Mittelmeer, Sailing, Saltlife, Spanien, Ostküste

 
 

#20.08.4 Mittelmeer, Sailing, Saltlife, Spanien, Ostküste

Freitag, 14. August 2020

Ein malerischer Sonnenaufgang lockte mich kurz nach 07 Uhr aus der Koje und ich begrüßte Nancy in der Galley, bestellte mir einen Cafe Crema und ging an Deck mein geliebtes Morgen- Zigarettchen paffen. Wir hatten bereits ca. 26° und im Tagesverlauf sind bis zu 34° vorhergesagt.

„Hier bitte Steve…“ reichte mir Nancy den Cafe und brachte mir auch ungefragt eine Banane mit.

„Danke…, hast schon gecheckt, dass ich Morgens eine Banane vor dem Frühstück liebe, wie?“ Lächelte ich.

„Das war nun wirklich nicht schwer.“ Lächelte sie zurück.

„Stimmt… *grins*; na wie gefällts dir bisher und die Vorstellung, dauerhaft als Crew für mich zu schuften?“

„Na wie wohl? Bist doch voll der nette, sehr großzügige Captn.“

„Gut, gut, wehe du hättest was anderes gesagt Mate!“

„Haha ich werde mich hüten Sir.“

Durch den Niedergang waren von unten Geräusche zu vernehmen, die darauf hindeuteten das auch der Rest der Leute aus den Kojen kroch und sich für Frühstück fertig machte. Zu schade, dass ich hier im Hafen nicht über Bord ins Meer hüpfen kann…, genauer gesagt: können könnte ich schon, aber das Wasser in einem Hafenbecken verlockt nicht gerade dazu, ist selbstverständlich nicht mit einer schönen Bucht vergleichbar, sondern sogar eher bedenklich.

Larry tauchte etwas Morgenmuffelig auf, gefolgt von Marie, die auch nicht gerade gerne eine Frühaufsteherin ist und gleich darauf erschien auch Hanne. Gut gestärkt von einem leckeren, üppigen Frühstück, machten sich Marie und Hanne danach auf den Weg zum Playa De La Malvarrosa Strand, wohin ich später auch komme.

Der Spezialist und der befreundete Helfer erschienen kurz vor 8 Uhr, tranken noch einen Cafe mit und nahmen einen Happen Obst. Wir sprachen kurz über den Fortgang ihrer guten Arbeit, zusammen mit Nancy und Larry; vier der neuen Winschen hatten sie gestern bereits geschafft und meinten die Restlichen mit dieser Übung, noch heute komplett fertig zu bekommen.

Ich erledigte zunächst Online den üblichen Routinekram und lies mich dann von einem Taxi, zu einer Bank in der Stadt fahren. Diese führt das Konto der Schiffskasse und hatte einen bestimmten Betrag in Bar, für die Bargeldkasse an Bord vorbereitet, den ich nun persönlich abholte. Wegen Corona ist der Publikumsverkehr stark eingeschränkt, aber eine sympathische, attraktive Bankerin betreute mich freundlich und charmant.

Die Moneten brachte ich natürlich erst wieder zur Yacht, auf der es auch einen Safe für ebensolche Zwecke gibt. Dann packte ich auch meine Badesachen, Zigarettenvorrat usw. in eine Tasche und begab mich ebenfalls zum Strand. Wie vereinbart hatte mir Hanne über Whats App ihren genauen Standort mitgeteilt, denn der Strand ist groß und auch recht gut besucht; selbstverständlich hatte ich keine Lust, erst lange rumzulaufen und die zwei Schönen zu suchen.

So fand ich sie auch gleich, machte es mir ebenfalls gemütlich und dort faulenzten wir über den Tag; meist im Schatten, wenn wir nicht gerade ins Meer liefen oder nass aus selbigen kamen, denn es wurde immer heißer und die Mittelmeersonne brannte mit viel Kraft herunter. Ein nettes Plätzchen, mit bequemen Liegen, Sonnenschirmen oder Markisen, gutem Service, leckeren Snacks und Drinks; jetzt in Corona Zeiten auch relativ leer. Nicht ganz billig, aber Ok im akzeptablen Bereich.

Man könnte dort auch ziemlich gut, auf über 4 Google Sterne Niveau essen, aber wir nahmen bewusst nur kleine, leichte Snacks. Später waren wir ja zu Magdas Gartenparty eingeladen, wo natürlich auch gegrillt wird und es vermutlich Futter im Überfluss geben wird.

Maries sympathische, humor- und temperamentvolle Mulatten Freundin Sali war auch dort und wurde mir sozusagen aus tolle Köchin der spanischen, französischen und speziell kreolischen Küche besonders schmackhaft gemacht…, natürlich mit Weiberverschwörungs- Hintergedanken, wurde mir schnell klar. *schmunzel*

Sali / Salina stammt aus einer ehemaligen französischen Kolonie in der Karibik, ist wirklich eine tolle Köchin, aber auch eine sexy- elegante, groß gewachsene Mulattin, die gelegentlich ebenfalls schon gemodelt hat. Sie ist sogar größer als Marie, welche die 170 Mindest- Modelmaß ja nur knapp schafft, ist auch sehr kreativ und nett.

Ähnlich wie Marie sind ihre Pläne und Jobs durch den Corona Scheiß über den Haufen geworfen worden und auch sie ist gerne auf Yachten unterwegs. Muss ich noch mehr schreiben? Ist klar was sie vorhaben oder?! *lach*

Tatsächlich sogar mit gar nicht mal so unpassenden Überlegungen. Weder Nancy, noch Marie oder Hanne könnte man als gute Köchinnen bezeichnen. So bot es sich doch gewissermaßen an, da Sali eben dazu Lust hatte, sie an Bord als Smutje mitzunehmen. Vom segeln versteht sie nicht wirklich etwas, war aber schon häufiger mit auf Booten unterwegs und kann auch in einer Bord Galley richtig gut kochen. Ich liebe die äußerst delikate, kreolische Küche und fand diese Idee daher ziemlich gut.

Wir haben nämlich vor, auch einsame Buchten anzusteuern, wo man nicht ständig essen gehen kann. Natürlich können wir alle ausreichend gut Essen zubereiten, um uns lecker zu ernähren; ich selbst bin sogar ein ziemlich guter Koch, wenn ich das von mir so unbescheiden sagen darf. Aber Sali bot an, uns sozusagen als Gegenleistung fürs mitnehmen, als Smutje rundum zu bekochen und zu verwöhnen.

