Australien, Sydney

 


#23.10.01 Australien, Sydney

-Jedem Ende und Anfang, wohnt ein ganz eigener Zauber inne.-

(abgewandeltes H. Hesse Zitat)

Vom Sunshine Coast Airport, etwas südlich von Noosa Heads, fliegen täglich 7 bis 9 Linienmaschinen, in gut anderthalb Stunden, zum Sydney Domestic Airport. Eigentlich hatte ich vorgehabt mit dem Zug entlang der Küste „runter“ zu fahren und dadurch möglichst viel von der reizvollen Natur zu sehen. Aber das hätte über 14 Stunden gedauert und plötzlich war die Angelegenheit doch ein bisschen dringend geworden; schien es jedenfalls.

Habe ich mich also doch schon wieder überreden lassen, diese Sache selbst zu erledigen. Obwohl um fair und ehrlich zu sein, reizte es mich auch wirklich und sagte ich deshalb zu. Es geht in Sydney um eine hochmoderne, elegante Amel 60 Segelyacht, dem aktuellen Top Model dieser seit Jahrzehnten im Segelyachtbau sehr renommierten, französischen Werft. Unvergessen die legendären Modelreihen Maramu und Super Marumu, mit welcher noch heute etliche Fahrtensegler über die Weltmeere schippern.

Diese 60er im Hafen wurde als quasi Vorführschiff zur Werbung für Amel in Australien genutzt und dann an einen Privateigner verkauft. Ursprünglicher Preis mit Bluewater / Cruiser Vollausstattung und vielen Extras: deutlich über 2 Mio. Nun wird sie schon seit über einem Jahr wieder im Markt angeboten, zunächst für 1,795 Mio, was schon ein günstiges Schnäppchen für so eine tolle Yacht gewesen wäre. Aber Yachten verkauft man nicht mal eben an ein- zwei Tagen wie Autos. Manchmal sind sie viele Monate, sogar 1 - 2 Jahre im Markt, bis sich endlich ein Käufer findet. Nun benötigt der Verkäufer offenbar dringen Geld und setzte den VK noch mal massiv herunter, auf 1,295 Mio, was nun wirklich ein verdammt verlockendes Angebot ist.

Immer vorausgesetzt natürlich, die Yacht hat nicht irgendeinen versteckt / geheim gehaltenen Schaden oder Konstruktionsfehler, wonach es jedoch nicht ausschaut. Weiterer Anreiz dieser Yacht: sie wurde in der außergewöhnlichen Variante mit nur 1,95 m tiefgehendem Scheelkiel gebaut, nicht in der sonst verbreiteten Standardvariante mit 2,35 m Tiefgang. Zudem hat sie weitere Custom Build Sonder Ausstattungen, wie größere Tanks, ist optimiert fürs Langstrecken Fahrtensegeln und kann trotz ihrer Größe von immerhin 19 m, dank genialer Knopfdruck / Joystick Ausstattung für „elektrisches Segeln“ im typischen Amel Hardtop Cockpit, tatsächlich von einer einzelnen Person (Einhand) sicher gesegelt werden.

Um alles genau zu prüfen, flog ich also zum Sydney Domestic Airport und wollte nach der Landung erstmal schnell raus aus dem Flughafen, um draußen eine zu rauchen. Mit 18° und wechselnder Bewölkung, war die Luft um 1030 Uhr spürbar kühler, als zuletzt „oben“ an der Sunshine Coast. Morgen sollte es laut Vorhersage, aber auch hier an die 28° warm werden, wobei die Temperaturen in den Nächten meist noch auf 12 bis 14° sinken.

 



Der Kingsford Smith International Airport oder Sydney Airport ist der Flughafen der australischen Metropole Sydney. Er liegt rund neun Kilometer südlich der Stadtmitte und hat drei Terminals, wovon zwei für den nationalen Sydney Domestic Airport und eins für den internationalen Flugverkehr genutzt werden. Wikipedia

Ein sympathisch leutseliger und etwas geschwätziger Taxifahrer, witterte beim Anblick meiner eleganten Gentleman Erscheinung ein gutes Geschäft plus ordentlichem Trinkgeld und übernahm beflissen mein umfangreiches Gepäck, um es in seinem Wagen zu verstauen. Ich gab ihm die Adresse eine Yacht Marina im großen Hafen von Sydney, wo es viele Marinas, Anlegestellen für alle Arten von Seefahrzeugen, Fähren, Ausflugsbooten usw. gibt. Für die gut 12 km im Verkehr der 5,3 Mio. Großstadt- Metropole, brauchte der gute Fahrer 20 Minuten, was man als ziemlich flott bezeichnen kann.

Die Fahrt kostete laut Taxameter faire 36.10 AUD; ich gab ihm 50,-, wofür er mir freundlich schwätzend auch noch half, das Gepäck in den Empfangsbereich des Yachtclubs zu bringen. Der redselige etwa gut 50 Jährige ist so ein Taxifahrer alter Schule, der seinen Job schon über 30 Jahre macht, nein ihn regelrecht lebt und offensichtlich viel Spaß daran hat, ständig neue Menschen ein bisschen kennenzulernen. Geschäftstüchtig gab er mir auch noch seine Visitenkarte mit direkter Durchwahl, falls ich wieder mal ein Taxi benötige und er in der Nähe ist. *schmunzel*

Meine Ankunft und Absichten hatte ich natürlich bereits im voraus avisiert, ganz offiziell- seriös über das NY Büro. Dank meines guten Rufes und Bekanntheitsgrades in der Branche als ehemaliger GC Yachtflotten Boss, was sie hier fraglos leicht heraus finden konnten, wurde ich also erwartet. Normalerweise darf man so eine zum Verkauf stehende Yacht halt besichtigen, mal Probesegeln gehen usw., aber nicht direkt an Bord einziehen, so lange man die Yacht nicht wirklich gekauft hat. Mir war das jedoch ausnahmsweise gestattet.

Die elegante, moderne Yacht liegt an einem Steg mit Strom / Wasser Anschluss. Dorthin geleitete mich nun die erfreulich hübsche, junge Praktikantin, des mit dem Verkauf beauftragten Bevollmächtigten. Er selbst war ausgefuchst genug, mir erstmal ein-, zwei-, vielleicht auch drei Tage lang Zeit zu lassen, mir die Yacht ganz genau anzuschauen und sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Wohl wissend das, wenn ich nichts gravierend Negatives finde, dann sozusagen gar nicht mehr anders kann, als die Yacht zu kaufen… der Gauner! *lach*

»Sehr erfreut Captain Steve Sir; ich bin Josephine Lang; nennen sie mich bitte einfach Josie. Ich mache gerade ein kurzes Probe Praktikum bei Mr. B (dem Bevollmächtigten) und stehe ihnen komplett zur Verfügung, für alles was sie hier benötigen.« Guckte die hübsche junge Frau von wohl kaum mehr als 18, mit neugierig- interessiertem Blick aus graublauen Augen. Schätzungsweise auf irgendwas knapp über 165 cm, verteilten sich schlanke, junge aber auch schön fraulich ausgeprägte Formen. Sie trug ein züchtig hoch geknöpftes, hellblaues Hemd und weiße Leinenhosen, wirkte sympathisch und ziemlich reizvoll. Jede Wette, dass der ausgefuchste Verkaufs- Bevollmächtigte Josie ganz gezielt ausgewählt hatte, um den ja nicht unbekannten Liebhaber holder Weiblichkeit Captn Steve zusätzlich zu entzücken.




