#25.10.09- Italien, Triest, Oktober #5

 


#25.10.09- Italien, Triest, Oktober #5

Zwei weitere Tage unternahmen wir ausgiebiges Sightseeing, genossen das italienische Dolce Vita und die Aperitivo-Kultur mit den unzähligen Köstlichkeiten und Delikatessen dieser Lebensart, die auch ich sehr schätze. Meli liebt es geradezu und taucht tief in den hiesigen Lifestyle ein, parliert dabei so locker mit ihren guten Sprachkenntnissen, als hätte sie nie woanders gelebt. Zeitweise begleiteten uns Mario oder die temperamentvolle Nachbarstochter Lilia, und wir hatten jede Menge Spaß.

Ich müsste ein gar nicht so dünnes Buch vollschreiben, wollte ich all das wirklich aussagekräftig beschreiben, was wir uns anschauten und erlebten. Das würde den Rahmen dieses Blogs sprengen, weshalb ich mich auf einige eher zufällig ausgewählte Punkte beschränke. Zunächst besuchten wir die beeindruckende Grotta Gigante und machten die einstündige, etwa einen Kilometer lange Führung im Untergrund dieser Höhlenlandschaft mit einem Guide. Man muss die Tour vorzeitig bestellen und sich anmelden, was Mario für uns organisiert hatte. Siehe auch Grotta Gigante – Riesenhöhle>>>



 

Den kleinen, bezaubernden Vorort Contovello, wo Marios Villa so versteckt liegt, sahen wir uns ebenfalls genauer an. Übrigens liegt nebenan das Dorf Prosecco – ja, der Namensgeber des sprudelnden Weins, was uns zum Grinsen brachte. Viele Frauen (und okay, auch ein paar Kerle) lieben Prosecco, aber seit der deutschen Fernsehserie „Frauen, die Prosecco trinken“ mit Tina Ruhland hat das Zeug einen frechen, „gewissen“ Ruf. Schmunzel

Zwischendurch gönnten wir uns immer mal wieder Köstlichkeiten und Drinks in einer der unzähligen und meist durchweg richtig guten, so typischen Aperitivo-Bars mit Tapas-artigen Delikatessen. Schon immer liebte ich eher kleinere Snacks, mit denen man vieles probieren kann und nicht auf ein Hauptgericht festgelegt ist; dabei ist es mir gleich, ob es chinesische Dim-Sum, Streetfood, italienische Stuzzichini, spanische Tapas oder Ähnliches ist.

Es ist nicht nur ein kulinarisches Erlebnis oder eine Entdeckungstour, sondern hierzulande eine echte Lebensart, die von sozialem Austausch lebt und einfach sehr viel Spaß macht. Meli liebt es, und für Lilia oder andere befreundete Italiener ist es einfach eine Selbstverständlichkeit. Wenn ich diese äußerst delikaten Speisen, nicht selten echte Delikatessen von höchster Güte, mit so einem Scheiß wie der deutschen Currywurst-Liebe, Ami-Burgerschuppen, englischen Fish-and-Chips-Vorlieben usw. vergleiche… tja, sorry, dann bin ich definitiv lieber Italiener. 


 

Und ganz im Ernst: Es ist auch kein Zufall, dass in mediterranen Ländern typische, westliche Zivilisationskrankheiten deutlich weniger verbreitet sind; die Menschen leben gesünder und länger. Oft zitiert wird: »In mediterranen Ländern (z. B. Spanien, Italien, Griechenland) sind typische Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Adipositas tatsächlich weniger verbreitet als in vielen westlichen Ländern (z. B. USA, Deutschland), und die Lebenserwartung ist höher. Die Menschen leben dort im Durchschnitt gesünder und länger, was nicht rein zufällig ist, sondern hauptsächlich auf Lebensstilfaktoren zurückzuführen ist.« (Quelle: PREDIMED-Studie, Blue Zones>>>)

In einer dieser lebendigen Aperitivo-Bars, wo Olivenöl und andere Düfte die Sinne in Aufruhr versetzen, warf Meli mir einen Blick zu – einen dieser „gewissen“, weiblichen Blicke mit einem ihre Lust auf ein erotisches Abenteuer verratenden Funkeln, der dir als Mann sagte: »Sie will, jetzt und sofort!« Sie kippte ihren Drink wie eine Rebellin auf Mission, schaute mich mit ihren stets verlockenden Schlafzimmeraugen wie ein Teufelchen an und schnappte meine Hand mit einem »Komm, los, keine Ausreden!«, und ich stolperte ihr nach in Richtung Toiletten, während in meinem Hinterkopf schon das zu erwartende Szenario ablief und sich ebenfalls ein männliches Teufelchen auf das Kommende freute.

Die Kabine war ein Witz – enger als eine Sardinenbüchse, der Spiegel halb blind, und kaum klickte das Schloss, ging Meli ab wie eine Rakete. Ihre Hände zogen mein Hemd hoch, ihre Lippen attackierten meinen Hals, und der russische Vulkan in ihr explodierte mit voller Wucht. »Schnell, bevor die Bedienung uns die Tür eintritt!«, kicherte sie, während sie meinen Gürtel wie eine verdammte Diebin knackte.

Sie war heißer als die Hölle – ihre Haut glühte wie ein Hochofen, ihr Atem ein Mix aus dem zuletzt genossenen Cocktail und purer Lust, und die Enge machte es zu einem wilden, halb akrobatischen, halb slapstickartigen Chaos. Sie schmunzelte, als sie mir in der Aktion auf die Füße trat und den Seifenspender umwarf, und ich lächelte amüsiert: »Langsam Meli, du leidenschaftliche Chaos-Queen!«

Ihre Küsse waren verlangend, ihre Hüften drängten sich an meine, und sie stöhnte lustvoll auf, als ich mit einem sanften Stoß in sie eindrang. Für ein paar fiebrige, schweißtreibende Minuten waren wir ein Knäuel aus lustvoller Leidenschaft, unterdrücktem Prusten und diesem geilen, verbotenen Kick, der die Wände wackeln ließ. »Hmm…, Steve, das ist so geil! Gibs mir!«, keuchte sie stöhnend, ihre Augen blitzten, und ich konnte nur mit einem ebenfalls lustvollen Stöhnen antworten, während wir einen klassischen, heißen Quickie machten und bald fast zeitgleich zum Höhepunkt kamen.

Danach waren wir zerzaust, verschwitzt und rochen nach purem Sex, während wir keuchend nach Luft rangen. Wie ertappte Teenies kicherten wir, während wir im schummrigen Licht unsere Klamotten halbwegs sortierten. Notdürftig säuberten wir uns an den kleinen Waschbecken, und Meli zwinkerte nur cool, als ein weiterer Mann die Männertoilette betrat, natürlich sofort erkannte, was wir getan hatten, und dazu amüsiert zustimmend grinste. Dass er dabei auch ein paar der prächtigen Reize von Meli betrachten durfte, bevor sie sich wieder hergerichtet hatte, begeisterte ihn als Mann selbstverständlich. Er machte mit bewundernden, begehrlichen Blicken eine typische Bemerkung auf Italienisch, welche sie schlagfertig konterte und darüber lachte.

Junge, neugierige und abenteuerlustige Menschen lieben solche spontanen Abenteuer, doch ich als erfahrener Mann finde es zwar auch geil, aber unpraktisch und zumindest etwas unhygienisch. Nach einem heißen Liebesspiel möchte ich mich bequem frisch duschen und die Klamotten wechseln. Deshalb schlug ich vor, nur noch schnell einen Drink in der schönen, gemütlichen und liebevoll originell eingerichteten Bar zu nehmen. Danach könnten wir entweder zurück zur Villa, uns dort duschen und umziehen, oder…

»Warte, Lilia kommt doch gleich her. Bestimmt kennt sie Freunde, die hier in der Nähe leben und die wir bitten können, bei ihnen zu duschen.« Lächelte Meli selbstbewusst, fraulich stolz aufgerichtet an der Bar, während etliche, überwiegend männliche Gäste vor allem sie anschauten und wohl auch ziemlich genau wussten oder erahnten, was gerade geschehen war. Wie gerufen platzte auch schon Lilia temperamentvoll durch die verglaste Bartür und scherzte sofort flirtend mit dem Mann hinter der Theke, den sie offensichtlich kennt. Wir begrüßten uns, gaben ihr einen Drink aus und in schnellem, für mich kaum verständlichem Italienisch, bequatschten die jungen Frauen lachend, was wir weshalb wollten.

