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Grand Manan Island bis Englishman Bay




Bay of Fundy; Grand Manan Island bis Englishman Bay
Mittwoch, 17. Juni 2015
Montag erkundeten wir  das Fischerdorf Seal Cove, die Umgebung und das Vogelschutzgebiet, fasziniert von dem rauen, nordischen Charme der Gegend. Leider hatten wir ein bisschen Pech mit dem Wetter. Heute und auch Dienstag war es ziemlich oft viel bewölkt, dunstig und regnerisch, mit nur 12 bis max. 15° C Lufttemperatur. Aber zwischendurch kam auch immer mal wieder die Sonne durch und ergaben sich somit Gelegenheiten ein paar schöne Fotos mit passendem, guten Licht zu schießen.
Wer Skandinavien mag, wird Kanadas rauen Osten auch mögen. Fantastische Landschaften, viel Natur pur, freundliche, aufgeschlossene Küstenbewohner mit hier um die Bay of Fundy oft ähnlichem Charme wie in der französischen Bretagne oder Normandie. Bei Sonnenschein ist es wirklich wunderschön hier, in klirrend kalten Küsten- Wintern wollte ich aber wahrlich nicht hier leben müssen. *brrrr*


Dienstag segelten wir um die Südspitze, die Ostseite von Grand Manan hoch bis zur Long Island Bay, in den Flagg Cove. Für die immerhin knapp 24 Seemeilen brauchten wir an die vier Stunden, also ein Schnitt von um die 6 kn, was bei den Wind und Wetterverhältnissen gar nicht schlecht war. In dem hübschen Küstendorf gibt es ein bisschen touristische Infrastruktur, ein Hotel, drei Restaurants, eine Art Marina Servive usw.
Wir gingen erst mal im sehr sauberen, gemütlichen Sailors Landing Restaurant ausgezeichnet essen und kamen auch mit einigen Einheimischen, beziehungsweise vor allem kanadischen und anderen Urlaubern ins Gespräch. Sexy Blonde Amy erregte natürlich auch einige Aufmerksamkeit beim männlichen Teil der Anwesenden. *grins*
Ich hingegen war etwas fasziniert vom dem ganz reizenden, sehr hübschen Service Girl Kim. *schmunzel* Als in der ruhigen Zeit zwischen Mittag und Abend meine Crew zu einer Erkundungstour startete, wozu ich jedoch zu faul war, kam ich mit der jungen Frau ins Gespräch. Siehe da, die schätzungsweise 25 jährige junge Frau ist nicht nur sehr hübsch, flink und freundlich, was mir beim Essen schon aufgefallen war, sondern auch noch ausgesprochen Clever und geradezu überraschend gut gebildet.
Es gibt zwar oft studentisches Service Personal in Nebenjobs, aber irgendwie hatte ich überhaupt nicht den Eindruck, dass sie eine Studentin sein könnte. Sie bemerkte mit viel Gespür sofort meine leichte Verwunderung und amüsierte sich überhaupt nicht beleidigt darüber. Vermutlich hat sie solche Reaktionen schon häufig erlebt.
Fraglos war ich dämlicher, alter Frauenliebhaber auch deshalb so beeindruckt von Kim, weil sie in ihrer ganzen Art meinem bevorzugten Typ entspricht. Blond (egal ob gefärbt oder nicht), schlank, sexy –süß, sehr charmant, Lustig mit viel Humor der sich selbst nicht so wichtig nimmt und auch über sich selbst lachen kann, clever ohne arrogant- eingebildet zu wirken, gebildet, fleißig, freundlich und ganz unkompliziert bezaubernd nett. *smile*





Wir Plauderten typischen Kennenlern- Small Talk und duzten uns wie selbstverständlich fast von Anfang an. Wie die meisten Menschen welche nicht viel mit dem Langfahrt- „Living aboard“ Seefahrerleben zu tun haben, war sie natürlich fasziniert davon, dass ich seit mittlerweile fünf Jahren unterwegs bin und fast nur noch auf Booten lebe.
Kim ist aus Ontario, katholisch aber nicht von der Religion beeindruckt, hat mal angefangen Sozialwissenschaften zu studieren, fand es aber zu trocken und langweilig; sie jobbte schon in vielen Berufen, Modelte auch und hat eine nahezu professionelle Leidenschaft für die Schauspielerei, meist an kleineren Theatern. Aber sie hatte auch schon einige nicht so kleine Rollen in Filmen und Serien…, was natürlich die logische Frage aufwarf, was jemand wie sie ausgerechnet in so ein kleines Nest wie hier führt und sie sogar zum Jobben als Bedienung bringt?
