Naturgenuss und Sergej´s Problem




Maine, USA; Naturgenuss und Sergej´s Problem
Freitag, 19. Juni 2015
DONNERSTAG: strahlender Sonnenschein weckte uns am Morgen mit seinem Licht durch die Deckluken und Bullaugen; aber beim herausstrecken eines nackten Armes aus den Decken der Koje, war empfindliche Kühle zu spüren. Kaum 9° hatten wir und das war durch den Rumpf des Bootes deutlich zu merken.
Garry feuerte bereits den Heizofen im Saloon an als Amy und ich fast gleichzeitig aufstanden und schnell warme Bademäntel anzogen, damit in den Saloon gingen. Kimmy war auch schon wach und bereits fertig angezogen, bereitete in der Kombüse das Frühstück vor. Wir futterten kräftig im Boot, wo der altmodische, aber gute Heizofen wohlige wärme verbreitete.
Danach machten sich Sergej und Garry warm angezogen an typische Routine Wartungsarbeiten an Deck, während Amy und Kimmy den Saloon aufklarten und unter Deck ein bisschen putzten; auf so einem Boot ist immer irgendwas zu tun und am Besten ist es tägliche Routinearbeiten auch wirklich täglich zu erledigen. Lässt man faul einiges liegen „mach ich Morgen“, sammelt sich schnell eine Menge Kram an. Dann hat man erst recht keine Lust sich daran zu machen bis es schließlich so viel ist, dass man ein- zwei volle Tage braucht um alles zu erledigen.
Ich machte es mir in der Koje bequem und arbeitete am Computer diverse Sachen auf. Gegen 11 Uhr Vormittags hatten wir schließlich schon über 20° Lufttemperatur bei unverändert strahlendem Sonnenschein. Die herrliche Natur rundherum lockte und wir packten einen großen Picknick Korb mit Getränken und Fressalien voll, diesen dann in das Beiboot und brachen zu einer Erkundungstour in die faszinierende Umgebung auf…, außer Kimmy, welche heute nach Wachplan an Bord Deck- und Ankerwache halten würde.


Am Kai, in Marinas oder vollen Ankerbuchten gehen wir schon mal alle zusammen an Land; aber beim einsamen Ankern in „wilder“ Natur irgendwo, oder in schwierigen Gewässern, bleibt normalerweise immer nach dem Wachplan die jeweils eingeteilte Person als Wache an Bord. Ich würde die Yacht nicht alleine vor Anker lassen, höchstens wenn wir in der Nähe an Land sind und ständig ein Auge auf das Boot haben könnten.
Bei schwachem Südwind von kaum 6 kn bauten wir zum Spaß mal die Besegelung des Beibootes auf, anstatt den Außenborder zu benutzen und segelten so hinüber nach Great Spruce Island. Das machte richtig Spaß, denn der alte, aber Top gepflegte Holztender segelte mit einem Steckschwert und Luggersegel richtig gut und flink! *smile*
Knirschend landeten wir an einem kleinen Strandabschnitt mit Kies und Sand an, machten den Kahn gut fest und kämpften uns dann tiefer in die dicht bewaldete, felsige Insel vor. Great Spruce Island ist ca. 2,2 km lang und max. einen guten Kilometer breit. Man muss aufpassen, denn dies ist wirklich natur- belassene Wildnis, dicht bewaldet, mit steilen Felsabbrüchen, ohne Weg und Steg. Wer nicht aufpasst kann sich schnell die Haxen brechen! 

Natürlich wollen (und dürfen) wir auch nicht wie die Bulldozer mit Macheten durchs Unterholz brechen und der Natur Schaden zufügen, oder Wildtiere über die Maßen stören und verscheuchen. Teilweise sind die Tiere sogar verblüffend zutraulich und lassen sich wenig von Menschen stören. Aber selbstverständlich sind menschliche Besucher doch immer auch ein gewisser Störfaktor! Gibt es zu viele Touristen können z. B. viele Tiere nicht mit der nötigen Ruhe im natürlichen Ablauf Nachwuchs produzieren und aufziehen. Viele Tiere gehen dem Menschen schon aus dem Weg, bevor unsereins sie überhaupt bemerkt hat und lassen dann manchmal ihre Gelege / Nester allein, kehren nicht mehr zu ihrem Nachwuchs zurück, wenn sie zu häufig gestört und verscheucht werden.
Deshalb waren wir sehr vorsichtig und Rücksichtsvoll unterwegs, erfreuten uns aber dennoch am Natur Pur Gefühl; man kann sich ein bisschen wie die ersten Entdecker fühlen oder wie Robinson Crusoe, denn man begegnet nur höchst selten anderen Touristen oder Einheimischen, wenn man sich von den typischen, von vielen aufgesuchten Plätzen fern hält. Ich fühlte mich ein bisschen wie in den in Jugendzeiten leidenschaftlich verschlungenen Geschichten von Lederstrumpf (James Fenimore Cooper). *grins*
Auf einem kleinen Hügel mit reizender Aussicht über das Meer und die umliegenden Hügel, machten wir Nachtmittags unsere Picknick Pause zur Stärkung. Kaum hatten wir ausgepackt und mit kräftigem Appetit angefangen zu essen, tauchte ein erstaunlich wenig scheues, grau- hell gefärbtes „Squirrel“ auf und machte derart lustige Posen, dass sofort alle lächeln oder lachen mussten. Es wirkte geradezu als ob es sich nicht um ein Wildtier, sondern um ein dressiertes Zirkustier handelt, welches absichtlich die Zuschauer belustigt und dafür natürlich auch eine Fress- Belohnung erwartet. *schmunzel*