Quasi wie eine Perle von Haushälterin und Köchin, so das wir Segler uns diesbezüglich nicht mehr um Küche und kochen zu kümmern brauchen. Vorausgesetzt ich gebe ihr in der Galley und beim Einkauf von passenden Lebensmitteln freie Hand. Irgendwas vorschreiben lässt sie sich bei dem was sie kocht und serviert nicht.

„Friss oder stirb haha… und wenns euch nicht schmeckt, dürft ihr mich gerne im nächsten Hafen an Land setzen. Aber ich wette das ihr euch die Finger nach meinem essen ableckt!“ Lachte Sali selbstbewusst, lustig, meinte das aber durchaus auch ernst. Auch diesen ‚Auftritt’ fand ich sehr sympathisch und bin mir ziemlich sicher, dass sie tatsächlich eine klasse Köchin sein dürfte.

Selbst wenn Marie sie nicht kennen würde und nicht für sie eingetreten wäre, hätte ich Sali das auch so abgenommen und auf meine Menschenkenntnis vertraut. Schon immer mochte ich auch solche ‚Muttern / Oma kocht’ Lokale sehr gerne, wo du nicht hin gehst um a la Card zu speisen, sondern wo es oft nur täglich wechselnd ein bestimmtes Gericht für wenig Geld gibt und das besonders die Einheimischen lieben.

Nicht gerade selten habe ich in solch meist einfachen, manchmal primitiven Buden, regelrechte kulinarische Überraschungen der Extraklasse erleben dürfen, wofür Gourmets in Gourmet Angeber- Restaurants ein kleines Vermögen bezahlen würden. Sali dürfte genau so ein Typ karibisch- kreolischer Köchin sein, die es mit frecher Schnauze einfach liebt, wenn all ihre Kinder (Gäste) sich hochzufrieden mit ihrem tollen Futter vollstopfen, gar nicht genug davon bekommen können, was sie in ihrer Küche zaubert. *smile*

„Also abgemacht Sali; bring morgen Vormittag deinen Kram an Bord, schau dir an was an Vorräten vorhanden ist und geh auf Kosten der Bordkasse einkaufen, was du brauchst. Und wenn du den Bauch des gnadenlosen Captn nicht so füllst, dass er glücklich ist, werde ich dich Kielholen lassen oder an der Rahnock aufhängen…, auch wenn wir gar keine Rah haben.“ *breitgrins*

„Hahaha… abgemacht grausamer Piraten Captain; nach ein paar Tagen wirst du mich heiraten wollen!“ Lachte sie ungehemmt laut und mitreißend. Mit den beengten Schlafplätzen, mangelnder Intimsphäre und Kojen an Bord, hat sie ebenfalls kein Problem, versicherte Sali, wovon ich ebenfalls ausging. Na das ist ja ein überraschender Crew Zuwachs, der wahrscheinlich prima zu uns passen wird.

Kurz nach 16 Uhr kamen wir frisch geduscht und umgezogen bei Magda an, brachten auch Sali einfach mit und etwa gut zwei Dutzend Gäste / Freunde waren bereits im wunderschönen parkähnlichen Garten versammelt. Die Meisten offensichtlich junge Leute in Magdas Alter, aber auch zwei ältere Herren sah ich und so war ich doch nicht der Älteste dort.

Eindeutig alles sympathisch- interessante, intelligente, tolerante Typen der Global Citicen Kategorie, KünstlerN einer ist sogar ein nicht unbekannter Schauspieler. Von den älteren Herren ist einer ein hoch kompetenter Archäologe, der Andere pensionierter Geschichtsprofessor; beide Gentlemen alter Schule und sichtlich Verehrer von Magda. *schmunzel*

Unter den Jüngeren auch etliche verdammt attraktive, junge Frauen, die bei den sommerlichen Temperaturen auch locker- luftig- sexy gekleidet waren. Mit Fotos musste ich etwas vorsichtig sein, denn es befanden sich auch Angehörige der Valencianisch- Spanischen High Society darunter, deren Teilnahme an dieser privaten Party nicht öffentlich bekannt werden sollte. Nicht weiter verwunderlich, gehören Magdas Eltern doch offensichtlich auch zu dieser Gesellschaftsschicht.

Deshalb darf / soll ich auch nicht so viel darüber schreiben, dass man jemand anhand der Beschreibung identifizieren könnte. Auch nicht ungewöhnlich bei solchen Partys dieser Gesellschaftsschicht.

Einige der Teilnehmer verschwanden z. B. gelegentlich in den Gästezimmern, wo sie fraglos Sex machten, wohl auch Gruppensex usw. Magda und zwei andere Schönheiten gaben auch künstlerische, sehr aufreizende Nude Performances vor aller Augen und sexy- schlüpfrige Spielchen gab es auch, die durchaus Spaß machen, lustig und an- / erregend sein können.

Alles aber auch mit einem gewissen, teils künstlerischen Niveau, also nicht zu vergleichen mit irgendwelchen schmutzigen, primitiven Sex- Partys a la Ballerman und ähnlichem Scheiß. Und selbstverständlich ‚musste’ kein Party Teilnehmer irgendwas tun, was er oder sie nicht wollten, sondern war alles völlig freiwillig. Etliche machten z. B. gar nichts, zogen sich nicht aus oder so, sondern feierten nur ganz normal gehobne Party in sinnlich- anregender Atmosphäre.

Es gab Musik und eine Tanzfläche, wie erwartet auch köstliches Futter von gleich zwei großen Grills, ein üppiges Büffet mit sehr delikaten Beilagen und sonstigen Speisen. Selbstverständlich auch jede Menge bester Alkoholika und die Stimmung war ebenfalls bestens. Alle vergnügten sich offensichtlich ausgezeichnet, auch wir Fremden, wobei Marie temperamentvoll- locker eine ganze Menge mitmachte und wild tanzte.

Sali und Hanne sind auch absolut keine Kinder von Traurigkeit und die drei Models und jungen Frauen, haben fraglos auch schon eine Menge ziemlich freizügiger Partys mitgemacht. Welche Party junger Menschen, ist heutzutage nicht ohnehin in eine arg freizügige Kategorie einzuordnen, welche zu früheren Zeiten ein ziemlich Skandal gewesen wäre? Partys in Modelkreisen häufig noch viel mehr.

Mein Fall war das noch nie so ganz, aber auch ich amüsierte mich sehr gut auf Magdas exklusiver Party. Die Gespräche mit den beiden alten Gentlemen waren sogar intellektuell sehr interessant und machten mir viel Freude. Ich schätze mal sie feierten noch bis in den Morgen, aber wir Vier setzten uns gegen 01 Uhr ab. Vor allem ich war irgendwie doch sehr müde und wollte in die Koje.











