Ortszeit:
17:10 | 12 Apr 2014
Nach
einem gemeinsamen Frühstück mit den Amis vom Cat, segelten diese mit Sonja
und Niko nach Norden, Richtung Marsh Harbour auf Abaco, was sehr gut passte.
Am frühen Morgen hatte nämlich Sonjas Vater angerufen und mitgeteilt, dass
ihre Mutter beim festmachen ihres von der Werft zurück gelieferten Daycruiser
am eigenen Steg, diese sehr unglücklich gestürzt ist und sich vermutlich das
Schlüsselbein gebrochen hat. Mist, so ein Pech! Da wollte Sonja natürlich
schnellstmöglich Heim und da es zwischen ihr und Niko offenbar richtig
„gefunkt“ hat, bestand dieser sofort darauf sie zu begleiten.
Natürlich
flossen beim ungeplanten Abschied ein paar traurige Tränen und versprach ich
beiden das sie jederzeit wieder kommen können, vorausgesetzt das Boot ist
nicht gerade zu voll. Unter heftigem Abschiedswinken verschwand der Cat um
die Südspitze von Stirrup, dann gingen wir langsam auch Anker auf. Rund 12
Seemeilen sind es bis zu unserem nächsten, anvisierten Ankerplatz „hinter“
Fish Market Cay. Bei im Schnitt 15 kn NO Wind schaffte die Mandy das in
weniger als 1 ½ Stunden recht angenehmen Segelns mit vorwiegend raumen Wind.
Fish
Market Cay sind fünf kleine, unbewohnte Inseln im Südosten von Grand Harbour
Cay; auf der Ostseite dem offenen Atlantik zugewendet, kann man auf der
Westseite hinter ihnen, auf bis zu 4,5 m Tiefe ankern; zum anlaufen braucht
man aber wieder einen guten, erfahrenen Ausguck im Mast, respektive sollte
aus Sicherheitsgründen einen haben; die Seekarten weisen die Ansteuerung zwar
als Problemlos aus, doch würde ich mich bei den vielen, wandernden Sandbänken
nicht darauf verlassen! Am Standardankerplatz lagen bereits zwei
Segelyachten; offenbar Chartersegler der „aufgedrehten“ Sorte, wie herüber
schallende Musik verriet. Deshalb steuerte ich einen Platz etwa 500 m
nördlich an und griff der Delta auf 3,2 m schnell im leicht bewachsenen
Korallensand Grund.
Platz
genug ist, also 50 m Kette gestreckt, den Anker mit 1 min. voll zurück
kräftig eingraben; Zweitanker im rund 35° Winkel raus, Maschine aus und ruhig
schwoite die MANDY in den Wind, liegt „Bombensicher.
Ein
nettes Plätzchen zum ausruhen nach dem Partytrubel auf Stirrup; leider setzte
am späteren Nachmittag immer mehr Regen ein und prasselte es schließlich
kräftig herunter. Aber typisch Seewetter: in ein – zwei Stunden müsste die
Regenfront durchgezogen sein und es wieder aufklaren; außerdem hatten wir
trotz des Regen 27° C, was im Laufe der Nacht bis auf ca. 23° zurückgehen
soll…, also angenehme Temperaturen. So ließen wir verbliebenen Drei, Mandy,
Aria und ich, uns nicht weiter stören und konnte man es unter dem Bimini Top
sehr gut im Cockpit aushalten; die paar gelegentlich herein spritzenden
Regentropfen waren eher belustigend, als nervend. *smile*
Da
wir relativ spät sehr kräftig gefrühstückt hatten, ließen wir das Mittagessen
ausfallen, nahmen nur Snacks und Obst; nach schwimmen, plantschen,
schnorcheln und ein bisschen erkunden der im Nordteil kahlen, schroffen
Koralleninseln, welche im südlicheren Bereich wieder typischen, bewachsenen
Korallensand Cays sind, hatten wir allerdings ordentlich Appetit. Während ich
einige Routine Sachen am Nav Office Table verrichtete, zauberten die Mädels
geschwind leckere, belegte Brote; wir haben einiges an die letzten Tage
vernachlässigen Vorräten an Wurst und Käse zu verbrauchen, welcher sonst
droht kaputt zu gehen! Nach dem viel grillen usw. mundete es uns mal wieder
richtig gut, solches „Standard Essen“ zu verputzen.