 

Lilias Augen funkelten mit »gewissen« Seitenblicken auf mich, als hätte sie dieses geile Abenteuer auch zu gern erlebt. Ich schmunzelte nur männlich, und sie wusste auch sofort, wo wir uns frisch duschen konnten. Direkt um die Ecke, im selben Wohnblock, wohnt eine Freundin von ihr. Mit einem schnellen Anruf klärte sie, ob diese zuhause war. Praktischerweise gibt es nur einhundert Meter weiter eine Boutique, wo wir frische Unterwäsche kaufen konnten. Ich spendierte auch Lilia ein sexy Dessous, das sie mir frech kurz so vorführte, dass ich ihre – ebenfalls prächtig fraulich geformten – Reize einen Augenblick in Unterwäsche erblicken durfte. Natürlich schaute ich als Mann erfreut und ihr ein galantes Kompliment machend gern hin. Junge Frauen von dieser lebens- und abenteuerlustigen Sorte lieben solche Frechheiten, sogar völlig Fremden gegenüber, und umso mehr, wenn sie jemanden mögen. breitgrins

Ihre Freundin Marie-Louise, genannt Marilou oder einfach Lou, bei der wir dann duschten, war ein anderer Typ. Sie wirkte erheblich ernster und nachdenklicher, sozusagen »weiblich rätselhaft«. Doch auch ihre Augen funkelten mit »gewissen« Seitenblicken auf mich als Mann. In ihrem Kopfkino stellte sie sich fraglos vor, so etwas auch mal zu erleben – falls sie es nicht längst schon erlebt hat. Ansonsten dachte sie daran einfach als »kribbelnde« Kopfkino-Vorstellung mit einem attraktiven, erheblich älteren Gentleman meiner Art. Solche Träume haben wir doch alle, besonders in jungen Jahren, aber nur die wenigsten trauen sich, sie auch real werden zu lassen.

Lou hatten wir schon beim Ausgehen mit Lilia ein bisschen kennengelernt, und ich fand die hellbraune oder dunkelblonde, schöne, junge Frau auf sympathische Art interessant. Sie ist nicht nur sehr attraktiv und schlank, auch toll fraulich gebaut, sowie tiefgründig im Sinne des bekannten Spruchs »Stille Wasser sind tief«. Außerdem könnte man sie als perfektes Beispiel für das – uns Männern schwer verständliche – ewige »weiblich Rätselhafte« nehmen. Sie hat so einen fast ständigen Gesichtsausdruck und Blicke, als würde sie über irgendetwas Wichtiges, Bedeutsames oder dich als Mann grübelnd nachdenken.

Wenn Lilia die klassische, temperamentvolle und vor Lebensenergie nur so sprühende Italienerin verkörpert, dann ist Lou eher der still ruhende, aber tiefe, abgründige See mit beherrschter Leidenschaft… oder ein ruhender Vulkan, der jedoch, wenn er mal losgeht, mit noch viel mehr Temperament explodiert. Insgesamt eine wirklich faszinierende Erscheinung, die zumindest Männer, die nicht nur an oberflächlichen Abenteuern interessiert sind, in ihren Bann zieht. In Begleitung von so auffälligen Frauen mit viel Sexappeal und fraulicher Präsenz wie Lilia und Meli, wird Lou trotz ihrer Schönheit oft zuerst übersehen. Doch nicht von Männern wie mir, mit viel Erfahrung und einem Faible für interessante Persönlichkeiten, die sich nicht nur von Äußerlichkeiten blenden lassen.

Am funkelnden Canal Grande, Via Gioacchino Rossini vier, trafen wir Mario im prächtigen Palazzo Gopcevich – er hatte vormittags noch einen Geschäftstermin wahrgenommen. Der Palazzo, 1850 vom serbischen Schiffsmogul Spiridione Gopcevich gebaut, ist ein echter Hingucker: neoklassizistisch mit venezianischem Flair, zweifarbige Ziegel, vier Statuen serbischer Helden an der Fassade und ein versteckter Innenhof mit schmiedeeiserner Treppe.


 

Wahnsinn! Spiridione war ein Sprachgenie, das dreizehn (sic!) Sprachen beherrschte und mit dreiunddreißig Segelschiffen hier sein Handelsimperium groß machte. Sein Nachfahre Marino gründete später die Neurologische Abteilung im Triestiner Krankenhaus. Heute beherbergt der Palazzo das Museo Teatrale Carlo Schmidl, ein Schatz für Theater- und Musikfreaks. Carlo Schmidls Sammlung zeigt Triests Kultur vom achtzehnten Jahrhundert bis heute: bunte Plakate, Kostüme der Sopranistin Fedora Barbieri, eintausend Medaillen, sogar eine Nachbildung einer Geigenbauer-Werkstatt. Dazu gibt es Fotoausstellungen und kleine Konzerte.Der Palazzo ist wie Triest selbst – ein wilder Mix aus Serben, Österreichern, Italienern und anderen Kulturen, voller Geschichte und Charme. Meli war begeistert, und ich bin auch verliebt in diese Stadt.

Dann spazierten wir am Porto Vecchio entlang zum Punto Franco – DOGANA, und vor allem ich schaute mir interessiert die faszinierende Architektur der Gebäude an. Ich mag solch alte, klassizistische Fassaden und Bauwerke, empfinde sie als schön und geschmackvoll. Meli mag das auch. Für Lilia, Lou und Mario sind das jedoch gewohnte, tägliche Anblicke, weshalb es ihnen gar nicht mehr so auffällt.


 

So verging auch dieser schöne Frühherbst-Tag, und mit Beginn der Abenddämmerung wurde es rund um die Piazza del Ponterosso und den Canal Grande noch malerischer. Romantisch beleuchtete, wunderschöne Gebäude, Statuen, Denkmäler und flanierende, lebensfrohe Menschen. Überall gibt es entzückende, meist gute bis sehr gute Kneipen, Bars oder Restaurants, die dich zu einem Besuch verlocken.

Wir entschieden uns für die hübsche La Trattoria Di Napoli, Piazza del Ponterosso, 6/f. Am frühen Abend war es noch milde genug, um draußen zu sitzen. Ich gönnte mir eine ausgesprochen köstliche, ovale Pizza mit dickem Belag aus Schinken, Käse, Oliven usw., die mir sehr lecker mundete, dazu ein Glas guten Roséwein. Die anderen bestellten à la carte, je nach Appetit und Laune, worauf sie halt Lust hatten. Interessanterweise musste ich, der heute spendabel die Rechnung übernehmen wollte, Lou regelrecht dazu überreden, sich ungeniert zu bestellen, worauf sie Lust hatte.

Lou, ist auch 19, wirkt durch ihre schlanke, elegante Figur größer, als sie mit geschätzten 1,65 m ist. Ungeschminkt und in lässiger Teenie-Kleidung sieht sie jünger aus, aber ihr nachdenklich-ernster Blick verrät Tiefe. Ihr Italienisch, respektive Englisch, in dem wir uns unterhielten, wirkte so akzentlos gut, dass mir folgendes nicht auffiel.

Doch als wir später mit Lilia zurück zu Marios Villa fuhren und ich etwas neugierig nachfragte, erzählte sie mir über Lou: Sie stammt aus der Ukraine. Selbst Meli hatte nicht bemerkt, dass Lou aus dem gleichen Sprachraum und ähnlicher kultureller Herkunft kommt. Lou kam schon vor rund fünf Jahren mit ihrer geschiedenen Mutter hierher, die als Hausangestellte bei vermögenden Leuten arbeitet.

Derzeit ist die Mutter in der Stadt angestellt, doch vor Jahren war die Mutter Haushälterin in einer Villa, nicht weit von Marios und der Villa von Lilias Eltern entfernt, wodurch sich die damaligen Teenager-Girls kennenlernten und ohne auf die Standesunterschiede zu achten anfreundeten, wie das halt bei jungen Menschen oft so ist. Schon damals sei Lou der eher nachdenkliche Typ gewesen, doch seit ihre ukrainische Heimat so sehr unter dem menschenverachtend mörderischen Angriff Russlands leiden muss, wurde sie noch ernster. Sie lächelt und lacht selten so unbeschwert, wie es für junge Menschen eigentlich normal ist. Das konnte ich natürlich gut verstehen; ich kenne viele Ukrainer und fand Lou nun noch interessanter.



 

Nach diesem interessanten, schönen Tag und Abend gingen wir wieder gut gelaunt gegen dreiundzwanzig Uhr schlafen…, nun ja, nicht wirklich gleich schlafen. Meli hatte eindeutig Lust auf ein weiteres, schönes und diesmal ausgedehnt sinnliches Liebesspiel und machte spitze, leicht provokante Bemerkungen über den »heißen Quickie« in der Bar. Amüsiert und von ihrer erotischen Ausstrahlung auch sehr verlockt, machte ich natürlich gern mit, und wir liebten uns intensiv, jedoch ruhig. Wenn das Bar-Geschehen vorhin schneller Fast Food war, dann genossen wir jetzt gewissermaßen ein längeres Gourmet-Menü der himmlisch befriedigenden Art. grins

Dadurch wurde es erneut fast zwei Uhr morgens, als wir endlich wohlig müde und wundervoll befriedigt zum erholsamen Schlafen kamen. Kein Problem, wir müssen ja nicht früh raus, arbeiten oder so. Für morgen – oder genauer: heute – nahmen wir uns aber vor, hier in der Villa an unseren Laptops zu arbeiten. Meli macht ja ein durchaus forderndes Fernstudium, und ich muss mich natürlich auch regelmäßig um diverse geschäftliche und sonstige Angelegenheiten kümmern.

Dank moderner Technik kann ich mit Online-Zugang fast überall arbeiten – mega praktisch! Ohne das müsste ich wie ein normaler Unternehmer im Büro versauern und könnte nicht so viel reisen, wie ich es liebe. Allerdings benötigt man dazu auch wirklich gute, zuverlässige, kompetente und ehrliche Mitarbeiter, die meine online von irgendwoher gegebenen Anweisungen ordentlich umsetzen. Sonst würde das auf Dauer nicht funktionieren.

