Maine, USA: bye Krim, Hi Jenny, my
Love
Sonntag,
7. Juni 2015
Am Kerch
International Airport, ein hochtrabender Name für einen schäbigen, kleinen
Provinzflughafen, wartete schon der Jet. Ich verabschiedete mich schnell von
meiner Crew, welche mir versprachen den Cat sorgsam weiter zu segeln. Dabei
verlasse ich mich hauptsächlich auf Olga und Pawel; das Mädel hat mit ihrer
schnellen Auffassungsgabe und Cleverness hat bereits in diesen wenigen Wochen
sehr viel über das Katamaran Segeln usw. gelernt und wird sicherlich sehr gut
mit dem erfahrenen Pawel zusammenarbeiten.
Es geht
nach Maine im Nordosten der USA, einem der sicherlich schönsten „Natur Pur“
Staaten der USA…
„Maine (englische Aussprache Zum
Anhören bitte klicken! [meɪ̯n]) ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten
und Teil der Region Neuengland. Die Herkunft des Namens ist unklar.
Wahrscheinlich ist er nach der französischen Landschaft Maine benannt,
möglicherweise ist der Name aber auch eine Kurzform von „Mainland“
(„Festland“). Die postalische Abkürzung des Staates ist ME. Der Spitzname von
Maine ist „The Pine Tree State“ („Kiefern-Staat“). Die Hauptstadt ist
Augusta. Maine hat 1.328.188 Einwohner.
Maine liegt als östlichster
Bundesstaat am äußersten Rand der USA. Der höchste Punkt Maines ist der Mount
Katahdin im Piscataquis County (1.606 m). Maine ist der US-Bundesstaat mit
dem höchsten Waldanteil. Da mehr als 90 % der Landfläche unter anderem mit
Kiefern bewachsen ist, lautet der Beiname des Staates „Pine Tree State“
(„Kiefernstaat“). Die landschaftliche Beschaulichkeit zieht zahlreiche
Touristen an. Der Acadia-Nationalpark ist der einzige Nationalpark der Gegend
und einer der meistbesuchten in den USA. Eastport ist die östlichste Stadt,
West Quoddy Head die östlichste Landmarke der USA. (Quelle & mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Maine)“
… und von
Austin aus kommt Jenny dorthin geflogen; wir werden uns am Bangor
International Airport zeitnah treffen und dann per Mietwagen weiter an die
Küste fahren.
Anlass
ist mal wieder ein überraschender „Noteinsatz“ für einen der ältesten und
längsten Gold Club Mitglieder aus Barcelona, Spanien. Dieser hatte seinen
erwachsenen Enkelkindern letztes Jahr seine wunderschöne, alte,1939 nach
Plänen des berühmten Yachtdesigner J. Alden gebaute Cruiser Ketsch Yacht
überlassen. Nach bestandenem Abitur wollten die drei Enkel einen Atlantik
Rundtörn, von Spanien über die Kanaren, Karibik, Bermudas, die US Ostküste
hoch und schließlich wieder über den Atlantik zurück nach Spanien machen.
Eine schöne „Auszeit“ in welcher junge Menschen auch viel lernen können…;
danach kommt der Ernst des Lebens und müssen sie ihr Studium antreten.
Offenbar
machten die drei Enkel das das auch ziemlich gut und verantwortungsbewusst;
aber nur ein Jahr für so eine Tour mit einer alten Segelyacht war dann doch
etwas knapp bemessen. Ist man gerade als junge Menschen von kaum 20 erst mal
unterwegs, trifft man überall tolle Menschen, schließt Freundschaften,
natürlich auch zu hübschen Mädchen…, und bleibt länger an einzelnen Stationen
hängen als geplant. *schmunzel*
So
schaffte sie es nur bis nach Maine und haben jetzt keine Zeit mehr die Yacht
die schwierige Strecke über den Atlantik zurück zu segeln. Sie sind schon
wieder in der Heimat und nun macht sich der schon 87 jährige, spanische
Grandeur & Eigner natürlich etwas Sorgen um seine wunderschöne, Geliebte,
die Yacht. Wer würde das besser verstehen als gerade auch ich alter Liebhaber
schöner, altmodischer Segelboote?! *smile*
Allerdings
bin ich mit meiner Herzkrankheit nicht mehr der ideale Ansprechpartner für
einen schwierigen Törn über den Atlantik, weshalb ich ihm empfahl eine
professionelle Überführungs- Crew anzuheuern; es gibt sehr gute, zuverlässige
Leute die so etwas machen. Aber nach einigem, freundschaftlichen Geplauder am
Telefon, wir kennen und schätzen uns seit Ewigkeiten sehr, überredete er mich
mit einem „Köder“ doch das Boot vorläufig zu übernehmen. Er weiß natürlich
genau wie sehr ich gerade solche, nach altmodischen Plänen mit wunderschönen
Linien gebaute Yachten liebe, der Gauner! *grins*
Das
immerhin schon 76 jährige Familienerbstück, zuletzt 2011 komplett Refittet
und noch voll Hochseetauglich, soll eigentlich in Familienbesitz bleiben, vor
allem weil der alte Herr sie so liebt. Aber die Realität ist natürlich auch,
dass die meisten Familienmitglieder in ihren Urlaubszeiten lieber moderne,
bequemere Yachten chartern; vor allem die Frauen. Also bat er mich seine
TAURIA mit meiner umfangreichen Erfahrung sozusagen zeitweise zu übernehmen
und nach meiner Lust und Laune damit einige Zeit umher zu segeln. Ideal wäre
sie nach Florida zu bringen, wo es ein Unternehmen gibt welches auch viel
größere Yachten jedes Jahr mindestens zweimal, verladen auf einem großen
Transportschiff, über den „großen Teich“ hin und her bringt.
