Alle Infos> Japan, Präfektur Kagoshima, Juni #5-Das Amatera-Roman-Projekt
Kapitel 9: Onsen Badefreuden
»Jetzt noch ein schönes, entspannendes Onsen-Bad, und der Tag ist perfekt! Wollen wir? « sagte Miku, lehnte sich leicht zurück, ihr Lächeln strahlend wie die untergehende Sonne, die den Garten des Anwesens in warmes, goldenes Licht tauchte. Ihre Augen funkelten vor seltener Leichtigkeit, die ihre formelle Eleganz durchbrach. Das gemeinsame Mittagessen auf der Veranda des Taikun-Haupthauses war ein Genuss gewesen, voller Lachen und Freundlichkeit, die selbst den gestrengen Taikun in väterliche Stimmung versetzt hatte.
»Au ja… « rief Kaku, hielt sich hastig zurück, ihre Wangen zartrosa. In der Onsen-Kultur war Nacktheit selbstverständlich – eine neutrale Tradition, die sie seit Kindheit kannte. Doch die Vorstellung, vor Yoshimori-sama und besonders vor Captain Steve, nackt zu sein, jagte einen wohligen Schauer über ihren Rücken. Ihre Grübchen blitzten, als sie lächelte, ihre großen, warmen Augen funkelten vor Aufregung und Verlegenheit.
»Immer gern, « sagte Steve, grinste ungerührt, seine tiefe Stimme vibrierte mit entspannter Selbstsicherheit. Für ihn, der Nudismus und polyamouröses Leben schätzte, war Nacktheit so natürlich wie das Meer. Er hatte Schönheit in allen Formen gesehen – und genossen –, doch ihn fesselte der Charakter hinter der Hülle. Sein Blick ruhte kurz auf Kaku, freundlich, respektvoll, mit einem Hauch Amüsement über ihre errötenden Wangen.
»Wenn ihr möchtet, meine Kinder… « brummte Yoshimori-sama, seine Stimme von väterlicher Wärme, selten in seiner Strenge. »Ich vertrage das heiße, mineralreiche Bad aus vulkanischen Quellen nicht mehr so gut. Aber zehn Minuten werde ich euch Gesellschaft leisten. Danach genießt, so lange ihr wollt. «
Die Gruppe erhob sich, die Kimonos der Frauen raschelten leise, während Steves Kleidung – maßgeschneidertes Leinenhemd und dunkle Hosen – einen Kontrast zu ihrer Eleganz bildete. Der Sekretär führte sie durch einen gepflasterten Pfad, der sich durch den Garten schlängelte. Der Duft von Pinien und Kirschbäumen lag in der Luft, das Plätschern eines Baches begleitete sie. Das Anwesen war ein Meisterwerk aus Natur und Architektur, eine Oase, die Yoshimori-samas Macht spiegelte. Vulkanische Quellen speisten zahlreiche Onsen-Becken, von privaten Bädern bis zu gemeinschaftlichen Becken. Der private Onsen des Taikun, halb indoor, halb outdoor, war eine seltene Ehre.
Im Waschhaus, wo gründliche Reinigung Pflicht war, bereiteten sie sich vor. Kaku schrubbte sich sorgfältig, ihre Bewegungen schneller vor Aufregung. Miku, mit Tänzerinnenanmut, bewegte sich elegant, ihre Haare hochgesteckt. Steve, lässig wie immer, summte eine Seemannsweise, die er auf Reisen aufgeschnappt hatte.
Als sie den Onsen betraten, dampfte das Wasser in der Abendluft, glatte Steine glänzten im Licht diskreter Laternen. Yoshimori-sama glitt vorsichtig ins Wasser, seine Bewegungen gemessen, seine Präsenz dominierend. Miku und Kaku folgten anmutig, Steve stieg mit zufriedenem Seufzen ein, als würde er in sein Element zurückkehren.