Wirklich ein höchst belustigender Anblick und natürlich konnte da niemand widerstehen, warfen wir abwechselnd dem possierlichen Tier kleine Häppchen zu, die es auf typische Nagetierart ebenso lustig schnappte und verputzte. *lach*
Nun ist das Füttern von Wildtieren ohne Not aber immer so eine Sache. Es ist süß, macht Spaß und zaubert allen ein lächeln ins Gesicht…, ist aber eigentlich nicht gut für Wildtiere. Es gab auch schon vermeidbare Todesfälle bei Menschen, weil Touristen z. B. in Nationalparks Bären gefüttert haben. Die wilden Tire gewöhnen sich daran und glauben dann, von jedem menschlichen Zweibeiner Nahrung bekommen zu können; hat dann mal ein Mensch nichts dabei oder gerät in Panik und rennt weg, verstehen die Tiere das natürlich nicht und folgen ihren völlig normalen Instinkten.
Passiert so was muss danach auch das Wildtier getötet werden, sonst reißt es immer wieder auch Menschen! Diese Gefahr besteht bei einem süßen Eichhörnchen natürlich nicht, aber das Tier kann z. B., wenn es allzu oft gefüttert wird, verlernen sich auf natürlichem Weg genügend Nahrung zu beschaffen, wird ungesund falsch ernährt usw. Deshalb sollte man Wildtiere eigentlich nur z. B. in sehr strengen Wintern füttern, wenn sie auf natürlichem Wege nicht mehr ausreichend Nahrung finden können, um eine Population vor dem sterben zu bewahren.
Aber wer kann solchen Situationen schon wirklich widerstehen? Auch ich warf wieder besseren Wissens, dem megasüßen Fellknäuel einen Brothappen hin und lächelte dazu so breit wie ein Scheunentor, als es sich denn Krumen schnappte und lieblich verputzte. *seufz*
Später am Tag kamen wir auch noch an einer von Menschen bearbeiteten Stelle vorbei; von Wind und Wetter rund geschliffene, meist etwa Männerhandgroße Steine sind sauber zu einer an drei Seiten geschlossenen, gut zwei Meter hohen Witterungsschutz Mauer aufgetürmt; saubere Arbeit und ein reizvoller Hintergrund für Fotos. Wegen der männlichen Begleitung von Garry und Sergej wollte ich Amy eigentlich nur so mal fotografieren, doch sie meinte.
„Steve, mach mal eine schöne, sexy Aktaufnahme von mir; wollten wir doch sowieso machen!“ Und schon begann sie sich ungeniert vor unseren Augen auszuziehen, behielt allerdings ihren süß bunten Slip an.

Sergej war schon oft genug beim Akt Shooting sexy schöner Girls mit dabei, schaute aber trotzdem hocherfreut männlich gerne hin. Amy ist zwar keine Top Model Schönheit, aber auf ihre so natürlich unkomplizierte, sehr sympathisch- weibliche Art immer sehr sehenswert. Außerdem gehört sie zu der Sorte Girl, mit welcher so etwas prinzipiell Spaß macht, weil sie mit Freude einfach gerne posiert und ihre Reize vergnügt in Szene setzt. Sie ist einfach gerne eine sexy- begehrenswerte Frau und mag es bewundernde oder begehrliche Männerblicke auf sich zu spüren, zeigt auch gerne was sie hat; also nicht wie so manche berechnenden Models die so was „nur“ für und wegen der Gage tun.
Garry, der noch nie ein Akt Shooting mit einem lebenden, hübschen, kaum bekleideten Girl auch noch so aus der Nähe gesehen hat, wurde sogar geradezu süß verlegen. *schmunzel* Hin und her gerissen zwischen begehrlichem hingucken und verlegen wegsehen, wurde der 22 jährige Naturbursche doch tatsächlich ein bisschen Rot und hätte sich beinahe noch bei Amy dafür entschuldigt, dass er ihre prächtigen Brüste anstarrte. *lach*
Deutlich vor Sonnenuntergang waren wir bei unverändert schönem Wetter zurück beim Anlegeplatz des Beibootes. Inzwischen herrschte fast Windstille, also setzten wir die langen Holzruder ein; Sergej und Garry ruderten nach kaum einer Minute gegenseitiger Anpassung erstaunlich gekonnt im gleichmäßigen Takt und legten aus Spaß ein ordentliches Tempo vor. Das war natürlich nicht wirklich nötig, ankert die schöne TAURIA doch höchstens 450 m entfernt und war bei nahezu spiegelglattem Wasser kinderleicht zu erreichen.
Außer dem klatschen der Ruder, einem neugierig aus dem Meer lugenden und grunzenden Seelöwen, sowie Vögelkreischen von den Inseln, herrschte eine geradezu besinnliche, abendliche Stille. Das rotgoldene Licht der sich dem Horizont nähernden Sonne beleuchtete die „Natur Pur“ Umgebung malerisch und Kimmy begrüßte uns erfreut zurück an Bord.
Obwohl ich ihr gesagt hatte das sie es sich gemütlich machen soll und mir nicht beweisen müsste wie fleißig sie ist, hatte sie sich offensichtlich doch brav nützlich gemacht. Alle sichtbaren Holzflächen und Metallteile glänzten frisch geputzt und poliert und aus der Kombüse roch es nach einem frisch gebackenen Blaubeerkuchen. Sie informierte als erstes Sergej darüber, dass eine Mail hoher Dringlichkeitsstufe für ihn eingegangen war und dieser ging sie sich an einem über das neu installierte Bord WifiL an seinem Tablett anschauen. 