Tjaaaa…,
ein Blick auf ein Foto seines wunderschönen Bootes und ich war sofort wieder
verliebt! *lach* Ich kenne seine TAURIA schon lange, bin aber nur zwei mal
auf kurzen Törns an der spanischen Küste mit an Bord gewesen. Der Vorstellung
diese bezaubernd elegante, alte Dame nun Wochenlang selbst führen zu können,
konnte ich keiner Minute widerstehen…, was Don Antonio natürlich genau so
erwartet hatte, der Gauner! *schmunzel*
Er und
seine Familie gehören zwar zu den sehr reichen Spaniern; dennoch verschling
so eine alte Holzyacht auch nicht gerade wenig Unterhalt, will man sie Tip
Top in Schuss und jederzeit Auslaufbereit halten! In sofern ist es ihm
fraglos nicht unrecht, wenn ein derart mit vielen Booten erfahrener Captain
wie ich, der keine finanziell egoistischen Interessen verfolgt, sich um seine
alte Lady sachverständig kümmert… und ich freue mich tatsächlich sehr darauf.
Seine TAURIA ist fast so schön wie mein Schoner SAYA, mit welchem ich damals
an der kubanischen Südküste unterwegs war; einige werden sich daran erinnern.
http://srjexped.jimdo.com/boats/sy-saya/
Jennys
Linienflug war gut 20 Minuten vor mir gelandet, doch braucht sie auch bei
einem Inlandsflug natürlich etwas länger zum Auschecken als ich mit dem
Privat Jet. Wir hatten keinen Limousinenservice geordert, sondern wollten
ganz normal einen einfachen Mietwagen nehmen, um weiter an die Küste zum
Liegeplatz des Bootes zu fahren. Wir werden aber nicht gleich an Bord gehen,
sondern haben eine Privatunterkunft angemietet. Für meine Beauty Queen und
stets elegante Lady Jenny, wäre ein so altmodisch einfaches Segelboot mit
sehr engen Kabinen und Kojen, natürlich nicht das Richtige zum wohnen und wohlfühlen.
Die
Abfahrt verzögerte sich dann aber doch deutlich länger als geplant, denn
*flüster*pssst* es tauchten doch tatsächlich einige „ganz unauffällige“
Herren in dunklen Anzügen auf, welche gerne ein bisschen mit mir über das
erlebte und gesehene auf der Krim plaudern wollten. *grins*
Als wir
endlich losfuhren und auf der „State Route 9“, kaum mehr als eine einfache
Landstraße, unterwegs waren, hatten wir die Kleinstadt Bangor schnell
verlassen und tauchten in der überwältigenden Waldlandschaft ein. Ein
abgelegenes Plätzchen für einen lustigen Begrüßungs- Quickie im Auto, war
schnell gefunden und wir vergnügten uns amüsiert wie die Teenager.
*schmunzel*
Wir
machten aber nicht lange, denn so landschaftlich schön Maine ist, so kalt ist
es leider auch oft sogar im Hochsommer, Strahlender Sonnenschein mit kaum
einem Wölkchen am Himmel täuscht manchmal. Im Sommer kann es tagsüber
durchaus deutlich über 20° Warm, ja geradezu Heiß werden, doch auch jetzt im
Juni sinken die Temperaturen Nachts nicht selten radikal bis Nahe der Null
Grad Marke ab; das Meer mit seinen vielen Buchten und auch die
Inlandsgewässer erreichen selbst im Hochsommer kaum 14- 15 Grad. Maine ist
ein sehr nördlicher Staat, ähnlich wie Skandinavien. Hier muss man stets
ausreichend warme Kleidung dabei haben und ein Sprung zur Abkühlung ins Meer,
ist wirklich SEHR abkühlend!
