#25.12.22- Schweden, #Dezember #9, Immer nördlicher, immer kälter
Gähnend standen wir schon um 06:00 Uhr auf, duschten uns frisch und munter für den bevorstehenden Reisetag, und ich stahl mich noch schnell für meine geliebte Morgenzigarette auf den Balkon. Es war natürlich noch stockdunkel, eine tiefe, nordische Finsternis, die nur mühsam von den Lichtern der Stadt durchbrochen wurde. Der Sonnenaufgang war erst für 09:14 Uhr angekündigt, und mit 5 °C war es für Ende Dezember im schwedischen Inland eigentlich viel zu milde. Für diese Region und Jahreszeit untypisch und fraglos dem Klimawandel geschuldet. Laut Vorhersage sollte es jedoch im Tagesverlauf deutlich kälter werden, mit Minusgraden und vermutlich auch Schneefall, der die graue Welt in ein strahlendes Weiß hüllen würde.
Nur in den kuscheligen Bademantel gewickelt, darunter noch völlig unbekleidet, fror ich im Freien zwar etwas, aber noch erhitzt von der heißen Dusche war die beißende Morgenluft für eine Zigarettenlänge durchaus erträglich, muntermachend. Was mich zusätzlich erwärmte, war der Anblick von Meli durch das Fenster, die ihre prächtig geformte Fraulichkeit gerade in sexy Dessous zwängte und mir dabei so gewisse Blicke zublinzelte, als wolle sie sagen: »Dämlicher Mann, was rauchst du draußen in der Kälte, statt mir beim Ankleiden zu helfen?!« Ihr Schmunzeln verriet mir jedoch, dass sie meine kleine Auszeit auf dem Balkon durchaus tolerierte.
Gleich darauf machte auch ich mich schnell fertig, wir packten unsere Sachen zusammen und gingen zum Frühstücken. Das Hotel bot ein recht ordentliches Frühstücksbüffet und erfüllte uns sogar Sonderwünsche wie scharf angebratene Spiegeleier mit reichlich Zwiebeln, krossem Speck und Kräutern. Ansonsten war es halt ein typisches, international bis schwedisch angehauchtes Frühstücksbüffet, mit frischen Brötchen, kräftigem Brot, Wurst, Käse, Marmelade, frisch gepressten Säften und akzeptabel gutem Kaffee sowie sonstigen Beilagen, wie das wohl jeder Reisende kennt. Nichts Außergewöhnliches, aber auch nicht schlecht; gut genug jedenfalls, um sich damit lecker für die anstehende Weiterfahrt in den Norden zu stärken.
»Oh man, seit einer Woche nur im Auto unterwegs; es war wirklich keine gute Idee, von Sizilien bis Nord-Norwegen zu fahren«, seufzte ich und schlürfte an einem Café Crema, während ich die Route auf dem Handy nochmals prüfte.
»Ach komm, es ist auch ein tolles Abenteuer! Ich finds spannend und würde gegen nichts in der Welt tauschen wollen«, blinzelte Meli mit ihren immer so sinnlich-verlockenden Schlafzimmeraugen und einem ebensolchen Gesichtsausdruck, der jeden Zweifel sofort im Keim erstickte.
»Ja, mit mehr Zeit, mehr Übernachtungen, mehr Sightseeing und echtem Erleben der Umgebung wäre es wirklich interessant. Aber so artet es doch etwas in Stress aus, besonders für den Fahrer, der ständig die Reichweite und das Wetter im Auge behalten muss.«
»Armes, armes Fahrer-Bärchen…«, stichelte sie lieb und streichelte mir zärtlich über die Backe, was meinen kleinen Anflug von Frust sofort vertrieb.
Schon bald hatten wir ausgecheckt, das Gepäck im riesigen Kofferraum des EQS-SUV verstaut, und ich rauchte vor dem Losfahren schnell noch eine weitere Zigarette in der klammen Morgenluft. Der Wagen hatte die ganze Nacht an der 22-kW-Ladebox des Hotels gehangen und der Akku war zu 98 % gefüllt; also mehr, als man eigentlich für den täglichen Gebrauch vollladen sollte.