Natürlich
ist das auf gebackene Brot nicht so lecker wie frisches und vermissen vor
allem Deutsche ja fast überall im Ausland unsere vielen, tollen Brotsorten,
da es in den meisten Ländern nur vergleichsweise wenig Auswahl an nicht so
gutem Brot gibt. Die Wurst- und Käsesorten sind natürlich auch alles
luftdicht verpackte Supermarkt Ware und erreichen keinesfalls das Niveau von
frischen Sachen vom heimischen Metzger; aber es schmeckte dennoch recht gut
und wir Drei futterten eine erstaunliche Menge weg! Immer mal wieder
verblüffend wie viel Appetit Seeluft machen kann?! Es liegt natürlich neben
den offensichtlichen Aktivitäten hauptsächlich auch daran, dass ein Boot
praktisch niemals völlig ruhig liegt, vor allem keine Segelboote; also sind
permanent diverse Muskelpartien damit beschäftig, den Menschen stabil dort zu
halten, wo er an Bord gerade ist; dadurch verbrauchst du ständig mehr
Kalorien, als wenn du z. B. Zuhause faul im Fernsehsessel hockst, usw.
Man
kann durchaus sagen, dass das leben an Bord eines kleinen Bootes, in
frischer, gesunder, salziger Seeluft, eine gesunde Lebensweise ist, die dem
Körper richtig gut tut. Auch dies war einer der Gründe, weshalb ich mich nach
dem Beginn meiner Herzprobleme und zwei Operationen am Herz, für genau diesen
Lebensstil entschlossen habe! Die ersten zwei Jahre ging es mir dabei
deutlich und wesentlich schlechter, als jetzt seit etwa 1 ½ Jahren, was so
eigentlich nicht zu erwarten war; ich bin mir sicher das das seither fast
ununterbrochene an Bord leben erheblich zur Besserung beigetragen hat! Ich
muss nur aufpassen mich nicht zu überanstrengen, was bei einem längeren Törn
auf See und in schlechtem Wetter schnell passieren kann!
Mandy
beschäftige sich am Abend wieder mal in Ruhe und ausführlich mit ihrem
Fernstudium; Aria las ein Buch welches sie schon länger lesen wollte und ich
erledigte Schreibkram am Computer. Das leise platschen der Regentropfen
wirkte wohl einschläfernd, denn ich nickte mehrmals ein und legte mich
schließlich ins Bett, wo Aria darüber meckerte, dass ich angeblich so laut
schnarche, dass sie sich kaum auf ihr Buch konzentrieren kann. Unerhört,
keinerlei Respekt vor der Würde des Kapitäns! *grins* Nach mehreren
Positionswechseln war mein schnarchen wohl erträglich, denn sie stupste mich
nicht mehr auffordernd in die Seite und ich schlief zwei Stunden tief und
fest.
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Berry Islands, Fish Market Cay: Abschied
Great Stirrup Cay: Party
Ortszeit:
19:20 | 11 Apr 2014
Am
Vormittag war ein ca. 40 Fuß Cat eingelaufen und ankerte in einem gekonnten
Manöver ca. 150m von uns entfernt. Natürlich nahmen wir Kontakt auf und luden
die zwei offenbar sympathischen, amerikanischen Paare an Bord, zu einem Drink
auf der MANDY ein. Die vier sind alle so um die Mitte 30, wobei die Skipper
Lady Anna ziemlich attraktiv ist und ein bisschen Aria ähnelt,
beziehungsweise als deren ältere Schwester durchgehen könnte und auch
ausschaut wie höchstens Ende 20. Skipper Michael ist sichtlich stolz auf
seine schöne Ehefrau und für meinen Geschmack plappert er etwas zu viel, hört
sich offenbar selbst gerne reden, so ähnlich wie ein Verkäufer Typ. Das
andere Paar gehört zur ruhigen, molligen Sorte und lässt den anderen beiden
offenbar gerne den Vortritt. Doch scheinen sie alle gut befreundet zu sein
und sich auch gut zu ergänzen und sympathisch – unterhaltsam sind sie
allemal.