Wir anderen besprachen gerade was wir am Abend machen wollten, als der eigentlich immer etwas lustig aufgedrehte Sergej mit eindeutig bedrücktem Gesichtsausdruck zurück kam. Ich kenne ihn ja ziemlich gut und weiß daher auch, dass er sich nicht leicht die Laune von irgendetwas unangenehmen verderben lässt. Deshalb wusste ich das es etwas ernstes sein müsse und fragte ihn daher, ob er es mir erzählen wolle?
Sergej zögerte etwas und bat mich dann um ein Vieraugen Gespräch, wozu wir auf das Vorschiff gingen, wo wir erst mal eine rauchten.
„Na komm, was ist los? Erzähl schon!“ Meinte ich aufmunternd.
„Es ist mir…, nein, eigentlich nicht peinlich, aber selbst dir habe ich davon noch nie etwas erzählt….“
„Wovon?“ Hakte ich natürlich sehr freundlich nach. Er zögerte immer noch, etwas, sammelte offenbar seine Gedanken und erzählte schließlich.
„Vor gut 12 Jahren hatte ich als junger Mann eine sehr leidenschaftliche Liebesbeziehung mit einer russischen Ukrainerin; wir haben eine gemeinsame Tochter, trennten uns aber schon bevor die auch nur ein Jahr alt war. Lange Jahre gingen wir uns völlig aus dem Weg und hatten überhaupt keinen Kontakt mehr. Erst vor gut drei Jahren hörten wir eher Zufällig wieder voneinander und nahmen vorsichtig Kontakt zueinander auf…“
„Wie geht es ihnen in dem armen Land?“
„Damals ziemlich gut; meine Tochter ist sehr hübsch, süß und überdurchschnittlich klug, auch sensibel. Sie lebten in der Ostukraine…“
„Oh je, etwa in dem jetzt seit einem Jahr so schlimm mitgenommenen Kriegsgebiet?“
„Ja leider. Valeria hat kaum noch Familienangehörige; in den Kriegswirren geriet sie auf die Seite der russischen Separatisten, während unsere Tochter Natascha auf der ukrainischen Seite bei sehr alten Großeltern unterkam.“ Erzählte er weiter.
„Und was ist jetzt passiert?“ Fragte ich folgerichtig, denn es lag natürlich auf der Hand, dass jetzt etwas neues geschehen sein musste.
„Es sieht so aus als ob Valeria längst bei Kriegsereignissen ums Leben kam; Oma und Opa sind auch schwer getroffen, krank, leidend und sehr alt, so dass sie sich nicht mehr richtig um Natascha kümmern können, trotz dem Geld das ich regelmäßig schicke. Sie wollen zur Frau ihres auch schon gefallenen Sohnes weiter in den Westen der Ukraine umziehen, weil die Spannungen aktuell wieder zunehmen, viel geschossen und bombardiert wird!“
„Verstehe…., aber?“ Ahnte sich schon was kommt.
„Alle sind sehr arm und können sich kaum richtig um die Kleine kümmern; außerdem ist das sensible Mädchen von all den schrecklichen Ereignissen um sich herum schwer belastet; Sie fürchten Natascha könnte richtig seelisch krank werden…“
„Dann hol sie doch dort heraus! Oder will sie das nicht?“
„Weiß ich nicht, ich denke schon, denn sie mag mich auch sehr; aber wie soll ich das machen? Wie du weißt bin ich ein dämlicher Herumtreiber, ohne Zuhause mit nur wenigen hundert Euro auf dem Konto…“ seufzte Sergej. Ich machte ihm keine Vorwürfe über sein unstetes Seefahrer- und Herumtreiber- Leben; dass er das sehr gute, recht viele Geld welches er zuletzt in dem halben Jahr als 2nd Engeneer auf unserem Club Flaggschiff DRAGON verdiente, offenbar schon längst wieder sinnlos verprasst hat…
…, nun ja, was nützt es ihm deshalb Vorhaltungen zu machen? Er ist halt so wie er ist und deswegen noch lange kein schlechter Mensch! „Liebenswerter, herzensguter Hallodri“ wäre eine treffende Bezeichnung für Sergej. Langsam wird ja auch er älter und ändert sich vielleicht irgendwann; aber kein Außenstehender kann dich dazu zwingen plötzlich ein anderer Mensch zu werden, der auf einmal sorgsam planend und vorsorgend durchs Leben geht!
„Ok, wie kann ich also helfen?“
„Weiß ich auch nicht; ich würde Tasha gerne dort wegholen, aber wohin mit ihr? Kannst du dir mich als verantwortungsvollen, alleinerziehenden Vater, in einem langweiligen Job an Land, in einer Wohnung mit Tasha vorstellen? Wie lange würde das gut gehen, bevor ich wieder mal irgendeine Scheiße baue…?“ Seufzte er in der immerhin ziemlich richtigen Selbsterkenntnis, dass dies sehr wahrscheinlich wirklich nicht gut gehen würde.
„Nein, kann ich mir kaum vorstellen…, nicht länger als höchstens ein halbes Jahr!“ Musste ich etwas über den unverbesserlichen Schlawiner schmunzeln.
