Amatera-Roman-Projekt, Kapitel 19: Erwischt

 

 

Alle Infos> Japan, Präfektur Kagoshima, Juni #5-Das Amatera-Roman-Projekt

PayPal-The Amatera Novel Project>>> 

 

Kapitel 19: Erwischt

»Wir sprechen später, Kaku-chan, du musst dich wirklich beeilen. « Steves Stimme war tief und warm, durchzogen von einem liebevollen Unterton, als er Kaku im Badezimmer beobachtete. Sie standen nackt nebeneinander vor dem großen Spiegel, Zahnbürsten in der Hand, während das Morgenlicht durch die schmalen Fenster der Gästesuite fiel. Wie so oft hatten sie den Morgen mit sinnlich-verspieltem Kuscheln begonnen, ihre Körper eng aneinandergeschmiegt, bis sie erschrocken feststellten, wie spät es war. Kaku, mit Zahnpasta am Mundwinkel, drehte sich zu ihm, ihre Augen funkelten schelmisch, und ein Lächeln spielte um ihre Lippen.

» Ich beeile mich doch schon, oh du mein riesengroßer, zärtlicher Superheld-Captain! « Ihr Kichern war so bezaubernd, dass es den Raum mit Leichtigkeit erfüllte. Sie wippte auf den Zehenspitzen, ihr nackter Körper im Morgenlicht eine Mischung aus Anmut und jugendlicher Verspieltheit. » Hihihi! Du bist schuld, dass wir so lange gekuschelt haben! « Sie streckte ihm die Zunge heraus, bevor sie sich wieder dem Spiegel zuwandte, ihre Zahnbürste bewegte sich rhythmisch.

Steve konnte nicht anders, als überwältigt zu lächeln. Spielerisch patschte er ihr zärtlich auf die nackten Pobacken, ein liebevolles Necken, das sie mit einem gespielten Quietschen beantwortete. In Gedanken grinste er: » Ach herrje, in was bin ich da hineingeraten? « Doch sein analytischer Geist, der immer wachsam blieb, flüsterte im Hinterkopf: » Himmel, Kaku ist 18, ich bin 38 – mehr als doppelt so alt. Wie soll das funktionieren? « Zu seiner eigenen Verblüffung funktionierte es nicht nur, sondern war himmlisch schön. Ihre Liebe war wie ein Kokon, eine rosarote Wolke, in der sie schwebten, abgeschirmt von der harten Realität. Jeder Moment mit Kaku fühlte sich an wie ein Geschenk, ein Stück Paradies, das sie gemeinsam erschaffen hatten.

Seit jener Nacht, in der sich Kaku und Steve zum ersten Mal geliebt hatten, hatte sich eine erstaunliche Beziehung entwickelt – nicht nur zwischen ihnen, sondern auch mit Kumi und Miku, ihrer „kleinen Familie“ im Gästehaus des Taikun. Kaku, trotz ihrer Jugend und mangelnden Erfahrung in intimen Beziehungen, stürzte sich mit einer überwältigenden Entschlossenheit in diese Liebe. Ihr Instinkt, gepaart mit Herz und Verstand, machte alles richtig. Sie strahlte wie die aufgehende Sonne an einem tropischen Morgen, ihre glückliche Ausstrahlung ansteckend. Steve, oft als Casanova Lebemann bezeichnet, staunte über ihre natürliche Anmut. Ihre Harmonie war die von Seelenverwandten, ein Tanz aus verspielter Sinnlichkeit, tiefem Vertrauen und intellektuellem Gleichklang.

Ihre freie Zeit verbrachte sie in einer Blase, die sie vor der Welt abschirmte. Zärtliche Liebesspiele, geflüsterte Gespräche über ihre Träume und Ängste, gemeinsames Lachen über kleine Albernheiten – all das füllte ihre Nächte. Kumi, mit ihrer unbeschwerten, kindlichen Art, drang oft in diese innere Blase ein, ihre naive Fröhlichkeit brachte frischen Wind. Miku, die professionelle Managerin, blieb distanzierter, doch auch sie war Teil des größeren Universums ihrer „kleinen Familie“. Gemeinsam bildeten sie ein Gleichgewicht: Kaku und Steve im Kern, umgeben von Kumi und Miku, die wie Schutzschilde gegen die Außenwelt wirkten.

Die Routine hatte sich eingeschliffen. Kaku und Kumi besuchten regelmäßig den Unterricht für Talente, Kakus digitaler Avatar für die KI Amatera arbeitete, ihre Stimme, Persönlichkeit und Gestik verblüffend lebensecht mit der emotionalen Tiefe. Steve und Miku arbeiteten täglich 10–12 Stunden, Steve in seiner neuen Rolle als enger Berater, Miku als rechte Hand des Taikun. Abends kehrten sie in die Gästesuite zurück, wo die „kleine Familie“ zusammenkam. Kumi plauderte oft über Belangloses – den Unterricht, einen neuen Tanz, den sie gelernt hatte, oder das Essen im Haupthaus –, während Miku Berichte las, ihre Augen wachsam, aber entspannt. Kaku und Steve zogen sich oft in ihre innere Blase zurück, ihre Nähe ein Rückzugsort. Gelegentlich gesellte sich Kumi dazu, ihre Leichtigkeit löste die Spannung, und selbst Miku ließ sich manchmal zu einem Lächeln hinreißen, wenn Kumi eine besonders absurde Geschichte erzählte. Diese Abende waren ein Ritual der Geborgenheit, ein Kontrast zur Bedrohung, die über dem Anwesen schwebte.

 

Die Tage nach dem Angriff waren ein vorsichtiger Tanz zur Normalität. Die Sonne schien über Kagoshima, tauchte die üppigen Gärten, Koi-Teiche und traditionellen Gebäude in ein warmes, goldenes Licht, das die Gewalt des Sonntags wie einen Albtraum erscheinen ließ. Doch die Spuren waren spürbar: mehr Sicherheitskräfte patrouillierten, ihre dunklen Uniformen ein Kontrast zum Grün der Gärten; verstärkte Kontrollen an den Zugängen; die angespannten Blicke der Mitarbeiter, die ihre Arbeit fortsetzten, als wäre nichts geschehen. Das Anwesen, ein ländlicher Palast, blieb eine Festung, seine Schönheit eine Maske für die latente Gefahr.

Steve hatte sich in seine neue Rolle eingefügt, eine Mischung aus Berater, Wächter und Vertrautem des Taikun. Seine Tage waren gefüllt mit Besprechungen, Analysen und strategischen Entscheidungen. Er leitete sein Team mit ruhiger Autorität, seine militärische Erfahrung half ihm, Teams zusammenzuhalten, während er regelmäßig mit Yoshimori-sama und Takeda, dem Sicherheitschef, konferierte, um Sicherheitsmaßnahmen zu verfeinern und Ermittlungen voranzutreiben. Das KI-Projekt Amatera, nun in Version 3.7, hatte einen Meilenstein erreicht. Die KI war betriebsbereit, wurde im Bunker getestet, und die Projektleitung strebte Version 4.0 bis Jahresende an. Jede Versionsnummer bedeutete exponentielle Fortschritte in Sprachverarbeitung, Kreativität und Entscheidungsfindung, doch Nakamuras Tod hing wie ein Schatten über dem Projekt. Sein Nachfolger, ein brillanter, aber weniger erfahrener Ingenieur, kämpfte mit der Last, in die Fußstapfen eines Giganten zu treten, und die Fortschritte waren langsamer, als der Taikun wünschte.

Steve spürte die Herausforderungen, aber auch die Entschlossenheit des Teams. Seine Gästesuite, die er mit Kaku teilte, war ein Rückzugsort. Die Tatami-Matten unter den Füßen waren weich, ihr erdiger Duft mischte sich mit dem Zedernholz der Möbel. Der niedrige Holztisch aus poliertem Kirschbaum glänzte im Licht der Papierlaternen, die durch die Schiebetüren gefiltert wurde. Der private Garten draußen, ein Kunstwerk aus Kieselsteinen, Moos und Ahornbäumen, war durch das leise Plätschern eines Baches belebt. Kaku hatte ihre Rolle als Avatar mit neuer Energie aufgegriffen, ihre schauspielerische Ausbildung half ihr, die KI zu formen. Kumi brachte Leichtigkeit, Miku Professionalität. Doch an diesem Donnerstag rückte die Bedrohung wieder in den Vordergrund.

 

Ein Klopfen riss Steve aus seinen Gedanken. Er saß in einem kleinen Konferenzraum im Haupthaus, ein Tablet mit Berichten über Amatera 3.7 vor sich. Die Zahlen waren beeindruckend – die KI hatte eine Verarbeitungsgeschwindigkeit erreicht, die selbst die optimistischsten Prognosen übertraf –, doch sein Instinkt nagte an ihm. Die Ermittlungen zu Sato, dem unauffälligen Manager, hatten nichts Konkretes ergeben, doch Steve wusste, dass Geduld entscheidend war.

Ein Sicherheitsmann, jung und straff, trat ein, seine Haltung respektvoll, aber dringlich. » Steve-san, Takeda-sama bittet Sie sofort ins Sicherheitsbüro. Es ist wichtig. «

Steve legte das Tablet ab, seine Bewegungen geschmeidig, aber wachsam. » Danke. Ich komme sofort. « Sein Puls beschleunigte sich, als er dem Mann durch die Flure des Haupthauses folgte, vorbei an Kalligraphien und Schiebetüren, die die moderne Technologie verbargen. Sicherheitskräfte nickten ihm zu, ihre Augen wachsam.

Das Sicherheitsbüro im Untergeschoss war ein bunkerartiger Komplex aus Beton und Stahl, die Luft kühl, das Summen von Servern allgegenwärtig. Takeda stand vor einer Reihe von Monitoren, seine Gestalt groß und schlank, sein Gesicht wie Granit. » Steve-san, kommen Sie her und schauen sie sich das an.«

Auf dem Flatscreen war Sato zu sehen, gefesselt an einen Metallstuhl in einer kahlen Betonzelle. Sein Anzug war zerknittert, sein Gesicht blass, seine Augen flackerten vor Angst und Trotz. Zwei Sicherheitskräfte – vielleicht drei – umstanden ihn, ihre Haltung bedrohlich. Einer, bullig mit kurzen Haaren, schlug Satos Schulter, ein Einschüchterungsmanöver.