Am idealsten für die langfristige Langlebigkeit der Akkus ist es bekanntlich, wenn man sie möglichst oft bis auf knapp 20 % leert und nur bis zu 80 % oder etwas mehr lädt. Aber auch wenn man sie gelegentlich, wie auf so einer Extremtour, unter 10 % leerfährt und auf 90–100 % hochlädt, sind die heutigen Akkus bereits gut genug, um mindestens 250.000 km ohne nennenswerten Kapazitätsverlust durchzuhalten. Mercedes und sachkundige Leute prognostizieren dem 118-kWh-Akku des EQS sogar bis zu 500.000 km Lebensdauer, wenn man die Zellen einigermaßen pfleglich behandelt.
Übrigens fährt eine Freundin von mir immer noch meinen alten 2005er Mercedes-Diesel, mit inzwischen fast 330.000 km auf dem Tacho, und dank sorgfältiger, jährlicher Wartung ist diese Wagen immer noch erstaunlich gut in Schuss. Natürlich hat er mittlerweile altersbedingt kleine Macken und man sollte ihn auch nicht mehr mit über 150 km/h über die Autobahn jagen. Aber alles Wichtige funktioniert tadellos, er sieht noch immer einigermaßen schick aus und meine Freundin nutzt ihn täglich gern; sie will ihn tatsächlich fahren, bis er sozusagen auseinanderfällt oder eine so teure Reparatur ansteht, dass sie sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt.
Mercedes war schon immer bekannt für die legendäre Langlebigkeit seiner Autos, wenn man sie ordentlich pflegt, und nicht zuletzt gerade deshalb bei Vielfahrern beliebt, auch wenn die meisten ihre Autos heute längst nicht mehr so lange behalten. Ich traf in der Türkei mal einen Taxifahrer mit einem uralten 220 D und sage und schreibe über 1.200.000 km auf dem Tacho, obwohl der Wagen als Taxi intensiv auf häufig auch schlechten Straßen genutzt wurde. Zwar ist auch Mercedes diesbezüglich nicht mehr ganz so unzerstörbar wie im letzten Jahrhundert, doch bis zu 500.000 km Laufleistung, bei guter Pflege, schätze ich auch für den hochmodernen EQS als durchaus realistisch ein.
Als unser erstes Zwischenziel hatte ich das knapp 400 km entfernte Malung und die dortige Tesla Supercharger-Station in der Brogatan 1 ausgewählt. Auch deshalb, weil es dort in der Nähe ein thailändisches und ein Sushi-Restaurant gibt. Leichte und gesunde asiatische Speisen sind ideal beim Fahren langer Strecken. Dieses Essen liegt nicht so schwer im Magen, macht nicht so müde wie eine fettige Portion Köttbullar, und außerdem lieben wir beide die asiatische Küche sehr.
Das Navi hatte 5 Stunden und 12 Minuten für die 396 km veranschlagt; wir machten nur eine kurze Kaffee- und Zigarettenpause unterwegs, verbunden mit ein bisschen Gymnastik im kalten Wind zum Ausgleich des ewigen Hockens im Auto. Der EQS hat zwar fantastische Sitze mit verschiedenen Massageprogrammen – von „Hot Stone“ bis „Aktivierung“ –, was es wesentlich angenehmer macht, lange Strecken zu bewältigen. Aber echte körperliche Bewegung können diese technischen Wunderwerke natürlich auch nicht ersetzen.
Der Thailänder in Malung erwies sich bei unserer Ankunft leider eher als ein größerer Kiosk und eine einfache Verkaufsstelle für asiatische Speisen und Waren. Es gibt drinnen nur einen einzigen Vierertisch, und was ich dort an Essen bei den anderen Gästen sah, wirkte auch gar nicht übel. Doch der Tisch war besetzt und der Verkaufsimbiss voll, also versuchten wir es bei Tod’s Sushi in der Lisagatan 30C, 782 31 Malung.
Dieses kleine, gemütliche Restaurant erwies sich als glücklicher Volltreffer mit hervorragender Speisequalität; alles war sichtlich mit viel Liebe zum Detail zubereitet und wurde sehr freundlich zu angemessenen Preisen angeboten. In einer so kleinen Ortschaft von unter 5.000 Einwohnern, wo die meisten Menschen nur achtlos durchfahren, erwartet man gar nicht, ein so gutes Lokal anzutreffen. Wir waren hochzufrieden und schlemmten köstlich. Der Betreiber verdient seine hohe Google-Bewertung von im Schnitt 4,5 Sternen bei beachtlichen 324 Rezensionen absolut zu Recht!
