Maine, USA; Segelspaß zum Moosabec
Reach, Jonesport
Sonntag,
21. Juni 2015
Freitag hatten wir Sergej an Land abgesetzt,
damit er sich um seine Angelegenheiten kümmern kann. Danach machten wir einen
Abstecher in den „Roque Bluffs State Park“ und schauten uns dort ausgiebig
um, lernten auch wieder sehr nette Einheimische und andere Touristen aus
aller Welt kennen, mit denen wir gemeinsam zu Mittag aßen. Natürlich wurde
vor allem Neugierig über das „Wer, woher, wohin?“ usw. typischer Kennenlern-
Small Talk Geplaudert. Das ist nicht immer unbedingt interessant, wird
manchmal etwas langweilig wenn sich die Geschichten ähneln, aber eigentlich
alle waren sympathische, naturverbundene Menschen und wir hatten durchaus
unseren Spaß.
Samstag machten wir wieder einen sehr
ausführlichen Ausflug in weniger besuchte, ruhigere Naturecken der
malerischen Inselwelt. Unterwegs begegneten uns nur zweimal Kajak Urlauber
und eine Pfadfinder oder Schulklassen Camping Gruppe mit sehr neugierigen
Kids und süßen Girls so um die 11 – 12. Natürlich waren sie in Begleitung von
Lehrern und einem ortskundigen Führer, hatten jedoch offensichtlich jede
menge Spaß… und wir auch mit der energiegeladenen Rasselbande. *schmunzel*
Spät erst
sehr kurz vor Sonnenuntergang (20:17 Uhr) kamen wir zurück zum Boot, stillten
unseren Hunger, plauderten noch ein bisschen über die Tageserlebnisse sowie
die Planung für morgen und landeten dann ziemlich schnell müde in unseren
Kojen; vor allem für mich war es ein ziemlich anstrengender Tag gewesen.
Am heutigen Sonntag musste Kimmy ja leider zurück an ihr
College und wir hatten die letzten Tage auch viel mit Amy darüber gesprochen.
Sie wollte sich ja eigentlich noch länger eine Auszeit nehmen, bevor sie ihr
Medizinstudium aufnimmt. Aber durch die Bekanntschaft mit Kimmy hätte sie
jetzt die Chance, mit der neuen Freundin, in deren sehr billigen Bude bei
einer Tante schon mal eine gute und günstige Unterkunft am Studienort zu
bekommen; außerdem studiert Kimmy schon über ein Jahr dort, kennt sich also
gut aus und könnte Amy helfen Fuß zu fassen und mit deren Hilfe gut in den
Uni Betrieb hinein rutschen.
Natürlich
hätte ein so clevres, fleißiges und schönes Girl wie Amy garantiert keine
Probleme alleine klar zu kommen, Kontakte und Freunde zu finden, aber
trotzdem ist es sehr praktisch und hilfreich für sie, mit Kimmy zusammen zu
starten. Amy überlegte intensiv, fragte auch Garry und natürlich vor allem
mich um Rat. Logischerweise rieten wir ihr freundschaftlich dazu mit Kimmy zu
gehen, weil das einfach besser für sie wäre, als z. B. noch Monate mit mir
herum zu segeln. Ich halte eine Auszeit zum „Leben lernen“ zwischen Schule
und Uni zwar generell für eine gute Sache für alle jungen Menschen…, aber
dennoch gilt gerade im diesbezüglich deutlich intensiveren Studien- und
späteren Karriereleben der USA: je eher sie loslegt, desto besser. Ärztin in
Amerika zu werden erfordert schon sehr viel Einsatz!
Bei uns
in Deutschland / Europa können sich Studenten auch mal bis Ende 20 / Anfang
30 etwas gemütlicher durchs Studium bewegen; hier in den USA geht es deutlich
intensiver zu Sache und müssen viele schon bis Mitte 20 voll im Job stecken!
