#25.11.08- Italien, Syracus, Sizilien, November #4, Von Bett-Ringkämpfen, Prinzessinen, Theater-Träumen
»Mmmhhh…« schnurrte die Löwin in meinem Bett, als wir uns am Morgen noch genüsslich aneinanderkuschelten. Ihre warme, weiche Fraulichkeit schmiegte sich seitlich halb auf mich, während ihre Finger träge durch mein Haar fuhren. »Weißt du was? Wir sollten Lessia heute Abend mit ins Theater nehmen, wenn sie sich so für Schauspiel begeistert, wie du mir erzählt hast.«
Ich lächelte, kraulte ihr den Nacken und spürte, wie sie sich noch enger an mich presste – diese typische, unbewusste Bewegung, mit der sie mir immer signalisiert: „Ich bin hier, ich bin dein, und ich will, dass du mich fühlst“. »Eine gute Idee, Meli. Aber ich denke, sie hat gar nichts richtig Schickes zum Anziehen. Wenn sie einfach gekleidet zwischen uns elegant gestylten Leuten mitkommt, schämt sie sich bestimmt.«
»So lieb, wie du mitdenkst, stimmt.« Meli strich mir mit ihren sinnlich vollen Lippen über die Schulter, während ihr Blick plötzlich verschmitzt funkelte. »Ich habe eine Idee: Wir lassen das Frühstück ausfallen, nehmen das Mädel mit und besuchen wieder einen dieser tollen Straßenmärkte, wo wir essen. Dann kaufen wir ihr in einer Boutique ein schönes Abendkleid, damit sie in unsere Gruppe passt. Was meinst du?«
»Prima Vorschlag, die Märkte machen Fun – und es gibt massenweise lecker Futter für hungrige Bären wie mich…« Ich biss ihr zärtlich in ihr zartes, junges Frauenfleisch, genau dort, wo ich wusste, dass sie besonders empfindlich war. Meli zuckte zusammen, kicherte und versuchte, sich wegzudrehen – was ich natürlich nicht zuließ, und in Wahrheit wollte sie mir ja auch gar nicht entkommen.
»Aaaahhhh… Hilfe! Ein Bär frisst mich auf, hihi!« Schon waren wir in einem dieser typischen, halb ernsten, halb spielerischen Bett-Ringkämpfe verstrickt, bei denen ich sie kitzelte, sie mich zurückkitzelte und wir am Ende beide lachend und leicht außer Atem in den Kissen landeten. »So beginnt ein guter Tag«, dachte ich, während ich ihr einen letzten, schnellen Kuss auf die Nasenspitze drückte, bevor wir uns lachend aus den Federn quälten.
Die übliche Morgenroutine – Duschen, Kaffee, ein bisschen Obst – erledigten wir zügig, denn Meli hatte beschlossen, dass sie das Gespräch mit Lessias Onkel führen würde. »Der versteht nicht so gut Englisch, und es passt besser, wenn eine Frau ein so junges Girl mitnimmt, als ein erheblich älterer Mann wie du.«
Ich nickte zustimmend. Frauen verstehen Frauen nun mal besser – und ein 12-jähriges Mädchen würde sich bei mir vermutlich eher etwas eingeschüchtert fühlen, als bei Meli, die mit ihrem warmen, mütterlichen Charme sofort Vertrauen schafft.
Giulio, der Gutsverwalter, wusste, wo Meli den Vorarbeiter finden konnte. Wie sie mir später berichtete, war der Mann nicht direkt begeistert davon, dass seine Nichte mit uns ausgehen und heute Abend ins Theater sollte. »Er hielt es mit seinem einfachen Gemüt für unangemessen, wenn die Jugendliche mehr als eine Bedienstete mit uns zu tun hat«, erzählte Meli, während sie sich die Haare hochband. »Aber er hatte auch nicht wirklich etwas dagegen – und falls doch, würde er es nicht wagen, sich den Wünschen der ‚Herrschaften‘ zu verweigern.«
Ich kannte den Typus: Ein klassischer Untertan, der sein Leben lang Befehle befolgt hat und sich nichts anderes vorstellen kann. Lessias Onkel ist sicherlich kein schlechter Ersatzvater – er meint es gut mit dem Mädchen. Aber er ist so einfach gestrickt, so wenig intelligent und ohne Bildung, dass er sich nicht mal im Traum vorstellen kann, dass es für seine Nichte andere Möglichkeiten gibt als Hausmädchen oder einfache Arbeiterin. Typen wie er leben in einer Welt, in der alles seinen festen Platz hat – und wer diesen Platz verlässt, stürzt ins Bodenlose. Oder zumindest glaubt er das.
Lessias erste Fahrt im EQS-580-SUV war ein Erlebnis für sich. Als sie das erste Mal auf dem weichen Ledersitz Platz nahm, war sie überwältigt, eingeschüchtert und stumm vor Ehrfurcht. Ihre Hände krallten sich in die Sitzkante, als fürchte sie, der Luxus könnte sie verschlucken. Sie traute sich kaum, sich zu bewegen, geschweige denn, etwas anzufassen. Meli setzte sich extra zu ihr auf die Rückbank, wo sie bald begann, das Mädchen mit ihrer lockeren, mütterlichen Art zu entspannen.
