#25.11.04- Italien, Syracus, Sizilien, November #2
Wir kamen mal wieder zu spät zum Frühstück, weil eine gewisse Bett-Tigerkatze – ich glaube, sie heißt Meli – zunächst auf andere Art hungrig war. Frisch geduscht schleppte ich, das bedauernswerte Opfer, mich ins Speisezimmer und musste mir auch noch spitze, freche Bemerkungen von einer schmunzelnden Lina, einer kichernden Sascha sowie einen launigen Kommentar von Marc anhören. Es ist wirklich unerhört! Niemand respektiert meine Würde und Autorität als Dominus. Hoffentlich bedauern mich alle Leser ausgiebig! zwinker
Immer noch darüber schmunzelnd, verteilten sich alle nach dem stärkenden Frühstück: Meli setzte sich an ihren Laptop, um an ihrem Fernstudium zu arbeiten. Sascha ging Joggen, sehr zur Freude der in sie verliebten Bulldog-Mischung – oder was auch immer dieser liebe Hund für eine Rasse sein mag –, der schon voller Vorfreude und heftig mit dem Schwanz wedelnd auf sie wartete. Marc musste ein paar geschäftliche Telefonate und einige Dinge online erledigen. Lina begleitete mich mit zwei frischen, guten Kaffees nach draußen, wo ich genüsslich meine geliebte Morgenzigarette schmauchte.
Es war schön sonnig und mit milden 15 °C etwas frischer; langsam machen sich auch hier in Sizilien der Herbst und der kommende Winter bemerkbar. Aber 15 °C im Mittelmeerklima empfindet man subjektiv deutlich milder und angenehmer als 15 °C im November-Deutschland. Schon unzählige Künstler aus nördlicheren Regionen schrieben begeistert über dieses südliche Licht, die Luft und das Klima. Irgendwie fühlt es sich angenehmer, weicher und sanfter an als nördlich der Alpen, selbst wenn die Bedingungen – zum Beispiel Sonnenschein und 15 °C – exakt gleich sind.
Lina, die naturblonde Lichtgestalt, trug einen leichten, dünnen, aber wärmenden Ringelpulli und Jeans, Sportschuhe an den Füßen. Sie war, wenn überhaupt, nur sehr dezent geschminkt, und ihre brustlangen Haare wehten leicht im Wind. Fraulich verstehend über meine männlichen Blicke schmunzelnd, strich sie sich die Strähnen an einer Seite hinters Ohr. »Ach, Lina!« dachte ich. »Gerade wenn man denkt, sie könne nicht noch blonder, schöner und schlanker sein, wirkt es, als hätte die Sonne persönlich ihre Haarspitzen geküsst – und dann noch schnell ihre Wangen mit einem Hauch von mediterranem Licht bestreut.«
Und dieser Blick? Halb -Ich denke an einen Waldspaziergang-Flirt mit dir«, halb »Ich weiß genau, an was du gerade denks-. »Was gucksten so?« flötete sie charmant.
»Als wenn du das nicht genau wüsstest, hoho! Joggst du heute nicht mit Sascha und eurer treuen Hundeeskorte?«
»Ich weiß es«, zwinkerte sie verschmitzt. »Nö, später. Jetzt wollte ich etwas mit dir besprechen.« Wir schlürften genüsslich unsere Kaffee-Pötte aus und spazierten dann in den hübschen, sonnenbeschienenen Garten.
An dieser Stelle ist er mit Rasenflächen, Bäumen, Sträuchern und Blumenbeeten gestaltet. Ein Rosenbogen ist mit Kletterpflanzen bewachsen. Einige Blumen mit roten Blüten sahen so frisch aus, als hätten wir Frühling und nicht Herbst. Ein Eichhörnchen huschte flink mit diesen typischen, ruckartigen Bewegungen von einer Platane unter einer Sitzbank hindurch ins Gebüsch, nachdem es uns kurz neugierig beäugt hatte. Vögel zwitscherten irgendwo ein trällerndes Lied, Insekten surrten herum oder steuerten die Blüten an. Eine Atmosphäre von Ruhe und Frieden legte sich unmerklich sanft auf das Gemüt und sorgte für fast besinnliche Stimmung. In den ausgedehnten, parkähnlichen Gärten des Palacio delle Grazie kann man wirklich wunderbar die Seele baumeln und die Gedanken schweifen lassen.