Während Yoshimori-samas Anwesenheit waren die Gespräche gedämpft, respektvoll. Er sprach wenig, doch präzise, oft mit Humor, der seine Strenge durchbrach. »Ihr jungen Leute… « begann er, seine Augen funkelten, »vergesst nie, dass Visionen auf Disziplin und Opfer stehen. Amatera ist kein Spielzeug. Es kann die Welt retten – oder zerstören, wenn wir nicht vorsichtig sind. «
»Keine Sorge, Yoshimori-sama, « sagte Steve, schief grinsend. »Ich hab genug Weltuntergänge gesehen, um zu wissen, wie man sie vermeidet. Außerdem haben wir Kaku-san, die uns mit ihren Geschichten auf Kurs hält, richtig? «
Kaku kicherte, ihre Wangen rosa, nickte eifrig. »Ich… werde mein Bestes geben, Yoshimori-sama. Danke für Ihr Vertrauen, Captain-san. «
Yoshimori-sama lächelte selten väterlich, bevor er sich erhob. »Genießt das Bad, meine Kinder. Ich ziehe mich zurück. Captain-san, Miku-san, passt auf unser junges Talent auf. « Mit angedeuteter Verbeugung verließ er das Becken, die Atmosphäre lockerte sich.
Ohne Yoshimori-sama wurde die Stimmung lebhafter. Miku, im heißen Wasser, ließ ihre Eleganz fallen, zeigte Verspieltheit. »Weißt du, Captain-san, manchmal frage ich mich, wie du mit deiner unverschämten Art durchkommst. Früher hätte man dich in Japan geköpft. « Ihre Stimme neckte, ihre Augen blitzten.
»Oh, Miku-san, das ist mein Geheimnis, « sagte Steve, lehnte sich zurück, Arme auf dem Beckenrand, Wasser dampfend. »Die Welt liebt einen Narren, wenn er die Wahrheit sagt. Ich habe genug Narren gesehen, um zu wissen, wie man einer ist, ohne unterzugehen. « Er zwinkerte Kaku zu, die lachte, ihre Hände spielten mit dem Wasser. »Wenn dieser Gaijin eines nicht ist, dann ein Narr!« dachte sie, errötete leicht. »Seine Blicke… wie ein Gourmet vor einer Festtafel, aber so liebevoll-freundlich. Nicht gierig wie andere Männer, die ich seit meiner frühen Jugend einzuschätzen weiß.« Steves Blick löste ein wohliges Kribbeln in ihr aus, was in dieser Art neu und verwirrend für sie war.
»Captain-san, erzähl mehr von deinen Reisen, « sagte Kaku, ihre Augen leuchteten im Laternenlicht. »Was war dein Lieblingsort? «
Steve grinste, sein Blick in die Ferne. »Schwierig, Kaku-san. Die Welt ist voller Wunder, wenn man weiß, wo suchen. Vielleicht Amalfi in Italien. Das Wasser so klar, die Klippen wie Gemälde. Wochen auf einem Segelboot, nur ich, das Meer, guter Wein. Das ist Freiheit, Kaku-san. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. «
Kaku lauschte gebannt, ihre Hände still im Wasser. »Wie ein Traum. Ich habe noch nie auf dem Meer gelebt, nur in Büchern. Aber wie du erzählst… ich will es sehen. Alles sehen. «
Miku lächelte, strich eine Haarsträhne zurück. »Du wirst es sehen, Kaku-san. Mit deinem Talent und Mut wirst du die Welt erobern. Aber pass auf, dass du nicht zu sehr wie Captain-san wirst. Seine Geschichten haben einen Haken. « Sie warf Steve einen spöttischen Blick, der lachte.
»Schuldig im Sinne der Anklage, « sagte Steve, hob die Hände ergebend. »Aber im Ernst, Kaku-san, die Welt ist wunderschön, aber chaotisch. Menschen machen Fehler – große, dumme Fehler –, weil sie gierig oder blind sind. Amatera könnte das ändern, wenn wir es richtig machen. Du hast das Zeug, uns zu helfen. «
Kaku spürte ihr Herz schneller schlagen. Steves Worte, locker und selbstironisch, trugen Tiefe. Unwillkürlich erhob sie sich etwas aus dem Wasser, ihre schönen Brüste kurz sichtbar. Errötend tauchte sie tiefer ein, hoffte, dass Miku und Steve ihre Verlegenheit nicht bemerkten. »Ach, Dummerchen, sie bemerken alles!« dachte sie, kicherte innerlich. »Steves Blick… amüsiert, genießend, aber so freundlich. Hiiielfe…« Ein warmes Prickeln durchfuhr sie, ein neues Gefühl, trotz ihrer Onsen-Erfahrung.
