#19.05.1 Kalifornien, Venezuela
Montag, 29.April 2019
Der
Morgen fing ja noch gut an; ein Trupp Teens vom Camp, 5 Girls und zwei Boys
kamen lachend an und überredeten uns, mit zum frühmorgendlichen Nacktbaden an
den Strand zu kommen. Na gut, das ist natürlich ein lustiges, munter
machendes Vergnügen, aber dann hieß es, die fünf Girls plus Elli, gegen die
zwei Jungs und mich…, da konnten wir armen, schwachen Männer, angesichts so
vieler entzückender, uns blendender Reize, nur gnadenlos untergehen. *schmunzel*
Unsere
Niederlage ähnelte dem historischen Untergang von François d’Aigalliers, in der Seeschlacht
bei Abukir, gegen Horatio Nelson…, aber was für ein Spaß! *lach*
Nach einem stärkenden Frühstück musste ich
allerdings an den Laptop und da war verdammt viel zu tun; wesentlich mehr als
ich ohnehin schon erwartet hatte und das beanspruchte praktisch den ganzen
Montag, so das ich auch gar nicht mehr dazu kam, noch groß irgendwas zu
schreiben, außer diesen paar Zeilen.
Dienstag,
30. April 2019 Venezuela
Ach
verdammt, der Machtkampf und die aktuelle Entwicklung in Venezuela>>>,
warf meine Planung über den Haufen. Es befinden sich derzeit GC Member in
Venezuela und ich blieb einen Großteil des Tages Online, um mit dem Club
einen schnellen Evakuierungsplan auszuarbeiten, sollte die Lage in der Maduro
Diktatur eskalieren.
Unterdessen
organisierten die reizenden Girls und Frauen hier, natürlich zusammen mit den
Jungs und Männern, eine sexy- freche Walpurgisnacht und Tanz in den Mai
Party. An dessen Kosten beteiligte ich mich gerne mit einer Geldspende und
nahm später natürlich auch daran teil…, obwohl wir Männer uns hüten sollten
wenn die Hexen tanzen. *schmunzel*
Schöne
Fotos schoss ich wie gewünscht natürlich auch und versprach allen ihnen die
digitalen Dateien zukommen zu lassen. Sie können sie sich Downloaden, direkt
auf z. B. einen USB Stick überspielen lassen und falls gewünscht werde ich
auch auf meine Kosten, ein paar hochwertige, teure Poster Ausdrucke machen
lassen. *smile*
Eine
wirklich schöne Party, bei der wir alle viel Spaß hatten und sich vor allem
die Teen Girls auch so richtig austoben konnten. Für teils noch ziemlich
junge Teenager, ist so eine romantisch- mystische Party bis tief in die
Nacht, selbstverständlich eine tolle Sache. Garantiert bekamen die Jungs in
so mancher dunklen Ecke einiges ab und wurde so mancher Liebesschwur
gesprochen.
Das
aktuell nicht so tolle Wetter, mit einigen Regenschauern und relativ kühlen
Temperaturen unter 20°, konnte das Vergnügen nicht dämpfen. Außerdem verzogen
sich auch immer wieder die Regenwolken, kam tagsüber die Sonne durch und
hatten wir Abends fantastisch farbenfrohe Sonnenuntergang- Aussichten auf den
Pazifik.
Zwischendurch
schaute ich dennoch Online immer wieder nach den Entwicklungen in Venezuela. Schon
bei meinem Segelboot Trip 2013 an der venezolanischen Küste siehe
z. B. hier >>>,
gab es kritische Situationen durch Chaves Krebstod und der Machtübernahme
durch Maduro. Seither habe ich auch einige private Beziehungen nach
Venezuela, von denen ich nun nützliche Infos von direkt vor Ort erhielt. Sehr
bedauerlich das dieses wunderschöne und an sich sehr reiche Land, von eine
skrupellosen, völlig korrupten Machtelite, seit vielen Jahren derart kaputt
‚regiert’ wird.