„Das Lokal gehört einem Onkel von mir; ich helfe nur heute aus weil die vorgesehene Bedienung krank ist.“ Lächelte sie Charmant.
„Aha, sehr hübsch übrigens, sehr Lecker…, das Lokal auch!“ Grinste ich. Kim brauchte nur eine Sekunde um zu verstehen wie ich das meinte und lachte dann belustigt über dieses versteckte Kompliment.
„Hihi, Danke Sir! Ein amüsantes Kompliment; sehr geschickt.“ Blinzelte sie weiblich erfreut.
Leider kamen offenbar mit einem Boot neu angekommene Gäste herein und Kim hatte viel zu tun um diese zu bedienen. Ich ging nach draußen eine rauchen und spazierte zur Verdauung ein wenig um den hübschen, kleinen Hafen. Wie schon gesagt: im Sommer ein reizendes Fleckchen mit wundervoller Natur rundherum. Aber im Winter friert man sich wohl den sprichwörtlichen A… ab und stirbt vor Langeweile.
Meine Crew erschien schon wieder munter lachend; für größere Ausflüge ist es bei diesem Wetter schon etwas zu spät und ansonsten gibt es ja auch nicht gerade viele Sehenswürdigkeiten; ist ja nur ein kleiner Fischer- und Urlauberort.
Wir spazierten zusammen noch ein bisschen herum und besuchten auch das schöne, altmodische Hotel, ein Stück den Hügel hinauf. Dort gönnten sich die Mädels Cafe und Kuchen; wir Männer auch ein kleines Stück von im Ort nach Hausmanns Art selbstgebackenen, leckeren Kuchenstücken und für mich wegen dem Herz koffeinfreiem Cafe plus Mineralwasser.
Es wurde über das nächste Ziel geplaudert; in zu abgelegene Gegenden können wir nicht segeln, da die süße Kimmy ja leider spätestens Sonntag Abend Heimwärts muss, um am Montag das ihr wichtiges Studenten Praktikum antreten zu können! Nordwärts weiter oder südwärts zurück in die USA? Garry war es in Prinzip egal, Kimmy hielt sich raus weil sie ja bald weg ist. Amy und Sergej tendierten eindeutig mehr Richtung wärmere Gefilden, also südwärts, was ich eigentlich auch bevorzugen würde.
Aber ich nahm mir vor, falls irgend möglich mal mit einer Motoryacht diese interessante Gegend anzusteuern; wenn man nicht im freien segeln muss / will, ist auch die selbst im Sommer öfters empfindliche kühle Witterung besser auszuhalten. Ich war zwar noch nie ein verwöhntes Weichei, mochte aber schon immer die Wärme in südlichen Meeren viel lieber als z. B. kühle Gegenden wie Nordsee, Ostsee oder gar das Klettern in Gebirgen. Außerdem muss ich seit beginn meiner Herzkrankheit auch tatsächlich vorsichtiger mit solchen Sachen wie einer Erkältung oder Grippe umgehen. Blöde, ist aber nun mal so und nicht zu ändern. Ein altmodisches Segelboot ohne guten Witterungsschutz wie auf moderneren Booten, ist deshalb nicht gerade das Richtige für mich, um damit nördlich zu segeln.
„Ok Freunde, also Richtung Süden; mal sehen was Wind und Wetter die nächsten Tage anbieten; dem entsprechend suche ich uns die nächsten Etappen heraus.“
„Du machst das schon!“ Meinte Sergej lapidar, überlies wie üblich ganz mir die Entscheidungen und natürlich auch die Verantwortung. Genau das, neben anderen Kleinigkeiten, ist einer der Hauptgründe dafür weshalb der eigentlich hochqualifizierte, leidenschaftliche Herumtreiber und Bootfahrer, trotz all seiner Erfahrung noch nie ein eigenes Boot zum führen bekommen hat. Sergej ist der geborene „zweite Mann“, der von sich aus nie ein „Anführer“, kein die Verantwortung tragende Skipper sein möchte. Schade, denn ansonsten wäre er ein idealer Yachtskipper für unsere Flotte.





Mittwoch, back in Maine, USA
Gleich nach Sonnenaufgang und gemütlichem, ausgiebigen Frühstück, gingen wir gut gestärkt Anker auf. Um die Nordspitze von Grand Manan segelten wir bei sonnig schönem Wetter im gleichnamigen Channel Kurs SW; ingesamt rund 42 Seemeilen, die zerklüftete Küste von Main entlang, bis zur Englishman Bay. Gute sechseinhalb Stunden (SOG Schnitt 6,6 kn) brauchten wir dafür und suchten uns dann einen herrlich einsamen Ankerplatz.