»Genau der Geist, « sagte Steve, nickte anerkennend, sein Blick warm, fast väterlich. »Du hast Miku und mich, um dir den Rücken zu stärken. Und den Alten, auch wenn er wie ein Drache wirkt. «
Miku lachte, ein heller Klang, der über das Wasser tanzte. »Ein Drache mit weichem Kern, Captain-san. Du hast recht – Kaku-san, du bist nicht allein. Wir sind ein Team, und zusammen bringen wir Amatera zum Leuchten. «
Die Gespräche flossen leicht, das warme Wasser umhüllte sie. Kaku fühlte sich schwebend, nicht nur vom Onsen, sondern von der Gesellschaft. Steves respektvolle, doch männliche Blicke lösten ein Kribbeln aus, das sie verwirrte und erfreute. Er sah sie als Person mit Potenzial, nicht nur als schöne Frau. Miku, mit koketter Leichtigkeit und damenhafter Eleganz, die sie selbst nackt im Onsen ausstrahlte, war wie eine ältere Schwester, die Kaku ermutigte. Die Erinnerung an Yoshimori-sama verlieh dem Moment Bedeutung.
Nach zwanzig Minuten stiegen sie aus dem Wasser, ihre Haut glühte von Hitze und Mineralien. Sie trockneten sich, zogen leichte Yukatas an, verabschiedeten sich lachend. Die Nacht brach herein, Laternen warfen warmes Licht auf die Pfade.
Kaku zog sich ins Protegé-Gästehaus zurück, das sie mit Kumi teilte. Kumi, mit neugierigen Augen und unbeschwertem Lächeln, wartete ungeduldig. »Kaku-san! Erzähl alles! Wie war’s mit dem Taikun? Und Captain-san? Ist er wirklich so groß? « Kaku lachte, ließ sich auf einen Futon fallen, berichtete haarklein – von der Veranda, dem Essen, dem Onsen, den Gesprächen, die ihr Herz schneller schlagen ließen.
Steve, in seiner Suite, setzte sich an seinen Laptop, Börsenforen offen. Seine Finger flogen über die Tastatur, er schmunzelte über die Absurditäten der Märkte. Die Arbeit war sein Element, wie das Meer, und er fühlte sich lebendig, Strategien für Amatera oder Investments entwickelnd.
Miku, in ihrem eleganten Zimmer, kuschelte sich in einen Sessel, ein Buch über Künstliche Intelligenz in der Hand. Ihre Augen flogen über die Seiten, doch ihre Gedanken schweiften zu Kaku und Steve, zur heutigen Dynamik. Sie lächelte zufrieden, vertiefte sich wieder in ihre Lektüre.
Kapitel 10: Unbeschwerte Tage – Kumi
»Ach, das hier ist einfach ein Paradies, Kaku-chan! Ein absoluter Traum!« Kumi klatschte begeistert in die Hände, ihre Stimme sprudelte vor unbändiger Freude, während sie sich mit einem kichernden Sprung auf das weiche Futonbett warf. Ihr langer, glänzender Zopf wippte wie ein fröhliches Pendel über ihrer Schulter, und ihre Augen funkelten, als hätte sie einen verborgenen Schatz entdeckt. »Nein, besser als ein Paradies – das ist, als würde ich in einem Manga leben, nur mit richtigem Luxus und Matcha-Tee auf Abruf!«
Kaku, die gerade ihre Tasche auf einem niedrigen Holztisch abstellte, konnte Kumis ansteckendem Lachen nicht widerstehen. »Du hast recht, Kumi-chan, das hier ist wie ein Märchenpalast – nur mit WLAN und Klimaanlage!« Mit einem schelmischen Grinsen schnappte sie ein Kissen und warf es nach ihrer Freundin. Kumi quietschte, griff ein weiteres Kissen und schlug zurück, und schon tobten die beiden in einer ausgelassenen Kissenschlacht durch den Raum. Ihre Bewegungen waren so lebendig, dass die Tatami-Matten unter ihren Füßen leise knarrten, während sie sich lachend jagten, die Kissen wie Schwerter schwingend.