 

Samstag, 15. August 2020

Crew und Helfer schafften es tatsächlich, mit allen arbeiten am Boot bis 11 Uhr fertig zu werden… toll! Ich bedankte mich, bezahlte den Spezialisten und die freundliche Hilfskraft, gab noch einen ordentlichen Bonus für gute Arbeit, auch an Nancy und Larry und wollte alle zum Mittagessen einladen. Doch die zwei Helfer freuten sich zwar über den Bonus, waren jedoch bereits mit ihren Familien zu Essen verabredet; außerdem quengelten deren Kinder, wo die Väter bleiben. Also verabschiedeten wir uns freundlich.

Sali hatte sich zu der Zeit bereits mit ihren Sachen an Bord eingerichtet, bewunderte die schöne Yacht und jetzt juckte es alle, besonderst mich, die nun moderne Winschenausstattung auch gleich auf einem Segeltörn zu erproben. Nach den Windprognosen bot sich ein kurzer, etwa zweieinhalb Stunden Törn nach Sagunt, Port de Sagunt an, weil ich diese uralte, historisch bedeutsame Stadt schon immer mal besuchen wollte, bisher aber irgendwie nie dorthin gekommen war.

Allen Geschichtsinteressierten an der Antike und Römerzeit, welche z. B. über die Karthagischen Kriege und Hannibals Vormarsch nach Italien gelesen haben, dürfte Sagunt ein Begriff sein. Eine gute und passende Gelegenheit für mich, der von dieser Geschichte sehr fasziniert ist, mir mal anzuschauen was es davon noch zu sehen gibt.

Zudem gibt es vom 4. August bis zum 5. September die ‚Sagunt a Escena’ in der unvergleichlichen Kulisse des römischen Theaters von Sagunto; ein Schauplatz hervorragender Theater- und Musicalproduktionen, mit speziell valencianischen Künstlern und Aufführungen. Das Programm umfasst fast 40 Aufführungen szenischer und musikalischer Künste, von denen mehr als die Hälfte von valencianischen Gruppen und Ensembles aufgeführt werden. Es werden absolute Premieren zu erleben sein. Beispielsweise:

  • "R-Minds", die erste Straßentheaterproduktion des Kulturinstituts von Valencia
  • "Saguntiliada", von Paco Zarzoso, des Hongaresa Teatre
  • "Los nueve", von Perros Daneses, im Joaquín Rodrigo Auditorium
  • "Divina aberració", von Cashalada, auf dem Weg hinauf zur Burg

Obwohl das Römische Theater die Hauptbühne sein wird, gibt es auch Aufführungen im Mario Monreal Kulturzentrum, in der Casa de la Cultura , im Bürgerzentrum Port de Sagunt, in der Casa dels Berenguers und im Auditorium Joaquin Rodrigo sowie Zirkus- und Straßentheateraufführungen.

Das vollständige Programm wird in Kürze bekannt gegeben, zusammen mit Einzelheiten zu den in diesem Jahr erforderlichen Gesundheitssicherheitsmaßnahmen. Weitere Informationen findet man auf der Sagunt a Escena Webseite. Hoffentlich wird nicht wegen diesem verfluchten Corona Virus noch vieles abgesagt! *seufz*

Wie machten also Segelklar und liefen kurz vor 15 Uhr aus, nachdem wir an Bord zu Mittag gegessen hatten. Ein erstes, schnelles und trotzdem sehr leckeres Gericht von Sali, die in der Galley gut zurecht kam. Bei zu Beginn noch sehr schwachem Wind, etwas später 7 bis 18 kn in Böen, ein kurzes Stück am Wind, dann mit Halbwind, brauchten wir gut über zwei Stunden, für die 17,3 Seemeilen. Angenehmes sommerliches Schönwettersegeln entlang der Küste nach Norden. Mit den neuen, elektrischen Winschen, ein bequemes Segelvergnügen vom Cockpit aus. *smile*

Der moderne, recht große Hafen von Port de Sagunt, ist leider nur ein hässlicher Handels- und Fischereihafen; eine Marina für Yachten gibt es dort nicht, erst ein Stück nördlicher, doch diese ist voll und für unser Boot auch zu klein; maximale Yachtgröße an Liegeplätzen 14x6 m.

Ergo musste wir in den unschönen Port de Sagunt, was für ein- zwei Tage auch nicht so schlimm ist; Hauptsache wir haben einen sicheren Liegeplatz nahe bei Sagunt. Immerhin ist dort jede Menge Platz und konnten wir gut geschützt Längsseits an einem Kai anlegen. Der Original historische Ort Sagunt aus der Antike liegt, wegen der Verlandung nach über 2.000 Jahren, ein gutes Stück vom Meer entfernt im Landesinneren.

Sagunt ist eine alte Stadt im fruchtbaren Distrikt Camp de Morvedre in der Provinz Valencia im östlichen Spanien, ein hügeliger Ort, 35 Kilometer nördlich von Valencia, nahe der Küste des Mittelmeers. Die Gemeinde Sagunt hatte am 1. Januar 2018 65.669 Einwohner.Wikipedia

Wir machten uns gleich mal auf den Weg dorthin, um einen ersten Überblick zu gewinnen und später gut essen zu gehen. Noch gut zwei Stunden Tageslicht zum umschauen… und sich beeindrucken lassen. Für mich sozusagen die Erfüllung eines kleinen Traumes, denn seit ich als noch junger Jugendlicher erstmals über die karthagischen Kriege und speziell Hannibals Geschichte las, wollte ich gerade Sagunt gerne mal besuchen.

Keine Ahnung warum ich nie dazu gekommen bin und es quasi in meinem Hinterkopf in Vergessenheit geriet. Wie das Leben halt so spielt und läuft, war ich zwar oft in Spanien und hätte leicht auch Sagunt besuchen können, doch irgendwie kam es nie dazu. Egal jetzt bin ich hier und erinnere mich daran, freue mich einfach auch diese antike Stadt auf meinen vielen Reisen, gewissermaßen innerlich abhaken zu können.

Es gibt auch tatsächlich noch eine ganze Menge zu sehen, was heutzutage natürlich hauptsächlich als Touristenmagnet dient. Manches ist wohl ziemlich originalgetreu restauriert, anderes dient eher fragwürdig der Show. Aber selbst wenn es kaum noch etwas zu sehen gäbe, ist es doch unzweifelhaft der historische Ort des uralten, antiken Sagunt aus der Geschichte und somit für jeden der sich dafür interessiert besonders beeindruckend.

