Eine Kaltfront, ein Auto für Jenny und Geschäfte




Eine Kaltfront, ein Auto für Jenny und Geschäfte
Montag, 23. Februar 2015
Letzte Nacht erreichte uns eine Kaltfront der *bbbrrrr* Sorte; von 23° C noch am Samstag, ging es runter auf um die Null Grad mit Schneeregen und Frostgefahr. Pfui Deibel! Da kann die Hausheizung und die für ein 70er Jahre Gebäude erstaunlich gute Dämmung gleich mal zeigen was sie können. Jenny beschloss den Morgen mit ausgiebigen Kuscheln im Bett zu bleiben und beorderte mich als menschliche Wärmflasche an ihrer Seite. *schmunzel* Wir blieben bis 09 Uhr im gemütlichen Bettchen und gingen erst dann Frühstücken.
Claire war schon in der Küche am werkeln und versorgte uns gleich mit Cafe; Model Kinga ist Sonntag Nachmittag abgeflogen und Mandy ist natürlich schon am frühen Morgen zu ihrem Praktikum Job in San Antonio gestartet; das macht sie fleißig und diszipliniert immer ganz selbstständig und natürlich auch unabhängig davon, ob wir anderen ebenfalls schon Früh aufstehen oder länger im Bett bleiben. 

Fellbündel Shari genoss ebenfalls in der Küche die geniale Fußbodenheizung des Hauses, welche zuletzt 2008 fast komplett erneuert und gewartet worden ist und sehr gut funktioniert. Überhaupt ist das Haus für Baujahr ´70 wirklich Top in Schuss und sehr gut ausgestattet. Damals dachte noch kein Mensch, schon gar nicht in den USA, über so was wie Energiekosten und Verschwendung nach. Dennoch wurde das Gebäude schon bei Errichtung sehr gut gedämmt und isoliert, was in den 90ziger Jahren noch mal stark verbessert und renoviert worden ist.
Dabei wurde noch wenig an Einsparungen usw. gedacht, sondern wurde es hauptsächlich aus rein klimatischen Gründen getan. Immerhin liegt Austin in den Südstaaten auf einem nordafrikanischen Breitengrad mit Kontinentalklima. Es kann im Sommer also subtropisch Heiß werden und wenn im Winter wie jetzt gerade eine nordische Kaltfront über die Plains nach Süden zieht, kann es auch urplötzlich zu skandinavischen Temperaturen kommen. Das Haus wurde noch nach alten Standards vor der Allgemeinen Verbreitung von billigen Ölheizungen und Klimaanlagen gebaut; das heißt das die Mauern aus natürlichen Materialien schon von sich aus gut klimatisieren und isolieren; Im Sommer relativ kühl, im Winter gut warm. Toll!
Lediglich die typisch amerikanischen Fenster müssten demnächst mal komplett erneuert werden; das werden wir vermutlich diesen Sommer machen lassen. Kunststoff mit natürlicher Holzverbrämung, damit es zum Hausstil passt, aber eben mit moderner, gut isolierender dreifach Verglasung! Haus- und Terrassentüren wurden schon 2004 und 06 auf modernen Standard gebracht; Die Fenster sind aber noch Original 1970; gut gewartet und gepflegt, aber ansonsten völlig veraltet und nur minimal isolierend. 

Ein Auto für Jenny
Schau an, in Amerika mit dem ruhigen, disziplinierten Fahrstil findet Jenny plötzlich doch gefallen am Selbst fahren. Also benötigen wir doch noch ein drittes Fahrzeug für sie…, aber was für eines? Sowohl mein ML als auch Mandys GLA gefallen ihr gut; an Mietwagen hat sie bisher einen Chrysler 300c, einen Dogde Durango, einen CLA und noch einige ausprobiert. Eigentlich hätte sie ganz gerne ein hübsches Coupe´ oder sogar ein Cabrio genommen. Doch der Fahrstil mit erhöhter Sitzposition in den SUV´s gefällt ihr besser; mit den oft recht schlechten Straßen und den vielen Möglichkeiten auf Landstraßen und Feldwege zu kommen, was man natürlich nutzen sollte möchte man die Landschaft der Umgebung auch genießen, wäre eindeutig ein SUV besser!
Daher brachte ich sie erst mal zu Mercedes, wo sie sich in aller Ruhe diverse Fahrzeuge anschauen und am Besten auch  Probefahrten machen sollte. Der gleiche Verkäufer wie bei Mandy überschlug sich fast vor Dienstbereitschaft, in der Hoffnung bald das dritte Fahrzeug innerhalb weniger Wochen an uns verkaufen zu können. Ich düste erst mal weiter zur Anwaltskanzlei, um zu hören wie sich unsere Angelegenheit entwickelt. Es gab noch nichts wesentlich neues. Die Nachfrage beim Katasteramt ergab einen offensichtlichen Scheinbesitzer von Grund und Gebäude, wo unsere Sachen gefunden worden sind. Der eingetragene Name gehört zu einer verstorbenen Person mit einem Scheinbriefkasten. Wer dahinter steckt konnte noch nicht und wird vermutlich auch nie ermittelt werden, wenn derjenige sich nicht sehr dumm anstellt.