Dieses Anwesen ist perfekt geeignet, um stressgeplagten Geschäftsleuten und Großstädtern Entspannung und Erholung zu bieten. Gerade im milden, südlichen Herbst, Winter und Frühling. Nicht alle Leute mit Geld wollen in ihrer meist knapp bemessenen Freizeit immer gleich in die Tropen fliegen, wo sie sich in anderen Klima- und Zeitzonen erst einige Tage akklimatisieren müssen. Und kaum hat sich der Körper angepasst, müssen sie zurück und sich erneut umstellen. Zudem sind Herbst, Winter und Frühjahr auch schöne Jahreszeiten, die viele gern erleben möchten. Und wenn man etwas Abwechslung von der Ruhe wünscht, womöglich auch historisch und künstlerisch interessiert ist, findet man im kaum eine halbe Stunde entfernten, uralten Syrakus viel Interessantes.
»Schau nur, diese malerischen, knorrigen, krummen, alten Bäume – die passen einfach perfekt in die Landschaft, oder?!« lächelte Lina, links locker bei mir untergehakt, wodurch ab und zu ihr fester Busen meinen Oberarm streifte.
»Pinus pinea, die italienische Pinie, passt nicht nur malerisch in das Landschaftsbild, sie spendet im Sommer auch Schatten und produziert im Herbst Zapfen – beziehungsweise liefert im Frühling leckere Pinienkerne, was zu köstlichem Pesto und anderen Gerichten führt.« dozierte ich bewusst übertrieben mit arroganter Lehrerpose und grinste verschmitzt.
»Was du nicht sagst, du Klugkopf; eine typische Steve-Antwort, haha!« Merkte Lina sofort, dass ich sie ein bisschen hochnehmen wollte.
»Um ehrlich zu sein Lina… als ich genau diesen knorrigen, krummen Baum erstmals sah, recherchierte ich im Netz und bei der grok-xAI Auskunft. »Ich habe nämlich keine Ahnung von Botanik, hoho.«
»Aaaahaha, was für ein raffinierter Gauner!« knuffte sie mir heiter in die Seite. »Hättest auch einfach einen Gärtner fragen können!«
»Damit sich gleich auf dem Anwesen herumspricht, dass ihr neuer, temporärer Dominus keine Ahnung von einheimischer Botanik hat? Nix da!« Grinste ich sehr breit und darüber musste sie natürlich noch mehr lachen.
»Raffiniert und strategisch clever, du charmanter Obergauner, du!«
»Man tut, was man kann, hoho. Nein, im Ernst, Lina. Dass ich kein arroganter Angeber, Snob oder so bin, weißt du sicherlich schon längst. Aber als Fremder hier, der eine wichtige Funktion auf dem Landgut erfüllen soll, die über ihre persönliche Zukunft entscheidend sein kann, ist es wichtig, dass sie eine gewisse Achtung vor mir und meinen Entscheidungen haben. Dazu gehört auch ein Mindestmaß an Vertrauen, dass ich ihnen nichts Böses will und weiß, was ich tue. Wenn sich da herumspräche, dass ich noch nicht mal wusste, um was es sich bei dieser für die Region so typischen, wichtigen Baumart handelt… nun ja, das hätte schon etwas komisch ausgesehen, nicht wahr?!« lächelte ich vergnügt. Lina mag nicht so intellektuell und gebildet wie Meli sein, aber ein oberflächliches Model-Dummerchen ist sie auch nicht. Sie ist gut gebildet und kann clever mitdenken.
»Ich finde das… bilde dir bloß nichts drauf ein, haha, ehrlich gesagt ziemlich beeindruckend. Du bist ein… ungewöhnlicher, sogar außergewöhnlicher Mann.« lächelte sie freundlich zwinkernd und sogar mit einem leicht bewundernden Seitenblick.