Wie immer
leiden natürlich vor allem die Armen und Schwachen darunter. Inzwischen ist
die Versorgungslage in Venezuela derart katastrophal, dass schon über 2
Millionen Einwohner ins benachbarte Ausland, vor allem nach Kolumbien
geflüchtet sind. Wer nicht zu der kleinen, korrupten Oberschicht gehört, ist
übel dran; es mangelt in den Städten einfach an allem, von Lebensmitteln bis
Medikamenten. Wirklich katastrophale Zustände für Arme, Alte, Kranke,
Schwache usw. *seufz*
Mittwoch, 1. Mai 2019 Venezuela
Heute
ging es rund; per Online Videokonferenz noch vor dem Frühstück, wurde
beschlossen das wir ‚unsere’ Leute aus Venezuela heraus holen. Zwar existiert
für sie aktuell keine wirklich reale Bedrohung, zumindest soweit bekannt,
aber z. B. das Risiko einer Schließung des Luftraums durch Maduro, steigt
aktuell. Ebenso die Gefahr von noch mehr Gewalt auf den Straßen und wir
beschlossen auf Nummer sicher zu gehen, allerdings mit speziellen
Vorsichtsmaßnahmen.
Zunächst
erklärte ich Elli so ungefähr die Lage und Gründe, warum ich plötzlich weg
muss und weshalb ich sie zu so etwas besser nicht mitnehme. Das verstand sie
recht gut und wir einigten uns darauf, dass sie zunächst ein paar Tage hier
im Airstream wartet, fass es schnell gehen sollte und ich in wenigen Tagen
zurück bin; falls es länger dauert, geht sie zunächst nach Diego zurück, bis
ich mich wieder melde und sie abholen komme.
Noch ein
Spaziergang am Strand, nach dem Frühstück, dann packte ich meine wichtigsten
Sachen ein und wir fuhren zum McClellan-Palomar Airport, 2198 Palomar Airport
Rd, Carlsbad, CA, wo die Gulfstream 5 aus LA kommen, bereits wartete. Nach
Curacao vor der Küste Venezuelas, sind es fast 5.500 km, Flugzeit fast 7
Stunden.
Die
Piloten kannte ich bisher nicht, die Stewardess aber schon, was letztlich
ohnehin egal war, weil ich die meiste Zeit konzentriert Online arbeitete und
auch noch gut zweieinhalb Stunden Schlaf auf Vorrat tankte…, dabei angeblich
laut schnarchte, behauptete jedenfalls frech lachend die Stewardess. (was
vermutlich auch stimmte) *schmunzel*
Wegen dem
Flug durch drei Zeitzonen nach Osten, war es bei der Landung bereits dunkel
und mit 28° karibisch schwül- warm; durch die salzige Seeluft aber noch
angenehm. Curacao haben wir statt Aruba gewählt, weil hier ein GC Member
lebt, der Beziehungen hat und bei dem wir auch wohnen können. Er holte uns ab
und brachte uns zu seinem schönen Haus an der Blue Bay. Wobei ‚wir’ zunächst
nur ich bedeutete, dann die Leute sein werden, die noch ankommen; das
Flugpersonal übernachtet im Airport Hotel.
Ein
netter Mensch & gewitzter Geschäftsmann, mit politischen Beziehungen und
netter Familie; aus Gründen der Diskretion werde ich keine Namen nennen oder
mehr darüber erzählen.
Curaçao
ist eine rund 444 Quadratkilometer große Insel und zusammen mit der
Nebeninsel Klein Curaçao ein Land des Königreichs der Niederlande in der
Karibik. Curaçao ist eine der drei ABC-Inseln und als solche Teil der karibischen
Inseln unter dem Winde (südliche Kleine Antillen), die geologisch zur
Südamerikanischen Kontinentalplatte gehören. https://de.wikipedia.org/wiki/Cura%C3%A7ao
Donnerstag, 2. Mai 2019
Am
Vormittag kam das „Einsatzkommando“ *grins* an und zwar mit einer von Neils
Hobby- Liebhaber Flugzeugen, einer uralten aber toll gepflegten 1956er Beech
18. An Bord ein alter, pensionierter Pilot und Mechaniker, der das alte
Flugzeug in und auswendig kennt, sie quasi im Traum fliegen kann. Außerdem Ex
Detektiv Manny, der mir erst kürzlich in Yuma behilflich war.
Der große
Vorteil dieser alten Maschine: die Kiste kann auch auf kurzen Rasenpisten von
~700 m Länge starten und landen. Außerdem ist der Flieger nur noch so etwa
175 k Wert, im Gegensatz z. B. zu der Gulfstream mit welcher ich herkommen
bin, die einen Achtstelligen Betrag repräsentiert. Sollte es zu irgendwelchen
Problemen kommen, z. B. Maduro den Luftraum sperren während wir in Venezuela
sind oder die Maschine aus irgendwelchen Gründen beschlagnahmt werden, können
wir den Verlust der Beech verkraften; der Ausfall der Gulf wäre dagegen ein
übler Schlag.