Steves Magen zog sich zusammen. Er kannte solche Verhöre aus seiner Militärzeit, doch sie waren nie angenehm. » Was ist passiert? « fragte Steve, seine Stimme ruhig, aber präzise.

Takeda verschränkte die Arme, seine Augen auf den Bildschirm gerichtet. » Vor zwei Stunden haben wir Sato erwischt. Er versuchte, Amatera-Daten auf einem Speicherchip aus dem Anwesen zu schmuggeln – in einem falschen Zahn verborgen. Hochentwickelte Technologie, nicht leicht zu bekommen. Ihr Instinkt war richtig, Steve-san. Er ist ein Verräter. Oder Spion. Vielleicht beides. «

Steve nickte, seine Augen folgten dem Bildschirm. Sato zuckte, als ein Verhörspezialist – mit einer Narbe über der Augenbraue – ihm eine Frage brüllte, die Hand erhoben. Der Ton war stumm, doch Satos Leugnen war offensichtlich. » Haben Sie etwas aus ihm herausbekommen? Wer ist sein Auftraggeber? Hat er mit dem Angriff zu tun? «

Takeda schüttelte den Kopf, seine Lippen eine schmale Linie. » Noch nicht. Er ist zäher, als er aussieht. Seit über einer Stunde befragen wir ihn hart, und er hat nichts verraten. Keinen Namen, kein Motiv. Es ist… unerwartet. «

Steve runzelte die Stirn. Satos Zähigkeit war ungewöhnlich für einen Manager. » Warum schweigt er? Angst vor seinem Auftraggeber? Loyalität? « » Oder etwas, das wir nicht sehen? «

Takeda fixierte Steve, ein Funkeln von Berechnung in seinen Augen. » Genau das müssen wir herausfinden. Er ist kein Soldat, kein Agent, aber er hält durch. Das macht ihn gefährlich. «

» Haben Sie den Chip analysiert? Was wollte er schmuggeln? « fragte Steve.

Takeda wechselte zu einer technischen Analyse. » Verschlüsselte Baupläne und Algorithmen von Amatera – Kernmodule für Sprachgenerierung und Entscheidungsfindung. In falschen Händen hätten sie Konkurrenten Jahre erspart. «

Steve ballte die Fäuste. » Ein gezielter Schlag gegen Amatera. Sie wussten genau, was sie wollten. «

» Sato ist nur ein Teil des Puzzles, « sagte Takeda. » Wir müssen wissen, wer ihn angeheuert hat und ob es weitere Agenten gibt. « Er wies auf den Bildschirm, wo Sato zusammengesunken war, zitternd. » Wir hören nicht auf, bis er redet. «

Steve schwieg, seine Gedanken ordneten die Informationen. Gewalt hatte Grenzen. » Lassen Sie mich mit ihm sprechen, « sagte er entschlossen. » Später, wenn er erschöpft ist. Manchmal reden solche Männer, wenn sie eine Chance sehen. «

Takeda hob eine Augenbraue. » Die sanfte Tour? Das „guter Bulle, böser Bulle Spiel?«

» Nicht sanft. Anders. « Steve lächelte schmal. » Ich weiß, dass Angst allein nicht immer funktioniert. Geben Sie mir eine Stunde mit ihm. «

Takeda nickte langsam. » Einverstanden. Aber wenn er nicht redet, gehen wir weiter auf unsere Weise. «

Die Betonzelle auf dem Bildschirm war ein Bild der Trostlosigkeit. Die Wände waren kahl, von Feuchtigkeit durchzogen, der Boden rau und kalt. Eine Neonröhre flackerte, ihr Licht warf harte Schatten. Sato, gefesselt an den Stuhl, war ein Schatten seiner selbst, sein Anzug ein zerknittertes Relikt. Die Verhörspezialisten, deren Gesichter im Halbdunkel verborgen waren, bewegten sich wie Raubtiere, ihre Fragen wie Peitschenhiebe. Doch Sato schwieg, seine innere Festung ungebrochen.

Steve stand neben Takeda im Kontrollraum, die Luft klinisch, das Summen der Server ein ständiges Hintergrundgeräusch. » Er ist zäher, als ich dachte, « sagte Takeda, seine Stimme tief. » Ein Bürokrat sollte längst geredet haben. Das ist… seltsam. «

» Sehr seltsam, « sagte Steve. » Aber warum schweigt er? Angst? Ein Versprechen? « » Oder etwas Größeres? «

» Wir lassen ihn schmoren, « sagte Takeda. » 12 Stunden, kalte Zelle, kein Komfort, nur Wasser und Essen, um ihn am Leben zu halten. Danach sind Sie dran, Steve-san. Überzeugen Sie ihn, dass Reden seine Chance ist. «

» Einverstanden, « sagte Steve. » Wenn er ein Profi ist, weiß er, dass er reden wird. Aber wenn er ein Amateur ist, handelt er aus Überzeugung, nicht nach Regeln. «

Takeda grunzte. » Wir werden sehen. Gehen Sie, Steve-san. Morgen wird ein langer Tag. «

Steve nickte, sein Blick verweilte auf Sato. » Bis morgen, Takeda-sama. Halten Sie mich auf dem Laufenden. «

 

Steve verließ das Sicherheitsbüro, die Stahltür schloss sich leise. Die Flure des Haupthauses waren still, die Kalligraphien an den Wänden ein Kontrast zur Brutalität. Die Nachmittagssonne tauchte das Anwesen in warmes Licht, die Koi-Teiche glitzerten, die Zedernbäume wiegten sich im Wind. Doch die Sicherheitskräfte erinnerten an die Bedrohung.

Er erreichte das Gästehaus, ein elegantes Gebäude aus dunklem Holz und Reispapier, das inmitten eines privaten Gartens lag. Die Suite, die er mit Kaku teilte, war ein Rückzugsort, ein Ort, an dem die Welt draußen – mit ihren Intrigen und Gefahren – für ein paar Stunden verblassen konnte. Doch heute war Steve nicht nach Arbeit, nicht nach Analysen, nicht nach Strategien. Er brauchte etwas anderes, etwas, das seinen Geist und Körper erden würde. Sein Blick wanderte zum kleinen Onsen-Becken, das sich im hinteren Teil des Gartens verbarg, umgeben von blühenden Kirschbäumen, Farnen und glattem Felsgestein, ein malerischer Zufluchtsort, der wie aus einem alten japanischen Holzschnitt entsprungen schien.

»Zeit, den Kopf freizubekommen«, murmelte er zu sich selbst, seine Stimme tief, ein Hauch von Erleichterung darin. Er betrat die Suite, zog sich aus, schlüpfte in einen leichten Yukata und griff nach einem Handtuch, seine Schritte führten ihn direkt zum japanischen badehaus, in welchem man sich sorgfältig säubert, bevor man in den Onsen steigt. Die Sonne sank langsam, färbte den Himmel in Rosa und Orange, und die Luft war erfüllt vom Duft der Natur – ein Kontrast zur sterilen Kälte des Sicherheitsbüros, der wie Balsam auf seine Seele wirkte.

Das private Onsen-Becken für das Gästehaus war relativ klein, aber perfekt gestaltet, ein ovaler Pool aus glattem Stein, gefüllt mit dampfendem, mineralstoffreichem Thermalwasser, das in der Abendluft schimmerte. Die umgebende Natur – Farne, die sich im leichten Wind wiegten, Kirschblüten, die sanft zu Boden segelten, Felsen, die wie von Künstlerhand geformt wirkten – schuf eine Atmosphäre der Ruhe, ein Ort, der die Welt draußen aussperrte. Steve ließ den Yukata von seinen Schultern gleiten, legte ihn sorgfältig über einen Felsen und stieg ins Wasser, seine Muskeln entspannten sich sofort, als die Wärme ihn umhüllte. Er lehnte sich zurück, seine Arme ruhten auf dem Rand des Beckens, seine Augen schlossen sich für einen Moment, als er tief einatmete, die Anspannung des Tages langsam abfallen ließ. Doch die Ruhe währte nicht lange.

Ein fröhliches Kichern durchbrach die Stille, gefolgt von schnellen Schritten und dem Rascheln von Stoff. Steve öffnete die Augen, ein amüsiertes Lächeln spielte um seine Lippen, als er Kaku, Kumi und Miku sah, die in leichten Yukatas den Gartenweg entlangliefen, ihre Gesichter strahlend vor Freude. Kaku, deren lange Haare in einem lockeren Zopf über ihrer Schulter lagen, führte die Gruppe an, ihre Augen funkelten mit dem schelmischen Glanz, den Steve so liebte. Kumi, die hinter ihr hüpfte, ihre Hände klatschten vor Aufregung, war wie ein Wirbelwind aus Energie, ihre Yukata flatterte bei jedem Schritt. Miku, die mit ihrer ruhigen Eleganz folgte, hatte ein Lächeln auf den Lippen, das sowohl amüsiert als auch nachsichtig war, ihre Haltung strahlte die Gelassenheit einer Frau aus, die die Welt kannte, aber sich von ihrer Leichtigkeit anstecken ließ.

»Ohhh, Steve-san, du hast ohne uns angefangen! « rief Kumi, ihre Stimme hoch und singend, als sie das Becken erreichte, ihre Hände in die Hüften gestemmt. »Das ist unfair! Wir wollten auch entspannen! «

Kaku kicherte, ihre Hände griffen nach dem Gürtel ihrer Yukata, ihre Augen trafen Steves mit einem neckenden Blick. »Captain, du siehst aus, als würdest du den ganzen Platz für dich beanspruchen. Aber keine Sorge, wir machen uns schon klein! « Ihre Stimme war warm, voller Lachen, und sie zwinkerte ihm zu, bevor sie die Yukata abstreifte, ihre einfach perfekt geformte, wunderschöne nackte Gestalt im Abendlicht schimmerte, als sie ins Wasser glitt, ihre Brüste wogten verlockend.

Steve schüttelte den Kopf, seine Stimme tief, gespielt gequält. »Drei entzückende, nackte Nymphen in diesem winzigen Becken? Das ist mehr, als ein Mann ertragen kann. « Sein Grinsen verriet, dass er die Situation genoss, und die Mädchen lachten, ihre Stimmen vermischten sich zu einem fröhlichen Chor, der die Stille des Gartens durchbrach.