Wie ja praktisch gesamt Maine, bietet auch die Englishman Bay Natur Pur geradezu im Überfluss. Roque Bluffs und der gleichnamige State Park, Roque Island mit einer fantastischen Bucht plus kilometerlangem, halbmondförmigem Sandstrand, schier unzählige kleine Buchten, Inseln und Inselchen, schärenähnliche Umgebung, Felsen, Sand, Wälder, Tiere, abgelegene, winzige Siedlungen… und nicht zuletzt das herrliche Meer, welches nur leider kaum wärmer als 15° wird. Fantastisch!
Natürlich ist das keine Gegend für Leute, welche jeden Tag Party, Restaurants, Trouble, Bars, Discos und weiß der Geier was noch alles brauchen! Hier sollte man Natur Pur zu schätzen wissen, die Einfachheit und Ruhe genießen können. Nachts ist es je nach Mondstand und Bewölkung stockdunkel, mit häufig keinem einzigen Licht weit und breit; so dunkel wie es sich Städter und Mitteleuropäer kaum noch vorstellen können. Außer den Geräuschen der herrlichen Natur gibt es nur den Sternenhimmel, eventuell Seezeichen Leuchtfeuer oder vielleicht die Navigationslichter anderer Yachten; manchmal auch das Lagerfeuer einer Kajakgruppe an ihrem Rastplatz.
Obwohl es ein sehr beliebtes, viel befahrenes Yachttouristen Gebiet ist, findet man selbst jetzt im Sommer doch meist noch recht leicht ein ausreichend einsames Plätzchen, wenn man möchte. Das liegt auch daran dass viele Segler mit ihren Familiencrews doch meist die „Hot Spots“, also kleine Marinas, Buchten mit Versorgungs- und Einkaufsmöglichkeiten aufsuchen. Typisches Herdenverhalten wie man es überall antrifft.

Aber auch Tagsüber kann man etwas Abseits dieser „Hot Spots“ meist recht problemlos ein einsames Plätzchen finden. Weiter südwestlich wird es aber langsam auch immer voller. Die Haupt Urlauber- und Segelgebiete liegen SW Mount Desert; dort und vor allem um die Penobescott Bay kann es in der Saison sowohl an Land wie auf dem Wasser richtig voll werden!
Der Segler muss sich ansonsten in Maine vor allem vor drei Dingen in Acht nehmen: Dem Nebel, den vielen Felsblöcken / Untiefen und speziell vor den Lobsterfallen.
Nebel ist im Sommer häufig; das hat damit zu tun das die warme Sommerluft in Kontakt mit kühlem Meereswasser kommt = vor allem Morgens Dunst und Nebel auf dem Wasser. Man ist hier oben froh Radar an Bord zu haben. Radar / Seekartenplotter sind eine sehr feine Sache! Die Seekarten sind sehr präzise. Um auf einer Klippe zu enden, muss der Schiffsführer schon einen ernsthaften, dumm- leichtsinnigen Navigationsfehler machen oder den Strom falsch einschätzen; der Tidenhub (Unterschied zwischen Wasserstand Ebbe - Flut) beträgt so um die 2-3 Meter, also gibt es in engen Einfahrten auch Strömung.
Am schlimmsten aber sind die unzähligen Lobster Fallen. Als ob jemand eine Packung von Schachteln ins Meer ausgeschüttet hätte, so sieht es praktisch an der ganzen Küste aus. Nur dass die bunten Schachteln, die Markierungsbojen usw. teilweise untereinander auf geradezu hinterhältige Weise mit Leinen verknotet sind. Wenn man so eine Leine in den Propeller bekommt, kann das böse enden.
Hier sind wir mit unserem „altmodischen“ Langkiel Boot deutlich sicherer unterwegs als moderne Yachten mit freiliegenden Rudern und Schrauben, in welchen sich Leinen viel leichter verfangen können, während sie bei uns meist einfach über den Kiel bis zum Heck rutschen und fertig. Aufpassen muss man trotzdem wie ein Luchs oder Seehund! Lobster zu hier teils sehr günstigen Preisen, sind eine so beliebte, köstliche Delikatesse, das die Nachfrage ungeheuer ist. Dem entsprechend gibt es anscheinend von Jahr zu Jahr mehr Lobster Farmen / Fallen an allen möglichen Stellen; manchmal so viele das man auf ihnen glatt trockenen Fußes über einen Wasserlauf von Land zu Land laufen kann!
„Lobster State“ wäre eigentlich eine genauso guter oder sogar besserer Spitzname als „Pine Tree State“ für Maine! *schmunzel* Die Biester sind in ihren verschiedenen Zubereitungsarten wirklich derart lecker und auch nahrhaft, das manche Besucher tagelang nichts anderes essen! 