Zwar
rechne ich nicht wirklich mit ernsthaften Problemen solcher Art, aber man
darf halt auch nicht außer Acht lassen, dass es sich um einen diktatorisch
regierten, völlig korrupten Unrechtsstaat handelt. Da ist Vorsicht und das Einplanen
des schlimmstmöglich denkbaren, durchaus angebracht. Wegen der instabilen
Lage in Venezuela, hat die US-Luftfahrtbehörde FAA bereits Einschränkungen im
Luftverkehr erlassen. Fluggesellschaften und Privatpiloten sollten ihre
Flugzeuge innerhalb von 48 Stunden außer Landes bringen, heißt es in der
„Dringlichen-Anordnung“, die auf unbestimmte Zeit gilt.
Wir
erwägen deshalb sogar, nicht offiziell legal über Caracas Airport
einzureisen, sondern inoffiziell zu einem kleinen Flugfeld, unterhalb des
Radars zu fliegen. Ein Vorteil von solch völlig korrupten Staaten ist
immerhin: letztlich ist alles nur eine Frage der Höhe von Schmiergeldern, um
nahezu alles machen zu können. Praktisch jeder ist käuflich, so lange es
unter der Hand abläuft und nicht groß bekannt wird…, schauen wir mal.
Das
Problem mit unseren Leuten in Venezuela ist: sie befinden sich tief im
Hinterland auf einer Dschungel Expedition in abgelegener Natur, sind schwer
erreichbar und bräuchten mit dem Gelände Reisebus des Tour Veranstalter, Tage
zum nächsten Flughafen. Es ist sogar gut möglich, dass sie dort noch kaum
etwas von den Entwicklungen im Land mitbekommen haben. Sie können also nicht
mal eben schnell ihre Tour abbrechen und in den nächsten, normalen
Linienflieger springen, um Venezuela zu verlassen.
Vermutlich
sind unsere Pläne sie heraus zu holen, überflüssige Vorsicht und nicht
wirklich notwendig…, wäre da nicht das Wörtchen aber. Aber der GC Member ist
ein nicht unbedeutender Russe und Putin Russland unterstützt offiziell
Maduro. Sollte z. B. in einer Art Putsch / Revolution plötzlich Guaido
gewinnen, könnten im Anfangschaos unkontrollierbare Oppositionelle sehr
schlecht auf Russen zu sprechen sein und es für ihn als solchen verdammt
ungemütlich werden. Egal wir haben nun mal zur Vorsicht beschlossen, ihn
& Begleitung raus zu holen, also machen wir das nun auch.
Nach der
Einsatzbesprechung ging es auch schon los… und wir amüsierten uns über Mannys
Probleme, seinen Schrank Körper durch die schmale Tür in den Flieger zu
quetschen; für mich Bär war das allerdings auch nicht so ganz leicht. In den
50er Jahren planten Flugzeugbauer bevorzug mit Piloten Standardgrößen von 165
bis 175 cm und ~75 kg Gewicht… also weit unter den Körpermaßen von Manny und
mir. *seufz*
Ein toller
Flug in diesem Uraltflieger; die Beech 18 ist eine Legende am Himmel und
selbstverständlich über die Jahrzehnte unzählige Male restauriert,
modernisiert, gewartet und in Teilen ausgetauscht worden, so das außer Zelle
und Rahmen nicht mehr viel Original daran ist. Moderne Avionik gibt es
natürlich auch an Bord… und trotzdem ist das ein ganz anderes fliegen, als in
heutigen, modernen Fliegern. Man muss selbstverständlich ein Faible dafür
haben, ähnlich wie bei Oldtimer Autos; wer das nicht mag, hat auch keinen
Spaß daran.
Allein
schon das Geräusch (oder der Krach) wenn die zwei Pratt & Whitney
R-985AN-14B Wasp Junior 9-cyl. radial piston engines of 450 hp starten und
dann rund laufen, ist ein Genuss für Liebhaber. Diese Motoren halten im
Schnitt 1.050 Stunden durch, müssen dann ausgetauscht und runderneuert /
ersetzt werden. Im Laufe der aktuell 12.129 Flugstunden dieser Maschine, gab
es also schon mindestens 11-12 Mal ‚neue’ Motoren. Die Aktuellen haben beide
exakt 228 Betriebsstunden.
