Sailing, Saltlife, Karibik, St. Vincent & Grenadines, Bequia

 


#22.09.14 Sailing, Saltlife, Karibik, St. Vincent & Grenadines #02

Boat & Crew>>>

Erst der am Morgen obligatorische Sprung in die Meeresfluten; dabei zwei kreischende und prustende, entzückend nackige Meeresnymphen ums Boot jagen. Tropfnass zurück an Bord klettern, ein bisschen abtrocknen, den Rest Wind und Sonne überlassen und aufs Frühstück vorbereiten. Dazu die immer noch lachenden und kichernden frechen Crew Nackedeis streng anfunkeln und sie mit scharfen Befehlen unter Deck in die Galley scheuchen, damit sie gefälligst ihren Job machen und seine Herrlichkeit den Kapitän, mit gutem Futter versorgen. *breitgrins*

Bestens gelaunt stärkten wir uns mit lecker Futter, zogen dann sozusagen bedauernd Klamotten an, gingen Anker auf und verlegten das Boot an einen Anlegesteg in der Marina. Lyn und Dimi blieben an Bord und werden die Tanks mit Diesel füllen. Kathi und ich machten uns schon mal auf den Weg, um wie es auf englisch heißt „Provisioning“ zu erledigen; also das Einkaufen von Massen an Vorräten für eine Yacht. Immer wieder verblüffend was da alles zusammenkommt, wenn man sich mit der Einkaufsliste auf den Weg macht.

Im kleinen aber recht gut sortierten Supermarkt „Toney's Mini Mart“, nur wenige hundert Meter entfernt, bekommt man zu normalen Preisen so ziemlich alles an haltbaren Verbrauchsgütern, die man an Bord so braucht. Frisches Obst, Gemüse und Fleisch wurden etwas später von Verwandten und / oder Freunden des superfreundlichen Marina Mitarbeiters, ganz frisch geerntet oder geschlachtet, aus dem Hinterland zum Anlegesteg gebracht… und das zu noch mal günstigeren Preisen. Ein Angebot von ihm, das wir doch gerne angenommen hatten.

Keine Ahnung wie genau die Zusammenhänge sind, geht mich ja auch nichts an, aber das klappte wie versprochen und für diese Leute sind es erfreuliche Nebeneinnahmen und Bargeld das ihnen von mir direkt in die Hände gedrückt wurde. Gut für die vermutlich nicht gerade reichen Einheimischen, praktisch für uns und was sie anschleppten war auch tatsächlich alles eindeutig von guter Qualität ganz frisch.

Bis wir diese Massen ordentlich an Bord verstaut hatten, war es schon wieder Mittag und wir ganz schön verschwitzt. 617 Liter Diesel waren ebenfalls getankt und uns verlangte es dringend nach einer Erfrischung im Meer; aber bitte nicht in dämlichen Badeklamotten! Also fuhren wir mit dem Mietwagen zu dem Sandstrand, wo wir schon mal lustigen Nacktbadespaß genossen hatten. Von Land aus war der leider gar nicht so leicht zu erreichten, mussten wir feststellen. Es erforderte eine recht steile Klettertour über abfallende Klippen, um nach unten ans Meer zu kommen. Egal! Nix wie runter, raus aus den Klamotten und rein in die herrlichen Fluten! *grins*

Hunger hatten wir inzwischen natürlich auch wieder, deshalb blieben wir nicht lange und fuhren bald weiter. Wir fuhren zum hübschen French Verandah>>> im Mariner Hotel, 4RJ2+V5R, Villa Stretch, Arnos Vale, dass zu den etwas besseren Restaurants gehört, aber auch kaum über 4 Google Sterne Niveau erreicht; und das obwohl es sich französisches Restaurant nennt. Was kulinarische Genüsse angeht, muss man leider sagen, macht sich doch deutlich negativ der englische Einfluss als ehemalige Kolonie bemerkbar.

Die Insel wimmelt von Bars, Pubs, Restaurants, Grills usw., oft mit amüsanten Namen wie „J-Dee“, „E-Jay, D'KLINIK und ähnlichen Verballhornungen in Pidgin Englisch. Es kann lustig sein und Spaß machen, sich dort unter überwiegend Einheimische zu mischen, etwas zu essen oder zu trinken. Aber die allermeisten dieser Lokale bewegen sich auf dem Niveau von Kantinen oder Schnellimbissen, Fast Food Ketten usw., sind bestenfalls in die Google Kategorie zwischen 3 bis 4 Sternen einzuordnen.

In klassisch- englischer Tradition für ausgebeutete Arbeiter hauptsächlich dazu da, um die Leute schnell mit viel billigen „Heiß & Fettig“ Kalorien, Hähnchen, Pommes, Schweinefleisch, Fish & Chips, zugekleistert mit viel Mayonnaise, Ketschup usw. satt zu füttern, damit sie am nächsten Tag wieder genug Kraft zum arbeiten haben. Auch und zum austoben der Unterschicht mit Alkohol, damit sie sich nicht gegen die herrschenden Ausbeuter auflehnen.

Dementsprechend sehen auch sehr viele Einheimische, insbesondere Frauen aus. Unförmig vollgefressen mit nicht besonders gesunder Nahrung fett und noch fetter, sobald sie aus dem Teenager Alter raus sind. Das mag jetzt gemein unfreundlich klingen, ist aber nicht bös gemeint und leider nur eine zutreffende Beschreibung der Realität. Und das obwohl sie auf einer tropischen Insel leben, wo die Natur sehr üppig sprießt und gedeiht, gesunde Nahrung im Überfluss produziert. *seufz*





 

Typischerweise und dazu passend, wird die fettige Fast Food Nahrung oft auch auf und mit Plastikgeschirr verkauft, was natürlich alles achtlos im Müll landet, die Natur und das Meer verschandelt. Überhaupt wird sehr wenig Rücksicht auf die Natur genommen, wie man es leider ebenfalls in vielen Drittwelt- Ländern beobachten kann. Am schlimmsten verdorben sind die Einheimischen meist in den ehemals Angelsächsisch dominierten Kolonien; die Franzosen waren diesbezüglich etwas besser.

Nun ja genug davon. Auf dem Rückweg gaben wir den Mietwagen ab, spazierten zur Marina und nahmen im dortigen Café Soleil noch einigermaßen guten Cafe. Ich zahlte die Rechnung der Marina, fürs anlegen und tanken, dann gingen wir an Bord und legten wieder ab. Zur Insel Bequia und dem geplanten Ankerplatz in der Friendship Bay, sind es kaum 11 Seemeilen; bei 12 bis 18 kn Wind aus OzN dürften wir also schon nach anderthalb Stunden Segelspaß dort ankommen.

Sehr vergnügt machten sich die Hübschen schnell wieder nackig und hockten sich mit über Bord baumelnden Beinen auf die Leeseite. Die Yacht kam ordentlich ins laufen, mit bis zu 8 kn und je nach auftreffenden Wellen von der Luvseite, auch guter Lage. So bekamen sie erfrischende Spritzer  und gelegentlich auch kräftige Duschen Seewasser ab, lachten dazu und hatten eindeutig Spaß auf diesem kurzen Segeltörn. *schmunzel*

 


Gegen 17 Uhr liefen wir in die schöne Friendship Bay, am Südende von Bequia ein. Koordinaten: 12°59.4'N, 061°14.15'W. Es erinnert im viel kleineren Format geografisch ein bisschen an den Stiefelabsatz von Italien. An der Ostseite der Bucht kann man bei normaler Passat Wetterlage ganz gut ankern; meist mit ein bisschen Schwell von den Atlantik Rollern, die im Großteil der Bucht starken Schwell verursachen können. Dafür ist es hier was ankernde Yachten betrifft meist wesentlich ruhiger, als in der von den allermeisten Yachties angesteuerten Admiralty Bay, mit dem Hauptort Port Elisabet; diese gehört zu den beliebtesten und beeindruckendsten Naturhäfen der Karibik, ist daher oft übervoll mit Yachten die einen Platz suchen.

Die „Insel der Wolken“, wie die Kariben Bequia nannten, ist mit 18 km² die größte der vincentinischen Grenadinen. Im 19. Jahrhundert lag hier das Zentrum des karibischen Walfangs. An jene große Zeit, als die Walfänger ausliefen und Bequia obendrein berühmte Bootsbauer beherbergte, erinnert das „Whaling & Sailing Museum“ in Bequias Hauptort Port Elizabeth. Die kleine Stadt an der malerischen Admiralty Bay, seit Jahrzehnten schon beliebter Anlaufpunkt für „Yachtsmen“ aus aller Welt, ist der touristische Mittelpunkt der Insel. Es ist nicht allein Port Elizabeth`s windgeschützter Naturhafen mit der nötigen Tiefe und klarem Wasser, der ihn zu einem der besten Häfen in der Karibik macht, auch die Strände halten mühelos dem Vergleich mit prominenten Beaches der Region stand. Und das sind die schönsten: Princess Margaret Beach, Lower Bay, Friendship Bay – alle von Palmen gesäumt und mit puderigem Sand „ausgelegt“, wo es sich herrlich sonnenbaden, schwimmen und schnorcheln lässt. Und an der rauen Ostküste liegen vom Wind gepeitschte Strände – ein ideales Ziel für ausgiebige Picknicks und für Mutige, die sich in die aufgewühlte See stürzen oder surfend über ihre Kämme hinweg gleiten.

Wir ankerten auf knapp 4 m Tiefe im kristallklaren Wasser und der Delta hielt gut im sandigen Grund, nachdem wir ihn mit voll zurück eingegraben hatten. Am Nordost Ufer gibt es einen Dinghy Dock Anlegesteg, den man eigentlich gar nicht unbedingt braucht, aber OK er schadet auch nicht. Soweit ich die Wassertiefen bisher überblicke, könnte man sogar mit der Yacht am Steg anlegen, schätze ich mal. Werde mich mal umhören, ob das erlaubt und sicher genug ist oder es dort bei Ebbe zu flach wird, respektive messe es selbst nach. Vielleicht auch nicht, denn ich ankere sowieso lieber in der Bucht, als an einem Steg anzulegen.