Kumi, die ihre Yukata achtlos über einen Felsen warf, sprang mit einem kleinen Hüpfer ins Becken, das Wasser spritzte um sie herum, als sie sich neben Kaku setzte. »Ohhh, das ist perfekt! So warm, so entspannend! Steve-san, du hast den besten Platz ausgesucht! « Ihre Augen funkelten, ihre Hände spielten mit dem Wasser, als sie kleine Wellen zu Steve schickte.

Miku, die ihre Yukata mit einer anmutigen Bewegung ablegte, stieg langsamer ins Becken, ihre Bewegungen geschmeidig, ihre Haltung, mit für Japanerinnen und gewöhnlich hochgewachsenen 165 cm, der perfekten Figur eines Top-Models, strahlte eine reife, damenhafte Schönheit aus, die die jüngere, mädchenhafte Energie von Kaku und Kumi ergänzte. »Steve, ich hoffe, du hast nichts gegen ein bisschen Gesellschaft«, sagte sie, ihre Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Neckerei. »Nach einem Tag wie heute brauchen wir alle ein bisschen Ruhe. «

Steve lehnte sich zurück, seine Arme ruhten weiter auf dem Rand, sein Lächeln breit. »Gegen euch drei? Ich hab keine Chance. Aber gut, macht es euch gemütlich – wenn ihr Platz findet. « Seine Stimme war tief, ein bisschen brummig, aber seine Augen funkelten mit einem schelmischen Glanz, der zeigte, dass er die Leichtigkeit des Moments schätzte.

Was folgte, war ein sinnlich-kokettes Spiel, wie es nur Kaku und Kumi mit ihrer unbeschwerten, verspielten Art inszenieren konnten. Kumi, die neben Kaku saß, spritzte Wasser in ihre Richtung, ihre Hände bewegten sich schnell, als sie lachte. »Kaku-chan, pass auf! Du bist zu langsam! « Ihre Stimme war hoch, voller Freude, und Kaku quietschte, ihre Hände wehrten das Wasser ab, bevor sie sich revanchierte, ihre Finger schickten eine Welle zurück.

»Oh, du kleiner Frechdachs! Jetzt bist du dran! « rief Kaku, ihre Augen blitzten, und sie stürzte sich spielerisch auf Kumi, ihre Hände kitzelten die jüngere Frau an den Seiten, was Kumi in ein hysterisches Kichern ausbrechen ließ. Die beiden wanden sich im Wasser, ihre nackten Körper glänzten im Dampf, ihre Bewegungen ein Tanz aus Lachen und Neckerei, der die Atmosphäre mit einer ansteckenden Leichtigkeit füllte.

Steve, der das Spektakel mit einem breiten Grinsen beobachtete, schüttelte den Kopf. »Ihr zwei seid wie Katzen, die im Wasser spielen. Ich dachte, wir wollten entspannen! « Seine Stimme war gespielt streng, aber er konnte das Lachen nicht unterdrücken, das in seiner Brust aufstieg.

Kumi, die sich aus Kakus Kitzelattacke befreit hatte, drehte sich zu Steve, ihre Augen funkelten mit einem schelmischen Plan. »Ohhh, Steve-san, du kannst nicht einfach nur zusehen! Du bist jetzt Teil des Spiels! « Sie sprang auf ihn zu, ihre Hände griffen nach seinen Schultern, als wollte sie ihn unter Wasser drücken, ihre Bewegungen so übertrieben dramatisch, dass es wie eine Szene aus einem Anime wirkte.

Steve lachte laut, seine Hände fingen Kumi mühelos ab, und er zog sie spielerisch zur Seite, sodass sie mit einem Quietschen ins Wasser plumpste. »Du willst gegen den Captain kämpfen?« Seine Stimme war tief, neckend, und er spritzte Wasser in ihre Richtung, was Kumi in ein noch lauteres Kichern ausbrechen ließ. Kaku, die sich inzwischen hinter Steve geschlichen hatte, nutzte die Ablenkung, um sich auf ihn zu stürzen, ihre Arme schlangen sich um seinen Hals.

Miku, die sich ein wenig abseits hielt, ihre Arme auf dem Rand des Beckens ruhend, beobachtete das Chaos mit einem amüsierten Lächeln. Ihre Haltung war entspannt, ihre Augen funkelten mit einer Mischung aus Belustigung und Nachsicht, als würde sie eine Gruppe verspielter Kinder betrachten. Doch da war auch ein Hauch von Neugier in ihrem Blick, als sie Steve ansah – seine breite Gestalt, seine ruhige Stärke, sein Lachen, das so echt war. Sie dachte, nicht zum ersten Mal, darüber nach, wie es wäre, diesen Mann näher kennenzulernen, ihn jenseits der professionellen Grenzen zu erleben. Seine Präsenz, seine Mischung aus Härte und Wärme, war faszinierend, und sie konnte verstehen, warum Kaku und Kumi so von ihm angezogen waren.

Kaku, die mit ihrem weiblichen Instinkt Mikus Blick bemerkte, kicherte leise, ihre Augen trafen Steves mit einem wissenden Funkeln. Sie hatte keine Illusionen darüber, dass Steve für viele Frauen attraktiv war – wie könnte er nicht? Er war stark, klug, beschützend, ein Mann, der in einer Welt voller Gefahren standhaft blieb. Doch Kaku empfand keine Eifersucht, keinen Besitzanspruch. Ihre Beziehung zu Steve war frei, ungebunden, eine Verbindung, die auf gegenseitiger Zuneigung und Respekt basierte, nicht auf Verpflichtungen. Sie liebte die Zeit mit ihm, die Wärme seiner Umarmungen, die Sicherheit, die er ihr gab, aber sie war jung, voller Träume und Ambitionen. Eine feste Partnerschaft, eine Ehe, Kinder – all das war für sie ein ferner Gedanke, etwas, das vielleicht in zehn Jahren relevant werden würde, aber nicht jetzt. Jetzt wollte sie leben, genießen, die Schönheit dieser Momente auskosten.

Und wenn Miku sich zu Steve hingezogen fühlte? Kaku fand das nicht nur verständlich, sondern fast willkommen. Sie und Kumi lebten bereits in einer Art spielerischer, sinnlicher Gemeinschaft mit Steve, einer Menage à Trois, die von Zärtlichkeit, Lachen und einer lockeren Offenheit geprägt war. Ihre Liebesspiele waren verspielt, zärtlich, voller Freude, und die Vorstellung, dass Miku – mit ihrer reifen, eleganten Schönheit – dazukommen könnte, störte Kaku nicht im Geringsten. Im Gegenteil, sie fand die Idee aufregend, eine weitere Facette ihrer freien, unbeschwerten Lebensweise.

»Miku-chan, komm schon, du kannst nicht nur zusehen! « rief Kaku, ihre Stimme neckend, als sie sich von Steve löste und Wasser in Mikus Richtung spritzte. »Zeig uns, dass du auch spielen kannst! «

Miku lachte, ihre Hand wehrte das Wasser ab, ihre Augen funkelten mit einem Hauch von Übermut. »Oh, Kaku, du willst mich herausfordern? Na gut, aber beschwer dich nicht, wenn ich gewinne! « Sie beugte sich vor, ihre Hände schickten eine präzise Welle zu Kaku, die mit einem Quietschen zur Seite sprang, ihre Haare klebten nass an ihrem Gesicht.

Das Spiel ging weiter, ein Wirbel aus Lachen, Spritzern und neckenden Berührungen, der die Anspannung des Tages endgültig vertrieb. Steve, der sich inzwischen zurückgelehnt hatte, ließ sich von der Energie der Frauen anstecken, seine Hände griffen gelegentlich ins Wasser, um eine Welle zu schicken, seine Stimme war voller Lachen, als er sie neckte. Miku, die sich langsam in das Chaos hineinziehen ließ, zeigte eine Seite von sich, die selten zum Vorschein kam – eine verspielte, fast jugendliche Leichtigkeit, die ihre sonstige Professionalität ergänzte.

Nach knapp einer halben Stunde, als die Sonne endgültig hinter den Hügeln verschwunden war und der Himmel sich in ein tiefes Blau färbte, kletterten sie aus dem Becken, ihre Körper dampften in der kühlen Abendluft. Das Lachen war leiser geworden, ersetzt durch eine zufriedene Stille, die von ihrer Nähe zeugte. Kaku, deren Haut glänzte, griff nach einem Handtuch und wickelte es um sich, ihre Augen funkelten, als sie Steve einen Kuss auf die Wange gab. »Das war perfekt, Captain. Danke, dass du uns erträgst. «

Steve grinste, seine Hand strich durch ihre nassen Haare. »Ertragen? Ich bin der Glücklichste hier. Aber jetzt brauch ich was zu essen, bevor ich umfalle. « Seine Stimme war tief, warm, und die Frauen lachten, ihre Stimmen ein sanfter Chor in der Abendluft.

Kumi, die sich in ihr Handtuch kuschelte, hüpfte auf der Stelle, ihre Augen leuchteten. »Ohhh, ich bin so hungrig! Hoffentlich gibt’s Sushi! Oder Tempura! Oder beides! « Ihre Stimme war hoch, voller Vorfreude, und sie zog Kaku am Arm, als sie zum Gästehaus liefen.

Miku, die ihre Yukata wieder angezogen hatte, ging neben Steve, ihre Haltung entspannt, aber elegant. »Du hast dir das verdient, Steve«, sagte sie leise, ihre Augen trafen seine. »Nach allem, was heute passiert ist. « Ihre Worte waren eine stille Anerkennung seiner Rolle, aber auch eine Erinnerung daran, dass sie – als Assistentin des Taikun – über Sato Bescheid wusste. Doch in ihren Augen lag ein unausgesprochenes Einverständnis: Kaku und Kumi mussten nichts von dieser brutalen Realität erfahren. Ihre Unschuld, ihre Leichtigkeit, war ein Schatz, den sie beide schützen wollten.

Steve nickte, seine Hand berührte kurz ihren Arm, eine Geste der Solidarität. »Danke, Miku. Lass uns einfach… den Abend genießen. «

Im Gästehaus duschten sie sich frisch, das warme Wasser wusch den mineralischen Duft des Onsens ab, und schlüpften in dünne, leichte Seiden-Kimonos, die wie eine zweite Haut über ihre Körper glitten. Das Abendessen, serviert in einem kleinen Speisesaal mit Blick auf den Garten, war ein Fest für die Sinne – frisches Sashimi, knusprige Tempura, eine klare Miso-Suppe, gedämpfter Reis und eine Auswahl an eingelegtem Gemüse, dazu eine Karaffe Sake, die die Stimmung noch mehr lockerte. Die Gespräche waren leicht, voller Lachen und Neckereien, ein Moment der Normalität, der die Schatten des Tages endgültig vertrieb.