 

»Hallo Josie, ebenfalls erfreut.« Lächelte ich freundlich. »Punkt 1: nenn mich auch einfach Steve und lass dieses Captn und Sir weg! Punkt 2: Praktikantin? Wie lange und kennst du dich überhaupt mit Segelyachten gut aus?«

»Gerne… äh Steve. Also ich segelte schon mit Familie und Freunden, seit ich sechs oder so war. Aber ich bin keine Yacht Sachverständige mit so umfassenden Kenntnissen wie sie… äh du… und Mr. B. Über die sie… verflixt haha…, dich interessierende Yacht, habe ich mich jedoch umfassend informiert, weiß wo genau sich alle wichtigen Schiffsunterlagen befinden und hoffe dir nützlich sein zu können. Ein echt tolles Boot, wenn ich das sagen darf.«

»Aha OK, darfst du. Möchtest du denn in der Yachtbranche etwas werden?«

»Öhm… keine Ahnung Steve. Brauchte halt einen Kurzzeit Job und im Frühling im Yachthafen jobben zu können, ist doch viel schöner als bei McDonalds oder so nem Scheiß!«

»Womit du fraglos recht hast. Wenn du schon jung segeln gelernt hast, liebst du es bestimmt. Fraglos ist das tausendmal schöner und interessanter, als in irgendeinem Fast Food Schuppen zu schuften.« Lächelte ich vergnügt. Ich würde Josie nicht wirklich als besonders auffällige, reizvolle Schönheit wie bei gewissen Models bezeichnen. Aber sie ist sehr hübsch und strahlt so ein „gewisses Etwas“ aus, dass sehr anziehend wirkt. Clever dürfte sie eindeutig auch sein, ist typisch junger, attraktiver Mensch und gerade auch Australier, locker- selbstbewusst. Definitiv ein nicht uninteressanter Typ mit dem zusätzlichen Zauber noch frischer Jugendlichkeit.

»Sag ich ja… da wären wir.« Erreichten wir auf dem Anlegesteg den Liegeplatz, wo die SV AMELIA festgemacht war. Über die ausgefahrene, hydraulisch- elektrische Gangway, ging sie zuerst an Bord. Eindeutig mit Erfahrung half sie dabei, mein umfangreiches Gepäck über die „Planke“ auf die Yacht zu schaffen, ohne das etwas ins Wasser fiel. Man merkt sofort wenn Landratten, die das nicht kennen, sich unsicher darauf entlang hanteln. Genauso schafften wir den Kram erstmal unter Deck, in die elegant- schicke Eigner- Heckkabine. Sogar beim auspacken und in den diversen Schränken, Schapps usw. verstauen meiner Klamotten, dass Bad mit meinen Toilettenartikeln bestücken usw., half Josie wie selbstverständlich und geschickt mit. Alles auf eine ganz unkompliziert- lockere Art und sie wurde mir immer sympathischer. *smile*

Offensichtlich ein locker- praktischer Frauentyp, sich ihrer Wirkung auf das andere Geschlecht natürlich auch bewusst und wohl auch nicht abgeneigt, unverbindlich ein bisschen zu flirten, wenn ihr jemand nicht unsympathisch ist. Das sie ihr Hemd, unter welchem sich eine beachtliche Oberweite spannte und wogte, so züchtig hoch knöpfte, hatte eindeutig nichts mit einer Art Verschämtheit zu tun. Wenn überhaupt dann eher damit, dass sie hier ja seriös einen Job erfüllen sollte und zunächst nicht wissen konnte, auf welche Art männlicher Interessent sie trifft.

Eindeutig mag sie auch schicke, schöne Yachten und wollte mir gleich alles zeigen. Da ich Amel Yachten gut kenne, z. B. schon mit Vorgängermodellen längere Zeit gesegelt bin und mich im Vorfeld natürlich auch mit den Daten der 60er vertraut gemacht hatte, war das eigentlich gar nicht notwendig. Außerdem ging es nun schon auf Mittag zu, hatte ich sehr früh gefrühstückt und verlangte es mich jetzt zunächst mehr nach einem guten Mittagessen. Das sagte ich ihr freundlich und fragte ob sie ein gutes Restaurant in der Nähe empfehlen könne.

»Der Yachtclub hat doch ein gutes Restaurant, mit schöner Außenterrasse. Wäre das nicht am praktischsten?«

»Stimmt Josie… hatte ich gar nicht mehr daran gedacht. Ja das wäre praktisch… aber nur, wenn du mir beim schlemmen Gesellschaft leistest!«

»Oh Danke gerne…« erwiderte sie scheinbar überrascht, was aber wohl eher gut anerzogene Höflichkeit war. Fraglos bekommt eine so hübsche junge Frau nicht wenige Essenseinladungen von Männern. Wir gingen also dorthin, wo sich auch gerade die ersten Mittagsgäste einfanden und bekamen einen schönen Tisch draußen, mit Aussicht auf all die Yachten in der recht großen Marina. Inzwischen hatten wir ca. 25 – 26°, also sehr angenehmes Wetter.

»Ich danke und bestell dir ungeniert, worauf du Lust hast.«

»Steil ich gehe gerne gut essen!« Zwinkerte sie locker.

Drinnen ist das Restaurant diese alten, renommierten Yachclubs schick- elegant eingerichtet, draußen eher einfach im Gartenterrassen Stil. Das Personal ist gut ausgebildet sehr freundlich, hilfsbereit und bemüht die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Was die Küche an Speisen herausbringt, könnte man als gehobenes Kantinen Niveau, auf vielleicht 4,1 Google Sterne Niveau bezeichnen. Also nichts Besonderes, aber gut genug um gepflegt lecker zu speisen. Sie achten auch sehr auf Sauberkeit und die Preise sind zwar nicht gerade günstig, aber auch nicht so happig, als man es sonst in guten Yachtclubs voller vermögender Menschen meist erwartet.

»Wer nicht Josie, wer nicht?« Grinste ich und bestellten wir zunächst Getränke, suchten und dann, je nach Geschmack, Lust und Laune, dass Gewünschte von der Karte. Ich nahm eine panierte, saftig- knusprige Scholle mit grünen Bohnen, Kichererbsen, angebratenen Kartoffeln, Remoulade Soße, Süßkartoffel Püree und einen gesonderten, gemischten Salat; dazu ein kleines Gläschen guten Weißwein und Mineralwasser, sowie hinterher natürlich Cafe.

Josie wählte einen Salat mit gebratenen Putenbruststreifen, dazu Baguette und Zitronenlimonade, nippte nur einen winzigen Schluck von dem recht guten (und teuren) Weißwein. Als Nachtisch nahm sie ein Choco Soufflee, ich nahm etwas Tropenobst mit einer Kugel Bourbon Vanille Eis. Wie gesagt, alles nichts Besonderes, eigentlich etwas unter dem Niveau eines solchen Yachtclubs, aber gut genug um nicht unzufrieden zu sein.

Josie erwies sich als angenehme Gesellschaft, freundlich, clever, reizvoll weiblich und tatsächlich gut vorbereitet, bezüglich allem was die Yacht betrifft. Beim Essen und gemütlichen Cafe trinken danach, plauderten wir auch allgemeinen kennenlern- Small Talk. Sie erzählte locker- ungeniert von sich; stellte auch selbst neugierig Fragen und schien interessierter an mir, als man normal Interesse gegenüber einem fremden Gesprächspartner zeigt.

»Danke noch mal, für die großzügige Essenseinladung Captn.«

»In Gesellschaft macht das Essen doch mehr Freude, als wenn ich hier hätte alleine hocken müssen. Übrigens: wann hast du Feierabend?«



 

»Ja finde ich auch. Um 16 Uhr…, aber ich habe nichts Wichtiges vor; falls nötig, könnte ich auch länger bleiben.« Blinzelte sie.

»Danke dir, aber das dürfte heute nicht notwendig sein. Zeig mir dann gleich vor allem wo all die Bordhandbücher, technischen Dokumentationen usw. gebunkert sind; respektive wie die Dateistruktur im Bordcomputer aussieht, damit ich Wartungsbuch usw. aufrufen und durcharbeiten kann. Mehr ist heute nicht notwendig, dass wird mich lange genug beschäftigen. Morgen kannst du dann wieder helfen, wenn ich das Boot konkret prüfe. Also genieß dein junges Leben und geh aus, triff deinen Freund, deine Clique oder mach, was du halt sonst gerne tust Josie.« Lächelte ich, hinterlegte ein angemessenes Trinkgeld und wir gingen zurück zum Liegeplatz der Yacht, während ich noch eine rauchte. Direkt bezahlen muss ich im Yachtclub zunächst nichts. Das geht alles auf Sammelrechnung, bis ich wieder abreise.