»Im positiven oder negativen Sinne?« grinste ich, als wäre das nicht völlig auf der Hand liegend, und dafür bekam ich noch einen kräftigeren Knuff in die Seite.
»He, Fishing for Compliments ist Frauensache, haha!«
»Aua… musst du mich deshalb gleich verprügeln? Furchtbar, dass ihr Frauen immer so brutal zu einem lieben Brummelbärchen wie mir seid.« Setzte ich meinen berühmten, betrübten Dackelblick auf.
»Oooooch, armes, liebes, Brummel- und Schmusebärchen… du tust mir ja sooooooo leid!« nahm sie mich mit funkelnden Augen gespielt tröstend in eine enge Umarmung und ließ mich viel weiche, warme und dufte Weiblichkeit spüren.
»Mmh… mmh…« ließ ich mich vergnügt wie ein Kind trösten. Wir lächelten uns an, und es war deutlich spürbar, dass es zwischen uns auch als Frau und Mann kribbelte. »…und was wolltest du mit mir besprechen, Lina?«
Bevor sie antworten konnte, klingelte Marc mich auf dem Handy an und bat darum, dass ich zu ihm komme, um etwas Wichtiges zu besprechen. Ich fragte Lina, ob ihr Anliegen dringend sei oder wir es auch später besprechen könnten. Sie erklärte lächelnd, dass es nicht so eilig sei und wir auch später darüber reden könnten. Wir spazierten zurück zum Landschloss, und ich ging ins Hausverwalterbüro, wo Marc sich gerade mit Gutsverwalter Giulio unterhielt. Das Büro befindet sich in einem neueren Anbau und ist nach rein pragmatischen Gesichtspunkten einfach eingerichtet.
Wir begrüßten uns, plauderten kurz zu dritt, dann ging ich mit Marc in das superschicke, erst dieses Jahr im opulenten Barockstil modernisierte Dominus-Officio. Dieses Büro ist tatsächlich derart elegant üppig barock gestaltet, dass man sich wie ein Fürst fühlt – aber gleichzeitig hochmodern. Es stört schon fast ein bisschen, weil man genüsslich die Blicke schweifen lässt, statt sich auf ein Geschäft oder eine Besprechung zu konzentrieren; jedenfalls solange man nicht daran gewöhnt ist.
Das ist Vitorios Chefbüro, wenn er mit Vita mal hier ist oder sie irgendwann in der Zukunft dauerhaft hier leben – dann will er natürlich seine Geschäfte und Kapitalanlagen von hier aus managen. Gerade noch saßen Marc und ich im Hausbüro – praktisch, schnörkellos, quasi der altmodische IKEA-Klassiker unter den Verwaltungsstuben. Und zack, ein Türgriff später: Willkommen im Dominus-Büro von Vitorio. Das ist kein Büro. Das ist ein barockes Manifest.
Stellt euch vor: Ein Schreibtisch, der aussieht, als hätte man ihn persönlich aus Ludwig XIV. Versailles-Schloss geklaut und hierher entführt. Massivholz, geschwungene Beine, Goldakzente, die selbst die Sonne blass aussehen lassen. Drumherum Wände, die nicht einfach gestrichen sind, sondern drapiert mit Samt, Stuck und diesem typischen »Ich-war-schon-teuer-als-du-noch-nicht-geboren-warst«-Flair.
Doch diese Opulenz ist nur die Fassade: Das Ganze wurde frisch erst dieses Jahr hochmodern aufgerüstet. Unsichtbare Kabel und smarte Lampen sorgen für eine reibungslose Funktionalität. Ein riesiger OLED-Bildschirm von 85 Zoll verschwindet elegant hinter einem barocken Ölgemälde und cremeweißen Wandpaneelen. Der Schreibtisch selbst ist ein Wunderwerk: Tastatur und 42 Zoll Evnia QD-OLED (Quantum Dot OLED) Bildschirm lassen sich per Knopfdruck ausfahren. Die Telefonanlage umfasst sogar eine direkte Satellitenkommunikation für Notfälle. Das gesamte Media- und Computersystem ist derart hochgerüstet, man könnte meinen, der US-Präsident würde von hier aus seine Atomstreitkräfte kommandieren.
