#25.09.09-Deutschland, Germany, Baden-Baden, September #4
Nach dem Frühstück brachte ich Selma zum Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden>>>, von wo aus sie mit einem befreundeten Geschäftsmann in dessen Privatflugzeug nach Paris mitfliegen konnte. In den nächsten Tagen muss sie wieder eine Reihe von Fashion-Shootings absolvieren und am kommenden Wochenende bei einer für die Branche und Modelkarrieren wichtigen Veranstaltung anwesend sein.
Eigentlich wollte sie den Zug nehmen, doch zufällig erfuhr sie von ihrem Business-Bekannten, der mit seiner französischen Geliebten Kurzurlaub in Baden-Baden gemacht hatte, dass er mit seinem, oder dem Firmen-Learjet sowieso nach Paris fliegt und er bot sofort an, sie mitzunehmen. Typisches Model Life, könnte man sagen; gute, gefragte Models sind Jetsetterinnen und fliegen häufig in der Weltgeschichte herum; meist normale Linienflüge, gar nicht so selten aber auch mit solchen Privat- oder Business-Fliegern.
In einem sexy roten Lederrock, einem wärmenden, schwarzen, Pulli-ähnlichen Oberteil und auf hochhackigen Schuhen, zog sie mal wieder viele Männerblicke auf sich. Dann gingen wir durch das VIP-Terminal auf das Flughafenvorfeld zum Flieger, der im Bereich für Privatflugzeuge startbereit wartete. Der Abschied fiel kurz, sozusagen professionell aus, denn wir sind an häufige Reisen und Abschiede gewöhnt.
Ich fuhr in gemütlichem Tempo mit dem EQS in 20 Minuten zurück nach Baden-Baden und gönnte mir am Vormittag ein bisschen Sightseeing. Es ist ein richtig hübsches, aber auch sehr ungleiches Städtchen. Baden-Baden hat mit 21,4 Einkommensmillionären pro 10.000 Einwohnern die höchste Millionärsdichte in Baden-Württemberg. Zum Vergleich schneiden Heidelberg mit 15,7 und Stuttgart mit 14,6 pro 10.000 Einwohnern schlechter in der Dichte, aber besser in absoluten Zahlen ab. National gesehen liegt Baden-Baden auf einem ähnlichen Niveau wie München, jedoch hinter Städten wie Wolfsburg. Die Attraktivität für Wohlhabende resultiert aus der historischen Bedeutung, der luxuriösen Infrastruktur und der Wohnungspolitik, die die demografische Struktur einseitig auf ältere, wohlhabende Personen ausrichtet.
Die hohe Millionärsdichte in Baden-Baden ist zwar ein Indikator für Wohlstand, aber die Stadt hat langfristig mit einer alternden Bevölkerung zu kämpfen. Die Wohnungspolitik verdrängt junge Menschen und Familien, was die wirtschaftliche Dynamik einschränken dürfte. Im Gegensatz dazu könnten Städte wie Stuttgart oder Heidelberg durch ihre jüngere Bevölkerung und wirtschaftliche Vielfalt potenziell nachhaltiger wachsen. Zudem könnten subjektive Lebenszufriedenheitswerte, wie im SKL-Glücksatlas, in Baden-Baden durch die soziale Ungleichheit und die hohen Wohnkosten beeinträchtigt sein.
Böse Zungen behaupten, Baden-Baden sei zu Recht eine aussterbende »Stadt der Alten« und der egoistischen Reichen, ohne Zukunft. Natürlich ziehen immer wieder neue, meist ältere Vermögende und richtig reiche Menschen dorthin, sodass Baden-Baden nicht so schnell im wortwörtlichen Sinne aussterben wird. Doch hat eine so relativ kleine Kommune auf Dauer eine lebenswerte Zukunft, wenn sich alles nur auf eine sehr kleine Oberschicht ausrichtet?