„Bei
abgeschalteten Motor und Klimaanlage, wurde es schnell verflixt kühl im
Wagen, dessen Scheiben innen von unserer Liebeshitze auch prompt total
beschlugen. *grins* Wir fuhren also bald weiter und erreichten nach gut zwei
Stunden gemütlicher Fahrt mit tollen Aussichten unsere Unterkunft…, wo wir
erst mal badeten und dann ein schön langes Liebesfest nachholten.
Die
Unterkunft im typisch amerikanischen Blockhaus / Holzhütten Stil wirkt
einfach, ist jedoch auch gemütlich nett so wohnlich eingerichtet, dass man
sich durchaus wohl fühlen kann. Wir sind ganz froh darüber, denn auch wenn
noch keine Hauptsaison ist, wird es in diesem sehr beliebten Urlauberstaat
schon etwas schwierig, überhaupt so kurzfristig noch etwas Gutes zu bekommen.
In diversen Hotels oder Ressorts bekommt man zwar meistens etwas, aber wir
wollten lieber eine Hütte nur für uns haben. Vor allem ich, denn je nach
Zustand des Bootes werde ich vielleicht noch etwas länger in dieser Gegend
bleiben müssen, bis ich lossegeln kann.
Antonio
versicherte mir zwar das die TAURIA sehr gut gepflegt in gutem Zustand ist,
aber ich weiß ja so ungefähr wie sie Ausgerüstet ist. Ich würde gerne einiges
zusätzliches einbauen, so wie ich es gerne an Bord habe und das wird nicht
von Heute auf morgen zu machen sein.
Während
sich meine hocherotische Liebesgöttin nackt auf dem Bett ausruhte, ging ich
mich ein bisschen Umschauen. Das Haus liegt am Meer, mit kleinem Anlegesteg,
aber ich habe meine Zweifel, ob die typisch für das damalige Design recht viel
Tiefgang habende Yacht hier anlegen kann, erscheint mir etwas Zweifelhaft.
Über die örtlichen Verhältnisse mit dem Tiedenhub bin ich nicht auf dem
laufenden und will mich deshalb erst mal mit ortskundigen Einheimischen
unterhalten!
Die nicht
weit entfernt wohnenden Vermieter unserer Hütte sind keine Segler und haben
nur Erfahrung mit schnellen, kleinen, sehr flach gehenden Küsten
Motorbötchen. Sie schätzen das ein Bugseitiges Anlegen des altmodischen
Langkielers zumindest bei Normaltide möglich sein müsste…, aber sie schätzen
nur und sind sich nicht sicher. Wenn man nur mit 20- 30 cm Tief gehenden
Flachbooten unterwegs ist, braucht man auch nicht zu wissen wie viel Wasser
bei Ebbe noch da ist; für sie und ihre Zwecke reicht es auf jeden Fall immer.
Die typisch Kleinstädtischen, sehr netten Menschen luden noch Jenny und mich
zum Abendessen im Familienkreis ein und schickten mich dann in die winzige
Hauptsiedlung
Ich
spazierte also weiter; die gesamte Küstengegend ist außerhalb der meist sehr
kleinen Orte typischerweise sehr verstreut besiedelt. Unzählige Buchten,
fjordähnliche Einkerbungen, Inselchen, Seen, Wasserläufe, Felsen usw. machen
es nicht so einfach, mal eben um die Ecke zu einem Nachbarn oder dem nächsten
Ort zu laufen; jedenfalls für einen Fremden wie mich, der sich nicht
auskennt.
Prompt
verlief ich mich etwas und musste quer über einen schmutzigen Abladeplatz und
mehrere Hinterhöfe klettern, um hoffentlich wieder zur Hauptstraße zu kommen,
welche auch hier kaum mehr als eine asphaltierte Landstraße ist. So etwas ist
in Amerika manchmal nicht unkritisch, da manche Leute in der typischen,
verklemmten Doppelmoral dir unterstellen können, man sei womöglich ein
Spanner Schwein, der über Hinterhöfe schleicht, um Frauen durch die Fenster
zu beobachten.
