? Kannst oder solltest du ihr überhaupt noch etwas erlauben oder verbieten, wo sie doch jetzt über 18 ist? Verstehst du was ich sagen will?“
„Bullshit ja! Schwierige Sache!“
„Natürlich, so ist das im Leben, seit es Menschen gibt. Sie scheint ja sehr gut erzogen zu sein, also hast du wohl einen guten Job gemacht! Selten sieht man Väter und Teenagertöchter, die so Liebe- und Respektvoll locker, lustig, und tolerant miteinander umgehen!“ Lächelte ich und verstand ihn natürlich sehr gut.
„Danke, wie hast du das geschafft? Alle Kids gut geworden oder auch Problemkinder?“
„Auf Sohnemann bin ich nicht so ganz Stolz, auch wenn er als Mensch Ok ist; lässt sich ein bisschen zu sehr hängen und bittet Muttern um eigentlich unnötige Hilfen usw. Die Töchter sind alle gut geworden. Tja…, auch mit Liebe, Respekt, klaren, eindeutigen Regeln, viel Toleranz und…, es gehört auch etwas Glück dazu. Man kann unendlich viel falsch machen und macht auch unvermeidlich Fehler!“ Seufzte ich überlegend
„Da hast du völlig Recht! Ich…“
„Hey, was redet ihr denn da so endlos?“ Unterbrach Hayley mit unserer aus dem Eiscafe kommende Gruppe und kamen sie lachend zu uns.
„Und was lacht ihr so?“ Grinste ich und nahm die sich an mich schmiegende Sandy in den Arm.
„Edgar (einer der anderen Camper) hat einen lustigen Witz erzählt…haha, plapperten Hayley, Sandy und noch eine Camperin fast gleichzeitig los und steckten sie sich gegenseitig mit neuem Kichern an.
Wir spazierten noch einige Zeit herum und fuhren gegen 21 Uhr zurück zum Campground. Dort setzten wir vier uns noch zusammen vor den Airstream und ich zeigte diesen jetzt endlich Sam, der sich ja für unser glänzendes Raumschiff interessiert hatte. Jetzt im Dunklen war das zwar nicht so gut wie Tagsüber, aber wir waren ja dir ganze Zeit einfach nicht dazu gekommen. Hayley schaute auch neugierig und fand vor allem die Inneneinrichtung todschick. Natürlich gefiel ihm die tolle Kiste auch, wie allen die mit Wohnmobilen was am Hut haben, so ein Dingt klasse finden.
Sam war glücklich mit einem kalten Bier, die Mädels nahmen  ein Glas Rotwein, ich ein halbes und Sandy holte noch schnell ein paar leckere Snacks aus der Küche. So machten wir es uns draußen bequem und genossen die romantische Nachtstimmung auf dem Campground. Wir plauderten über dies und das bis kurz vor Mitternacht, dann gingen wir alle schlafen.


 Montag, 24. August 2015 Hayley
Um 07 Uhr standen wir auf, duschten und eine halbe Stunde später erschienen wie verabredet Hayley und Sam zum gemeinsamen Frühstück. Hayley half Sandy bei der Zubereitung von Pfannkuchen, Rühreiern, Speck usw., für ein klassisches „American Breakfast“. Unterdessen zeigte ich Sam den Airstream im Tageslicht auch von außen, was gestern Abend in der Dunkelheit ja nicht so gut war.
Am Morgen war es mit 17- 18° noch nicht so warm; die hübsche Hayley hatte sogar eine Jeansjacke über ihre gelbes Shirt, zu Beigen Hosen angezogen. Sandy dagegen, an kühl- kalte, nordische Maine Temperaturen gewohnt, fand es warm genug, trug aber immerhin auch ein weißes Langarmshirt zum dunklen, halbschenkellangen Minirock. Beide sahen sehr hübsch aus und lachten Munter beim gemeinsamen arbeiten im Wohnmobil.
„Kommt, Essen ist fertig!“ Riefen sie uns Männer herbei und wir setzten uns an den Klapp Campingtisch auf ebensolche Stühle. Cafe, Mineralwasser und frisch gepresster Orangensaft ergänzten das kräftige Mahl, wobei die Sonne schon kräftig vom Himmel strahlte.
Der KHP Campground leerte sich am heutigen Montag deutlich; schätzungsweise an einem Drittel der Stellplätze bereiteten die Wohnmobilisten ihre Abfahrt vor; schon gestern Abend waren einige abgefahren.