Kaku, die neben Steve saß, ihre Hand gelegentlich auf seinem Knie, strahlte mit einer Wärme, die sein Herz berührte. Kumi, die gegenüber saß, plauderte über ihre Pläne für den nächsten Clubbesuch, ihre Energie ansteckend. Miku, die am Kopfende saß, lächelte, ihre Haltung entspannt, ihre Augen funkelten mit einer Zufriedenheit, die selten war. Und Steve, der zwischen ihnen saß, spürte eine tiefe Dankbarkeit – für diese Frauen, für diesen Moment, für die Möglichkeit, inmitten einer gefährlichen Welt einen Ort der Geborgenheit zu finden.

 



Unzensiert Weiterlesen? Klick >>>

»«

©-http://srjexped.jimdo.com/2025 Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte & Bilder - auch auszugsweise - ohne schriftliche Genehmigung ist nicht gestattet. Alle Angaben ohne Gewähr!

 

 

 

Amatera-Roman-Projekt, Kapitel 16: Donnerschlag

 


Alle Infos> Japan, Präfektur Kagoshima, Juni #5-Das Amatera-Roman-Projekt

PayPal-The Amatera Novel Project>>> 

 Kapitel 16: Donnerschlag

Die Nacht war tief und still gewesen, als Kaku und Steve gegen 03:00 Uhr in ihre Gästesuite zurückgekehrt waren, ihre Körper schwer vor Müdigkeit nach einem Abend voller Tanz, Lachen und Leichtigkeit im Club Tsumugi. Sie hatten sich zärtlich aneinander gekuschelt, ihre Atemzüge ein sanftes Echo in der Dunkelheit, und waren eingeschlafen, eingehüllt in die Wärme ihrer Vertrautheit. Doch diese Ruhe war brutal zerrissen worden.

Kurz vor Sonnenaufgang, um 05:10 Uhr, hatte Steve ein Geräusch aus dem Schlaf gerissen – ein scharfer, präziser Knall, der nicht in die makellose Harmonie des Taikun-Anwesens passte. Es war kein zufälliges Knacken von Holz, kein ferner Donner des Meeres. Es war der unverwechselbare Klang eines Schusses, ein Geräusch, das Steve aus seiner Zeit beim Militär nur zu gut kannte. Sein Herzschlag beschleunigte sich, Adrenalin flutete seine Adern, als er die Dunkelheit absuchte. Ein weiteres Geräusch, leiser, weiter entfernt, bestätigte seinen Verdacht: ein zweiter Schuss, gefolgt von einem dritten. Das war kein Missverständnis, kein Feuerwerk, kein Jäger. Das war ein Gefecht, ein Angriff.

Er war lautlos aus dem Bett geglitten, seine nackten Füße berührten die kühlen Tatami-Matten, seine Bewegungen geschmeidig wie die eines Raubtiers. Kaku schlief noch, ihre zierliche Gestalt in die Laken gehüllt, ihr Gesicht entspannt, unberührt von der Gefahr, die in der Luft lag. Steve hatte sich zum Fenster geschlichen, das einen weiten Blick über das Anwesen bot. Die ersten grauen Streifen der Morgendämmerung färbten den Horizont, aber das Gelände lag im Halbdunkel, die Silhouetten der Gästehäuser und des Haupthauses wie Schattenrisse vor dem Himmel. Er kniff die Augen zusammen, sein Blick scannte die Umgebung mit der Präzision eines Mannes, der gelernt hatte, Gefahren zu erkennen, bevor sie zuschlugen.

» Steve? Was ist los? « Kakus Stimme, hoch und zitternd, durchschnitt die unheilvolle Stille der Gästesuite, als sie sich abrupt im Bett aufsetzte. Ihre Augen, groß und voller Verwirrung, suchten in der Dunkelheit nach Antworten, ihre Hände griffen instinktiv nach der Decke, die sie wie ein Schutzschild um sich zog.

Steve stand bereits am Fenster, seine Silhouette eine dunkle, angespannte Gestalt gegen das schwache Grau der Morgendämmerung. Seine Muskeln waren angespannt, seine Bewegungen kontrolliert, als er die Umgebung scannte. » Bleib ruhig, Kaku,« sagte er und ging sofort zu ihr nahm sie in eine schützende Bärenumarmung, seine Stimme tief und beruhigend, obwohl sein Herz schneller schlug, getrieben von einem Instinkt, der in Jahren militärischer Erfahrung geschärft worden war.» Etwas ist passiert. Ich muss es mir ansehen.«

Ein ohrenbetäubendes Heulen zerriss die Stille. Alarmsirenen, schrill und unerbittlich, erwachten auf dem gesamten Anwesen zum Leben, ein Klang, der durch Mark und Bein ging. Gleichzeitig ertönten weitere Schüsse – nicht einzeln, sondern in schneller Folge, ein unregelmäßiges Stakkato, das auf ein Gefecht hindeutete. Steve spürte, wie sein Puls raste, seine Sinne auf Höchstleistung schalteten. Das war ein koordinierter Angriff, ein Überfall auf das Herz des Taikun-Imperiums.

Er trat näher ans Fenster, seine Hand ruhte am Rahmen, als er die Bewegungen draußen analysierte. Zwei Gruppen uniformierter Sicherheitsleute – etwa ein Dutzend Männer – sprinteten in Richtung des Bunkereingangs, einer verborgenen Anlage tief unter der Erde, wo die hochentwickelte KI des Taikun entwickelt wurde. Die Männer bewegten sich mit militärischer Präzision, ihre Gewehre im Anschlag, ihre Formationen straff und koordiniert. Steve erkannte sofort, dass dies keine gewöhnlichen Wachleute waren. Das waren militärisch geschulte Profis, wahrscheinlich ehemalige Soldaten oder Söldner, die für einen Mann wie Yoshimori-sama arbeiteten, dessen Reichtum und Macht nur von seiner Vorsicht übertroffen wurden.

Die Schüsse kamen aus der Richtung des Bunkers, aber die Entfernung – und ein anderes Gästehaus, das die Sichtlinie teilweise blockierte – machte es unmöglich, Details zu erkennen. Waren es Eindringlinge? Saboteure? Ein Angriff auf die KI? Steve wusste, dass die Technologie, an der sie arbeiteten, nicht nur bahnbrechend, sondern auch gefährlich war. In den falschen Händen konnte sie ganze Industrien destabilisieren, Machtverhältnisse verschieben, Konflikte entfachen. Der Taikun hatte Feinde – viele Feinde –, und ein Angriff auf seine Anlage war nicht undenkbar.

Weitere Sicherheitskräfte tauchten auf, diesmal in größerer Zahl. Dutzende uniformierter Männer schwärmten aus, ihre Bewegungen schnell und zielgerichtet. Einige sicherten das Haupthaus, die Residenz des Taikun, mit einer Effizienz, die an eine militärische Operation erinnerte. Andere verteilten sich auf die Gästehäuser, nahmen strategische Positionen ein, ihre Gewehre bereit, ihre Augen wachsam. Ein Mann, vermutlich ein kommandierender Offizier, hob die Hand und signalisierte den Bewohnern der Gästehäuser, sich ins Innere zurückzuziehen. Seine Geste war autoritär, aber ruhig, ein Zeichen, dass die Situation unter Kontrolle war – oder zumindest so kontrolliert, wie ein bewaffneter Angriff es zuließ.

Das Schusswechsel-Gefecht in der Ferne erreichte seinen Höhepunkt, ein frenetisches Crescendo aus Krachen und Knallen, das die Luft vibrieren ließ. Schreie mischten sich in das Chaos, kurz und scharf, bevor sie abrupt verstummten. Steve zählte die Salven, seine militärische Ausbildung ließ ihn die Intensität und die Art der Waffen abschätzen. Es waren moderne Sturmgewehre, wahrscheinlich 5,56-mm-Kaliber, und möglicherweise eine oder zwei Handfeuerwaffen, deren höheres Krachen sich vom dumpfen Rattern der Gewehre abhob. Dann, plötzlich, brach das Feuer ab. Eine unheimliche Stille folgte, nur unterbrochen vom Heulen der Sirenen, das wie ein klagender Chor über das Anwesen hallte. Steve runzelte die Stirn, seine Gedanken rasten. Ein Gefecht, das so schnell endete, war entweder ein überwältigender Sieg – oder ein taktischer Rückzug. Sein Bauchgefühl, geschult durch Jahre in Krisensituationen, sagte ihm, dass hier etwas Größeres im Spiel war.

Kaku kam zu ihm ans Fenster und er umarmte sie sofort wieder, während sie sich an ihn klammerte. »Steve, sag mir, was los ist!« Ihre Stimme war ein Flehen, die bezaubernde Leichtigkeit der letzten Tage wie weggeblasen. Sie griff nach seinem Arm, ihre Finger zitterten, ihre Augen suchten in seinem Gesicht nach Sicherheit. Steve nahm sie in eine schützende Bärenumarmung, gab ihr das Gefühl von wenigstens etwas Sicherheit und Geborgenheit. Für ihn, als sehr lebenserfahrener Ex-Milität, war die Situation überraschend, aber nicht erschreckend; er hatte schon viele gefährliche Situationen erlebt. Doch für eine so junge, behütet aufgewachsene und wenig lebenserfahrene Frau, musste das Geschehen wie ein Schock sein. Für Kaku, Kumi und die anderen musste es sein, als spielten sie glücklich und fröhlich auf einer blühenden Sommerwiese – und zack, völlig überraschend schlägt ein Blitz mit lautem Donner ein.

Bevor Steve antworten konnte, flog die Tür der Suite auf. Miku stürmte herein, nur in einem dünnen, grauen Schlafshirt, das kaum ihre Oberschenkel bedeckte, ihre Haare zerzaust, aber ihre Haltung strahlte eine kühle Professionalität aus. Hinter ihr zog sie Kumi, deren Augen groß und verängstigt waren, ihre Hände zitterten, als sie sich an Mikus Arm klammerte. Miku schloss die Tür hinter sich, ihre Bewegungen schnell, aber kontrolliert, und verriegelte sie mit einem leisen Klicken.