An unserem Platz rollte das Boot nur wenig, trotzdem brachten wir auch die Flopper Stopper aus… und jumpten dann gleich jauchzend nackig ins Meer. Es ankerten zwar einige andere Yachten in der Bucht, eine kaum 50 m entfernt, aber das war uns schlichtweg egal. Sollte sich wirklich irgendein dämlich- verklemmter Moralapostel an unserem natürlich Badevergnügen stören, könnte er sich ja beschweren oder so. *grins*

Da ich über die Strömungsverhältnisse hier noch nicht gut bescheid wusste, schwamm ich nicht hinaus aufs Meer. Aber die schöne Bucht bietet ja genug Platz, um sportlich schwimmend zu powern, Kalorien zu verbrennen und mich in Form zu halten. Dimi machte auch mit, während die Hübschen nur vergnügt ums Boot herum plantschten.

Am Abend schmissen wir den Weber Reling Grill an, was Dimi als Grillmeister übernahm, während die Frauen Beilagen für den köstlichen Grillgenuss von vorhin gekauftem, frischem, gebratenem Fleisch zubereiteten. Ich nutzte meine Kapitäns Privilegien und schaute mit provokant- lustigen Bemerkungen nur zu, wie die Anderen schufteten. Dabei ab und zu mal auf eine frech wackelnde, nackige Pobacke der Girls patschen, zärtlich natürlich, vertrieb mir angenehm die Zeit. *lach*

Nein ich arbeitete unterdessen an der Navi Station am Laptop, zeichnete das Logbuch mit den Törn Einträgen ab, schaute nach Mails usw. Halt der typische Routine Planungskram eines Skippers, sowie meinen persönlichen und geschäftlichen Angelegenheiten. Dann wurde köstlich geschlemmt, der Grillduft von oben lies mir schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wir nahmen dazu Wein, auch ein paar Drinks wie selbst gemixte, ziemlich starke Cocktails, plauderten, lachten, hatten Spaß zusammen… und ließen den Tag in der lauen, romantischen, nächtlichen Karibikluft gemütlich ausklingen, gingen schon vor 23 Uhr schlafen. *schnarch*






 

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Lyn war mit mir als erste wach und genoss die Morgensonne mit der lauen Passat Brise an Deck. Ich murmelte noch leicht verschlafen nur einen kurzen Morgengruß, patschte ihr im vorbei gehen sanft auf den knackigen Po und sprang schnurstracks in die erfrischenden Meeresfluten. Definitiv die allerbeste Art um morgens munter zu werden! Mit fast 30° war das Wasser im Moment sogar wärmer als die ganz milde Luft, mit 28 – 29° und aktuell auch nur schwachem Passat aus OzN. Zwecks Fitness kraulte ich sportlich quer über die Bucht bis an den Strand, wo ich vor dem zurück schwimmen kurz pausierte.

Eine in ihrer bunten Fremdheit mit amüsanten Formen geradezu wie ein außerirdisches Wesen ausschauende Krabbe, bestaunte mit lustigen mich genau im Blick behaltenden Stielaugen den tropfnassen Meersgott, zeigte ansonsten aber keinerlei scheu. Gut das ich das Handy in einer Wasserdichten Tasche um die Hüften geschnallt dabei hatte und so ein Pic schießen konnte. Ist es nicht fantastisch und zum Staunen, was Natur und Evolution für unglaubliche Formen an Leben erschaffen hat? Das Tier sieht doch wirklich aus wie ein Außerirdischer von einer völlig fremden Welt.

Ich wünschte auch der hübschen Krabbe einen guten Morgen und schwamm grinsend zurück zum ankernden Boot, um welches die Anderen inzwischen auch munter plantschten. Ach ja, so fühlt sich das Leben doch angenehm an! Kurz plantschten wir noch lachend, dann kletterten wir in unseren Adam und Eva Kostümen tropfnass an Deck, trockneten uns ein bisschen ab und machten uns an die Vorbereitungen für ein kräftiges Frühstück.

Dimi überprüfte schon mal die Pressluftflaschen und seine Tauchausrüstung, denn er wollte danach wieder ein Stück des Unterwasser liegen Rumpfes von Muscheln und sonstigem Bewuchs reinigen. Er geht da nach einem eigenen Plan vor und macht das nicht wie es sonst meist getan wird, in einer jährlichen, großen Aktion, sondern regelmäßig und verhindert dadurch, dass sich überhaupt viel Bewuchs am Rumpf festsetzen kann, was dann sie Segeleigenschaften und die Bootsgeschwindigkeit verschlechtern würde.

Ich setzte mich nach dem Essen zunächst an den Laptop, rief Mail, Nachrichten usw. ab, um zu schauen was los ist. Erfreut nehme ich schon seit Tagen die Nachrichten aus der Ukraine zur Kenntnis, wo die ukrainische Armee große Erfolge und Rückeroberungen von durch die mörderischen Russen besetztem Land feien können. Erstaunlich was ein im Vergleich zu Russland so kleines Land, mit nur wenigen modernen Waffen doch erreichen kann. Ein total korrupter Mafia Staat wie Russland, hat offensichtlich und typisch für solche Systeme, trotz der jährlich hunderten Milliarden Einnahmen durch Rohstoffverkäufe, ebenso eine völlig korrupte, nicht gut funktionierende Armee. Selbst in Russland mit seinem brutal diktatorischen Unterdrückungssystem, mehren sich langsam doch die sehr kritischen Stimmen über diesen Krieg und Putins mörderische Befehle ihn überhaupt angefangen zu haben.

Später setzte ich mit Kathi im Tender an Land über, wo wir uns ein bisschen umschauen wollten. Dimi war mit weiteren Wartungsarbeiten auf dem Boot beschäftigt und Lyn leistete ihm Gesellschaft. Wir hatten leichte Freizeitkleidung an, denn es gibt einige Besiedelung rund um die schöne Bucht und wir wollten natürlich kein Aufsehen erregen oder Moralvorstellungen verletzen, wenn wir da nackig rumlaufen. Es gibt nur wenige, kleine Abschnitte, wo man es riskieren kann auch nackig ans Ufer zu gehen. Immer wieder ärgerlich diese gesellschaftlichen Konventionen beachten zu müssen, wo gerade in so tropisch warmen „Paradiesen“ Nacktheit doch eigentlich das Natürlichste von der Welt sein sollte. *seufz*

Nun ja so ist das halt und sind locker- ungeniert freizügig sich am liebsten wie Nudisten bewegende Menschen wie wir daran gewöhnt. Und um ehrlich zu sein ist es in manchen Situationen auch durchaus angenehmer, angebrachter oder sinnvoller, Kleidung zu tragen. Ich oder wir sind ja auch keine sozusagen fanatischen Nudisten oder so. Eigentlich wundert es mich nur immer wieder, dass die übergroße Mehrheit der Menschen bezüglich völlig natürlicher Nacktheit so… sagen wir mal höflich „merkwürdig“ reagiert.

»Oh schau nur!« Lächelte Kathi und zeigte auf einen schönen Regenbogen. In einiger Entfernung auf See muss es einen tropischen Regenschauer gegeben haben, der diesen verursachte. Aber er hielt nur wenige Minuten und löste sich schnell wieder auf. »Ach ich LIEBE die Tropen! So schön, so bunt, so angenehm warm.« Seufzte sie in etwas romantischer Stimmung bei mir untergehakt.

»Ja es ist einfach schön!« Nahm ich sie sanft in den Arm, streichelte über ihren Rücken und verzichtete auf typische „Steve Realismus“ Bemerkungen der Sorte, welche erklären das aber auch hier nicht immer alles schön ist. *grins*

»Dieses wie ihr es nennt Sailing Saltlife, könnte ich noch ewig weiter machen.«

»Ewig ist aber verdammt lange Kathi.« Grinste ich amüsiert aber freundlich.

»Ach Duuuu… hihi.«

»Ach ich? Nein schon gut, ich verstehe dich natürlich sehr gut und liebe dieses Leben ja auch sehr..« Lächelte ich.

»Hast du das früher echt jahrelang gemacht? Nur auf Yachten gelebt und so?«

»Ja tatsächlich und am liebsten würde ich es wieder, weitere Jahre lang so machen.«

»Du Glücklicher…« schmiegte sie sich leise seufzend seitlich an. Kathi liebt auch ihre Heimat sehr, wie die meisten Russen und Ukrainer, die als sehr vom Festland geprägte Binnenländer oder Landratten und wegen der Jahrhunderte langen Lebensumstände in ihren Kulturen, eher weniger mit so was wie Sailing Saltlife am Hut haben.

Diese Lebensart und Sehnsucht nach scheinbar in völliger Freiheit umher segeln zu können, ist ein typisch westliches Ding. Ziemlich selten trifft man auf Fahrtensegler, die nicht typischerweise aus Westeuropa und den angelsächsischen Ländern kommen. Nur ein einziges mal traf ich z. B. einen Saltlife Segler aus Japan, obwohl das doch eine Inselnation mit endlos viel Küste ist. Interessanterweise sind auch Griechen, trotz Jahrtausende alter Seefahrertradition, eher selten in Fahrtensegler Kreisen anzutreffen




 

Wie wir so herum spazierten, kamen wir nahe an der Veranda einer hübschen, kleinen Villa direkt am Strand vorbei. Auf dieser saß ein sehr englisch aussehender, schätzungsweise 50 jähriger Mann vom Typus „Old School Gentleman“, der uns freundlich zuwinkte und einen Gruß rief. Das erwiderten wir natürlich genauso freundlich und schon ergab sich ein nettes Gespräch. Es handelte sich nicht um seine, sondern um eine Ferienhaus Villa, kaum größer als eine mittlere Wohnung. Dort genoss Simon (Seimän) einen ausgiebigen Erholungsurlaub.