Die Anwälte bereiten bereits eine Beschlagnahme Verfügung vor und werden versuchen, neben den strafrechtlichen Teilen dieses Falles, zivilrechtlich Grund, Gebäude und Inhalt auf den Club zu überschreiben, quasi als Schadenersatz. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, so wie die Sachlage inzwischen ist, aber das Ganze wird fraglos noch längere Zeit dauern und viele Anwaltskosten verursachen. *seufz* Betrüger Mr. John ist bisher auch nicht aufgetaucht und hat die Nummer des ermittelten Handy seit Tagen nicht mehr benutzt, konnte also auch nicht geortet werden.
Ich fuhr zurück zu Mercedes und da bereits Mittag war, ging ich mit Jenny erst mal etwas essen; der Händler hatte ihr bereits das asiatische „Manna Korean Restaurant“, 6808 N Lamar Blvd. empfohlen.
Das Essen war köstlich und sehr Gesund. Jenny erzählte sich so viele Autos angeschaut zu haben, welche ihr alle mehr oder weniger gut gefallen hatten, dass sie sich nicht entscheiden könnte. Wir sprachen es durch und legten zunächst mal fest, dass es auf jeden Fall doch ein SUV sein sollte. Jenny meinte das zwei gute 2015er Modelle in Frage kämen; ein GL 350 Blue Tec und ein ML 400. Der GL war ihr aber zu Wuchtig und die Farben gefielen ihr nicht; der ML war auch ein weißer, wie die beiden welche wir bereits hatten, doch fand sie ihn mit dem 400er Motor auch ein bisschen zu groß und mit der Innenausstattung würde er besser zu einem Mann passen.
„Worauf willst du hinaus?“ Fragte ich und ahnte etwas in ihren Augen, was wiederum Jenny sofort merkte und kicherte.
„Eigentlich…, dein ML 350 mit der schönen, Cremefarbenen Innenausstattung wäre genau das richtige für mich! Wollen wir nicht tauschen und du nimmst denn wuchtigen Männerwagen GL oder den 400er ML mit dem Männerfarben Interior?“ Blinzelte sie weiblich.
„Aha… (*lach*)…, na lass sie mich erst mal anschauen!“ Grinste ich. Jenny zahlte schon das Essen, während ich noch mal auf Toilette ging, dann fuhren wir die wenigen hundert Meter zurück zur Mercedes Vertretung, wo der Verkäufer schon gespannt wartete und wie ein Flitzebogen herbei geschossen kam. *grins*
Nun, um es kurz zu machen: der GL hätte mich schon reizen können, doch der etwas kleinere, handlichere ML 400 ist vernünftiger! Ebenso schön weiß wie der 350er und Mandys GLA, haben wir eine hübsche, kleine, weiße Fahrzeugflotte und da alle drei SUV´s sind auch mehr als genug Transportkapazität für nahezu alles was anfällt! Also entschloss ich mich diesen fast neuen Wagen mit gerade mal 3.891 gefahrenen Meilen zu nehmen und Jenny meinen bisherigen 350er zu überlassen.
Angeboten wurde er zu ausgeschriebenen $71,981, aber das ist natürlich VHB; der hoch erfreute Verkäufer, der drei teure Mercedes in keinen vier Wochen an mich los wurde, kam mir schon von sich aus weit entgegen. Jenny bezirzte ihn mit ihrem umwerfenden, erotischen Sexappeal noch zusätzlich und schließlich einigten wir uns auf glatte 65 K mit kompletten Service und Garantiepaket, sowie als Bonus noch Laderaum Equipment und einer Unterboden Reinigung / Versiegelung am 350er für Jenny. *grins* Das ist ein Rabatt von gut 10% und Ok! Eine volle Tankfüllung plus vorläufiges Händlerkennzeichen zum sofortigen mitnehmen bekomme ich auch noch, bis sie den Anmeldekram morgen erledigt haben.
Der an sich ziemlich sympathische Mittdreißiger Verkäufer Dave verabschiedete mich / uns mit einem lustigen: „falls sie noch mehr Töchter haben, die Autos brauchen…, rufen sie mich einfach zu jeder Tages- und Nachtzeit an!“ Lachte er halb im Scherz und halb im Ernst. Ich lachte mit, denn dieser Scherz passte schon ziemlich gut. Außerdem mag ich Leute die nicht nur todernst an ihre Geschäfte denken, sondern es auch riskieren einen Gag anzubringen.