Auch für typische Sightseeing Touristen, die nichts oder wenig darüber wissen und sich nur als Ablenkung und Erlebnis umschauen interessant. Leute die mit so was wenig oder nichts am Hut haben, werden meine Faszination wohl kaum nachvollziehen können. Allen anderen empfehle ich definitiv einen Besuch oder auch ausgedehnten Urlaub in der Region. An der Küste gibt es schöne Strände und ausgebaute Touristik Infrastruktur, so das man beides miteinander verbinden und hier ein paar schöne Urlaubswochen verbringen kann.

Zum Abendessen entschieden wir uns für das bei Google hoch mit 4,5 Sternen bewertete, schöne und elegante Restaurante El Mirador de Sagunto>>>, Carrer de Llíria, 46, Sagunt und wurden nicht enttäuscht. Ich zitiere einfach mal eine Rezession von Anita de la Iglesia, welche es sehr gut trifft.

‚Stilvoll renovierter und umgebauter ehemaliger Güterbahnhof, nettes, freundliches, qualifiziertes Personal, sehr gutes, abwechslungsreiches Essen, wochentags mittags preiswertes, reichhaltiges Menue, gut sortierte Weine, angenehme Atmosphäre mit herrlichem Blick aus halber Höhe unterhalb der römischen Festung Sagunto auf die valencianische Ebene bis zum Meer bei Puerto Sagunto. Wird auch gerne für Events und grössere Feiern benutzt. Sehr schöne, gepflegte Außenanlagen, großer, eigener, sicherer Parkplatz. ©Anita de la Iglesia

Zudem beachten sie gut die Corona Regeln, ist es hübsch und gemütlich, wird das Restaurant offensichtlich mit viel Gastonomen Liebe betrieben und das Essen war auch sehr delikat. Wir fühlten uns wohl und schlemmten nach Herzenslust was Küche und Keller zu bieten haben.  Nicht gerade billig, aber keineswegs überteuert, sondern mit angemessenen Preisen. Definitiv sehr empfehlenswert für alle, die gerne stilvoll Speisen gehen.

Wie ich aus Deutschland hörte, hat das Auswärtige Amt wegen dieser verfluchten Corona Geißel und steigenden Infektionszahlen, erneut eine Reisewarnung für ganz Spanien, außer den Kanarischen Inseln heraus gegeben. TUI soll sämtliche Pauschalreisen nach Spanien abgesagt haben und das ist natürlich eine Katastrophe, für die so sehr auf Touristen angewiesenen Spanier.

Nun wir hatten trotzdem einen schönen Schlemmerabend, aber dieses ständige aufsetzen müssen von Gesichtsmasken, sich absondern und Distanz halten nervt wirklich sehr. Die gesamte menschliche Zivilisation beruht nicht zuletzt auch auf der nonverbalen Kommunikation durch Mimik; doch wenn du die Gesichtszüge Anderer und speziell bei neuen Bekanntschaften nicht sehen kannst, wird das natürlich stark eingeschränkt. *seufz*

Beim Verdauungsspaziergang an der Strandpromenade von Puerto Segundo, trafen wir auf überwiegend jüngere Leute, die die ganzen Corona Beschränkungen kaum noch aushalten können. Sozusagen versteckt in nächtlicher Dunkelheit, trafen sie sich mit abgenommenen Masken, versuchten aber immerhin wenigstens einigermaßen Abstand zu halten, unterhielten sich und quatschten über all das, worüber junge Leute halt so reden und was sie beschäftigt.

Und was machen gerade junge Menschen typischerweise sonst noch so, wenn sie sich treffen? Richtig natürlich auch miteinander flirten, sich verlieben, Beziehungen anknüpfen, küssen, Sex wenn es bei Zweien funkt usw. Tja und wie soll das gehen, was doch so absolut zum Leben der Menschen Allgemein und junger Leute im Besonderen gehört, wenn man Masken tragen und Abstand halten soll? Seit mittlerweile rund 5 Monaten?! Verdammtes Virus!










 

Sonntag, 16. August 2020

„Morning Sali… gibt’s einen Cafe für mich?“

„Morning Steve, lass mich erstmal anziehen.“

„Anziehen? Wozu denn das?“ Grinste ich männlich.

„Damit dir nicht die Augen raus fallen haha.“ Lachte die Mulattin.

„Hey Ruhe hier!“ Maulte Marie aus der Koje und blinzelte verschlafen ins herein fallende Sonnenlicht eines weiteren, schönen Sommertages.

Wir hatten angenehme 25° am Morgen, mit einer schwachen Brise aus West, stellte ich beim rauchen meiner ersten Morgenzigarette an Deck fest. Gut 20 Minuten später waren alle munter oder zumindest wach, frisch geduscht und stärkten wir uns mit einem leckeren Frühstück im Cockpit.

Marie war eher in Strandlaune, wollte aber trotzdem mit uns wieder nach Sagunt und dort besuchten wir als erstes das antike, römische Theater.

Ein beeindruckender, schön restaurierter Bau, in der klassischen Art halbrunder Amphitheater aus der Antike, wo wie schon erwähnt auch heute noch Aufführungen stattfinden. Marie und Sali sprangen lachend auf die Bühne und trällerten tanzend irgendeine französische Melodie, was sie ziemlich gut machten und so natürlich einige Aufmerksamkeit auf sich zogen. *schmunzel*

Aber so früh am Morgen und wegen Corona war noch wenig los, begegneten uns nur ganz wenige Besucher. Doch gerade als wir weitergehen wollten, erschien eine Schauspieltruppe und führte offenbar Proben für ein historisches Stück auf; dem schauten wir fasziniert noch etwas zu und bewunderten die erstaunlich gute Akustik in dem offenen Halbrund des in einen Hügel gebauten Amphitheaters. Immer wieder erstaunlich, was die alten Römer schon vor zwei Jahrtausenden schon alles konnten.

Die damals für das Kolosseum entwickelten Konzepte zu Lenkung von Besuchermassen und den Funktionen eines Stadions, werden beispielsweise heute noch beim Bau moderner Stadien genutzt und umgesetzt.

Puh schon Vormittags stiegen die Temperaturen deutlich über 30°, gegen Mittag sogar über 35°. Da macht es natürlich nicht gerade Spaß durch Steinruinen zu laufen, welche die Hitze speichern, reflektieren und noch steigern. Wir hatten kein Thermometer dabei aber an manchen Stellen dürften über 40° erreicht werden.