»Schau mal, Lessia, hier kannst du die Sitzheizung anmachen – perfekt für kalte Morgen!« Meli drückte einen Knopf, und Lessias Augen wurden groß, als sie spürte, wie der Sitz unter ihr warm wurde. »Und hier…« – *klick* – »…kannst du die Musik aussuchen. Was hörst du gern?« Lessia zögerte, dann flüsterte sie: »Ich… ich mag italienische Lieder. Von Eros Ramazzotti oder so.«
»Perfekt! Dann suchen wir was aus.« Meli wählte eine Playlist, und schon füllte Ramazzottis Stimme den Wagen. Lessias Schultern entspannten sich langsam. Sie riskierte einen Blick aus dem Fenster, dann zu mir in den Rückspiegel. Ich zwinkerte ihr zu, und sie lächelte schüchtern, aber immerhin zurück.
»Weißt du, Lessia«, begann Meli, während wir durch die malerischen Gassen von Ortigia fuhren, »heute Abend gehen wir ins Theater. Und du kommst mit. Aber dafür brauchst du ein schönes Kleid. Was meinst du – haben wir Zeit, uns eins auszusuchen?« Lessias Augen wurden noch größer. »Ein… ein Kleid? Für mich?« Ihre Stimme war ein Hauch, als traue sie ihren Ohren nicht.
»Natürlich! Du bist heute unser besonderer Gast.« Meli nahm Lessias Hand und drückte sie. »Und keine Sorge – wir finden etwas, das dir gefällt und in dem du dich wohlfühlst.«
Das war der Moment, in dem Lessia langsam begriff, dass dies kein Traum war. Ihr Blick wanderte zwischen Meli und mir hin und her, als wolle sie sichergehen, dass wir es ernst meinten. Dann – ganz langsam – breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Ein echtes, ein strahlendes, ein „Ich traue mich kaum, es zu glauben“-Lächeln.
Der Markt in Ortigia ist ein Fest für die Sinne. Die Luft riecht nach frischem Brot, gebratenen Arancini, Zitronen und dem salzigen Hauch des Meeres, das nur wenige Meter entfernt ist. Händler rufen ihre Waren aus, Hausfrauen feilschen um den besten Preis, und überall hängen bunte Tücher, Körbe mit Oliven und frischem Fisch, der noch nach dem Mittelmeer duftet. Dazwischen: Wir. Meli, ich – und Lessia, die sich langsam, aber sicher aus ihrer Schüchternheit löste.
Am Anfang hielt sie sich noch ganz nah an Meli gedrückt, als fürchte sie, in der Menge verloren zu gehen. Aber als wir an einem Stand mit frisch gepressten Säften hielten und der Verkäufer ihr ein Glas mit blutroter Orangensaft-Mischung reichte, leuchteten ihre Augen auf. »Prova! È buonissimo!« – »Probier mal! Der ist superlecker!« Der Verkäufer, ein älterer Mann mit sonnengegerbtem Gesicht, lächelte ihr aufmunternd zu. Lessia nippte – und plötzlich war da dieses kleine, glückliche »Mmmh!«, das zeigte: Sie kam an.
»Siehst du?« Meli stupste sie freundschaftlich an. »Hier gibt’s nichts zu fürchten. Willst du einen Arancino probieren?« Lessia nickte eifrig. Ich bestellte drei große, kegelförmige Stück – klassisch gefüllt mit Ragù, Erbsen und Käse – und beobachtete, wie Lessia vorsichtig einen Bissen nahm. Ihr Gesicht war ein einziges Strahlen, als der Geschmack explodierte.
Gut, oder?« Sie nickte heftig, den Mund noch voll. *Meli und ich lächelten uns an. Natürlich kennt Lessia das alles sogar besser als wir, sie ist ja eine Sizilianerin. Aber heute war sie erstmals mit den „Herrschaften“ des Landgutes hier, wodurch für sie alles anders als sonst war.
Die Dinger waren bereits so groß, lecker und sättigend, dass ich nur zum Probieren nur je eine weitere Variante bestellte, an denen wir lachend abwechselnd abbissen und den Geschmack kosteten…, kurz gesagt: köstlich!
-Arancino al Pistacchio: Eine nordöstliche Spezialität, besonders aus der Gegend um Bronte. Gefüllt mit Pistazienpesto, Hackfleisch oder Mortadella und Mozzarella oder Stracchino-Käse.
-Arancino ai Funghi: Eine herzhafte Variante mit Steinpilzen und Käse.
Dann sahen wir noch eine Variante, die vor allem Meli lachend probieren wollte. In großer, zylindrischer Form ähnelt sie amüsanterwesie einem erigierten Penis, weshalb sie das Stück mit vielsagendem Schlafzimmerblick zu mir, tief zwischen ihre vollen, sinnlichen Lippen steckte und herzhaft abbiss, worüber wir natürlich lachen mussten. Lessia verstand nicht genau weshalb, dafür ist sie noch viel zu jung, aber sie kicherte automatisch mit. Salsiccia Würste mag ich generell in vielen Varianten und liebe bekanntlich herzhafte Speisen. Diese variante ist wirklich sehr würzig und schmeckte mir am besten; sie heißt:
-Arancino Salsiccia e Broccolo: Mit Wurst und Brokkoli Füllung: Eine sehr herzhafte und rustikale Variante aus sizilianischer Salsiccia Wurst und Brokkoli oder einem anderen grünen Gemüse (Friarielli).