»Echt superlecker! Besser als in manchen teuren Japan-Restaurants in den Metropolen, in denen ich bisher war«, freute sich Meli sichtlich, als wir danach noch einen kurzen Verdauungsspaziergang machten. Dieser fiel allerdings nur knapp aus, weil bereits 13:00 Uhr vorbei war. Das bedeutete, dass uns gerade mal noch rund zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang blieben und wir noch eine ordentliche Strecke vor uns hatten.
Als nächstes Ziel zum Übernachten und Aufladen wählten wir das Clarion Hotel Grand Östersund in der Prästgatan 16, 831 31 Östersund. Das Hotel ist perfekt dafür geeignet, es verfügt über 10 Charging Stations – dort kann der EQS bequem über Nacht laden, während wir uns entspannen. In zentraler Lage bietet es zudem teilweise Seeblick, eine Sauna und einen Wellnessbereich. Das ebenfalls im Hotel befindliche NÒR Östersund Restaurant ist mit 4,6 Sternen auf Google hoch bewertet und sollte somit leibliche Genüsse auf einem Niveau bieten, mit dem wir zufrieden sein sollten.
Das Navi veranschlagte für die weiteren 377 km knapp fünf Stunden, also sollten wir mit einer typischen Kaffee- und Zigarettenpause gegen 19:00 Uhr ankommen. Nach kaum einer Dreiviertelstunde unterwegs kam es zum ersten „Elch-Zwischenfall“ dieser Fahrt. Mit diesen riesigen, majestätischen Tieren muss man auf Schwedens Straßen, besonders im waldreichen Hinterland, stets aufpassen. Jedes Jahr kommt es hier zu zahlreichen Unfällen, die oft schwerwiegend oder sogar tödlich verlaufen.
In Schweden ereignen sich jährlich etwa 4.000 bis 6.000 Unfälle mit Elchen (Älgen), basierend auf offiziellen Statistiken des Nationella viltolycksrådet (NVR) und Trafikverket. Elche machen ca. 7–10 % aller Wildunfälle aus (Gesamt-Wildunfälle: 60.000–68.000/Jahr, mit einem Rekord im Jahr 2023 von 68.697). Bei Elch-Unfällen in Schweden sterben jährlich etwa 5–15 Menschen, meist sind es 5–10, mit entsprechenden Schwankungen.
»Schau nur, was für ein beeindruckendes Tier«, wies Meli mit fast ehrfürchtiger Stimme auf einen Elchbullen am Straßenrand hin.
»Ja… hoho, und schau mal, wie er dich anstarrt; da fällt mir doch sofort folgende Geschichte ein«, grinste ich, während ich den Wagen stark abbremste und schließlich ganz anhielt. »Der Gute hat offenbar sofort deine Löwinnen-Aura gespürt und dachte sich wohl: Endlich mal eine würdige Partnerin statt dieser langweiligen Elch-Kühe hier im Wald! Der hat nicht einfach nur die Straße überquert, der hat für dich posiert, tief gegrunzt und versucht, Eindruck zu schinden. Mit seinen gewaltigen Schaufeln, dem imposanten Geweih und diesem eindeutigen „Komm her, Schöne!“-Blick.«
»Mir widersteht eben keiner, haha!« schmunzelte Meli in ihrer neuen Rolle als Elch-Verführerin – das war neu, passte aber perfekt zu ihrer allgemeinen Wirkung: Selbst wilde Bullen legen eine Vollbremsung ein und vergessen alles um sich herum. Ich armer Fahrer habe nur gebremst, um Blechschaden zu vermeiden – der Elch hat gebremst, weil er schlichtweg hin und weg war. Zum Glück wurde es kein Unfall, sondern nur ein kleiner, friedlicher Flirt mit der wilden Natur. Und der Bulle hat wahrscheinlich den Rest des Tages von der schönen Zweibeinerin geträumt, die da kurz durch sein Revier gefahren ist.
Ich nutzte den ungeplanten Halt gleich zu einer kurzen Zigarettenpause im Freien, während wir dem majestätischen Tier zuschauten, wie es „voll cool“ irgendwas am Wegesrand mampfte. Momentan liegt hier in der Gegend kaum Schnee, respektive ist er seit dem letzten Schneefall wieder weggeschmolzen. Doch die kleine Lichtung am Straßenrand ist von hohen, dunklen Fichten umgeben und liegt an einem nördlichen Hang, so dass dort kaum Sonne hinkam und noch ordentlich Altschnee liegengeblieben war. Beim genüsslichen Kauen starrte Elkie aber tatsächlich vor allem auf Meli, jedenfalls wirkte es in diesem Moment so, und sie flirtete lustig zurück.