„Wie gefällt dir der Airstream, Dad?“ Fragte Hayley ihren Vater.  Sam ist schon seit Jugendzeiten mit seinem Vater, ihrem Opa, ein begeisterter Wohnmobilist. Der alten, 19 ft Camper Van der Familie soll bald durch etwas neues ersetzt werden und er überlegt auf einen modernen Airstream Trailer oder z. B. einen Grand Tour EXT umzusteigen. Allerdings kosten die neu mehr Geld, als sich ein Soldat wie er eigentlich leisten kann.
„Ein Traum! Stell dir vor wir hätten auch einen wie diesen hier!“ Meinte er amerikanisch offen und locker, ohne Neid oder Scham.
„Dad liebt das RV Living, müsst ihr wissen; als ob er mit seinen ständigen Versetzungen an neue Standorte nicht schon genug unterwegs wäre!“ Schmunzelte Hayley auf liebevolle Art über ihren Army Vater.
„Und du nicht?“ Grinste ich, weil sie doch mit ihm seit Geburt all das mitgemacht haben muss.
„Doch schon; ist Geil nicht an ein Hotel gebunden zu sein. Aber ich will später mal ein Haus und einen Job haben, mit dem ich nur an einem Ort leben kann!“ Meinte sie mit jugendlicher Chuzpe.
Warum auch nicht? In unserer freien, westlichen Welt können wir, vorausgesetzt wir sind gesund, fleißig und nicht ganz doof, unser Leben immer noch zu großen Teilen so gestalten, wie wir wollen.
„Was willst du denn mal machen und werden?“ Fragte ich nach.
„Studieren und am liebsten etwas kreatives, z. B. im Medienbereich oder der Werbung. Aber ich könnte mir sogar vorstellen auf dem Land zu leben. Großstädte sind nicht wirklich mein Ding!“ Meinte sie leicht verlegen.
 „Und du Steve? Auf jeden Fall liebst du das ständig unterwegs sein und Reisen viel mehr als das konventionelle Leben an nur einem Ort, oder?!“ Stellte Sam zutreffend fest.
„Oh ja! „Der Weg ist das Ziel“ ist meine Philosophie. Ein, oder meinetwegen auch mehrere Ziele, wie sie die Meisten im Leben haben…, wie Hayley klassisch sagte: Haus, Familie usw. an EINEM Platz dieser Welt, reizte mich nie wirklich!“
Wir räumten ab und die Mädels kümmerten sich um den Abwasch; Sandy wollte dann am Laptop wieder Lernstoff für ihr Fernstudium nachholen. Begleitet von Sam und Hayley fuhr ich nach Lexington, wo ich einen Termin auf der Bank hatte. Die Beiden wollten etwas Shoppen gehen und dabei freundlicherweise auch für uns einige Vorräte einkaufen; wir würden uns später wieder treffen. Danach bereitete ich noch eine Überraschung für Hayley vor… *smile*


Zu Mittag waren wir drei zurück auf dem Campground, entluden an unserem und ihrem Wohnmobil die gekauften Sachen…, da kam die Südstaaten Lady Chairmaine anspaziert. Die attraktive ca. 30 jährige Frau war gestern bei unserem BBQ mit dabei gewesen und hatte mir auch beim erklären des Freedom Grill geholfen. Ich wusste bereits durch eine kurze Internetrecherche, das bei der Herstellerfirma irgendetwas schief läuft, das geniale Gerät derzeit anscheinend nicht mehr produziert wird und es sehr schwer ist, irgendwo noch einen zum kaufen zu finden.
Nach kurzem Begrüßungs- Small Talk bot sie mir nun an, mir einen ihrer zwei Grills zu verkaufen. Nanu? Natürlich fragte ich neugierig nach und sie erzählte mir Verwandte in Australien zu haben, wo der Grill anscheinen gebaut wird und noch relativ einfach zu bekommen ist. Chairmaine ist mit einem Aussi verheiratet und in Kürze würde ein Verwandter von dort zu besuch kommen; der könne problemlos ein neues Gerät mitbringen. Da sie mit ihrem Mann morgen früh von diesem Campground ab und nach Hause fährt, wo sie noch einen stationären FG 50 haben, brauchen sie den, welchen sie hier dabei haben also nicht unbedingt; ob ich ihn haben wolle?