So überlegten wir in einem schattigen Cafe mit Eis und kalten Erfrischungsdrinks, was wir weiter machen. Ich checkte die Wetter und Winddaten, hatte eine Idee und die fanden auch die Anderen prima. So entschieden wir ganz spontan auszulaufen, ist es auf See doch deutlich angenehmer und zu den kleinen Inseln des Naturschutzgebiets ‚Reserva natural de las Islas Columbretes’ zu segeln. Bei den aktuellen Windvorhersagen sollten wir die 48 Seemeilen, bis zum Abend schaffen.

Die größte dieser Inseln, die Islas Columbretes Grande, bietet eine auf dreieinhalb Seiten gut geschützte Bucht, in welche Yachten einlaufen, ankern dürfen, man schwimmen und tauchen gehen darf. Der Rest der Inselgruppe ist als Naturschutzgebiet streng geschützt. Das ist auch gut so, denn sonst würden fraglos Touristenmassen die empfindliche Natur schnell stark beeinträchtigen.

Also zurück an Bord, die schöne Yacht Seeklar machen und schon kurz nach 12 Uhr liefen wir aus. In der salzigen Brise um 2 bis gut 4 Bf, war es auf See sofort deutlich angenehmer, nicht mehr so brüllend heiß. Eine Schönwetter Upwind Segelei unter Vollzeug, wobei der schwere Langkieler immerhin zeitweise 7 bis 8 kn erreichte. Insgesamt schafften wir einen beachtlichen Schnitt von 6,7 kn, was ausreichte um noch vor Sonnenuntergang anzukommen.

„Yeee Haaa… Sail away…“ freuten sich Hanne und die Crew „…aber du wolltest doch so gerne Sagunt anschauen.“

„Ja aber bei über 35° in noch heißeren Steinhaufen rumzulaufen, ist gerade für mein nicht 100 prozentig gesundes Herz, ein bisschen arg. Segeln zu gehen liebe ich sowieso immer.“ Lächelte ich zurück und küsste die schöne Dänin.

„Stimmt wohl… deine Herzgeschichte vergesse ich immer; man merkt dir so gar nichts davon an.“ Küsste sie mich zurück.

Kaum ausgelaufen legten wir die Klamotten ab und hatten wir alle höchstens noch zum Sonnenschutz etwas an. Etwas weiter weg von der Küste, lag die Seebriese unter 30° und brannte die Sonne im Schatten auch nicht so brutal. Herrliches Sommer- Schönwettersegeln, mit wenig Seegang, unter strahlend hellblauem Himmel in dunkelblauen Meeresfluten.

Dabei zieht so eine klassische Blauwasser- Langfahrt- Segelyacht seine Bahn ganz weich durch die See, rollt kaum, stampft nur minimal, hat auch wenig Krängung und fühlt sich total sicher an. Das leise Knarren des arbeitenden Holzrumpfs ähnelt fast dem angenehmen wohlfühl- Schnurren einer Katze, wirkt beruhigend, geradezu einschläfernd.

Nein solche Yachten sind längst nicht so flott und agil wir moderne Cruiser, aber sozusagen gemütlich zu segeln und geben dir das sichere Gefühl, dass du damit jederzeit sicher auch über Ozeane oder um die ganze Welt segeln kannst. Wer schon mal flott mit einem hart gefederten Sportwagen und mit einer ‚weichen’ Luxuslimousine weitere Strecken gefahren ist, kann sich den Unterschied so ungefähr vorstellen. Ich liebe solche Boote! *smile*

Sali zauberte uns ein äußerst delikates *yummy* Mittagessen in der Kombüse und kam auch mit dem Dieselbrenner Herd sehr gut klar. Diese heutzutage nur noch selten zu findenden Diesel Herd / Backofen / Heizung Dinger, mag ich auch sehr, bieten sie doch viele Vorteile. Du brauchst keinen Strom, somit muss der Generator nicht laufen, musst keinen gefährlichen Extra Treibstoff wie Gaskartuschen mitführen, kannst das Ding immer betreiben solange Diesel im großen Tank ist und in kalten Gewässern ist auch die Heizungsfunktion sehr nützlich.

Dabei sind modernere Dieselherde ziemlich sauber, rußen praktisch gar nicht mehr, funktionieren Ewigkeiten sehr sicher und Diesel bekommt man überall auf der Welt meist ziemlich leicht. Ist mir schon lange ein Rätsel, warum heutzutage so viele Fahrtensegler gefährliches Gas mitnehmen oder gar E Herde nutzen, wie sie auch in deiner Küche an Land stehen könnten, statt die bewährte, praktische und nützliche Dieseltechnik zu nutzen.

„Köstlich Sali, verry yummy, die kreolische Küche ist wirklich äußerst lecker.“ Lobten wir die Mulattin. Es gab geradezu extrem delikat zubereitete, kleine Tintenfische in ebenso leckerer Soße, mit Reis und im Wok knackig gedünstetem Gemüse. Davor klassische Antipasti, danach noch ein Stück köstlich duftendem Zitronenkuchen, Käse, Obst und Wassermelone.

„Danke ihr Lieben; das Kochen in einer Schiff Galley fällt mir leichter, als ich gedacht hatte; hast du mal begriffen wie die Geräte funktionieren, ist es eigentlich ganz leicht… und ich koche echt gerne.“ Freute sie sich.

„Heirate sie doch Steve, damit sie uns als Bordköchin erhalten bleibt haha!“ Lachte Marie und wir anderen mit ihr.

„Und führet mich nicht in Versuchung…“ lachte ich belustigt mit und so oder ähnlich scherzten wir auf dem Törn noch viel mehr herum.

Etwas später zerrte mich eine anders hungrige Löwin in die Achterkabine und verlange unaussprechlich sündige Dienstleistungen, von mir bedauernswerten Kapitänsbärchen…, was uns einige Zeit beschäftigte und ich danach nutzte, um noch ein Siesta Nickerchen zu machen. *grins*

Auch an Deck chillten sie Hauptsächlich, während das Boot unter Autopilot ruhig seine Bahn zog. Das letzte Stück mussten wir dann noch aufkreuzen, was Nancy mit Marie am Ruder übernahm, um ihr in der Praxis zu zeigen, wie man eine Wende einleitet und durchführt.

Dank der modernen, elektr. Winschen, ist das jetzt auch nicht mehr mit körperlicher Anstrengung verbunden. Natürlich kann man auch weiterhin manuell kurbeln, will man sich zur Fitness betätigen und Kalorien verbrauchen.