Abseits der Technik laden ein kleiner, runder Besprechungstisch sowie ein gemütliches Sofa im opulenten Barockstil zum Verweilen oder Speisen ein. Die Decke ist ein Kunstwerk für sich: stuckverziert, mit einem Kronleuchter, der würdig wäre, im Vatikan zu hängen. Zwei große, bodentiefe Fenster reichen fast bis zur hohen Decke und durchfluten den hellen Raum mit sizilianischem Licht, wenn man die elektrisch gesteuerten Gardinen und Lichtschutzvorhänge öffnet oder frische Luft hereinlässt. Allein dieses Büro dürfte ungefähr den Preis einer kleinen Villa gekostet haben.
Barock meets Bluetooth. Wenn Vitorio kommt, verneigen sich sogar die Pinien, und jetzt flüstert das Büro zu mir: »Willkommen Herr temporärer Dominus, womit kann ich dienen?«
Wir setzten uns und bestellten beim Hausservice frischen Kaffee, Erfrischungsdrinks und ein bisschen Obst. In kurzer Zeit servierte das hübsche Hausmädchen Valeria, die natürlich kein »Mädchen«, sondern eine erwachsene Frau ist, das Gewünschte. Nicht zum ersten Mal fiel mir auf, dass sie mich dabei sehnsüchtig anschaute und anscheinend darauf wartete, nicht nur als Hauspersonal, sondern auch als hübsche Frau wahrgenommen zu werden. Ich sollte mich wohl demnächst mal mit ihr unterhalten. schmunzel
Marc informierte mich, vorhin ein Videogespräch mit Vitorio geführt zu haben und dass wir vielleicht eine passende, für alle sichere und gute Lösung, in der das Palacio delle Grazie betreffenden Angelegenheit gefunden haben. Darüber darf ich noch nichts schreiben, aber auf dem Rückflug nach Paris wird Marc einen Zwischenstopp in Mailand einlegen, wo Vitorio sich momentan aufhält und ebenfalls eine Unterkunft sowie Geschäfte hat.
Sascha könnte mitfliegen, Mailand ist auch eine Model-Stadt, um dort ein paar Erfahrungen zu sammeln; Lina könnte natürlich auch mitkommen, wenn sie möchte. Nach Marcs und meiner gemeinsamen Einschätzung gibts eigentlich keinen wichtigen Grund mehr, dass sie sich im Palacio weiterhin quasi verstecken. Der GC unterhielt in Moskau und St. Petersburg ebenfalls assoziierte Club-Anlagen, in welchen russische Oligarchen und dieses Arschloch, wegen dem Lina mit Sascha zu ihrer Schwester nach Italien flüchteten, Teilhaber und Hauptfinanziers waren; daher kennt er als leitender Westeuropa-Manager diese Leute.
2023 gab der GC, wegen des mörderischen russischen Überfalls auf die Ukraine, seine Beteiligung an diesen Clubanlagen zwar auf, doch die Leute bleiben ja die Gleichen und man kennt sich. Nach meinem Ausstieg als geschäftsführender Gesellschafter des GC, ist dieses Unternehmen nicht mehr so zentral organisiert wie zuvor, sondern quasi zersplittert in mehr oder weniger unabhängige Weltregionen. Das liegt auch daran, weil russische Putin-Mafia-Oligarchen Großinvestoren und Finanziers waren und viele im Westen keine Geschäfte mehr mit ihnen machen wollten.
