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Italien, Rom, Oktober #7

 

#25.10.13- Italien, Rom, Oktober #7

Strahlender Sonnenschein weckte uns gegen 07:40 Uhr. Wir schmusten noch zehn Minuten, bevor wir uns hochrappelten und aus dem Bett kletterten. Frisch geduscht und noch in Bademänteln, frühstückten wir unter einem blauen Himmel mit nur wenigen Schäfchenwolken auf der Penthouse-Terrasse im wärmenden Sonnenschein. Laut Vorhersage sollte es wieder ein herrlicher Frühherbsttag mit bis zu 26 °C werden. Rundherum drangen die typischen Geräusche einer Großstadtmetropole, angereichert mit typisch römischen Tönen, zu uns herauf.

Wie es Melis Art ist, achtete sie nicht darauf, ihre prächtig fraulichen Formen im Bademantel züchtig bedeckt zu halten, obwohl man sie von den umliegenden Penthäusern oder Dachwohnungen aus sehen konnte. Was natürliche Nacktheit angeht, ist sie ungefähr so ungeniert wie nackt lebende Nudisten. Obwohl sie als kluge Frau genau weiß, wie reizvoll ihr Anblick auf Männer wirken muss, denkt sie kaum daran.

Amüsiert schaute ich genauer in die Runde und entdeckte auf der Terrasse eines schräg gegenüber, ungefähr auf gleicher Höhe befindlichen Penthouses, einen ebenfalls frühstückenden, mittelalten Mann. Er blickte, ohne seine Absichten im Geringsten zu verbergen, mit einem starken Fernglas zu uns, oder genauer gesagt, zu Meli. lach

»Schau dir den an, hoho!« gluckste ich und wies Meli auf ihn hin.

»Haha, das ist wohl das beste Frühstück seines Lebens!« lachte sie völlig unbekümmert und winkte dem Voyeur sogar freundlich zu. Er erwiderte diese Geste ebenso locker mit einem breiten Grinsen und dem männlich anerkennenden Daumen-hoch-Zeichen. Er rief sogar etwas zu ihr herüber, sicherlich ein typisch italienisches Kompliment. Doch die Stadtgeräusche waren zu laut, als dass wir es verstanden hätten.

»Könnte sein. Ich bezweifle, dass er hier schon ähnlich schöne Frauen zu sehen bekommen hat. Obwohl, Vitorio war früher auch ein berüchtigter Playboy mit vielen schönen Model-Freundinnen.«

»Ich bin neugierig, ob er auch so ein Gentleman-Gauner ist wie du. Meinst du, ich kann ihn vor eurer Besprechung noch kurz kennenlernen?«

»Aber sicher, Meli. Ein echter Italiener wird sich nicht entgehen lassen, einer so schönen, erotischen, jungen Frau wie dir die Hand küssen zu dürfen, hoho.«

»Oh weh, noch so ein schlimmer Casanova! Sagtest du nicht, dass er auch noch sehr attraktiv und bei den Frauen beliebt ist?« zwinkerte Meli fraulich neugierig.

»Oh ja, das kann man wirklich so sagen. Er ist genau der Typ, auf den viele, wenn nicht alle Frauen abfahren: intelligent, attraktiv, erfolgreich und wohlhabend, dabei ein galanter Gentleman und sicherlich auch ein guter Liebhaber, der Frauen fair und gut behandelt. Bei all seinen früheren Affären – und vermutlich hat er auch als verheirateter Mann noch die eine oder andere Geliebte – hörte ich noch nie etwas davon, dass eine schlecht über ihn gesprochen hätte. All seine Ex-Partnerinnen scheinen ihn unverändert zu mögen und als Freund zu sehen. Das ist sehr ungewöhnlich! Er liebt die Frauen und die Frauen lieben ihn.«

»Also ein Typ wie du?« schmunzelte sie mit erkennbar weiblichem Interesse. »Wie lange wird eure Besprechung dauern?«

 

»Das müssen Frauen wie du beurteilen, ich kann das weder dementieren noch bestätigen, hoho.« grinste ich breit und genoss dabei gerade tiefe Einblicke in ihren aufklaffenden Bademantel, auf die verlockenden Rundungen ihrer prächtigen, wunderschönen Brüste. »Schätzungsweise bis Mittag, aber auch danach bin ich noch beschäftigt. Am besten, du machst allein Sightseeing und schaust dir Rom an. Ich rufe dich an, sobald ich weiß, wie ich Zeit habe, dann treffen wir uns irgendwo. Ich frage Vitorio, ob er vielleicht eine erfahrene Begleitung für dich weiß.«

»Okay, supi. Ist das, was ihr zu besprechen habt, eigentlich wichtig für dich?«

»Für mich? Ja und nein, Meli. Es würde an meinem Leben nichts ändern, würde ich ihn nicht treffen. Ihn würde es auch nicht wirklich tangieren, sprächen wir nicht miteinander. Aber nach dem, was ich an Vorabinfos darüber habe – genaue Details kenne ich noch gar nicht – könnte es interessant genug sein, um auch mich zu reizen,« erklärte ich lächelnd. Meli ist zu klug, um sich nicht auch tatsächlich für die Geschäfte von Leuten wie Vitorio und mir zu interessieren, um davon zu lernen.

Sie ist definitiv keine dieser oberflächlichen jungen Schönheiten, die im Grunde nur am Luxusleben und Geld. an der Seite von Männern wie uns interessiert sind, die Geschäfte jedoch, welche ihnen dieses Leben ermöglichen, als ätzend langweilig empfinden. Schon aus ihrer sozusagen journalistischen Perspektive findet sie es spannend, mehr darüber zu erfahren. Und sie ist auch clever genug zu verstehen, dass es für ihre persönliche Entwicklung und ihre mögliche Karriere sehr hilfreich sein kann, wenn sie lernt und begreift, wie diese Dinge funktionieren. Dafür, dass sie gerade mal 19 ist, hat sie wirklich schon viel auf dem sprichwörtlichen Kasten.