Da
auf einem Cat, auch wenn er nur 40 Fuß hat, allemal mehr platz an Deck ist,
als auf unserem 52 Fuß Einrumpf Boot, beschlossen wir deren Einladung zum
mittäglichen Grillen bei ihnen nachzukommen. Mal abgesehen davon das die zwei
Ladys und Michael ein bisschen viel alkoholisches tranken, wurde es eine
lustige Bootsparty und hatten wir viel Spaß. Mandy schaute sich sehr
interessiert und neugierig den Cat an, herum geführt von der zweiten,
molligen Lady Cheryl. Inzwischen war Mandy bereits mehrmals auf verschiedenen
Doppelrumpf Booten und ist begeistert von deren Platz an Bord; auch dass die
Lebensbereiche oben über der Wasserlinie liegen und Katamarane sich
wesentlich ruhiger vor Anker und auf See verhalten, findet sie toll. Aus
praktischen Gesichtspunkten spricht viel für ein Doppelrumpf Boot, gerade
wenn man als Fahrtensegler lange Zeit wirklich an Bord lebt.
Ich
will hier jetzt nicht wieder mal lang und breit die ewige „Glaubenskrieg-„ Diskussion
über Anhänger von Einrumpf- und Doppelrumpf Booten breittreten! Nur so viel:
auch ich dachte schon öfters darüber nach, dauerhaft auf einen Cat
umzusteigen; insbesondere wenn man älter wird und nicht mehr ganz so Fit ist,
weiß man auch den höheren Komfort im an Bord Leben und beim Segeln durchaus
zu schätzen! In Europa und dem Mittemeer hat man mit einem Cat natürlich oft
ein Platzproblem, da die Häfen und Marinas ohnehin überfüllt sind. Aber z. B.
gerade hier für die flachen Bahamas wäre so ein Cat das optimale
Fortbewegungsmittel mit viel Lebensraum! Vielleicht steige ich demnächst mal
auf einen Cat um, auch wenn ich eigentlich die klassischen Linien von
„altmodischen“ Einrumpf Booten liebe! Bekanntermaßen liebe ich es aber am
meisten, öfters mal das Boot zu wechseln und neues kennen zu lernen; egal ob
Motoryacht, klassisches Segelboot oder auch mal ein Cat… und vor allen Dingen
sollten hübsche Girls mit dabei sein! *grins*
Nachmittags
war schwimmen, schnorcheln und in meinem Fall auch ausruhen und faulenzen
angesagt; abends wollten die Vier vom Cat und meine Crew wieder zur Party
Zone, wo am heutigen Freitag in der Nacht richtig was los sein soll. Gut
erholt und frisch geduscht, nach einem kleinen „Zwischen-Liebes-Spiel“ mit
der zu mir ins Bettchen hüpfenden Aria und gestärkt durch ein Abendessen,
machten wir uns alle nach Sonnenuntergang auf den Weg. Schon von weitem war
laute Musik zu hören und je näher wir kamen, desto mehr gut aufgelegte,
vorwiegend junge Leute stromerten herum.
Am
Hauptplatz tobte das Leben; bestimmt 250 – 300 Leutchen tranken, plauderten,
tanzten wild zu überlauter Musik und darunter waren natürlich auch eine Menge
verdammt hübscher, sexy Girls. Eine Sechsergruppe Latinas von wohl noch nicht
mal 18 – 19, aber mit dem Aussehen voll aufgeblühter, junger Frauen stach mir
mehrmals besonders ins Auge. Sie posierten sogar amüsiert und aufgekratzt,
als sie sahen dass ich sie knipse und waren unübersehbar in allerbester
Partylaune. Mit 30 gehörst du hier schon zum alten Eisen und von meinem Alter
dürften höchstens ganz wenige Bootsführer, Organisatoren usw. anwesend sein,
wenn überhaupt jemand meiner Altersklasse anwesend war.
Das
mollige Paar vom Cat, ich und sogar die junge Mandy, fühlten sich hier bald
leicht deplaziert und auch nicht besonders wohl; die anderen tobten gerne
einige Zeit mit, werden aber auch nicht sehr lange bleiben; nur Sonja und
Niko fühlten sich offenbar wohl und zugehörig, was vom Alter her ja auch
durchaus passt. Es ist auch völlig Ok; wann sollen sich junge Menschen mal
wild austoben und dabei auch Erfahrungen sammeln, wenn nicht in der Phase
zwischen, sagen wir mal: 15 bis 25?!
Das
dabei auch mal dumme, unangenehme Sachen passieren, gehört halt ebenso mit
zum Erwachsen werden; der Mensch lernt vorwiegend durch auch schmerzhafte
Fehler, sowie positive Erfahrungen, wird sich dadurch überhaupt erst selbst
dessen bewusst, was er oder sie eigentlich gern mögen und was nicht..
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-Steve Mehr / More Pics >>>
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