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Wie gestern vereinbart, waren wir heute fleißig und arbeiteten an unseren Laptops. Darüber gibts natürlich kaum etwas Interessantes für diesen Blog zu berichten. Meli widmete sich ihrem Journalistik-Fernstudium, und ich erledigte überwiegend Routineangelegenheiten im geschäftlichen und privaten Bereich: Mails beantworten, zwei Videokonferenzen führen usw. usf.

Zum Mittagessen überraschten uns Lilia und Lou. Sie hatten das zwar mit Mario abgesprochen, aber er uns ihren Besuch verheimlichte, sodass es für Meli und mich eine wirklich nette Überraschung war. Natürlich ahnte ich sofort, dass es sich nicht nur um einen spontanen Besuch handelte, sondern irgendwelche Hintergedanken im Spiel waren. Doch zunächst schlemmten wir sehr lecker, was Marios Haushälterin und Köchin auftischte, und unterhielten uns dabei vergnügt in freundlicher Runde.

 

Es gab klassische Antipasti als Vorspeise, dann eine pikante Piccata Milanese als Hauptgang und zum Abschluss einen Lemon Tart sowie eine würzige Käseauswahl mit Obst. Ich bin ja bekanntlich nicht so für Süßspeisen zu haben, doch dieser Limonen-Kuchen schmeckte auch mir sehr gut. Er war nicht zu süß, sondern herrlich saftig und frisch. Auch alles andere war von bester Qualität, sehr lecker zubereitet und ein delikater Gaumenschmaus.

Wie üblich sprühend vor temperamentvoller Lebensfreude, sprach Lilia beim Kaffee auf der Außenterrasse schließlich das eigentliche Anliegen an, weshalb sie mit Lou hergekommen war. Mario schmunzelte verschmitzt, wusste offenbar Bescheid, hielt sich aber zurück, während wir guten, italienischen Kaffee schlürften und bei herrlichem Frühherbstwetter viel Sonnenschein und fast 25° genossen. Selbstbewusst trug sie ihr gemeinsames Anliegen vor, das vor allem Lou betraf. Diese traute sich jedoch offenbar nicht, uns von sich aus darauf anzusprechen.

Kurz zusammengefasst ging es um Folgendes: Die beiden hatten natürlich längst mitbekommen und sicherlich auch mit Meli darüber gesprochen, dass diese Mario und mir als Model posiert und sogar erotische Aktaufnahmen macht. Lilia und Lou wären gerne einmal dabei, um sich anzuschauen, wie so etwas abläuft. Lou würde sogar zu gern selbst mal sexy-frech posieren, aus reiner Neugierde und Spaß; vielleicht sogar für eine richtige Fotoserie mit Gage, wenn wir sie für geeignet halten. Ein kleiner Nebenverdienst wäre ihr willkommen, aber vor allem reizte es sie sehr, einmal auszuprobieren, wie sie als Model auf Fotos wirkt. Alle schauten mich fragend an, und Mario hielt sich weiter zurück, überließ es mir, darauf zu reagieren, der Gauner. schmunzel

»Nun, als Fotograf und Mann wäre es mir natürlich ein Vergnügen, so hübsche, junge Frauen in schönen Fotos einzufangen… und mit eigenen Augen zu sehen, hoho. Nein, im Ernst: Wenn ihr das gern möchtet, spricht nichts dagegen, und Meli stört es sowieso nicht, wenn ihr beim Shooting zuschaut; nicht wahr, Meli?«

»Natürlich nicht, ist doch nichts dabei!« Stimmte sie prompt zu.

»Willst du auch freizügig posieren, Lilia?« Schaute ich die temperamentvolle, selbstbewusste Italienerin fragend an.

»Höchstens für ein paar hübsche Porträtaufnahmen oder so. Ich wollte nur mal zuschauen, wie ihr das macht«, meinte sie und ergänzte auf Marios zwinkernden Blick: »Nicht, dass ich mich nicht traue…, aber wenn meine Eltern mitkriegen, dass ich für einen Nachbarn sexy unbekleidet posiere, sperren sie mich in den Keller und lassen mich so schnell nicht mehr raus, haha. Echt, die sind da sehr konservativ und streng. Ich will keinen Ärger haben.«

 

»No Problem Lilia; ich wette, du wärst ein tolles Model, aber es muss selbstverständlich jede Frau für sich selbst entscheiden, ob sie sich auch freizügiger auf Fotos zeigt.« Lächelte ich verständnisvoll und antizipierte aus ihren und Marios früheren Erwähnungen ihrer Familie, die ich nicht kenne, wie diese gestrickt sind.

Lilia selbst ist offensichtlich eine sehr lockere, selbstbewusste und auch ziemlich ungezwungene, schöne junge und freche Frau, mit viel Temperament, die so etwas wie freizügigeres Posieren schon aus Abenteuerlust machen würde. Doch ist sie typischerweise katholisch, und ihre mindestens sehr vermögenden oder reichen Eltern sind tiefgläubige, konservative Katholiken und angesehene »Stützen der Gesellschaft«, wie man so sagt. Wenn da Gerüchte aufkämen, ihre jüngste Tochter würde sich wenig oder gar nicht bekleidet fotografieren lassen, oder gar solche Fotos von Lilia auftauchten, wäre das ein kleiner Skandal.

Selbstverständlich würden Mario und ich darauf achten, dass dies nicht bekannt wird, doch typischerweise läuft es meist so, dass, wenn es solche Aufnahmen von jemandem gibt, diese irgendwann und irgendwie durch die Unachtsamkeit von irgendjemandem doch bekannt werden. Nicht selten durch die Models selbst, weil sie z. B. ihren Freundinnen und Freunden gegenüber in jugendlicher Unbedachtheit mit den Fotos angeben wollen. Natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit, an das sich dann aber doch nicht alle halten. Weil irgendjemand plaudert, Gerüchte streut oder sogar heimlich Bilder weiterverbreitet. Lilia mag ein selbstbewusster Temperamentbolzen sein, doch sie ist auch eine gute Tochter und sich bewusst, welche Vorteile sie durch ihre Herkunft genießen darf. Es war also verständlich und vernünftig, dass sie es gar nicht erst dazu kommen lässt und keine freizügigen Fotos von ihr existieren.

»Gibs zu, du würdest mich zu gern nackt sehen, hahaha!« Lachte Lilia mit jugendlicher Überzeugung selbstsicher.

»Liebste Lilia, jeder Mann, der ein Mann ist, würde ein so schönes, toll gebautes Girl wie dich gern in ganzer, natürlicher Schönheit sehen – also ich auch. Alles andere wäre unnatürlich und nicht normal.« Grinste ich verschmitzt und mit männlich bewundernden Blicken als Kompliment, wie es nun mal alle Frauen gernhaben.

Wir diskutierten über die Art des Shootings und wollten gern das schöne Wetter ausnutzen. Ein Outdoor-Setting bot sich an, und damit das klassische Motiv »junge, blühende Schönheit in alten, verfallenen Gemäuern«. Lilia und Lou wussten auch gleich, wo wir das am besten tun könnten: Sie schlugen eine abgelegene Ruine vor, wo normalerweise kaum jemand hinkommt, sodass wir wahrscheinlich ungestört und unbeobachtet sein würden. Dazu mussten wir ein Stück fahren, und die Location passte wirklich gut.

 

Meli machte den Anfang und zog sich ungezwungen aus, um mit ihrer prächtigen Fraulichkeit gekonnt reizvoll zu posieren und Lilia und Lou zu zeigen, wie Frau das mit einem guten, sympathischen Fototeam gut gelaunt macht. Ich beschrieb es schon öfter: Für schöne, reizvolle, erotische Aktaufnahmen ist es am wichtigsten, dass am Set eine gute Stimmung herrscht, man sich gegenseitig vertraut und dabei Spaß hat. Dazu wird locker geplaudert und gescherzt. Männliche Fotografen dürfen sich natürlich auch nicht danebenbenehmen und sollten galante Gentlemen sein, sodass sich das unbekleidet schutzlose Model dabei wohlfühlt. Typen wie Mario und ich sind dafür sozusagen die Idealbesetzung.

»Und wie möchtest du posieren, liebe Lou?« Lächelte ich sie schließlich an, um sie, wie gewünscht, von der Beobachterin zur Teilnehmerin zu machen.

»Ich dachte…, also wenn du einverstanden bist: an eine in Tücher gehüllte, klassisch antike Frau, und ich zeige dabei ein bisschen Busen und so.« Blinzelte die Hübsche, leicht unsicher, aber keineswegs geniert, verschämt oder gar ängstlich. Sie und Lilia waren begeistert von Melis reizvollen Posen, obwohl diese genau genommen gar nicht wirklich »künstlerisch« posiert. Meli ist als Frau einfach so, muss sich nicht groß in Szene setzen, sondern einfach sie selbst sein. Egal, ob bekleidet oder unbekleidet, sie wirkt immer mehr oder weniger erotisch verlockend und ist von Natur aus sehr fotogen.