Ich bezweifle das, aber egal, es ist auf jeden Fall ein sehenswert hübsches Städtchen, selbst jetzt bei wieder starker Bewölkung und gelegentlichen Regenschauern. Es ist jedoch auch so klein, dass man im Grunde an einem Tag schon alles gesehen hat. Durch die malerische Lage im Schwarzwald gibt es aber auch viel in der Umgebung zu entdecken. Millionenstädte wie Hamburg, mit einer noch höheren Millionärsdichte, haben wesentlich mehr zu bieten. Doch für ältere Menschen, die es gern ruhiger haben, ist Baden-Baden so etwas wie ein idealer Altersruhesitz in schöner Naturumgebung und auch das hat seinen Charme.
Inzwischen bin ich auch kein junger Mann mehr und genieße die Ruhe hier durchaus. Dragos Villa hat zudem etwas Heimeliges, man fühlt sich wirklich wie in einem gemütlichen, schönen, luxuriösen, aber auch nicht übertrieben angeberischen Zuhause. Als ewiger Globetrotter und Weltbürger werde ich wahrscheinlich irgendwann auf Reisen, irgendwo auf der Welt sterben. Aber ich kenne viele Orte, an denen ich mir vorstellen könnte, in Würde alt zu werden und Baden-Baden gehört mit dazu, obwohl ich wärmere Regionen bevorzuge.
Ich kehrte pünktlich zum Mittagessen zurück und genoss die Kochkünste von Mira. Heute gab es eine Lauchcremesuppe als Vorspeise, sehr delikates, Zürcher Geschnetzeltes mit zartem Kalbfleisch, vielen Pilzen und Kräutern mit Süßkartoffel-Püree und als Nachspeise einen köstlichen, selbstgebackenen Apfelkuchen »nach Omas Art«; wer das wünschte, mit Schlagsahne und oder etwas Speiseeis. Ich schlug vor, dass wir alle, also Mira, die Girls, Ivo und ich zusammen im schönen Speisezimmer schlemmten. Dabei wurde viel gelacht und gescherzt. Wir plauderten über vieles, vor allem, was das Leben hier betrifft und den uralt verstorbenen Drago.
Mira und Ivo, die sich schon über 10 Jahre um ihn kümmerten, und ich waren einstimmig der Meinung, dass es gut für den Alten war, endlich Ruhe gefunden zu haben. Bereits seit rund 20 Jahren prognostizierten ihm die Ärzte, nicht mehr viel Lebenszeit übrig zu haben, und es war eigentlich mehr eine Quälerei von einer Krankheit zur nächsten als wirklich ein lebenswertes Dasein. Doch Drago kämpfte sich tapfer durch alles und schaffte es tatsächlich, fast hundert Jahre alt zu werden.
Bis zum Abend arbeitete ich vor allem am Laptop und erledigte konzentriert viel Arbeit. Das meiste waren Routineangelegenheiten, sozusagen mein tagtägliches Geschäft. Eine nette Überraschung war die Einladung für Anfang nächster Woche zur Geburtstagsfeier eines guten, alten Freundes von mir, wofür ich gern zusagte.
Das war's dann für heute, außer dass Frechdachs Ulya gerne noch für Fotos posieren wollte und wir machten auf ungezwungene, lustige Art ein paar Aufnahmen. Typisch für junge Leute von heute, hat auch sie ihre Social-Media-Accounts, in denen sie sich, passend zu ihrer Persönlichkeit, gern sexy-frech in Szene setzt und dafür ständig neue Pics benötigt. Sie posiert sichtlich gern mit Freude am sich weiblich-verlockend zeigen und ich knipse bekanntlich sehr gern ständig alles Mögliche, bevorzugt attraktive, weibliche Wesen; also hatten wir Spaß zusammen und lachten dabei viel.