Er ist Tierarzt aus einer Stadt in Nordwest Englang, der selbst auch sehr gerne segelt und in der Heimat ein kleines Boot besitzt. Eine sympathische Type und wie vermutet tatsächlich so ein gebildeter, freundlicher Old School Gentlemen, der uns zu Erfrischungsdrinks einlud. Das nahmen wir gerne an und plauderten mit ihm, bei einer schön kalten Tropenfrucht- Mineralwasser Schorle über vieles, speziell natürlich  übers segeln und besonders das Saltlife Fahrtensegen.

Eine Lebensart von der er auch schon geträumt und das gerne mal ein paar Jahre gemacht hätte. Aber er hatte immer viel zuviel zu tun und kam nie dazu es mal wahr zu machen. Außerdem war das mit einer kränkelnden, viel zu früh verstorbenen Ehefrau um die er sich kümmern musste ohnehin unmöglich und dann musste er sich als alleinerziehender Vater um die Kinder kümmern. Als Arzt, wenn auch „nur“ Tierarzt, hatte er sowieso ein anstrengendes Fulltime Berufsleben. Dieser Urlaub jetzt war tatsächlich der erste, ausgiebige Erholungsurlaub, in welchem er mal länger als ein paar Tage von daheim weg kam und sich wirklich erholen konnte.

Wir plauderten eine gute Stunde mit dem sympathischen Simon, der sich vielleicht ein bisschen einsam fühlte, sich jedenfalls eindeutig darüber freute. Dann spazierten wir weiter durch die tropische Palmenlandschaft und Kathi kicherte weiblich belustigt: »Hast du gemerkt, wie er mich mit seinen Augen ausgezogen hat hihi?«

»Ist doch normal und ein Kompliment für dich: Ich wette er hat auch irgendwo ein Fernglas und spannt gerne rüber zu unserem Ankerplatz, wenn ihr Hübschen nackig an Deck rum turnt.« Grinste ich.

»Ihr Männer… haha! Sogar wenn wir in der Heimat nudistisch nackt baden waren gab es Jungs, die uns Girls trotzdem noch in Umkleideräumen oder so nachspioniert haben. Dabei hatten sie kurz vorher doch schon alles gesehen hihi.«

»Tja so sind wir dummen Männer halt.« Schmunzelte auch ich ähnlich amüsiert, wie sie als junge Frau. »Und das wisst ihr auch ganz genau, wenn ihr nicht völlig doof seid und nutzt unsere Schwäche gerne aus.«

»Müssen wir doch hahaha; wie sollen wir sonst erreichen, was WIR wollen?!« Lachte Kathi unbekümmert ehrlich.

»Genau du Biest… und da wir gerade an einen einsameren Strandabschnitt kommen… höhö…« zupfte ich an ihrer ohnehin minimalistisch- tropischen Freizeitkleidung. Lachend machten wir uns nackig und rannten in die herrlichen Fluten. Hier schon mehr an der Außenseite als Innen in der Bucht, gab es eine stärkere Brandung und die Wellen wirbelten den feinen Sand auf. Ein Spaß sich hindurch ins Tiefere zu kämpfen oder sich in Ufernähe in den Sand zu setzen und von den anrollenden Wellten umspülen, fast umwerfen zu lassen.

Wasser das wir so achtlos als völlig selbstverständlich hinnehmen, ist auch so ein erstaunliches Wunder der Natur. Menschen bestehen zu ca. 65 % aus Wasser, alles Leben das wir kennen, braucht Wasser um zu existieren und überhaupt kam alles Leben auf unserem Planeten ursprünglich aus den Ozeanen, wo es mal irgendwie entstanden ist. Es kann Salz- oder Süßwasser sein, verdampfen, zu Eis gefrieren und geht in einem ewigen Kreislauf niemals verloren. Wir waschen uns damit, trinken es, benutzen es für unzählige, industrielle Prozesse, lieben es wie jetzt darin zu plantschen usw., usf. Ein erstaunliches Element… und wenn eine entzückend nackige Nyphe darin ist, wird es noch viel interessanter! *lach*

Da war es natürlich naheliegend, am Strand und in der Brandung romantisch Liebe zu machen… und genau das taten wir auch. Glücklich, zufrieden und wundervoll befriedigt, zogen wir uns nach einer entspannten Erholungspause wieder an und spazierten zurück zu dem Dinghy Dock Anlegesteg, wo wir unseren Tender festgemacht hatten.

Dabei kamen wir am einzigen Restaurant dieser Bucht vorbei, dem Bagatelle at Bequia Beach Hotel>>>. Offensichtlich eine Restauration der etwas gehobenen Klasse, mit sehr schöner Terrasse über dem Strand. Es gefiel mir so gut und machte vor allem einen guten Eindruck, dass ich dort für den Abend einen Tisch für uns reservierte. An der ebenfalls zum Hotel gehörenden Jack's Beach Bar nahmen wir noch Drinks, umsorgt von professionell freundlichem, offensichtlich gut ausgebildetem Personal. Sie kennen es das in der Bucht ankernde Segler für Drinks oder zum essen vorbei kommen und behandeln diese genauso gut, wie eigene Hotelgäste. Machte wirklich einen richtig guten Eindruck, dieser Betrieb.

Zu Mittag wollten wir jetzt nicht essen, weil Lyn und Dimi schon an Bord einen Lunch vorbereiteten. 13 Uhr also sahen wir dann zu, dass wir zurück zur ankernden Yacht kamen. Sie erwarteten uns schon und wir nahmen einen einfachen, leichten, aber leckeren Imbiss mit selbst produzierten Sushi. Dimi hatte wieder einen Fisch gefangen und im Kühler befand sich auch noch Fisch, den wir in der Blue Lagoon gekauft hatten… *yummy*

Danach plantschten wir natürlich gleich wieder zur Erfrischung im tropischen Meer der Bucht um die Yacht herum. Dann entspannten wir faul, lasen oder taten halt was jeder gerne in der Freizeit so macht. Ein schönes Siesta Nickerchen wie ich es liebe, war natürlich auch eine gute Idee. Außerdem wollte ich bei diesem schönen Segelurlaub endlich mal die „Expanse“ Sci Fi Buchserie vom Autorenkollektiv James Corey durchlesen. Insgesamt an die 6.000 eng beschriebene Seiten, also etwas das viel Zeit erfordert. Natürlich im e-book Format, auch wenn ich es liebe richtige Bücher in der Hand zu halten. Aber es ist einfach zu umständlich ein Haufen Bücher herum zu schleppen, da sind e-reader dann doch viel praktischer.

Zusammen mit einer fünfköpfigen Chartercrew besuchten wir am Abend dann das Hotelrestaurant und trafen dort auch auf diesen Simon aus England. Das Personal stellte uns geschwind und problemlos Tische so zusammen, dass wir als große Gruppe gemeinsam schlemmen und den Abend genießen konnten. Sie sind nicht gerade billig, aber richtig gut. Zusammen mit der sehr schönen Lage an der Friendship Bay über dem Strand, auf der bezaubernden und in der Nacht romantischen Terrasse, fühlten wir uns unaufdringlich vom freundlichen Personal umsorgt sehr wohl. Die Speisen waren genau passend zubereitet, Weine und Drinks waren ebenfalls richtig gut und so hatten wir einen schönen Abend. Einziger echter Kritikpunkt aus meiner Sicht: sie schließen schon um 22 Uhr, so das man nach dem Schlemmen nicht noch gemütlich zusammensitzen, trinken und plaudern kann. Das fand ich sehr schade.




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Beim Frühstück, nach dem morgendlichen Bad im Meer, sprachen wir über die Arbeitsaufteilung an Bord. Ich erwähnte, dass ich es gerne sehen würde, wenn die Frauen auch etwas mehr Verantwortung übernähmen und nicht nur wie quasi Hausfrauen auf dem Boot sind. Beispielsweise könnten sie die Führung der Bordkasse und die Stauliste übernehmen; zudem ein bisschen mehr über Seemannschaft, Navigation usw. lernen. Immer vorausgesetzt natürlich sie wollen das auch und möchten noch länger Saltlife mitmachen.

In einer idealen Crew, bei Fahrtenseglern meist ein Ehepaar oder eine kleine Gruppe von Freunden, sind alle zumindest in den Grundkenntnissen ungefähr gleich qualifiziert. Der Sinn dahinter liegt natürlich auch in folgendem: was machen eine Crew, ein Ehepartner oder Mitsegler, wenn der Skipper auf einem längeren Törn auf hoher See verunglückt?

Wie bringen sie dann das Boot sicher in den nächsten Hafen und retten ihr Leben, wenn sie nicht zumindest von den Grundkenntnissen her dazu in der Lage sind, eine Yacht zu führen und zu navigieren. Auch sehr wichtig ist die Fähigkeit mit dem Funk umgehen zu können, um Hilfe von Rettungsdiensten zu rufen, mit Helfern zu kommunizieren usw. All diese Dinge können Lyn und Kathi nicht wirklich, überließen das typischerweise den Männern, respektive  halt Dimi als dem Mann und Skipper, mit dem sie jetzt immerhin schon ein halbes Jahr umher segeln.

Natürlich wäre es äußerst unwahrscheinlich, dass Dimi und mir gleichzeitig etwas zustößt und die Hübschen auf sich selbst angewiesen wären. Aber ich werde ja nicht ewig auf dieser Yacht bleiben. Sailing Saltlife gefällt ihnen eindeutig und würden sie das gerne noch länger machen. Dann sollten sie eigentlich auch mehr darüber lernen und können. Dimi stimmte mir leicht beschämt zu und gestand ein, dass er sich darum selbst schon hätte kümmern sollen. Typischerweise staunten die Frauen eher über meinen Vorschlag und Kathi meinte z. B. überrascht: »Meinst du denn wir können das?«

»Warum solltet ihr das nicht können? Ihr seid doch nicht doof oder?! Natürlich werdet ihr auch nicht in kurzer Zeit erfahrene Segler und werdet sicherlich auch nie annähernd die Fähigkeiten und Erfahrungen von Dimi und mir erwerben. Dass ist ja auch gar nicht notwendig und nicht der eigentlich Sinn der Sache, sondern das was ich gerade beschrieben habe. Stellt euch mal vor, Dimi und ich essen das Gleiche und erleiden später irgendwo auf See eine Lebensmittelvergiftung; oder ihr seid wieder nur mit ihm unterwegs und ihm passiert was. Was macht ihr dann?«

»Huh… sag doch so was nicht, da mag ich gar nicht daran denken!« Meinte Lyn.