»OK Steve; die Original Handbücher der Werft und was sonst in analoger Form dazu gekommen ist, findest du alle in diesem Schrank…« zeigte sie mir diesen, wo drin alles sorgfältig sauber Sortiert war. »Die Menü Struktur im Comp läuft einfach, ist selbsterklärend; ich zeige es dir noch kurz…« aktivierten wir nebeneinander am Saloontisch sitzend unsere Laptops und wählten uns ins Bord Wlan ein. »… schau, ganz einfach oder?!«

»Yep begreife sogar ich alter Trottel, danke. Ach noch was: wo befindet sich aktuell der Williams Tender?«

»Drüben auf dem Abstell- & Reparaturgelände. Der hat ne komplette Unterbodenreinigung, Auffrischung und Kontrolle aller Funktionen bekommen. Hier am Steg störte er ja doch nur, hinge er an den Heck Davids. Ab Morgen steht er dir zur Verfügung, wenn du willst. Steht alles in den Wartungsnachweisen.« Antwortete Josie wie aus der Pistole geschossen. Ich sags ja: nicht nur hübsch, auch clever und gut vorbereitet. *smile*

»Prima… a pro pro: Hast du im Kopf, wann der Yachtrumpf zuletzt gereinigt und frisch gestrichen wurde?«

»Im Juni, auch eine Komplett Prüfung & Wartung. Das schöne Boot ist in Top Zustand. Du bräuchtest nur volltanken, Lebensmittel Vorräte an Bord schaffen und schon könntest du um die Welt segeln…« lächelte sie schwach mit ein bisschen seufzendem Unterton; wie jemand der davon träumt, genau so etwas zu machen. Na ja welcher Segler, und sie segelt ihrer Erzählung nach ja schon seit Jugendzeiten, würde nicht von so etwas träumen?

»OK ich sehe du bist wirklich bestens vorbereitet, Kompliment. *lächel* Also gut, dann lass dich nicht länger aufhalten; ich wünsche dir einen schönen Abend. Bist du Morgen gegen 08 Uhr wieder hier?«

»Abgemacht… oder früher und wir frühstücken zusammen? Ich bringe frische Brötchen und so mit.« Blinzelte sie wieder mit diesem eindeutig erkennbaren, weiblich- fraulich- neugierigen Interesse an mir; nicht nur weil es aktuell ihr Job war sich sozusagen um mich zu kümmern und mir zur Hand zu gehen. Wenn mich nicht alles täuschte, auch tatsächlich an mir als Person, Mensch und Mann.

»Das wäre natürlich nett und wäre angenehmer, als alleine zu frühstücken.« Lächelte ich freundlich, scheinbar cool aber innerlich doch auch leicht verwundert. Nun… passiert mir ja dauernd, dass sich verblüffend viele, arg junge Girls und Frauen irgendwie und erstaunlicherweise für mich interessieren, obwohl ich ihr Vater sein könnte.

Nun verabschiedeten wir uns aber und ich stürzte mich in all den analogen und digitalen Papierkram, so eine Yacht betreffend. Sorgfältiges, konzentriertes Durcharbeiten, um nichts zu übersehen, wird selbst mit Josies Hilfe Tage beanspruchen, so viel an Unterlagen gibt es.

Übrigens haben sie hier, vermutlich ebenfalls Josie, nach der von mir gesendeten Wunschliste, auch bereits eine kleine Grundausstattung an Getränken, Lebensmitteln, Snacks usw. an Bord geschafft. Ich konnte es mir also im eleganten Saloon ganz bequem machen und habe alles da, was ich benötige. Die Bar und der „Weinkeller“, waren ohnehin noch vom Vorgänger gut gefüllt. Es gibt sogar einen hochwertigen Humidor mit Zigaretten und Zigarren an Bord; der noch- Eigner rauchte ebenfalls gerne und ich hatte mir vom Airport zwei Stangen meiner bevorzugten Marke als Vorrat mitgebracht..


 

Mit nur wenigen Pausen zum rauchen, sowie Toilette, Abendessen Snack, etwas trinken usw., arbeitete ich konzentriert bis Mitternacht durch. Letzter Toilettengang, kurze Dusche, Zähne putzen, dann ging es schnurstracks ins bequeme Doppelbett in der achteren Eigner Kabine, die natürlich genauso modern- schick- elegant wie das ganze Boot ist… und schon schnarchte ich ungestört vor mich hin.

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Unter der prasselnden Dusche hörte ich ja nicht wirklich viel. Aber gewisse, winzige Vibrationen, Bewegungen und doch irgendwie unterbewusst registrierte Geräusche ließen mich vermuten, dass so eben jemand an Bord gekommen war und in der Galley werkelte. Kurz darauf schlichen sich auch typische Essensdüfte in die Duschkabine, also ging ich davon aus, dass Josie an Bord gekommen war und Frühstück vorbereitete. Bei abgestelltem Wasser während des Abtrocknens bestätigte sich diese Annahme und rief sie lachend durch die offene Kabinentür zur Heckkabine.

»Morning Schlafmütze, beeil dich; essen ist schon fast fertig.«

»Moin Josie… bist du etwa so eine früh aktive Frühaufsteherin?« Kam ich in einen flauschigen Bademantel gewickelt in die Kombüse. »Mmmh… das duftet verlockend.« Sah ich das sie nicht nur, wie versprochen, frische Brötchen mitgebracht hatte, sondern auch frisch gepresste Säfte, geschnittenes Obst in so was wie kleinen Einmachgläsern und Joghurt mit Nüssen. Zudem brutzelte sie gerade kleine Würstchen, Speck und Spiegeleier, was alles meinen ohnehin ausgeprägten Morgenappetit steigerte.


 

»Eigentlich nicht aber wenn ich sowieso früh unterwegs bin und noch nichts ordentliches gefrühstückt habe, dann lege ich halt los.« Lächelte die Hübsche.

»Und Cafe gibt’s auch schon… grandios!« Schnappte ich mir die gerade durchgelaufene Tasse mit, siehe und staune, genau meinem morgens bevorzugten Cafe Crema. Offensichtlich hatte sie sich wirklich gut informiert und vermutlich aus meinem Blog heraus gelesen, was ich so mag.

»Ach ist doch gar nix…; ein gutes, kräftiges Frühstück, ist die wichtigste Mahlzeit des Tages, pflegte mein Pa gern zu sagen.« Kippte sie bereits zwei ordentliche Portionen aus der Pfanne auf zwei Teller und wir setzten uns an den gedeckten Tisch im Saloon. Draußen war es mit 14° noch etwas frisch; bis Mittag sollten es aber an die 27° werden.

»Besten Dank und guten Appetit Josie. Bist ja eine sehr patente, hübsche junge Frau.« Hauten wir rein und futterten mit Genuss.

»Ich mag lecker Essen und…« seufzte sie »…muss immer aufpassen, nicht zuviel zu futtern und fett zu werden.« Blinzelte sie.

»Bei deinen schön fraulichen Formen, musst du doch nicht auf jedes Gramm achten und lecker Essen ist eine der Segnungen des Lebens. Aber auch ich muss aufpassen! Zum Glück kann man viel mit Sport, Gymnastik und so ausgleichen.«

»Du?« Schaute sie in meinen aufklaffenden Bademantel, auf meine derzeit, wie schon beschrieben, topfit durchtrainierte Figur und muskulösen Oberkörper. »Du siehst doch echt Top aus, während es bei mir ein paar Kilo zuviel sind.«

»Danke aber… na ja, ich will nicht schwindeln. Fette Frauen finde ich vom rein Äußerlichen her nicht gerade reizvoll. Aber total Durchtrainierte auch nicht. Wenn du dir einigermaßen deine momentane Form bewahren kannst, passt es mit deinen fraulichen Formen gut. Machst du genug Ausgleichssport?« Lächelte ich die Hübsche an und zog den Bademantel wieder etwas zusammen, um diese fremde, noch sehr junge Frau nicht in Verlegenheit zu bringen. Das Teil stammt aus dem Bestand der Yacht und war mir etwas zu klein, zu eng, weshalb er so leicht aufklaffte. Aber Josie wirkte nicht im Geringsten verlegen oder beschämt. Eher sogar guckte sie so, wie ich mir als Mann schöne Reize einer Frau angucke und sie schien diese etwas intime Situation sogar richtig zu genießen.