Und nicht ganz zuletzt meinte ich auch noch, dass ihre leider sehr
konservativen, aber auch sehr lieben Eltern sicherlich hoch erfreut und Stolz
auf Amy wären, um welche sie sich die letzte Zeit wegen ihres Abtauchens doch
etwas Sorgen machten, wenn sie nun plötzlich hören das ihre schöne Tochter
ganz von sich aus durchstartet. *smile*
Amy liebt
ihre Familie auch sehr und hat ein bisschen ein schlechtes Gewissen wegen
ihrer zuvor nicht abgesprochenen Auszeit. So verwunderte es mich überhaupt
nicht, dass sie nach zwei Tagen intensiven Nachgrübelns sich doch dazu
entschloss, mit Kimmy von Bord zu gehen und in das Studenten Leben hinein zu
riechen; sie muss sich ja nicht gleich festlegen und voll Einsteigen, kann so
aber sehr gut mal alles beschnuppern…, und ich bin mir sehr sicher: ist sie
erst mal dort und wieder in Kontakt mit lauter cleveren, jungen Leuten ihrer Altersklasse,
sowie dem auch in Amerika „lustig- lockerem Studentenleben“, dann wird es ihr
so gut gefallen, dass sie sicherlich nicht mehr weg will. Wetten Das?!“
*grins*
Also
starteten wir gleich nach Sonnenaufgang, noch vor dem Frühstück, zu einer
„kräftigen“ Segeltour bei heute stärkerem SSW Wind um 5 Bf. Garry und ich
hätten auch beim harten aufkreuzen nach Süden jauchzen können, vor simplem
Segelspaß mit ordentlich Wind! Die Mädels fanden das nicht ganz so lustig und
kämpften ein bisschen mit Seekrankheit; aber da bei den häufigen Wenden viel
zu tun war, hatten sie gar keine Zeit übel krank zu werden. *grins*
Die
meiste Arbeit bei diesem herrlichen Segelvergnügen hatte der erfahrene Garry,
während ich mich sehr intensiv vor allem mit der Navigation beschäftigen
musste. An diesen felsigen, zerklüfteten Küsten mit vielen Untiefen,
Inselchen, engen Fahrwassern usw., musst du auch mit einem sehr guten,
zuverlässigen Kartenplotter doch sehr aufpassen! Das ist kein reiner Spaß und
darf man keineswegs Leichsinnig werden. Nicht zuletzt ist die TAURIA ein
altes Holzboot und kein massiver Stahl- oder GFK Kahn! Damit bei 7- 8 kn
einen Felsen zu rammen, hätte ziemlich wahrscheinlich einen Totalschaden zur
Folge!
Aber
alles klappte Prima und wir erreichten noch vor beginn des angekündigten Regenunwetters,
nach rund zwei Stunden für 14 Seemeilen, Jonesport / Moosabec Reach:
„Moosabec Reach is the narrow passage west of Chandler Bay leading between the mainland on the north and the group of islands on the south from Chandler Bay to Tibbett Narrows. The passage is an important thorofare and is much used in the daytime by vessels drawing up to 10 feet; a draft of 21 feet can be taken through at high water. Mark Island, 123 feet high and heavily wooded, is the prominent guide to the eastern entrance, and Nash Island Light to the western approach. Kelley Point is the northeastern entrance point on the mainland, 1.2 miles west of Mark Island. The channel in Moosabec Reach is well marked. With local knowledge, a depth of about 11 feet can be carried. Vessels can readily follow the channel in daytime with the aid of the chart in clear weather, but strangers should not attempt passage at night. Emms Rock Light 9 (44°31'44"N., 67°33'57"W.), 28 feet above the water, is shown from a gray skeleton tower with a square green daymark on the south side of the channel. The light is on the north end of the stone breakwater extending southeastward to Nova Rocks, about 0.25 mile south of Kelley Point. The breakwater uncovers about 3 feet. A daybeacon is on