Heute aber gönnten wir uns mal wieder ein klassisches Fleischgericht zur Abwechslung. Unterwegs hatten wir zu Mittag nur leichte Snacks gegessen und deshalb sehr kräftig gefrühstückt. Aber segeln macht hungrig und ich hatte beschlossen, mal wieder ein „der Captain höchst selbst kocht“ Gericht auf den Tisch zu zaubern. Ein Kilo Rehgoulasch aus dem Tiefkühler hatte ich seit gestern zum auftauen heraus genommen und zum köcheln auf dem Herd aufgesetzt; natürlich erst nach dem scharfen anbraten in einem großen Bräter- Topf. Während die Crew Segel und Deck aufklarte und sich dann auf Great Spruce Island ein bisschen umschaute. Stand ich vergnügt in der Kombüse und bereitete ein sehr kräftiges, schmackhaftes Abendessen vor.
Kimmy hatte aber darauf bestanden mir Gesellschaft zu leisten und zu helfen, schälte Zwiebeln, Kartoffeln, Gemüse usw. und schaute mir interessiert zu, auf welche Art ich Hirschgoulasch zubereite, wobei wir munter Plauderten und viel lachten; die Süße ist wirklich eine superliebe, nette Kicherliesel und ich bedauere es, dass sie schon bald wieder von Bord muss. Wir verstanden uns so gut, als ob wir uns schon schier Ewig kennen würden und konnten klug oder lustig- doof über nahezu alles Quasseln und lachen.
Das Beiboot mit den Ausflüglern tuckerte kurz vor Sonnenuntergang zurück und kam mit leichtem „Rums“ Längsseits.
„Wir haben HUNGERRRR…“ lachte die zurückkehrende Crew und schaute neugierig in den Topf.
„Müsste genau passend fertig sein; ich setz noch schnell die Spätzle dazu auf!“ Begrüßte ich die Meute. Den Salat hatte Kimmy vorhin schon abgewaschen, vorbereitet und kalt gestellt. Ich rührte noch die Salatsoße an, Amy und Sergej deckten den Tisch. Wenige Minuten später war alles soweit, kam Kimmy aus dem Bad und wir fünf futterten alle erstaunlich große Portionen weg. Ich glaube Amy verputze am meisten und konnte gar nicht aufhören meine Kochkünste zu loben.
„Mmmm, ist das lecker! Musst mir unbedingt mal zeigen wie du das machst; auf diese Art kannte ich das noch überhaupt nicht!“ Knutschte sie mich ungeniert am Tisch und auch alle anderen, Sergej kennt das ja, waren von meiner südeuropäischen, scharfen Hirschgoulasch Variante, mit Spätzle, gemischtem Salat plus einem Glas süffigem Rotwein sehr angetan.
Vollgefressen hockte ich mich stöhnend ins Cockpit und rauchte Eine, während die Crew in wenigen Minuten den kompletten Abwasch erledigte und alles sauber aufräumte. Mit einer warmen Jacke und langen Hosen konnte man es noch gut draußen aushalten. Tagsüber hatten wir gut 22° grad und jetzt nach Sonnenuntergang waren es immerhin noch 13 / 14 ° bei fast Windstille.
Alle außer mir tranken noch ein zweites Glas des schweren Rotweins, Sergej auch noch ein- zwei verdauungs- Schnäpschen. Wir plauderten angeregt noch lachend bis gegen 2130 Uhr und machten uns dann langsam nach und nach Bettfertig…













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Bay of Fundy; Grand Manan Island




Bay of Fundy; Bye Jenny und auf nach Grand Manan Island
Sonntag, 14. Juni 2015
Samstag erledigten wir noch die letzten Angelegenheiten an Land und für das Boot; ab Mittag bereiteten wir alles für die BBQ Farewell Party für Jenny vor, zu welcher wir all unseren neuen Freunde hier eingeladen hatten. Etwa ab 15 Uhr waren alle versammelt und alles bereit, der Grill angefeuert und natürlich brachten die Leute gewohnheitsmäßig auch noch jede Menge Fresskram mit, als ob sie nicht eingeladen gewesen wären. So gab es für uns 18 Personen Fressalien, welche locker für doppelt so viele gereicht hätten!
Munteres Geplauder, interessante Gespräche und viel zu Lachen gab es selbstverständlich auch; ich forderte die Einheimischen auf, noch weitere Bekannte zum kommen aufzufordern, da es doch wirklich schade um all die vielen, leckeren Sachen wäre, die zwangsläufig übrig bleiben. Aber man sagte mir das neue Leute nur noch mehr neue Sachen mitbringen würden, das also nichts bringt. Statt dessen würden alle beim heimgehen eben noch mitnehmen was sie für Sonntag gebrauchen können und was dann noch übrig bleibt, wird an die Kirchengemeinde für soziale Zwecke weitergegeben. 