»Ist OK Steve. Ich mag auch keine Fetten; also so vom Aussehen her. Menschlich ist es mir egal wie jemand aussieht, wenn er sonst voll in Ordnung ist.«

»Das ist die richtige Einstellung Josie. Was äußerlich anziehende Attraktivität angeht, haben wir alle bewusst und unbewusst unsere Vorlieben und Instinkte, gegen die wir nichts tun können. Natürlich sollte man das unbedingt trennen von den viel wichtigeren, inneren Werte eines Menschen. Aber seien wir ehrlich: auch wenn ich eine Person menschlich- charakterlich oder intellektuell sehr mag und respektiere…, wenn ich sie bewusst oder unbewusst äußerlich eher abstoßend finde, könnte ich halt auch kein…«

»Ich weiß genau was du meinst! Geht mir genauso!« Unterbrach sie mich in der Plauderlaune, in welcher man unbedingt etwas los werden will. »Ich kenne einige echt klasse Typen, die ich voll mag. Aber ins Bett gehen und intim werden, könnte ich mit denen NIE! Da würde ich mich ekeln, obwohl ich das gar nicht will.«

»Tja ist halt so Josie. Gegen unsere unbewussten Vorlieben und Instinkte, können wir nicht wirklich etwas tun. Steckt einfach tief in uns drinnen. Ich kenne Frauen, die ich z. B. intellektuell geradezu verehre…, aber Äußerlich könnte ich nicht intim mit ihnen werden, da wirken sie abstoßend auf mich. Ob ich will oder nicht. Ist einfach so.«

»Jaaaa… komisch das das so Wenige richtig verstehen.«

»Nun wenn sie nicht völlig verblödet sind, die gibt’s natürlich auch, liegt es wohl eher daran, dass sie es einfach nicht verstehen wollen! Gegen diese Ignoranz und Realitätsverweigerung kann man auch wenig tun.«

»Meinst du? Ich versuche immer vernünftig mit ihnen zu reden, es zu erklären…, also wenn sie überhaupt zuhören wollen.« Begann sie schon fleißig das von uns verputzte, üppige Frühstück abzuräumen. Packte noch genießbare Reste in den Kühlschrank, wischte die gröbsten Essensreste in den Müll und stellte das Geschirr in den Spüler. Eindeutig eine sehr praktisch veranlagte junge Frau. Ich lies uns unterdessen noch zwei Cafe durchlaufen; für Josie einen karamellisierten Crema. Damit gingen wir nun an die frische Luft im Cockpit, wo ich meine geliebte Zigarette nach dem Essen ebenso genüsslich schmauchte.

»Normal in deinem noch idealistischen Alter. Früher in jungen Jahren, verschwendete ich unglaublich viel Zeit und Energie damit, anderen Menschen zu helfen und ihnen sozusagen Vernunft beizubringen. Sinnlose Zeitverschwendung, diese Sorte kapiert es nie! Nur ganz selten trifft man auf Welche, bei denen das Sinn macht und ihnen wirklich hilft. Heutzutage konzentriere ich mich nach Möglichkeit nur noch auf die Menschen, bei denen es Sinn macht. Wirst du irgendwann auch einsehen… aber bis dahin lass dir bloß nicht deinen jugendlichen, enthusiastischen Idealismus nehmen! Es ist wichtig, dass es diese Unterschiede je nach Alter gibt. Ich hoffe, ich werde nie zum völlig illusionslosen Zyniker, wie so manche Ältere, die an der Dummheit der Menschheit verzweifeln. Von den echten Egomanen, Idioten, egoistisch rücksichtslosen Dreckschweinen und noch schlimmeren Typen ganz zu schweigen.«

Wir schlürften genüsslich unseren Cafe, ich rauchte noch eine Kippe, dann setzten wir uns an die ganzen Schiffsunterlagen in analoger und digitaler Form. Prüften deren Richtigkeit anhand des tatsächlichen Zustands an Bord usw. usf. In den letzten Monaten beschrieb ich schon mehrfach, welcher Aufwand es ist, so eine Yacht wirklich auf Herz und Nieren zu prüfen, mag deshalb nicht schon wieder die Leser damit langweilen.



 

Jedenfalls kamen wir gut voran und Josie war wirklich eine nützliche Hilfe, wofür ich sie auch lobte. Einmal als ich gerade wieder schmutzig aus dem Kettenkasten, ganz vorne am Bug hoch kletterte, guckte sie mich ein bisschen entgeistert an und ich fragte:

»Was ist?«

»Ich… äh…, war mit Mr. B schon bei mehreren Besichtigungen von Kauf- Interessenten dabei…«

»Ja und?« Ahnte ich, was sie meinte.

»Die gucken sich ein, zwei, drei Stunden das Boot an, schauen in die Unterlagen, bewundern die Ausstattung oder so…, aber echt noch nie erlebte ich einen Interessenten, der wie du auch in die allerletzten Ecken kriecht und wirklich jede Kleinigkeit überprüft.« Blinzelte sie verwundert, oder vielleicht sogar ein bisschen bewundernd?

»Ach so. *grins* Das ist der Unterschied zwischen Amateuren und echten Profis.«

»Verstehe ich Steve, scheint aber extrem selten der Fall zu sein.«

»Tja Menschen sind komisch, dämlich und irrational Josie. Ich meine, da wollen sie für hohe sechs- oder siebenstellige Beträge z. B. eine Yacht kaufen, sind aber meist zu knauserig, dann noch einige Tausender für einen echten Fachmann drauf zu legen und vertrauen lieber dem Verkäufer. Ich kenne Typen, die fahren z. B. 250.000,- $ Angeber Autos, wollen aber 10,-$ Parkgebühren sparen und stellen ihren Wagen lieber auf der Straße ab, wo ihnen die Kiste viel leicht geklaut oder beschädigt werden kann, was dann ein Vielfaches kostet. Mit Logik oder Vernunf lässt sich solch irrationales Verhalten selbstverständlich nicht erklären.«

»Jetzt wo du es sagst…, ja so bescheuert sind wohl echt viele.« Guckte die Hübsche, als wäre ihr gerade ein Licht aufgegangen.

Es kostete zwar Zeit für duschen, frisch anziehen und zu Fuß etwa 20 Minuten, aber ich hatte so gar keine Lust, wieder im Yachtclub Restaurant zu essen. Viel mehr war ich scharf auf gute, japanische Küche und Josie kannte sogar einen unscheinbar kleinen, aber richtig guten, zudem preiswerten Japaner, nicht all zu weit vom Yachthafen entfernt.

»Dann gehen wir dorthin, wenn du einverstanden bist Josie?!«

»Ich? Hey klar doch, ich mag asiatisch voll gern!« Lächelte sie erfreut.

»Gut dann gehe ich schnell duschen und ziehe mir saubere Sachen an. Willst du auch duschen?« Hielt ich das bei ihr eigentlich nicht für nötig. Ich war verschwitzt und schmutzig vom kriechen in die „Löcher“ der Yacht, zwecks Überprüfung der Installationen. Josie hatte mir ja nur mit Handreichungen und z. B. ablesen aus den Unterlagen geholfen, oder reichte mir ein Werkzeug. Sie war weder schmutzig noch verschwitzt, aber…

»Ja… ich nutze ein Gästebad im Vorschiff OK?« Blinzelte sie ein bisschen mehrdeutig.

»Ganz wie du magst; kennst dich ja aus, weißt wo Handtücher und Duschartikel sind.« Lächelte ich selbstverständlich zustimmend und so machten wir es.


 

Inzwischen war schon 14 Uhr vorbei und ich wirklich hungrig. Im Sonnenschein bei angenehmen 26° genüsslich paffend, lies ich meinen Blick über das große, stets betriebsame Hafengelände, in der sehr ausgedehnten Bucht mit vielen Verästelungen und Unterbuchten der 5 Mio Metropole Sydney wandern. Ein perfekter Naturhafen für die damaligen, europäisch- britischen Segelschiffe der Entdecker- und Besiedelungszeit Australiens.