Nun, das war natürlich ein außergewöhnlich freundlich- interessantes Angebot, welches sich nur mit Südstaaten Gastfreundschaft erklären lässt. Noch dazu lud sie uns herzlich ein, wenn wir auf unserem weiteren Weg an ihrer Wohngegend vorbei kommen sollten, sie zu besuchen! Sie haben dort auch so einen typischen, privaten Mobilhome Stellplatz in einer alten Scheune hinter dem Haus, mit Wasser / Strom Hook Up. Während ihr eigenes Wohnmobil dort „eingemottet“ steht, braucht er die Anschlüsse ja nicht, also könnten wir uns für ein paar Tage anschließen.
Was soll man zu derart viel Gastfreundschaft sagen, außer vielen Danke? Allerdings denke ich, das Chairmaine dabei auch ein bisschen legitime Eigeninteressen verfolgt. Sie ist eine eher etwas zart und sensibel wirkende, offenbar sehr gebildete Südstaaten Lady. Ihr Aussi Mann war gestern einer der lautstärksten, sehr robusten, eher proletenhaften Mitgriller. Soweit ich das mitbekommen habe ist er ein Ölarbeiter im Golfgebiet (Gulf of Mexico) auf einer Plattform und daher oft viele Wochen von Zuhause weg. Ihre Ehe schien auch nicht mehr sehr glücklich zu sein und man fragt sich ohnehin, wieso eine so zart- intellektuelle Lady einen so oberflächlich robusten Ölarbeiter geheiratet hat?
Nun ja, jedenfalls sitzt sie also Wochenlang allein im auch noch etwas abgelegen liegenden Haus, nahe einer winzigen Kleinstadt und wird sich wahrscheinlich oft sehr einsam fühlen. Kein Wunder das sie gerne Besuch und intelligente Ablenkung durch ein so sympathisches Girl wie Sandy und einen Gentleman wie mich bekäme. *smile*
Also los; ich rief Sam herbei und bat ihm mir mit dem Transport zu helfen; wir gingen mit zum Stellplatz von Chairmaine und ihrem Mann; er war nicht da und ging auch nicht ans Handy, als seine Frau durchrief. Egal, der etwa 3 Monate alte, also gebrauchte, aber Tip Top gepflegte Grill, alle Zubehörteile und das Original Handbuch lagen schon bereit; also bezahlte ich den vereinbarten Preis von 250,-$ und wir trugen alles zurück zu mir.
„Du wirst es nicht bereuen; ein tolles Teil! Ich habe meinen schon gut zwei Jahre und frage mich, wie ich jemals einen anderen Grill benutzen konnte!“ Lachte Sam und trug den ca. 25 kg schweren Grill ganz alleine so locker, als wäre es gar nichts. Ich hatte nur die Zuberhörteile in den Händen und den flexiblen Auslegearm über der Schulter, welcher stabil gebaut wie er ist, immerhin auch mind. 10 kg wog. Die Gewichte sind ja eigentlich nicht das Problem, sondern die sperrige Art in welcher man sie tragen musst. Aber es waren ja nur vielleicht knapp 100 m, no Problem.


Zu Mittag fuhren wir vier zum Essen ins Tachibana Japanese Restaurant, Newtown Court, Lexington. Nach all den vielen Kalorienbomben und Fress- Sünden der letzten Tage, erschien uns gesundes, „sparsames“ japanisches Essen als nahrhafter, eher leichter Imbiss ganz angemessen.
Sam war nicht so ganz glücklich darüber, er ist doch eher der handfeste Esser; aber die Mädels wollten sehr gerne, ich mag japanisch auch sehr und so wollte er kein Spielverderber sein und ging auch mit.
Das Restaurant war gut und wir mit verschiedenen Gerichten sehr zufrieden; man kann es durchaus weiter empfehlen, aber etwas Besonderes war es auch nicht. Sagen wir mal 3,5+ Sterne.
„So Leute, Hayley…, wenn niemand etwas dagegen hat, machen wir jetzt bitte folgendes. Du Sandy schaust dir mit Sam die Stadt an; Hayley und ich gehen in ein örtliches Fotostudio, wo ich mal ein kleines Probe Shooting mir dir mache (direkter Blick zu der sehr Überraschten *grins) Um ca. 16 Uhr treffen wir uns im Greater´s wieder, wo wir gestern Eis und Kuchen gegessen haben! Einverstanden?“ Lächelte ich.
„Oh Wow, wie kommst du denn auf diese Idee?“ Staunte Heyley immer noch sehr überrascht.
„Nun, du wolltest doch gerne Shooten; also zeige mir mal so etwa zwei Stunden wie du das machst. Ich schieße dir einige, schöne Fotos, die du natürlich auch für deine Zwecke bekommst. Mir wird die Art wie du dich dabei benimmst, sehr viel über dich als Model und sogar auch als Mensch verraten; danach schauen wir dann mal…“ Lächelte ich sehr freundlich, um sie nicht noch mehr zu verunsichern.