Nun, es wurde eine schöne Party bis in den frühen Abend hinein; sowohl Jenny welche morgen früh dann zum Flughafen startet und abfliegt, als auch wir Segler wurden herzlich verabschiedet. Natürlich gab es auch die unvermeidlichen Aufforderungen, doch unbedingt mal wieder hierher zu segeln, was wir vielleicht sogar machen, mal sehen. *smile*
Mit vielen helfenden Händen war noch bis vor 22 Uhr alles aufgeräumt und sauber gemacht; bald herrschte Ruhe und ich verschwand mit Jenny zu einer ausgiebigen Abschieds- Liebessnacht im Bettchen… *schmunzel*
SONNTAG frühstückten wir noch zusammen, dann machte sich Jenny auf zum Airport, wo sie auch den Mietwagen zurückgeben wird. Sergej und ich schafften die letzten Privatsachen auf das Boot und übergaben den Vermietern bereits vor 10 Uhr wieder das angemietete Blockhaus, wo wir eine schöne Woche verbracht hatten. Amy, Kimmy und Garry waren mit ihrem Privatkram auch schon eingetroffen und richteten sich nun dauerhaft an Bord ein.

„Seeklar? (die Crew nickt) Klar zum los werfen von der Boje! Maschine starten, Segel bereit machen!“ Langsam tuckern wir mit kaum 3 kn aus der Bucht und drehen mit ausreichend Abstand in den 9 bis 12 kn Wind um Nord. Ratternd kommen die Segel hoch und flattern „Flap-Flap“ im Wind; abfallen auf 165°; mit knarzenden Geräuschen des arbeitenden Holzes der Yacht legt sich die schwere TAURIA vor den Wind. Der große Gennacker füllt sich mit einem sanften „Wuuusch“. Maschine aus und nun stellt sich das unvergleichliche Gefühl eines nur vom Wind angetriebenen Segelbootes ein.
Mit zunächst rund 6 kn rauschen wir durch die See. Kurs 137° und 15 Minuten später auf 088°, womit wir die 19 Seemeilen bis Grand Manan Island in der Bay of Fundy segeln werden. TWA um 275 mit 10- 11 kn, also halber Wind von Backbord; volle Besegelung treibt die gut 23 Tonnen Yacht mit 7– 8 kn voran, Etwa 1 bis max 1,5 m Wellen machen unserem schweren Rundspant Langkieler natürlich gar nichts. Knapp 20° Lufttemperatur und viel Sonne garantieren einen herrlichen Segeltörn!
Amy beobachtete gespannt alles was wir erfahrenen Segler an Bord so tun und griff von sich aus automatisch mit zu, wenn die Segelstellung angepasst oder sonst etwas getan werden muss. Sergej war am Ruder ohne den Autopiloten, weil er das einfach liebt und ich schicke die Blondine zu ihm, was den Schwerenöter natürlich sehr erfreut. *grins*
„Zeig Amy mal ein bisschen wie das Rudergehen funktioniert und worauf sie vor allem achten muss!“ Fordere ich ihn auf und er übernimmt diese Aufgabe sehr vergnügt. Wie alle Landratten welche erstmals auf See das Ruder eines Segelbootes übernehmen, ist Amy natürlich sehr aufgeregt und findet es höchst spannend. Sehr gut denn dadurch und mit der frischen Seeluft, wird sie gar nicht auf die Idee kommen Seekrank zu werden! Frische Luft und ablenkende Beschäftigung sind das allerbeste Mittel um Seekrankheit zu vermeiden.

Garry war auf dem Vorschiff und die ein bisschen traurige Kimmy irgendwo unter Deck. Sie hatte mir kurz vor dem Auslaufen bescheid gesagt, wahrscheinlich nur eine einzige Woche mitsegeln zu können, weil sie dann einen kleinen, aber für sie wichtigen Praktikantinnen Job bei ihrem Prof mitmachen will; das Angebot kam ganz überraschend, aber das kann und will sie nicht ablehnen, was ich selbstverständlich gut verstehe und akzeptiere. Brauchen tue ich sie ja auch nicht wirklich, aber natürlich tut es mir ein bisschen leid für die sehr fleißige, süße und nette Studentin. Ich ging hinunter um mir etwas zu trinken zu holen und um das Mädel noch mal ein bisschen zu trösten, ihr zu versichern das ich deshalb nicht sauer bin. Vorhin hatte ich nicht so richtig Zeit dafür und vielleicht denkt sie, ich wäre böse. Immerhin hatte sie mich ja vor einigen Tagen wegen mitsegeln angesprochen und hatte eigentlich versprochen, mind. bis Monatsende an Bord fleißig zu sein.