»Pecunia non olet« – Geld stinkt nicht – und normalerweise ist es Geschäftsleuten relativ gleichgültig, was andere Beteiligte an üblen Taten begehen, solange alle trotzdem gut verdienen. Moral zählt da wenig. Schon immer, zu allen Zeiten, verdienten skrupellose Kapitalisten auch ungerührt an mörderischen Kriegen, wobei ihnen das Leid der Menschen praktisch gleichgültig ist. Nun ja, dazu ließe sich noch viel schreiben, doch das würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. seufz
Inzwischen hatten sich die Schönen, soweit das überhaupt möglich ist, noch schöner fertig gestylt und wir fuhren für ein spätes Mittagessen zusammen nach Syrakus. Natürlich wollte sich auch der hochgebildete und geschichtsinteressierte Marc diese uralte Stadt gern ein bisschen anschauen. Er war schon einmal in Syrakus, aber das ist sehr lange her, und so freute er sich darauf; die drei Grazien sowieso, denn welcher junge Mensch geht nicht gern aus?!
Am zentralen Piazza Archimede mit der Fontana di Diana>>>, besuchten wir das Acca Punto Bistrot>>> und schlemmten ein paar leckere Snacks. Wir wollten nicht viel zu Mittag Essen, lieber am Abend ausgiebig Dinieren. Die Fontana di Diana ist ein schöner, klassische Brunnen mit einer Statue der Göttin Diana. Er wurde 1907 von Giulio Moschetti erbaut und gelegen am zentralen Platz der Insel-Altstadt Ortiga. Andere sagen er hieße eigentlich Artemis-Brunnen und sei ein wunderschönes Wahrzeichen auf der Piazza Archimede, das die Göttin Artemis umgeben von mythologischen Figuren darstellt. Obwohl er nicht antik ist, verleiht er dem Platz großen Charme und ist eine beeindruckende Hommage an das kulturelle Erbe von Syrakus.
Das Acca Punto Bistrot ist, was die Speisen betrifft, nichts Besonderes, aber gut genug für leckere Snacks, gute Drinks oder Kaffee, während man das »Dolce Vita« genießt und dem bunten Treiben von Einheimischen und Touristen auf dem Platz zuschaut. Das Personal war sehr freundlich und aufmerksam, und die drei Schönen flirteten locker mit zwei Kellnern, die sie mit den Augen verschlangen, aber niemals unverschämt oder aufdringlich wurden. Obwohl es ein touristischer Hotspot ist, sind die Preise nicht übertrieben, und besonders wenn man bei schönem Wetter auf der Außenterrasse sitzen kann, ist es ein netter Platz. Der Google-Durchschnitt von 4,1 ist eine angemessene Bewertung.
Direkt um die Ecke, in einer der schmalen Seitengassen, liegt das Mangano Sapuri Siciliano>>>; kaum größer als ein Kiosk, verkaufen dort zwei supernette Frauen Wein, köstliches Gebäck, Snacks, exzellenten Kaffee und, was uns am meisten interessierte, Speiseeis von bester Gelato-Qualität. Zurecht bekommen sie bei 560 Rezessionen einen außergewöhnlich hohen Bewertungsschnitt von 4,8 auf Google. Sie firmieren als Eisdiele, aber es ist eher eine Mischung aus Bäckerei, Kiosk und Eisverkauf. Wer z. B auf der Suche nach den besten Cannoli ist, wird dort sehr glücklich werden. Die Hüllen sind perfekt knusprig und die Ricotta-Füllung cremig, frisch und genau richtig süß. Jeder Bissen ist ein Geschmack authentischer sizilianischer Tradition. Obwohl wir gerade er etwas gegessen und ihr Eis genossen hatten, die Schönen sonst sehr auf Kalorien achten, konnten sie nicht wiederstehen und kauften ein paar köstliche Stücke.
Wie eigentlich fast überall in der Altstadt, wimmelt es um die Piazza Archimede von Geschäften und Lokalen aller Arten, Touristen und auch nicht wenigen Einheimischen. In einer gerade besonders überlaufenen Gasse prallten eine junge Schönheit und ich frontal zusammen, angenehm gedämpft durch ihre zwei beachtlichen »Airbags« als Vorbau. Ich fand das vor allem deshalb amüsant, weil die Schönheit so gar nicht darauf reagierte. Weder lachte noch fluchte sie, schaute auch nicht erschrocken oder so, sondern blieb vollkommen cool und ging ohne ein Wort weiter.