Zum Glück
gibt es viele Fans / Liebhaber solcher alten Flugzeuge und Motoren, die sich
liebevoll darum bemühen, solche Luftfahrtgeschichte am Leben zu erhalten und
auch tatsächlich zu fliegen, ebenfalls ganz ähnlich wie bei Auto Oldtimern.
Wirtschaftlich oder sinnvoll ist das selbstverständlich nicht; die Beech 18
war schon in den 60er Jahren reichlich veraltet und gehörte eigentlich
ausgemustert / verschrottet. Nur echte Liebhaber halten so was mit viel
Eigenarbeit und für viel Geld noch am Leben… und tatsächlich ist die Kiste
immer noch ein nützliches Gebrauchsflugzeug, mit dem man eine Menge anstellen
und Spaß haben kann. *smile*
Ich
jedenfalls genoss den gut einstündigen Flug nach Caracas sehr und lies mir
vom alten Wartungsingenieur / Piloten Matt, selbstverständlich alles ganz
genau zeigen und erklären, was in nur einer Stunde über dem tiefblauen,
karibischen Meer möglich war. Trotz gutmütiger Flugeigenschaften und teils
moderner Avionik, ist so ein alter Flieger natürlich nicht so ganz leicht zu
beherrschen, wie beispielsweise eine hochmoderne Cirrus.
Ich
verstehe nun deutlich besser, weshalb Neil diese Beech 18er so liebt und
inzwischen sogar zwei davon hat. Die Maschine will ich möglichst bald auch so
gut beherrschen, dass ich sie ebenfalls alleine fliegen kann. Im Prinzip kann
/ darf ich das mit meiner Lizenz, nach Einweisung, auch jetzt schon. Aber man
muss da auch realistisch und vernünftig sein. Diese Kiste wirklich zu
beherrschen und zu verstehen, dauert schon etwas.
Mit
jemand wie Matt dabei, der die 63 Jahre alte Beech praktisch sein ganzes
Leben kennt und geflogen ist, kein Problem. Aber wenn ich damit auch mal
alleine schwierige, längere Strecken unterwegs sein möchte, sollte ich schon
aus Sicherheitsgründen wesentlich mehr über die Kiste wissen. Neil nutzt sie
z. B. auch gerne zum „Luft-wandern“, wie er das nennt; die Couch hinter den 4
Passagiersitzen, lässt sich zu einem richtigen Doppelbett ausklappen; im
Lade- & Toilettenraum dahinter, gibt es Anschlüsse für eine große
E-Kühlbox, in welcher man Essen und Getränke mitnehmen kann.
Da die
Kiste auch auf relativ kurzen, staubigen Sand- oder Graspisten problemlos
starten und landen kann, ist es so möglich abgelegene Plätze aufzusuchen und
sozusagen 2-3 Tage Flugzeug Camping an Orten zu machen, wo du mit einem
modernen Flieger ohne Airport / Airstrip / Feldflugplatz nicht hinkommst. In
den USA wimmelt es neben unzähligen offiziellen Flugplätzen, auch von
ungezählten, privaten oder ehemals zu irgendwelchen militärischen Zweckenden
dienenden Pisten, weit weg von der heutigen Zivilisation, wo du einfach so
landen und ein paar Tage verbringen kannst.
In
Deutschland, Europa und den meisten Ländern dieser Welt, wäre das kaum
machbar oder hättest du sofort die Behören auf dem Hals. Hierzulande, im
immer noch freiesten „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ der USA: no
Problem. Natürlich bin ich auch scharf darauf, mal solche „Luftwanderungen“
mit der Beech zu unternehmen.
Ok wir
landeten also doch ganz offiziell am Aeropuerto "Simón Bolívar",
dem normalen Einreise- Flughafen zur Hauptstadt Caracas. Wegen dem Heck-
Spornrad- Fahrwerk, muss man diese Maschine auch anders Starten / Landen und
am Boden manövrieren, als Flieger mit modernen Bugrad Fahrwerken. Es gibt
auch umgebaute Beech 18 mit Bugrad Fahrwerk, Neils zweite Maschine ist so
eine; aber diese hat noch die alte Heck Konfiguration, was wie alles Vor- und
Nachteile hat.