Das neue Gästehaus, in das sie auf Anweisung von Yoshimori-sama umgezogen waren, war ein kleines Wunderwerk. Es war eines der sechs luxuriösen Häuser, die das Haupthaus des Taikun wie Edelsteine umgaben, eingebettet in die sanften Hügel Kagoshimas. Dunkles Zedernholz dominierte die Architektur, kombiniert mit filigranen Schiebetüren aus Reispapier, die mit kunstvoller Kalligrafie verziert waren. Moderne Technik war nahtlos integriert, ohne die traditionelle Ästhetik zu stören. Der Duft von frischem Holz und blühendem Jasmin lag in der Luft, und durch die großen Fenster schimmerten Koi-Teiche und akkurat gestaltete Gärten, über die sich kleine Steinbrücken spannten.
Kumis und Kakus gemeinsames Zimmer war ein Meisterwerk aus Eleganz und Gemütlichkeit. Die Wände trugen dezente, handgemalte Blumenmuster, und die Tatami-Matten federten weich unter den Füßen. Das Badezimmer, mit polierten Steinfliesen und einer tiefen Wanne, die an ein privates Onsen erinnerte, war Kumis liebster Ort, um sich im Yukata vor dem Spiegel zu drehen – oder, wie so oft, völlig nackt ihre Posen zu üben, weil sie die Freiheit liebte, sich ohne Zwang zu bewegen. Steves Suite, ein beeindruckender Raum von 100 Quadratmetern, lag am anderen Ende des Flurs, während Miku eine kleinere, aber ebenso exquisite Suite bezogen hatte. Das Personal, diskret und effizient, sorgte dafür, dass alles makellos blieb – von frischen Handtüchern bis hin zu kleinen, kunstvoll arrangierten Snacks, die wie von Zauberhand erschienen.
Kumi wusste genau, dass sie diesen Luxus nicht ihren eigenen Verdiensten verdankte. »Ohne Kaku-chan wäre ich immer noch in dem alten Gästehaus und würde mir die Nägel an einem wackeligen Tisch lackieren«, dachte sie mit einem schiefen Lächeln. Sie war nicht dumm, auch wenn ihre Naivität und ihre unbeschwerte Art das manchmal suggerierten. Kaku war diejenige mit dem scharfen Verstand, die in die Geheimnisse des Amatera-Projekts eingeweiht wurde, während Kumi – nun ja, Kumi war einfach Kumi. Sie brachte Lächeln in die Gesichter, flirtete harmlos und glänzte mit ihrem Charme, aber sie wusste, dass sie hier nur Kakus Begleiterin war. Und das war in Ordnung. »Solange ich hier sein darf, werde ich jede Sekunde genießen«, versprach sie sich, während sie sich auf dem Futon räkelte.
Kumis Leichtigkeit war wie ein frischer Wind, der durch das Gästehaus wehte. Sie hatte eine Gabe, selbst die ernsten Momente aufzulockern. Ob sie im Unterricht mit einer spontanen Tanzeinlage für Lacher sorgte oder beim Abendessen mit ihren übertriebenen Gesten die anderen ansteckte – sie war ein Wirbelwind aus Energie und Freude. Doch hinter ihrer fröhlichen Fassade verbarg sich eine leise Dankbarkeit. Sie wusste, dass sie ohne Kakus Talent und die Großzügigkeit von Yoshimori-sama nicht hier wäre. »Ich bin vielleicht nicht die Klügste, aber ich kann die anderen glücklich machen«, dachte sie oft, und das war ihr genug.
Die Viererbande im Gästehaus – Kumi, Kaku, Miku und Steve – war wie eine kleine, harmonische Familie. Sie teilten eine ungewöhnliche Nähe, die sich besonders im privaten Onsen zeigte, wo Nacktheit kein Tabu war. Für Kumi war das nichts Neues. Mit ihren 19 Jahren war sie alles andere als schüchtern, und ihre exhibitionistische Ader machte ihr das nackte Baden mit den anderen zur Selbstverständlichkeit. Sie liebte es, ihre zierliche, mädchenhafte Figur zu präsentieren, oft mit einem süß-frechen Lächeln, das die Grenze zwischen Unschuld und Provokation verschwimmen ließ. Doch bei Steve war es anders. Seine Anwesenheit löste in ihr ein Kribbeln aus, das über ihre übliche Koketterie hinausging. »Dieser Gaijin-Riese… so groß, so stark, und doch so zärtlich«, dachte sie oft, wenn sie ihn im Onsen beobachtete, wie er mit seiner imposanten Statur von 190 cm das dampfende Wasser durchmaß, während sie mit ihren 160 cm neben ihm wie ein zierlicher Vogel wirkte.