»Sehr gute Idee, hast du passende Tücher mitgebracht?«

»Aber ja…, Moment, bin gleich soweit, hihi…« Verschwand sie mit Lilia hinter einer Mauer, um sich zu entkleiden und in einer Art Toga-Tuch – vermutlich einfach ein Bettlaken – passend zu drapieren. Eine ihrer sehr schönen Brüste schaute hervor, und ohne dass Mario oder ich ihr viele Anweisungen geben mussten, nahm sie ganz von sich aus mit natürlich weiblichem Instinkt reizvolle Posen ein, die ebenfalls eher natürlich als gekünstelt wirkten. Mit einem Ausnahmetalent an prachtvoll-erotischer Fraulichkeit wie Meli kann sie natürlich nicht konkurrieren, doch sie machte das auf Anhieb richtig gut.

 

»Sehr schön, liebe Lou, du hast Talent und einen schönen Körper, ich bin begeistert.« Lobte Mario galant. Natürlich machten nicht nur wir männlichen Fotografen ihr weitere, aufmunternde und ihr Selbstbewusstsein als Frau stärkende Komplimente. Meli lobte sie ebenfalls und gab ihr völlig locker kleine Tipps. Lilia fand ihre Freundin – die sich natürlich schon gegenseitig unbekleidet gesehen hatten – ebenfalls reizvoll schön beim Posieren und lobte ihren Mut.

»Wirklich eine sehr schöne Brust und du machst das toll!« Lobte ich ebenfalls freundlich lächelnd. Wie üblich wurde auch gescherzt und freche Bemerkungen gemacht, damit es etwas zu lachen gab, gute Stimmung herrschte und alle Spaß hatten. Wieder völlig ungeschminkt und mit zu einem hohen Zopf gebundenen Haaren, sah Lou erneut jünger aus, als sie mit neunzehn ohnehin ist.

Wie es offensichtlich ihre Art ist, benahm sie sich eher zurückhaltend, fast bescheiden und wirkte dabei nachdenklich ernst. Doch mit Menschenkenntnis und Empathie war auch deutlich zu erkennen, dass es ihr Freude machte so zu posieren, mit uns zu plaudern und zu scherzen. Was das Zeigen ihrer schönen, schlanken Reize als junge Frau anging, war sie auch ziemlich ungezwungen. Sie hatte keinerlei weiße Streifen an ihrem leicht gebräunten, schönen Körper, muss also oft irgendwo unbekleidet in der Sonne oder einem Solarium liegen, um sich rundum gleichmäßig zu bräunen. Meinem Eindruck nach handelte es sich um natürliche Bräune durch Sonneneinstrahlung. Bei weiteren Gesprächen bestätigten sie und Lilia, dass sie und Freundinnen geheime Plätze haben, an denen sie sich häufiger unbekleidet sonnen.

Mario schlug vor, dass wir uns in der sehr guten Gelateria Zampolli, Via Carlo Ghega, 10, zur Belohnung köstliches Eis und Kaffee gönnen, wozu er uns alle einladen wollte. Das hübsche Eiscafé läuft auch im Winter gut, doch bei Sonnenschein und Wärme wie heute macht Eisessen noch mehr Spaß. Ich war schon einmal vor drei Jahren dort, kann also einfach meine Rezension von damals übernehmen, wobei die Eiskugel inzwischen zwei Euro kostet.

 

»Sie sind nicht zufällig bei Google im Schnitt mit sehr hohen 4,7 Sternen bewertet. Für 1,70 Euro pro (großer) Kugel bieten freundliche Mitarbeiter eine Riesenauswahl köstlicher Eissorten an, die absolut lecker schmecken. Viele einheimische Italiener halten Zampolli für die beste Gelateria in Triest – und die müssen es doch wissen. Wir waren jedenfalls hoch zufrieden und fanden die Preise angemessen.«

»Vielen Dank, lieber Mario.« Bedankten sich die drei Schönheiten mit lieb-frechen Küsschen und Umarmungen, die den erfreuten Alten viel entzückende Weiblichkeit spüren ließen. Wir verabredeten uns, auch am Abend wieder gemeinsam aus- und essen zu gehen. Zunächst wollten sich aber alle frisch duschen und umziehen. Meli und ich wollten zusätzlich noch eine schöne Schmuse-Siesta mit Nickerchen einlegen.

Bei der Bar-Tabac-Bar KoKo, Via Carlo Ghega, in der gleichen Straße wie das Eiscafé gelegen, deckte ich mich noch mit einem Vorrat meiner bevorzugten Marke ein. Dann fuhren wir zurück zur Villa, duschten und legten uns entspannt ins bequeme Gästebett. Ich weiß nicht, ob Meli auch einschlummerte, aber ich schlief ungefähr anderthalb Stunden, bis wir uns zum Ausgehen fertig machten.

Wärmer angezogen, da die Temperaturen nach Sonnenuntergang schnell auf deutlich unter zwanzig Grad sanken, ließen wir uns mit einem Taxi zum exquisiten, eleganten Meeresfrüchte-Restaurant KARAKTÉR Trieste, Riva Nazario Sauro, 22a, fahren. Es liegt gegenüber des Yachthafens und neben dem Parco Piazza Venezia, wo wir uns mit den anderen verabredungsgemäß trafen. Das KARAKTÉR gehört zur Top-Gourmet-Gastronomie Triests, wird auf Google im Schnitt mit sehr hohen 4,8 Sternen bewertet und ist nichts für Durchschnittsgäste. Man muss mindestens einhundert Euro pro Person einplanen, um erstklassig auf Gourmet-Niveau zu schlemmen.

 

Aber wenn man es sich leisten kann, dieses gastronomische Niveau schätzt und bereit ist, dafür mehr als üblich auszugeben, dann lohnt sich ein Besuch. Hier ein Zitat aus einer Rezension, die es sehr gut trifft: »Das Restaurant ist ein echtes Juwel! Wir hatten ein fantastisches Abendessen mit außergewöhnlich frischen Meeresfrüchten, perfekt abgestimmt mit lokalen Weinen und aromatischem Olivenöl aus der Region. Jeder Bissen war ein Fest regionaler Aromen – schlicht, elegant und unvergesslich. Ein besonderes Lob geht an das Restaurantteam, insbesondere an den Inhaber: jung, äußerst höflich, kompetent und voller toller Tipps. Seine Leidenschaft und sein Wissen machten das Erlebnis noch unvergesslicher. Ein wahrer kulinarischer Genuss!«

Das Personal ist bestens ausgebildet, sehr freundlich bemüht, aber niemals aufdringlich, und alle wissen genau, was sie tun. Auch die Weinberatung und -begleitung ist hervorragend. Alle Speisen sind frisch, von hoher Qualität und perfekt auf den Punkt zubereitet. Erfreulicherweise sind sie zwar stolz auf ihr Niveau, machen jedoch keine große Show daraus, wie man es in manchen Gourmet-Restaurants der Spitzenklasse leider erlebt. Ihr Bemühen ist darauf ausgerichtet, dass sich die Gäste wohlfühlen und ihnen exzellente, kulinarische Genüsse aufgetischt werden. Außer dienstags haben sie täglich von 12 bis 15 Uhr und an den Abenden von 18 bis 23 Uhr geöffnet.

Lou war zum ersten Mal in einem solchen Spitzenrestaurant und daher ein bisschen eingeschüchtert, insbesondere, als sie die Preise sah. Außerdem trug sie, im Gegensatz zu uns anderen, ein zwar hübsches, aber erkennbar günstiges Outfit. Aber wir bemerkten natürlich ihre Verunsicherung und überspielten diese ablenkend, bis sie sich nach vielleicht einer Viertelstunde auch lockerer benahm und die köstlichen Gaumenfreuden mit viel Genuss verspeiste. Bei einer passenden Gelegenheit fragte sie mich:

»Was meinst du, Steve? Habe ich gut genug posiert und findest du mich schön genug, um eine komplette Serie mit mir zu shooten? Ich…, also ich brauche ein neues Handy und bin knapp bei Kasse. So ein Nebenverdienst wäre mir echt sehr willkommen.«

»Aber ja, du bist sehr hübsch und hast einen wunderschönen Körper, posierst reizvoll fotogen und wärst definitiv geeignet. Also, wenn du möchtest, können wir in dem Stil von vorhin eine hübsche Serie von dir shooten. Wie viel brauchst du denn?« Lächelte ich sehr freundlich.

»Ich…, ich habe keine Ahnung, was ein Akt-Model für solch eine Fotoserie verdienen kann?«

»Für eine Anfängerin normalerweise nicht viel, aber Mario und ich helfen dir gern, dass es sicher für ein neues Handy reicht.«

Wir sprachen kurz über die Details eines »richtigen« Shootings – selbstverständlich mit Modelvertrag für Lou, damit alles seine Ordnung hat – am morgigen Tag. Dann wurden wir von einer amüsant erzählten Anekdote Marios abgelenkt, über die alle lachen mussten. Außerdem diskutierten die jungen Frauen bereits darüber, wohin wir nach dem Essen gehen sollten, um noch mehr Spaß im Nachtleben zu haben.

Die Nachtclubs und Diskotheken zum Abtanzen, wie es besonders junge Frauen lieben, öffnen alle erst um 23 Uhr oder Mitternacht und haben dann bis drei oder vier Uhr geöffnet. Deshalb besuchten wir zunächst noch die gute, originell-urige und praktischerweise nur um zwei Ecken entfernte Bar Mor Cocktail in der Via Torino, 18. So eine gute Cocktailbar wäre mir sowieso lieber als eine laut dröhnende Disco mit wildem Herumgezappel und typischerweise einer Lautstärke, sodass man sich kaum unterhalten kann. Mario wollte auch nur noch mit in die Bar kommen und von dort aus mit einem Taxi heimfahren. Diese überlauten, hektischen Nachtclubs sind in seinem Alter nichts mehr für ihn, was ich gut nachvollziehen konnte.