Jenny düste mit jetzt ihrem, Ex meinem Wagen los um Claire abzuholen und dann bei Donnie im Studio ein Dance Workout mitzumachen; ich machte mich erst mal mit meinem neuen 400er vertraut, der natürlich auch eine nahezu keine Wünsche offen lassende Komplett Ausstattung hat und so gut wie neu ist. Die Innenausstattung gefällt mir nicht so gut wie die Beigefarbene zuvor, ist aber auch schön und wirklich eher Männlich. Mit seinen 329 PS fährt die Zwei Tonnen Kiste mit der genialen Mercedes 7 gang Automatik natürlich toll; als Benziner hat er zwar deutlich weniger Drehmoment als der 350er Diesel aber mit 354 bei 1.600 Umdrehungen auch mehr als genug; in richtig schwierigem Gelände ist man mit diesen Autos ja eigentlich nie unterwegs.
In echter Wildnis mit Dauerbetrieb würde ich immer einen Diesel bevorzugen. Aber mit diesen SUV´s fährt man nur gelegentlich im Geländemodus und nutzt sie ansonsten im normalen Straßenverkehr. Sie mögen aus ökologischer Sicht bedenklich sein, aber diese Kisten sind halt furchtbar praktisch und machen einfach viel Spaß! *smile*
Am frühen Abend fuhr auch ich zu Donnie um mit ihr mein 45 Minuten Cardio Workout durchzuziehen. Sie fuhr dann mit zum Haus, wo wir alle sozusagen als „Großfamilie“ gemütlich zu Abend aßen, während es draußen scheußlich Nasskalt war. Viel Plaudern und Lachen um den großen Küchen Esstisch bei bester, vertrauter Stimmung in tiefer, gegenseitiger Sympathie, lies tatsächlich eine Art Familienatmosphäre aufkommen. 

Allerdings fühlte ich mich ein bisschen „umzingelt“ von Frauenpower! *lach* Außer mir sind ja alle weiblich, aber Shari fiel gleich nach ihrem Fressen aus; also ein Weibchen weniger. Das Fell- Energiebündel hat sich natürlich auch bei diesem Wetter draußen fast den ganzen Tag ausgetobt und war dementsprechend müde. Glücklich darüber beim vertrauten Stimmengewirr ihrer Frauchen und Herrchen schlummern zu können, pennte das liebe Hundemädchen bald richtig ein und schnarchte lustig vor sich hin, was uns zum lachen brachte. um möglichst Nahe bei uns zu sein lag sie nicht auf ihrer Matratze in einer Ecke, sondern hatte sich neben dem Tisch in die Hundedecke gerollt; schwer zu sagen, wo vorne und wo hinten war?!
Mandy erzählte viel von ihrem neuen Praktikum Job, der ihr dort in diesem Team auch richtig Spaß macht; ohne Frage sind ihre Arbeitgeber auch sehr zufrieden mit unserer fleißigen, disziplinierten, engagierten Mandy und wird sie ihren Job sehr gut machen, schnell lernen und bald eine der besten Mitarbeiterinnen sein! Da hat sich unser „Goldengelchen“ wirklich viel vorgenommen. In der Verhaltenstherapie zu arbeiten, dass weiter zu studieren und in einigen Jahren selbst eine zugelassene Therapeutin zu werden, ist alles andere als ein leichter Job! Das lernen an sich ist auch nicht leichter oder schwieriger als in praktisch jedem Studium; aber mit verhaltensgestörten Kindern, Verbrechern und ähnlich schwierigem Volk zu arbeiten, ist auch für die Therapeuten eine menschlich sehr belastende Aufgabe!
Nun ja, ich finde eigentlich dass dies für Mandys goldenes, sehr warm mitfühlendes Herz nicht wirklich der ideale Job ist. aber sie hat es sich nun mal vorgenommen, also ist es ihre Sache irgendwann zu entscheiden, ob sie wirklich dabei bleiben oder nicht doch lieber etwas weniger schweres tun möchte. Gegen Mitternacht gingen wir alle schlafen und verabschiedeten bedauernd Donnie, die im Mistwetter noch zu ihrem Heim fahren muss; aber es ist ja nicht weit.












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