An einem
sehr sauber verkleideten, kleinen Backsteinbau erblickte ich plötzlich
tatsächlich durch ein vorhangloses Fenster eine prächtig gebaute, sehr
hübsche, junge Blondine, nur in Slip und Sweat Shirt, welche etwas Gymnastik
machte. Bei dem properen Girl würde sich Spannen tatsächlich lohnen *grins*;
fraglos ist sie das Objekt vieler, feuchter Träume der männlichen Bevölkerung
hier! Sie bemerkte mich fast im selben Moment und reagierte glücklicherweise
überhaupt nicht empört, sondern mit einem sehr amüsierten, freundlichen
Lachen durch die Fensterscheibe. Puh, Glück gehabt! Natürlich lächelte ich
entschuldigend zurück und machte das ich weiter kam.
Endlich
fand ich wieder den Hauptweg und kam in die kleine Siedelung von vermutlich
nicht mal 100 Einwohnern; der typische, kleine Dorfladen war nicht zu
übersehen. Freundlich und stets hilfsbereit, wie die meisten Menschen in
solch kleinen Orten im Allgemeinen sind, mit dem Landbevölkerung Charme
kleiner Gemeinschaften, wo jeder jeden kennt und man sich gegenseitig hilft,
gab man mir genau Auskunft. Wie vermutet würde ich mit der TAURIA allenfalls
für kurze Fluttide Zeit am Steg vor unserem angemieteten Haus festmachen
können und selbst das dürfte schon sehr eng werden.
Die Yacht
muss vor Anker bleiben oder müsste an die Stege der örtlichen, auch sehr
kleinen Marina gelegt werden, welche aber schon um diese Jahreszeit sehr voll
ist. Gastlieger können eigentlich nur an die Tankpier oder kurzfristig an
einen Steg zum beladen. Einen Liegeplatz für länger bekommt man eigentlich
nur mit möglichst langer Reservation im voraus. Man bot mir aber auch gleich
freundlich weitere Hilfe an; die schöne, alte TAURIA mit ihrer für diese
Gegend so ungewöhnlichen, spanischen Flagge am Heck, war allen hier bekannt.
Praktisch
alle Einwohner dieses Küstennestes haben ja irgendwie etwas mit Seefahrt,
Yachten usw. zu tun, kennen sich also aus und lieben schöne Boote. Außerdem
waren die lebenslustigen, jungen, spanischen „Gentleman“ Enkel von Antonio
sehr sympathisch und beliebt bei den Menschen, bevor diese Abreisen mussten.
Es
dämmerte schon und ich verzichtete für heute auf eine Besichtigung der Yacht;
in der kleinen Marina Station gibt es einen von den Spaniern beauftragten
Einheimischen, welcher sich schon die letzten Tage täglich per Kontrollbesuch
an Bord um die Yacht kümmerte. Den hatte ich vorhin natürlich angerufen, aber
er war heute Nachmittag weit im Hinterland unterwegs und kommt erst am
späteren Abend zurück. Wir haben für morgen früh ein Treffen vereinbart.
Ich
spazierte also zurück zu unserer Hütte, wo Jenny auch schon wusste dass wir
zum Abendessen bei unseren Vermietern eingeladen sind. Wir machten uns also
fertig und gingen hinüber in deren Haus, wo die nette, sechsköpfige Familie leckere,
gute und sehr sättigende, amerikanische Hausmannskost servierte. Nettes Geplauder und
interessante Gespräche, zum größten Teil typischer Kennenlern- Small Talk,
vertreib uns die Zeit bis ca. 2130 Uhr. Typisch für sehr naturverbundene
Küstenbewohner war dies bereits Schlafenszeit für diese bodenständigen
Menschen, welche wie man so sagt „mit den Hühnern schlafen geht und
aufsteht“. *schmunzel* Nur uns zuliebe waren sie überhaupt so lange wach
geblieben.
Wir
bedankten uns herzlich für die Gastfreundschaft und gingen wieder hinüber in
unsere Hütte. Am Abend war Dunst und leichter Regen aufgezogen, wobei die
Temperaturen bereits jetzt deutlich unter 10 Grad gesunken waren, es uns also
ein bisschen fröstelte. Aber der massive, für tief verschneite, sehr kalte
Winter gebaute, große Kaminofen war schnell mit bereitliegendem Holz hoch
gefeuert und verbreitete binnen Minuten wohlige Wärme im gesamten Haus.
Wir
setzten in dessen flackerndem Schein mit sonst nur noch zwei kleinen
Nachtlichtern, unsere romantisches Liebesfest zum wiedersehen nach gut drei
Wochen fort. *smile* Ganz gemütlich, zärtlich vertraut und ohne jede Hektik
oder gar „Leistungsdruck“, so wie wunderschöne Liebesspiele sein sollten, mit
ein- zwei Nickerchen dazwischen, vergnügten wir uns bis fast 02 Uhr in der
Nacht, bis wir glücklich und zufrieden, eng aneinander gekuschelt traumlos
tief einpennten….
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Steve Mehr
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