 

Die Mor Cocktailbar, die wir lachend und gut gelaunt nach wenigen Minuten erreichten, gefiel mir sehr gut. Dort hätte auch ich viel lieber den Abend verbracht, als in einer Disco voller schwitzender Menschen und so laut dröhnender Musik, dass man schreien muss, um auch nur einen Drink zu bestellen. Selbst in meinen wilden, jungen Jahren verstand ich nie so recht, was die Leute eigentlich an diesen Nachtclubs oder Diskotheken finden. Selbst wenn man sehr gern tanzt, was bei den meisten Frauen der Fall ist, gab und gibt es geschmackvollere Möglichkeiten, auf einer Tanzfläche herumzuzappeln. Das könnte dann sogar ich als Tanzmuffel noch gut finden.

Im Mor sind die Barkeeper wahre Künstler; jeder Cocktail ist perfekt zubereitet und hat seine ganz eigene Note. Ich blieb, wie üblich, beim Wein, womit ich schon beim Essen angefangen hatte; Mario ebenfalls. Aber die Frauen nahmen vergnügt tolle Cocktails, an denen ich mal nippte, sie probierte und alles für ausgezeichnet befand. Die meisten Cocktails kosten zwischen zehn und fünfzehn Euro, was heutzutage normal ist. Auch das sonstige Personal ist sehr freundlich, alle wissen, was sie tun, man kann leicht Leute kennenlernen und fühlt sich wohl. So muss eine gute Bar sein. Delikate Speisen haben sie auch, wie ich bei einigen anderen Gästen sehen konnte. Die Stimmung im Lokal war ebenfalls sehr angenehm.

Nachdem wir Mario verabschiedet hatten, spazierten wir in der frischen, aber milden Nachtluft zum auch nicht weit entfernten Nachtclub Dhome in der Via delle Beccherie 18. Die Eingangskontrollen waren streng, aber kein Problem für Leute wie uns, und Lilia kannte sowieso die meisten. Erfreulicherweise gibts auch einen ruhigeren Außenbereich, eine Rauchecke im Innenhof, wohin ich mich so oft wie möglich verzog, während die jungen Schönheiten heftig abtanzten; vor allem Lilia und Meli zogen viel männliches Interesse auf sich.

 

Natürlich musste ich gelegentlich auch mal ran und mit ihnen tanzen, nun ja. Geöffnet hat das Dhome Freitag und Samstag zwischen 23 und 3 Uhr; unter der Woche sind, soweit ich das mitbekam, alle Clubs und Discos geschlossen – ein Glück, würde ich dazu sagen. Okay, zugegeben, auch ich hatte Spaß, so schlimm war es also nicht. Außerdem freute ich mich für die jungen Frauen, die sehr viel Fun hatten und sich beim Abtanzen richtig austobten, wobei sie natürlich von einer Menge interessierter, männlicher Tanzfreaks umschwärmt wurden.

Bis wir in der Villa waren und frisch geduscht sehr müde ins Bett kamen, war es schon fast vier Uhr. Aber es war ein schöner Abend und eine tolle Nacht; wir hatten viel Spaß und waren dementsprechend hundemüde, aber gut gelaunt. Eng aneinander gekuschelt schliefen wir praktisch sofort ein und versanken tief im Reich der Träume… schnarch

 


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Italien, Triest, Oktober #4

 


#25.10.07- Italien, Triest, Oktober #4

Gestern saßen Mario und ich fast den ganzen Tag zusammen, um die Angelegenheit zu besprechen, weswegen ich hergekommen war. Damit Meli sich unterdessen nicht langweilt, hatte er die ebenfalls sehr hübsche, junge Nachbarstochter Lilia gebeten, mit ihr auszugehen und Sightseeing im schönen Triest zu machen. Das machte die Italienerin offensichtlich sehr gern, und ich wette, die zwei jungen, sexy-frechen Schönheiten sorgten dabei auch für reizvolle Verwirrungen in der männlichen Bevölkerung der Stadt. schmunzel

Als Journalistik-Studentin schreibt Meli gern und viel und kann auch gut mit einer Kamera umgehen. Also schlug ich vor, dass sie in der Art eines persönlichen, touristischen Reiseblogs, in ihrem persönlichen Stil darüber schreibt und einige Fotos schießt. Diesen Beitrag möchte ich hier direkt einfügen.

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Triest bei Tageslicht: Schön, aber die wahre Magie beginnt erst nach Sonnenuntergang.

Wow. Einfach nur: Wow.

Steve und Mario hängen heute wie zwei alte Römer über irgendwelchen Business-Dokumenten, was für mich die perfekte Gelegenheit war, mir Triest etwas genauer anzusehen. Mario ist charmant, aber ich sitze nicht tagelang herum und starre auf den Golf, so schön er auch ist. Glücklicherweise hat Mario die entzückende Lilia organisiert, eine Nachbarstochter, die sich sofort als meine Seelenverwandte in Sachen Dolce Vita entpuppte.

Lilia ist eine typische, temperamentvolle Italienerin – stylisch, laut und absolut ohne Filter. Nachdem wir uns mit Espresso in Marios Küche ordentlich aufgeputscht hatten, sind wir losgezogen. Es ist zwar sonnig, und die Luft ist, wie Steve schon sagte, milder als im Norden (irgendwas mit 14 bis 15 Grad Celsius), aber es zieht immer noch ordentlich, wenn du zu lange am Wasser stehst. Also: warme Jacke an, Designersonnenbrille auf und die Kamera klargemacht!

Wir haben uns erst die Altstadt (Città Vecchia) angesehen. Sie ist wunderschön, keine Frage, voller alter Häuser, schmaler Gassen und dem ganzen historischen Zeug, das man eben erwartet, wenn man in eine über tausendjährige Stadt kommt. Es ist total fotogen, aber ehrlich gesagt, tagsüber wirkt es ein bisschen verschlafen, fast wie ein Museum. Ich mag es, wenn die Stadt atmet und lebt, nicht nur posiert.

 

Lilia meinte nur, ich solle abwarten, bis die Sonne untergeht. Sie hat mir erklärt, dass die Altstadt zwar tagsüber ihren Charme hat, aber das wahre Herz der Stadt – die Eleganz, die Mode, die Energie – woanders schlägt. Und das ist genau mein Ding. Die ganze russische Melancholie muss ja nicht immer raus, oder?

Sie hat mich direkt zum absoluten Mittelpunkt gezogen: zur Piazza Unità d’Italia. Ihr müsst euch das vorstellen: Das ist der größte Platz in ganz Europa, der direkt ans Meer grenzt! Lilia nennt ihn den »Wohnzimmertisch der Triestiner«. Wir waren am späten Nachmittag dort, und die Sonne ließ die Fassaden der historischen Palazzi, die den Platz umgeben, regelrecht golden leuchten. Ich habe sofort einige Selfies gemacht, die ich meinem Freundeskreis schicken werde – ein bisschen angeben muss man ja, wenn man schon so exklusiv reist, haha. Lilia sagte, abends, wenn die Lichter angehen, sei der Platz spektakulär beleuchtet. Das glaube ich sofort; er hat etwas unglaublich Grandioses, aber trotzdem Italienisch-Leichtes.

Der Platz geht direkt in die Rive, die Uferpromenade über. Lilia meinte, das sei die Hauptschlagader für das schicke Nachtleben und die berühmte Aperitivo-Kultur. Ah, Aperitivo! Endlich reden wir über das Wesentliche! Der Aperitivo ist der soziale Ritus, bei dem man sich am späten Nachmittag oder frühen Abend trifft, um bei leichten alkoholischen Getränken (wie Aperol Spritz oder Negroni) und kleinen Snacks (Stuzzichini) den Arbeitstag ausklingen zu lassen und den Hunger bis zum Abendessen zu überbrücken.

Wir sind die Rive entlang flaniert, um uns ein passendes Lokal für den Abend auszusuchen. Es ist wirklich die perfekte Achse für elegante Bars und Restaurants. Man sieht hier alles: von den gut gekleideten Geschäftsleuten, die gerade Feierabend machen, bis zu den studentischen Cliquen. Es herrscht eine ganz besondere, leichte Atmosphäre – definitiv das Gegenteil von »verklemmt«, was ich nach der ganzen Tristesse in Russland so schätze. Die Leute flirten offen, die Mode ist top, und man spürt diese genussvolle Leichtigkeit, dieses Dolce Vita.

Ich habe Lilia ein bisschen über mein Leben in Russland erzählt, über die Diktatur und das Patriarchat. Sie hat nur mit den Augen gerollt. »Liebe Meli, du bist wunderschön, klug und ungebunden. Hier in Triest bist du in Europa, und du musst nichts verbergen oder dich bei irgendwelchen alten Männern entschuldigen, dass du einfach da bist und toll aussiehst!«

Genau das ist es, was ich an dieser südländischen Kultur mag: Selbstbewusst Frau sein wird gefeiert, nicht unterdrückt. Ich habe meine Kamera gezückt und Lilia gebeten, für mich zu posieren, aber sie hat mir nur zugewinkt und gesagt: »Mach Fotos, Meli, aber nimm vor allem die Energie auf, die hier in der Luft liegt!« Also habe ich genau das getan. Die Stimmung hier ist besser als jedes Foto.