» Steve, Kaku,« sagte Miku, ihre Stimme ruhig, aber eindringlich. » Es ist ein Angriff. Bleibt hier, bleibt ruhig.« Sie trat ans Fenster, warf einen schnellen Blick hinaus und wandte sich dann wieder der Gruppe zu. »Ich habe gerade mit dem Sicherheitsbüro gesprochen. Eine Gruppe – professionell, gut ausgerüstet – hat versucht, in die Bunkeranlage einzudringen. Die Sicherheitskräfte haben sie abgefangen, aber die Situation ist noch nicht vollständig geklärt.« Kumi lief gleich zu Kaku und Steve, um sich der Geborgenheit spendenden Umarmung anzuschließen.

Steve nahm beide noch enger in seine Arme, ihre zierlichen Gestalten schmiegten sich an ihn, während er ihre Stirn küsste, um sie zu beruhigen. » Es wird alles gut, ihr zwei.« murmelte er, seine Stimme tief und beruhigend, obwohl sein Verstand auf Hochtouren arbeitete. Er bewunderte Mikus Gelassenheit, ihre Fähigkeit, in einer Krise klar zu denken. Als Vertraute des Taikun war sie nicht nur in die technischen Details des Projekts eingeweiht, sondern auch in die Sicherheitsprotokolle. Sie hatte an Alarmübungen teilgenommen, wusste, wie das Anwesen gesichert wurde, und hatte einen direkten Draht zum Sicherheitsbüro – ein Privileg, das ihre zentrale Rolle im Gefüge des Taikun unterstrich.

Kumi plapperte aufgeregt, ihre Stimme hoch und panisch. »Was ist das? Warum schießen die? Ist das ein Krieg? Oh Gott, ich will nach Hause! « Ihre Hände zitterten, ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie klammerte sich an Steve wie ein verängstigtes Kind.

» Kumi, atme tief durch, « sagte Miku, ihre Stimme sanft, aber bestimmt und kam zu den Dreien am Fenster. Sie legte eine Hand auf Kumis Schulter, ihre Berührung beruhigend. »Wir sind hier sicher. Die Sicherheitskräfte haben alles unter Kontrolle. Bleib bei uns, okay?«

Kaku, die sich in Steves Armen langsam beruhigte, nickte, ihre Stimme immer noch unsicher. » Aber… warum? Wer würde so etwas tun? Das ist doch verrückt!« Ihre Augen suchten Steves, als würde sie in seinem Gesicht Antworten finden. Ihre Hände griffen fester nach seinem Arm, ihre Nägel gruben sich leicht in seine Haut, ein unbewusstes Zeichen ihrer Angst.

Steve runzelte die Stirn, seine Gedanken ordneten die Informationen, die er hatte. »Der Taikun hat Feinde,« sagte er, seine Stimme ruhig, aber ernst. »Seine Macht, sein Reichtum, diese KI – das macht ihn zu einem Ziel. Aber ein Angriff wie dieser… das ist nicht nur ein Konkurrenzkampf. Das ist organisiert, militärisch… und verrückt, bei all den Sicherheitsmaßnahmen und Wachleuten.«

Miku nickte, ihre Augen trafen seine, ein stilles Verständnis zwischen ihnen. » Genau. Keiretsu-Kriege sind in Japan nichts Neues, aber sie bleiben normalerweise im Verborgenen – Übernahmen, Spionage, Manipulation. Ein offener Angriff wie dieser ist… beispiellos. Das Sicherheitsbüro vermutet, dass eine rivalisierende Gruppe – vielleicht ein anderes Keiretsu oder ein ausländischer Akteur – hinter der Sache steckt. Sie wollten die KI, entweder um sie zu stehlen oder zu zerstören. Aber wie wollten sie in einen derart gesicherten Tiefbunker vordringen? Das ist… merkwürdig.«

Steve ließ die Worte sacken, seine Augen wanderten zurück zum Fenster. Die Sicherheitskräfte hatten ihre Positionen eingenommen, das Haupthaus und die Gästehäuser waren abgeriegelt. Doch etwas nagte an ihm. Der Angriff war zu klein, zu begrenzt. Ein Dutzend Männer gegen eine Anlage, die von einer Armee von Profis bewacht wurde? Das passte nicht. Ein echter Angriff auf den Bunker hätte einen massiven Aufwand erfordert – Sprengstoff, schwere Waffen, Hunderte von Kämpfern. Dies hier wirkte wie ein Ablenkungsmanöver, ein Schachzug, um die Aufmerksamkeit von etwas anderem abzulenken. Aber was war das eigentliche Ziel?

In diesem Moment durchbrach ein dumpfes Krachen die Stille – eine Explosion, nicht ohrenbetäubend, aber stark genug, um die Fenster der Suite leicht vibrieren zu lassen. Steve schätzte die Richtung: der Bunker. Es war keine massive Detonation, eher gezielt, vielleicht ein Versuch, eine Tür aufzubrechen oder eine Barriere zu durchdringen. Schreie folgten, kurz und panisch, bevor sie von einem erneuten Schusswechsel verschluckt wurden. Die Sirenen, die ganze Zeit im Hintergrund, schienen nun lauter, als ob sie das Chaos unterstreichen wollten. Dann folgte wieder Stille, eine unheimliche Leere, die schwerer wog als das Krachen zuvor.

Kaku zuckte zusammen, ihre Hände griffen fester nach Steves Arm, ihre Nägel hinterließen kleine Halbmonde auf seiner Haut. »Was war das?« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, ihre Augen weit vor Angst.

» Eine Explosion,« sagte Steve, seine Stimme ruhig, aber seine Augen wachsam. »Aber sie war nicht groß genug, um den Bunker auch nur anzukratzen. Das war ein gezielter Schlag, vielleicht ein letzter Versuch, bevor sie sich zurückgezogen haben.« Er trat erneut ans Fenster, seine Augen folgten den Sicherheitskräften, die nun in größerer Zahl in Richtung des Bunkers rannten. Einige trugen schwere Ausrüstung – Sprengstoffdetektoren, vielleicht Drohnen –, ein Zeichen, dass die Lage ernster war, als sie zunächst schien.

Miku tippte auf ihrem Handy, ihre Finger bewegten sich schnell, ihre Stirn war vor Konzentration gerunzelt. »Das Sicherheitsbüro meldet, dass der Angriff abgewehrt wurde. Die Eindringlinge sind tot oder geflüchtet. Der Bunker ist intakt, aber sie überprüfen jetzt die Systeme.« Sie sah auf, ihre Augen trafen Steves, ein Hauch von Sorge durchbrach ihre kühle Fassade. »Sie geben vorsichtige Entwarnung, aber wir sollen in den Gästehäusern bleiben, bis alles geklärt ist.«

Steve nickte, aber sein Misstrauen blieb. »Das war zu einfach,« murmelte er, mehr zu sich selbst als zu den anderen. »Ein Ablenkungsmanöver. Sie wollten etwas anderes. Aber was?« Seine Gedanken rasten, seine militärische Ausbildung ließ ihn Szenarien durchspielen: War es ein Test der Sicherheitskräfte? Ein Versuch, Schwachstellen zu identifizieren? Oder war das eigentliche Ziel etwas, das sie noch nicht erkannt hatten – vielleicht ein Cyberangriff, der parallel lief, während die Schüsse die Aufmerksamkeit banden?

Kumi, die sich auf das Bett gesetzt hatte, ihre Knie angezogen, schluchzte leise. »Ich will hier weg,« flüsterte sie, ihre Stimme erstickt. Ihre Hände zitterten, ihre Augen waren rot vor Tränen, und sie wirkte kleiner, verletzlicher, als Steve sie je gesehen hatte. Kaku löste sich aus seinen Armen, setzte sich neben Kumi und legte einen Arm um sie, ihre eigene Angst für einen Moment vergessen, um ihre Freundin zu trösten.

» Kumi-chan, wir sind sicher,« sagte Kaku, ihre Stimme sanft, aber bestimmt. »Steve und Miku sind hier. Die Sicherheitsleute wissen, was sie tun. Es ist vorbei.« Sie strich Kumi über die Haare, ihre Bewegungen beruhigend, obwohl ihre eigenen Hände noch leicht zitterten.

Miku trat näher, ihre Haltung entspannt, aber ihre Augen wachsam. »Kaku hat recht. Das Anwesen rund um das Haupthaus ist eine kleine Festung, ohne Festungsmauern. Überall Bewegungsmelder, Überwachungskameras, Nachtsichtgeräte. Niemand kommt hier rein, ohne dass der Taikun es weiß. Aber wir bleiben wachsam, bis wir mehr Informationen haben.« Sie lehnte sich gegen den niedrigen Holztisch, ihre Arme verschränkt, ihre Augen wanderten zwischen Steve, Kaku und Kumi hin und her, als wollte sie sicherstellen, dass alle stabil waren.

Steve nickte, seine Gedanken kreisten um die Möglichkeiten. War es ein Test? Eine Warnung? Oder war das eigentliche Ziel noch nicht getroffen worden? Er wusste, dass sie in einer Welt operierten, in der Machtspiele und Intrigen an der Tagesordnung waren, aber ein Angriff wie dieser war ein neues Level der Eskalation. Der Taikun, ein Mann, der wie ein König in seinem ländlichen Palast lebte, hatte Feinde, die bereit waren, alles zu riskieren. Und Steve, Kaku, Miku und Kumi waren nun Teil dieses Spiels – ob sie wollten oder nicht.

 

Die Gästesuite war eine Oase der Ruhe, ein Meisterwerk japanischer Ästhetik, das selbst in diesem Moment der Krise eine seltsame Gelassenheit ausstrahlte. Die Tatami-Matten unter den Füßen waren weich, ihr schwacher, erdiger Duft mischte sich mit dem Zedernholz der Möbel.

Das Anwesen selbst, eingebettet in die üppige Natur Kagoshimas, war eine Festung, getarnt als Paradies. Die Gästehäuser, mit ihren geschwungenen Dächern und Holzveranden, waren rund um das Haupthaus verteilt, verbunden durch Kieswege, die im Dunkeln wie silberne Bänder schimmerten. Das Haupthaus, die Residenz des Taikun, thronte auf einer Anhöhe, seine Mauern aus dunklem Stein und Holz ein Symbol von Macht und Beständigkeit. Doch unter dieser Schönheit lag eine verborgene Wahrheit: versteckte Kameras, Bewegungssensoren, unterirdische Gänge und ein Sicherheitsapparat, der eines militärischen Stützpunkts würdig war. Der Bunker, tief unter der Erde, war das Herz des Anwesens, ein Labyrinth aus Stahl und Beton, wo die KI-Technologie des Taikun entwickelt wurde – ein Schatz, der wertvoller war als Gold, aber auch gefährlicher als jede Waffe.