Die beiden jungen Frauen am Nebentisch hatten uns schon eine Weile beobachtet. Sie waren keine Einheimischen, wie sich herausstellte, sondern erst vor einem halben Jahr aus einem kalabrischen Dorf nach Syrakus gezogen, um im Tourismus zu arbeiten. »Ihr seid oft hier, oder?« fragte die eine mit neugierigem Blick.
»Ja, wir wohnen eine halbe Stunde entfernt auf einem Landgut«, antwortete Meli lächelnd.
»Und die beiden blonden Schönheiten, die sonst immer bei euch sind – wo sind die geblieben?«
»Die sind in Mailand«, erklärte ich, während ich mir einen Arancino in den Mund schob. »Model-Jobs. Aber heute haben wir Lessia mitgenommen.« Ich deutete auf das Mädchen, das gerade konzentriert an einem Stück Focaccia knabberte. Die beiden Frauen lächelten warm. »Wie süß! Ist das eure Tochter?«
Meli lachte. »Nein, aber sie gehört zur Familie.« Lessia hob den Kopf und lächelte stolz – als hätte sie gerade ihren ersten Orden erhalten.
Die Sanfason Boutique>>>, Via Roma, 77, war unser nächster Stopp. Ein kleines, aber feines Geschäft mit Abendkleidern in allen Farben und Schnitten. Lessia stand zunächst wie angewurzelt vor dem Schaufenster, als fürchte sie, die Kleider könnten sie beißen. »Komm, wir suchen dir was Schönes aus«, lockte Meli und zog sie sanft hinein, während ich zunächst draußen am Eingang eine Kippe rauchte.
Die Verkäuferin, eine elegante Frau Mitte 40, musterte Lessia mit professionellem Blick. »Für das Theater, ja?« Meli nickte.
»Etwas, das ihr Selbstbewusstsein stärkt – aber nicht zu erwachsen.«
Die Frau lächelte. »Ich habe genau das Richtige.« Sie verschwand im Lager und kam mit einem tiefblauen Kleid zurück, das im Licht schimmerte wie das Meer bei Sonnenuntergang. Einfacher Schnitt, aber mit einem Hauch von Eleganz – perfekt für ein junges Mädchen, das sich zum ersten Mal wie eine Dame fühlen sollte.
Lessia berührte den Stoff ehrfürchtig. »Das… das ist für mich?«
Meli nickte. »Probier’s an.« Im Umkleidekabinett half Meli ihr, das Kleid überzuziehen.
Als Lessia herauskam, lächelte ich männlich bewundernd und machte ihr ein galantes Kompliment, um ihr Selbstbewusstsein als gerade erst aufblühendes, weibliches Wesen weiter zu stärken. »Das Kleid passt, als wäre es für dich gemacht und du siehst darin sehr hübsch aus.« Lessia ist zart gebaut, mit gerade erst wachsendem Busen und will, typisch für diese Lebensphase doch auch schon als Frau gelten, ist aber innerlich noch unsicher. Eine auffällige Schönheit ist sie nicht, aber wirklich hübsch, sehr schlank, sogar ein bisschen dürr und sich vermutlich noch nicht wirklich bewusst, wie sie den Jungs in ihrer Schule gefällt.
Das Kleid betonte ihre jugendliche Figur, ohne zu aufreizend zu wirken, und ließ ihre Augen strahlen. Sie drehte sich vor dem Spiegel, erst unsicher, dann mit wachsender Begeisterung. »Ich sehe aus… wie eine Prinzessin«, flüsterte sie.
»Genau wie eine Prinzessin«, bestätigte Meli und strich ihr über den Rücken. »Und heute Abend wirst du dich auch so fühlen.«
Ich lächelte. Manchmal reicht schon nur ein Kleid, um einem Mädchen zu zeigen, dass die Welt voller Möglichkeiten ist. Und manchmal reicht ein Morgen wie dieser, um ihr zu beweisen, dass sie mehr sein kann als das, wofür andere sie halten.
Lessia probierte noch andere Kleider an – und plötzlich war da dieser ‚Aha!‘-Moment, in dem ich verstand, warum sizilianische Väter ihre Töchter mit 12 schon wie 16 behandeln. Sie zupfte am Stoff, drehte sich mit der Grazie einer Primaballerina – und warf mir einen Blick zu, der irgendwo zwischen kokettem ‚Guck mal, ich bin eine Frau!‘ und ‚Ich weiß, dass du guckst‘ lag.
»Was meint ihr, dieses Kleid?« Kam die Hübsche schließlich wieder mit dem Blauen aus der Umkleide, welches sie zuerst anprobiert hatte und wir bestärkten sie darin, dieses Kleid zu nehmen.