Etwa ein Viertelstündchen später erschien Josie in einem schwarzen, ärmellosen Shirt- ähnlichen Oberteil und knielangen Jeans Shorts auch an Deck. Offenbar hatte sie in der großen Umhängetasche am Morgen nicht nur Frühstück mitgebracht, sondern auch Klamotten zum wechseln.

»Gehen wir… hab voll Appetit!« Verschlossen wir die Yacht und kletterten auf den Anlegesteg, verließen das Marina Gelände und spazierten gemütlich durch Vorortsiedelungen, kleine Parks usw. zum Brown Rice>>>, Shop 1/376 New South Head Rd, Double Bay. Ein von außen ganz unscheinbares, kleines Restaurant, dass sich jedoch als eine sehr positive Überraschung von Geheimtipp Format entpuppte. Unspektakulär eingerichtet mit sehr freundlichem, hilfsbereiten Personal, sauber und ordentlich, 



 

Wir ließen uns beraten und folgten den Empfehlungen, nach möglichst stark gemischten, japanischen Köstlichkeiten aller Art. Von Sushi über Gebratenes und was sie dann ziemlich flott auftischten, war von exzellenter Qualität. Derart authentische, sehr leckere Speisen japanischer Küche, bekommt man so perfekt zubereitet auch nur selten. Und das Alles zu für Australien und Sydney verblüffend günstigen Preisen. Sehr empfehlenswert!

»Na habe ich zuviel versprochen?« Lächelte Josie.

»Oh nein, wirklich exzellent! Immer wieder verblüffend, welch tolle Lokale man Abseits in Gegenden entdecken kann, wo man solch gute Küche gar nicht erwarten würde.«

»Ja ich fand ihn auch ganz zufällig und dachte zuerst, es wäre nur ein ganz durchschnittlicher Asia Imbiss.« Schlemmte die Hübsche wieder mit sichtlich viel Genuss, ich natürlich ebenso und verputzten wir eindeutig mehr von den Köstlichkeiten, als gut für die Figur war.

»Toll muss ich mir unbedingt vormerken! Aber jetzt müssen wir körperliche Anstrengungen unternehmen, um zumindest wieder einen Teil all der leckeren Kalorien los zu werden!«

»Uff da hast du recht…« seufzte sie. Wir verzichteten auf irgendwelche Nachspeisen, was nur zusätzliche Kalorien bedeutet hätte, waren ohnehin pappsatt.

Nur wenige Meter entfernt befindet sich das Elbon Coffee>>>, 402 New South Head Rd, Double Bay, das man ebenfalls als Geheimtipp bezeichnen kann. Sie firmieren als Coffee Shop, also Cafe, was aber falsch ist. Es handelt sich um eine kleine, unscheinbare und exzellente, seit 1957 existierende Kaffeerösterei, mit ungefähr 10 Sorten erstklassiger Kaffeebohnen. Außerdem in einem eng zugepackten Verkaufsladen mit allem Zubehör an Cafemaschinen usw., was der Cafeliebhaber benötigt. Man kann sich hervorragenden Cafe zum Mitnehmen holen, aber das lohnt sich dann wirklich!

Leicht zu finden ist der Laden auch nicht, liegt in so einer Art kleiner Ladenpassage, wohin man sich normalerweise als Fremder kaum verlaufen würde, bräuchte man nicht gezielt etwas aus irgendeinem der dortigen Geschäfte. Von Außen würde man das Elbon auch eher für ein typisches, kleines Verkaufsgeschäft von Küchen / Cafe Geräten halten. Höchstens der köstlich Cafeduft könnte einen aufmerksam und neugierig machen.

Cafe to Go, eine fürchterliche Plastik Plage für die Umwelt, mag ich an sich auch ganz und gar nicht. Aber in diesem Fall macht man halt mal eine Ausnahme, wenn man keine eigenen Becher dabei hat und genießt den wirklich erstklassigen, köstlichen Cafe aus einem dieser blöden Becher, dann irgendwo draußen. Wir setzten uns auf eine Bank unter schönen Bäumen dieser hübschen Vorortsiedelung.

Zu Schade, es gibt das Elbon ja schon seit 1957, also Zeit genug um aus dem Geschäft z. B. ein richtig schönes, elegantes Cafe zu machen. Doch offenbar sind die Besitzer nur am Caferösten interessiert und hatten nie den Ehrgeiz mehr daraus zu machen. Man stellt sich unwillkürlich vor, sie hätten mit dieser Qualität und Röster Kunst ein ähnlich schick- elegantes Cafe, wie ein klassisches Wiener Cafe aufgezogen. Eine große Auswahl an Pralinen, Keksen und saisonalen Süßigkeiten aus Europa, verkaufen sie dort nämlich auch. Solch ein exquisites, echtes Cafe, vielleicht auch noch mit einem sehr guten Torten- / Kuchenbäcker, typischen Imbiss Speisen usw., wäre mit gut ausgebildetem Personal fraglos in kurzer Zeit ein Riesenerfolg, wohin die Leute nur so strömen würden.



 

Übrigens ist der Vorort Double Bay ein schickes Viertel am Hafen. Die exklusiven Boutiquen, Schönheitssalons und Restaurants sind ganz auf die wohlhabenden Besucher ausgerichtet. Die trendigen Cafés und Cocktailbars hingegen ziehen ein junges, modernes Publikum an. Der beliebte Strandabschnitt Redleaf Beach lockt Sonnenhungrige und Badegäste an den Murray Rose Pool, ein von den Gezeiten abhängiges, großes Naturbad. Der begehbare Steg am Strand bietet einen Panoramablick über das Wasser auf Darling Point und die Sydney Harbour Bridge.- Google (wusste ich alles bisher auch nicht so genau)

Auf den Straßen waren mir allerdings schon so einige schweineteure Luxuswägen aufgefallen; meist vor eleganten Boutiquen, ähnlichen Geschäften oder In- Lokalen geparkt, gelegentlich auch mit röhrenden Motoren durch die Gegend kurvend. Wir spazierten runter zum Strand und Josie erhielt einen Anruf. Typisch bei jungen Leuten, piept, fiept und klingelt ihr Smart Phone recht häufig, aber jetzt war es offenbar ein nicht unwichtiger Anruf.

»Du Steve… eine Freundin braucht meine Hilfe. Benötigst du mich heute noch? Ist ja schon fast 16 Uhr…«

»Kein Problem Josie, geh ruhig, wenn es für dich wichtig ist. Warte mal, hier hast du 300,- Bucks für Taxi und so… und danke für deine Hilfe. Wir sehen uns dann Morgen wieder, OK?« Ging ich mal davon aus, dass es eine junge Praktikantin finanziell nicht gerade Dicke hat.

»Oh Danke, lieb von dir. Dann bis Morgen…« winkte sie schon nach einem gerade vorbei kommenden, nach Anzeige freien Taxi. Ich bekam noch ein schnelles Abschiedsküsschen auf die Backe, wobei ich viel prächtig gebaute Weiblichkeit spüren durfte; dann sprang sie in den Wagen und weg war sie.

Unten am Beach angekommen, rauchte ich zunächst eine, genoss das schöne Wetter, die Aussicht auf viele ankernde Yachten und die salzige Seeluft. Hier weiter im Osten, näher an der Küste des Kontinents zur Tasman See, einem Nebenmeer des Pazifik, spürte man wenig vom tiefer westlich in der verästelten Bucht gelegenen Großstadtmoloch Sydney.

Am Murray Rose Pool (Redleaf Pool), herrschte ordentlich Betrieb. Das ist ein durch einen wasserdurchlässigen Zaun abgetrennter, kleiner Bereich der Bucht; auf dem Zaun und den Stützpfählen gibt es einen schmalen Plankensteg, auf dem man laufen kann. Davor liegt ein kleiner Sandstrand. Je nach Gezeiten ist das Wasser tiefer oder flacher und offensichtlich ist es ein beliebter Badeplatz.