In
Caracas war es stark bewölkt und 25° warm; wir erledigten nur möglichst
schnell die Einreiseformalitäten, was mit ein bisschen Schmiergeld flott
ging, tankten die Beech noch mal voll und starteten gleich zur nächsten
Etappe. Rund 900 km Südöstlich nach Cerro Duida, davon etwa die Hälfte der
Strecke über tiefste, abgelegene Dschungelgebiete, bis fast zum Orinoco. Sehr
beeindruckend und ein Flug, bei dem man sich sehnlich wünscht, bloß keine
Panne zu bekommen. Weit und breit kein Flughafen und wenn du in so einem
Dschungel notlanden müsstest, kann es eigentlich nur in einer Katastrophe
enden.
Wir waren
rund drei Stunden in der Luft, sahen hier und dort zwar auch Landstriche, auf
welchen man vielleicht ohne Schaden landen könnte. Aber oft ging es kleine
Ewigkeiten nur über tiefsten Dschungel voller Bäume, mit höchstens freien
Fluss- und See Wasserflächen; wenn du da mit Motorschaden runter musst,
fliegst du in eine Wand aus Bäumen und hast kaum eine Überlebenschance. Na ja
wir haben zwei Motore und können notfalls auch mit einem allein weiter
fliegen.
Dennoch
beschleicht einen unvermeidlich ein mulmiges Gefühl, denn gelegentlich,
selten zum Glück, passieren auch in solchen Gegenden Flugzeugabstürze. Bis
dich dort irgendwelche Retter finden, wenn überhaupt und du einen Absturz
überlebt hast, können Wochen vergehen und haben dich wahrscheinlich längst
irgendwelche Raubtiere gefressen oder giftiges Getier umgebracht.
Einheimische
und Indigene kommen in solchen Gegenden klar; Manny mit seiner umfassenden
Überlebensausbildung und urwüchsigen Kraft, würde es auch überstehen. Aber
Matt und auch ich verwöhnter Zivilisationsmensch, obwohl ich in meiner
Militärzeit auch eine nicht schlechte Ausbildung bekommen habe, hätten hier
doch erhebliche Probleme zu überleben.
Sehr
faszinierend, ein tolles Abenteuer! Ich freute mich schon auf weitere
Dschungelabenteuer und darüber, diese Aktion selbst mit zu machen; das hätte
ich natürlich auch alles allein einem Trupp wie Matt und Manny überlassen
können, ohne selbst mitzufliegen. Aber wie könnte ich mir so ein Abenteuer
entgehen lassen? *grins*
Am Ziel,
einer winzigen, primitiven Siedlung, neben einem gewaltigen Gebirgsbrocken,
gab es freie Feldflächen für Ackerbau und auch eine Gras- Landepiste; diese
wird vor allem von einer Plantage unterhalten, aber viel mehr als ein
Funkgerät, Windrichtungsmesser usw. gibt es dort nicht. Starts und Landungen
sind selbstverständlich nur bei klarer Sicht am Tage möglich, was sich bei
tropischem Dschungelklima auch kaum vorhersagen lässt, wenn man hin fliegt.
Deshalb
sind wir gleich mit vollen Tanks hergeflogen, denn es durchaus sein können,
dass wir wegen schlechter Sicht dort nicht hätten landen können; erst rund 50
km weiter, gäbe es einen Not Ausweichplatz: „La Esmeralda ist ein Dorf am Ufer des Orinoco im venezolanischen
Bundesstaat Amazonas. Beim Dorf liegen eine Militärbasis der venezolanischen
Armee und ein Flughafen.“ Wikipedia
Wären
auch dort das Wetter oder die Sichtbedingungen zu schlecht, kämen wir in erhebliche
Schwierigkeiten, denn ansonsten gibt es auf hunderte Kilometer nur winzige
Dschungel- Siedlungen, mit höchstens auch hier und da mal einer Gras-
Landepiste, die zu finden schon schwierig genug geworden wäre; ganz abgesehen
davon, dass dort das Wetter dann genauso schlecht sein könnte.
Matt der
auch etliche Jahre als Bushpilot in sehr abgelegenen Weltgegenden unterwegs
war, machte sich aber keinerlei ernsthafte Sorgen; überhaupt ist der
unglaublich zähe Alte, er verrät sein genaues Alter nicht aber ich schätzen
ihn auf mindestens Ende Sechzig, eine total coole Socke. Der Typ war schon
hundertmal cooler als Alle, die Jahrzehnte später diesen Begriff für ‚Cool
sein’ in Mode gebracht haben. Neben ihm würden sehr viele 20 jährige
Burschen, die sich selbst für total cool halten, in Gefahrensituationen
verdammt alt aussehen.