„Ui, du machst mich ein bisschen nervös…“ Zum wärmeren Wetter, ca. 25° am Mittag, hatte sie sich ein einseitig Schulterfreies, Türkiesfarbenes Oberteil angezogen, darunter ein roter BH; dazu die gleichen, hellen Hosen wie am Morgen und sah sehr hübsch aus; allerdings weiterhin zu sehr nach einem aufblühenden, leicht pummelig wirkenden Teenager mit noch etwas „Babyspeck“. So hat sie als Fashion Model kaum eine Chance, ganz abgesehen von ihrer zu geringen Größe. Blöde, ich weiß, denn sie ist doch ein sehr hübsches Girl mit eigentlich guter Figur, aber so ist das nun mal in der knallharten Branche.
Aber wie schon erwähnt, könnte sie mit ihrem jugendlichen Liebreiz durchaus als „kleines“ Promo- oder Hostessen Model, einen guten Nebenverdienst erreichen. Dazu muss sie aber sehr diszipliniert, pünktlich, fleißig und zuverlässig arbeiten können und das wollte ich bei ihr austesten.
Ich denke sie kann das, so wie ich sie bisher kennengelernt habe, aber genauer wissen kann ich es erst nach so einem Probe Shooting und wenn ich sie etwas besser kenne. Wir machten es also so und ich ging mit Hayley zu dem vorhin ausgesuchten gemeinschafts- Studio örtlicher Fotografen. Für 120,-$ bekam ich für bis zu vier Stunden ein gut ausgerüstetes Studio, mit allem was man dazu braucht. meine eigene Canon hatte ich im Mietwagen mitgenommen, alle andere Ausrüstung habe ich im Studio; Scheinwerfer, Blitzadapter, Diffusoren, Blenden, neutrale Hintergrund Wände usw. usf.
„Wie soll ich jetzt posieren, was erwartest du?“ Fragte Hayley, bemüht sich cool selbstsicher zu geben, in Wahrheit aber ziemlich unsicher. *schmunzel*
„Zunächst mal einfach als das was du bist; nettes, hübsches, liebliches Girl von Nebenan, vor sagen wir mal weißer Fototapete, wie für neutrale Portrait Aufnahmen!“
„Ok…“ stellte sie sich bereit; noch ein bisschen verkrampft, aber gar nicht mal schlecht und ich schoss so etwa ein halbes Stündchen hübsche Portrait Fotos von ihr.
„Nicht schlecht Hayley, bist ein hübsches Girl und posierst ganz gut. Wenn du mal wirklich ein bisschen als Model jobben willst, musst du aber noch wesentlich lockerer werden… und nimms mir nicht übel; ein bisschen mehr Training und ein paar Kilo abnehmen, solltest du auch!“ Sprach ich sehr freundlich. Ich will sie ja nicht fertig machen und brauche auch keinen Druck aufzubauen. Aber bei einem echten Model Job, beziehungsweise beim Casting zur Auswahl eines solchen, müsste sie sich sehr wahrscheinlich deutlich unfreundlichere Bemerkungen anhören.

Es wurde Zeit zum vereinbarten Treffen im Greater´s aufzubrechen! Es war nicht weit und wir trafen uns alle ziemlich pünktlich. Nach Cafe, Kuchen und Eis, wobei sich Hayley jetzt deutlich zurück hielt, besuchten wir noch einige Plätze der hübschen Stadt
Zurück weihten wir am Abend noch meinen neuen gebrauchten, klasse Grill ein. Einige, vorwiegend jüngere Leute mit denen wir inzwischen „Camping Freundschaften“ geschlossen hatten und die auch beim Grillen bei Sam mitgemacht hatten, sowie noch drei neu angekommene Stellplatz Nachbarn beteiligten sich und so wurde es eine richtig zünftige, typische BBQ Party.
Nach 23 Uhr löste sich die Party langsam auf und gingen alle schlafen, nachdem wir noch grob das BBQ Chaos aufgeräumt hatten. Hayley, Sam und die Nachbarn versprachen, morgen früh helfen zu kommen, um richtig sauber zu machen. Ein schöner Abend…, wir fielen nach nur kurzer Dusche Müde ins Bett und kuschelten noch einen kleinen Quickie zusammen, pennten aber  bereits kurz nach Mitternacht. *smile*





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