Meli kicherte. »Uff, sie wird mal eine Verführerin!«
Ich grinste. »Oder eine Oscar-Preisträgerin. Oder beides. Aber wehe, ihr Onkel kriegt mit, dass seine Nichte hier wie eine kleine Verführerin rumspielt – dann gibts Ärger mit dem ‚Ehrenkodex‘.«
Also tat ich, was jeder vernünftige Mann in Sizilien tut: Ich spielte den ahnungslosen Onkel und lobte nur das Kleid. »Perfekt! Jetzt fehlt nur noch die Krone.« Lessia strahlte und kicherte mädchenhaft, aber wer genauer hinschaute konnte auch das noch unschuldige austesten junger Girls von ihrer Wirkung auf das andere Geschlecht, mit leicht provokantem Funkeln in ihren schwarzen Augen nicht übersehen.
Typisch sizilianisch und generell für junge, westliche Girls von heute: Sie lernen schon als Mädchen früh, wie man mit einem Lächeln mehr erreicht als mit Worten – und Lessia hatte dieses Talent schon mit 12. Nicht direkt verführerisch, genau genommen versteht sie noch gar nicht wirklich, was sie da tut, sondern mit dieser unschuldigen, aber selbstbewussten Art, die typisch für viele heutige Jugendliche ist. Ihr Onkel würde es vermutlich ‚zu kokett‘ nennen. Ich nenne es ‚Bühnenreife‘, wobei die Bühne auch das echte Leben sein kann.. grins
Lessia kicherte über Melis und vor allem meine wissenden, männlich anerkennenden Blicke – dieses Kichern, das zeigte, dass sie genau wusste, ich hatte recht, aber noch nicht ganz verstand, warum. Genau diese Ambivalenz macht sie so sympathisch! »Ich will einfach nur schön aussehen«, sagte sie und drehte sich noch einmal im Spiegel.
Und genau das war der Punkt: Sie musste es (noch) nicht verstehen. Sie tat es einfach instinktiv. So lernen junge Menschen eher unbewusst, als bewusst, wie das Leben funktioniert und was später mal auf sie zukommt, wenn sie sich wirklich für das andere Geschlecht zu interessieren beginnen und dann auch erste, intimere Erfahrungen sammeln wollen. Das ist völlig normal und natürlich, denn wie sollen sie es sonst lernen, wie ohne diese spielerischen Erfahrungen zu selbstsicheren Erwachsenen heranreifen?!
Als Mann, insbesondere als viel älterer Mann, muss man aber arg aufpassen, denn selbstverständlich denken sie noch nicht richtig darüber nach, was sie da tun und können dich unüberlegt in ganz schön…, sagen wir diffizile Situationen bringen, ohne dass sie sich dessen bewusst sind oder es wirklich wollen. Selbstverständlich liegt es in der Verantwortung des Erwachsenen, mit manchmal verflixt verführerischem Lolita-Verhalten richtig umzugehen und sich zu beherrschen; darüber gibt es keine Diskussion!
Ich werde ihr später mal erklären, was sie da tut – wenn sie in ihrer Entwicklung dazu fähig und bereit ist, es zu verstehen. Bis dahin genieße ich amüsiert einfach ihr unverfälschtes, fröhliches Ich – und passe so gut ich kann auf, dass niemand es ausnutzt. Auch ich nicht. Okay, sie hatte ihr elegantes Kleid für den Theaterbesuch und ich habe das überlebt, ohne vom Ersatzvater-Onkel „wegen der Ehre“ zerstückelt zu werden. Mission accomplished. lach
Für ein spätes Mittagessen, da uns die Arancini-Proben ordentlich gesättigt hatten, kamen wir erst gegen 14 Uhr zurück zum Landgut zurück. Lessia verschwand, stolz wie der sprichwörtliche Spanier, um all ihren Freunden von dem Erlebnis zu berichten und ihnen, vor allem den Frauen, ihr elegantes, neues Kleid vorzuführen. Meli und ich setzten uns amüsiert über das bezaubernde Mädel zum Essen hin und speisten lecker, aber nicht viel, während wir über Lessia scherzten.
Nach meinem am Morgen vorausschauend geäußerten Wunsch gab es ein leichtes Mittagsmenü:
- Waldpilz-Cremesuppe als Vorspeise
- Scampi-Pasta-Pfanne mit vielen Kräutern und extra Salat als Hauptgang
- Obstsalat mit Rosinen, Walnüssen, Mandelsplittern und einem Schuss Likör für das Aroma als Dessert
- Sowie zum Abschluss die typische Käseauswahl
Dazu tranken wir einen leichten Roséwein, Mineralwasser und natürlich guten Kaffee, wonach wir einen ausführlichen Spaziergang in den schönen Gartenanlagen unternahmen. Leider war das Wetter heute überwiegend bewölkt, mit maximal 22 °C. Gerade als wir bei den Ruinen am Nordende des Landguts ankamen, blinzelten erfreulicherweise einige Sonnenstrahlen durch eine Wolkenlücke. Das brachte Meli dazu, ebenfalls zu blinzeln und mit verlockendem Schlafzimmerblick zu verkünden:
»Mein Job als deine Muse ist es, dich zu inspirieren, und ich weiß, dass du nicht glücklich bist, wenn du nicht ein paar schöne Aktfotos von mir schießen kannst, stimmts, hihi?!« Sie begann sich schon zu entkleiden und posierte auf ihre »ich brauche nicht zu posieren, ich bin immer sehenswert« Art, wie immer wunderschön, fraulich-erotisch für die Kameralinse. Respektive: »Hey, du musst die Cam schon benutzen und mich nicht nur mit deinen Augen genießen, haha!«
»Was? Kamera? Fotografieren? Ach so…, na gut, wenns denn unbedingt sein muss.« Grinste ich frech seufzend und schoss ein paar fantasieanregende, geschmackvoll erotische Fotos ihrer prächtigen Fraulichkeit. Aber um ehrlich zu sein, genoss ich ihren Anblick vor allem direkt mit meinen Augen.
