Montag,
2. Februar 2015
Am
Tag nach der tollen Super Bowl Party Sonntagabend, hieß es wieder auf völlig
klaren Kopf umschalten und hochkonzentriert sein. Pünktlich kurz vor 0930 Uhr
erschien ich in der Anwaltskanzlei, wo mein Anwalt mit zwei Assistenten und
zwei der beauftragten Detektive bereits warteten. Der große Konferenzraum
& Tisch hätte locker für 15 Personen Platz geboten; wir arbeiteten an der
einen Seite, während der untere Teil mit einem Frühstücks Buffet Hunger und
Durst stillen konnte. Wir hatten nämlich vor Mittag ausfallen zu lassen und
durch zu arbeiten.
Endlich
liegen handfeste Ermittlungsergebnisse vor, mit welchen nun vernünftige
Maßnahmen geplant und das weitere Vorgehen sinnvoller gestaltet werden kann
als bisher. Bis dahin konnten wir ja nur ungefähr vermuten was genau mit der
geplanten Club Anlage so schief gelaufen ist. Klar gab es
Wahrscheinlichkeiten und Überlegungen, welche im großen Ganzen heute
bestätigt wurden. Also lagen wir richtig mit unseren Annahmen, doch mit
Vermutungen kann man nicht planen und auch nichts Konkretes unternehmen. Es
braucht eindeutige Beweise und die liegen uns nun vor.
Tatsächlich
liegen nun klare Ergebnisse darüber vor, dass unser eigener, örtlicher Manager
mit der gegnerischen Gruppe um Jen unter einer Decke steckt. Die Buchführung
stimmt auch nicht und wurden viele angeblich eingekaufte und in der Anlage
verbaute Materialien veruntreut, insgesamt ca. in einer hohen, sechsstelligen
Summe. Leider liegen aber noch keine eindeutigen Beweise darüber vor, wer
diese Materialien wie geklaut hat, oder ob es sich möglicherweise um reine
Luftbuchungen handelt und diese Sachen niemals angeliefert wurden. Es bleibt
also noch viel zu tun, aber jetzt können wir
endlich deutlich gezielter vorgehen!
Mandy & Shary
Gegen
1515 Uhr beendeten wir das Meeting und fuhr ich zu Mandy ins Haus; sie war
den ganzen Tag dort geblieben, um diverse Anlieferungen, Techniker und
Wartungsteams anzunehmen und ins Haus zu lassen; z. B. wurden die Signalgeber
der Alarmanlage an den Grundstückzäunen gewartet und die Filter der
kombinierten Heiz- / Klimaanlage ausgetauscht. Wir aßen eine Kleinigkeit
zusammen, da sie auch nur kräftig gefrühstückt hatte. Nicht viel, denn Abends
gehen wir zusammen mit Donnie und „Mr. Mike“, dem Chef der Detektiv Agentur
essen.
Wir
saßen gerade in der Wohnküche mit offenen Terrassentüren, als sich mal wieder
etwas ganz typisches für „unsere“ liebe Mandy ergab: ein Fellbündel von Hund
schlich neugierig von draußen heran, sicherlich angelockt von den
Essensdüften die aus der Küche nach draußen wehten. Ich entdeckte ihn zuerst,
da ich draußen gerade eine rauchte und um das Wollknäul nicht zu
verschrecken, rief ich leise nach Mandy.
Sie
schaute lachend den Hund an, dieser schaute Schwanz- wedelnd Mandy an… und
sofort waren beide der Meinung allerbeste Freunde werden zu müssen! *lach*
Gleich darauf begann eine zutrauliche Knuddel- Attacke, bei welcher die so
tierliebe Mandy geschickt feststellte, dass es sich um ein ca. zwei Jahre
altes Briard- Mädchen handelte; ein Hundehalsband verriet das sie Shari heißt
und in einem Haus ganz in der Nähe zuhause ist; eine Telefonnummer gabs auch
und so rief Mandy dort gleich mal an, für den Fall das die Hündin vermisst
wird.
Nun,
um es kurz zu machen: diese tierliebe Familie dort hat drei Briards, noch
vier andere Hunderassen, einige Katzen und weitere Haustiere. Da nicht alle
Nachbarn so tierlieb sind wie Mandy, werden diese Tiere eigentlich nur auf
deren Grundstück gehalten; Shari muss irgendwie entwischt sein und Mandy
versprach, sie etwas später Heim zu bringen. Tjaaa… aber…, ihr ahnt was
kommt?
Gesucht,
gefunden und heftig verliebt brachte Mandy ihn etwas später zu dieser
Familie, doch wollte das 21 Monate junge Briard Mädchen Shari gar nicht so
recht zurück, wo sie doch nur eine unter vielen ist. Bei Mandy und uns wäre
sie das einzige Starlet im Haus und würde sicherlich ziemlich verwöhnt.