Gilchrist Rock, 0.5 mile west of Mark Island; and another daybeacon is on Snows Rock, about 0.5 mile southwest of Kelley Point. A fixed highway bridge with clearance of 39 feet crosses Moosabec Reach from Jonesport to Beals, about 2 miles west of Kelley Point. Lights in the center of the span and on each side of the fender piling mark the navigation channel through the bridge. The tidal currents have considerable velocity in the dredged channel, particularly at the light on the stone jetty. The current floods to the eastward and ebbs to the westward. Back eddies form with the beginning of the tidal flow on each side of the bridge. - See more at: http://me.usharbors.com/harbor-guide/jonesport#sthash.dg65cMfC.dpuf“
Der etwa
1.300 Seelen Küsten- und Fischer Ort ist so einer der schon öfters erwähnten
„Hot Spots“ auch für Touristen; natürlich vor allem für Bootfahrer oder
Segler. Nach etlichen Tagen eher ruhigen, einsamen „Natur pur“ Leben, kamen
wir uns fast vor wie in einer betriebsamen Großstadt! *schmunzel* Wir fanden
recht schnell einen ruhigen, etwas abgelegenen Ankerplatz und gingen uns dann
mit dem Tender etwas umschauen. Mittagessen gabs im „Oceanside Seafood Take
Out“, genauer gesagt „am“! Es ist kaum mehr als eine kleine Imbissbude zum
draußen sitzen, aber mit köstlichen, frischen „Muttern kocht“
Fischdelikatessen zum „halbtot fressen“! *yummy*
Dann
trafen wir einen entfernten Bekannten von Garry, der hier in der Nähe wohnt
und sich freundlicherweise bereit erklärt hat, die zwei Girls mit ihren
Sachen nur für Benzingeld nach Portland zu fahren. Natürlich schaute ich mir
den jungen Burschen von Anfang 20 genau an, bevor ich ihm zwei sexy, junge
Girls anvertraute! Aber er freute sich zwar offensichtlich mindestens drei
Stunden mit den Mädels unterwegs sein zu dürfen, machte jedoch einen
ansonsten guten Eindruck. Außerdem müsste er schon ziemlich blöde sein etwas
unanständiges zu versuchen, wo wir ihn doch jetzt genau kennen und
identifizieren könnten.
Gegen 16
Uhr hatten die Girls alles zusammen gepackt und verladen und verabschiedeten
wir uns herzlich voneinander. Natürlich waren sie ein bisschen traurig weg zu
müssen und wir zwei plötzlich ungeplant allein bleibenden Kerle würden sie
selbstredend auch vermissen…, aber so ist das nun mal im Leben. Viele
Umarmungen und Küsse später, waren sie unterwegs und würden sich jede Stunde
über Handy melden, bis sie bei Kimmys Tante angekommen sind. Tschüss Mädels,
war schön mit euch! *winke*
Zurück an
Bord ruhte ich mich ein bisschen aus und telefonierte lange mit meiner
geliebten Jenny, während Garry nach nur kurzer Pause daran ging das Boot Tip
Top aufzuklaren; es waren zwar nur gut zwei Stunden Starkwindsegeln gewesen
und man müsste nicht wirklich viel machen. Aber es gibt natürlich viele
Salzwasserspritzer überall auf dem schönen, alten Holz des Bootes; je eher
man das sorgfältig wegwischt und säubert, desto weniger Arbeit hat man später
damit. Segel und Leinen sauber und ordentlich aufräumen ist auch so ein
Seglerstolz, insbesondere auf so schönen, alten Booten wie unserem. *smile*
Seit
Mittag gab es auch immer wieder mehr oder weniger starke Regenschauer; wir
blieben faul auf der Yacht und gingen früh schlafen, aber nicht ohne männlich
ein bisschen über die „himmlische Ruhe“ ohne Weiber an Bord zu grinsen.
*grins* Hahaha!
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Steve Mehr
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