 

Sicherlich wird die Wasserqualität überwacht, aber dennoch wäre ich eher skeptisch, dort im Meer der Bucht zu plantschen. Zwar findet durch Ebbe und Flut auch ein ständiger Wasseraustausch statt, aber trotzdem ist die Bucht von einer gut 5 Mio. Metropole umgeben, die alleine schon viele Abwässer produziert. Klar sollte das alles in Kläranlagen fließen, aber ob das immer so 100% klappt. Zudem gibt es natürlich sehr viel Industrie, Frachtschiffe, Ausflugsboote und unzählige Yachten. Ob die alle ihre Abwässer ordnungsgemäß (und teuer) entsorgen, wage ich doch stark zu bezweifeln.

Vermutlich sollte ich das lockerer sehen, bin ich doch früher auch im Rhein relativ bedenkenlos schwimmen gegangen, der ja nun wahrlich kein sauberes Gewässer ist. Aber wenn ich schon in einem Gebiet lebe, wo es nirgendwo all zu weit zur Küste des Kontinents ist, wo man direkt Meer und Ozean genießen kann, dann wäre ich nicht gerade scharf darauf, ausgerechnet in der Bucht von Sydney plantschen zu gehen.

Zum Rose Bay Beach, etwa 2,5 km weiter östlich in der Bucht, brauchte ich im gemütlichen Tempo entlang der bebauten Buchtküste, etwa 35 – 40 Minuten. Mehr körperliche Bewegung, die mir gut tat. Ich hatte kein Ziel, lief einfach so vor mich hin, joggte auch einige Abschnitte, machte Gymnastik und Stretching.

Dieser bei Ebbe weit trocken fallende Strand, wird offenbar besonders gerne von Hundehaltern besucht. Etliche goldige Strandmonster tobten voller Energie und tierischer Lebenslust herum, hatten sichtlich viel Spaß. Das schaut man sich doch immer gerne an und muss unwillkürlich schmunzeln oder sogar lachen, wenn einer der Hunde besonders originell herum springt. *schmunzel*

Leider zog sich inzwischen der Himmel immer dichter zu und langsam ging es ja auch auf Sonnenuntergang zu. Die Temperaturen blieben, mit schwachem Wind aus wechselnden Richtungen, noch über der 20° Marke, also relativ angenehm. Wie ich da so stand und eine rauchte, fiel mein Kennerauge auf eine äußerst sexy Schönheit, von schlankem Model Format, wenn auch schätzungsweise nur mit knapp an / um die 170 cm Körpergröße. 



 

Blond gelockte Haarmähne, klassisch schönes Gesicht, sehr sexy weit geschnittenes, blassrosa Oberteil mit eindeutig keinem BH darunter, helle hautenge Jeans, fantastische, schlanke Figur. Rein äußerlich genau mein Typ und obwohl sie typisch junge Schönheit auf „ich bin voll cool“ machte, hatte sie doch irgendwas an sich, was  sympathisch- anziehend wirkte. Erstaunlicherweise stand sie ganz alleine neben einer Holzwand, also ohne Freundesclique. Natürlich zog sie eine Menge Männerblicke auf sich und obwohl gerade Australier diesbezüglich sehr locker drauf sind, bemühte sich kein knackiger Beach Boy bei ihr zu landen, was mich wunderte.

Interessanterweise blinzelte auch sie sozusagen unauffällig in meine Richtung und als ich frech von der Seite meiner Fotografenleidenschaft nachgab, einen Schnappschuss von der jungen Schönheit schoss, bemerkte sie das sofort.

»Hey könntest wenigstens fragen ob du mich knipsen darfst!« Protestierte sie mit melodischer Stimmer nicht wirklich verärgert, eher leicht belustigt und ein ganz kleines bisschen schmunzelnd. Eine so toll gebaute, sexy junge Schönheit ist es fraglos gewohnt, sowohl geknipst als auch dauernd von Kerlen irgendwie angemacht zu werden.

»Darf ich fragen, ob ich dich knipsen darf? Hi ich heiße Steve.« Grinste ich scheinbar auch ganz cool, aber innerlich schon jetzt etwas begeistert. Sie entspricht äußerlich wirklich genau dem von mir besonders bevorzugten Typ Model und Frau.

»Ein bisschen zu spät wie haha? Hi ich bin Lea.«

»Hi Lea, sehr erfreut. Darf ich dich als Entschädigung und verspätete Entschuldigung zu einem Cafe oder so einladen?«

»Hmm… das ist ne Profi Cam oder? Bist du ein Knipser Profi, Model Scout oder gibst dich als so einer aus, um an Girls wie mich ran zu kommen?« Blinzelte sie keineswegs unfreundlich. Eher so als wäre sie etwas gelangweilt gewesen und froh über die Ablenkung.

»Ich bin tatsächlich ein Profi, aber nicht auf der Jagt nach Girls. Auch nicht, wenn sie so schön und sexy sind wie du.« Grinste ich männlich und versuchte ihren leichten Dialekt einzuschätzen. Sie sprach perfekt englisch, aber nicht mit diesem typisch australischen Tonfall und Dialekt.

»Echt? Cool… also Profi Fotograf? Von was?«

»Ja und nein.« Grinste ich noch breiter.

»Und was soll das jetzt heißen?«

»Das soll heißen, dass ich nicht nur Profi Fotograf von Models und so bin.«

»Sondern?« Guckte sie leicht verwundert.

»Nun ich tue auch noch vieles Anderes, bin ein ewiger Global Traveller, Geschäftsmann, Segler, Pilot, Börsianer und noch eine Menge mehr.« Meinte ich ruhig. Ist ja immer ein gewisses Problem für mich, mein Leben auch nur ungefähr zu beschreiben. Die meisten Menschen haben und kennen einen Job, vielleicht noch ein- zwei Hobbys und das wars dann. Ein Leben wie ich es seit vielen Jahren führe, können sich die Meisten noch nicht mal in wilden Träumen vorstellen.

»Echt? Du nimmst mich auf den Arm oder?«

»Nicht wirklich.« *grins*

»Du meinst das voll ernst wie? Klingt ein bisschen unglaubwürdig.« Musterte sie mich skeptisch von oben bis unten.

»Ist mir gleich, wie es klingt. Ist einfach so. Aber ich will dich weder nerven, noch beeindrucken. Du hast gefragt, ich habe möglichst ehrlich geantwortet. Du darfst natürlich glauben was du magst oder auch nicht.«

»He ich wollte nicht…, du weißt schon. Ist halt sehr ungewöhnlich und die meisten Typen versuchen immer mich irgendwie zu beeindrucken.«

»Ohne Frage, bei einer so sexy Schönheit wie dir. *grins* Aber ich gehöre nicht in die Kategorie „die meisten Typen“ und brauche auch niemanden zu beeindrucken, obwohl du schon verdammt reizvoll bist, was du ja selbst genau weißt.«

»Weiß ich das haha? Wo bist du her Steve? Bist kein Australier oder?«

»Gebürtiger Deutscher, aber viel mehr ein Global Citizen aus Leidenschaft. Und du? Bist auch keine Australierin oder? Hast da so einen kleinen Dialekt… ich komme nicht drauf?!«

»Kanadierin mit skandinavischen Vorfahren. Aus der Kälte kommend haha.«

»Job oder Urlaub?«

»Einen Online Freund besuchen…, der sich in Real hier leider als Arschloch zeigte. Jetzt noch australische Sonne genießend. Komm da hinten ist eine nette Sports Bar, dort können wir was trinken…, wenn deine Einladung noch gilt?!« Wies sie unbestimmt auf „hinter dem Strand“.

»Oh tut mir leid, Gilt noch.« Meinte ich mitfühlend und wir spazierten zum Hotel Rose Bay>>>, 807 New South Head Rd, Rose Bay, zwei Straßenzüge hinter dem Strand. Inzwischen wurde es wegen dichter Bewölkung und untergehender Sonne bereits recht düster und spürbar unangenehm kälter. Überall ging die Beleuchtung an, was durchaus hübsch und romantisch wirkte. Lea fröstelte leicht und meinte.