*schmunzel* Die Familie schien auch gar nichts dagegen zu haben ein Tier
weniger im Haus zu haben und erkannte in Mandy sofort eine supertierliebe
Gleichgesinnte… und eine halbe Stunde später war Mandy zurück, natürlich mit
Shari, welche Mandy folgte als hätte sie noch nie etwas anderes getan! *uff*
„Hey
Steve, die Millers überlassen mir probeweise ein paar Tage Shari; wir müssen
ihr gleich ein schönes Körbchen, eine Hundehütte usw. kaufen fahren!“
Verkündete Mandy.
„Äh
was?“ Guckte ich „entsetzt“. Nein, ich liebe Tiere ja auch sehr, aber Mandy
geht doch in kürze nach Tennessee zu ihrem Praktikum! Wer soll sich dann um
Shari kümmern oder will sie sie mitnehmen?
„Ein
Haus braucht einen Haushund! Und wir brauchen ein richtiges Zuhause! Das
ewige herum reisen ist auf Dauer nicht das Richtige!“ Verkündete Mandy mit
der typischen, jugendlichen Überzeugung eines Teenagers, der glaubt alles
wäre ganz einfach Möglich, wenn man es nur will. Und als ob Shari sie dabei
unterstützen wollte legte das süße Hundemädchen ihren Kopf zutraulich auf
meinen Schenkel, um sich mit einschmeichelndem Schwanzwedeln kraulen zu
lassen, was ich ganz automatisch tat.
„Aber
Mandy…, was ist mit deinem Praktikum in Tennesse? Mit der DRAGON, Jenny und
ihrem Haus in Istanbul…, dem Haus in Florida und allem anderen…, du weißt
schon…“ seufzte ich merkwürdig schwach, ohne gleich energisch Nein zu sagen.
Mandy zeigte auch sofort, dass sie wie ich es schon häufig beschrieben habe,
nicht nur ein süßes, liebes Mädel ist, sondern auch einen verdammt klugen
Kopf auf den Schultern hat! Und nicht zu vergessen studiert sie
Verhaltenstherapie und will mal Therapeutin werden!
„Sag
mal ehrlich Steve: glaubst du Jenny liebt die Seefahrt so wie du? Oder macht
sie es nur dir zuliebe mit und hätte nicht lieber auch ein richtiges
Zuhause?! Kannst du dir vorstellen wie glücklich Donnie wäre, wenn sie hier
mit uns Familie leben könnte? Sie hat doch sonst niemanden mehr! Ist sie dir
nicht die Beste Cardio Trainerin die du je hattest und wäre es nicht auch für
dich und dein Herz besser, wenn du hier unter Donnies Anleitung ein richtiges
Gesundheitstraining durchziehst? In Ruhe auf dem Land, in einem
supergemütlichen Häuschen, ohne den Stress auf der DRAGON? Und wenn du oder
ihr es mal nicht mehr aushalten könnt und reisen wollt…, dann könnt ihr das
doch tun! Donnie und ich kümmern sich hier um alles und halten unser Zuhause
warm für euch! Das Praktikum…, Ok, das könnte etwas schwierig werden; aber
die Firma hat in San Antonio eine Filiale; das ist nur 75 Meilen weit!
Bestimmt kann ich auch dort ein Praktikum machen….“ Überrollte mich Mandy
geradezu mit einem offenbar gut überlegten Redeschwall. Mich beschlich der
Verdacht, sie habe das ganze bereits seit Tagen mit Jenny und vielleicht auch
Donnie ausgeknobelt! *grins*
„Also
Mandy… (süß hoffnungsvoller Blick zu mir)… ich sage weder ja noch nein! Das
ist ein bisschen viel auf einmal, mit dem du mich da überrumpelst. Lass mal
sehen was sich in nächster Zeit so ergibt und wenn Jenny wieder da ist; Shari
kann erst mal hier bleiben, wenn sie das überhaupt will und nicht zurück zu
ihrer großen Familie abdüst, wo sie Spielgefährten hat. Geh du Einkaufen was
du für nötig hältst; ich leg mich jetzt erst mal ein bisschen hin und mach
ein Nickerchen“ Schmunzelte ich. Mandy sprang auf, umarmte mich so lieb und
fest das mir fast die Luft wegblieb; sie rief nach Shari und düste mit ihr im
ML los.
Ich
dachte lieber nicht darüber nach welche Sauerei an Hundehaaren und Schmutz
aus dem Fell in meinem schönen Wagen angerichtet wird und ging statt dessen
nach oben, um ein ordentliches Schläfchen im Bett zu machen; ich war
erstaunlich müde und pennte voll ein…
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