Mit ihren 172 cm könnte sie tatsächlich ein Model werden. Allerdings nur für sehr einfache Darstellungen, denn die Ausstrahlung eleganter, damenhafter Bewegungen, wie Selma sie besitzt, fehlt Ulya völlig. Sie ist wie die klassische, hübsche, freche und ungeniert sexy Nachbars-Tochter, von der alle Jungs und auch nicht wenige erwachsene Männer heimlich träumen. Nett, unkompliziert, anscheinend immer guter Laune und zu Scherzen aufgelegt, wobei sie auch ihr süß-freches Teenager-Sexappeal gern einsetzt, um das andere Geschlecht zu verwirren und zu verlocken. Ein Kumpel-Typ zum Pferdestehlen, wie man so sagt, aber offensichtlich auch gern bereit zu intimen Abenteuern. Solche Girls sollte man nehmen, wie sie sind, dann kann man viel Spaß mit ihnen haben. *schmunzel*
Kurz nach Mitternacht ging ich schlafen, und das hübsche Girl zwinkerte so verlockend, als würde sie gern mit in mein Bett kommen. Darüber noch schmunzelnd, schlief ich fast sofort ein und versank im Reich der Träume.
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Bei wechselhaft bewölkten, gelegentlich sonnigen bis zu 20 °C machte ich heute mit Vicky einen ausführlichen Spaziergang. Es ging mir darum, sie besser kennenzulernen und herauszufinden, was sie sich eigentlich wünscht. Wenn Selma und ich sie auf eine gute Schule schicken und ihr das finanzieren, sollte sie das auch selbst wirklich wollen und es nicht nur tun, weil wir es ihr sagen. Mit ihren bezaubernd jugendlichen Fünfzehn ist sie bereits jetzt ungewöhnlich clever und gebildet, aber auch etwas melancholisch-zurückhaltend und lässt sich offenbar etwas treiben, ohne ein klares Ziel zu verfolgen.
Das ist für ein Teen-Girl nicht weiter schlimm und bei ihren Lebensumständen auch verständlich. Ich beabsichtigte keineswegs, Druck zu machen, aber natürlich kann es auch nicht ewig so weitergehen. Oder besser gesagt sollte es für so ein kluges Mädchen nicht so weitergehen, dass sie ihr Leben als Hausmädchen verschwendet, auch wenn sie eher wie ein Familienmitglied, denn wie eine Angestellte behandelt wird. Wie die allermeisten Teenager macht sie Hausarbeiten nicht gerade gern, ist aber durchaus fleißig und in ihrer ruhigen Art als bildhübsches, weibliches Wesen auch eine sehr angenehme Gesellschaft.
Von Aussehen und Wesensart ähnelt sie trotz ihrer Jugend mehr einer eleganten, erstaunlich vernünftigen jungen Frau, als einer Fünfzehnjährigen mit vielen Dummheiten im hübschen Kopf. Sie redet von sich aus nicht viel, aber wenn sie sich auf ein Gespräch einlässt und zumindest etwas Vertrauen zu ihren Gesprächspartnern gefasst hat, dann kann sich Vicky auch klug mit jemandem wie mir unterhalten. Mira und Ivo haben so eine Art Ersatzeltern-Rolle eingenommen, doch sind diese beiden eher einfach gestrickte, bodenständige, gute Menschen, die intellektuelle Überlegungen nicht wirklich verstehen. Mit Ulya hat sich Vicky gut angefreundet, doch ist diese auch eher das Gegenteil von ihr und etwas oberflächlich lebens- und abenteuerlustig.
Selma und Drago waren die interessanten Menschen für Vicky, welche sie auch intellektuell reflektierend gut verstehen konnten. Doch der Alte ist jetzt tot und Selma ist zu selten hier, als dass sie sich wirklich gut um Vicky kümmern könnte. Ich bin ebenfalls nur begrenzte Zeit in Baden-Baden, also sollten wir eine Lösung, einen vernünftigen Weg für Vicky finden, bevor ich wieder irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs bin.