Der Garten des Palacio delle Grazie ist eine Oase der Ruhe, in der sich die altehrwürdige Struktur des Palastes fortsetzt. Im Herzen der Anlage liegt ein kreisrunder Platz, dessen Boden aus hellen, fächerförmig verlegten Steinen besteht, die wie Sonnenstrahlen wirken. In seiner Mitte plätschert leise ein kleines, steinernes Wasserbecken, umgeben von dichtem Grün. Von diesem Rondell aus führen breite, von hohen, schattenspendenden Bäumen gesäumte Wege in die tieferen Parkbereiche.
Die Landschaft ist elegant und dennoch natürlich gehalten: Zwischen gepflegtem Rasen stehen vereinzelt robuste Holzbänke, die zu einer Pause im Halbschatten einladen. Im Hintergrund erheben sich sanfte, bewaldete Hügel, die dem Ganzen einen malerischen, geschützten Rahmen geben. Es ist ein Ort, der Erholung verspricht und in dem die Zeit langsamer zu vergehen scheint – ideal, um nach dem Trubel des Marktes in Ortigia wieder zu Atem zu kommen.
Auf einer der ebenfalls kreisrund angeordneten Parkbänke nahmen wir im Sonnenschein Platz und ich zündete mir eine Zigarette an, die ich genüsslich schmauchte. Meli klaute sich drei Züge und fragte in ernsterem Tonfall: »Bin ich wirklich eine inspirierende Muse für dich?«
»Das hast du mich schon mal gefragt und ich kann nur ähnlich antworten. Oh ja, das bist du. Durch deine außergewöhnliche, erotisch-fotogene Ausstrahlung, ein Traum für jeden guten Aktfotografen, aber vor allem auch durch deinen klugen Kopf. Ich sags mal so: Die schönste Frau der Welt nützt mir oder inspiriert mich wenig, wenn sie doof ist. Mit dir kann ich auch intellektuell anregend plaudern, und das ist mir wichtig.« lächel Ich legte einen Arm sanft um ihre Schultern und spielte mit ihren vom Winde verwehten Haarsträhnen. »So schöne, seidige Haare hast du!«
»Hach, du kannst einer Frau so feine Komplimente machen, du Gauner!« Lächelte sie verschmitzt, gab mir einen sinnlichen Kuss und lehnte ihre weiche Weiblichkeit leicht an mich. »Ehrlich, ich traf noch nie jemanden, der die Gesellschaft einer freundlichen Frau, gleich ob bekleidet oder nackt, so gentlemanlike mit allen Sinnen genießt, wie du.«
»Also dem „gleich ob bekleidet oder nackt“ muss ich entschieden widersprechen!« Gluckste ich und ließ meine Hand in ihren Ausschnitt, auf unbeschreiblich weiche Rundungen prächtiger Brüste wandern. Ein Frauenbusen ist wahrlich ein Wunder der Natur! »Nackt ist definitiv besser, hoho!«
»Und was für ein Obergauner-Spinner, haha!« Lachte Meli und genoss unbekümmert fraulich meine zärtlichen Berührungen, die leicht erregend wirkten und ein sinnliches Kribbeln in ihrem schönen Körper auslösten, wie die allermeisten weiblichen Wesen es lieben. Durch ihre hocherotisch wirkende, prächtig aufgeblühte Fraulichkeit, kombiniert mit einem klugen Kopf und überdurchschnittlicher Bildung, vergisst man manchmal, dass Meli gerade erst 19 ist. Eine so junge Frau ist noch besonders empfindsam und leicht erregbar, was sie auf die natürlichste, selbstbewusst lockere Art auch sehr genießt.
»Aber ein lieber Obergauner-Spinner, hoffe ich!« Küssen wir uns leidenschaftlich und sanft zugleich. Mit ihren vollen, sehr sinnlichen Kussmundlippen kann Meli küssen, wie man es auch nur selten erlebt. Nach dem langen Kuss tief Atem holend schmunzelte sie.
»Ein sehr lieber Obergauner-Spinner… und ein raffinierter, charmanter, galanter Gentleman-Casanova der besonders gefährlichen Art!« Kraulte sie mich am Nacken.