Nach 19 Uhr liefen wir unter Maschine in die Bucht ein und noch bevor das Ankermanöver beendet war, sprangen Hanne und Sali ins kristallklare, erfrischende Meer. Wir anderen folgten ihnen nach und Larry überprüfte Schnorchelnd auch noch den festen Sitz des Ankers. Neben einfacher Schnorchelausrüstung für 9 Personen, gibt es auch Pressluftflaschen mit Kompressor für Sechs an Bord, so dass man richtig tauchen gehen kann.

Im etwa 350 bis 400 m umfassenden Rund der Bucht, ankerten nur zwei andere Yachten mit offenbar nur kleinen Crews, die beide gerade an Deck zu Abend aßen und uns winkend begrüßten. Dank strenger Aufsicht der Behörden, ist das Naturreservat sauber mit intakter Natur und der Zugang auf die Inseln, z. B. mit Touristen- Ausflugsbooten auch streng begrenzt:

‚Vor der Costa del Azahar liegt die Inselgruppe Columbretes, die mit einer spektakulären Naturlandschaft aufwarten kann. Die Inselgruppe besteht aus 20 kleinen Eilanden und wird häufig auch als „spanisches Galapagos“ bezeichnet, haben hier doch zahlreiche seltene Tierarten eine Heimat gefunden. Die Hauptinsel ist die Illa Grossa, wo man mit einem Segelboot vor Anker gehen kann und die auch bei Tauchern und Schnorchlern sehr beliebt ist. Seit 1988 sind die Illes Columbretes Naturpark und Seereservat, daher ist auch der Zugang limitiert. Insgesamt sind pro Tag nur 120 Besucher zugelassen, außerdem ist es nicht erlaubt, Pflanzen zu pflücken oder Tiere zu füttern.’ Quelle>>>

Hier hatten wir am Abend etwa 26-27°, was natürlich viel angenehmer war als weit über 30° zwischen aufgeheizten Steinruinen oder städtischer Bebauung in Sagunt. Wir machten es uns bequem und richteten auch ein leckeres Abendessen her, dass wir mit Seefahrer Appetit genüsslich verputzen. Dazu etwas gekühlten, fruchtigen Rosewein und viel Wassermelone gab es auch noch. Ein malerischer Sonnenuntergang, nette Leute, reizende Frauen, 28° warmes Meer zum rein springen und erfrischen… Seglerherz was willst du mehr? *smile*












 

Montag, 17. August 2020

Hier mal ein Luftbild aus dem Net, von der sichelförmigen Hauptinsel  Islas Columbretes Grossa, in deren Mitte wir ankerten. Das gibt einen guten Eindruck davon wie es hier aussieht und hier ist eine Webseite auf Deutsch, die schön zeigt und erklärt, weshalb diese Vulkaninseln etwas Besonderes sind. https://www.alcossebre.org/de/naturpark-inselgruppe-columbretes/

Nach dem Frühstück, bei 27°, viel Sonnenschein und dem obligatorischen Sprung ins sogar 28° warme Meer, machten wir zunächst einen Landausflug; einen vorsichtigen Landausflug! Denn erstens wollen wir natürlich keine Natur beschädigen, die Tierwelt nicht stören und zweitens hieß die Inselgruppe früher nicht zufällig Schlangeninseln. Keine Ahnung ob da wirklich gefährliche, giftige Schlangen drunter sind, aber sich vor Schlangenbisse zu hüten, ist niemals verkehrt.

Ein kleines, bezauberndes Wunderwerk der Natur, zum staunen und bewundern. Die Ernennung zum Naturschutzgebiet und strikte Begrenzung der Besucherzahlen, ist sehr gut.  Ich fände es sogar völlig OK, gäbe es ein generelles Besuchsverbot für Menschen und würden diese winzigen Flecken im Mittelmeer völlig der Flora und Fauna überlassen.

„Awesome, verry pretty…“ staunten auch die Anderen.

„Ich muss gestehen, ich wusste gar nichts davon; noch nicht mal, dass es dieses kleine Naturparadies überhaupt gibt.“ Meinte Hanne.

„Ich auch nicht…“ kam es unisono von Marie und Sali.

„Das dürfte den Meisten so gehen… und das ist gar nicht so verkehrt. Je mehr davon wissen, desto mehr wollen es sehen und besuchen…, was wiederum dazu führen würde, dass der Mensch in seiner typischen Art, unbewusst ignorant auch diesen Flecken zerstört oder zumindest stark beschädigt. So wie er es schon in unzähligen, ehemaligen Naturparadiesen der Welt gemacht hat.“ Seufzte ich.

„Meinst du?“ Zweifelte Marie.

„Ohne Frage! Schau dir mal die Korallenparadiese weltweit an, z. B. die im Roten Meer. Wo vor 50 Jahren noch blühende, intakte Natur war, findest du heute an vielen Stellen nur noch tote Wüsten vor, weil wegen der unersättlichen Geldgier der Menschen viel zu viele Touristen und Taucher hingebracht wurden.

Egal wie viele Schutzauflagen es gibt, die oft sowieso kaum kontrolliert werden, gibt es immer und überall zu viele Idioten, die ihren Müll ins Meer schmeißen, Korallen abbrechen, den Tieren zu nahe auf die Pelle rücken, so das sie in ihrem natürlichen Lebensraum und bei der Fortpflanzung gestört werden. Irgendwann ist es dann zuviel und das lokale Ökosystem bricht zusammen…, woraufhin sie sich dem nächsten Paradies zuwenden, um es letztlich ebenfalls zu zerstören. Der Massentourismus ist zu einer sehr destruktiven Kraft geworden.

Neben all den destruktiven Auswirkungen von Industrie, Geschäftemachern, Ausbeutern des Reichtums dieses Planeten, eine Kraft welche unserem ohnehin schon stark belasteten, kleinen, blauen Planeten tatsächlich den Rest geben könnte. Was dann Menschheit? Wohin ausweichen?“

„Oho dieses Thema geht dir ja echt nahe Seebärchen?!“ Lächelte Hanne.

„Das müsste und sollte jedem nahe gehen! In der Geschichte gibt es unzählige Beispiele für damals noch regional begrenze Umweltzerstörung des Ökosystems, was dazu führte das ganze Kulturen und Zivilisationen zusammenbrachen und verschwanden. Früher gab es immer noch genug Platz auf dem Planeten, um woanders hin auszuweichen; so konnte die Menschheit überleben. Inzwischen sind wir aber über 7 Milliarden, bald wahrscheinlich 10 und betrifft die rücksichtslose Gier des Menschen den ganzen Planeten. Wenn das globale Ökosystem zusammenbricht, bedeutet es langfristig ein elendiges Ende für die gesamte Menschheit…, vielleicht mit Ausnahme von ein paar tausend Superreichen und Mächtigen, die sich in künstliche Habitate flüchten können. Denkt mal darüber nach und malt euch aus, was das bedeuten würde!“ Dozierte ich.