»Hej du schöner, stattlicher Bursche; ja, du gefällst mir auch!« rief sie ihm lachend zu.
Amüsanterweise blökte er daraufhin tatsächlich kurz auf, als wolle er ihr zustimmen, und wir brachen beide spontan in schallendes Lachen aus. Ansonsten ließ sich der große, kräftige Bursche kein bisschen von uns stören und rührte sich keinen Millimeter von der Stelle, bis er die Pflanze, an welcher er gerade knabberte, genüsslich aufgefuttert hatte. Sehr belustigt stiegen wir schließlich wieder in den EQS und fuhren weiter, während wir uns die lustige Begebenheit noch eine Weile spielerisch ausmalten.
Bald darauf begann auch schon wieder diese magische, nordische Blaue Stunde, und zudem war es mittlerweile ziemlich dunstig-nebelig und stark bewölkt, sodass weder Mond- noch Sternlicht durch die Wolkendecke kam. Dort, wo es menschliche Siedlungen oder Aktivitäten gab, drangen manchmal Lichter und Scheinwerferstrahlen durch den Nebel, als wäre gerade ein Ufo mit Aliens gelandet. Darüber scherzten wir natürlich auch ausgiebig:
»Huuu… wie unheimlich…«, griff Meli theatralisch nach meiner Hand, obwohl sie wahrlich kein ängstlicher Typ ist und schon ganz andere Situationen gemeistert hat.
»Ich mache mir da gar keine Sorgen. Die wollen sowieso nur schöne Humanoidinnen entführen, um erotische Experimente mit ihnen durchzuführen; also wollen sie dich, nicht mich, hoho.«
»Und du gemeiner Schuft rettest und beschützt mich dann gar nicht? Voll gemein von dir!« Knuffte sie mich kräftig in die Seite.
»Aua! Was soll ein tapsiger Bär schon gegen weit überlegene Aliens mit Supertechnik ausrichten? Nö, da verstecke ich mich im Zweifelsfall lieber hinter dir und hoffe, dass alle Entführer männlich sind und nur dich wollen.« Dabei grabschte ich frech nach der himmlischen Weichheit ihres Busens.
»Hmm…, könnte eigentlich interessant werden. Die kennen bestimmt galaktisch-universelle, total geile Sexpraktiken und danach bist du für mich dann nur noch langweilig, hehe, ätsch!« Steckte sie mir verschmitzt die Zunge entgegen, und ich muss mal wieder erwähnen, was ich schon unzählige Male in diesem Blog beschrieb: Melis sinnlich-erotische Ausstrahlung ist wirklich unglaublich und wirkt in jeder Situation!
Durch diese ständigen Ablenkungen, Scherze und manchmal auch ernsthafteren Gespräche über Gott und die Welt verging die Zeit gefühlt deutlich schneller. Wir sahen noch mehrmals Elche im Scheinwerferlicht am Waldrand stehen, und ich passte höllisch gut auf, nicht in gefährliche Situationen zu kommen, falls diese majestätischen, aber manchmal etwas unberechenbaren Tiere unachtsam die Straße überqueren sollten.
Dabei halfen mir die hochmodernen Fahrassistenz-Systeme des EQS 580 4Matic und das fantastische, sozusagen mitdenkende Scheinwerferlicht ungemein; das erleichterte mir die Fahrt in der dunklen, schwedischen Nacht spürbar. Der adaptive Fernlichtassistent von Mercedes-Benz aktiviert automatisch das Fernlicht, sobald die Kameratechnologie erkennt, dass sich kein Fahrzeug voraus in Reichweite befindet oder entgegenkommt. Das System sorgt so für eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn in nahezu jeder Verkehrssituation.
Das Advanced-Paket umfasst bei Mercedes bereits das Assistenz-Paket mit den Fahrassistenzsystemen Aktiver Abstands-Assistent DISTRONIC und dem Totwinkel-Assistenten. Weitere Bestandteile sind MBUX Augmented Reality für die Navigation, beleuchtete Einstiegsleisten mit Mercedes-Benz Schriftzug sowie ein praktisches Ablagefach unter der Mittelkonsole.