»Gibts denn gar nichts, was dich reizt, was du machen oder werden möchtest?«, lächelte ich verständnisvoll, nachdem wir beim Spaziergehen ungefähr eine halbe Stunde ganz allgemein geplaudert hatten.
»Habe ich dir doch schon erzählt; ein Model wie Selma, wäre ich gern geworden.«
»Ja gewiss, aber du bist nun mal nur unter 170 cm groß oder klein. Das macht eine Model-Karriere nicht unmöglich, doch um ein erfolgreiches Fashion-Model zu werden, ist das sehr hinderlich, auch wenn du ansonsten bildhübsch bist. Außerdem denke ich, dass du gar nicht genau verstehst, was es heißt, so ein Modelleben zu führen. Das ist keineswegs das glamouröse, luxuriöse Leben, wie ihr jungen Girls euch das vorstellt. In der Branche geht es oft hart zur Sache, wirst du nicht nur unfreundlich, sondern sogar gemein beleidigend schlecht behandelt und unzählige geile, alte Säcke wollen dich nur zum Ficken ins Bett bekommen... um dich danach wegzuwerfen, wenn sie genug von dir haben.« Ich wählte absichtlich etwas direkte, deutliche Ausdrücke, um es ihr klarzumachen.
Dabei war ich mir natürlich auch bewusst, dass solche klugen Ratschläge von erfahrenen Älteren bei Teenagern gewöhnlich gar nichts bewirken und manchmal sogar trotziges »jetzt erst recht« Verhalten auslösen; ich war als Teenager auch kaum bereit, auf Ältere zu hören. Doch immerhin ist Vicky kein typisches, naives Dummerchen, sondern hat einen klugen Kopf auf den Schultern.
»Ach komm, das ist doch überall so! Wollen nicht alle Jungs und Männer immer das Gleiche von Girls wie mir?«, winkte sie leicht schmunzelnd ab.
»Gut, dass du nicht nur schön, sondern auch clever und dir dessen bewusst bist. Aber Vicky, ich schätze, du hast kaum eine Vorstellung davon, was für üble Typen es auf dieser Welt gibt. Du könntest natürlich auch Glück haben und an einen einigermaßen guten Kerl geraten, der sich vielleicht sogar in dich verliebt. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist ziemlich gering.«
»Vergiss nicht, wo ich herkomme Steve. Drago und Selma erzählten mir, dass du die Verhältnisse in Russland gut kennst, oder?«
»Ja, durchaus. Du willst mir damit sagen, dass du üble Typen zu genüge kennst, richtig?« Sie nickte leise seufzend. »Aber du vergisst, dass du früher von deinem Vater beschützt wurdest, bis er dämlich genug war, entschuldige bitte, sich in Putins mörderischem Krieg verheizen zu lassen. Für abgebrühte, erfahrene und sehr raffinierte Jungmodel-Jäger, wäre eine Fünfzehnjährige deiner Art ein leicht zu fangendes Opfer. Du bist ungewöhnlich clever, aber mach nicht den typischen Fehler junger, kluger Menschen zu glauben, du wärst schlauer als solch erfahrene Kerle. Wenn du merkst, einem in die Falle gegangen zu sein, wäre es längst zu spät.«
»Du meinst es bestimmt gut mit mir, Steve, und dafür danke ich dir.« Vicky blinzelte auf eine etwas verschmitzte Art, so als ob sie alles, was ich sage, nicht ernst nahm, und so war es vermutlich auch.