Wir haben uns einen Tisch in einer Bar an der Rive gesichert. Lilia hat mir einen Spritz bestellt, und ich habe meinen Blog-Eintrag begonnen, während die Sonne jetzt endlich untergeht (es ist jetzt circa 18:30 Uhr). Der Himmel färbt sich orange und violett über dem Meer. Es ist unglaublich.

Ich werde später noch ein paar Stuzzichini essen und mir mit Lilia ansehen, wie die Piazza im Licht erstrahlt. Morgen ist vielleicht Shopping dran, aber heute Abend geht es nur darum, diese italienische Leichtigkeit aufzusaugen und ein bisschen zu flirten. »Denn warum sollte man diesen ganzen Sexappeal, den man hat, verstecken?« Ich liebe diesen Ort jetzt schon. Zum Abendessen verabredeten wir uns mit Mario und Steve im tollen Trapizzino Trieste, an der Via di Cavana 10b,, wohin uns die beiden Gentleman-Gauner ausführen wollten. Aber darüber soll wieder Steve in seinem Stil schreiben.

Ich hoffe, mein Beitrag hat euch gefallen,

Küsschen-Meli


 

Melis Beitrag las ich, wie erwartet, mit großem Vergnügen. Um 20 Uhr trafen wir uns in dem besagten Trapizzino Trieste. Das Lokal ist eher eine Snack-Bar als ein richtiges Restaurant, aber es ist sehr beliebt, oft brechend voll, und viele Plätze haben sie ohnehin nicht. Das Personal ist überaus freundlich, aber wenn es richtig voll ist, auch mal überlastet, sodass es mitunter etwas länger dauert, bis die Getränke und Speisen serviert werden.

Man kann sich die Speisen als eine Art aufgeschnittene Brote oder Teigfladen vorstellen, gefüllt mit allen erdenklichen italienischen Köstlichkeiten – und das zu verblüffend fairen Preisen. Schon für unter zehn Euro wird man hier satt und glücklich. So kann man viele verschiedene Sachen probieren, die im Schnitt für zwei bis fünf Euro angeboten werden, eben ganz ähnlich wie in Tapas-Bars.

Alles ist frisch, gekonnt mit Liebe zubereitet und präsentiert. Wer speziell mediterrane oder italienische Leckereien mag, wird sehr zufrieden sein. Kein Wunder, dass die Bar so beliebt ist und bei über eintausendvierhundert Rezensionen einen hohen Schnitt von 4,5 Sternen auf Google erhält. Geöffnet hat das Trapizzino täglich von zwölf bis dreiundzwanzig Uhr, am Wochenende sogar bis Mitternacht. Sehr empfehlenswert für alle, die solche Tapas-artigen Snacks und die dazugehörige, südländische Lebensart mögen. Solche Köstlichkeiten von meist guter bis ausgezeichneter Qualität bekommt man übrigens in nahezu allen Bars.

 

Typischerweise wurden die jungen Schönheiten bei unserer Ankunft bereits von den lokalen Casanovas umschwärmt, und die lockeren Gespräche ließen nicht lange auf sich warten. Lilia flirtet auf italienische, unverbindliche Art offensichtlich für ihr Leben gern. Meli, die sehr gutes Italienisch beherrscht, stand ihr kaum nach und zog mit ihrer erotischen Ausstrahlung jede Menge Interesse auf sich.

Da mein Italienisch leider miserabel ist, gaben sich alle Mühe, auf Englisch zu wechseln. Das funktionierte mal mehr, mal weniger gut, aber wir hatten riesigen Spaß, während wir uns die gemischten, delikaten Snacks teilten und dazu Drinks nahmen. Ich trank guten Rotwein und hielt mich auch nicht sehr zurück, da wir mit einem Taxi hergekommen waren und auch zurückfahren würden – ich musste also nicht ans Steuer. Ich glaube, ich erwähnte im Blog schon mal die Anekdote eines Erlebnisses, das diese sehr typisch italienische Lebensart perfekt einfängt, aber das ist Jahre her; deshalb erzählte ich sie noch einmal, und alle mussten viel darüber lachen.

Damals half ich einem Freund, alte Transit-Transporter von Deutschland bis Süditalien zu bringen. Wir fuhren nur mit kurzen Pausen am Stück durch und kamen völlig übermüdet an. Leider blieb keine Zeit zum Ausruhen oder Schlafen; ich musste sofort mit dem Zug zurückfahren. Es war Abend, und ich hoffte, in meinem altmodischen Zugabteil etwas pennen zu können, doch weit gefehlt.

Der Zug war übervoll. Drei Frauen und zwei Männer quetschten sich in mein Abteil, und obwohl sie alle Fremde waren, ging es sofort los: endloses Palaver, unverbindliches Flirten, miteinander Lachen… und natürlich halfen auch meine Erklärungen in Englisch, weshalb ich so still und müde war, kein bisschen. Für Italiener ist es nahezu unvorstellbar, dass Männer und Frauen in einem Zugabteil reisen, ohne auf typisch südländische Art miteinander zu schwätzen und zu flirten.

Ständig versuchten sie freundlich, mich ins Gespräch zu ziehen, wozu sie mehr oder weniger gutes Englisch benutzten, nur um dann sofort wieder in italienisches Geschnatter zu verfallen. Kurz gesagt, ich konnte keine Minute die Augen schließen und für mich Ruhe haben. Natürlich amüsierten sie sich auch über die sprachfaule Tedesco-Kartoffel (Deutschen), obwohl sie die Gründe für meine Übermüdung durchaus verstanden. Doch für Italiener in abendlicher Flirtlaune ist es kaum nachvollziehbar, dass ein Mann lieber schweigt und schlummern möchte, wenn er doch in einer sozialen Gruppe plaudern und mit drei Frauen flirten kann. lach


 

Zum Abschluss besuchten wir noch das Aperitivi Trieste Al Barcollo bar&pub, Via S. Nicolò, 8b, das näher an der Rive oder See-/Hafenpromenade liegt und wo wir genauso gut köstliche Snacks in Tapas-Art hätten essen können. Dort trafen wir auf Freunde von Lilia, darunter drei ebenfalls verflixt hübsche, lebenslustig-temperamentvolle junge Italienerinnen. Eine von denen flirtete amüsanterweise nicht nur allgemein auf die unverbindliche, südländische Art mit mir, sondern so direkt und gezielt, dass es fast wirkte, als hätte sie ernsthaftes Interesse an einem intimen Abenteuer – und stufte mich, den älteren Fremden, dafür als geeignet ein. schmunzel

Dort blieben wir, bis Lokalschluss um Mitternacht, und hatten viel Spaß mit guten Drinks sowie noch einem weiteren, kleinen Tapas-Snack. Gut gelaunt und angenehm angeheitert ließen wir uns von einem Taxi zurück zu Marios Villa im Vorort Contovello fahren.

Mario hat sich da ein echtes Schmuckstück gesichert. Contovello liegt nämlich dramatisch schön auf den Hängen des Karst-Plateaus, direkt über dem Golf von Triest. Wenn du hier morgens den ersten Cappuccino schlürfst, schaust du auf den gesamten Golf und die Stadt. Man fühlt sich sofort wie ein römischer Imperator – oder zumindest wie ein alter Schwerenöter, der es geschafft hat. grins

Es ist eine faszinierende Mischung: Im Kern ist Contovello ein uraltes, steinernes Karstdorf mit engen, traditionellen Gassen. Aber drumherum haben sich Leute mit dem nötigen Kleingeld ihre eleganten Villen-Träume erfüllt. Klar, die Lage und der Killerblick auf das Mittelmeer werden teuer bezahlt.

Kurzum: Contovello ist eine Top-Adresse, ein gehobenes Viertel, und wer hier residiert, hat nicht nur Geschmack, sondern auch die nötigen Euros auf der hohen Kante. Es passt perfekt zu Marios Gran Signore-Art, dass er in so einem exklusiven Nest wohnt. Ein idealer Ort, um die Dolce Vita zu zelebrieren und auf das Meer hinabzublicken.

Wir dankten der sympathischen, reizenden Lilia, dass sie sich den Tag über um Meli gekümmert hatte. Danach gingen wir uns noch leicht aufgedreht duschen. Wir machten uns bettfertig, und... nun ja, mit sofort entspannt einschlafen war nichts. Ich armer Kerl musste noch »arbeiten«, denn Meli hatte eindeutig Lust auf mindestens ein schönes Liebesspiel. Okay, zugegeben, ich auch, und es wurde ziemlich leidenschaftlich und intensiv. Erst etwas nach zwei Uhr, also nach gut anderthalb Stunden, duschten wir uns nochmals den Liebesschweiß ab und bezogen das Bett-Schlachtfeld frisch. Eng aneinander gekuschelt schliefen wir dann aber sehr schnell, wohlig müde und befriedigt ein… schnarch

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Heute hatten wir herrliches Frühherbstwetter, mit bis zu knapp über zwanzig Grad Celsius im Tagesverlauf, was uns natürlich sehr freute. Wir hatten die Vorhänge an diesem ruhigen Standort nicht dicht geschlossen und wurden kurz nach Sonnenaufgang, der derzeit hier um sieben Uhr elf ist, von bereits wärmenden Sonnenstrahlen geweckt und malerisch beleuchtet. Etwas zu lachen für gute Laune gab es auch schon so früh.