»Wenn Signora das so äußert, kann ich diese Aussage unmöglich dementieren, hoho.«
»Schuft!« Küssen wir uns erneut. »Ich werde dich vermissen, wenn wir uns trennen müssen.« Säuselte sie leise und ehrlich.
Wir waren uns beide bewusst, dass wir nur eine temporäre Beziehung miteinander haben und uns irgendwann trennen müssen. Vermutlich wenn sie ihre Journalistinnen-Karriere mit einem Praktikum in einer Redaktion beginnt. Dann ist sie an einen Ort gebunden, während ich, wie üblich, weiterreisen muss und werde, sodass wir uns aus den Augen verlieren. Für mich ist das längst zur Lebensphilosophie geworden: Liebe in Momenten – nicht in Besitzansprüchen. Und doch vergesse ich manchmal, wie schwer es für jemanden wie Meli ist, der noch an die große Liebe glaubt.
»Ich dich auch, aber so ist das, wenn man lebt wie wir.«
»Ja, so ist das…, leider. Mir ist klar, dass dich keine Frau für sich allein haben kann. Der Typ bist du einfach nicht. Warum eigentlich? Gibts dafür einen bestimmten Grund?«
»Keine Ahnung, Meli. Schon bevor ich von Liebesgöttin Jenny in den polyamourösen Lebensstil eingeführt wurde, war das bei mir im Grunde schon immer so. Einmal durch meine Lebensart, mit dem vielen Reisen, aber auch schon früher, als ich mich noch längere Zeit an einem Ort aufhielt. Einige sehr kluge Menschen vermuteten, ich sei irgendwie unfähig, längere Beziehungen aufrechtzuerhalten; so, als ob dies meiner ganzen Wesensart widersprechen würde. Und ähnlich wie ich es kaum je länger als maximal einige Monate an einem Ort aushalte. Irgendwie steckt das wohl tief in mir drinnen, gewissermaßen in meinen Genen. Besser erklären kann ich es nicht. So bin ich einfach.« Überlegte ich, worüber ich schon oft nachgedacht, aber keine schlüssige Erklärung gefunden hatte.
»Ja…, so bist du wohl einfach.« Schmiegte sie sich lieb an mich, wir küssten uns noch mal sehr gefühlvoll, dann spazierten wir zurück ins Landschloss.
Dort checkten wir unsere Laptops, duschten uns frisch und legten, vor dem abendlichen Theaterbesuch mit Ausgehen, noch eine schön erholsame Siesta ein. Die heutige Vorstellung von „Der eingebildete Kranke“ im Teatro Massimo Città di Siracusa, begann um 21 Uhr. Treffen wollten wir uns mit unseren Bekannten um 19 Uhr zum gemeinsamen Abendessen im hübschen, einfach gestalteten, aber guten Meeresfrüchterestaurant Pane di Mare>>>, das praktischerweise direkt gegenüber dem Theater liegt.
In italienischer Lebensart trifft man sich dazu schon früher in einer Bar-Aperitivo, nimmt Drinks, einen Appetithappen, plaudert und feiert das schöne gemeinsame Leben. Dazu hatten wir die sehr gute Fratelli Marletta Bar, Via Roma 96, nur eine Ecke weiter, abgesprochen, also sollten wir hier spätestens um 17:30 Uhr losfahren.
Fertig gestylt schauten wir nach Lessia, die noch leicht verzweifelt und halbnackig mit ihrer langen Haarmähne kämpfte. Amüsiert ließ ich sie mit Meli allein in der Angestellten-Wohnung, damit sie sich als weibliche Wesen und mit Melis Erfahrung endlich fertig stylen konnte. Um 17:40 Uhr hatten sie es schließlich geschafft und erschienen als elegante, schöne junge Damen, um sich erst mal männliche Komplimente abzuholen. Lachend trieb ich sie an, und der Angestellte, welcher für den Fuhrpark als Mechaniker zuständig ist und auch als Chauffeur der Herrschaften dient, fuhr uns in die Altstadt von Ortigia, damit auch ich nach Lust und Laune Wein trinken konnte.
Natürlich war Lessia arg aufgeregt, zum ersten Mal in ihrem jungen Leben quasi wie eine Debütantin und elegante, junge Dame auszugehen, das Theater zu besuchen und sich fast wie eine Erwachsene zu fühlen. Aber spürbar bemüht, einen guten Eindruck zu machen, riss sie sich sehr zusammen, und unsere freundlichen Bekannten begrüßten und behandelten das Mädel wie selbstverständlich als Freundin. Südländisches Plaudern, Schwätzen, das klassische Dolce Vita genießen und leben, kannte Lessia von klein auf und fügte sich problemlos ein.
Die Fratelli Marletta Bar wäre gut genug, um auch dort schon sehr lecker zu speisen. Doch im Pane di Mare hatten unsere Bekannten einen Zwölf-Personen-Tisch reserviert, und dort schlemmten wir dann richtig. Spezialisiert auf Meeresfrüchte und auf Google im Schnitt mit hohen 4,5 Sternen bewertet, kann man dort auch andere, köstliche Speisen genießen, doch wir nahmen alle Fischgerichte, worin sie besonders gut sind. Getrunken wurden Aperitifs, guter Wein, Mineralwasser und für Lessia natürlich alkoholfreie Getränke. Als sizilianische Italienerin kannte sie natürlich von klein auf die Wein-zum-Essen-Kultur, aber wie es bei so jungen Menschen sein sollte, mochte sie keinen Alkohol.