„Puh… aber sind wir nicht alle mitschuldig; auch wir jetzt, allein wegen der Tatsache, weil wir jetzt hier sind?“ Meinte Hanne.

„Oh ja, wir alle sind dafür verantwortlich, auch ich; früher verstand ich das auch nicht wirklich, machte mir kaum Gedanken darüber und lebte wie die Meisten einfach mein Leben.“

„Aber wie können wir es dann aufhalten, unser Leben als Menschen so verändern, dass wir überleben können?“

„Das ist die Hauptpreis Frage! Nur durch Veränderung unserer Verhaltensweisen und technischen Fortschritt, wenn überhaupt. Nicht wenige, ernstzunehmende Experten sind schon jetzt der Meinung, dass es bereits zu spät sein könnte. Es gibt gewisse Kipppunkte, self fillng Effekte die nicht mehr aufzuhalten sind, wenn ein gewisser Punkt überschritten ist. Nach all meinen Informationen und Recherchen würde ich sagen: wir sind zumindest nicht mehr allzu weit davon entfernt; in 20-30 Jahren könnte es wirklich zu spät sein.“ Gingen wir zurück an Bord und Mittagessen, wobei wir das Thema noch weiter diskutierten.

Natürlich ist das ein kompliziertes, geradezu Depressionen verursachendes Thema, dass man in so einem Blog gar nicht sinnvoll ausführlich genug abhandeln kann; denkt man wirklich ernsthaft darüber nach frustriert es, was sicherlich auch einer der Gründe ist, warum so viele Menschen es lieber ausblenden und ignorieren. *seufz*

Nachmittags gingen wir schnorcheln und tauchen, bewunderten die hier noch intakte, blühende Unterwasserwelt. Eingedenk des zuvor Beschriebenen, mit Vorsicht und Abstand, um die Natur möglichst wenig zu stören. Fantastische, maritime Unterwasserlandschaften, teils in schreiend bunten Farben, wie es sicherlich schon jeder in TV Dokus gesehen hat.

Wie bei Allem ist das Erleben in der Realität natürlich noch mal etwas Anderes und Besonderes. Nancy, Larry und ich tauchten mit Pressluftflaschen auch tiefer; Hanne, Marie und Sali kennen sich damit nicht aus und schnorchelten nur. Viel tiefer als 12-15 m darf ich auch nicht und selbst das ist schon etwas kritisch. Aber ich will beim tauchen mit Pressluftflaschen gar nicht unbedingt sehr tief runter, sondern geht es mir Hauptsächlich um den Luftvorrat, um nicht so oft zum atmen an die Oberfläche zu müssen.

Ich bin ohnehin kein wirklich erfahrener Taucher, dafür machte und mache ich das viel zu selten. Nancy und Larry können auch deutlich tiefer runter, haben die Kondition und Erfahrung dafür.

Immer wieder sehr faszinierend, diese wunderschöne, so völlig andere Unterwasserwelt, von der wir auch heute noch weniger wissen, als von der Oberfläche des Mars. Man schwebt in einem dreidimensionalen Raum und Lebewesen wie von einer anderes Welt; und doch ist es das immer wieder erstaunlich vielfältige Wunder des Lebens auf unserem winzig kleinen, blauen Staubkorn, in der unvorstellbaren Unendlichkeit des Universums.

„Wohin segeln wir Morgen?“ Startete Sali beim gemütlichen Abendessen an Deck die Diskussion darüber.

„Dazu muss ich zunächst nach den Wetter- & Windprognosen schauen…“ antwortete ich und diese boten z. B. einen ruhigen Downwindkurs, mit 2-5 Bf, nach Puerto Deportivo De Gandía, an der spanischen Ostküste, südlich von Valencia an. „…wenn wir früh starten, müssten wir die 70 Seemeilen bis 19 oder 20 Uhr schaffen, also noch vor Sonnenuntergang um 2054 Uhr ankommen.“

„Gibt’s dort schöne Strände? Dann bin ich dafür haha.“ Lachte Hanne und alle waren mit diesem Ziel einverstanden.

In Spanien werden die Corona Restriktionen, vor allem die Maskenpflicht auch im freien, inzwischen wieder ziemlich streng durchgesetzt. Discos und Treffpunkte vieler, feiernder Menschen die eng beieinander Party machen, müssen wohl wieder geschlossen bleiben. In Restaurants darf man noch essen gehen und dabei keine Masken tragen, muss sie nach dem Essen aber gleich wieder aufsetzen.

Anscheinend herrscht auch an belebten Stränden erneut Maskenpflicht, solange man nicht schwimmen geht, also ist in der Sonne, respektive dem Schatten am Strand liegen, noch eines der wenigen Dinge die man unternehmen kann. Verfluchtes Virus! *seufz*










 

Dienstag, 18. August 2020

Da Larry theoretisch nach Plan Wache hätte, lag es in seiner Verantwortung uns gegen 06 Uhr zu wecken und Frühstück vorzubereiten. In der Praxis weckte er uns, doch Sali übernahm gähnend lieber selbst das Frühstück, bevor der Engländer noch auf die Idee kommt, uns mit english Breakfast zu schocken. *schmunzel*

„Ooooch… ich mag noch nicht aufstehen…“ jammerte Nackedei Hanne und versteckte sich unter der Decke, welche ich ihr natürlich wegzog und sie mit einer Kitzelattacke zum aufstehen zwang.

Kurz noch ein bisschen schmusen, dann hoch an Deck und *plaaaatsch* ein Sprung ins Meer zum wach werden. Bis 07 Uhr hatten wir uns lecker gestärkt, machten das Boot segelklar und gingen Anker auf. Unter Maschine aus der Bucht tuckern und schon konnten wir Vollzeug setzen. Bei noch schwachem Wind von etwa 7 bis 9 kn, setzte sich der schwere Langkieler träge in Bewegung.

Mit achterlichem Wind den Code Zero ausbaumen, plus vollem Großsegel, erreichten wir dennoch 4 bis 5 kn Fahrt und gingen auf Südwestkurs. Strahlend hellblauer Himmel mit einigen, wenigen Wölkchen, dunkelblaues Meer und ein paar kreischende Seevögel zogen majestätisch ihre Runden.