Nur vielleicht eine halbe Stunde später, ein paar Gassen weiter, sah ich sie erneut. Weil sie eine wirklich auffällige, hochgewachsene Schönheit von Model-Format ist, konnte ich sie auch nicht übersehen. Ich zückte die Snapshot-Cam, und auch sie bemerkte mich, schaute genau in die Linse und hatte offenbar nichts dagegen, geknipst zu werden. Doch sie blieb erneut völlig cool, drehte kurz darauf in eine sehr schmale Gasse ab und verschwand in einem Hauseingang, bevor ich sie ansprechen konnte. schmunzel
»Hat wohl nicht geklappt, wie? Dachtest du, sie erliegt gleich deiner imposanten Erscheinung und deinem Charme, hihi?« kicherte Sascha lieblich-frech und knuffte mich ebenso in die Seite.
»Ich kam ja gar nicht dazu, meinen berühmten, bekanntermaßen unwiderstehlichen Charme spielen zu lassen, du Frechdachs!« grinste ich belustigt, nur um zu kontern.
Ungefähr eine gute Stunde nach Sonnenuntergang besuchten wir die Bark, Kneipe oder Pub Madness>>>, Via XX Settembre, 32, wo wir eigentlich nur klassische Apertivi und Antipasto nehmen wollten. Doch dann sahen wir auf anderen Tischen so verlockende Speisen, dass wir beschlossen dort auch richtig zu Abend zu essen. Auf Google werden sie mit hohen 4,5 Sternen im Schnitt bewertet und das eindeutig zurecht. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit, die Preise der guten Drinks und köstlichen Speisen sind verblüffend günstig. Beispielsweise gibt es einen wirklich üppigen, riesigen Superdelicius-Teller mit 2 Drink bereits für 15 Euro. Wir schlemmten ziemlich ausgiebig, tranken dazu guten Wein und zahlten am Ende für fünf Personen gerade mal 120,- € mit Trinkgeld.
Biertrinker ist von uns niemand, aber als Sascha eine Flasche Camurria »Blonde Ale« Malarazza mit originellem Etikett sah, wollte sie das unbedingt mal probieren, und es schmeckte nicht schlecht. Wir nahmen alle einen Schluck zur Probe und scherzten über den vermutlich betrunkenen Gorillaaffen auf dem Flaschenetikett.
Außer montags, dem Ruhetag, haben sie täglich von 12:00 bis 15:00 Uhr und 18:00 bis 02:00 Uhr geöffnet. Man kann also lange gemütlich sitzen bleiben und typisch italienisches »Dolce Vita« genießen. Kaum hatten Kellner und einheimische Gäste mitbekommen, dass unsere drei Schönen und Marc nahezu perfektes Italienisch beherrschen und die drei Grazien auch gern locker-unverbindlich scherzen und flirten, bekamen wir auch sofort Kontakt zu den Leuten. Ich bedauerte mal wieder, dass mein Italienisch so mies ist, aber viele beherrschten auch die Weltsprache Englisch mehr oder weniger gut, sodass ich mich ebenfalls angeregt unterhalten konnte.
Das Einzige, was mich im Madness störte, war die übertrieben laute Musik; freitags gibt es zudem Live-Musik. Übrigens gibt es auf Google auch etliche negative Rezensionen, die sehr nach gekauften oder bezahlten Negativ-Bewertungen aussehen, denn nichts von den dort geäußerten Mängeln konnte ich feststellen. Oder es gibt komplett wechselnde Teams, wovon ein Teil an einzelnen Tagen massiv schlechter arbeiten müsste, was für die Gastronomie aber ziemlich ungewöhnlich wäre. Und trotzdem halten sie auf Google den hohen Schnitt von 4,5, also liegt der Verdacht nahe, dass Konkurrenten oder Neider das Lokal mit bestellten Negativ-Postings abwerten wollen.