Wie üblich oder meistens schliefen wir nackt. Meli hatte ihren wunderschönen »Prachtweib«-Körper gerade aufgedeckt, um seitlich aus dem Bett zu steigen… da klopfte es höflich. Ganz automatisch und reflexartig rief ich »Herein«, und Mario kam durch die Tür, gekleidet in altmodischer Gentleman-Art: in einem dicken, seidenen Schlafanzug mit ebensolchem, buntem Hausmantel darüber und Halstuch. Selbstverständlich verschlang er sofort hocherfreut Melis höchst reizvolle Nacktheit mit den Augen, was diese nicht im Geringsten beschämte. Sie entstieg dem Bett in strahlend natürlicher Schönheit selbstbewusst und völlig locker, wie Aphrodite den Meeresfluten, wohl wissend, wie sehr ihr unbekleideter Anblick jedem Mann gefallen musste.

 

»Oh, scusa mille, bellezza Meli,« lächelte der alte Gran Signore galant, der früher garantiert auch etliche junge Geliebte hatte. »Hätte ich geahnt, welch Wunderbares es hier zu sehen gibt, wäre ich schon früher erschienen. Wenn ich das so direkt sagen darf: Du bist wunderschön, Meli, und ich danke dir von Herzen, dass du mich mit diesem entzückenden Anblick so selbstlos beschenkst.«

»Ahaha… ihr Gentleman-Gauner seid einfach zu köstlich. Der Spruch hätte auch von Steve kommen können!« Entschwand sie völlig locker und sichtlich erfreut, so sehr zu gefallen, ins Badezimmer.

Als schöne, junge Frau ist sie natürlich allgemein daran gewöhnt, von Männern angestarrt zu werden, und als Model, das auch gern ungeniert schöne Aktaufnahmen macht, stört es sie überhaupt nicht, von Männern völlig nackt gesehen zu werden. Im Gegenteil: Wie die meisten wirklich guten Models, die das nicht nur für Geld machen, sondern ziemlich exhibitionistisch gern posieren, genießt sie es als Frau schön zu sein, bewundernd angeschaut und begehrt zu werden.

Was sie jedoch ganz und gar nicht mag, ist, wenn Dummköpfe dann glauben, sie sei ein »leichtes Mädchen« und einfach zu haben. Oder wenn auf solch »kribbelnde« Situationen wie diese gerade dämliche, primitive Anmache und proletenhaft-schweinische Sprüche kommen. Aber wenn Gentlemen wie Mario oder ich ihren Anblick männlich genießen, ihr galante Komplimente machen und selbstverständlich niemals unerwünscht aufdringlich werden, dann empfindet sie das als angenehm und genießt diese reizvollen Momente mit fraulichem Stolz genauso, wie wir Männer ihren Anblick genießen.

»Madonna, du bist ein glücklicher Mann, Steve! Ich wollte nur schauen, ob ihr schon wach seid und wir gleich frühstücken können. Gestattest du mir, Meli zu fragen, ob sie auch mir mal als Model posiert?« Zwinkerte Mario verschmitzt und musste sich zusammenreißen, um seinen Blick von der Badezimmertür abzuwenden und mich anzuschauen.

»Das ist eine, pardon, etwas dumme, überflüssige Frage, wo wir uns doch schon so lange kennen. Meli ist eine selbstständige Frau und nicht mein Besitz, also kannst du sie selbstverständlich alles fragen, was du für angemessen hältst… und ich schätze, sie würde gern mal mit dir shooten, weil du ein Gentleman-Gauner von der Sorte bist, den viele Frauen mögen. Aber das alles weißt du doch selbst genau.«

»Gewiss, lieber Steve, ich wollte nur höflich sein und die Formen wahren. Immerhin ist sie als deine Begleiterin hergekommen. Madonna mia, gibt es etwas Schöneres auf dieser Welt als schöne, reizvolle und kluge Frauen?«

»Ja, schöne, kluge und ungeniert nackte Frauen, hoho!« Gluckste ich amüsiert, worauf wir männlich komplizenhaft grinsten. Im Ernst: Nicht zufällig nennt man schöne, erotische Aktfotografie die »Königsdisziplin« für Fotografen. Es gibt sehr viel Schönes zu fotografieren: Landschaften, Pflanzen, Tiere, Sternenhimmel, eine faszinierende Aurora Borealis, Architektur und so weiter. Jedoch sind das im Grunde nur Objekte, denen es gleichgültig ist, ob man sie fotografiert oder nicht.

Nur bei der Fotografie von Menschen, seien es Männer oder logischerweise meist Frauen, interagiert man auch mit der aufgenommenen Person, und das macht es zu etwas ganz Besonderem; insbesondere bei sinnlich-erotischen Akten. Genau deshalb gibt es so wenige an sich und fototechnisch gute (Hobby-)Fotografen, die es jemals schaffen, auch in der Akt-Fotografie wirklich gut zu werden. Denn dazu bedarf es erheblich mehr Fähigkeiten, als nur im technischen Sinne großartige Fotos zu produzieren. Mal ganz abgesehen von all den geilen, meist älteren Säcken, die ihre angebliche Fotografie-Leidenschaft nur vorschieben, um auf diese Art schöne, junge Frauen nackt zu sehen, ihnen nahezukommen und leider auch manchmal zudringlich zu werden.

Bald darauf frühstückten wir mit viel Genuss und der klassischen Freude von Italienern, gemeinschaftlich zu speisen, dabei angeregt zu plaudern und gemeinsam delikat zu schlemmen. Mario sprach Meli sehr charmant auf seinen Wunsch an, sie in ganzer, natürlicher Schönheit fotografieren zu dürfen, und wie erwartet wollte sie das gern tun. Aber nun wollten wir zunächst das angenehme Wetter genießen, und Mario freute sich darauf, vor allem Meli stolz seine schöne Stadt zu zeigen. Er ist zwar kein Triestiner, nicht hier aufgewachsen, lebt aber schon viele Jahrzehnte überwiegend hier. Wenn ich mich recht erinnere (es ist schon lange her, dass er es mir erzählte), wuchs er irgendwo in der Mailänder oder Turiner Region auf.


 

Wir besuchten zunächst die Fontana di Montuzza auf dem kapitolinischen Hügel von Triest, dem San Giusto, ganz in der Nähe der westlichen Bastion der Festung. Man gelangt eine lange Treppe bis zu dem Brunnen auf dem Berg hinauf – die Scala Dei Giganti, die von der Via Silvio Pellico heraufführt. Von oben hat man eine großartige Aussicht über Triest, und dort kann man auch schön spazieren gehen. Unter dem Hügel und der Scala Dei Giganti (oder Giants Staircase auf Englisch, Riesentreppe auf Deutsch) führt der Galleria Scipione De Sandrinelli Straßentunnel malerisch von einem Stadtteil zu einem anderen, was mich ein bisschen an Heidelberg erinnerte.

Dort besuchten wir auch das Kunstmuseum Lapidario Tergestino, wo in die Felsen gehauene und gemauerte Katakomben als Ausstellungsräume dienen. Die Keller des Bastione Lalio präsentieren das römische Triest, genannt Tergeste: Die Ausstellung zeigt einhundertdreißig Steindenkmäler aus dem kapitolinischen Bereich, den heiligen Gebäuden, dem Theater und der Nekropole. Raum A umfasst einige der berühmtesten Ehrendenkmäler, darunter die Inschriften, die an den Stadttoren zum Gedenken an den Bau der Mauern und Türme und die Basis des Reitdenkmals des Mitbürgers Lucio Fabio Severo, der Senator in Rom war, angebracht sind.


 

Es folgt Raum B, in dem die kaiserlichen Inschriften gesammelt werden, und der an die Eingriffe zur Errichtung öffentlicher Gebäude in der Stadt erinnert. Nebenan sind die Materialien der Zivilbasilika ausgestellt, deren archäologische Überreste noch auf dem Platz am Fuße der Burg sichtbar sind. Im Raum C gibt es die Grabdenkmäler, unterteilt nach Herkunft: Sie umfassen Bereiche, Stelen, Steine, Urnen und Sarkophage, die an die Namen der alten Tergestini erinnern. Der Abstieg nach Raum D ermöglicht es, die Mosaike zu entdecken, die aus der luxuriösen maritimen Villa entlang der Küste in der Nähe von Barcola stammen. Sie dokumentieren den raffinierten Geschmack der reichen Besitzer, die die kaiserlichen Villen imitieren wollten.