Kimmy hat die Steuerbordkoje im Saloon, ihr Bruder die Backbordkoje; sie leben also quasi Öffentlich mitten im Boot, wie das auf einer so alten, kleinen Yacht eben so ist. Als mein Kopf unter die Luke tauchte und ich unten ankam, erwischte ich sie beim wechseln ihres Oberteils Topless… und das Mädel hat sehr hübsche, für ihre Zartheit erstaunlich große Brüste. *schmunzel*
„Oh Hoppla, ein sehr hübscher Anblick! (*grins*) Du hörst doch wenn jemand runter kommt; dann ruf einfach wenn du dich gerade umziehst und wir Männer warten bis du wieder etwas übergezogen hast!“ Meinte ich amüsiert; in so einen Niedergand steigt man ja zuerst mit den Füßen und Unterschenkeln, meist eher langsam hinunter, so das für jemand im Saloon Zeit genug bliebe zu rufen… oder gleich vorher bescheid zu sagen.
„Ach Quatsch, so ist das halt auf einem kleinem Boot!“ Lächelte die Süße mit nur einem ganz kleinem bisschen Verlegenheit. Sie bemühte sich auch gar nicht ihren sehenswert reizvollen Oberkörper, genauer gesagt ihren hübschen Busen, vor meinen Blicken zu verbergen.
„Wenn du es so locker nimmst, um so besser! Stimmt, so ist das auf kleinen, altmodischen Yachten! Ich dachte nur du als Ami Girl…“
„Hey, ich bin keine verklemmte Priestertochter aus dem Bible Belt!“ (dem religiös konservativen Mittelwesten voll scheinheiliger, verlogener Doppelmoral)
„Um so besser; entschuldige das ich Rücksicht auf dich als Weibchen nehmen wollte…, also guckte ich mir deine sehr hübschen Brüste jetzt ganz ungeniert an!“ Lachte ich sehr amüsiert; bei dieser leicht empörten Antwort hatte sie sich nämlich ruckartig ein Stück in meine Richtung gedreht, wobei ihre beachtliche Oberweite reizvoll hin und her wogte. *schmunzel*
„Aaach du… lachst mich gerade aus, oder?!“ Kicherte sie amüsiert und erinnerte sich daran, doch Oben Ohne vor mir zu stehen, drehte sich über sich selbst schmunzelnd wieder weg und mir ihre Rückseite zu, griff sich ein Shirt und zog es sich über.
„Ach schade…, ich hätte den Anblick gerne noch etwas länger genossen!“ Grinste ich sehr breit, woraufhin irgendein Stück Stoff in meine Richtung flog. Warum nur? Bin ich nicht ausgesprochen nett? Gemeinheit! *lach*
„Au ja, wirf alles was du ausziehst zu mir, ich warte!“ Lachte ich sie jetzt sehr amüsiert wirklich ein bisschen aus. Die sehr humorvolle „Kicherliesel“ Kimmy lachte prustend mit und wir beide bekamen fast einen richtigen Lachanfall über diese lustige Situation. Endlich griff ich mir nun, weshalb ich gekommen war eine Flasche Mineralwasser, schenkte ein und trank durstig. Fragender Blick mit ebensolcher Geste zu ihr, ob sie auch ein Glas möchte und das nette Mädel kam nickend zur Galley, trank ebenfalls durstig. Sie hatte aber immer noch innerlich heftig kichernd Probleme beim schlucken und musste husten, weshalb ich ihr kräftig auf den Rücken klopfte.
„Hihihi… du bist so lustig…“ prustete die Süße.
„Und du lachst genauso gerne wie ich über so was!“ Lies ich den letzten Rückenklopfer in eine zärtlich streichelnde Berührung auslaufen, was ihr doch tatsächlich einen kleinen Schauer verursachte.
„Oh ja, ich lache total gern! Ist das Leben nicht ernst genug? Ist doch toll wenn man was zu lachen hat!“
„Eben! Mir musst du das gewiss nicht sagen; das war schon immer eines meiner Lebens Mottos!“ Hob ich kurz die Hand und streichelte der Süßen die Backe. Aber sie ist ja auch kein Mädchen mehr, sondern eine 20 jährige, clevere junge Frau und Studentin.
„Supi! Das mochte ich gleich an dir. Viele ältere Skipper sind oft viel zu ernst, oder so geile Typen, die ein Girl wie mich mit gierigen Augen anglotzen und jedes Lachen gleich als persönliche Beleidigung, oder Angriff auf ihre Männlichkeit nehmen… pft!“ Schnaufte sie, innerlich immer noch ein bisschen kichernd.