„Siehst du! Das wäre bestimmt nicht das was Tasha braucht! Außerdem ist es heutzutage bei all den Flüchtlingsproblemen garantiert nicht so einfach sie z. B. nach Deutschland zu bringen. Ich habe doch überhaupt keine offiziellen Papiere darüber, dass sie meine Tochter und die Mutter tot ist; das ist ja noch nicht mal sicher; vielleicht steckt Valeria irgendwo als Flüchtling im russischen Riesenreich oder liegt in einem Krankenhaus?! So wie die Lage dort ist, habe ich doch praktisch gar keine Chance das heraus zu bekommen und wirklich zu helfen! Nur mit viel Schmiergeld wäre vielleicht was zu machen; du weißt wie korrupt dort alle sind….“
„… und viele tausend Dollar hast du natürlich auch nicht!“ Seufzte auch ich, denn es war natürlich klar das Sergej mal wieder meine Hilfe benötigte, wie schon häufiger seit wir uns kennen.
„Genau! Ich…, scheiße, ich kann nur mal wieder dich um Hilfe bitten…“ schaute er mir nicht verlegen oder beschämt in die Augen, nur ganz offen und ehrlich. Wir kennen uns zu gut und er weiß das ich ihn vielleicht sogar besser kenne als er sich selbst.
„Hmm, du weißt genau wo das Mädel derzeit ist und wie man sie erreichen kann?“
„Ja…, aber auch dort wird seit Tagen wieder geschossen und gekämpft; es kann sich jederzeit verändern!“
„Ok…; du musst als Vater mit hin, damit sie Vertrauen hat und nicht von irgendeinem / einer Fremden abgeholt wird, der sie vielleicht nicht folgen will; außerdem solltest du auch den Großeltern wenigstens so lange helfen, bis sie bei der Witwe ihres Sohnes untergekommen sind!“
 „Ja klar, aber was dann?“
„Nun…, mit Hilfe meiner Beziehungen sollte es leicht möglich sein mit etwas Schmiergeld ordnungsgemäße Papiere zu organisieren. Du fliegst erst nach Kiev und triffst dich mit meinem dortigen Vertreter, den ich über alles instruieren werde und der die nötigen Geldmittel zur Verfügung stellt. Dann kannst du mit ihr wohin du willst. Eine Möglichkeit wäre das du Tasha zu Jenny nach Austin bringst und selbst so lange dort bleibst, wie es nötig ist. Dort hätte sie ein Zuhause, in Jenny die beste Ersatzmutter die man sich vorstellen kann, medizinischer Versorgung falls nötig und könnte nach einiger Eingewöhnungszeit auch wieder ganz normal eine gute Schule oder ein Internat besuchen; kann sie Englisch?“ Erläuterte ich.
„Russisch, deutsch, englisch und sogar etwas französisch und italienisch; Tasha ist wirklich ein sehr intelligentes Mädchen; sie hat nur Einsen in ihren Zeugnissen!“ Meinte er mit etwas Vaterstolz. *schmunzel*
„Na das ist natürlich sehr gut und erleichtert vieles! Was meinst du also?“
„Oh, bei Jenny in eurem dortigen Haus wäre echt mehr als Perfekt! Für dieses Angebot, die Hilfe und alles was es kosten wird, werde ich dir wohl nie genug danken können…, neben allen was du eh schon für mich getan hast!“ Seufzte er sehr aufrichtig erleichtert. Wie kürzlich erwähnt: Sergej ist der geborene „zweite Mann“, der immer einen „Vorgesetzten“ braucht, der ihm sagt was er tun soll.
„Nun, wir werden dir zukünftig, für viele Jahre die Hälfte deines Gehaltes abziehen, solange du für uns und den Club arbeitest; du wirst dich also deutlich einschränken müssen und kannst nicht mehr so locker in den Tag hinein leben, wie bisher! Klar?“
„Klar, einverstanden, mir egal!“ Stimmte er sofort dankbar zu. Das würde ihm auch tatsächlich wenig ausmachen. Sergej ist kein verwöhnter Luxus Playboy! So lange er genug zu essen, trinken und ein bisschen Spaß in seinem geliebten Seefahrer Leben haben kann, ist ihm der Verdienst fast egal; so war er schon immer und lebte nicht selten sogar ziemlich primitiv einfach, ohne das ihm das irgendetwas ausgemacht hätte.
„Also gut: ich werde Gigi und Jana verständigen, dass sie dir einen Flug organisieren und sich auch sonst kümmern; ich schaue gleich mal auf der Karte, wo der nächste, geeignete Airport ist…“
„Du bist klasse Steve, Danke? Jana auch…?“ wunderte er sich ein bisschen.
„Jana übernimmt immer mehr die Aufgaben meiner „Home Chef Sekretärin“ Gigi und macht das fast genauso gut. Gigi wird bald ganz ausscheiden und eine Familie mit ihrem Stefan gründen; dann hat sie genug um die Ohren und kann diesen Job nicht mehr machen.“ Erklärte ich.
„Ach so, schade…, nein Sorry, schön für Gigi! Die Frau ist absolut Top! Echt, ich bewundere sie fast so sehr wie Jenny. Wie schaffst du es bloß immer, solch fantastische Männer und Frauen zu finden?“ Lachte er schon deutlich sehr erleichtert und kaum noch so bedrückt wie zuvor.