Aber wenn sie die Möglichkeit bekommt, mehr zu erfahren, interessiert es sie tatsächlich. Wie bereits beschrieben, wird sie – wegen ihrer Schönheit und dieser ungewöhnlich starken, erotischen Ausstrahlung als noch junge Frau – von vielen Männern unter- oder falsch eingeschätzt, die in ihr lediglich ein weibliches Sexobjekt sehen. Aber das ist ein großer Fehler, sie hat viel mehr Qualitäten! Prompt fragte sie:

»Darf ich irgendwann mehr darüber erfahren, oder bleiben die geheimen Aktivitäten zwischen euch und den Beteiligten?«

»Das hängt vor allem davon ab, wie Vitorio das sieht. Von mir aus könntest du alles darüber wissen. Aber es betrifft vor allem ihn, sowohl privat als auch geschäftlich. Da ich dabei nur eine gewisse, temporär begrenzte Rolle spiele, muss er entscheiden, ob andere mehr darüber erfahren dürfen.«

»Ach so, verstehe, okay. Wenn es möglich ist, erzählst du mir mehr darüber, ja?«

»Gewiss, gern, Meli. Es ist ja nichts Illegales oder sonst wie Fragwürdiges, könnte also lehrreich für dich sein. Aber jetzt müssen wir uns fertigmachen…« Ich schaute auf die Uhr. »Übrigens: Schreib doch wieder einen amüsant lesbaren Beitrag über deinen Ausflug in Rom und schieß mir einige schöne Fotos der faszinierenden 'Ewigen Stadt' für den Blog.«

»Mach ich gern.« stimmte sie zu, und wir gingen wieder hinein, um uns fertigzumachen.

Auf die Minute pünktlich um 10 Uhr erschien Vitorio. Er beeindruckte Meli sichtlich und war selbst auch von Melis Persönlichkeit und ihrer Cleverness eingenommen. Männer wie er wären nicht so erfolgreich, könnten sie nicht auch in kürzester Zeit hinter die Fassaden von Fremden schauen und die Leute richtig einschätzen. Obwohl es nur eine kurze Begrüßung mit ein bisschen Small Talk war, erkannte er als ebenfalls sehr kluger, erfahrener Mann praktisch sofort: In Meli steckt mehr als nur ihre äußerlich schöne, verlockend erotische Erscheinung, von der sich viele Männer blenden lassen, die sie lediglich ins Bett bekommen möchten.

Freundlich stellte Vitorio bereitwillig eine junge, auch ziemlich attraktive Praktikantin als Melis Local-Guide für Sightseeing und die Dinge, die junge Frauen in einer Stadt wie Rom eben gern tun, zur Verfügung. Die junge Dame, die Vitorio als Giulia vorstellte, war sofort Feuer und Flamme für die Idee. Er bestand sogar darauf, dass alle Ausgaben für Essen, Trinken oder ein bisschen Shopping über eine seiner Firmenkreditkarten bezahlt und als »Kundenpflege« abgerechnet werden.

Dass er erst heute früh von einem langen Flug aus LA zurückgekommen war – Jetlag durch Zeit- und Klimaumstellung inbegriffen – sah man ihm übrigens überhaupt nichts an. Er ist topfit, attraktiv, locker und sieht auch gar nicht nach einem steifen Business-Men aus, eher wie jemand aus dem Showbiz oder Ähnliches. Er hat lange, gewellte Haare, ein kantiges, markantes Gesicht mit drei oder fünf Tage Bart, trug ein enges, weißes Shirt-Hemd und bequeme Hosen. Er benahm sich »cool« und völlig locker, doch seine beeindruckende Persönlichkeit überstrahlte sein ungezwungenes Auftreten.

Dann zogen wir beide uns in sein Büro / Sekretariat in dem beeindruckenden, schätzungsweise 600 Quadratmeter großen Penthouse zurück und besprachen die Angelegenheit. Es folgt Melis nachdenklicher, aber auch amüsanter Blog-Beitrag über ihre Erlebnisse mit Gulia in Rom

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Melis Blog: Ungefiltertes Rom: Eine Lektion in Eleganz und Eile

Während Steve und Vitorio – ein echt interessanter Mann – sich in dem atemberaubenden Penthouse in ihre Besprechungen vertieften – »Männer und ihre geheimen Deals, ich bin gespannt, was dahintersteckt!« – stand für mich die viel wichtigere Agenda an: Rom mit eigenen Augen sehen, nein, mit allen Sinnen ERLEBEN!

Ich war schon gespannt auf Giulia. Sie arbeitet für Vitorio, und nach Steves Beschreibung seines Freundes und meinem ersten Eindruck von ihm, muss sie ziemlich clever sein, um in seiner Umgebung zu bestehen. Und das war sie. Sie ist Anfang zwanzig, eine rassige, italienische Schönheit, hat diesen typisch römischen Chic – lässig, aber immer perfekt gestylt – und eine Energie, die mit meiner sofort harmonierte. Ich hatte kaum meine Schuhe angezogen, da waren wir auch schon unterwegs.

»Also, was steht auf dem Programm? Keine langweiligen Führungstouren, Giulia, bitte!« fragte ich lachend, als wir losfuhren.

Sie grinste über die Schulter zu mir: »Keine Sorge, Meli. Heute machen wir die römische Erfahrung. Wir werden die Steine sehen, ja, aber vor allem werden wir sehen, wie man hier lebt und genießt – und Männer verwirrt, haha!«

»Männer verwirren, macht immer fun!« lachte ich mit ihr.

 

Unser erster Stopp war die Piazza Navona. Es ist unglaublich, wie diese Stadt das Alte mit dem extrem Lebendigen vermischt. Man steht vor der Fontana dei Quattro Fiumi von Bernini, einem Meisterwerk, und ringsherum sitzen junge Leute auf der Brunnenkante, trinken Kaffee und diskutieren. Die Sonne strahlte die Fassaden an und alles wirkte so filmreif. Ich habe weniger auf die Götterfiguren geachtet als auf die Menschen. Wie sie miteinander interagieren, wie die Herren in ihren eleganten Anzügen ihre Espressi schlürfen und dabei die vorbeiziehenden Frauen mustern – typisch südländisches Sehen und Gesehenwerden, wobei auch Komplimente gerufen oder gepfiffen werden. Das zu beobachten ist voll amüsant. Giulia und ich bekamen auch solche frechen Komplimente, die wir locker konterten oder ignorierten, wenn uns der Typ nicht gefiel.

Giulia erzählte mir dann, dass sie für Vitorio im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Markenstrategie tätig ist, aber eigentlich liebt sie die Kunstgeschichte. Sie schaffte es, die ganze Geschichte der Rivalität zwischen Bernini und Borromini so fesselnd zu erzählen, dass ich wirklich zuhörte. Sie sprach nicht nur über Fakten, sondern über die Psychologie dahinter – über Egos, Macht und Kreativität. »Ich glaube, sie ist der weibliche Gegenentwurf zu Vitorio. Ebenfalls sehr klug und machtbewusst.«


 
Nach der Piazza ging es direkt in die Seitenstraßen zur Via del Corso. Giulia hatte mir versprochen, mir einen Laden zu zeigen, in dem sie handgefertigte Lederwaren und feinen Schmuck kauft. Ich liebe es, wenn man etwas Besonderes findet, etwas mit Charakter, das nicht in jeder Boutique hängt. Während wir durch diese Gassen schlenderten, kamen wir auf unser Lieblingsthema: Männer, haha.