Kaku, die oft stiller und nachdenklicher war, empfand ebenfalls eine unausgesprochene Faszination für Steve. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber seine ruhige Stärke und sein galanter Humor ließen ihr Herz schneller schlagen. »Er ist wie ein Fels, aber einer, der einen mit einem Lächeln wärmt«, dachte sie manchmal, wenn sie ihn mit Miku oder Kumi scherzen sah. Doch sie schob diese Gedanken beiseite, vergrub sie tief in ihrem Herzen, weil sie sich auf das Amatera-Projekt konzentrieren wollte. Dennoch konnte sie nicht leugnen, dass die gemeinsamen Abende im Onsen, wo sie alle nackt und verletzlich waren, eine seltsame Intimität schufen, die ihre Gefühle für Steve verstärkten.
Die Dynamik der vier war besonders. Steve war ihr Fels, ein väterlicher Beschützer, aber auch ein Mann, dessen galante Art und zärtlicher Humor sie alle auf eine Weise berührte, die fast wie die eines Geliebten war. Es gab keine sexuellen Intimitäten zwischen ihnen, aber die Grenzen ihrer Freundschaft waren fließend, fast polyamourös in ihrer Offenheit und Zuneigung. Kumi und Kaku, trotz ihrer tiefen Freundschaft, sprachen nie über die Träume, die sie nachts im Bett hatten – Träume, in denen sie sich vorstellten, von Steve gehalten, geküsst, geliebt zu werden, während ihre Hände über ihre eigenen Körper glitten. Es war ihr kleines, süßes Geheimnis, das sie mit niemandem teilten, nicht einmal miteinander.
Eines Nachmittags, als die beiden im Garten saßen, zeigte sich Kumis unbeschwerte Natur besonders deutlich. Sie hatte sich auf eine Decke gefläzt, einen Strohhalm im Mund, und schlürfte lautstark an einem Matcha-Milchshake. »Kaku-chan, stell dir vor, wir wären in Paris, ich in einem Glitzerkleid, du schreibst die Story für Vogue! Wir wären unschlagbar!« Sie warf die Arme in die Luft, verschüttete beinahe ihren Drink und kicherte, als Kaku sie lachend tadelte.
»Paris, ja? Erst müssen wir hier fertig werden, Kumi-chan«, sagte Kaku, die in ihrem Notizblock skizzierte. Ihre Stimme war warm, aber bestimmt, doch ihre Augen schweiften kurz ab, als sie an Steve dachte, der am Morgen mit ihr über das Amatera-Projekt gesprochen hatte. Seine tiefe Stimme und sein aufmerksamer Blick hatten sie seltsam nervös gemacht.
Kumi zuckte mit den Schultern, ein schelmisches Grinsen auf den Lippen. »Ach, das Amatera-Zeug überlass ich dir und Miku-san. Ich bin für die Afterparty zuständig!« Sie sprang auf, drehte eine Pirouette und stolperte prompt über einen kleinen Stein, was beide in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. Es war typisch Kumi – ein Moment voller Anmut, gefolgt von einer kleinen, charmanten Tollpatschigkeit.
Doch der Höhepunkt ihrer unbeschwerten Tage kam an einem Abend, der Kumi für immer im Gedächtnis bleiben sollte. Nach einem langen Bad im privaten Onsen hatte sie sich in ein kleines Handtuch gewickelt, das kaum ihre zierliche Gestalt bedeckte. Summend tänzelte sie barfuß über den Flur, ihre Haut noch warm vom heißen Wasser, der Duft von Lavendel in der Luft. Nacktheit machte ihr nichts aus – sie liebte es, sich frei zu fühlen, und ihre exhibitionistische Ader ließ sie oft bewusst mit dem Feuer spielen. Als das Handtuch mit einem leisen Plopp zu Boden fiel, bemerkte sie es kaum, so vertieft war sie in ihre fröhliche Melodie.