Wir gingen unten an meinen Laptop, wo Gigi anscheinend schon vorweggenommen Sergejs Top Einschätzung bestätigte; es fand sich nämlich bereits eine Mail an mich vor, in welcher sie von sich aus vorschlug: am Ende der Bucht unseres Ankerplatz morgen früh vom Drisko Airstrip, nur ein Feldflughafen mit einem Zubringer nach Portland, vom dortigen Portland International Jetport weiter nach Europa, wo sie inzwischen seinen Weiterflug nach Kiew und alles sonst nötige vorbereitend organisieren würde. Tja, dass ist typisch Gigi wie sie leibt und lebt! Eine der klügsten, fantastischsten (und schönsten) Menschen und Frauen, die ich je traf! *schmunzel* (2007 wären wir beide beinahe ein Paar geworden!)
Ok, das wäre also auch geklärt; ich informierte ohne weitergehende Details die Crew darüber, dass Sergej uns morgen früh verlassen würde. Garry wollte ihn gleich ganz früh mit dem Tender nach Drisko bringen. Er meinte allerdings das Drisko wirklich nur ein sehr kleiner Feldflugplatz für vor allem Privatflieger ist, die es in Amerika ja viel mehr bei viel lockereren Regeln gibt, als bei uns in Europa. Das ist aus internationalen Listen ohne Ortskenntnisse nicht so leicht erkennbar, kann Gigi also kaum wissen…
… womit selbst ich dieses grandiose „Weib“ unterschätze. Als ich ihr dies nämlich kurz mailte, antwortete sie nur kurz lapidar, mit grinsenden Smilies, dies zu wissen und eine kleine Sportmaschine eines Privatfliegers organisiert zu haben, der ab 0630 Uhr bereitstehen und Sergej nach Portland bringen wird, wo er am Info Schalter sein Ticket für den normalen, internationalen Linienflug abholen kann. Tja, das ist „Gigi Einmalig!“ *lach*