»Dein Steve »zwinkerndes Fragezeichen im Blick« ist wirklich interessant, Meli. So entspannt und gleichzeitig so schlau; ein galanter Gentleman!« sagte Giulia, als wir vor einem Schaufenster mit wunderschönen italienischen Stiefeln Halt machten.

»Ja, das ist er,« stimmte ich zu und musste lächelnd erwidern. »Er hat diese besondere Art von Charme, die nicht gespielt wirkt. Und er nimmt mich wirklich ernst, obwohl ich erst neunzehn bin. Er sieht meine Pläne und nicht nur… nun ja, meinen Körper.«

»Und wie ist er im Bett, haha?«

»Oh, ein toller, sehr erfahrener Liebhaber, haha. Sehr zärtlich darum bemüht, dass es für mich… intensiv schön ist. Und Vitorio? Hast du schon mit ihm?«

»Leider nein. Er ist zu clever, um eine Liebelei mit einer Angestellten anzufangen. Oder es liegt an dem viel jüngeren, bildschönen Model, die er geheiratet hat. Echt eine klasse Frau, ich mag sie,« plauderte Giulia völlig locker.

»Aber du würdest gern, stimmts, haha?! Wenn er wollte, mein ich.«

»Schon klar, haha. Nein, ich würde ihn nicht zurückweisen. Vitorio ist echt außergewöhnlich und ein heißer Typ, oder?«

»Stimmt, er gefällt mir auch,« palaverten wir auf Frauenart über die Vorzüge und Nachteile von Männern. »Machen Kerle doch genauso über Frauen, nicht wahr?!«

Giulia nickte verständnisvoll. »Genau das ist das Problem mit vielen der wohlhabenden, älteren Herren hier in Rom. Sie sind galant, ja, aber oft nur, solange du das nette Accessoire an ihrer Seite bist. Wenn sie merken, dass du eine eigene Meinung oder eine klare Karrierevorstellung hast, werden sie schnell nervös. Sie wollen keine Konkurrenz, nicht mal die intellektuelle. Vitorio ist da anders, Steve bestimmt auch.«

Wir teilten diesen Blick auf die Welt – wir sind junge Frauen, die ihre Schönheit und die Vorteile des Lebens genießen, aber wir sind keine Trophäen. Wir wollen lernen, wir wollen etwas Eigenes aufbauen, und wir wollen verstehen, wie die Welt der Männer wie Steve und Vitorio funktioniert. Genau in diesem Moment, als wir über die ökonomische Macht von Luxusmarken debattierten, passierte die erste lustige Szene.

 

Wir standen vor einem kleinen Eisladen, Gelateria Fassi – Gelato artigianale a Roma dal 1880, nach Giulias Aussage eine der besten Gelaterias Roms, um uns eine Pause zu gönnen. Kaum hatten wir unser Pistacchio-Eis in der Hand, sprach uns ein Mann an. Er war groß, trug eine Designer-Sonnenbrille und fuhr einen knallroten Sportwagen, der auf der anderen Straßenseite parkte. Er sah aus wie ein wandelndes Klischee.

»Ciao, Bellissime! Dieses Lächeln von euch ist so hell, es könnte das Licht im Kolosseum ersetzen! Sagt mal, wie kommts, dass ihr hier allein steht und nicht in meinem Auto sitzt, damit ich euch die Herrlichkeitrn Roms zeige?« fragte er mit diesem übertrieben charmanten italienischen Akzent, den Möchtegern-Casanovas auf Frauenjagd so lieben. Der Typ hielt sich wohl für unwiderstehlich.

Ich lächelte ihn ungeniert an, während mein Eis schon leicht schmolz. »Eins,« sagte ich, »mein Lächeln gehört nicht ins Kolosseum, sondern in ein Büro, in dem ich meine eigenen Deals abschließe. Und zweitens,« ich deutete auf Giulias Hand, die Vitorios schwarze Firmenkreditkarte hielt, »wir sind mit einer weitaus besseren Fahrkarte unterwegs als deinem kleinen Auto: Die Vollmacht unserer Chefs, die alle unsere Wünsche erfüllt!«

Der Mann war sichtlich verblüfft. Er hatte eine leicht dümmliche Antwort erwartet, kein Gespräch über Deals und Chefs.

Giulia, die nicht ganz so ungeniert ist wie ich, aber blitzschnell reagierte, sagte in perfektem, schnellem Italienisch: »Wir sind in Rom für wichtige Verhandlungen. Wir haben kaum Zeit für ein Eis im Stehen, geschweige denn für einen Aperitivo. Wir müssen weiter. Buona giornata!«

Wir winkten ihm freundlich zu und gingen einfach weiter, bevor er sich wieder gefangen hatte. Er blieb mit offenem Mund zurück. Das war so gut! Wir konnten uns kaum beherrschen, laut loszulachen, und kicherten wie Teenager, als wir außer Sicht in eine Gasse abbogen. Haha, das verblüffte Gesicht von dem attraktiven Typen!

»Das hat seinen Tag gerettet – oder ruiniert!« lachte ich.

»Gerettet, cara, gerettet! Er wird seinen Freunden erzählen, er hätte zwei schöne, amerikanische oder deutsche Business-Frauen getroffen, die ihn freundlich abserviert haben!« kicherte Giulia. »Das ist in Rom ein Ehrenzeichen, für Typen wie ihn!«

 

Nachdem wir uns ein paar wirklich schöne Dinge gegönnt und über die globalen Lieferketten von Luxusmarken gesprochen hatten (Ja, das haben wir wirklich!), sind wir nach Trastevere am anderen Tiber-Ufer gefahren. Das ist das genaue Gegenteil der eleganten Einkaufsstraßen: eng, lebendig, voller Gerüche von Knoblauch und alten Steinen. Es ist das Rom der einfachen Leute, aber mit so viel Herz.

  • Das flippige und trendige Bohème-Viertel Trastevere war vor Jahrhunderten die Heimat der Arbeiterklasse. Bekannt ist die Gegend für ihre traditionellen und innovativen Trattorias, Craft-Bier-Bars und Kunsthandwerksläden. Rund um die Piazza di San Calisto und die Piazza Santa Maria tummeln sich junge Leute, um vor dem Abendessen einen Spaziergang zu machen und bis zu später Stunde zusammenzusitzen.

Wir saßen in einer kleinen Trattoria, aßen Cacio e Pepe, ein göttliches, simples Nudelgericht! Das ist ein Klassiker aus der italienischen Region Latium und besteht nur aus Pecorino Romano und schwarzem Pfeffer – der Name leitet sich von Käse und Pfeffer ab. Wir redeten über Vitorio – seine Karriere, seine Ex-Frauen, die Gerüchte. Giulia ist eine wandelnde Klatsch- und Tratsch-Enzyklopädie der römischen High Society, aber sie ist dabei nie böse. Sie analysiert die Situationen nur unglaublich scharf. Sie sagte mir, dass die wahre Macht in Rom nicht nur im Geld liegt, sondern in der Kontrolle der Information.