»Aber?«, grinste ich darüber leicht amüsiert. »So sind Teenager nun mal. Sie glauben alles besser zu wissen und zu können als die Alten, welche sie mit klugen Ratschlägen nerven.«
»Ach nichts.« Sie schaute scheinbar unschuldig, aber ich ließ mich nicht täuschen. Es schwang eine gewisse weibliche Lust am verschmitzten Flirten mit dem anderen Geschlecht mit. Das verwunderte mich nicht wirklich, denn wie ich schon beschrieben habe, schätze ich sie als »stille Wasser sind tief«-Typ ein, die, wenn sie mal auftauchen, auch ganz schön raffiniert sein können. Natürlich ist sie auch viel zu clever, um nicht zu wissen, wie schön und reizvoll sie ist. Anscheinend gefiel ich ihr in meiner Art und baute sich ein Vertrauensverhältnis zwischen uns auf.
Wir steuerten das elegante Café König>>>, Lichtentaler Str. 12, an. Das ist ein Café mit klassischem Flair und einer beeindruckenden Auswahl an Kuchen und Torten. Besonders empfehlenswert ist die Schwarzwälder Kirschtorte – ein wahrer Genuss! Das Ambiente erinnert an die große Kaffeehaus-Kultur früherer Zeiten – stilvoll, elegant und mit Liebe zum Detail. Im Sommer lädt die Terrasse zum Verweilen ein. Der Service war freundlich und aufmerksam, wenn auch gelegentlich etwas langsam, besonders zu Stoßzeiten. Die Preise sind gehoben, aber für die Qualität und die Lage akzeptabel.
Eigentlich wollten wir nur Kaffee trinken, beziehungsweise einen heißen Kakao für Vicky. Doch die Auslagen an köstlichen Kuchen, Torten, Gebäck und sonstigen süßen Sünden waren einfach zu verlockend. Wir konnten nicht widerstehen und gönnten uns ein paar davon, obwohl es nicht mehr lange bis zum Mittagessen war. Auf bezaubernd jugendlich-frische, unbekümmerte Art genoss Vicky das gute Leben und auch die interessierten bis begehrlichen Blicke so mancher Männer, die sie mit anmutiger Weiblichkeit auf sich zog.
»Iss nicht zu viel, Vicky. Sonst ist Mira enttäuscht, wenn du ihr Mittagessen nicht aufisst.«
»Ach, das ist alles so lecker... mmmh... aber ich beherrsche mich.« Sie blinzelte erneut, mit so einem gewissen Ausdruck in den jugendlich funkelnden Augen zu mir.
»Ich bin zwar kein so großer Freund von Süßkram, aber ich muss dir Recht geben; die Auslagen sind wirklich verführerisch.« Ich lächelte über ihre offensichtlichen Versuche, mich mit weiblichem Charme ein bisschen zu bezirzen und mich ihr dadurch wohlgesonnen zu stimmen.
Wir plauderten noch etwa eine gute Stunde über dies und das, dann spazierten wir langsam zurück zur Villa. Nicht ohne Umwege durch die schönen Park- oder Gartenanlagen zu machen, denn wir hatten noch Zeit genug bis zur vereinbarten Mittagsessenszeit. Wie schon beschrieben, ist Baden-Baden ein wirklich hübsches Städtchen. Es tut den Augen gut und sorgt für eine Art Wohlbefinden, wenn man seine Blicke über die architektonisch reizvollen Fassaden oder gepflegten Grünanlagen schweifen lässt.
Pünktlich zum Essen um 13 Uhr erreichten wir die Villa, wo Mira eine würzige Ochsenschwanzsuppe als Vorspeise auftischte. Als Hauptgang gab es saftiges, frittiertes Zanderfilet mit Pfannengemüse in Kräuterbutter plus Djuvec-Reis. Die Nachspeise bestand aus einem Rotwein-Mousse, und wer wollte, konnte sich noch an dem restlichen Apfelkuchen von gestern, oder wahlweise einfach nur frischem Obst, bedienen.
»Sehr lecker, danke, liebe Mira.« Lobte ich die sympathische Haushälterin und Köchin, die sich über die Anerkennung des jetzt de facto Hausherren freute. Vicky und Ulya räumten ab, putzten die Küche und packten das Geschirr in den Spüler.