Nun, egal – wir hatten jedenfalls Spaß, speisten sehr lecker und fühlten uns wohl, auch wenn das Madness gewiss nicht die beste derartige Lokalität auf Ortigia ist. Da ich noch zurückfahren musste, hielt ich mich mit Alkoholika zurück, trank nur zwei Gläser guten Wein und zwischendurch noch mehrere Gläser Mineralwasser. Das dürfte bei meinen etwas über 90 kg eine BAK von 0,1 oder sogar 0,0 Promille ergeben, also »no Problem«. Lina lachte: »Die italienische Polizei würde dich eher wegen Unterpromille anzeigen, haha. Cherio!«
»Genau. Mein Meister-Chauffeur kann uns Herrinnen des Palacio locker zurückfahren. Für irgendwas muss er ja nützlich sein, haha«, stichelte auch Meli frech. Die vier waren definitiv erheblich angeheiterter als ich. Oder genauer gesagt, die drei – Meli, Lina und Marc. Sascha trinkt generell nur minimal Alkohol, ein bisschen Wein zum Essen oder mal einen Cocktail in einer Bar. Vernünftigerweise mag sie Alkohol und Betrunkene nicht, was ich sehr gut finde und unterstütze. An Joints, Koks, sonstigen Drogen oder synthetischen Aufputschmitteln, die sich heutzutage so viele bedenkenlos einschmeißen, hat von uns niemand auch nur das geringste Interesse.
Übrigens: Die Strafen für das Überschreiten der Promillegrenze in Italien sind streng und hängen vom genauen Alkoholgehalt im Blut ab. Für die meisten Fahrer, die ihren Führerschein länger als drei Jahre besitzen, gilt eine Grenze von 0,5 Promille:
- 0,5 bis 0,8 Promille: Geldstrafen zwischen ca. 532 € und 2.127 €, sowie Führerscheinentzug für 3 bis 6 Monate.
- 0,8 bis 1,5 Promille: Geldstrafen zwischen ca. 800 € und 3.200 €, Haftstrafen von bis zu 6 Monaten sind möglich, sowie Führerscheinentzug für 6 bis 12 Monate. Dies gilt als Straftat.
- Über 1,5 Promille: Geldstrafen zwischen ca. 1.500 € und 6.000 €, Haftstrafen von 6 bis 12 Monaten, Führerscheinentzug für bis zu 2 Jahre und eventuell die Beschlagnahme des Fahrzeugs.
Wichtig: Die Verweigerung eines Alkoholtests wird in Italien wie ein Wert von über 1,5 Promille behandelt und zieht die gleichen harten Strafen nach sich.
Gegen 11:20 Uhr kamen wir etwas aufgekratzt ins Landschloss zurück und gönnten uns noch etwas guten Wein aus Eigenproduktion. Sogar Sascha nippte ein paar Schluck, während wir noch scherzten und plauderten. Typischerweise kicherten und tuschelten die Schönen über die Avancen und Flirts mit heißblütigen, südländischen Männern und waren sich sofort einig, dass ein gewisser Andrea eindeutig der attraktivste und charmanteste Mann des Abends war. Ich war mir nicht sicher, ob sich das auf unsere Kellner oder einen der anderen Gäste bezog – und das war ja auch egal. Marc und ich freuten uns einfach, dass sie Spaß hatten, wie es bei jungen Menschen sein sollte.
Auch vielsagend über die Persönlichkeit der jungen Schönheiten: Sie benehmen sich bei allem Spaß und Flirten dennoch stets locker-charmant damenhaft und lassen bei Interessierten keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass sie zu uns oder mir gehören, wenn wir ausgehen. Insbesondere Lina hätte als erwachsene, Anfang zwanzigjährige schöne Frau doch jedes Recht, auch einen ernsthaften Flirt oder eine Affäre anzufangen, und selbstverständlich hätte ich absolut nichts dagegen, sollte sie z. B. Lust auf einen »One Night Stand« oder so was haben.
Kurz nach Mitternacht« gingen wir schlafen – oder besser gesagt: in die Betten, denn eine hungrige Löwin in meinem Zimmer hatte noch keinerlei Absichten, meinem müden Haupt Schlaf zu gönnen. Weit über eine Stunde lang musste ich noch Liebesdienste leisten – und das war mal wieder ein Fest für alle Sinne.
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