»Wer weiß, was wirklich hinter den Kulissen passiert, kontrolliert die Gespräche und die Geschäfte, Meli. Das ist viel wertvoller als der Sportwagen, der vor der Tür steht,« sagte sie ernst.

Ich nickte. »Das ist es, was mich wirklich an Steves und Vitorios Welt fasziniert. Die Strategie, das Schachspiel.« Mein halber Tag mit Giulia hat mir nicht nur die schönsten Ecken Roms gezeigt, sondern mir auch eine neue, kluge Freundin beschert und mir gezeigt, wie man als Frau in dieser Welt mit Leichtigkeit, Charme und vor allem Intelligenz seinen Weg geht.

Steve meldete sich erst um 16:50 Uhr und fragte, ob er zu mir, oder ich zurückkommen will, um mich frisch zu machen und umzuziehen. Ich hatte klugerweise gute, bequeme Laufschuhe angezogen, aber nach dem Rumgerenne auf dem harten Pflaster Roms hatte ich Lust auf eine Ruhepause, bevor wir am Abend Essengehen. Bestimmt hatte Steve auch Lust auf eine Schmuse-Siesta mit Nickerchen, wie er es liebt… oder ein richtiges Liebesspiel. »Ja, ich liebe das auch, hihi!« Also ließen wir uns von einem Taxi zurückfahren, wo Giulia sich bei ihrem Boss Vitorio meldete.

Statt ins Bett, stiegen wir in eine große Jacuzzi-Wanne für ein entspannendes Schaumbad. Die ist auch für einen Bären wie Steve und mich groß genug. Sehr lieb und zärtlich massierte er mir die ein bisschen schmerzenden Füße. Ich staune echt immer wieder, wie zärtlich ein so großer, kräftiger Mann wie Steve sein kann; Wahnsinn! Das duftende Schaumbad war himmlisch, beinahe wäre ich eingetaucht eingeschlummert. Wir liebten uns sanft und ruhig, damit nicht so viel Wasser überschwappte. Dann seiften wir uns zärtlich gegenseitig ein, duschten uns ab und entspannten noch eine Stunde im superbequemen Bett. Wie immer, pennte der Riesenbär voll ein. An ihn gekuschelt schlummerte ich auch ein bisschen.

 

Über seine Geschäfte mit Vitorio, oder was auch immer sie miteinander zu tun hatten, konnte er mir noch wenig verraten. Weitere Besprechungen und die Klärung von Details seien notwendig. Aber dass wir in ein paar Tagen in dieser Angelegenheit nach Sizilien fahren müssen, verriet er mir schon. Schade, ich wäre gern länger in Rom geblieben, eine sehr faszinierende Stadt. Aber Sizilien interessiert mich auch, und bestimmt gibts noch mehr Gelegenheiten für Rom-Besuche. Ich denke ernsthaft darüber nach, mein Leben nach Italien zu verlegen. Nichts gegen das hübsche Heidelberg und Deutschland, aber italienisches Dolce Vita mag ich definitiv mehr! Schon als junges Teen-Girl träumte ich oft von einem Leben in Italien, deshalb lernte ich auch die Sprache.

So, genug von mir. Ich hoffe, mein Geschreibsel hat euch gefallen.

Küsschen, Meli 😊

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»Ja, mir hat dein Geschreibsel gefallen,« grinste ich und patschte Meli zärtlich auf die Pobacken, als wir uns zum Ausgehen fertig machten. »Wehe, du hättest was anderes gesagt!« konterte sie mit einem sinnlichen Schlafzimmerblick und wackelte extra aufreizend mit dem Hinterteil.

Ich erklärte ihr noch einige Regeln für den Abend und gab ihr die notwendigen Informationen dazu. Es ging nämlich nicht um ein lockeres Ausgehen, sondern um eine halb geschäftliche Verpflichtung, die ein exquisites Abendessen, Kontaktpflege und Besprechungen einschloss. Nördlich von Rom liegt ein elitärer Golfclub in der ebenfalls sehr exklusiven Gated Community Olgiata, die auf eine lange Geschichte zurückblickt. Dorthin fuhren wir zusammen mit Vitorio in einer Luxus-Limousine, wo eine Abendgesellschaft der Oberschicht stattfand.

Die Olgiata, genauer gesagt das Largo dell'Olgiata, ist der zentrale Platz dieses exklusiven Villenviertels, das etwa fünfzehn bis zwanzig Kilometer nördlich des Zentrums liegt. Man nennt es oft das »Beverly Hills von Rom« – ein Refugium für Wohlhabende, Expats und Prominente, die Luxus, Privatsphäre und Natur suchen. Das Areal ist riesig, umfasst über sechshundert Hektar und ist eine der ersten Gated Communities in Italien überhaupt. Die Historie dort ist verrückt: Die Gegend gehörte schon in der Antike zum etruskischen Territorium von Veio und lag im Mittelalter auf der Pilgerroute Via Francigena. Erst in den Fünfzigern wurde das Gelände nach US-amerikanischem Vorbild urbanisiert und bleibt laut Vereinbarung mit der Stadt Rom bis 2050 privat und sicher bewacht. Wer es schafft, dort zu wohnen, hat es definitiv geschafft und gehört zur Upperclass. Geld allein reicht dafür nicht; man braucht beste Beziehungen zu den Reichen, Mächtigen und anderen Residenten.

Typischerweise durfte ich dort nur sehr begrenzt fotografieren und soll auch nicht viel, außer den ohnehin bekannten Fakten darüber schreiben. Es gab jedenfalls ein exzellentes Sechs-Gänge-Menü zum Dinner, das locker das Niveau eines Top-Gourmet-Restaurants hielt. Geladen waren auch Schauspieler und andere Gäste, darunter die bezaubernd schöne Schauspielerin Oksana, die ich ein bisschen kenne. Charmant und liebreizend begrüßte sie mich, wirkte scheinbar erfreut und leicht erstaunt, weil ich doch nur noch selten in solche Gated Communities komme.

Danach wurde im Keller-Bereich im Pool, in der Sauna, bei Massage- und Wellness-Angeboten entspannt, wo etliche attraktive Frauen kaum oder gar nicht bekleidet herumliefen oder im Pool verweilten. Selbst dort erregte Meli mit ihrer selbstbewusst ungenierten, erotischen Schönheit und Ausstrahlung einiges Aufsehen. Aber die Männer dieser Klasse sind zu klug und erfahren, um sie nur für eine attraktive Dekoration oder gar ein Luxus-Callgirl zu halten. Zumindest nicht länger als kurz zu Beginn des Kennenlernens, dann erkannten sie schnell ihre wahre Klasse.