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Grand Manan Island bis Englishman Bay




Bay of Fundy; Grand Manan Island bis Englishman Bay
Mittwoch, 17. Juni 2015
Montag erkundeten wir  das Fischerdorf Seal Cove, die Umgebung und das Vogelschutzgebiet, fasziniert von dem rauen, nordischen Charme der Gegend. Leider hatten wir ein bisschen Pech mit dem Wetter. Heute und auch Dienstag war es ziemlich oft viel bewölkt, dunstig und regnerisch, mit nur 12 bis max. 15° C Lufttemperatur. Aber zwischendurch kam auch immer mal wieder die Sonne durch und ergaben sich somit Gelegenheiten ein paar schöne Fotos mit passendem, guten Licht zu schießen.
Wer Skandinavien mag, wird Kanadas rauen Osten auch mögen. Fantastische Landschaften, viel Natur pur, freundliche, aufgeschlossene Küstenbewohner mit hier um die Bay of Fundy oft ähnlichem Charme wie in der französischen Bretagne oder Normandie. Bei Sonnenschein ist es wirklich wunderschön hier, in klirrend kalten Küsten- Wintern wollte ich aber wahrlich nicht hier leben müssen. *brrrr*


Dienstag segelten wir um die Südspitze, die Ostseite von Grand Manan hoch bis zur Long Island Bay, in den Flagg Cove. Für die immerhin knapp 24 Seemeilen brauchten wir an die vier Stunden, also ein Schnitt von um die 6 kn, was bei den Wind und Wetterverhältnissen gar nicht schlecht war. In dem hübschen Küstendorf gibt es ein bisschen touristische Infrastruktur, ein Hotel, drei Restaurants, eine Art Marina Servive usw.
Wir gingen erst mal im sehr sauberen, gemütlichen Sailors Landing Restaurant ausgezeichnet essen und kamen auch mit einigen Einheimischen, beziehungsweise vor allem kanadischen und anderen Urlaubern ins Gespräch. Sexy Blonde Amy erregte natürlich auch einige Aufmerksamkeit beim männlichen Teil der Anwesenden. *grins*
Ich hingegen war etwas fasziniert vom dem ganz reizenden, sehr hübschen Service Girl Kim. *schmunzel* Als in der ruhigen Zeit zwischen Mittag und Abend meine Crew zu einer Erkundungstour startete, wozu ich jedoch zu faul war, kam ich mit der jungen Frau ins Gespräch. Siehe da, die schätzungsweise 25 jährige junge Frau ist nicht nur sehr hübsch, flink und freundlich, was mir beim Essen schon aufgefallen war, sondern auch noch ausgesprochen Clever und geradezu überraschend gut gebildet.
Es gibt zwar oft studentisches Service Personal in Nebenjobs, aber irgendwie hatte ich überhaupt nicht den Eindruck, dass sie eine Studentin sein könnte. Sie bemerkte mit viel Gespür sofort meine leichte Verwunderung und amüsierte sich überhaupt nicht beleidigt darüber. Vermutlich hat sie solche Reaktionen schon häufig erlebt.
Fraglos war ich dämlicher, alter Frauenliebhaber auch deshalb so beeindruckt von Kim, weil sie in ihrer ganzen Art meinem bevorzugten Typ entspricht. Blond (egal ob gefärbt oder nicht), schlank, sexy –süß, sehr charmant, Lustig mit viel Humor der sich selbst nicht so wichtig nimmt und auch über sich selbst lachen kann, clever ohne arrogant- eingebildet zu wirken, gebildet, fleißig, freundlich und ganz unkompliziert bezaubernd nett. *smile*





Wir Plauderten typischen Kennenlern- Small Talk und duzten uns wie selbstverständlich fast von Anfang an. Wie die meisten Menschen welche nicht viel mit dem Langfahrt- „Living aboard“ Seefahrerleben zu tun haben, war sie natürlich fasziniert davon, dass ich seit mittlerweile fünf Jahren unterwegs bin und fast nur noch auf Booten lebe.
Kim ist aus Ontario, katholisch aber nicht von der Religion beeindruckt, hat mal angefangen Sozialwissenschaften zu studieren, fand es aber zu trocken und langweilig; sie jobbte schon in vielen Berufen, Modelte auch und hat eine nahezu professionelle Leidenschaft für die Schauspielerei, meist an kleineren Theatern. Aber sie hatte auch schon einige nicht so kleine Rollen in Filmen und Serien…, was natürlich die logische Frage aufwarf, was jemand wie sie ausgerechnet in so ein kleines Nest wie hier führt und sie sogar zum Jobben als Bedienung bringt?
„Das Lokal gehört einem Onkel von mir; ich helfe nur heute aus weil die vorgesehene Bedienung krank ist.“ Lächelte sie Charmant.
„Aha, sehr hübsch übrigens, sehr Lecker…, das Lokal auch!“ Grinste ich. Kim brauchte nur eine Sekunde um zu verstehen wie ich das meinte und lachte dann belustigt über dieses versteckte Kompliment.
„Hihi, Danke Sir! Ein amüsantes Kompliment; sehr geschickt.“ Blinzelte sie weiblich erfreut.
Leider kamen offenbar mit einem Boot neu angekommene Gäste herein und Kim hatte viel zu tun um diese zu bedienen. Ich ging nach draußen eine rauchen und spazierte zur Verdauung ein wenig um den hübschen, kleinen Hafen. Wie schon gesagt: im Sommer ein reizendes Fleckchen mit wundervoller Natur rundherum. Aber im Winter friert man sich wohl den sprichwörtlichen A… ab und stirbt vor Langeweile.
Meine Crew erschien schon wieder munter lachend; für größere Ausflüge ist es bei diesem Wetter schon etwas zu spät und ansonsten gibt es ja auch nicht gerade viele Sehenswürdigkeiten; ist ja nur ein kleiner Fischer- und Urlauberort.
Wir spazierten zusammen noch ein bisschen herum und besuchten auch das schöne, altmodische Hotel, ein Stück den Hügel hinauf. Dort gönnten sich die Mädels Cafe und Kuchen; wir Männer auch ein kleines Stück von im Ort nach Hausmanns Art selbstgebackenen, leckeren Kuchenstücken und für mich wegen dem Herz koffeinfreiem Cafe plus Mineralwasser.
Es wurde über das nächste Ziel geplaudert; in zu abgelegene Gegenden können wir nicht segeln, da die süße Kimmy ja leider spätestens Sonntag Abend Heimwärts muss, um am Montag das ihr wichtiges Studenten Praktikum antreten zu können! Nordwärts weiter oder südwärts zurück in die USA? Garry war es in Prinzip egal, Kimmy hielt sich raus weil sie ja bald weg ist. Amy und Sergej tendierten eindeutig mehr Richtung wärmere Gefilden, also südwärts, was ich eigentlich auch bevorzugen würde.
Aber ich nahm mir vor, falls irgend möglich mal mit einer Motoryacht diese interessante Gegend anzusteuern; wenn man nicht im freien segeln muss / will, ist auch die selbst im Sommer öfters empfindliche kühle Witterung besser auszuhalten. Ich war zwar noch nie ein verwöhntes Weichei, mochte aber schon immer die Wärme in südlichen Meeren viel lieber als z. B. kühle Gegenden wie Nordsee, Ostsee oder gar das Klettern in Gebirgen. Außerdem muss ich seit beginn meiner Herzkrankheit auch tatsächlich vorsichtiger mit solchen Sachen wie einer Erkältung oder Grippe umgehen. Blöde, ist aber nun mal so und nicht zu ändern. Ein altmodisches Segelboot ohne guten Witterungsschutz wie auf moderneren Booten, ist deshalb nicht gerade das Richtige für mich, um damit nördlich zu segeln.
„Ok Freunde, also Richtung Süden; mal sehen was Wind und Wetter die nächsten Tage anbieten; dem entsprechend suche ich uns die nächsten Etappen heraus.“
„Du machst das schon!“ Meinte Sergej lapidar, überlies wie üblich ganz mir die Entscheidungen und natürlich auch die Verantwortung. Genau das, neben anderen Kleinigkeiten, ist einer der Hauptgründe dafür weshalb der eigentlich hochqualifizierte, leidenschaftliche Herumtreiber und Bootfahrer, trotz all seiner Erfahrung noch nie ein eigenes Boot zum führen bekommen hat. Sergej ist der geborene „zweite Mann“, der von sich aus nie ein „Anführer“, kein die Verantwortung tragende Skipper sein möchte. Schade, denn ansonsten wäre er ein idealer Yachtskipper für unsere Flotte.