»Tja Lyn… aber herum segeln mit einem Boot ist nicht nur Vergnügen. An solche Dinge müsst ihr denken! So was kann passieren und was dann? Jetzt seid ihr doch schon lange genug in der Karibik unterwegs um zu verstehen, dass dies etwas ganz anderes ist, als mal nahe euer heimatlichen Ukraine Küste kleine Ausflüge wenige Kilometer aufs Meer zu machen.«

»Hast ja recht Steve aber an so was haben wir echt noch nie gedacht.« Guckte Kathi nachdenklich und wie aufgeweckt, als hätte man einen Schalter in ihrem Kopf umgelegt. Die zwei Hübschen kannten in ihrem bisherigen Leben halt nichts anderes, als stets den Männern solche Dinge zu überlassen, wie es in ihrer patriarchalischen Männerkultur weit verbreitet ist. Bei uns im Westen war es früher mal ja auch ganz ähnlich und nur wenige, meist gut gebildete Frauen der „besseren“ Schichten konnten sich aus diesen Rollen Klischees befreien.

»Nun wir müssen natürlich nichts überstürzen; denkt mal darüber nach und dann reden wir noch mal drüber.«.Lächelte ich freundlich.

»Ja gut… und du traust uns das wirklich zu?« Staunten sie immer noch ein bisschen.. Bei Lyn war ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher. Sie scheint mir zumindest etwas der Typ Frau zu sein, welcher sich sehr wohl in der Rolle des Weibchen fühlt und die schwereren Dinge lieber den Männern überlässt. Ein bisschen von dieser Art steckt sicherlich auch in Kathi, dennoch hatte ich den Eindruck, sie ist daran gewöhnt ihr Licht unter den Scheffel zu stellen und das mehr in ihr steckt, als sie vielleicht selbst weiß. Jedenfalls würde es sicherlich nicht schaden das mal auszuprobieren.

Dimi machte sich dann wieder an typische Routine Wartungsaufgaben, wie er es liebt. Die Frauen kümmerten sich wie gewohnt um den Boots- Haushalt und ich schaute Online im Laptop nach was anlag. Dann plantschten wir alle im Meer und setzten mit dem Beiboot an Land über. Wir schauten uns nach einem ausreichend abgelegenen Plätzchen um, wo wir Nacktbaden und am Strand ein Grill BBQ machen könnten, ohne irgendwen zu „belästigen“.

Außerdem wollten wir ganz Allgemein ein bisschen die Küste erkunden und an Riffen etwas Schnorcheln. Ein Iguana (Leguan) Casanova beäugte die hübschen Nackedeis scheinbar genauso erfreut, wie wir Männer, lies sich auf seinem Aussichtspunkt auf, Zweigen über der Erde, ansonsten absolut nicht von uns komischen Zweibeinern stören. *grins*

Ach wieder ein herrliches Badevergnügen. Warme, tropische Weltregionen, wo es fast immer möglich ist natürlich nackig im Meer zu plantschen, liegen mir eindeutig mehr als kühlere Klimazonen. Auch die Hübschen und Dimi wirkten ziemlich glücklich und genießen dieses karibische Sailor Saltlife eindeutig sehr.

Natürlich haben sie manchmal auch etwas melancholisch Mitleid mit den Menschen in ihrer an sich geliebten Heimat, die einen so fürchterlichen Krieg aushalten müssen. Ist man kein egoistisches Arschloch fühlt man sich zumindest gelegentlich auch mal ein bisschen schuldig, dass man nicht dort ist und ein so schönes Leben führen darf. Aber welchen Sinn würde es schon machen, wenn sie deshalb zurückkehren?

Nein da kann man nur dankbar sein das Glück zu haben, so viel angenehmer leben zu können. Hätten sie genug Geld oder andere Möglichkeiten um der Heimat zu helfen, würden sie das gerne tun. Aber sie befinden sich ja selbst in Schwierigkeiten und müssen schauen das sie klar kommen. Ohne meine Hilfe wäre es sicherlich bald sehr eng für sie geworden.

Trotz alldem was die Russen fürchterliches in ihrem Land anrichten, hassen sie die Menschen dort nicht. Es ist eher so eine Art Mischung aus Abscheu und Verachtung, weil die Russen nicht wie die Ukrainer um ihre Freiheit gekämpft haben, wie sie während der „Orangenen Revolution“ in Kiew. Sondern sich größtenteils freiwillig und ohne Not wieder in ein verbrecherisches, diktatorisches System wie der ehemaligen Sowjetunion eingeordnet haben und all den Scheiß mitmachen, den ihnen ihre völlig korrupten, mörderischen Machthaber einreden; dass sie blind der Staatspropaganda glauben, egal was für offensichtliche Lügen und Schwachsinn diese den Leuten auftischt. Dabei werden es natürlich wieder und wie immer die einfachen Menschen sein, die am meisten unter dem werden leiden müssen, was Putin und seine völlig entmenschlichten Verbrecherkumpane anrichten. *seufz*

Schon war es Mittag und wir schipperten zurück zur Yacht, um an Bord einen leckeren Mittagsimbiss einzunehmen. Wir sahen das eine Yacht in die Bucht eingelaufen war und ankerte, deren Crew vor allem Kathi, Lyn und Dimi in der Blue Lagoon recht gut kennengelernt haben. Eine dreiköpfige Familien Crew netter Leute, die wir zum Mittagessen bei uns einluden und die auch gerne mit dem Tender zu uns übersetzten.





 

Eine sehr nette Fahrtensegler Familie aus Dänemark, mit einem süßen, blonden Töchterchen. Sie leben nicht dauerhaft Saltlife auf ihrer schönen, modernen Yacht, sondern verbringen ungefähr das halbe Jahr Zuhause und verdienen Geld; in der anderen Hälfte des Jahres frönen sie ihren Seglerträumen und kamen Stück für Stück über zwei Jahre hinweg, von Dänemark, über die Biskaya, Spanien, Portugal und die Kanaren, bis in die Karibik. Sie hoffen irgendwann bevor sie zu alt werden, auch mal mehrere Jahre dauerhaft nur Saltlife machen und vielleicht ganz um die Welt segeln zu können.

Nach dem Essen gingen wir mit ihnen an den Riffen Schnorcheln und plantschten vergnügt in den herrlichen Fluten des  karibischen Meeres. Ein Mordsspaß und tolles Abenteuer vor allem für das Töchterchen und weitere Kinder von anderen Yachten, die ebenfalls Schnorcheln gegangen waren. Diese strahlenden, glücklichen Augen und die jauchzende Freude der Kids, muss einen einfach zum schmunzeln, lächeln oder mitlachen bringen.

Das etwa acht- oder neunjährige Töchterchen der Dänischen Familie, ich vergaß zu fragen wie jung sie ist, besucht natürlich schon die Schule in der Heimat und bekommt auf den Segelreisen der Familie Online Fernunterricht sowie Schulbildung von der cleveren Mutter. Die hübsche Kleine ist sehr aufgeweckt und für ihr Alter erstaunlich überlegt vernünftig.

Es ist ihr klar das sie eine gute Schulbildung braucht und ist in der Heimat auch richtig gerne eine gute Schülerin. Aber zumindest jetzt ist sie entschlossen, als älterer Teenager oder junge Frau, auch mal selbst ein mehrjähriges Sailing Saltlife führen zu wollen, weil sie das total liebt und fantastisch findet. Also ein kluges Mädchen, das nicht nur einfach von den Eltern mitgenommen wird, sondern sich auch selbst ganz bewusst überlegt dazu entschlossen hat, mit ihren Eltern so oft als möglich umher zu segeln.

In der Heimat hat sie auch eine sehr geliebte Oma, bei der sie bleiben und ein ganz normales Schülerinnen Leben wie alle anderen führen könnte. Die tollen Eltern haben es ganz ihr überlassen das zu entscheiden. Sie überlegt es sich auch tatsächlich jedes Jahr aufs neue, wenn die Eltern wieder aufbrechen und wäre durchaus gerne auch bei der Oma in der Heimat. Aber letztlich siegt dann immer die Abenteuerlust und was sie auf all diesen Reisen in fremden Ländern lernt, wird sie bestimmt mal zu einer außergewöhnlich interessanten jungen Frau machen.

»Wenn du magst, können wir ja schon mal einen Termin ausmachen…« grinste ich sehr vergnügt und verschmitzt, bei einer Plauderei mit der Süßen.

»Einen Termin? Für was denn?« Guckte sie kindlich verwundert.

»Na das wir heiraten, wenn du 18 geworden bist, damit du dann auf meiner Yacht einsteigst und wir zusammen tolle Abenteuer auf allen Weltmeeren erleben können.« Gab ich ganz trocken mit ernstem Gesicht zurück, wobei mir allerdings verräterisch die Mundwinkel zuckten.

»Aaaahahahahihihi… tolle Idee…« prustete sie da natürlich mit viel lachen und kichern und die Eltern schmunzelten dazu auch amüsiert. Ja wir hatten viel Spaß zusammen und wollten am Abend auch gemeinsam am Strand grillen; tolle Menschen wie man sie unter Fahrtenseglern ungewöhnlich oft antreffen kann. Vielleicht hätte ich diesen lustigen Scherz besser nicht machen sollen, denn von jetzt an behandelte sie mich auf mädchenhafte Art wie ihren Galan, der nun verpflichtet ist sich besonders nett um „seine Freundin“ zu kümmern. *lach*

Nach einem Siesta Nickerchen an Bord, versammelten sich dann alle die mitmachen wollten zum Sonnenuntergang am Strand; jede Yacht Crew brachte Fleisch, Fisch, Beilagen, Getränke usw. mit. Neben dem größeren Grill von der anderen Yacht, feuerten wir vor allem für die Kids auch ein romantisches Lagerfeuer an. Als neuer Verehrer musste ich nun natürlich auch einen Feuertanz mit meiner Angebeteten um das Lagerfeuer machen. Tja das hatte ich mir dummerweise selbst eingebrockt und musste die Suppe jetzt auslöffeln.