Etwa eine halbe Stunde zogen sich die an Vitorios Angelegenheit beteiligten oder interessierten Geschäftsmänner zur Besprechung in einen Nebenraum zurück. Natürlich war ich dabei. Dort wurden, wie es in diesen Kreisen Usus ist, einige Grundsatzvereinbarungen getroffen oder die Beteiligten erklärten ihr Interesse beziehungsweise Desinteresse. Für genaue Details und die dazu nötigen, intensiven Vorarbeiten sind Angestellte, Sekretäre, Assistenten oder Anwälte zuständig. Diese Upperclass-Leute befassen sich damit nicht persönlich.

In diesen Kreisen gibts praktisch niemanden, der jemals ausschließlich private Freizeit hätte, außer im engsten Kreis der Familie. Wenn sich solche Leute, wie hier, treffen, werden stets auch gewisse Dinge besprochen, Geschäfte angebahnt, und das alles wie nebenbei, selbst wenn es um Millionen- oder gar Milliardenbeträge geht. Auch wenn dabei scheinbar sehr freundlich miteinander umgegangen wird, gibts so gut wie keine echten, tiefgehenden Freundschaften. Jeder konkurriert mit jedem. Und wenn dir einer sehr freundlich lächelnd die Hand schüttelt, kann es genauso gut sein, dass er gleichzeitig im Hinterkopf plant, dich hinter deinem Rücken zu übervorteilen, auszubooten oder dir sonst wie Schaden zuzufügen. Tja, so ist das in der Upperclass. Da darfst du niemandem einfach so vertrauen oder zu gutgläubig sein, sonst wirst du gnadenlos fertiggemacht.

Der Höhepunkt des Abends war eine softerotische Vorstellung von Oksana und einem attraktiven Jungschauspieler. Im Stil der Fünfzigerjahre und in Anlehnung an ein leichtes Musical trugen die beiden ihr Stück vor, wobei sie viel melancholisch und leise sangen. Das gelang ihnen faszinierend gut, und sie zogen das Publikum von ungefähr fünfunddreißig wohlhabenden Leuten schnell in ihren Bann.

Zum Ende der gut dreißig Minuten folgte die bezaubernd liebevolle, softerotische Liebesszene, in der sie sich zum »ersten Mal« entkleideten. Beide waren schließlich komplett nackt, doch es war nie viel mehr als nackte Haut, Oksanas schöner Po und ihr entzückender Busen zu sehen. Es war eine geschmackvolle Liebesszene mit Niveau, keine billig-pornografische Darstellung. Ganz zum Schluss lagen sie leise singend rücklings und nur teilweise bedeckt auf dem Liebesbett. Während die Beleuchtung herunterfuhr und ihre Stimmen leiser wurden, endete das Stück mit dem Einschlafen als verliebtes Paar nach der ersten Liebesnacht.

Der attraktive junge Mann erfreute sicherlich die zuschauenden Damen, und Oksana bezauberte mit ihrer Schönheit und einem liebreizend-süßen Lächeln spielend leicht uns männliche Zuschauer. Völlig zurecht, denn sie ist auch privat eine sehr bezaubernde junge Frau mit wunderschönem Körper, clever, gebildet und eine ziemlich gute Schauspielerin. Sie liebt das Leben als Darstellerin, auch wenn ihre Talente nicht ausreichen, um jemals in die Riege der wirklich großen Top-Stars aufzusteigen.

Genau genommen ist Oksana auch keine strahlende Superschönheit, aber mit ihrer liebreizenden, charmanten Art und der perfekten Figur, die sie diszipliniert in Form hält, sowie recht guter Schauspielkunst, gelingt es ihr doch stets, ein Publikum zu verzaubern. Als ich sie erstmals kennenlernte, das war vor Kriegsbeginn in Moskau, hätte ich mich fast in sie verliebt. Ein guter, lieber Mensch ist sie auch. Und ganz typisch für viele Russen, liebt sie ihr Mütterchen Russland, egal welch brutale Ausbeuter-Clique das Land und seine Menschen mal wieder regiert. Das ist die Tragik Russlands: In den etwa tausend Jahren seiner Geschichte gab es ausschließlich mehr oder weniger extrem brutale Ausbeuter, Unterdrücker, Zaren, Diktatoren, Geheimdienste und mafiöse Herrscher, denen Menschenleben generell und das Leben der eigenen Untertanen völlig gleichgültig war und ist. »seufz«

Meli freute sich, mit einer Landsfrau plaudern zu können, und fand die Vorstellung der beiden Darsteller ebenfalls bezaubernd. Genau genommen war das Schauspiel ein bisschen seicht, ohne Tiefgang oder intellektuell anregende Szenen. Aber sie spielten das junge Liebespaar im Stile von Romeo und Julia so glaubwürdig gekonnt, dass es trotzdem faszinierend zauberhaft herüberkam. Erst nach zwei Uhr nachts kamen wir zurück ins Penthouse und gingen müde, nach einer schnellen Dusche und typischer Badroutine, auch gleich schlafen.

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Wir erfreuten uns an einem erneut herrlich sonnigen Frühherbstmorgen und Tag, mit bis zu gut 25°C. Das Frühstück nahmen wir bei dem schönen Wetter auf der Penthouse-Terrasse ein und amüsierten uns darüber, dass der gleiche Voyeur von gestern wieder mit seinem Fernglas herüberstarrte. Vermutlich hatte er schon auf Meli im nur lässig geschlossenen Bademantel gewartet. Lachend und sehr frech öffnete sie diesen mal ganz kurz und ließ ihn eine halbe Sekunde lang einen Blick auf ihre prachtvolle Weiblichkeit erhaschen, dann frühstückten wir genüsslich in aller Ruhe. Lach

»Ganz schön frech! Hoffentlich ist der arme Spanner jetzt nicht erblindet, hoho,« gluckste ich amüsiert.

»Das macht Spaß!« schmunzelte sie fraulich. »Ihr Männer seid so leicht… ups.« brach sie ab.

»Ihr Männer? Und wolltest du etwa abwertend so was wie berechenbar, durchschaubar, manipulierbar oder so sagen?«

»Verdammt, du bist einfach zu clever! Ja, wollte ich. Und „ihr Männer“ ist genauso falsch, wie das pauschalisierende „ihr Frauen“. Aber auf Männer wie dich oder Vitorio trifft es doch sowieso nicht zu.« Sie schaute mich gezielt spielerisch mit ihrem sinnlich-verlockenden Schlafzimmerblick samt Schmollmund-Attitüde an, beugte sich herüber und gab mir mit ihren wirklich sehr sinnlichen, vollen Kussmundlippen einen überwältigend erotischen und richtig leidenschaftlichen Kuss.