Mittwoch, back in Maine, USA
Gleich nach Sonnenaufgang und gemütlichem, ausgiebigen Frühstück, gingen wir gut gestärkt Anker auf. Um die Nordspitze von Grand Manan segelten wir bei sonnig schönem Wetter im gleichnamigen Channel Kurs SW; ingesamt rund 42 Seemeilen, die zerklüftete Küste von Main entlang, bis zur Englishman Bay. Gute sechseinhalb Stunden (SOG Schnitt 6,6 kn) brauchten wir dafür und suchten uns dann einen herrlich einsamen Ankerplatz.
Wie ja praktisch gesamt Maine, bietet auch die Englishman Bay Natur Pur geradezu im Überfluss. Roque Bluffs und der gleichnamige State Park, Roque Island mit einer fantastischen Bucht plus kilometerlangem, halbmondförmigem Sandstrand, schier unzählige kleine Buchten, Inseln und Inselchen, schärenähnliche Umgebung, Felsen, Sand, Wälder, Tiere, abgelegene, winzige Siedlungen… und nicht zuletzt das herrliche Meer, welches nur leider kaum wärmer als 15° wird. Fantastisch!
Natürlich ist das keine Gegend für Leute, welche jeden Tag Party, Restaurants, Trouble, Bars, Discos und weiß der Geier was noch alles brauchen! Hier sollte man Natur Pur zu schätzen wissen, die Einfachheit und Ruhe genießen können. Nachts ist es je nach Mondstand und Bewölkung stockdunkel, mit häufig keinem einzigen Licht weit und breit; so dunkel wie es sich Städter und Mitteleuropäer kaum noch vorstellen können. Außer den Geräuschen der herrlichen Natur gibt es nur den Sternenhimmel, eventuell Seezeichen Leuchtfeuer oder vielleicht die Navigationslichter anderer Yachten; manchmal auch das Lagerfeuer einer Kajakgruppe an ihrem Rastplatz.
Obwohl es ein sehr beliebtes, viel befahrenes Yachttouristen Gebiet ist, findet man selbst jetzt im Sommer doch meist noch recht leicht ein ausreichend einsames Plätzchen, wenn man möchte. Das liegt auch daran dass viele Segler mit ihren Familiencrews doch meist die „Hot Spots“, also kleine Marinas, Buchten mit Versorgungs- und Einkaufsmöglichkeiten aufsuchen. Typisches Herdenverhalten wie man es überall antrifft.