Für Manny
gilt das natürlich umso mehr, den habe ich ja erst vor kurzem in der Yuma
Angelegenheit ausführlicher beschrieben. Aber das ist natürlich auch keine
leichtsinnig- dumme Coolness junger Leute, die es aus selbstüberschätzender
Blödheit gar nicht besser wissen. Nein beide wissen ganz genau was sie tun,
wie groß eventuell bestimmte Gefahren sind… und bleiben selbst in
Situationen, in welchen anderen längst der Angstschweiß in Strömen fließt,
noch völlig überlegt ganz ruhig und eben cool. So musste ich mich bemühen,
neben den Beiden nicht selbst uncool alt auszusehen. *grins*
Freitag, 3. Mai 2019
Hier
beginnt so langsam die Regenzeit; die Regenzeit wird als Invierno bezeichnet
und umfasst die Monate Mai - Oktober/November. Der venezolanische Sommer, als
Verano bezeichnet, ist demgemäß der trockene Abschnitt des Jahres, von
November bis April. Wer schon mal in tropischen Dschungelregionen eine Regenzeit
erlebt hat, und sei es auch nur für ein paar Tage, der weiß was das bedeutet.
Das sind
dann meist gewaltige, tropische Regengüsse, in denen du binnen Sekunden
völlig durchnässt bist… und manchmal regnet es wochenlang nahezu
ununterbrochen, bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit von über 90% und schnell gibt
es absolut nirgendwo mehr auch nur ein kleines Fitzelchen trockener Wäsche.
Für mitgeführte Elektronikgeräte, die Nässe bekanntlich gar nicht gut
vertragen, sind das selbstredend auch sehr ungünstige Bedingungen.
Aber noch
geht es einigermaßen oder hatten wir etwas Wetterglück. Wir bezogen gestern
zwei Gästezimmer in dem Plantagen- Haupthaus, von wo aus auch die Dschungel
Expeditionen für meist kaum ein Dutzend Individual- Abenteuer Touristen
stattfinden. Es sind natürlich sehr einfach Verhältnisse hier, auch für
Touristen, die verglichen mit vielen armen Einheimischen aber immer noch
relativ luxuriös leben.
Unsere
Leute kamen auch erst heute von so einer Dschungel Expedition per Boot
zurück, weswegen sie ja hierher gekommen sind. Es ist schon ein fantastisches
Abenteuer in grandiosen Landschaften, dass man sich ruhig mal gönnen sollte.
Allerdings vorausgesetzt du bist kein verwöhntes Weichei, körperlich fit und
gesund, sonst ist das nichts für dich!
Ich
setzte mich erstmal mit „unserem“ GC Russen Oleg zusammen und besprach mit
ihm die Lage, von der er tatsächlich noch sehr wenig mitbekommen hat. Er hat übrigens
die schöne Aria dabei, eine dieser stets beeindruckenden russischen Model
Schönheiten, die du als Mann unmöglich übersehen kannst. Ich kannte sie
bisher nicht persönlich, habe aber schon viele Fotos, meist schöne
Aktfotografie, von ihr gesehen… und die vergisst Mann nicht so schnell
wieder. Ein klasse Model mit sehr viel russischer Weiblichkeit und
verlockendem Charme, jeder Menge Sexappeal und…, na ihr wisst schon! *grins*
Sie saß
natürlich auch dabei, hatte aber wenig zu sagen und überlies es ganz uns
Männern, die hoffentlich richtigen Entscheidungen zu treffen. Ari hat eine
typische 90 Tage Touristenkarte und könnte legal von hier aus nirgendwo
anders hin, als zurück nach Russland fliegen. Bei GC Member Oleg, sieht das
anders aus; er könnte auch in andere Länder reisen.
Einreisebestimmungen
für Venezuela: Für den Aufenthalt bis zu 90 Tagen brauchst
du eine Touristenkarte. Für einen längeren Aufenthalt als 90 Tage musst du
ein Visum beim venezolanischen Konsulat im Herkunftsland beantragen. Es ist
zu beachten, dass der Reisepass bei Rückreise noch mindestens 6 Monate gültig
sein muss. Weitere Infos siehe unter Auswärtiges
Amt. Bei der Ausreise ist eine Ausreisesteuer von ca. USD 32 zu zahlen,
ebenso eine Flughafensteuer von ebenfalls ca. USD 32 p.P.