»Oder Vitorio, hoho? Dient er dir schon als Benchmark?« schmunzelte ich noch amüsierter, nachdem ich diesen WOW!-Kuss natürlich erwidert hatte.

Leser können es sich anhand meiner Beschreibungen und Melis Fotos bestimmt denken. Aber herrje, wenn diese sehr erotische „Sexbombe“ von Frau dir mit diesen unerhört sinnlichen Lippen einen richtig leidenschaftlichen und erotischen Kuss gibt, dann ist das wirklich überwältigend WOW! Noch dazu klaffte dabei ihr Bademantel weit auf und ich konnte nicht widerstehen; ich musste einfach diese verlockenden, himmlisch weichen Rundungen ihrer prächtigen Brüste zärtlich streicheln und kneten. Darüber erwachte unvermeidlich unsere Lust als Mann und Frau aufeinander. Beinahe ließen wir das Frühstück links liegen, um übereinander herzufallen.

 

Aber es wäre zu schade um den guten Kaffee und all die köstlichen Leckereien gewesen. Wir beherrschten uns mit lächelnden Blicken aufeinander und futterten erst einmal mit Appetit. Danach powerten wir eine Stunde im Trainingsraum des Penthouse, vor allem um Kalorien zu verbrennen und natürlich für die allgemeine Fitness. Bei diesem Luxusleben, mit ständig allerbesten Gourmet-Köstlichkeiten, ist es wirklich nicht leicht, nicht rasant zuzunehmen. Immerhin habe ich es in den letzten Tagen geschafft, durch viele sportliche Aktivitäten und herrliche Liebesspiele von 95 kg auf 93,5 kg runterzukommen. Doch mein Ziel ist 90 kg oder sogar etwas darunter. Da ich es liebe zu schlemmen, muss ich sehr aufpassen, nicht schnell wieder auf 95 kg oder darüber zu kommen. »Ja, ja, das Leben ist hart!« grins

Dann besuchten wir gemeinsam die nahegelegene Ausgrabungsstätte der antiken Colonna Traiana, also die Trajanssäule, die an den Sieg im Krieg gegen die Daker erinnert und um die sich ein in Stein gehauenes Fries windet. Direkt südlich schließt sich das Trajansforum an; das sind Überreste eines römischen Forums aus dem 2. Jahrhundert. Auch wenn es uralte Ruinen sind, sind die Anlagen dennoch beeindruckend.

Eigentlich wollte ich nur ein paar Fotos knipsen, aber die Geschichte dahinter ist so packend, dass ichs mal kurz teilen muss. Die Trajanssäule und das Forum wurden unter Kaiser Trajan (98–117 n. Chr.) gebaut, der ein echter Kriegsheld war. Das Forum, das größte der kaiserlichen Foren, entstand zwischen 106 und 113 n. Chr., entworfen vom Architekten Apollodoros von Damaskus. Finanziert wurde der Prunk durch die Beute aus Trajans Siegen über die Daker (101–106 n. Chr.) – zwei brutale Kriege, die Rom reich machten. Es umfasste die Basilika Ulpia (eine riesige Halle für Recht und Geschäft), Märkte, Bibliotheken und Tempel. Mitten in Rom, zwischen Kapitol und Quirinal, extra für Trajan terrassiert. Heute sinds Ruinen, aber man spürt noch die Macht Roms – Propaganda pur, um Trajans Ruhm zu feiern.

 

Die Trajanssäule, im Jahr 113 n. Chr. erbaut, ist 35 Meter hoch, ein Meisterwerk aus Marmor mit Spiralfriesen, die die Daker-Kriege in 155 Szenen erzählen – wie ein antiker Comic-Strip! Ursprünglich mit Trajans Statue obendrauf (jetzt Petrus), diente sie als Grabmal für seine Asche. Nach den Kriegen wollte Trajan seinen Triumph verewigen. Die Säule zeigt Schlachten, Belagerungen und Trajan als Held. Apollodoros baute sie so, dass sie vom Forum aus sichtbar war, mit Treppen drin für den Ausblick. Heute steht sie immer noch aufrecht, ein Symbol für erstaunliche römische Ingenieurskunst, schon vor fast 2.000 Jahren.

»Ist das alles nicht total faszinierend?!« Meli umfasste mit den Armen andeutend das ganze Gelände und drehte sich einmal um sich selbst, was noch mehr männliche Touristenblicke auf sich zog als ohnehin schon. Sie trug ein einfaches, buntes, luftiges Sommerkleid, das viel von ihrer prächtigen Fraulichkeit erahnen ließ und sah verlockender aus als die römische Göttin der Liebe. »Was für eine uralte Geschichte, und nach so langer Zeit sind die Bauten auch als Ruinen immer noch beeindruckend. Kannst du dir ein heutiges Bauwerk vorstellen, das nach 2.000 Jahren immer noch steht und beeindruckt?«

»Oh ja, du Prachtbeispiel für eine Venus. Nicht zufällig nennt man Rom die „Ewige Stadt“, sie ist mit all dem einmalig auf der Welt. Unsere heutigen Bauten halten oft nicht mal 100 Jahre durch.«

»Ich bin so froh…, ja glücklich, hier sein zu können…, dank dir!« Ich bekam erneut eine umwerfend erotische Umarmung plus ebensolchem WOW-Kuss. »Venus?«

»Ich sags dir, die Lady hatte es drauf! Venus, die Entsprechung zur griechischen Aphrodite, war nicht nur für Liebe, Schönheit und Verlangen zuständig, sondern auch für Fruchtbarkeit und sogar den Sieg. Die Römer verehrten sie als Mutter des Aeneas, ihres mythischen Stammvaters, der angeblich Troja verließ und Rom gründete. Ihr Kult war riesig, besonders im Tempel der Venus Genetrix, den Julius Cäsar 46 v. Chr. auf dem Forum Iulium errichten ließ. Venus war keine zarte Blume – sie mischte in Mythen kräftig mit, manipulierte Götter und Menschen mit ihrem Charme und einem magischen Gürtel, der alle verrückt machte. Ihr jährliches Fest, die Veneralia am 1. April, war ein Frauending: Sie badeten ihre Statuen und baten um Liebe und Glück. Venus ist wie du: frech, klug und ein bisschen gefährlich verführerisch. Venus war die Chefin der Herzen! Passt alles perfekt zu dir, hoho.«

»Ahaha…, WOW, ich bin beeindruckt, was du alles im Kopf hast.« lachte sie mit funkelnden Augen. Und als sich unsere Blicke trafen, stieg erneut die Lust aufeinander in uns auf. »Mein kleines Teufelchen im Hinterkopf setzte mir „Verboten sündige Gedanken“ nach leidenschaftlichem, öffentlichem Sex, mitten in diesem antiken Touristen-Hot-Spot in meinen Schädel.« breitgrins