Genau in diesem Moment kam Steve um die Ecke, als er Kumi erblickte – splitternackt, ihre zarte, mädchenhafte Figur im sanften Licht des Flurs glänzend. Kumi, die ihn erst bemerkte, als sie direkt in seine Arme stolperte, quietschte laut auf, doch es war kein Schrei der Verlegenheit, sondern einer freudigen Überraschung. »Oh, wie perfekt ist das denn? Direkt in Steve-sans Arme!“ dachte sie, ein schelmisches Funkeln in den Augen, als hätte sie die Situation absichtlich provoziert.
Steve, mit einem dröhnenden Lachen, fing sie mühelos auf, seine großen Hände stützend an ihren Schultern. »Na, Kumi-chan, machst du jetzt auch noch den Flur unsicher? Willst du mich etwa verführen?“ Seine Stimme war tief, neckend, aber mit einer Wärme, die Kumi ein Kribbeln durch den ganzen Körper jagte.
Kumi, deren Wangen leicht rosa wurden – nicht aus Scham, sondern vor Aufregung –, versuchte, sich spielerisch loszuwinden, doch Steve begann, ihre Seiten zu kitzeln. »Oh nein, du entkommst mir nicht so leicht, kleine Tänzerin!“ Seine Finger tanzten über ihre empfindlichen Seiten, und Kumi kreischte vor Lachen, ihre zarten Formen zuckten unter der spielerischen Attacke. Doch dieses Kitzeln war anders. Steves Berührungen, sanft und doch von einer überwältigenden Stärke, lösten in ihr ein Feuer aus, das weit über kindisches Kitzeln hinausging. Ihr Körper reagierte auf eine Weise, die sie nicht erwartet hatte – ein heißes, prickelndes Gefühl, das sie erregte und ihre Gedanken in eine Richtung lenkte, die sie sonst nur in ihren nächtlichen Träumen zuließ. »Was für ein Mann… so stark, so zärtlich“, dachte sie, während sie sich lachend wand.
»Steve-san, Gnade! Ich kann nicht mehr!“ japste sie, Tränen des Lachens in den Augen, doch ihre Stimme hatte einen Hauch von Koketterie, als wolle sie ihn ermutigen, weiterzumachen. Schließlich ließ Steve sie los, hob das Handtuch auf und reichte es ihr mit einem galanten Lächeln. »Nächstes Mal vielleicht ein größeres Handtuch, Kumi-chan. Oder eine Klingel, damit wir gewarnt sind.“
Kumi, immer noch kichernd, wickelte sich das Handtuch um und warf ihm ein freches Grinsen zu. »Vielleicht wollte ich ja, dass du mich so siehst, Steve-san!“ Sie zwinkerte, bevor sie mit einem übertriebenen Hüftschwung in ihr Zimmer verschwand. Doch als sie sich auf ihr Futon warf, das Gesicht im Kissen vergrub, raste ihr Herz. »Er hat mich nicht ausgenutzt… er war so ein Gentleman, obwohl er mich hätte haben können“, dachte sie, ein Lächeln auf den Lippen. Sie bewunderte seine Zurückhaltung, die sie nur noch mehr für ihn einnahm. Mit ihren 19 Jahren hatte Kumi schon einige Affären gehabt, Männer verführt, die ihr gefielen, aber Steve war anders – ein Gaijin-Riese, so ganz anders als die Japaner, die sie kannte, und doch so zärtlich, dass sie sich in seiner Nähe sicher und begehrt fühlte.
Später, als sie mit Kaku im Zimmer saß, die Schiebetüren offen, um die kühle Nachtluft hereinzulassen, konnte sie nicht widerstehen, die Geschichte zu erzählen. »Kaku-chan, du glaubst nicht, was passiert ist! Ich bin nackt über den Flur gelaufen, und – zack! – direkt in Steve-sans Arme! Und dann hat er mich gekitzelt, bis ich fast gestorben bin vor Lachen!“ Sie gestikulierte wild, ihre Wangen glühten, doch diesmal war es weniger Verlegenheit als pure Aufregung.