Da die
Gesamtlage im Land weiterhin unentschieden verzwickt bleibt und sich der
Machtkampf vor allem in Caracas abspielt, gibt es momentan keinen Grund
panisch zu flüchten. Hier sind wir im Dschungel ja weit ab von irgendwelchen
Schießereien oder einer theoretisch möglichen Militärintervention der USA.
Und mit der Beech haben wir eine Fluchtmöglichkeit, könnten im Notfall
schnell nach Kolumbien, Brasilien oder Guyana ausfliegen. Das wäre dann zwar
evtl. illegal, wenn wir einfach so über die Grenze fliegen und auch für Ari
mit dem ausschließlichen Venezuela Visum problematisch…, jedoch kein Problem
das nicht mit einer ausreichenden Menge Schmiergeld zu lösen wäre.
Ein paar
Meldungen der letzten Stunden zu Venezuela:
Aufstand gescheitert, Revolution geht weiter
SPIEGEL ONLINE-vor 8 Stunden
Maduro ist weiter im Amt, und im Kampf um die Macht in Venezuela
herrscht wieder Patt. So geht das nunmehr seit Monaten: eine Lage,
die ...
Haftbefehl gegen venezolanischen Oppositionsführer López erlassen
Süddeutsche.de-vor 5 Stunden
Venezuelas Oppositionsführer Leopoldo López wird
nun per Haftbefehl gesucht. López war am Dienstag auf Anweisung des selbst
ernannten ...
Venezuela versinkt im Chaos – Maas will nicht intervenieren
DIE WELT-vor 6 Stunden
Die USA hatten auch vorher immer wieder erklärt, dass sie
zur Lösung des Konflikts in Venezuela alle Optionen auf dem Tisch
behalten wollen ...
Maduro schwört Militär auf sich ein
tagesschau.de-vor 8 Stunden
Nach der gescheiterten Revolte einiger Soldaten in Venezuela
hat Staatschef Maduro die Armee aufgerufen, "alle Putschisten" zu
bekämpfen.
Die mir
vorliegenden Infos aus unseren eigenen Quellen und weltweiten Beziehungen,
helfen auch nicht wirklich weiter. Aus Washington ist zu vernehmen, dass
Trump keine militärische Intervention anordnen will / wird…, aber man weiß ja
wie unberechenbar sprunghaft dieser Typ agieren kann. Manchmal will er Abends
etwas anderes, als Morgens und keiner weiß genau warum und wieso.
Aus
Moskau heißt es, dass Putin sich auch eher zurückhält und weiß, dass er im
Ernstfall selbstverständlich absolut nichts gegen ein robustes vorgehen
Amerikas tun könnte. Beide Seiten mischen sich aber mehr oder weniger offen
und mit Geheimdiensten ein, stützen ihre jeweiligen ‚Marionetten’. Putin
Maduro und Trump Guaido, doch wer von beiden letztlich den innenpolitischen
Machtkampf gewinnen wird, ist nach wie vor völlig unklar. Solange das
heimische Militär zu Maduro hält, gibt es kaum eine echte Chance, ihn
abzulösen.
Wie immer
ist die Situation vor allem für die einfache Bevölkerung schrecklich, vor
allem in den großen Städten. Es gibt kaum genug zu essen, ständig fällt der
Strom aus, Medikamente und medizinische Versorgung sind ohne viel Schmiergeld
kaum zu erhalten usw. usf…, während es sich die herrschende Macht- „Elite“
weiterhin in Luxus gut gehen lässt. *seufz*
Freitag, 3. bis Sonntag, 5. Mai 2019
Wir
machten drei Tage eine weitere Dschungelexpedition in die grandiosen
Landschaften des südlichen Venezuela. Hier weit weg von den politischen
Machtkämpfen in der Hauptstadt, sahen wir momentan keinen Grund das Land
schnellstmöglich zu verlassen. Mit den Iridium Satelliten Telefonen, von
denen wir zur Sicherheit gleich 3 dabei haben, können wir problemlos
kommunizieren und mit der Beech sind wir im Fall der Fällen binnen weniger
Stunden außer Landes.
Ich
freute mich wirklich sehr, dieses tolle Abenteuer mitzumachen und es nicht
irgendwelchen damit beauftragten Leuten überlassen zu haben. Wie es Oleg und
Aria schon gemacht hatten, starteten wir wieder mit einem Boot auf dem beeindruckenden
Orinoco und bogen dann zu Fuß in den Dschungel ab. Unter Anderem besuchten
wir auch eine geschützte Siedlung der Yanomami Indianer, eine „Comunidad Yanomami“, inmitten grandioser
Landschaften. Diese „Urzeitmenschen“ leben noch wie die Menschheit vor beginn
der sogenannten Zivilisation, in Einklang mit und von der tropischen Natur.