 

Um mich abzulenken, bevor ich noch wie ein unbeherrschter Teenager einen heftigen Ständer in der Hose bekam, dozierte ich weiter. »Wusstest du eigentlich, dass altrömischer Puzzolan-Beton tatsächlich besser ist, als moderner Beton? Puzzolan-Beton war das Wunderzeug der Römer! Dieser Beton, auch opus caementicium genannt, wurde ab dem 2. Jahrhundert vor Christus verwendet und ist der Grund, warum Bauwerke wie das Pantheon oder der Hafen von Ostia heute noch stehen. Die alten Römer mischten Kalk mit Puzzolane, einem vulkanischen Aschegestein aus der Region um den Vesuv, zum Beispiel bei Pozzuoli, daher der Name. Diese Mischung, oft mit Sand oder Kies kombiniert, härtete sogar unter Wasser aus – perfekt für Häfen, Brücken und Aquädukte. Im Trajansforum und an der Trajanssäule kam Puzzolan-Beton für Fundamente und Wände zum Einsatz, stabil und witterungsbeständig. Das Geheimnis ist die chemische Reaktion zwischen Puzzolane und Kalk, die extrem haltbare Kristalle bildet, welche den Beton quasi unzerstörbar machen.«

»Echt, besser als moderner Beton? Die Römer waren echt Ingenieure mit Sexappeal! Gehört habe ich den Begriff schon mal irgendwo, aber nein, so genau wusste ich das nicht. Wie kann dieser uralte, römische Puzzolan-Beton moderner Technik überlegen sein?« staunte sie mit neugierigen, aber wie es bei Meli unvermeidlich ist, auch sinnlich verlockenden Augen.

»Gute Frage, Meli! Das opus caementicium der Römer ist tatsächlich langlebiger als heutiger Beton. Warum? Es liegt an der Chemie und der Struktur. Puzzolan-Beton bildet durch die Reaktion von Puzzolane mit Kalk extrem stabile Verbindungen, die Risse selbst „heilen“ können, wenn Wasser eindringt – eine Art natürliche Selbstreparatur. Moderner Beton, meist aus Portlandzement, ist zwar schnell hart und super fest, aber anfälliger für Risse und Korrosion, besonders durch Wasser oder Salz. Stahlarmierungen in modernem Beton rosten, was die Struktur schwächt, während römischer Beton ohne Stahl auskommt und unter Wasser sogar stärker wird – ideal für Häfen wie in Ostia. Studien zeigen, dass römische Bauwerke wie das Pantheon über 2.000 Jahre halten, während moderner Beton oft nach 50–100 Jahren sanierungsbedürftig ist,« dozierte ich, froh über die Ablenkung. schmunzel

»Die Römer hatten also echt Beton mit Superkräften?! WOW! Sag mal, wie kommts, dass du all das weißt und es aus dem Stegreif erklären kannst. Bist du auch so ein Supermann, haha?« lachte sie, schaute aber sichtlich beeindruckt.

»Supermänner gibts genauso wenig wie Superfrauen, oder Traummänner/Traumfrauen. Sagen wir einfach, es faszinierte und interessierte mich, als ich davon erstmals hörte. Typischerweise beschäftigte ich mich dann mit dem Thema, recherchierte und fand es spannend. Ich meine, man stelle sich vor, dass sie mit vergleichsweise primitiven Mitteln vor 2.000 Jahren tatsächlich etwas herstellen, bauen konnten, das besser ist als das, was wir mit all unserer Wissenschaft und supermodernen Mitteln hinbekommen. Unglaublich, oder? Davon muss man doch fasziniert sein!« lächelte ich nachdenklich und füge hier, um ehrlich zu bleiben, noch hinzu: Nein, ich hatte nicht all diese Daten und Fakten so genau im Kopf, wie ich es oben aufgeschrieben habe. Das musste ich selbst nachrecherchieren und erklärte es Meli in einfacheren Worten. zwinker Aber ich wollte sicher sein, dass meine Beschreibung auch wirklich zutreffend ist, und recherchierte deshalb noch mal, was ich so genau nicht mehr im Kopf hatte.

»Ich bin schwer beeindruckt, du bist echt ein außergewöhnlicher Mann! Wie so ein Universalgelehrter früherer Zeiten.« schaute sie mich leicht bewundernd an, hakte sich bei mir unter und ich spürte die himmlische Weichheit ihres Busens an meinem Arm, was mich wieder auf »sündige Gedanken« brachte. »Gibts es irgendwas, dass du nicht weißt, oder kannst?«

»Oh ja, leider eine Menge,« seufzte ich.

»Zum Beispiel?«

»Zum Beispiel werde ich nie so leicht und nahezu perfekt Fremdsprachen beherrschen, wie du. Englisch, Russisch und Französisch beherrsche ich gut genug für eine gepflegte Unterhaltung, aber längst nicht perfekt, und es fiel mir extrem schwer, diese einigermaßen gut zu lernen.«

So plauderten wir noch einige Zeit, während wir durch die faszinierenden Ruinen spazierten. Der Eintritt kostet übrigens 18,-€, aber das lohnt sich, wenn man sich auch nur ein bisschen für altrömische Geschichte interessiert oder sich gern von solch alten Bauwerken beeindrucken lässt. Dann wurde es Zeit für eine geschäftliche Besprechung beim Mittagessen, ein klassischer Business-Lunch. Trotzdem durfte Meli daran teilnehmen, quasi in der Art und Funktion einer Assistentin, wie sie auch die anderen Teilnehmer dabeihatten. Typisch italienisch ging es in dieser Runde auch nicht nur um Geschäfte, mit denen unbeteiligte Frauen nichts zu tun haben, sondern auch um südländische Dolce Vita, die Freude am gemeinsamen Genießen und Plaudern. Wirklich diffizile oder geheim zu haltende Details wurden erst in der nachfolgenden Runde ohne Assistenten besprochen.

 

Das Treffen fand in einem exklusiven, römischen Members-Only Club statt, die der Tradition der englischen Gentlemen’s Clubs in London ähneln. Diese römischen Etablissements sind Treffpunkte für die Elite – Aristokratie, Diplomaten, Kreative und wohlhabende Expats. Sie betonen Diskretion; Handys und ähnliche Geräte müssen am Eingang abgegeben werden!, Networking und kulturelle Aktivitäten, oft in prächtigen Palazzi untergebracht. Im Gegensatz zu Londons rein männlichen, rauchergefüllten Salons sind sie hier moderner, inklusiver, viele erlauben Frauen als volle Mitglieder und legen großen Wert auf italienische Exzellenz in der Küche: Frische Zutaten, regionale Spezialitäten und Fine Dining auf Sterne-Niveau. Der Fokus liegt weniger auf Billard und Zigarren, mehr auf Gourmet-Menüs, Events und Wellness.