Die ersten Strahlen der Sonne brachen durch die Wolken, tauchten das Anwesen in ein weiches, goldenes Licht, das die Szenerie fast unwirklich erscheinen ließ. Doch die Idylle war trügerisch. Sicherheitskräfte patrouillierten weiter, ihre Bewegungen präzise, ihre Gewehre im Anschlag. Hubschrauber – zwei von ihnen, schwarz und bedrohlich – kreisten nun über dem Gelände, ihre Rotoren ein dumpfes Brummen, das die Stille durchbrach. Steve beobachtete sie vom Fenster aus, seine Arme verschränkt, seine Augen folgten den Bewegungen der Männer, die das Haupthaus absicherten. Kaku und Kumi saßen auf dem Bett, ihre Stimmen leise, während sie sich gegenseitig beruhigten. Miku, am Tisch stehend, sprach erneut ins Telefon, ihre Worte schnell und präzise, als sie mit dem Sicherheitsbüro kommunizierte.

»Sie haben bis jetzt sechs Eindringlinge getötet,« sagte Miku, als sie das Gespräch beendete, ihre Stimme ruhig, aber angespannt. »Drei weitere sind geflüchtet, aber sie verfolgen sie. Der Bunker ist unversehrt, aber die Explosion hat eine äußere Tür beschädigt. Sie scannen jetzt die Systeme, um sicherzustellen, dass keine Daten kompromittiert wurden.«

Steve runzelte die Stirn, seine Gedanken rasten. »Sechs Tote, drei Geflüchtete? Das ist eine kleine Gruppe für einen Angriff auf eine Anlage wie diese. Zu klein. Sie mussten wissen, dass sie keine Chance haben.« Seine Stimme war ruhig, aber seine Worte trugen das Gewicht seiner Erfahrung. Er hatte in seiner militärischen Vergangenheit genug Konflikte gesehen, um zu wissen, dass ein Angriff dieser Größe nicht das Hauptziel sein konnte. Es war ein Köder, ein Ablenkungsmanöver, aber wofür?

Miku nickte, ihre Augen trafen seine, ein Funkeln von Verständnis zwischen ihnen. »Das Sicherheitsbüro vermutet inzwischen auch, dass es ein Ablenkungsmanöver war. Aber sie haben noch keine Hinweise, was das eigentliche Ziel sein könnte. Der Taikun ist in Sicherheit, das Haupthaus ist abgeriegelt, und die KI-Systeme scheinen unberührt.« Sie machte eine Pause, ihre Finger trommelten leicht auf dem Tisch, ein Zeichen ihrer inneren Unruhe. »Sie prüfen jetzt die Netzwerke, um sicherzustellen, dass kein Cyberangriff stattgefunden hat.«

Steve ließ die Worte sacken, sein Blick wanderte zurück zum Fenster. Die Hubschrauber kreisten weiter, ihre Lichter blinkten wie kalte Sterne am Morgenhimmel. Ein Ablenkungsmanöver. Aber wofür? War es ein Versuch, die Sicherheitskräfte zu beschäftigen, während ein anderer Angriff vorbereitet wurde? Oder war es eine Warnung, ein Signal, dass der Taikun verwundbar war?

Kaku stand auf, trat zu Steve und legte eine Hand auf seinen Arm, ihre Finger kalt gegen seine warme Haut. »Steve, was denkst du?« fragte sie, ihre Stimme leise, aber fest. Die Angst war noch da, aber sie hatte sich gefangen, ihre Augen suchten seine, als würde sie Kraft aus seiner Ruhe ziehen.

»Ich denke, dass wir wachsam bleiben müssen,« sagte er, seine Hand legte sich über ihre, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. »Aber du bist sicher, Kaku. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert.« Er zog sie sanft an sich, seine Arme umschlangen sie, und sie lehnte ihren Kopf an seine Brust, ihre Atemzüge wurden ruhiger, obwohl ihr Herz noch schnell schlug.

»Ich weiß, Captain,« flüsterte sie, ihre Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. »Ich vertraue dir.« Ihre Worte waren einfach, aber sie trugen das Gewicht ihrer Verbindung, einer Vertrautheit, die in den letzten Wochen gewachsen war.

Miku trat näher, ihre Haltung entspannt, aber ihre Augen wachsam. »Das Sicherheitsbüro hat uns angewiesen, in den Gästehäusern zu bleiben, bis sie das Gelände vollständig durchsucht haben. Sie schicken uns in einer Stunde ein Update. Bis dahin… versuchen wir, ruhig zu bleiben.« Sie sah die Gruppe an, ihre Augen ruhten kurz auf Kumi, die sich langsam beruhigte, ihre Tränen trockneten.

Kumi wischte sich über die Augen, ihre Stimme immer noch zittrig. »Aber… was, wenn sie zurückkommen?« Sie klammerte sich an Mikus Worte wie an einen Rettungsring, ihre Hände umschlangen ihre Knie, als wollte sie sich kleiner machen.

»Sie kommen nicht zurück,« sagte Miku, ihre Stimme bestimmt, aber warm. »Der Taikun hat die besten Sicherheitskräfte der Welt. Und wir sind hier, zusammen. Niemand wird uns etwas tun.« Sie setzte sich neben Kumi, ihre Hand ruhte auf deren Rücken, eine stille Geste der Unterstützung.

Steve nickte, seine Augen wanderten zurück zum Fenster. Die Sicherheitskräfte hatten ihre Positionen verstärkt, das Anwesen war eine Festung, unangreifbar und doch verwundbar. Doch ein neues Geräusch durchbrach die Stille – ein leises, rhythmisches Piepen, das aus Mikus Handy kam. Sie zog es hervor, ihre Augen weiteten sich leicht, als sie die Nachricht las.

»Das Sicherheitsbüro hat etwas gefunden,« sagte sie, ihre Stimme angespannt. »Einer der geflüchteten Eindringlinge wurde gefasst. Er… er trägt eine Uniform, die nicht zu den anderen passt. Sie vermuten, dass er ein Insider war, jemand, der Zugang zum Anwesen hatte.«

Steve erstarrte, seine Augen verengten sich. »Ein Insider?« Seine Stimme war leise, aber scharf, ein Zeichen, dass seine Gedanken in eine neue Richtung rasten. Ein Insider bedeutete Verrat, eine Schwachstelle in der scheinbar undurchdringlichen Festung des Taikun. Jemand, der die Sicherheitsprotokolle kannte, die Zugangscodes, die Schwachpunkte. Jemand, der nahe genug war, um zu wissen, wie man zuschlagen konnte.

Miku nickte, ihre Finger umklammerten das Handy. » Sie verhören ihn jetzt. Aber… sie haben auch Spuren eines Datenlecks gefunden. Nicht im Bunker, sondern in einem der externen Server, die mit dem Projekt verbunden sind. Es ist noch unklar, wie viel entwendet wurde, aber es sieht so aus, als hätten sie versucht, Teile der Story-Engine zu kopieren. «

Steve fluchte leise, seine Hände ballten sich zu Fäusten. Die Story-Engine – das Herz der KI, die sie entwickelten – war das wertvollste Asset des Projekts. Wenn auch nur ein Fragment davon in die falschen Hände geriet, konnte es katastrophale Folgen haben. »Ein Ablenkungsmanöver, um die Sicherheitskräfte zu binden, während sie die Daten stehlen, Der Angriff auf den Bunker war nur die Fassade.«

Kaku, die seine Worte hörte, trat näher, ihre Augen voller Sorge. »Aber… wie konnten sie das tun? Die Server sind doch gesichert, oder?« Ihre Stimme war unsicher, als würde sie die Tragweite der Situation erst jetzt erfassen.

Miku seufzte, ihre Schultern sanken leicht. »Sie sind gesichert, aber kein System ist unfehlbar. Wenn sie einen Insider hatten, jemand, der Zugangscodes oder Schwachstellen kannte… dann war es möglich. Das Sicherheitsbüro arbeitet daran, das Leck zu schließen, aber es wird Zeit brauchen, um den Schaden zu bewerten.«

Kumi, die sich langsam beruhigte, sah auf, ihre Augen rot und verweint. »Heißt das… sie haben unsere Arbeit gestohlen? Alles, wofür wir gearbeitet haben?« Ihre Stimme war brüchig, ein Hauch von Verzweiflung lag darin.

»Nicht alles, vielleicht gar nichts,« sagte Miku, ihre Stimme fest, um die Panik im Keim zu ersticken. »Die Kernsysteme sind im Bunker, und der ist unversehrt. Aber sie haben möglicherweise Fragmente, vielleicht Prototypen oder Trainingsdaten. Wir wissen es noch nicht genau.«

Steve runzelte die Stirn, seine Gedanken ordneten die Informationen. Ein Insider. Ein Datenleck. Ein Ablenkungsmanöver. Die Puzzleteile fügten sich zusammen, aber das Bild war noch unvollständig. »Wir müssen herausfinden, wer der Insider ist,« sagte er, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. »Und wir müssen sicherstellen, dass das Projekt geschützt ist. Wenn sie einen Zugang hatten, könnten sie es wieder versuchen.«

Miku nickte, ihre Augen trafen seine, ein stilles Einverständnis. »Ich werde mit dem Sicherheitsbüro sprechen, sobald sie mehr wissen. Aber Steve… wir könnten deine Expertise brauchen. Du hast Erfahrung in solchen Situationen, nicht wahr? «Ihre Stimme war vorsichtig, aber direkt, ein Zeichen, dass sie seine Vergangenheit kannte – oder zumindest genug davon, um zu wissen, dass er mehr war, mehr in ihm steckt.