Die Köstlichkeiten vom Grill entschädigten mich für die Anstrengungen, denn ich liebe Grillfleisch sehr. Dazu gab es russischen und skandinavischen Kartoffelsalat, Nudelsalat und Blattsalate, Tomaten, tropische Früchte als Nachspeise und gute Drinks. Garniert mit lustig- spaßigen oder auch vernünftig ernsthaften Unterhaltungen, mit interessanten, cleveren, gebildeten Menschen, die ein außergewöhnliches Leben führen und wir sprachen gewiss nicht nur über Seglerthemen.

Ein richtig schöner Abend unter gleichgesinnten Freunden, wie man es sich beim Saltlife Seglerleben wünscht. In lauer, tropisch- karibischer Nacht, mit nicht zu starker Passat Seebrise, es wird normalerweise nie kühler als 28°, also weder so heiß das man leicht ins schwitzen kommt, auch nicht etwas zu frisch, sondern sozusagen genau richtig, ist es natürlich noch schöner und romantischer. Kathi wurde ziemlich anschmiegsam und quasi auf der anderen Seite, musste ich meine Aufmerksamkeit auch dem süßen Töchterchen widmen. *schmunzel*

 




 

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Sailing, Saltlife, Karibik, St. Vincent & Grenadines

 


#22.09.12 Sailing, Saltlife, Karibik, St. Vincent & Grenadines

Boat & Crew>>>

Puh war ich müde, als ich am Morgen auf dem Argyle International Airport>>> landete. Das ist ein Flughafen des karibischen Inselstaates St. Vincent und die Grenadinen, in der südlichen Karibik, der aus der Hauptinsel St. Vincent sowie einer Reihe kleinerer Inseln besteht. Häfen voller Yachten, schicke Privatinseln und von Vulkanen geprägte Landschaften – dieses Land ist für seine bedeutenden Segeldestinationen wie das von Riffen umgebene Bequia an der Admiralty Bay mit weißen Sandstränden wie dem Princess Margaret Beach bekannt. Auf St. Vincent befindet sich die Hauptstadt Kingstown. ― Google

Von Juni bis Ende November ist Hurrikan-Saison. In dieser Zeit ist insbesondere an den Küsten mit Tropenstürmen und intensiven Regenfällen zu rechnen.

St. Vincent und die Grenadinen liegen in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten kommen kann. Der Vulkan La Soufrière auf der Hauptinsel St. Vincent hat am 9. April 2021 in einem großen Ausbruch die Hauptinsel St. Vincent mit einer Ascheschicht überzogen. Der Vulkan ist nach wie vor leicht aktiv, die Warnstufe wurde jedoch aufgehoben. Die nationale Notfallorganisation NEMO (National Emergency Management Organisation) veröffentlicht die im Gefahrenfall Vulkan-, Hurricane- und Hochwasserwarnungen sowie Schutzempfehlungen.

 






Der Ukrainer Dimitri holte mich natürlich mit einem Mietwagen am Airport ab und wir begrüßten uns erst mal mit viel slawischen Umarmungen, Schulterklopfen und Hände quetschen. Dimi sieht eher aus wie ein Latino, denn wie ein slawisch- russischer Ukrainer. Zur Hälfte ist er das auch, weil sein Vater noch in Zeiten der Sowjetunion als technischer (oder militärischer?) Berater im Verbündeten Kuba war und tatsächlich eine Kubanerin heiratete, was ziemlich ungewöhnlich war.

Seine hübsche Blauwasser Fahrten- Yacht ankert in der berühmt / berüchtigten Blue Lagoon Anchorage Bay, an der Südwest Spitze der Hauptinsel, südlich der Hauptstadt Kingstown. An Bord passen die hübschen Lyn und Kathi auf das Boot auf, mit denen ich schon zu Jahresanfang bei dem Überführungstörn der Yacht von Rei unterwegs war. Sie sind danach bei Dimi auf dessen Boot als Mitsegler eingestiegen und bilden nun mit ihm die Crew auf seiner Top gepflegten und für Sailing Saltlife ausgerüsteten Beneteau Oceanis 423. Ein Typ Yacht den ich mir nicht unbedingt für so etwas ausgesucht hätte, nicht meinen Vorlieben entsprechend, aber dennoch eine gute Yacht.

Dimis Problem ist natürlich auch Putin- Russlands mörderischer Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Was er dort an Geschäften, Privateigentum und Besitz hatte, wurde von der hemmungslos plündernden, russischen Soldateska komplett ausgeräumt und danach zerstört, was gleichzeitig bedeutet, dass er nun auch keinerlei Einnahmen mehr daraus bekommt, mit denen er sich zuvor schon seit Jahren sein Fahrtenseglerleben finanzierte.

Aktuell brennt sprichwörtlich die Hütte, weil er noch nicht mal mehr genügend Geld hat, um die Gebühren des Inselstaates zu zahlen und ausreichend Nahrung zu kaufen. Alle Reserven die er hatte sind nach fast sieben Monaten Krieg verbraucht. Reich war er ohnehin nie, es reichte immer gerade so, wenn er zusätzlich als Multitalent noch Jobs in den Häfen annahm oder zahlende Mitsegler dabei hatte, die auch alle aus der Ukraine und Russland waren; damit ist es natürlich auch schon seit Monaten vorbei.

Kathi und Lyn erlaubten sich den Spaß, mich sehr frech splitternackig an Bord zu begrüßen, als wir die schöne Bucht erreicht hatten und mit dem Tender übersetzten. Es sind ganz normale, einfach gestrickte, locker- lustig- ungenierte Ukrainerinnen, die sich auch schon Geld als Akt Models dazu verdient haben; aber auch privat sind sie sehr gerne nudistisch nackig unterwegs, besuchten schon seit Kinderzeiten die typischen, gemischten Banjas / Saunas und Nacktbadestrände in der alten Heimat. Wie die meisten Ost Frauen können sie gut kochen, putzen, einen Haushalt führen und sind sogar recht gute Seglerinnen mit einiger Erfahrung. Sympathische, nette, hübsche junge Frauen, die man(n) eigentlich nur automatisch gern haben kann; Insbesondere Kathi mag ich richtig gern. *smile*

Natürlich hoffen sie jetzt alle sehr darauf, dass ich sie aus ihrer schwierigen Lage quasi errette, damit sie weiter Sailing Saltlife in der Karibik genießen können und nicht etwa in die Heimat abgeschoben werden, wo das Leben im andauernde Krieg im Herbst und Winter sicherlich verdammt hart werden dürfte. Deshalb war ich ja auch hergekommen, da ich alle Drei mag und kenne, auch wenn wir nur eher oberflächlich entfernte Bekannte, denn echte Freunde sind. Und auch weil es mich selbst reizte, denn in der Karibik herum zu segeln, ist ja für die meisten nur ein Traum, für mich etwas das ich sehr gerne tue.

Ich gab ihnen nach der Begrüßung, mit etwas Obst und Erfrischungsdrinks, erstmal 1.000,- East caribbean dollar EC$ (etwa 364,-€), damit sie frische Lebensmittel einkaufen konnten. Dann verlangte ich zunächst nach einem ausführlichen Nickerchen, denn ich war eindeutig übermüdet. Die Anreise war ungewöhnlich lang und umständlich ausgefallen, wodurch ich nur sehr wenig Schlaf abbekommen hatte. Das verstanden sie selbstverständlich und gönnten mir eine ausführliche Ruhepause.

Blue Lagoon Anchorage / Calliaqua Bay Koordinaten: 13°07.7'N, 061°11.7'W Südlichste sehr geschützte und als sicher geltenden Bucht an der Westseite von St. Vincent. Wenige Anleger am Chartersteg und in der Marina, sonst reichlich Ankerbojen. Dinghy- Dock beidseits des Hauptsteges. Einfahrt über den Westeingang für Katamarane jederzeit, für Kielyachten besser per VHF 68 nach dem Tidenstand fragen. Die Einfahrt ist mit zwei Spieren betonnt. Meist kommt ein Boatboy, assistiert und weist eine Boje zu. Ankern kann wegen alten Mooringketten problematisch sein. Die unbetonnte Südeinfahrt gilt als gefährlich.

Die Bucht gilt als der am besten geschützte Ankerplatz in St. Vincent und ist sehr beliebt, aber es gibt fast immer Schwell und es ist meist sehr voll / überfüllt. Zwei Pässe ermöglichen den Zugang zur Lagune. Der südwestlich des Ankerplatzes ist tiefer (ca. 4 m), aber viel schmaler. Der NW-Pass ist markiert, bei Ebbe stehen nur ca. 1,50 m Wasser. Die Verankerung auf einem Schlammgrund ist nicht immer gut.

Fast fünf Stunden später erwachte ich gut erholt um die Mittagszeit und roch bereits im Bett die Essensvorbereitungen. Noch bemüht möglichst leise zu sein, um meinen Schlaf nicht zu stören, wurde es schnell munter plaudernd lauter, als sie sahen das ich wach war. Mit ein paar grinsend scherzhaften Bemerkungen ging ich als nackter Adonis an Deck und sprang in die erfrischenden Fluten der karibischen See. Hier hat das Wasser mit 29° fast Badewannentemperatur, aber trotzdem ist es ein munter machendes Vergnügen, darin zu plantschen.

Aktuell hatte es etwa 32 – 33° Lufttemperatur mit etwas Schwüle in der Luft und einem eher schwachen ONO Passatwind von um die 12 kn, in Böen bis 15 oder auch mal 16 kn. - Tropisches Klima prägt die Inselgruppe. Mäßigend wirkt der konstant wehende Nordostpassat während der Regen- und Hurrikanphase zwischen Juni und Spätherbst/ Jahresende. Die Trockenzeit dauert von Januar bis Mai. An den Küsten und auf den südlichen Grenadinen fällt deutlich weniger Niederschlag (um 1.500 mm jährlich) als im gebirgigen Innern der Hauptinsel, wo bis zu 3.800 mm niedergehen. Es gibt kaum nennenswerte Temperaturschwankungen übers Jahr. Die Höchsttemperaturen liegen leicht über 30 Grad bei allerdings hoher Luftfeuchtigkeit im zweiten Halbjahr.