Kaku, die gerade Tee trank, verschluckte sich fast vor Lachen. »Kumi-chan, du bist unglaublich! Nur dir passiert sowas!“ Doch als Kumi weitererzählte, wie Steves starke, sanfte Hände sie gekitzelt hatten, spürte Kaku ein leises Stechen in der Brust. »Warum fühlt sich das so seltsam an? Er ist doch nur Steve-san… unser Steve-san“, dachte sie, doch die Vorstellung, wie er Kumi so zärtlich berührt hatte, weckte eine Mischung aus Neid und Sehnsucht in ihr. Sie wollte es nicht zugeben, aber die Bilder in ihrem Kopf – Steve, der sie selbst so halten könnte – ließen ihr Herz schneller schlagen.
»Und, Kaku-chan, ehrlich? Es war… irgendwie heiß“, gestand Kumi mit einem schelmischen Lächeln, während sie sich die Haare zurückwarf. »Ich meine, nicht das Nacktsein, das ist mir egal. Aber wie er mich aufgefangen hat, so stark und doch so sanft? Das war, als würde er mich… keine Ahnung, wie in einem Liebesfilm halten. Und dann gibt er mir auch noch das Handtuch wie ein echter Gentleman! Was für ein Mann, oder?“
Kaku lachte, doch ihre Wangen wurden warm. »Ja, Steve-san ist… besonders. Er hat so eine Art, die einen… sicher fühlen lässt.“ Ihre Stimme war leise, und sie senkte den Blick, um ihre Gedanken zu verbergen. »Warum denke ich überhaupt daran? Er ist unser Freund, unser Beschützer… nicht mehr“, versuchte sie sich einzureden, doch die Wahrheit war, dass sie nachts oft von ihm träumte, von seiner Wärme, seiner Stärke, die sie in eine andere Welt entführte.
Die Tage im Gästehaus verliefen in einer Mischung aus Routine und kleinen Highlights. Morgens besuchten Kumi und Kaku die Akademie, deren Wege von blühenden Azaleen und alten Pinien gesäumt waren. Der Unterricht war anspruchsvoll – Kumi glänzte in Schauspielübungen, während Kaku ihre Schreibkunst verfeinerte. Doch während Kaku immer tiefer in das Amatera-Projekt eintauchte, blieb Kumi in ihrer glanzvollen, unbeschwerten Welt, wo sie mit ihrem Lächeln und ihren kleinen Tollpatschigkeiten für Leichtigkeit sorgte.
Eines Abends, beim Feuerwerk, zeigte sich die Dynamik der Gruppe erneut. Kumi jauchte bei jedem Knall, während Steve mit einem amüsierten Lächeln zusah. »Na, Kumi-chan, du bist ja ein richtiger Feuerwerk-Fan! Soll ich dir nächstes Mal einen Raketenwerfer besorgen?“
Kumi kicherte, nahm einen Schluck Wein und verzog das Gesicht. »Oh, Steve-san, das ist stark! Aber ich mag’s. Und ja, Raketenwerfer klingt gut – Kumi-chan, die Himmelsstürmerin!“
Miku, in ihrem eleganten Yukata, lächelte. »Pass auf, Kumi-chan, dass du nicht morgen verschläfst.“
»Keine Sorge, Miku-san! Ich bin Profi im Spaß und Pflicht!“ Kumi zwinkerte, während Kaku lachend nickte.
Steve, die Szene beobachtend, prostete Miku zu. »Auf unsere Wirbelwinde, Miku. Ohne sie wäre es hier viel zu ruhig.“ Seine Augen funkelten, und Kaku spürte wieder dieses Kribbeln, das sie nicht ganz einordnen konnte.
Die unbeschwerten Tage vergingen, und Kumi wusste, dass sie nicht die Intellektuelle wie Kaku oder die Strategin wie Miku war. Doch sie war ein Sonnenstrahl, der die Gruppe zusammenhielt, und dafür war sie dankbar. Ihre kleine Familie – Kumi, Kaku, Miku und Steve – war ein Ort der Wärme, des Lachens und einer unausgesprochenen Liebe, die sie alle verband.
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