Steve schwieg einen Moment, seine Augen wanderten zu Kaku, die ihn mit einer Mischung aus Vertrauen und Sorge ansah. Seine militärische Vergangenheit war ein Kapitel, das er weitgehend hinter sich gelassen hatte, aber die Fähigkeiten, die er damals erworben hatte, waren immer noch da, tief in ihm verankert. »Ich tue, was nötig ist,« sagte er schließlich, seine Stimme ruhig, aber entschlossen. »Aber zuerst sorgen wir dafür, dass ihr sicher seid.«

»Es wird alles gut,« murmelte Steve, seine Stimme tief und beruhigend, obwohl seine Gedanken weiter rasten. »Wir sind zusammen. Niemand wird uns etwas tun.«

Kaku nickte, ihre Augen geschlossen, ihre Atemzüge ruhiger. » Ich weiß, Captain.« flüsterte sie, ihre Stimme weich, aber voller Vertrauen. Kumi schwieg, ihre Hände hielten Kakus, ihre Augen starrten ins Leere, aber die Panik wich langsam aus ihrem Gesicht.

Die Sonne stieg höher, das goldene Licht flutete die Suite, doch die Idylle war trügerisch. Das Anwesen war eine Festung, aber die Ereignisse dieser Nacht hatten eine neue Realität geschaffen – eine, in der die Grenzen zwischen Technologie, Macht und Gefahr verschwammen. Steve wusste, dass die nächsten Stunden, vielleicht Tage, entscheidend sein würden. Der Angriff war vorbei, aber die Schatten, die er geworfen hatte, würden bleiben.

 

Das Personal hatte ein Frühstück serviert, als wäre nichts geschehen: Schalen mit dampfendem Reis, Miso-Suppe, gegrilltem Lachs, eingelegtem Gemüse und frischem Tofu, dazu eine Kanne grünen Tees und für Steve ein Glas Espresso, dessen bitterer Duft den Raum erfüllte. Doch der Appetit war gedämpft. Kaku stocherte in ihrer Suppe, ihre Finger zitterten kaum merklich. Kumi nahm kleine Bissen von einem Stück Fisch, ihre Augen wanderten nervös zur Tür. Miku wirkte ungerührt, ihre Haltung straff, während Steve am Fenster stand, seine Augen folgten den Sicherheitskräften draußen.

»Sie durchkämmen immer noch das Anwesen,« sagte Miku, die zurück war, ihre Stimme ruhig, aber wachsam, als sie ihr Handy ablegte. »Das Sicherheitsbüro sagt, es dauert noch Stunden, bis das Gelände für sicher erklärt wird. Sie gehen kein Risiko ein.«

Steve nickte, seine Arme verschränkt, seine Gedanken rasten. Inzwischen wurden neun Tote, drei Geflüchtete gemeldet – eine kleine, aber tödliche Einheit, die mit militärischer Präzision operiert hatte. Der Angriff auf den Bunker war zu begrenzt gewesen, um das wahre Ziel zu sein. Ein Ablenkungsmanöver, ja, aber wofür? Der kompromittierte Server war ein Hinweis, doch selbst das schien nicht das ganze Bild zu sein. Sein Instinkt sagte ihm, dass dies nur der Anfang war.

Kaku sah zu ihm, ihre Augen suchten Trost. »Steve… was denkst du, was sie wirklich wollten?« Ihre Stimme war zerbrechlich, doch sie hielt sich aufrecht, ihre schauspielerische Disziplin half ihr, die Angst zu verbergen.

»Ich weiß es noch nicht, Kaku,« antwortete er, seine Hand legte sich sanft auf ihre Schulter. »Aber sie hatten ein klares Ziel – etwas, für das sie ihr Leben riskierten. Der Bunker war zu gut gesichert, um ihr Hauptziel zu sein. Es muss etwas anderes sein.«

Kumi sprach plötzlich, ihre Stimme heller, als wollte sie die Spannung durchbrechen. »Vielleicht war es nur ein dummer Fehler? Wer würde den Taikun angreifen? Er ist… wie ein König!« Ihre Worte waren naiv, doch sie spiegelten ihre oberflächliche Art wider. Sie lächelte schwach, ihre Hände spielten mit einer Haarsträhne.

Miku lächelte schmal. »Kein Fehler, Kumi-chan. Der Taikun hat mächtige Feinde. Das war ein gezielter Schlag, aber wir werden bald mehr wissen.« Sie warf Steve einen Blick zu, ein stilles Signal, stark zu bleiben.

 

Kurz vor Mittag summte Mikus Handy, durchbrach die Stille. Sie nahm den Anruf entgegen, ihre Haltung straffte sich. »Ja, ich verstehe. Wir kommen sofort.« Sie legte auf, ihre Augen trafen Steves. »Das war das Büro des Taikun. Steve, ich und alle Teamleiter sollen uns im Haupthaus versammeln. Alle anderen bleiben in ihren Unterkünften.«

Kaku spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie wollte nicht, dass Steve ging, doch sie zwang sich zu einem Lächeln. »Okay Steve. Geh und finde heraus, was los ist. Aber… pass auf dich auf, ja?« Ihre Stimme war ruhig, doch ihre Augen verrieten ihre Sorge.

Steve kniete sich vor sie, seine Hände umfassten ihre. »Kaku, ich bin bald wieder da. Du bist hier sicher, und ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert.« Er küsste ihre Stirn, und sie nickte, ihre Hände krallten sich in die Decke.

Kumi nickte eifrig. »Keine Sorge, Kaku-chan, wir halten hier die Stellung! Vielleicht hören wir Musik, um die Stimmung aufzulockern.« Ihre Stimme war kindlich, und Kaku lächelte schwach, dankbar für Kumis Leichtigkeit.

Miku stand auf, ihre Bewegungen zielgerichtet. »Steve, lass uns gehen. Der Taikun wartet nicht gern.« Sie warf Kaku und Kumi einen beruhigenden Blick zu. »Ihr bleibt hier. Das Personal kümmert sich um euch, und ich gebe Bescheid, sobald wir mehr wissen.«

Steve und Miku traten in die warme Mittagsluft. Das Anwesen wimmelte von Sicherheitskräften, ihre Uniformen dunkel gegen das Grün der Gärten. Die Atmosphäre hatte sich leicht entspannt, doch das Gelände blieb eine Festung, jede Ecke überwacht. Miku ging neben Steve, ihre Schritte gleichmäßig. »Es gibt Hinweise auf das eigentliche Ziel,« sagte sie nachdenklich. »Du hattest recht – es war ein Ablenkungsangriff. Mehr weiß ich noch nicht.«

Steve runzelte die Stirn. »Ein Ablenkungsangriff,« murmelte er. »Aber wofür? Der Bunker war zu gut gesichert. Es muss etwas anderes sein.«

Miku nickte, ihre Hand legte sich kurz auf seinen Arm, ein flüchtiger Moment der Verbindung. »Wir werden es bald wissen. Der Taikun ist wütend, aber fokussiert. Er wird Antworten verlangen.«

Das Haupthaus war ein architektonisches Meisterwerk, eine Verschmelzung von Tradition und Technologie. Die Holzfassade glänzte, die Koi-Teiche am Eingang waren von Sensoren durchzogen. Sicherheitskräfte nickten Miku zu, als sie die Türen öffneten. Der Konferenzraum war ein Raum der Macht, die Wände mit dunklem Holz getäfelt, der Boden mit Tatami-Matten ausgelegt. Yoshimori-sama saß am Kopfende, seine Gestalt imposant, seine Augen funkelten wie Obsidian. Die Teamleiter und Manager versammelten sich, die Luft schwer vor Spannung.

»Ah, Steve-san, nimm bitte hier Platz!« Der Taikun wies auf einen Stuhl neben sich, eine Geste, die überraschte Blicke auslöste. Steve setzte sich, seine Haltung wachsam.

»Miku hat mich informiert, dass du sofort einen Ablenkungsangriff vermutet hast?« Der Taikun fixierte Steve.

»Richtig, Yoshimori-sama,« antwortete Steve ruhig. »Eine kleine Gruppe gegen einen gesicherten Bunker und dutzende Wachleute? Das war kein ernsthafter Versuch. Es war offensichtlich ein Manöver, um die Sicherheitskräfte abzulenken.«

Der Taikun lächelte gefährlich. » Nicht offensichtlich für alle… « Seine Augen wanderten zu einem Manager, der vor Verlegenheit errötete. »Ist inzwischen bekannt, was das eigentliche Ziel war?« fragte Steve direkt.

»Das ist es,« fauchte der Taikun. Der Sicherheitschef übernahm, seine Stimme kalt. »Wer hinter diesem Angriff steckt, opferte 12 Söldner, 9 davon tod. Das eigentliche Ziel war Dr. Takeshi Nakamura, unser Chef-KI-Entwickler. Er wurde tot in seinem Bungalow aufgefunden.«

Ein Raunen durchzog den Raum. Steve spürte, wie sein Herz schneller schlug. Nakamuras Tod war eine Katastrophe.

»Nakamuras Tod wirft das Projekt um Monate zurück,« sagte der Taikun, seine Stimme eisern. »Wer diesen Angriff befohlen hat, wird es bereuen.«

Steve sprach ruhig, analytisch. »Wer auch immer das war, weiß, wie gefährlich Yoshimori-sama sein kann. Das bedeutet, er ist selbst ein mächtiger Akteur – vielleicht ein Keiretsu oder ein internationaler Spieler. Da die KI das Ziel war, entwickelt der Feind vermutlich selbst eine KI. Die Liste der Verdächtigen ist kurz.«

Die Anwesenden nickten, doch Steve bemerkte Sato, einen Vice-Projektleiter, der sich auffällig unauffällig benahm. Er nickte nicht, vermied Blickkontakt. Miku und der Taikun hatten es ebenfalls gesehen.

Die Besprechung dauerte zwei Stunden, ein Marathon aus Analysen und Strategien. Das Personal servierte Sushi und Tempura, doch niemand aß mit Appetit. Der Sicherheitschef berichtete über verstärkte Maßnahmen, die Verhöre der Gefangenen und die Überprüfung des Bunkers. Der Taikun sprach über die Konsequenzen, die Notwendigkeit, einen Ersatz für Nakamura zu finden, und seine Entschlossenheit, die Verantwortlichen zu finden.