Dort oben gibt es noch viel mehr zu sehen, aber jetzt war schon wieder Mittagszeit, und wir begaben uns nach unten, um in einem guten Restaurant zu speisen. Mario führte uns zur guten Cemût - Piccola osteria furlana, Via dei Capitelli, elf, wo wir bei dem schönen, milden Wetter sogar auf der Terrasse speisten. Wir wählten absichtlich sehr leckere, aber nicht so üppige Speisen, mit einem Glas guten Wein plus Mineralwasser, ohne Vor- oder Nachspeisen. Seit Monaten will ich abnehmen und in Richtung neunzig Kilogramm oder darunter kommen, was bei meinen fast einhundertneunzig Zentimeter Körpergröße angemessen wäre. Stattdessen bin ich von dreiundneunzig Kilogramm wieder auf fünfundneunzig Kilogramm hochgerutscht, woran natürlich all die äußerst köstlichen Schlemmereien schuld sind, mit denen ich ständig verführt werde. Da helfen auch viel körperliche Betätigung, tolle Liebesspiele und allgemeine gute Fitness wenig. Seufz

 

Das Cemût wird auf Google im Schnitt mit angemessenen, guten 4,5 Sternen bewertet, und noch ein bisschen höher wäre auch okay. Der Service ist sehr freundlich, flink, gut organisiert und ausgebildet. Die Speisen sind delikat und gekonnt zubereitet, das Ambiente und die Umgebung sind gemütlich, und es geht ruhig zu. Nicht so laut und hektisch wie in manch anderen Lokalitäten, wohin es mehr Touristen treibt. Die Preise sind auch sehr angemessen, für heutige Verhältnisse sogar geradezu günstig. Mit einem Getränk plus Kaffee nach dem Essen kann man bereits für unter zwanzig Euro lecker satt werden. Geöffnet haben sie wochentags von zwölf bis vierzehn Uhr dreißig und siebzehn Uhr bis Mitternacht; samstags und sonntags von elf Uhr bis vierundzwanzig Uhr.

Wieder oben schauten wir uns die Ancient Columns of San Giusto, das Romanische Forum und das St. Justus Castle, sowie die Cattedrale di San Giusto Martire an. Über alles könnte man mehr schreiben und sich länger dort aufhalten, um sich alles anzuschauen. Doch ich bemerkte, dass es für den alten Mario, auch wenn er noch recht fit ist, ein bisschen viel und anstrengend wurde. Ich habe es gar nicht genau im Kopf, aber er müsste mittlerweile in seinen Siebzigern sein oder Ende Sechzig. Es war natürlich falscher, aber verständlicher Stolz; sicherlich auch wegen und vor Meli wollte er das nicht von sich aus ansprechen. Auch wenn er ein galanter Gentleman ist, steckt fraglos italienischer Machismo in ihm, und Männer gestehen Schwäche nicht so gern ein. Jedenfalls schlug ich gegen sechzehn Uhr dreißig vor, dass wir zurück zu seiner Villa fahren und eine Siesta einlegen, bevor wir am Abend noch einmal ausgehen. In Wahrheit wollte ich ihn dann »unauffällig« überreden, doch lieber daheim zu bleiben und sich auszuruhen, falls Meli und ich noch etwas Nightlife erleben wollen.






 

Abgesehen davon, hatte auch ich Lust auf eine schöne, sinnliche Schmuse-Siesta mit Nickerchen, denn wegen unserer Liebesaktivitäten der letzten Nacht hatten wir weniger als fünf Stunden Schlaf. Meli ist natürlich energiegeladen jung genug, um selbst tagelang mit wenig Schlaf durchzumachen und das aufregend zu finden, doch auch sie freute sich auf eine Siesta. Mario ist clever genug, um mein Manöver zu durchschauen, nahm das aber mit verschmitzt dankbarem Lächeln gern an und stimmte ohne Umstände zu.

Kurz vor Sonnenuntergang um achtzehn Uhr einunddreißig versammelten wir uns auf der Terrasse und genossen die letzten, wärmenden Sonnenstrahlen mit einem Aperitif. Laut Vorhersage sollten auch die nächsten Tage sehr schön sonnig, mit zwanzig bis vierundzwanzig Grad Celsius, werden. Doch nachts sinken die Temperaturen rapide und fallen unter zehn Grad, man sollte sich also selbst im milden Mittelmeerklima ausreichend warm anziehen. Meli schmunzelt natürlich darüber, denn sie ist eisiges, russisches Festlandklima gewohnt und typisch Russin, im Vergleich zu uns Mittel- und Südeuropäern, relativ kälteresistent.

 

Auch sie hatte mit weiblichem Einfühlungsvermögen erfasst, dass der Tag ein bisschen viel für den alten Mario war. Typisch gastfreundlicher Gran Signore hätte er uns, vor allem Meli, auch gern am Abend ausgeführt. Doch sie gab ihm charmant zu verstehen, dass wir doch gemütlich in der Villa speisen, nicht zu spät schlafen gehen und dann morgen mit frischen Kräften weitermachen könnten. Natürlich durchschaute er ihr raffiniertes Manöver, nahm es aber ebenso dankbar und freundlich an, wie meines vorhin.

»Vor dem Essen, können wir noch ein bisschen shooten, lieber Mario,« meinte sie so fraulich verlockend, wie alles wirkt, was sie tut, und das war natürlich ein perfektes, unschlagbares Argument. Genau das wünschte er sich doch sowieso sehr: Melis Anblick in natürlich-nackter Schönheit ausgiebig zu genießen und zu fotografieren. Also stimmte er begeistert zu, und ich ließ die beiden machen, setzte mich selbst noch an den Laptop und erledigte online ein bisschen Routinekram. schmunzel

 

Aber vorher telefonierte Mario noch schnell und lud, um uns etwas mehr Unterhaltung zu bieten, ein paar Freunde oder Nachbarn zum gemeinsamen Abendessen ein, wie es Italiener so lieben. Vier konnten sich so kurzfristig freimachen und sagten zu, gegen zwanzig Uhr zum gemeinschaftlichen Schlemmern und Plaudern zu erscheinen. Wie sehr sich Mario als Gastgeber um seine geschätzten Gäste bemüht, zeigte sich auch in der Auswahl der Abendgesellschaft.

Es erschienen ein Literaturprofessor und ein regional recht bekannter Journalist, welche sich besonders mit Melis Talenten als Journalistik-Studentin befassen und mit ihr darüber reden sollten. Außerdem eine hochgebildete, intelligente Kunstmäzenin in Marios Alter, eine ganz reizende Dame mit scharfem Verstand, sowie zur noch jugendlichen Aufheiterung die hübsche Nachbarstochter Lilia, quasi als ähnlich junge, weibliche Unterstützung für Meli. Lilia erschien in einem verflucht sexy-kurzen, schwarzen Abendkleid auf hochhackigen Schuhen, das ihre – ähnlich wie Melis – prächtigen fraulichen Formen betonte und zur Geltung brachte.

Die italienisch temperamentvolle Tochter ebenfalls reicher oder zumindest vermögender Eltern, genießt erstklassige Schulbildung, ist sehr clever und kann daher mit typischer, jugendlicher Selbstüberschätzung auch in intellektuellen Kreisen gekonnt parlieren. Dass sie dabei, wie es bei jungen Menschen nun mal üblich ist, manchmal etwas übers Ziel hinausschießt und meint, alles besser zu wissen als die Alten, ist in diesem Alter völlig normal und keineswegs schlimm – zumal sie es immer auf charmante und nie nervend besserwisserische Art tut. 

 

Offensichtlich bewegt sie sich nicht nur gern im Kreise von gleich- oder ähnlich jungen Menschen, sondern hat auch viel Spaß daran, mit wesentlich älteren Wortgefechte zu führen; insbesondere, wenn sie nicht allein die Jüngste ist, sondern kluge, weibliche Unterstützung wie Meli hat. Wie es sich für eine italienische Abendgesellschaft im Haus eines Gastgebers gehört, war Mario selbstverständlich der respektierte Hausherr und Wortführer. Aber er und wir anderen ließen vergnügt gern zu, dass Lilia und Meli quasi das Kommando übernahmen und die Themen zumindest zeitweise bestimmten.

Geschlemmt wurden äußerst köstliche, delikate Räucherwürste, Schinken- und Käsesorten mit gutem Bauernbrot, Salzbutter oder hochwertigem Olivenöl, plus typischen Beilagen wie Tomaten, Oliven, Peperoni, Artischockenherzen und so weiter. Wenn man in Italien, noch dazu im Hause eines reichen Gourmets, von solchen Speisen spricht, ist das natürlich absolut nicht vergleichbar mit der Durchschnittsware, die man in Deutschland in Supermärkten bekommt. Beispielsweise schmecken diese Tomaten wirklich intensiv nach Tomaten, haben eine Farbe und Konsistenz, wie man es in nördlicheren Ländern kaum bekommt. Ähnliches gilt für die Oliven, Peperoni und sonstigen Beilagen, Würste, Schinken und Käse – alles von erstklassiger Qualität.

Wieder mal angeregt guter Laune und angenehm leicht angeheitert von exzellenten Weinen, kamen wir doch erst deutlich nach Mitternacht ins Bett. Nur einmal, aber ausgiebig liebten wir uns, duschten uns schnell frisch und schliefen gegen ein Uhr dreißig wohlig müde ein. Morgen wollten wir in Ruhe ausschlafen und erst später einen Ausflug im schönen Frühherbstwetter machen. Wir haben ja keine Eile und noch genug Zeit, bis ich als Nächstes in der »ewigen Stadt« Rom sein muss. Trotzdem bedauere ich immer, dass die Zeit doch zu kurz ist. Allein hier in Triest könnte man Jahre verbringen und hätte immer noch nicht alles gesehen und erkundet. Ganz zu schweigen von einer uralten Stadt wie Rom, wo du auch nach zehn Jahren intensiver Erkundungstouren nur einen kleinen Teil von all dem gesehen hast, was man dort entdecken kann.

 

 

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