Mira, Ivo und ich setzten uns mit frischem, gutem Kaffee zusammen und besprachen einige Hausangelegenheiten. Die digital im Computer geführten Haushaltsbücher über allgemeine Einkäufe, Reparaturen oder Wartungen und Anschaffungen hatte ich selbstverständlich schon geprüft. Durch Ivos ausgezeichnete handwerkliche Fähigkeiten gibt es selten Reparaturen, welche er nicht selbst mit eingekauften Ersatzteilen wesentlich günstiger ausführen kann, als würde man eine Fachfirma beauftragen. Auch sonst machen die beiden seriös und zuverlässig einen sehr guten Job.
Mira machte darauf aufmerksam, dass eines der bequemen Sofas in den Wohnräumen inzwischen doch etwas durchgesessen ist und durch ein Neues ersetzt werden sollte, was ich auch gleich genehmigte, und wir suchten etwas Schickes, in die sonstige Einrichtung Passendes im Netz heraus. Ivo berichtete von einem Problem mit einer Wasserzuleitung zu dem klassischen Springbrunnen im Garten und er vermutete einen Frostschaden durch Restwasser in der Leitung aus dem letzten Winter. Offenbar gibt es irgendwo unter der Erde ein Leck und bevor ein größerer Schaden durch ausströmendes Wasser entsteht, sollte vor dem kommenden Winter eine Fachfirma diesen Teil der Leitung ersetzen; auch das genehmigte ich gleich.
Außerdem hat einer der Elektromotoren für die zwei großen Doppeltore der Vierfach-Garage eine Macke und funktioniert nicht mehr zuverlässig. Das war insofern ein Problem, weil die Firma, die das ursprünglich gebaut hat, nicht mehr existiert. Aber auch dafür fanden wir bald eine praktikable Lösung, die sogar preiswerter ausfallen dürfte, als befürchtet. So gab es diverse, typische Kleinigkeiten allgemeiner Wartungen und Reparaturen zu erledigen, die in den letzten anderthalb Jahren etwas vernachlässigt worden waren. Wegen Dragos immer schlimmer werdender Krankheiten wollten sie ihn damit nicht belästigen und hatten sie auch viel damit zu tun, sich um ihn zu kümmern. Wie viele alte Menschen wollte Drago keinesfalls in einem Pflegeheim oder einem Krankenhaus sterben, sondern in seinem geliebten Zuhause, dieser schönen Villa.
Dann arbeitete ich noch meinen Routinekram online am Laptop ab. Dabei führte ich auch eine längere Videokonferenz mit Virginie in Paris und Philippine in Cannes. Danach legte ich vor dem Abendessen noch ein gemütliches Siesta-Nickerchen ein. Frisch geduscht und in bequemer Hauskleidung, erfreute ich mich am Anblick der entzückend nackten Ulya, die sich gerade umkleidete und sich typischerweise überhaupt nicht bemühte, ihre hübschen Reize schnell vor meinen Augen zu bedecken. Im Gegenteil schien es der Frechen diebische Freude zu machen, sich so reizvoll meinen genießenden männlichen Blicken zu präsentieren. Natürlich schaute ich als Mann gern hin und machte ihr auch ein passendes Kompliment, denn sie hat eine wirklich schöne Figur.
Darüber lachend und scherzend versammelten wir uns zum Abendessen, wonach Ulya ausging und sich mit Freunden traf. Mira und Ivo hatte ich schon vorher freigegeben, denn so ein bisschen »normales« Brotzeit-Abendessen erfordert kein Personal; damit konnten sich Vicky und ich auch selbst aus der Küche versorgen. Das Gespräch von vorhin über ihre Zukunft setzte ich bewusst nicht fort. Sie sollte erstmal in Ruhe überdenken und sacken lassen, was wir besprochen haben, und in den nächsten Tagen reden wir nochmal darüber.
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