Das Advanced-Plus-Paket beinhaltet zusätzlich zum Advanced-Paket das Fahrassistenz-Paket Plus, das Park-Paket mit einer hochauflösenden 360°-Kamera sowie das beeindruckende DIGITAL LIGHT. DIGITAL LIGHT besitzt in jedem Scheinwerfer ein Lichtmodul mit drei extrem lichtstarken LED, deren Licht mit Hilfe von 1,3 Millionen Mikrospiegeln gebrochen und präzise gerichtet wird. Diese revolutionäre Scheinwerfertechnologie kann zudem Hilfsmarkierungen oder Warnsymbole direkt auf die Fahrbahn projizieren. Neu sind zudem zwei Assistenzfunktionen: Der EQS kann den Start eines kooperativen Spurwechsels anzeigen und warnen oder eine klare Richtungsanweisung geben, wenn der Spurhalte- oder der Totwinkel-Assistent eine Gefahr erkennt.
Das Premium-Paket hebt den EQS schließlich auf ein echtes Top-Ausstattungsniveau. Die Ausstattungsdetails, zusätzlich zu den Inhalten der Advanced- und Advanced-Plus-Pakete sind: ein großes Panorama-Schiebedach, das Burmester® Surround-Soundsystem, ein Head-up-Display und die Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC.
Noch mehr Komfort bietet das Premium-Plus-Paket. Neben den Inhalten der Advanced-Pakete und des Premium-Pakets umfasst es Multikontursitze für Fahrer und Beifahrer sowie das AIR-BALANCE Paket zur Innenraumbeduftung.
Überhaupt ist die EQS-Serie, gleich ob Limousine oder SUV, ein absolut fantastisches Langstreckenfahrzeug, das es dem Fahrer so angenehm wie nur irgendwie möglich macht. Wer nicht nur schnell und umweltfreundlich, sondern vor allem entspannt und sicher an sein Ziel kommen möchte, ist gerade aufgrund der Vielzahl von Assistenzsystemen und „kleinen“ Annehmlichkeiten wie Massage-Funktion, Sitzheizung und -kühlung sowie Ionisierung und Beduftung des Innenraums im EQS bestens aufgehoben. Für den richtigen Sound sorgt das Burmester® Surround-Soundsystem. Dieses umfasst 15 Lautsprecher mit einer Gesamtleistung von 710 Watt, wodurch ein ungewöhnlich ausdrucksstarker, natürlicher Klang erzielt wird, der selbst bei hohen Geschwindigkeiten jede Nuance der Musik wiedergibt.
Es gibt schier unzählige Einstellmöglichkeiten für das Innenraum-Ambiente-Light, verschiedene Sitzmassagen, das Head-Up-Display in der Frontscheibe, Sensoren für nahezu jede erdenkliche Verkehrslage und viele nützliche wie auch weniger nützliche Spielereien. Die Kiste ist tatsächlich fast mehr ein rollender Hochleistungscomputer als einfach nur ein herkömmliches Auto. Ein bisschen fühlt man sich wie im luxuriösen Cockpit eines Raumschiffs auf dem Weg durch die Galaxis. Und mit 544 PS hat man Kraftreserven ohne Ende. Ich beschrieb ja schon auf Sizilien, dass dieser vergleichsweise klobige EQS-SUV sogar einen schnittig-eleganten Maserati Quattroporte locker abhängen kann, wenn es darauf ankommt. Ein großer Nachteil ist natürlich der Preis: Das alles gibt es mit Top-Vollausstattung für schlappe gut 180.000 Euro, was sich leider kaum jemand leisten kann.
Welches von all diesen Features mir in dieser Nacht auf der Landstraße gerade den Hintern gerettet hat, oder um es undramatischer zu sagen besonders hilfreich war, kann ich gar nicht aufschlüsseln. Es ist ein gelungenes Zusammenspiel modernster Technik des digitalen 12. Jahrhunderts. Die eher unnützen Spielereien werden sowieso meist nur von neuen Fahrern neugierig ausprobiert… und bald ignoriert, während die nützlichen Features quasi unauffällig im Hintergrund mitlaufen. Ein wirklich geniales Auto!