Natürlich durfte ich dort nicht fotografieren und soll auch nicht im Blog beschreiben, wie der Club heißt und wo genau er sich befindet. Die anderen Assistenten, Meli und ich waren also nur von Mitgliedern eingeladene Gäste, für diesen Anlass und in der Nutzung sonstiger Einrichtungen beschränkt. Aber während Vitorio, die anderen Beteiligten und ich in einem schicken Konferenz-Salon zusammensaßen und Dinge besprachen, die nicht bekannt werden sollen, wurde zum Beispiel Giulia und Meli gestattet, die Wellness-Einrichtungen, Pool, und so weiter zu nutzen, was die schönen Frauen selbstverständlich sehr gern machten…, sehr zur Freude der überwiegend älteren Member. Schmunzel

Vitorio musste danach gleich zu einem weiteren Geschäftstermin. Meli und ich blieben noch in dem großen Club. Man sah mich als Gleichrangigen, zu ihrer Klasse zugehörig an und bot uns gastfreundlich eine Führung, sowie die Benutzung der Einrichtungen an. Ein wenig neugierig, aber vor allem für Meli, nahm ich das gern an. Ein paar Fotos durfte ich auch schießen, solange darauf keine Mitglieder zu sehen waren oder man erkennen konnte, wo genau sich dieses Reichen-Refugium in Rom befindet und wie es von außen aussieht.


 

Es ist eine beeindruckende Luxus-Enklave der Upperclass, nicht nur für Tagesbesuche und Club-Aktivitäten. Es gibt auch etliche, sehr luxuriöse und geschmackvoll teuer eingerichtete Gästezimmer oder Suiten, nicht selten derart hochwertig und teuer eingerichtet, dass man von dem Preis, den das kostete, mindestens ein Einfamilienhaus mit Garten kaufen könnte. Sozusagen ein Musterbeispiel für die Aussage: Wüssten die armen Massen wirklich, wie die kleine, reiche Oberschicht lebt und auf sie herabschaut, gäbe es eine Revolution.


 

Meli staunte und sog nachdenklich alles in sich auf, darüber hätte sie gern einen Artikel geschrieben. Aber das musste ich ihr leider untersagen, denn auch wenn solche Clubs mitten in Rom liegen, achtet man doch strengstens auf Diskretion. Später schauten wir uns den Verano Monumental Cemetery an, bevor wir ins Penthouse zurückkehrten.

Frisch geduscht kuschelten wir für eine Siesta im großen Bett und liebten uns intensiv, aber zärtlich und gefühlvoll dreimal. Dann ein gutes Stündchen erholsames Nickerchen, erneut frisch duschen und passend für den Abend anziehen. Heute war Vitorios Frau Vita zurückgekommen, und wir wollten gemeinsam Abendessen gehen, ein bisschen römisches Dolce Vita genießen. Ich kenne sie aus ihrer Zeit als sehr schönes, erfolgreiches, fleißiges, diszipliniertes und kluges Fashion-Top-Model und mag sie.

Durch sie habe ich Vitorio überhaupt erst kennengelernt, der dann GC-Club-Mitglied wurde. Vita hat Klasse, und die beiden führten einige Jahre eine heiße, leidenschaftliche Affäre, bevor sie sich zur Heirat entschlossen. Auch sie liebt Italien und versuchte, so oft als möglich im Land zu sein, obwohl sie als gefragtes Model natürlich auch viel Zeit in Paris, London, New York und ähnlichen Model-Städten verbringen musste und viel um die Welt jettete. Sie ist eine beeindruckend schöne, kluge Frau mit beachtlichen Qualitäten, nicht nur irgendeine Schönheit, die sich mit ihrem Aussehen einen reichen Mann angelte.

Die beiden sind in Italien ein bisschen prominent und manchmal in der Klatschpresse, gehören durch Vitorios Business auch zur, sagen wir, unteren Oberschicht. Aber wenn sie ausgehen, bewegen sie sich keineswegs nur in gehobenen Kreisen, sondern genießen italienisches Dolce Vita genauso gern wie andere Einheimische. Wir fuhren mit einem Taxi zum liebevoll eingerichteten und guten Ouzerì-Mazì - Ristorante Greco, Via dei Vascellari, im Stadtteil Trastevere, über den Meli schon in ihrem Beitrag schrieb.



 

Bei etwas griechischer Livemusik servierte sehr freundliches Personal delikate, typisch griechische Speisen, die wir mit Appetit und Genuss verzehrten. Dazu etwas guten Wein, die Stimmung im Lokal war prima, man fühlt sich wohl und fast wie zu Besuch bei Freunden. Preislich sollte man etwa 30 bis 50,-€ pro Person einplanen, aber man kann auch für deutlich weniger schon etwas Leckeres essen und satt werden. Ich bin nicht wirklich ein Freund von griechischer Sirtaki-Musik, aber es passte prima zur Stimmung dort, und es war auch nicht zu laut. Geöffnet haben sie täglich von 12 bis 23:30 Uhr. Wer Griechisch mag, wird sich dort wohlfühlen und zufrieden gehen.

Von dort aus wechselten wir in die urig kleine, originelle und direkt nebenan gelegene Cocktailbar The Hole Trastevere, wo wir ein befreundetes Paar trafen. Dort kann man täglich von 16 bis 02 Uhr so richtig in das römische Nightlife normaler Menschen eintauchen. Jeder schwätzt oder flirtet unterschiedslos mit jedem und jeder, Standesunterschiede gibts nicht, die Stimmung schäumt vor Lebensfreude geradezu über, und alle genießen gut gelaunt Dolce Vita. Das Personal ist supergut drauf, lustig, unterhaltsam, für jeden Scherz zu haben.

 

Sie firmieren als Irish Pub & Restaurant und sind Teil einer sehr kleinen Kette von The Hole Pubs; wenn ich es richtig mitbekam, gibts wohl nur noch 2–3 weitere. Ich bedauerte mal wieder, dass mein Italienisch so mies ist, bestenfalls für rudimentäre Verständigung ausreicht. Natürlich konnten mir die anderen nicht andauernd alles in Englisch oder Deutsch übersetzen, aber ich amüsierte mich trotzdem bestens. Wir hatten richtig viel Spaß und wären gern länger geblieben, doch müssen wir morgen früh raus und brauchen dann auch einen klaren Kopf. Daher ließen wir uns kurz nach Mitternacht zurückfahren und lagen, frisch geduscht, um 01 Uhr in den Betten, wo zumindest ich lächelnd auch schnell einschlief. Ein schöner Abend! 😊

 


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