„Ja, leider hast du recht; mach dir nichts draus und such dir deine Freunde unter Menschen mit Humor, welche sich selbst nicht so furchtbar wichtig nehmen!“ Lächelte ich durchaus ernsthaft! Auch ich musste in meinem Leben erst lernen, dass man sich gute, echte Freunde oder seien es auch nur zeitlich begrenzte Bekanntschaften, gut aussuchen und sich die restlichen Idioten am besten weit vom Hals halten muss!
„Mmh, versuch ich…, aber leider gibt’s so viele davon; kannst ihnen kaum ständig aus dem Weg gehen, oder?“ Stimmte sie mir zu.
„Schon richtig; wenn man erst ins Leben startet und etwas erreichen will, kann man ihnen kaum aus dem Weg gehen, weil sie einfach überall sind! Ich kanns mir glücklicherweise heutzutage leisten, es mir meistens gut auszusuchen. Ein großer Luxus den man erst im Laufe der Zeit wirklich schätzen lernt!“
„Kann ich mir gut vorstellen! Du hast es gut.“ Lächelte Kimmy sehr lieb. Wir standen ja in der absichtlich nach alter Seefahrertradition möglichst eng gebauten Galley, so das sich ein Smutje bei Seegang stets gut abstützen, anlehnen und festhalten kann. Dadurch traten wir uns fast auf die Füße und standen sozusagen geradezu „Intim“ Nasenspitze an Nasenspitze, streiften uns bei fast jeder Bewegung also zwangsläufig.
Dieses vertraut- intime zusammenleben auf kleinen Booten, ich schrieb schon des Öfteren darüber, ist eben auch so ein besonderer Reiz beim Segeln; zumindest bei einer gut harmonierenden Crew. Wenn nicht kann es auch die Hölle sein! Nur ein einziger, verbissener Egomane in einer Crew, kann das gesamte Bordklima vergiften und einen Törn sehr unangenehm machen! Was genau einer der Gründe ist, weshalb ich mir meine Mitsegler stets sehr sorgfältig auswähle und keinen dabei haben möchte, welche nicht wirklich passen!
„Grad rollte das Boot stampfend mal wieder etwas stärker und Kimmy kippte mit ihrer Vorderseite gegen mich; ich hielt sie stützend mit einer Hand um den Rücken fest und grinste:
„Mensch, was bist du so zudringlich heute?!“ Schon prustete sie erneut lachend los…, aber auch mit einem „gewissen“, ziemlich fraulichen Glitzern in den süßen Äuglein. *schmunzel* Bezeichnenderweise machte sie keinerlei Anstalten, sich wieder aus dieser „angedrückten“ Lage zu befreien.
Na, das kann ja noch was werden, mit „Sexbombe“ Amy in meiner Kabine und der süß verlockenden Kimmy im Saloon…. *schmunzel*

ANKUNFT
Vorbei an der winzigen, felsigen Seehundinsel North Rock, bewunderten wir durch abwechselnd genutzte Ferngläser die neugierig schauenden, grunzenden Tiere; Natur Pur in seiner schönsten, ursprünglichsten Form. *smile* Es war nur ein kleiner Umweg auf dem Törn, dieses Felseneiland anzusteuern. Aber es lohnte sich, denn alle schauten doch erfreut / begeistert hin, selbst Garry der hier schon mehrfach vorbei kam.
Die raue, herbe Schönheit nordischer Landschaften kann wirklich sehr faszinierend sein und eigentlich würde ich solche Gegenden gerne öfters ansteuern. Aber verglichen mit südlichen Meeren ist es halt oft empfindlich kühl bis kalt, was ich gerade beim segeln gar nicht so mag. Letztlich bin ich dann doch viel lieber in wärmeren Gefilden unterwegs!
Ziemlich pünktlich kurz nach 15 Uhr erreichten wir Seal Cove; bei dem gewaltigen Tidenhub dieser Gewässer und vielen Felsenriffen, ist sehr sorgfältiges Navigieren angesagt!