Etwas später nahm der Wind zu und erreichte sogar bis zu 4 Bf, was die Geschwindigkeit der Yacht natürlich auch steigerte; zeitweise waren wir mit 7 bis 8 kn unterwegs. Wieder mal ein Hochsommer- Schönwetter Downwind- Segeltag der gemütlichen Art, mit 0,5 bis etwa 0,8 m Wellen. Wie ein Zug auf Schienen zog das Boot seine Bahn durchs Meer. *smile*

„Langsam macht mir das Segeln immer mehr Spaß…“ meinte Marie mit wild herum wehender Haarmähne.

„Na bis jetzt hast du ja nur schönstes Segelwetter erlebt; mal sehen was du sagst, wenn du Schlechtwetter Segeln erlebt hast.“ Grinste ich.

„Vielleicht flüchte ich dann lieber, springe über Bord und schwimme an Land haha.“ Lachte die sympathisch- charmante Französin, mit heißem, spanischen Blut.

In einem hübschen und kurzen, weiß- bunten Sommerkleidchen, sah sie bezaubernd jugendlich- fraulich- sexy aus; insbesondere wenn der definitiv männliche Wind den Rocksaum hoch wehte. Darunter hatte sie nur einen Bikini Slip an und ihre schönen, schlanken Beine und Schenkel, mussten Männeraugen gefallen. Ist schon amüsant wie wir Kerle ticken; ich meine, wir sehen uns oft genug nackig, habe ich also längst all ihre Reize in ganzer, unbekleideter Weiblichkeit gesehen… und trotzdem erfreute es meine Männeraugen, wenn der Wind ihr den Rock hoch blies. 

Hanne befand sich heute offenbar in totaler Faulenzer Stimmung und verbrachte den Großteil des Tages nackig im Bett, wo sie ein altes Buch aus der Bord Bibliothek verschlang, wo der Schmöker vermutlich schon Jahrzehnte rum stand. Nur unterbrochen von Mittagessen, ein- zwei Stunden mit dem Buch an Deck in der Sonne… und am Nachmittag noch von einem heimtückischen Überfall durch das Oberlicht meinerseits, der natürlich unvermeidlich zu einem Liebesspiel mit nachfolgendem Siesta- Nickerchen führte. *grins*

Als ich rund anderthalb Stunden später wach wurde, las Hanne bereits wieder konzentriert ihr Buch, dessen Inhalt sie offensichtlich faszinierte.

„Was liest du denn da so konzentriert?“ Fragte ich daher.

„Einen faszinierenden, historischen Krimi; spielt in China der Kaiserzeit.“

„Ach was, lass mich raten: Robert van Gulik und sein Richter Di?“

„Ja… kennst du das Buch?“

„Er hat mehrere, ich glaube über ein Dutzend Richter Di Romane geschrieben; ich kann mich nicht mehr erinnern, wie viele davon ich gelesen habe, aber bestimmt mindestens ein halbes Dutzend. Ich fand sie damals, als junger Kerl, auch ziemlich faszinierend und las sie echt gerne.“ Lächelte ich in einer schwachen Erinnerung daran.

„Oh es gibt noch mehr? Da muss ich recherchieren und sie mir als ebook runterladen, wenn es das gibt.“

„Bestimmt…, im Hafen können wir Online danach schauen.“ Machten wir das am Abend auch und wer sich dafür interessiert, dem kann ich hier gleich einen Link geben: Robert van Guliks Richter Di Romane>>>

Gegen 19 Uhr erreichten wir den Hafen von Gandia, machten am Kai fest, klarten Boot und Deck auf, duschten und gingen frisch umgezogen als hungrige Seefahrer gleich essen. Das hübsche, gemütliche Restaurante Ripoll>>>, Paseo maritimo, 46730 Platja de Gandia, direkt zwischen Yachthafen und Nordstrand, bot sich an und wir wurden nicht enttäuscht.

Schöne Aussicht, freundliches, hilfsbereites Personal, angenehme Atmosphäre und das zu angemessenen Preisen servierte Essen war auch sehr gut. Bei Google sind sie überraschenderweise nur mit 3,9 Sternen bewertet; nach meiner heutigen Erfahrung würde ich ihnen jedoch 4,4 zugestehen. Vielleicht ist das nicht immer so und gab es früher negative Erfahrungen, aber wir waren heute rundum zufrieden und fanden nichts auszusetzen.

Wie üblich bestellten wir unterschiedliche Gerichte, so das wir verschiedene Speisen probieren konnten und alles war sehr lecker- delikat gut zubereitet, schmeckte uns prima. Dann spazierten wir zur Verdauung über den schönen, breiten Strand von Gandia Playa, wo wir Morgen auch klassischen Strandurlaub machen wollten.

Schließlich nahmen wir noch Drinks an der Beach Bar Chiringuito Nº1 Oh Gandía!>>>, Um es gleich klarzustellen: essen sollte man dort besser nicht, aber für Drinks abends am romantischen Strand, ist die Bar ganz gut geeignet. Normalerweise zu dieser Jahres- und Uhrzeit sicherlich ziemlich voll mit Partyfeeling, jetzt während Corona eher ruhig, mit verteilten Gruppen. Verdammte Virus Plage!

So ließen wir den Abend gemütlich ausklingen, hatten trotzdem auch noch distanzierten Kontakt zu anderen Urlaubern und machten uns dann auf den Rückweg zum Liegeplatz der Yacht. Dabei machten wir absichtlich noch Umwege in die Stadt, um etwas mehr körperliche Bewegung zu haben.

Dabei kamen wir an der klasse Cocktailbar Rockadelic, Avinguda de la Pau, 25, 46730 Gandia, vorbei, die uns auf Anhieb sehr gut gefiel und wir beschlossen dort auch noch Cocktails zu nehmen. Erst zwei rund zwei Wochen wieder geöffnet, sind sie von 19 bis 0330 Uhr ein cooler, beliebter Treffpunkt für Nachtschwärmer.

Masken trug zwar praktisch Niemand, aber die einzelnen Gruppen achteten schon auf etwas Abstand voneinander. Dennoch hatten wir sofort lockeren, sozusagen Ruf- und Plauderkontakt zu zwei Gruppen neben uns, unterhielten uns halt vorsichtig auf Abstand. Wieder ein Grund das Virus zum wiederholten Male zu verfluchen, denn es befanden sich einige sexy- attraktive Frauen darunter; die würde Mann doch zu gerne auf die sonst übliche Umarmungs- Küsschen Art begrüßen. *grins*

Dort vergnügten wir uns noch bis nach 01 Uhr, dann gingen wir ziemlich müde nach dem langen Tag, gut gelaunt an Bord schlafen… *schnarch*

 










 

 

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