Als tropfnasser Meeresgott, leider in der Realität nicht ganz so knackig aussehend, wie ich es mir wünschen würde, kletterte ich zurück an Deck. Kurz das Salzwasser abduschen, dann nahmen wir unter dem Bimini Top im Cockpit, ein einfaches, aber durchaus leckeres, kräftiges Mahl ein, dass die ebenfalls nackigen Hübschen zubereitet hatten. Dabei plauderten wir natürlich über vieles und besprachen auch, wie es denn jetzt weitergehen könnte.

Dimis Boot ist zu alt, klein und wenig luxuriös, als das es außer für sehr leidenschaftliche Segler in die GC Yachtflotte übernommen werden könnte, damit er mit GC Gästen Geld verdient. Im Grunde bliebe ihm normalerweise überhaupt nichts anderes übrig, als einen Notverkauf weit unter Marktwert vorzunehmen, um sich mit diesem Geld eine neue Existenz aufzubauen. Ein Verkauf zum Marktwert seiner immerhin 16 Jahre alten, aber Top gepflegten und voll seetüchtigen Yacht, würde ihm aus der aktuellen Notlage nicht helfen. So was dauert gewöhnlich Monate, nicht selten auch Jahre, denn es wimmelt nur so von ähnlichen Booten auf dem Markt.

Ergo blieb nur eine realistische Möglichkeit übrig, bevor ihm das Boot unterm Hintern weg gepfändet wird, weil er seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Ich übernehme die Yacht selbst und begleiche alle laufenden Kosten, zumindest für einige Zeit. Zum Glück ist Dimi kein Träumer, sondern vernünftig und realistisch genug, um sich dessen auch klar zu sein. Seit Monaten hat er schon versucht, einen Ausweg aus der sich immer deutlicher abzeichnenden Notlage zu finden, bevor er diesen Notruf an mich los lies, der mich hergeführt hat.

Vielleicht könnten sich die Drei, wenn sie fest zusammenhalten, noch monatelang durchhalten. Dimi ist eines dieser gefragten, Ost- Menschen Improvisations- Multitalente, die hervorragend vor allem mit den Händen arbeiten können. Ehemals Matrose bis 3. Bordingenieur der ukrainischen Handelsflotte und seit 16 Jahren mit diesem Boot sehr viel herum segelnd, gibt es fast nichts, was er nicht selbst reparieren könnte. Mit Schwarzarbeit / Aushilfsjobs kann er gutes Geld verdienen und die Hübschen könnten z. B. als Bedienungen oder auch Models Geld einnehmen. Hübsche, junge, sehr lockere Frauen wie die beiden, sind überall gerne gesehen und bekommen leicht Jobs..

Aber all das wären nur Übergangs- Notlösungen, die nicht auf Dauer gut gehen würden. Vor 50 Jahren gab es noch einige, wenige Fahrtensegler, die es schafften mit einem Dollar pro Tag Kosten um die Welt zu segeln, aber heutzutage ist das unmöglich. Auch die Karibik ist längst ein recht teueres Pflaster für Yachties geworden, die gerne von den örtlichen Behörden und Geschäften gemolken werden. Eine Fahrtenyacht in Betrieb verursacht ständig laufende Kosten, die mit zunehmenden Alter nicht weniger werden. Ersatzteile sind alles andere als billig und wenn mal etwas Größeres kaputt geht, wird es richtig teuer. Ganz zu schweigen davon, sollte ein Crewmitglied mal selbst ernsthaft krank werden, einen Unfall haben oder so. Auf Dauer funktioniert das Segler Saltlife nur mit sicheren, regelmäßigen Einnahmen aus der Heimat oder wenn du halt reich genug bist, um von deinem Kapital leben zu können. Wir trafen erstmal eine freundschaftliche, vorläufige Vereinbarung, während ich mit ihnen Sailing Saltlife genieße, dann werden wir weiter sehen.

Wir fuhren dann mit dem Beiboot zu einem abgelegenen Strandabschnitt und gönnten uns fröhlichen Badespaß. - Wie die meisten Eilande des Inselbogens ist auch SV & G vulkanischen Ursprungs. Besonders auf der Hauptinsel ist es gebirgig, beginnend im Norden mit dem noch aktiven Vulkan La Soufrière (1.234 m), von dem sich eine zerklüftete Gebirgskette bis in den Süden (höchste Erhebung dort: der Mount St. Andrew mit 735 m) erstreckt. Tropischer Regenwald bedeckt die Flanken, die von Tälern und Flussläufen durchzogen werden. Anders als auf den kleinen hügeligen Grenadinen mit ihren berühmten weißen Sandstränden und Korallenriffen, bestehen die Strände der Hauptinsel meistens aus schwarzem Vulkansand.

Das herrliche am karibischen Klima: bis auf seltene Ausnahmen hat man nahezu immer, gleich welche Tages- oder Jahreszeit, so etwa 26 bis 32° und die Passatwinde. Somit ist es fast nie all zu heiß oder zu kühl. Die Insellandschaften sind meist hübsch und die Einheimischen im Allgemeinen auch recht nett und hilfsbereit. Ohne die manchmal verheerenden Hurrikane und die wie überall korrupten Behörden und Kriminellen, betrügerische Politiker, Armut und Ausbeutung, wären es hübsche Paradiese.

- Dichte tropische Regenwälder dominieren das gebirgige Innere der Hauptinsel, während an der Küste und auf den Koralleninseln der Grenadinen Kokosnussbäume die Landschaft prägen. Bananen- und Kokosnussplantagen findet man auf der windigen Atlantikseite mit ihren wilden Felsküsten. Im Westen, auf der Karibikseite, ist es üppig grün und mild. Kliffs wechseln sich mit kleinen Buchten und schwarzen Sandstränden ab. Der an Nähr- und Mineralstoffen reiche vulkanischen Boden bringt in ganz unterschiedlichen Höhenlagen eine Fülle von Früchten und Gemüsearten jeder nur erdenklichen Größe und Form, Farbe und Geschmacksrichtung hervor: Bananen und Guaven, Mangos klein wie Eier oder riesig wie Kokosnüsse, Grapefruits und Orangen, Limonen und Zitronen, Ananas, Passionsfrüchte, Granatäpfel und Zimtäpfel, Kokosnüsse (u. a. von einer der größten Plantagen der Welt), Brotfrüchte, die einst der berühmte Kapitän Bligh von der „Bounty“ hier einführte, heute ein Hauptnahrungsmittel in der Karibik, Süßkartoffeln, Taro und Pfeilwurz, aus dessen Rhizom ein feines, reines Stärkemehl gewonnen wird.

Zum Abendessen besuchten wir die Flowt Beach Bar>>>, Windward Highway, direkt neben der Marina. Eine sehr hübsche, gute Beach Bar, wie man sie sich in der Karibik wünscht. Freundliches Personal, gute Speisen und Getränke, normale, angemessene Preise und oft auch viele nette, interessante Gäste wie andere Fahrtensegler oder auch Einheimische und Touristen. Leider haben sie nur von 14 bis 22 Uhr geöffnet, denn man würde gerne auch noch länger sitzen bleiben, mit Drinks und Unterhaltungen die laue, karibische Nacht genießen.



 

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Ein Bad im Meer, dann Frühstück und danach fuhren wir raus zu den Riffen, um tauchen zu gehen. Wie immer ein faszinierendes Erlebnis in der bunten, so völlig anderen und doch wunderschönen Unterwasserwelt. Die Wunder der Natur und des auf unserem kleinen, blauen Planeten so üppig sprießenden Lebens, sind doch immer wieder sehr erstaunlich.

Als alter Sci Fi Fan bin ich mit der Idee groß geworden, dass dies auf den unzähligen Planeten des Universums doch eigentlich ganz ähnlich sein müsste. Leider weisen die neuesten Erkenntnisse der kosmischen Erforschung jedoch darauf hin, dass unsere blaue Kugel, die so einsam durch das sehr lebensfeindliche Universum treibt, womöglich doch eine extreme Ausnahmeerscheinung sein könnte. Sozusagen ein unglaublicher Zufallstreffer der kosmischen Evolution und das das Leben wie wir es kennen, vielleicht doch etwas ganz Seltenes, vielleicht sogar Einmaliges im Universum sein könnte.

Eine schreckliche Vorstellung! Umso schlimmer wie achtlos ja geradezu selbstzerstörerisch dumm wir Menschen mit diesem Glückstreffer und Wunder umgehen. Wie der Idiot in gewissen Geschichten, der unverdrossen dumpf und blöde an dem eigenen Ast sägt, auf dem er sitzt, bis der Ast bricht und er in den Tod stürzt. Sollten wir aus blinder Dummheit unsere eigene Biosphäre zerstören, löschen wir womöglich das einzige Leben auf einem einmaligen, lebensfreundlichen Planeten aus.

Genug der philosophischen Überlegungen, an einem schönen, karibischen Morgen! Als die Pressluftflaschen leer waren, suchten wir uns wieder ein ungestörtes Plätzchen, wo wir die Neoprenanzüge ausziehen und natürlich nackig plantschen konnten, Kathi machte mit sehr konzentriert aussehendem Gesicht amüsant wirkende Yoga Übungen, was in ihrer entzückend weiblichen Nacktheit unvermeidlich ein verflixt reizvoller Anblick für genießende Männeraugen war. Ach ja, dass Leben ist schön! *grins*

Sie bemerkte natürlich meine Blicke, machte aber zunächst konzentriert weiter ihre Übungen. Dann lächelte sie weiblich amüsiert: »Du guckst wie ein lieber Bub, der zum ersten Mal ein Mädchen nackig sehen darf hihi; gar nicht wie ein polyamor lebender, sehr erfahrener Akt Fotograf mit unzähligen schönen Frauen?!«

»Nun ja Kathi… nur weil ich eine schöne Blume staunend bewundert habe, heißt das doch nicht, dass ich die nächste schöne Blume nicht auch bewundernd anschaue.«

»Versuch gar nicht erst Steve verbal auszutricksen. Der Hund hat auf einfach ALLES ne raffinierte Antwort parat haha.« Lachte Dimi dazwischen.