Schließlich erreichten wir kurz nach 19:00 Uhr das weihnachtlich-romantisch beleuchtete und dekorierte Clarion Hotel Grand Östersund. Von außen betrachtet ist es nicht gerade eine Schönheit, eher ein moderner Zweckbau, aber innen ist es sehr gut ausgestattet, gemütlich, sauber und überzeugt mit freundlich-professionellem Personal. Unsere Deluxe-Suite für 1.795 SEK (was etwa 164,26 Euro entspricht) war gemütlich und gefiel uns auf Anhieb gut. Wir nutzten auch gleich den Pool- und Spa-Bereich sowie den Trainingsraum für ein bisschen körperliche Betätigung nach dem langen Sitzen.
Danach stärkten wir uns im wirklich guten NÒR Östersund Restaurant, das vermutlich als gastronomisches Sub-Unternehmen im Hotelgebäude fungiert. Das Restaurantpersonal arbeitet hier auf höchstem Niveau, nicht nur professionell freundlich, sondern geradezu herzlich, und umsorgt die Gäste wunderbar, ohne dabei jemals aufdringlich zu werden oder zu wirken – ganz ohne unnötigen Snobismus. Die Speisen liegen qualitativ auf 5-Sterne Gourmet-Niveau. Unser Oberkellner war nicht nur hoch kompetent, was die Weinberatung anging, sondern auch dazu in der Lage, auf fast schon südländische Dolce-Vita-Art charmant ein bisschen mit Meli zu flirten, was sie sichtlich freute.
Sie liebt dieses spielerisch-unverbindliche Flirten, das selbstverständlich nicht wirklich etwas mit ernsthaft gemeinter Anmache zu tun hat. Das Ganze ähnelt eher einem intellektuellen Spiel und dem Austesten von galant-schlagfertigem Wortwitz in gegenseitigem Respekt und mit viel Sympathie. Nur innerlich unsichere Männertrottel reagieren darauf dämlich eifersüchtig – mit solchem Verhalten würde man eine Frau wie Meli sowieso nur sofort abschrecken.
Zur Verdauung spazierten wir in der frostigen Nachtluft noch hinunter zum Storsjön-See, an dem Östersund malerisch liegt. Inzwischen hatten wir ungefähr minus 3 °C, was sich durch die Brise vom Wasser her noch deutlich kälter anfühlte, aber herrlich erfrischend war. Ein kleiner Vorteil dieser ewig langen Fahrt ist ja, dass wir uns körperlich langsam an immer kältere Temperaturen anpassen konnten. Dadurch stiegen wir nicht, sozusagen geschockt, direkt von 20 °C plus in Sizilien kommend, bei klirrenden Minusgraden aus dem Flieger in Narvik oder Tromsø, sondern hatten uns über Tage hinweg langsam akklimatisiert. Meli liebt zwar Italien heiß und innig, ist als geborene Russin aber sowieso viel mehr Kälte gewohnt als ich.
»Ach schön…«, seufzte sie wohlig und eng bei mir eingehakt, während wir auf den dunklen See blickten, »…und so unheimlich romantisch, nicht wahr?!«
Einfühlsam lächelte ich sie an und drückte sie sanft an mich: »Denkst du wieder daran, dass du in zwei Wochen dein Praktikum in Rom beginnst und wir uns dann trennen müssen?«
»Hmm… ja«, schnurrte die Löwin leise. »Ich genieße die Zeit mit dir gerade sehr und werde dich danach verdammt arg vermissen.«
»Ich dich auch…«, antwortete ich und startete galant einen leidenschaftlichen Überfall mit einem langen, intensiven Kuss direkt am Ufer, was einige andere Spaziergänger – offensichtlich einheimische Schweden – zu amüsiert-frechen, aber sichtlich zustimmenden Kommentaren veranlasste, die wir jedoch sprachlich nicht verstanden. Aber die universelle Körpersprache, die Gesten und die lachenden Gesichtsausdrücke sagten bereits alles aus, was man in so einem Moment wissen muss, und wir lachten freundlich zurück.
»Huh, jetzt ist mir plötzlich wieder ganz heiß… und ich will mehr, hihi, komm schon!« flüsterte sie mir ins Ohr. Wir gingen zügig zurück zum Hotel in unsere Suite, und was dort hinter verschlossenen Türen noch bis gut nach Mitternacht passierte, muss leider aus triftigen Jugendschutzgründen strengstens zensiert werden, hoho.
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