 

»Muss dir nicht leid tun, kannst ja nichts dafür. Warte bitte im Gastraum auf mich; ich gehe mit geschwind was Wärmeres anziehen OK?! Hab ein nettes, preiswertes Zimmer hier.« Lächelte sie leise und beobachtete meine Reaktion. Hätte ich jetzt so was wie „kann ich dich nicht begleiten?“ losgelassen, hätte mir das fraglos Minuspunkte eingebracht oder sogar unsere Bekanntschaft beendet. Wie sie sich kleidet und benimmt, ist Lea ja offensichtlich eine sehr locker- ungeniert lebenslustige junge West Frau, aber wohl auch nicht der Typ Frau, welcher nach nur kurzer Bekanntschaft schon einen fremden, viel älteren Mann mit aufs Zimmer nimmt. Ich schätzte sie auf höchstens 20, eher weniger als mehr.

»Klar gerne, soll ich dir schon etwas bestellen?«

»Sag einfach Leas Lieblingsdrink, dann wissen sie schon. Sind voll nette Leute.« Winkte sie und verschwand eine Treppe aufwärts.

Das Rose Bay ist gewiss nichts Besonderes; so ein typisch englisch- australischer Pub / Sportsbar und Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Nett- freundliches und hilfsbereites Personal, gute Drinks und herzhaftes Essen in üppigen Portionen zu typischen Preisen, sauber und gepflegt, wenn auch mit nicht gerade stimmungsvollem Ambiente. Eine nette Vorstadtkneipe und wohl ein traditioneller Familienbetrieb.

Noch bevor die bestellten Getränke serviert wurden, erschien Lea auch schon wieder. Jetzt in einer auch nicht gerade viel wärmer aussehenden, hübschen, weißen, schulterfrei getragenen Bluse, mit hellblauen Hosen. Lächelnd begrüßte sie die die zwei Ladys hinter der Theke und ein älteres Paar im Gastraum, setzte sich zu mir und als die Drinks auf dem Tisch standen, stießen wir miteinander an.

»Cheers… jetzt musst du mir aber mehr über dein ungewöhnliches Leben erzählen.«

»Muss ich Lea? *grins* Was willst du denn wissen?« Amüsierte ich mich auch etwas über Gäste und Personal, welche gelegentlich unauffällig- auffällig neugierig zu uns schauten.

»Alles! Haha… fangen wir damit an, was du hier machst.«

»Oh je und schon wird’s kompliziert. Momentan checke ich eine Yacht durch, die ich wahrscheinlich übernehmen werde…«

»Wie? Was? Yacht durchchecken und übernehmen? Wie kann ich mir das vorstellen?« Staunte sie, mir neugierig das Wort abschneidend.

»Nun wenn du dir einen Gebrauchtwagen kaufst, solltest du den doch auch vorher prüfen, oder von jemandem prüfen lassen, der sich damit auskennt, stimmts?!«

»Äh ja…«

»Und bei einer Yacht, ist das noch viel wichtiger. Wenn alles passt, werde ich sie übernehmen. Hast du ein bisschen Ahnung von Segelyachten?«

»Ähm… minimal. Bin schon gelegentlich mal mit Freunden segeln gewesen, kann Backbord Links und Steuerbord Rechts auseinander halten, ne Leine ziehen und am Ruder drehen. Das wars schon.«

»Na das ist doch schon deutlich mehr, als die Meisten wüssten und könnten Lea.« Lächelte ich vergnügt.

»Und was heißt übernehmen? Du kaufst sie?«

»Darauf würde es letztlich hinaus laufen, wenn ich sie nicht z. B. an einen Yacht Vercharterer weiter gebe oder so.«

»Puh… Charterer sind so was wie Mietwagenfirmen oder?«

»Könnte man so sagen, so ungefähr.«

»Cool dann bist du ein Skipper oder Captain? Und Pilot, und Geschäftsmann und was noch alles?«

»Oh eine Menge Lea, aber im ernst: wenn ich das jetzt einigermaßen verständlich genauer erklären soll, dann rede ich ununterbrochen den ganzen Abend und sitzen wir um Mitternacht immer noch hier. Darauf habe ich ehrlich gesagt wenig Lust. Wenn du mehr wissen willst, kannst du in meinem deutschen Blog ins englische übersetzt lesen, dann erfährst du ne Menge über mich.«

»Blog Schreiber bist du auch noch… WOW?! Wie nennt man das? Multitalent, Universalgenie? Supermann haha?«

»Keine Ahnung wie man das nennt; ich bin einfach, wie ich bin. Was machst du so Lea?«

»Ich? Ach Gottchen… noch gar nichts, eigentlich. Habe gerade erst meinen Schulabschluss gemacht…, lauter gute Noten, außer in Bio haha, und… und weiß ehrlich gesagt gar nicht so genau, was ich aus meinem Leben machen soll.«

»Na ein Dummerchen bist du doch eindeutig nicht Lea. Wirst schon was finden, vielleicht studieren?«

»Weiß nicht…, reizt mich nicht wirklich. Viele sagen, ich sei so hübsch und sexy, dass ich Model werden sollte. Aber ich habe noch nicht mal 170 cm und so richtig reizt es mich sowieso auch nicht, bloß Kleiderständer zu sein.« Runzelte sie nachdenklich die Stirn.

»Und was könnte dich reizen?«

 »Ach scheiße… ups Entschuldigung…, ein Leben wie du es anscheinend führst. DAS wäre mal etwas ganz Anderes, Spannendes, Aufregendes. Nicht so ein öder Standard Job!«

»Na ja Lea, soooo aufregend und spannend ist das auch nicht immer, aber sehr außergewöhnlich ist es schon, das stimmt. Wenn du es dir erarbeiten willst, erfordert es aber auch sehr viel lange, harte, schwere Arbeit, viel Frust und Ärger, bis man es auf meinen heutigen Stand schafft…, wenn man es schafft. Einfach ist das nicht und nur sehr wenige können so was tatsächlich wahr machen.«

»Ach jetzt komm mir doch nicht mit der harten Realität bitte. Lass mich ein bisschen träumen und Illusionen haben.« Blinzelte sie ein bisschen frech, was sie eindeutig gut kann.

»Stimmt auch wieder. In deinem Alter sollten junge Menschen unbedingt Träume haben, selbst wenn es illusorische Träume sind.«

Leas Lieblingsdrink ist übrigens ein geeister, schwacher Mojito und da ich die auch ganz gerne mag, bestellte ich uns noch eine Runde. Außerdem hatten wir langsam Abendessenzeit und was ich auf anderen Tischen sah, schaute lecker gut zubereitet aus. Also schlug ich vor, dass wir uns bald essen bestellen.



 

»Hey Danke, du bist echt großzügig.« Lächelte sie.

»Ach gemeinsam speisen mach doch mehr Freude, als allein, also…«

»Stimmt ich esse auch nicht gerne alleine.«

»Siehst du! Bestell dir ungeniert, worauf du Lust hast.« Kamen die frischen Drinks und ich bat um Speisekarten oder Empfehlungen der ungefähr 21 jährigen Bedienung. In einer typisch angelsächsischen Waitress Uniform mit ziemlich kurzem Rock, auch eine verdammt sexy- hübsche junge Frau. Diese war gerade erst gekommen, sicherlich als Unterstützung für das Abwickeln der abendlichen Dinner Gäste.

»Ehrlich ich kann alles empfehlen; die machen hier leckere Sachen, haben ne echt gute Küche. Hi übrigens, ich bin Melody.«

»Kann ich bestätigen; die Küche des Rose ist echt gut.« Meinte Lea.

»Hi Melody, ein schöner, klangvoller Name, für eine schöne junge Frau. *lächel* OK dann wählen wir uns was aus der Karte aus. Cheers Lea!« Stießen wir mit den frischen Drinks an.

»Danke Sir… ich bringe euch gleich die Karte.« Lächelte Melody sehr sympathisch, aber natürlich auch sehr routiniert. Solche Komplimente bekommt sie von Männern garantiert oft.