»Ich will ihn doch gar nicht austricksen… aber scheint du hast recht. Hab den Gauner und seine Sprüche ja schon beim segeln im Februar erlebt.« Lächelte der reizende Nackedei amüsiert.

Eine Stunde später machten wir uns auf den Rückweg zur ankernden Yacht. Aktuell gab es, wie häufiger in dieser Bucht, wieder so einigen Schwell, wodurch das ankernde Boot ins rollen kam. Ich hatte schon bei der Ankunft bemerkt, dass Dimi und auch fast alle anderen Yachten keine Flopper Stopper als Rolldämpfer ausgebracht hatten. Erstaunlicherweise sieht man die heutzutage immer seltener, selbst unter erfahrenen Fahrtenseglern, als ob es irgendwie außer Mode gekommen wäre. Früher sah man die auf solchen Ankerplätzen viel öfter.

Dabei ist es ein einfaches, wenig Arbeit machendes System, um das unbequeme bis manchmal auch richtig unangenehme Rollen einer vor Anker liegenden Yacht deutlich zu verringern. Mann muss noch nicht mal unbedingt Spi Bäume oder extra dafür angeschaffte Teleskop Spieren ausbringen; schon ein nur einseitig ausgebrachter Großbaum mit einem im Wasser hängenden Flopper Stopper, kann das Rollen spürbar verringern; an beiden Seiten ist es natürlich noch wirksamer.

Es gibt viele Systeme und Varianten, angefangen vom einfachen, uralten Dreieck- Holzbrett alter Zeiten, bis zum aktuell wohl modernsten, teuren Flopper Stopper von MAGMA aus hochwertigem Metall. Was man verwendet oder sich sogar mit ein wenig Geschick einfach selbst basteln kann, ist letztlich eher nebensächlich. Entscheidend ist das man damit das unangenehme Rollen, gerade an solchen Blauwasser Ankerplätzen, wo die Fahrtensegler manchmal monatelang vor Anker liegen, erheblich reduzieren und somit die Lebensqualität an Bord steigern kann. Ist mir ein Rätsel weshalb heutzutage nur noch relativ wenige Flopper Stopper nutzen.

Die meisten Yachten haben doch sowieso mindestens einen Spi- oder Teleskop Baum für die Segelführung an Bord und verwenden sie dazu auch, was ungefähr der gleiche Arbeitsaufwand ist, wie das ausbringen als Rolldämpfer. Mit ein bisschen Übung macht das eine Crew in Minuten und liegt dann deutlich ruhiger, statt Stunden oder Tagelang unangenehm zu Rollen, wobei auch alle Sachen an Bord ständig umher geworfen werden und kaputt gehen können.

Ich sprach gleich mal mit Dimi darüber und stellte erstaunt fest, dass er tatsächlich keine Flopper Stopper dabei hatte, obwohl er doch ein sehr erfahrener Segler ist. Also ordnete ich sofort an, dass wir so was an Bord holen und beauftragte den handwerklich so begabten Kerl, nach meinen Vorgaben selbst etwas zu basteln, bevor wir vielleicht etwas kaufen. Einen Spi Teleskopbaum für Vorwind- Segelkurse hat er sowieso schon an Bord und ein zweiter ist nicht unbedingt nötig. Es mag eleganter sein und besser aussehen, aber es lässt sich auch der Großbaum auf der einen und der Spi Baum auf der anderen Seite nutzen.

Da er sogar zwei Treibanker „Säcke“ dabei hatte, brauchte Dimi nur wenig zu basteln; die kann man auch recht gut als Flopper Stopper nutzen, wenn man an die Schmalseite ausreichend Gewicht hängt. Funktioniert vielleicht nicht so gut wie dafür gedachte Rolldämpfer, sorgt aber auch schon für eine deutliche Reduzierung der Rollbewegungen. Gesagt, getan ausprobiert… und schon kratzte sich der gute verwundert den Kopf, weil er nicht selbst auf diese simple Idee gekommen ist.

Die Schönen kümmerten sich unterdessen um den „Haushalt“ an Bord, räumten auf, putzten und trafen Vorbereitungen für das Mittagessen, lobten dabei ebenfalls sehr die Reduzierung des Rollens und meine Genialität dies angeordnet zu haben. *grins*

Ich arbeitete zwei Stunden Online am Laptop, dann war es auch schon wieder Mittag und wir futterten mit Appetit. Dimi hatte beim tauchen einen Mahi Mahi harpuniert und diesen gab es nun als Fischsteak mit Reis, Kartoffelpüree, Gemüse, Salat und scharfer Soße. Sehr lecker und nahrhaft. *yummy*

Ich lobte die Schönen für ihre gelungene Zubereitung. Beide sind nicht gerade Spitzenköchinnen, haben aber typischerweise schon als Mädchen daheim alles gelernt, was eine Hausfrau so können muss und wie es in ihrer Kultur üblich ist. Damals was Kochen angeht natürlich hauptsächlich russisch- ukrainische Gerichte. Aber während ihres späteren Lebens als Models und besonders seit sie damit angefangen hatten auch herum zu segeln, haben sie sich die Zubereitung vieler internationaler Speisen beigebracht und mögen diese Abwechslung mit exotischen Aromen auch selbst sehr.

Wahnsinnig gerne kochen oder Hausarbeit machen sie natürlich auch nicht; welche junge Frau macht das schon mit Freude, statt auszugehen und sich verwöhnen zu lassen. Aber auf ganz pragmatische Art tun sie halt was zu tun ist und machen das auch richtig gut. Eher selten sieht man eine Fahrtenyacht, die so pikobello sauber ist. Überhaupt ist dieses immerhin 16 Jahre alte und etliche zehtausende Seemeilen intensiv genutzte Segelyacht, in einem außergewöhnlichen Top Zustand, wie man es auch nur selten sieht.

Dimi ist der Typ talentierter Ost Man, welcher am liebsten immer etwas zu tun hat und geradezu nervös wird, wenn er nichts basteln, reparieren, warten, mit seinen Händen tun kann. Seine Freunde aus der Heimat, die früher oft und viel mitgesegelt sind, waren alles ähnliche Typen und so wurde das Boot ständig bestens in Schuss gehalten. Eine auf Blauwasser Törns intensiv genutzte Fahrtenyacht, macht ständig sehr viel arbeit, die einer alleine kaum bewältigen kann.

Modernisierungen nahm er natürlich auch ständig vor und steckte nahezu alles was er verdiente, immer in das Boot. So gibt es recht moderne Navigations- Elektronik, elektr. Winschen, sogar zwei ReWind Winschen, viel Ausrüstung usw. usf. Gebrauchte Teile die älter als einige Jahre sind, findet man kaum auf seiner Yacht. Das ehemalige Lazy Bags Großsegel wurde inzwischen mit einem neuen Selden Mast zu einem In-Mast Furling System umgerüstet, so das es wie das Roll- Vorsegel noch einfacher vom Cockpit aus gerefft und gesetzt werden kann. Interessanterweise so das auch das alte, noch ausreichend gute, durchgelattete Großsegel immer noch gesetzt und mit Lazy Jacks genutzt werden kann. Etwas das ich so auch noch nie gesehen habe.

Das er kein zweites Vorstag als Semi Kutter Rig nutzt wunderte mich zwar etwas, denn für Fahrtenyachten halte ich das als wesentlich praktischer. Langstrecken Fahrtensegler haben kein Interesse daran, aus der vorhandenen Segelfläche auch noch den letzten Viertelknoten an Geschwindigkeit heraus zu holen. Fahrtenyachten sind voll beladene Wohnmobile und keine Sportwägen. Seit Ewigkeiten gilt die Standardregel, mit einem langfristigen Schnitt von 5 kn zufrieden zu sein, die man möglichst bequem und sicher erreichen kann. Jedes Etmal (zurückgelegte Strecke in 24 Stunden) von mehr als 120 Seemeilen, ist sozusagen ein erfreuliches, zusätzliches Geschenk der Natur, durch besonders gute Windverhältnisse.

Generell sind die Sicherheit, möglichst bequemes reisen und leben auf einer Saltlife Fahrtenyacht das Wichtigste überhaupt! Wer langfristig auf relativ kleinen Segelbooten lebt und umher segelt, führt ein nicht gerade ungefährliches leben. Das Meer und heftige Stürme können dich jederzeit in große Lebensgefahr bringen und dich, wenn du falsche Entscheidungen triffst, auch sehr schnell das Leben kosten. Alles auf solchen Langfahrtyachten sollte, ja muss darauf ausgelegt sein, möglichst sicher umher segeln zu können.

Typischerweise werden in Segler Blogs und den Verkaufsprospekten, den Betrachtern vor allem schöne, heile Segel Welt Bilder präsentiert. Schöne Yachten in Sonnenschein und ruhiger See, mit glücklich das Leben genießenden Menschen an Bord. Wenn du aber nicht nur bei Schönwetter am Wochenende mal ein bisschen in Küstennähe segeln gehst, sondern als Saltlife Sailor Fahrtensegler unterwegs bist, kann das auch ganz anders aussehen. Wer mal mehrere Tage einem schweren Sturm auf hoher See abgewettert hat, mit einem relativ kleinen Boot und kleiner Crew, der weiß wovon ich spreche.

Das ist alles andere als Spaß und ganz sicher kein schönes Seglerleben Vergnügen, sondern eine todernste, dich vollkommen erschöpfende Angelegenheit. Wenn du dann erschöpft und völlig übermüdet eine falsche Entscheidung triffst, kann es sehr schnell dein und das Leben deiner Crew kosten.