„Grand Manan Island (oder auch einfach Grand Manan) ist eine kanadische Insel, die größte in der Bay of Fundy. Sie ist auch die Hauptinsel des Grand-Manan-Archipels und befindet sich auf der Grenze zwischen der Bay of Fundy und dem Golf von Maine. Grand Manan gehört zum Verwaltungsbezirk Charlotte County innerhalb der Provinz New Brunswick. Im Jahre 2006 hatte die Insel 2.460 Einwohner.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Grand_Manan_Island
Die raue Schönheit erinnert etwas an Skandinavien, mit einem Wild West Touch. Genau genommen kann man es nicht wirklich „Schön“ nennen; Faszinierend trifft es eher. Mit den Anblicken in den schwedischen Schären oder norwegischen Fjorden ist die Gegend nicht zu vergleichen, aber genau das macht auch wieder einen speziellen Charme aus. Alles wirkt wilder, rauer, sozusagen ungezähmter natürlich, was aber eigentlich auch gar nicht anders sein kann, denn hier leben ja noch nicht so lange Europäer. „Trotz der Erkundungen und Handelsaktivitäten in früheren Jahren wurde die erste dauerhafte Siedlung auf Grand Manan erst 1784 begründet.“ (wiki)
Der Gezeitenstrom in dem ca. 6 km langen und 1,7 km breiten Seal Cove ist auch beachtlich! Nördlich einer Fischfarm ließen wir den schweren Patenanker auf 11 m fallen und ich ordnete Faktor 6 Kette an, also an die 70 m! Den leichteren Delta setzten wir als Heckanker mit sogar 80 m (Kettenvorlauf 15 m, 65m Leine) So liegen wir ziemlich genau Längs im jeweiligen Gezeitenstrom der Tiden, so sicher wie es in solchen Gewässern möglich ist, westlich von Wood Island.
Übrigens gehen Segler / Bootsfahrer normalerweise nach Grand Harbor und noch mehr an die Nordspitze Long Island Bay / Flagg Cove, wo es Maritim- touristische Infrastruktur und Restaurants gibt. Dorthin werden wir sicherlich auch noch segeln, aber getreu meiner gerne verfolgten Strategie ungewöhnliche Plätze aufzusuchen, steuerte ich bewusst erst das nicht gerade hübsche Fischernest Seal Cove an. „Geh dahin wo die Masse meist nicht hingeht und schau es dir selbst an!“ Könnte man diese von mir schon seit Jugendtagen gern verfolgte Marotte umschreiben. *schmunzel*

Dies wurde gleich mal wieder mit einer interessanten Bekanntschaft belohnt, kaum nachdem unser Ankermanöver beendet war. Von der nördlich gelegenen Fischfarm näherte sich ein kleines Motorbötchen und eine sehr drahtige, junge Lady von ca. um die 30 begrüßte uns freundlich. Sie fragte ob wir Lust auf selbst geräucherten Fisch und ebenso gezogenen Salat und Kräuter hätten? Na sicher doch!
Dir Crew hatte inzwischen auch unseren schönen, für die Überfahrt über den offenen Atlantik an Deck sicher verstauten Holztender zu Wasser gebracht. Sergej, Amy und ich folgten damit der Frau in ihrem Boot, zu einem ziemlich verfallenen Anlegeplatz am Hardwood Cove, wo sie privat Fisch mit Treibholz räuchert und ein kleines Gartenbeet mit selbst gepflanzten Salaten und Kräutern angelegt hat.
Nancy Marie ist eine sympathische, nette, völlig unkompliziert natürliche, fleißig hart arbeitende junge Frau. Die Arbeit mit Fischen und das Räuchern hat sie von ihrem verstorbenen Fischer Vater und das Pflanzen von der ebenfalls toten Mutter gelernt. Sie studierte sogar mal Meeresbiologie und Fischwirtschaft, konnte das Studium wegen des Unfalltodes ihrer Eltern vor fast 10 Jahren jedoch nicht beenden
Trotz am späten Nachmittag nur noch 15° lief sie nach ablegen des Ölzeugs locker nur in kurzen Shorts und dünnem Shirt stolz um ihr kleines Gartenfeld und suchte uns schönen Salat aus. Der geräucherte Fisch sah gut aus und roch köstlich. Ich nahm gleich Drei, für eine leckere Abendmahlzeit mit unserem mitgebrachten, noch frischen Bauernbrot, Butter und Frischgemüse, das wir an Bord hatten…, und natürlich lud ich Nancy an Bord zum mitessen ein.
Sie dankte herzlich, musste jedoch ablehnen da sie schon eine feste Verabredung für den Abend hatte. Da wir für heute sonst nichts mehr vor hatten, speisten wir also genüsslich an Bord zu Abend, hoben uns einen der drei Fische gut gekühlt auf; zwei reichten von der Fleischmenge mehr als aus für uns fünf hungrige Segler, obwohl wir ordentlich futterten.
Wir plauderten noch bis nach 21 Uhr und machten uns dann langsam Bett- oder Kojenfertig; bereits eine halbe Stunde später schnarchten die meisten schon Müde vom langen Tag und dem Segeltörn über die offene See.






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