Ähnlich wie am Vormittag beim Marktbesuch, taute das aufgeweckte Mädel schnell auf, wurde locker und fügte sich so leicht in die Gruppe älterer Erwachsener ein, als gehörte sie schon immer dazu. Eine auch sehr aufgeweckte 16-jährige Tochter unserer Bekannten war ebenfalls dabei, aber zwischen 12 und 16 besteht bei Jugendlichen ein gewaltiger Unterschied, und war diese für Lessia ebenfalls wie eine Erwachsene.
Köstlich gesättigt und vom guten Wein leicht angeheitert, suchten wir schließlich in genau der passenden, guten Laune das klassisch schöne Theater und unsere Loge auf, in welcher neun Personen Platz fanden; die anderen drei hatten selbst eine Loge in schlechterer Lage.
Beim Betreten des Teatro Comunale di Siracusa wird man sofort von der überwältigenden Opulenz des späten 19. Jahrhunderts gefangen genommen. Das Haus ist ein architektonisches Juwel, dominiert von einem satten, tiefen Bordeauxrot – die Farbe des Samts, der die Logenbrüstungen und die bequemen Sitze kleidet. Der Blick wird unweigerlich nach oben gezogen, wo sich der Raum in einem kunstvoll verzierten Deckengemälde öffnet.
Das Zentrum des Gewölbes bildet eine leuchtende Freske, die himmlische Szenen oder allegorische Figuren darstellt, umrahmt von feingliedrigen, goldenen Stuckarbeiten, die das Licht der unzähligen Logenlämpchen reflektieren. Vier Ränge von Logen schwingen sich elegant in die Höhe, jede mit zarten Balustraden versehen, die einen intimen Rahmen für das Publikum bieten. Dieses Theater ist nicht nur ein Ort für Aufführungen, sondern selbst ein prunkvolles Bühnenbild, das Eleganz und Geschichte atmet.
Kaum hatten wir Platz genommen, begann auch schon die Vorstellung, und wie im letzten Blogbeitrag beschrieben, wurde es sehr lustig. Selbst ich, mit meinen miesen Italienischkenntnissen, brauchte das Gesprochene nicht unbedingt verstehen, um mich köstlich zu amüsieren. Bühnenbild, Szenarioablauf und die guten Schauspieler Angelo Tosto, Filippo Brazzaventre, Daniele Bruno, Cosimo Coltraro, Giovanna Criscuolo, Luca Iacono, Anita Indigeno, Lucia Portale, Emanuele Puglia und Giovanni Rizzuti bringen das Schauspiel eines Hypochonders in Höchstform so genial rüber, dass man mit allen Sinnen versteht, worum es geht.
Besonders Angelo Tosto ist wie geboren für diese Rolle… und die süße Lessia war hingerissen, völlig gebannt fasziniert von der Schauspielkunst dieser erfahrenen Bühnenkünstler, welche für sie gewissermaßen große, fast schon unerreichbar göttliche Vorbilder sind. Theaterpublikum ist normalerweise wesentlich disziplinierter als z. B. Kinobesucher, welche auch mal lachend oder schwätzend eine Vorstellung stören. In einem solchen Theater gilt das als unfein. Doch bei diesem Schauspiel schafften sie es mehrmals, ungehemmte Lachstürme auszulösen.
Meli versuchte mir so viel als möglich zu übersetzen, denn wenn man den Wortwitz der Choreografie des Stücks versteht, ist es natürlich noch lustiger. Aber wirklich notwendig war das gar nicht, ich hatte auch so fast immer eine ziemlich genaue Vorstellung davon, worum es gerade ging und worüber die Schauspieler auf der Bühne gerade disputierten. Dazu genügt schon etwas Einfühlungsvermögen, Fantasie und Vorstellungskraft, außerdem weiß man ja, um was es in dem Stück geht. Vor allem um Angelo Tosto in der Rolle des slapstickartig übertriebenen Hypochonders, und das war höchst amüsant anzuschauen. Ähnlich wie in einer guten Pantomime bringen die Schauspieler mit Gesten und Grimassen vieles rüber.
In der Pause versammelten sich viele aus dem Publikum im und vor dem ebenfalls schön eleganten Almeyda Caffè del Teatro. Dort wurde auf typisch südländische Art temperamentvoll über die Schauspielkünste der Darsteller diskutiert, gelacht und deren Können begeistert gefeiert. Der mir persönlich bis dato völlig unbekannte Angelo Tosto ist in Italien wohl ein ziemlich bekannter oder sogar berühmter TV-, Film- und Theaterschauspieler. Später recherchierte ich: Er ist kein internationaler Superstar, aber ein vielbeschäftigter und respektierter Darsteller des italienischen, insbesondere sizilianischen Kinos und Fernsehens. Man könnte ihn als einen der „Gesichter Siziliens“ in der italienischen Filmwelt bezeichnen.