Bei all
dem kam ich aber auch kaum zum schreiben, denn so eine Dschungeltour ist
wirklich sehr anstrengend; außerdem nahm ich den Laptop nicht mit, der dabei
wahrscheinlich sowieso nur kaputt gegangen wäre. Abends fällst du nach dem Essen,
bald nach Sonnenuntergang müde und erschöpft auch ziemlich schnell in deine
Hängematte und willst nur noch erholsam schlafen.
Es gibt
auch einfachere Touren für Touristen, die nicht so Topfit sind, aber generell
ist so ein Dschungeltrip, schon wegen dem tropischen Klima, der hohen
Luftfeuchtigkeit und den anstrengenden Lebensbedingungen, nichts für
verwöhnte und verweichlichte Standard- Touristen. Auch ich kam dabei, schon
wegen meinem nicht mehr voll leistungsfähigen Herzen, ziemlich an die Grenze
dessen, was ich mir noch zumuten darf und machte daher nicht alles mit, was
sich Manny, Oleg und Aria noch problemlos zutrauten. Aber was für ein
faszinierendes Abenteuer! Ein kleines „Wunder“, dass ich nach meinen massiven
Herzproblemen noch vor wenigen Jahren, so etwas überhaupt wieder mitmachen
kann. *freu*
Nach
diesen drei Tagen entspannten wir zunächst, in unserer auch sehr einfachen
Lodge auf der Plantage. Montag werden wir neu überlegen und entscheiden, ob
wir noch bleiben oder bald abreisen. Der Zufall ergab, dass der tolle,
seriöse Fotograf Ron, welcher auch schon oft für den GC gearbeitet hat,
gerade in der Nähe des Airstream mit Elli war. Er hat dort gerade einen
Auftrag mit einem Model erledigt und wie alle Fotografen seiner Art, ist er
immer interessiert mit neuen Models zu arbeiten.
Ich
schlug ihm daher vor, als ich eher nebenher davon erfuhr, doch ein paar Tage
den Flying Cloud zu nutzen und mit Elli zu Shooten. Fraglos wird er sie als
Model genauso gut finden wie ich und werden die Beiden Spaß miteinander
haben. Elli kann dabei einiges lernen und selbstverständlich auch etwas dazu
verdienen; außerdem sind solche Kontakte, wie zu einem so guten, bekannten
Fotografen wie Ron, für jedes Model sehr nützlich und wichtig. So wie ich
beide kenne, bin ich sicher das sie gut miteinander auskommen werden. *smile*
Montag, 6. bis Mittwoch, 8. Mai 2019
Nun wurde
es wieder hektisch und kam ich erneut kaum zum schreiben. Ein Anruf informierte
mich, in einer wichtigen Geschäftsangelegenheit nach London zu müssen. Also
starteten wir mit der Beech nach Caracas, wo Ari und Oleg ausstiegen, um mit
einem normalen Linienflug nach Russland, Venezuela zu verlassen.
Wir
anderen flogen wieder nach Curacao, wo wir übernachteten; der alte Pilot
bringt die Beech zurück nach Austin zu Neil, so wie er hergekommen ist. Manny
und ich flogen mit der Gulf direkt nach New York, wo Manny aussteigt und
bleibt. Mittwoch stiegen weitere GC Passagiere, zwei Manager plus Executive
Chefsekretärinnen ein; außerdem die schöne Megan und wir 6 flogen weiter nach
London Heathrow Airport.
Bei all
dem hatte ich so viel zu tun, dass ich kaum zum schreiben kam; auch nicht
während der Flüge, die dafür sonst ja massig Zeit bieten, flog ich selbst
doch nicht als Pilot, sondern als Passagier. Nur kurzzeitig besuchte ich das
Cockpit und ging auch ans Steuer des tollen Gulfstream Jet, einfach weil es
Spaß macht. Notwendig ist das selbstverständlich nicht, fliegt so eine moderne
Maschine doch fast ausschließlich mit Autopilot, welchen die menschlichen
Piloten nur überwachen und den sie gegebenenfalls mit neuen Flughöhen /
Kurseingaben programmieren, falls notwendig.
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