Schon eine Ozeanüberquerung z. B. von Europa in die Karibik, bei relativ guten Passat Wetterverhältnissen, ist etwas ganz anderes als Schönwetter- Wochenendsegeln oder ein Segelurlaub wie zuletzt in Griechenland bei schönsten Wetterverhältnissen. Nicht zufällig platzen viele Weltumsegler Träume schon auf der ersten Etappe „rüber“ in die Karibik und wollen die Eigner / Familien Crews danach nur noch schnell ihr Boot wieder verkaufen, um zurück ins gemütliche, sichere Zuhause an Land zu kommen!

Hier übrigens ein Tipp, den ich schon früher mal beschrieben habe. Wer ein gutes, preiswertes Fahrtensegler Boot sucht, sollte sich gerade auch in der Karibik umschauen. Typischerweise gibt es nahezu immer tolle Boote im Angebot, von Eignern mit solchen, geplatzten Weltumsegler Träumen, denen nach der Atlantiküberquerung die Ehefrauen mit Scheidung drohen, wenn der Mann wirklich noch weiter segeln will. *grins*

Nein das Fahrtensegler Leben ist nichts für Träumer, sondern eine verdammt erste Angelegenheit, die viel Vernunft und seriöse Planung erfordert. Jedenfalls wenn man es langfristig und erfolgreich betreiben und nicht bald wieder scheitern will. Zum Glück für die Träumer, scheitern sie fast immer schon bei den Vorbereitungen und kommen gar nicht erst auf lange Seestrecken, sonst gäbe es viel mehr Tote. Trotzdem scheiten auch in der Heimat erfahrene Segler und seriöse Menschen manchmal, weil sie unterschätzen was es bedeutet dauerhaft auf einer kleinen Yacht leben und lange Strecken auf Ozeanen ertragen zu müssen.






 

Ok genug Klugscheißerei meinerseits! Nach dem Essen faulenzten wir und genossen das angenehme, karibische Klima. Zunächst natürlich wieder mit einem Sprung ins warme Meer und etwas herum plantschen. Dann räkelten sich die schönen Nackedeis in der Sonne an Deck und wir Männer im Adamskostüm. Typischerweise blitzten auf den umliegend ankernden Yachten mal wieder verräterisch die Reflexionen von Ferngläsern, weil deren Skipper oder männlichen Matrosen herüber glotzten. *grins*

Das sie nicht den kleinsten, helleren Fleck an ihren schönen Körpern haben, zeigt das Lyn und Kathi schon lange gerne ganz natürlich nackt herum laufen und das Leben in der karibischen Sonne so genießen, wie es halt am schönsten ist. Ob sie dabei angeglotzt werden ist ihnen völlig gleichgültig, amüsiert sie bestenfalls und können sie gar nicht verstehen, dass es kaum jemand genauso macht. Wenn es nur nach ihnen ginge, würden wir genauso paradiesisch nackig an Land gehen, einkaufen und tun, was man halt so tut; quasi wie in einer Nudisten Kolonie, wo Nacktheit das natürlichste der Welt ist. Was es in Wahrheit ja auch ist, gäbe es nicht Jahrtausende lange Indoktrinierungen von verklemmten Spinnern, Religionen, Doppelmoral- Aposteln usw. usf.

Ein bisschen lasziv verlockend und in leicht rolliger Stimmung, blinzelte Kathi eindeutig auffordernd in meine Richtung… und diese „Einladung“ nahm ich doch gerne an.

Nach einem Stündchen mit Nickerchen, erfrischten wir uns mit einem weiteren Sprung ins Meer. Der französische Skipper einer anderen Fahrtenyacht, vom gleichen Typ wie unsere, kam mit dem Beiboot vorbei und fragte Dimi um Rat. Er segelt diese Yachtmarke erst seit gut einem Jahr und kennt sich mit dem Boot noch längst nicht so total aus, wie Dimi der dieses Model schon seit gut 16 Jahren segelt. Natürlich wollte er gerne helfen und schipperte mit dem anderen Skipper zu dessen Yacht, um sich sein Problem anzuschauen und es vermutlich auch gleich zu beheben, wenn ihm das möglich war.

Lyn blieb an Bord, während ich mit Kathi in unserem Tender zu der Marina übersetzte. Ich wollte mit den Leuten besprechen, dass wir demnächst bei ihnen anlegen, Diesel und noch zu kaufende Vorräte an Bord nehmen, bevor wir runter zu den Grenadines segeln. Lustigerweise erkannte mich der nette Mitarbeiter als den Captn Steve, welchen er schon 2013 oder 2014 auf einer anderen Karibikinsel getroffen hatte. Damals war er noch ein junger Boat & Buy Boy, die für kleines Geld den ankernden Yachten z. B. Einkäufe, frischen Fisch von den Fischern oder so an Bord bringen, Taxidienste verrichten und beim festmachen an Ankerbojen helfen.

Ich konnte mich beim besten willen nicht mehr an ihn erinnern, aber als wir im wohl zur Marina gehörigen Café Soleil etwas tranken und bis Sonnenuntergang sitzen blieben, erzählte der sympathische junge Mann vor allem Kathi, wie sehr er sich damals über mich / uns gefreut hatte. Leider muss man sagen, dass nicht wenige Yachties Einheimische Hilfskräfte wie ihn, manchmal doch arg von oben herab, teils sogar arrogant unfreundlich als potenziell kriminelle Diebe und Störenfriede behandeln.

Meine Wenigkeit und die Crew von damals, gingen mit ihm jedoch freundlich um, behandelten ihn wie einen Gleichgestellten, gaben gutes Trinkgeld und luden ihn sogar mal an Bord ein, um mit uns etwas zu trinken; etwas das Yachtleute Einheimischen nur äußerst selten erlauben, sondern im Gegenteil strikt verbieten. Geradezu überschwänglich plauderte er darüber, wie sehr ihm unsere gute Behandlung damals erfreut und richtig gut getan hat.

Man muss sich die Situation und Lebensumstände vieler dieser einheimischen Hilfskräfte vergegenwärtigen. Nicht wenige leben in billigsten, wackeligen Hütten, die vom nächsten Hurrikan der ihre Insel trifft einfach weg geweht werden. Mit harter Arbeit verdienen sie sich umgerechnet wenige Euro / Dollar von Yachtbesitzern oder Charterern, bei denen jede Kleinigkeit an Bord einen Wert repräsentiert, was sie selbst sich noch nicht mal nach Jahren harter Arbeit leisten könnten.

Wie servile Dienstboten bemühen sie sich, die Wünsche dieser Yachties zu erfüllen, machen sich für kleine Beträge viel Arbeit und werden dafür häufiger wie minderwertige Menschen behandelt, die nur missbilligend geduldet werden so lange sie die Wünsche der „Herrschaften“ erfüllen; die jedoch keinerlei Anspruch auf gleichberechtigte Behandlung mit Würde und Menschenrechten haben. So was drückt aufs Gemüt, schadet der Seele und trotzdem sollen sie gefälligst immer freundlich lächeln und sich für die Wünsche der wohlstandsverwöhnten Yachties die Ärsche aufreißen. *seufz*

Dann kommt jemand wie wir damals, behandelt sie freundlich mit Achtung und nicht wie Dreck…, kein Wunder das so was gerade einem jungen Burschen wie ihm richtig gut tat und er sich nicht mehr minderwertig fühlte. Nachträglich erfreuliches Ergebnis dieser für uns so kleinen, nebensächlichen Freundlichkeit von damals war prompt, dass er nun heute nur zu gerne all meine Wünsche erfüllen wollte und ich quasi eine Vorzugsbehandlung bekam. Ohne das ich auch nur andeutete mehr zu erwarten, als er typischerweise als Marinamitarbeiter für mich tun konnte. *smile*

Lyn und Dimi folgten uns dann auch an Land und wir trafen uns mit dem anderen Skipper plus dessen Frau, um gemeinsam wieder in der Flowt Beach Bar zu Abend zu essen. Dimi hatte sein Problem recht leicht lösen und sofort beheben können, wofür wir nun zum Abendessen eingeladen wurden. Ohne Dimis Hilfe hätte ihn das Problem mit Fachkräften von Land, locker das Vielfache des Preises unseres Essen gekostet. Übrigens auch sehr nette, sympathische, noch relative junge Saltlife Franzosen um die 30, die erst letztes Jahr im Spätherbst von Frankreich kommend, auf der klassischen Passat Route herüber gesegelt waren.

Moderne, junge World Citizen, erfolgreich in guten Berufen mit nicht üppigen, aber ausreichenden finanziellen Reserven, machten sie sich ihren Seglertraum wahr und wollen das nach Möglichkeit ein paar Jahre durchhalten. Die Chance ergab sich durch Corona und als der Opa des Skippers ihm seine alte, 2003er Beneteau Oceanis 423 Clipper quasi schon im voraus vererbte. Davon geträumt mal ein paar Jahre als Bluewater Saltlife Sailors umher zu segeln, vielleicht sogar eine komplette Weltumseglung zu machen, hatten sie schon seit Jahren. Also griffen sie kurz entschlossen zu und machten letztes Jahr in wenigen Monaten ihren Traum wahr.

Eine weitere sehr nette und noch relativ junge, schwedische Yacht Ehepaar Crew mit zuckersüßem Töchterchen,, kam auch zum essen und wir setzten uns natürlich alle zusammen. Er sieht aus wie ein übler Schlägertyp, dem man Nachts nicht auf der Straße begegnen möchte, ist jedoch ein richtig guter Kerl und Familienvater. Sie wirkt viel zu zart für ein hartes Seglerleben auf einer über 30 Jahre alten Yacht, ist jedoch sehr willenstark und darf nicht unterschätzt werden.

Sie sind erst Anfang diesen Jahres „rüber“ in die Karibik gesegelt und lieben das Sailing Saltlife sehr. Außerdem sind sie schon seit Jahren, mit einer davor kleineren Yacht, auf fast allen Weltmeeren unterwegs und wissen ganz genau was sie tun. Tolle Leute und wir hatten an diesem schönen Abend eine Menge Spaß zusammen.

 






 

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