»Cheers…« pingten unsere Gläser aneinander und da kamen auch schon die Speisekarten, aus welchen wir nun zunächst konzentriert auswählten.

Ich entschied mich für panierte Hähnchenfilets mit Kräutern und Parmaschinken, Fritten, gemischten Salat und eine Art Remouladensoße, was sich wenig später als tatsächlich gut zubereitet sehr lecker erwies. Lea wählte etwas, dass man in Deutschland Jägerschnitzel mit Pilzsoße, Pommes und Salat nennen würde und das sah auch äußerst lecker aus, schmeckte auch so, als sie mich probieren lies. Von mir musste sie nicht probieren, dass hatte sie selbst schon hier gegessen.

»Lecker… besser als ich in so einem Lokal erwartet hätte.« Schob ich den restlos verputzten Teller, eine nicht gerade kleine Portion, vollgefressen beiseite.

»Sagte ich doch. Für meine Verhältnisse ein bisschen teuer, aber echt gut. Ich erlaube mir nur alle zwei Tage hier zu essen; dank dir nun hintereinander.« Lächelte Lea dankbar freundlich. Beim Essen hatten wir natürlich weiter geplaudert und hatte sie mit der unbekümmerten Offenheit der Jugend erzählt, für Hin- und Rückflug von Kanada, sowie nun noch etwas Urlaub im australischen Sonnenschein, praktisch ihr gesamtes Erspartes geopfert zu haben.

»Hattest sicher ursprünglich geplant oder gedacht, bei deinem Online Freund umsonst wohnen zu können wie?«

»Ja natürlich…« seufzte sie. »Hätten mir meine Eltern nicht noch etwas Extra Geld überwiesen, könnte ich mir den Urlaub gar nicht leisten.«

»Lieb von ihnen, Pech für dich, dass sich der Typ hier als Arsch erwies.«

»Pech… und dumm von mir. Im Net geben sich alle als tolle Typen aus. Ich hätte damit rechnen sollen, dass er in Wahrheit ganz anders ist.«

»Was war denn das Problem, also wenn ich fragen darf? Musst es nicht erzählen, wenn es dir peinlich ist.« Lächelte ich aufmunternd.

»Ach… zunächst tat er noch freundlich, War aber älter als er sich im Chat ausgegeben hatte; das machte mich schon misstrauisch. Und dann bekam ich mit, wie er irgendeiner Frau, vielleicht ne Ex Freundin oder was weiß ich, in einem Streit sehr brutal ohrfeigte. Ich meine, nicht nur einfach so eine Ohrfeige, wie einem Kerl vielleicht schon mal die Hand ausrutschen kann, wenn er provoziert wird. Ne so richtig brutal und gemein; die war einige Minuten Ohnmächtig, so arg schlug er zu. Da schnappte ich sofort meine Sachen und sah zu, dass ich weg kam.« Erzählte sie.

»Sehr vernünftige, gute und richtige Entscheidung, auch wenn ich die Situation nicht selbst miterlebt und sie nicht beurteilen kann. Aber für solch brutales Prügeln einer Frau, gibt es normalerweise keinerlei Entschuldigung. Da müsste schon eine total durch geknallte Frau mit einem Messer oder so auf mich los gehen, dass ich aus Notwehr derart reagieren würde.«

»Nichts davon; sah noch nicht mal nach einem üblen Streit, sondern einfach nur einer kleinen Meinungsverschiedenheit aus… und plötzlich, ohne konkret erkennbaren Grund, holte er blitzschnell aus und schlug voll brutal zu. Würde mich nicht wundern, wenn er ihr sogar was gebrochen hat. Da dachte ich sofort: ein Typ der so was macht, schlägt auch sonst schnell zu und machte das ich weg kam. Solche Typen kenne ich auch von daheim. Denen muss eine Frau aus dem Weg gehen, die sind vol üble Arschlöcher und Schläger!«

»Sehr richtig Lea. Wie gesagt, eine gute Entscheidung von dir gar nicht erst abzuwarten und dir seine Ausreden oder Entschuldigungen anzuhören, sondern sofort abzuhauen. Solche Schläger Typen haben wir doch alle schon erlebt. Wenn möglich geht man ihnen am besten aus dem Weg, insbesondere als Frau!«

»Ja das dachte ich mir auch Steve. Daheim wohnt in der Nachbarschaft eine verheiratete Frau, die auch öfters mal von ihrem Mann verprügelt wird… und trotzdem bei ihm bleibt. Konnte ich nie verstehen!«

»Nun das ist psychologisch ein komplexes Thema, weshalb sich nicht gerade wenige Frauen so was gefallen lassen. Aber das wäre jetzt ein ernstes, langes Thema. Wie wärs, ich hätte gerne körperliche Bewegung und möchte draußen eine rauchen. Kommst du mit?« Lächelte ich auffordernd.

»Klar doch… hol mir nur schnell eine warme Jacke aus meinem Zimmer OK? Warte draußen auf mich und rauch schon mal deine Kippe…« stand sie auf und ging. Ich winkte der wirklich sehr hübschen und auch ziemlich sexy Melody wegen der Rechnung, zahlte und gab ein gutes Trinkgeld.

»Besten Dank Sir.« Lächelte diese erfreut, aber halt auch mit der typischen Routiniertheit einer Bedienung. Allerdings auch sehr gekonnt auf eine Art so, dass sich dümmere Kerle geschmeichelt fühlen und glauben, so eine Bedienung würde sie tatsächlich persönlich mögen… die Trottel. *lach*

»Nenn mich noch mal Sir und ich nehme dir das Trinkgeld wieder weg!« Grinste ich gespielt drohend.

»Haha… OK Steve.« Lachte sie sympathisch und warf mir nun wirklich so einen Seitenblick zu, der ein wenig persönliches Interesse verriet.

Ich ging draußen vor der Tür schon mal rauchen und nur Sekunden später kam auch schon Lea nach draußen; jetzt in einer warmen, leicht gefütterten Jeans Jacke darüber. Bei höchstens noch ca. 15° und einem zwar schwachen, aber frischen, feuchten Wind, war das auch sehr angebracht. In meinen Tagesklamotten, angepasst an Sonnenschein und vorhin 26°, wurde es auch mir recht kühl, obwohl ich ein Jacket mitgenommen hatte. Außerdem würde ich jetzt sehr gerne duschen und zurück an Bord gehen, um vor dem Schlafen gehen noch etwas zu arbeiten.

Beim herumspazieren an der kühlen Luft erklärte ich das Lea und das ich Morgen Vormittag gut vorbereitet zum Treffen mit dem Verkaufsbevollmächtigten der Yacht, fit und munter musste. Jetzt also keine weiteren Drinks, Ausgehen und so gebrauchen konnte, was die junge Schönheit sofort verstand und akzeptierte.

»Ist klar Steve, verstehe ich…« guckte sie jedoch definitiv so, als würde sie sich freuen, mich noch mal zu treffen. »…ähm… sehen wir uns wieder? Bin jetzt echt voll neugierig und würde sehr gerne mal das Boot sehen.«

»Würde mich auch freuen. *lächel* Lass uns Handynummern austauschen, dann melde ich mich, sobald ich dafür Zeit habe. Wie lange bleibst du eigentlich noch in Aussi Land?«

»Ja gut…, ähm der Rückflug ist für den 14. gebucht.« Tauschten wir also Nummern aus, respektive gab ich ihr meine Fotografen & Segler Visitenkarte, mit einem Link zum Blog. Zum Abschied, während wir noch auf das bestellte Taxi warteten, bekam ich noch ein echt liebes, freundschaftliches Küsschen und durfte ich ein bisschen von ihrer schlanken, warmen, weichen Weiblichkeit spüren. *smile* 


 

Ich hätte auch, in schätzungsweise einer Dreiviertelstunde, zurück laufen können, was mir an körperlicher Bewegung auch gut getan hätte. Doch war ich jetzt einfach zu faul und bequem dazu, nahm lieber das Taxi. An Bord duschte ich ausgiebig und arbeitete noch Schiffsunterlagen durch, ging gegen 2330 Uhr schlafen und pennte auch gleich ein… *schnarch*

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