Steve beobachtete Sato, dessen Neutralität auffällig war. Miku machte sich Notizen, ihre Blicke trafen sich gelegentlich, ein stilles Verständnis. Der Taikun entließ die Gruppe mit einem kalten Befehl: »Wir werden nicht ruhen, bis wir Antworten haben.«

Steve und Miku verließen das Haupthaus, die Mittagssonne brannte auf die Kieswege. Miku warf ihm einen Seitenblick. »Das war intensiv,« sagte sie, ihre Stimme erleichtert. »Aber der Taikun ist entschlossen.«

Steve nickte, seine Augen folgten einem Sicherheitsmann. »Entschlossen, ja. Aber auch gefährlich. Wer hinter diesem Angriff steckt, hat sich einen sehr gefährlichen Feind gemacht.«

Schnelle Schritte ertönten. Ein Sekretär verbeugte sich. »Steve-san, Yoshimori-sama wünscht ein privates Gespräch.«

Miku sah Steve an. »Geh. Ich warte hier.« Steve nickte und folgte dem Sekretär.

Der private Besprechungsraum war traditionell, mit Tatami-Matten und einer Papierlaterne. Der Taikun saß am Tisch, seine Präsenz dominierend. »Steve-san, setz dich,« sagte er, seine Stimme gemessen. »Ich bin erstaunt über deine Fähigkeiten,« begann der Taikun. »Deine Fähigkeit, den Ablenkungsangriff zu erkennen, hat mich beeindruckt.«

»Danke, Yoshimori-sama,« sagte Steve. » Meine Erfahrung hat mich Muster erkennen lassen. Der Angriff war zu klein, um das wahre Ziel zu sein.«

Der Taikun nickte. »Ich möchte über Sato sprechen. Du hast seine Zurückhaltung bemerkt, nicht wahr?«

»Ja,« antwortete Steve. »Seine Neutralität war auffällig. Ich würde ihn überwachen lassen – er könnte ein Spion oder Verräter sein.«

»Meine Gedanken, genau,« sagte der Taikun kalt. »Er wird observiert. Aber ich brauche dich, Steve-san. Du bist unabhängig, deine Loyalität ist echt. Ich möchte dir mehr Verantwortung übertragen – eine zentrale Rolle im Projekt, direkt mit mir und dem Sicherheitsbüro. Bist du einverstanden?«

Steve schwieg, dann nickte er. »Ich bin einverstanden, aber ich behalte meine Unabhängigkeit. Ich arbeite für das Projekt, nicht weil ich dir etwas schulde.«

»Das ist deine Stärke. Eine großzügige Entlohnung wirst du dennoch erhalten. Abgemacht.« Der Taikun lächelte. »Dieses Projekt ist mein Vermächtnis,« fuhr er fort. »Eine KI, die die Welt verbindet. Ich werde nicht zulassen, dass meine Feinde es zerstören.«

Steve nickte. »Ich werde es schützen.«

»Sei vorsichtig, Steve-san,« warnte der Taikun. »Unsere Feinde sind näher, als wir denken.«

Insgeheim, worüber er mit niemand sprach oder auch nur Andeutungen machte zweifelte Steve an den hehren Zielen des Taikun für das Amatera-Projekt. Er vermutete mit 80% Wahrscheinlichkeit ein anderes Motiv. Doch er würde schweigen, bis er Gewissheit hatte. Trotz allem faszinierte ihn das Projekt, und er wollte dabeibleiben.

 

Steve kehrte zu Miku zurück, die am Kiesweg wartete. »Er hat mir mehr Verantwortung gegeben, « sagte er. » Lass uns zu den anderen zurückgehen.«

»Steve, du bist zurück! Miku!« Kakus Stimme, hoch und voller Erleichterung, durchschnitt die Stille der Gästesuite, als sie vom Bett aufsprang und Steve um den Hals fiel. Ihre Arme schlangen sich fest um ihn, ihre Wange drückte sich an seine Brust, als wollte sie sich vergewissern, dass er wirklich da war. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Was ist passiert? Was wollte der Taikun?«

Steve hielt sie sanft, seine Hände ruhten auf ihrem Rücken, seine tiefe Stimme war beruhigend wie ein Anker in der stürmischen See dieses Tages. »Alles gut, Kaku. Es war eine Besprechung, dann ein kurzes Gespräch mit Yoshimori-sama. Ich erzähle euch alles, aber erstmal… atme tief durch.« Er küsste ihre Stirn, eine Geste, die ihr ein schwaches Lächeln entlockte, und sie nickte, ihre Augen suchten Trost in seiner Ruhe.

Miku setzte sich auf einen Sessel, ihre Beine übereinandergeschlagen, ihre Haltung entspannt, aber wachsam. Kumi, die auf dem Bett saß, eine Tasse Tee in den Händen, sah neugierig auf. »Ja, Steve-san, erzähl! Was war los? Ist alles sicher jetzt?« Ihre Stimme war heller, fast wieder unbeschwert, ein Zeichen, dass ihre oberflächliche Natur die Angst des Morgens fast verdrängt hatte.

Steve ließ sich auf das Bett sinken, Kaku setzte sich dicht neben ihn, ihre Hand ruhte auf seinem Arm, als wollte sie ihn nicht loslassen. Er fasste die Besprechung zusammen: den Tod von Dr. Nakamura, die Erkenntnis, dass der Angriff ein Ablenkungsmanöver war, die Vermutung, dass ein mächtiger Konkurrent – vielleicht ein anderes Keiretsu oder ein internationaler Akteur – hinter dem Schlag steckte. Den unauffälligen Manager Sato erwähnte er nicht; Kumi könnte sich in ihrer leichtlebigen Art irgendwo verplappern und Sato dadurch ungewollt warnen. »Das eigentliche Ziel war Nakamura,« schloss er, seine Stimme ruhig, aber ernst. »Sein Verlust ist ein harter Schlag für das Projekt. Der Taikun ist entschlossen, die Verantwortlichen zu finden, und er wird nicht ruhen, bis er sie hat.«

Kaku runzelte die Stirn, ihre Augen suchten seine. »Aber… warum Nakamura? Die KI ist doch im Bunker, oder? Warum ihn?« Ihre Stimme war leise, nachdenklich, ein Zeichen, dass sie trotz ihrer Angst versuchte, die Situation zu verstehen.

»Nakamura war das Herz des Projekts,« erklärte Steve, seine Hand legte sich über ihre. »Ohne ihn wird die Entwicklung Monate zurückgeworfen. Wer auch immer das geplant hat, wusste genau, wo er zuschlagen musste.«

Miku, die bisher geschwiegen hatte, sprach nun, ihre Stimme klar und analytisch. »Das Sicherheitsbüro wird jetzt alles noch strenger überwachen. Aber wir müssen alle wachsam bleiben. Dieser Angriff war nur der Anfang – sie werden es wieder versuchen.«

Kumi schluckte hörbar, ihre Augen weiteten sich. »Noch ein Angriff? Aber… wir sind doch sicher hier, oder? Die Sicherheitsleute sind überall!« Ihre Stimme war plötzlich wieder hoch, fast panisch, doch sie versuchte, sich zu beruhigen, ihre Hände umklammerten die Tasse.

Steve lächelte schmal, seine Stimme beruhigend. »Wir sind so sicher, wie es nur geht, Kumi. Das Anwesen ist eine Festung, und die Sicherheitskräfte sind jetzt besser vorbereitet als je zuvor. Ein weiterer Angriff ist unwahrscheinlich – zumindest für den Moment.«

Kaku, neben ihm, war voller Bewunderung. » Steve, das ist unglaublich! Du bist jetzt ein noch engerer Vertrauter des Taikun und bekommst mehr Verantwortung für uns alle? « Ihre Augen funkelten, ihre Wangen röteten sich.

Steve lachte, verlegen. »Mach mich nicht größer, Kaku. Ich bin derselbe.«

»Du bist mein Captain, unser aller Captain.« flüsterte sie lächelnd, ihre Augen funkelten, und schmiegte sich an ihn. »Ich bin stolz auf dich.«

Miku lächelte. » Wir sollten uns ausruhen. Wir sind erschöpft. «

Die Müdigkeit holte sie ein. Steve, Kumi und Kaku blieben in der Suite, kuschelten sich aneinander, schliefen schnell ein, ihre Atemzüge gleichmäßig. Steve starrte an die Decke, seine neue Rolle und Sato im Kopf. Sie schliefen erschöpft wegen dem Schlafmangel der letzten Nacht bis zum Abend.

Das Abendessen im Haupthaus, bewusst nicht im Gästehaus, war eine Ablenkung – ein Kaiseki-Menü, kunstvoll arrangiert. Die Gespräche waren gedämpft, aber fröhlicher. Kumi plauderte schon fast wieder so unbeschwert wie vor dem Angriff. Miku tauschte Blicke mit Steve, Kaku saß dicht bei ihm, ihre Hand auf seinem Knie.

»Es fühlt sich fast normal an,« sagte Kaku leise.

»Das ist gut,« antwortete Steve. »Aber wir bleiben wachsam.«

Miku hob ihr Glas. » Auf die Normalität – oder was davon übrig ist. «Die Gruppe lachte verhalten, die Spannung löste sich etwas, aber nicht wirklich. Zu ungewöhnlich, zu überraschend waren die Ereignisse des Tages. Vor allem für jene, die nicht wie Steve, Tanaka usw. Erfahrung in diesen Dingen hatten. Alle anderen, die übergroße Mehrheit, sind Techniker, Wissenschaftler, Programmentwickler usw., die ihr Leben friedlich in Büros verbracht hatten und von den Ereignissen geschockt waren, gleich ob sie es zeigten oder nicht.

Sie machten noch einen Verdauungsspaziergang in der angenehmen Nachtluft, doch die vielen Sicherheitsleute überall erinnerten zu stark an die Geschehnisse. So gingen sie bald in den privaten Onsen des Gästehauses, wo ihre kleine Familie vertraut zusammenlebt. Wenigstens etwas entspannt, zogen sie sich in ihre Zimmer zurück und ruhten sich aus, Steve und Kaku eng aneinander gekuschelt, Kumi bei Miku in deren Zimmer. Der abrupt unterbrochene, viel zu kurze Schlaf am Morgen, machte sich deutlich bemerkbar und bald schlummerten sie ein.

 


Unzensiert Weiterlesen? Klick >>>

»«

©-http://srjexped.jimdo.com/2025 Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte & Bilder - auch auszugsweise - ohne schriftliche Genehmigung ist nicht gestattet. Alle Angaben ohne Gewähr!

Blog: https://sea-nomads.blogspot.com

Buy

Ganzen Blog unzensiert lesen>>>
Sende den gewünschten Betrag per Pay Pal an Captnsteve59@icloud.com Viel Spaß :))

Beliebte Posts