Aber auch Tagsüber kann man etwas Abseits dieser „Hot Spots“ meist recht problemlos ein einsames Plätzchen finden. Weiter südwestlich wird es aber langsam auch immer voller. Die Haupt Urlauber- und Segelgebiete liegen SW Mount Desert; dort und vor allem um die Penobescott Bay kann es in der Saison sowohl an Land wie auf dem Wasser richtig voll werden!
Der Segler muss sich ansonsten in Maine vor allem vor drei Dingen in Acht nehmen: Dem Nebel, den vielen Felsblöcken / Untiefen und speziell vor den Lobsterfallen.
Nebel ist im Sommer häufig; das hat damit zu tun das die warme Sommerluft in Kontakt mit kühlem Meereswasser kommt = vor allem Morgens Dunst und Nebel auf dem Wasser. Man ist hier oben froh Radar an Bord zu haben. Radar / Seekartenplotter sind eine sehr feine Sache! Die Seekarten sind sehr präzise. Um auf einer Klippe zu enden, muss der Schiffsführer schon einen ernsthaften, dumm- leichtsinnigen Navigationsfehler machen oder den Strom falsch einschätzen; der Tidenhub (Unterschied zwischen Wasserstand Ebbe - Flut) beträgt so um die 2-3 Meter, also gibt es in engen Einfahrten auch Strömung.
Am schlimmsten aber sind die unzähligen Lobster Fallen. Als ob jemand eine Packung von Schachteln ins Meer ausgeschüttet hätte, so sieht es praktisch an der ganzen Küste aus. Nur dass die bunten Schachteln, die Markierungsbojen usw. teilweise untereinander auf geradezu hinterhältige Weise mit Leinen verknotet sind. Wenn man so eine Leine in den Propeller bekommt, kann das böse enden.
Hier sind wir mit unserem „altmodischen“ Langkiel Boot deutlich sicherer unterwegs als moderne Yachten mit freiliegenden Rudern und Schrauben, in welchen sich Leinen viel leichter verfangen können, während sie bei uns meist einfach über den Kiel bis zum Heck rutschen und fertig. Aufpassen muss man trotzdem wie ein Luchs oder Seehund! Lobster zu hier teils sehr günstigen Preisen, sind eine so beliebte, köstliche Delikatesse, das die Nachfrage ungeheuer ist. Dem entsprechend gibt es anscheinend von Jahr zu Jahr mehr Lobster Farmen / Fallen an allen möglichen Stellen; manchmal so viele das man auf ihnen glatt trockenen Fußes über einen Wasserlauf von Land zu Land laufen kann!
„Lobster State“ wäre eigentlich eine genauso guter oder sogar besserer Spitzname als „Pine Tree State“ für Maine! *schmunzel* Die Biester sind in ihren verschiedenen Zubereitungsarten wirklich derart lecker und auch nahrhaft, das manche Besucher tagelang nichts anderes essen! 


Heute aber gönnten wir uns mal wieder ein klassisches Fleischgericht zur Abwechslung. Unterwegs hatten wir zu Mittag nur leichte Snacks gegessen und deshalb sehr kräftig gefrühstückt. Aber segeln macht hungrig und ich hatte beschlossen, mal wieder ein „der Captain höchst selbst kocht“ Gericht auf den Tisch zu zaubern. Ein Kilo Rehgoulasch aus dem Tiefkühler hatte ich seit gestern zum auftauen heraus genommen und zum köcheln auf dem Herd aufgesetzt; natürlich erst nach dem scharfen anbraten in einem großen Bräter- Topf. Während die Crew Segel und Deck aufklarte und sich dann auf Great Spruce Island ein bisschen umschaute. Stand ich vergnügt in der Kombüse und bereitete ein sehr kräftiges, schmackhaftes Abendessen vor.
Kimmy hatte aber darauf bestanden mir Gesellschaft zu leisten und zu helfen, schälte Zwiebeln, Kartoffeln, Gemüse usw. und schaute mir interessiert zu, auf welche Art ich Hirschgoulasch zubereite, wobei wir munter Plauderten und viel lachten; die Süße ist wirklich eine superliebe, nette Kicherliesel und ich bedauere es, dass sie schon bald wieder von Bord muss. Wir verstanden uns so gut, als ob wir uns schon schier Ewig kennen würden und konnten klug oder lustig- doof über nahezu alles Quasseln und lachen.
Das Beiboot mit den Ausflüglern tuckerte kurz vor Sonnenuntergang zurück und kam mit leichtem „Rums“ Längsseits.
„Wir haben HUNGERRRR…“ lachte die zurückkehrende Crew und schaute neugierig in den Topf.
„Müsste genau passend fertig sein; ich setz noch schnell die Spätzle dazu auf!“ Begrüßte ich die Meute. Den Salat hatte Kimmy vorhin schon abgewaschen, vorbereitet und kalt gestellt. Ich rührte noch die Salatsoße an, Amy und Sergej deckten den Tisch. Wenige Minuten später war alles soweit, kam Kimmy aus dem Bad und wir fünf futterten alle erstaunlich große Portionen weg. Ich glaube Amy verputze am meisten und konnte gar nicht aufhören meine Kochkünste zu loben.
„Mmmm, ist das lecker! Musst mir unbedingt mal zeigen wie du das machst; auf diese Art kannte ich das noch überhaupt nicht!“ Knutschte sie mich ungeniert am Tisch und auch alle anderen, Sergej kennt das ja, waren von meiner südeuropäischen, scharfen Hirschgoulasch Variante, mit Spätzle, gemischtem Salat plus einem Glas süffigem Rotwein sehr angetan.
Vollgefressen hockte ich mich stöhnend ins Cockpit und rauchte Eine, während die Crew in wenigen Minuten den kompletten Abwasch erledigte und alles sauber aufräumte. Mit einer warmen Jacke und langen Hosen konnte man es noch gut draußen aushalten. Tagsüber hatten wir gut 22° grad und jetzt nach Sonnenuntergang waren es immerhin noch 13 / 14 ° bei fast Windstille.
Alle außer mir tranken noch ein zweites Glas des schweren Rotweins, Sergej auch noch ein- zwei verdauungs- Schnäpschen. Wir plauderten angeregt noch lachend bis gegen 2130 Uhr und machten uns dann langsam nach und nach Bettfertig…













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