Als die amüsante Vorstellung weiterging, überlegte ich quasi automatisch in meinem „Plan-Computer“ im Hinterkopf, ob wir vielleicht versuchen sollten, Lessia mal dem Theater oder Tosto persönlich vorzustellen, damit diese die Talente des Mädchens professionell beurteilen und sie als Mentoren und Förderer für sie agieren. Mit Vitas, Vitorios und meinen Beziehungen sollte es relativ einfach möglich sein, so etwas in die Wege zu leiten. Aber das hatte noch Zeit, zunächst sollten wir, vor allem ich, das Mädel selbst besser kennenlernen, um sie und ihre Talente genauer einschätzen zu können. Jedenfalls war die aufgeweckte Süße total begeistert von diesem Erlebnis mit uns und machte auf mich den Eindruck, dass sie tatsächlich für die Schauspielerei »brennt«, wie man so sagt. lächel
Ich bin in diesem Bereich kein Fachmann, habe aber auch viel Erfahrung mit Schauspielern, Models, Nachwuchstalenten und dem Showbiz, war bereits mal Finanzier einer Filmproduktion und verfüge dankenswerterweise über eine ausgezeichnete Menschenkenntnis. Die meisten Leute durchschaue ich sehr schnell und täusche mich nur äußerst selten bei deren Einschätzung. Bei Lessia habe ich den deutlichen Eindruck, ihr Schauspielinteresse ist nicht nur eine kindliche Träumerei, sondern eine tief in ihr steckende, ehrliche Leidenschaft.
Superguter Laune und über so manche Szene lachend plaudernd, versammelten wir uns nach der Vorstellung wieder in der bis 2 Uhr geöffneten Fratelli Marletta Bar, wo wir Drinks und noch kleine Snacks zu uns nahmen. Auch viele aus dem Publikum waren dort, weil sich die schätzungsweise 4-500 Zuschauer in den umliegenden Bars und Kneipen verteilten. Durch das sehr amüsante Schauspiel waren die meisten noch aufgedrehter voller Lebensfreude, als es im typisch italienischen Dolce Vita-Nachtleben sowieso fast immer der Fall ist.
Überall wurde mit Händen und Füßen, ausladenden Gesten und teils lauten Stimmen gelacht, diskutiert, erzählt und geplaudert, dabei getrunken oder noch etwas gegessen, und alle feierten klassisch südländisch sich selbst und das Leben in sozialen Interaktionen. Vive la vie bedeutet wörtlich »Es lebe das Leben« und drückt eine positive Einstellung und Lebensfreude aus. Es ist ein französischer Ausdruck, der dazu aufruft, das Leben in vollen Zügen zu genießen, passt aber auch sehr gut in die italienische Lebensart.
Es war einer dieser Abende, die man nicht in Worten festhalten kann - nur in Erinnerungen. Meli und ich wären sicherlich bis Lokalschluss um 2 Uhr geblieben, doch gegen Mitternacht fielen dem Mädel, trotz all der Aufregung, die Augen zu. Wir wollten sie nicht allein mit dem Chauffeur zurückschicken, also verabschiedeten wir uns bald und fuhren gemeinsam zurück.
Lessia, die Augen noch voller Theaterzauber, flüsterte verschlafen: »Das war… unbeschreiblich…« und lehnte sich an Meli, als wolle sie die letzten Funken des Abends festhalten, bevor der Schlaf sie holte. »…alle waren so freundlich, klug und gebildet.« Wir rückten zusammen und stützten sie schmunzelnd von beiden Seiten.
»Und du warst die strahlende Prinzessin im Mittelpunkt; hats dir gefallen?« Zwinkerte mir Meli über den Kopf des Girls zu.
»Oh ja!« Hauchte die Süße mit sich schließenden Augen; sie lehnte sich bei Meli an und schlummerte. Bevor sie oder wir noch etwas sagen konnten, versank sie schon im Schlaf.
Zwanzig Minuten später erreichten wir das Landgut, Lessia schreckte hoch und wurde von Meli noch bis zur Wohnung ihres Onkels begleitet. Ich paffte im Freien genüsslich eine Zigarette und sog die frische Luft tief ein. Jetzt, nach Mitternacht, war es auch hier in Südostsizilien mit 14 °C ein bisschen frisch und man spürte den Herbst in der Luft. Aber immer noch gefühlt vergleichsweise milde, und die Vorhersage versprach für die nächsten Tage viel Sonnenschein, mit bis zu 24 °C im Tagesverlauf; nachts 16 bis 12 °C, je nach Windrichtung.
»So, sie liegt schon tief schlafend im Bett und hat bestimmt intensive Träume von diesem Abend. Die Vorstellung war zu lustig, oder?! Hast du genug verstanden?« Meinte Meli, und wir gingen uns im Bad bettfertig machen. Dabei plauderten wir bester Laune noch über die Aufführung und den schönen Abend, kuschelten uns unter den Decken aneinander und schlummerten auch bald hinüber ins Reich der Träume.
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