Krim: Erkundungstouren & Erlebnisse




Black Sea Cruise: Erkundungstouren & Erlebnisse
Donnerstag, 4. Juni 2015
Ein strahlender Sonnenaufgang in Kertsch, mit nur ganz wenigen Wattewölkchen am blauen Himmel und 17° C, erfreute uns am Morgen. Die Wettervorhersage ist allerdings nicht ganz so schön: immer mehr Wolken im Tagesverlauf, Regen und möglicherweise starkes Gewitter in der Nacht auf Freitag sind angekündigt.
Wir frühstückten im Cockpit und machten uns dann auf zur Besichtigung der Festungsanlage und den Katakomben. Auf der Krim, beziehungsweise Teile davon, wechselten ja im Laufe von wohl 3.000 Jahren häufiger die Herrscher und Kulturen, welche natürlich alle ihre Spuren hinterlassen haben. Zuletzt wüteten leider auch hier die Naziarmeen brutal, als ob die armen Bewohner nicht ohnehin schon genug unter dem landeseigenen Stalin Terror zu leiden gehabt hätten. *seufz*
Manchmal frage ich mich wie weit die Menschheit heute schon wäre, hätte sie nicht Jahrtausende lang immer wieder einen Großteil ihrer Energien und Ressourcen in unzähligen Kriegen, Massakern und Zerstörungen, so sinnlos im wahrsten Sinne des Wortes verpulvert? 


Wenn man sich anschaut das schon die alten Griechen in der Antike, also vor rund 2.000 Jahren in der Lage waren technische Errungenschaften zu entwickeln, welche dann erst im 19. – 20. Jahrhundert in Europa wieder neu entdeckt wurden, dann kann man sich mit einiger Fantasie vorstellen wo wir heute schon ständen, wäre diese Entwicklung damals weiter gegangen!
Die sehr intelligente, fantasiebegabte Olga war von dieser Überlegung sehr fasziniert und vertiefte sich in diesen Gedankengang…, während wir Männer ehrlich gesagt mehr von ihrem bezaubernden Liebreiz fasziniert waren. *schmunzel*
Das Mädel war ziemlich überrascht von dem was ich ihr erzählte und überlegte wohl erst, ob ich sie veräppeln wollte. Trotz ihrer sehr guten Bildung wusste sie nichts von Dampfkatapulten, potenziellen Dampfantrieben oder gar den sehr frühen Computern ähnlichen, Zahnrad- Zählmaschinen / Kalendern (Mechanismus von Antikythera), welche schon die alten Griechen zumindest teilweise entwickelten und testeten. Macht nichts, denn dieses sehr spezielle Wissensgebiet ist nur wenigen bekannt und auch ich stieß nur rein Zufällig vor Jahren mal darauf.
Auf dem Rückweg in die Stadt zum späten Mittagessen, plauderte ich mit ihr ausführlich darüber; Pawel und Matt beteiligten sich auch etwas an diesem Gespräch, während dieses Thema für Nadia und Lana natürlich so Abstrakt war, als würden wir Chinesisch sprechen. *schmunzel*
Nach dem üppigen Essen ging Matt mit den beiden Girls ein bisschen durch die Stadt und die Geschäfte stöbern; fraglos werden sie den „Armen“ zu ein paar hübschen Käufen „überreden“! *grins*
Olga, Pawel und ich setzten sich gemütlich auf ein Terrassencafe, wo wir gemütlich weiter plaudern konnten. Pawel wollte aber schon nach kaum einer halben Stunde zurück aufs Boot, ein paar typische, kleine Wartungsarbeiten und dann ein Nickerchen machen.
Ich genoss also mal wieder „ungestört“ Olgas bezaubernd weibliche Gesellschaft und ihre weit überdurchschnittliche Intelligenz. Natürlich fehlt einer so jungen Frau noch einiges an Erfahrung, doch mit ihrem hervorragend funktionierenden Hirn ist das bildhübsche Girl locker in der Lage, eine sehr intelligente, kluge, gut überlegte Diskussion über nahezu jedes Thema mitzumachen. Ein echtes Goldstück, das Mädel! *smile*
Am Abend setzte prompt das angekündigte Gewitter mit Starkregen ein, wovon wir uns jedoch nicht weiter stören ließen. Etwas Nass geworden erreichten wir eine Party mit Künstlern, Intellektuellen und Mäzenen, wo wir bis lange nach Mitternacht feierten und viel Spaß hatten. Es goss immer noch wie aus Kübeln, als wir zurück zum Cat spurteten und uns lachend erneut nass geworden Bettfertig machten.
Der Regen prasselte ziemlich Laut auf großen GFK Flächen des Cat, doch gewöhnte man sich schnell daran und war es dann eine geradezu einschläfernde Melodie. Bis kommenden Mittag soll sich die Wetterlage wieder bessern.






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Black Sea Cruise: Kertsch, Krim




Black Sea Cruise: Kertsch, Krim
Sonntag, 31. Mai 2015
Wir legten ganz früh in Feodosija ab, um die 65 Seemeilen nach Kertsch noch am Tag zu schaffen; bei zunächst NW Wind um 2 Bf., später wechselnd meist aus SW, aber immer ziemlich schwachem Wind, schafften wir es mit einem Schnitt von nur knapp über 5 kn noch gerade so bis Sonnenuntergang. Ich hatte eigentlich darauf spekuliert, dass der Wind im Tagesverlauf etwas auffrischt und wir schneller voran kommen. Klappte aber leider nicht wie gewünscht; nun ja, so ist das beim Segeln! Mann ist immer abhängig von der unberechenbaren Natur, was ja eine der Faszinationen des „Sail Life“ ausmacht. Es wäre natürlich auch nicht weiter tragisch gewesen erst in der Nacht anzukommen. Kertsch hat einen relativ großen Hafen mit funktionierenden Seezeichen; aber es macht halt immer mehr Spaß und ist sicherer, ein Revier noch bei Tageslicht zu erreichen, so das man mehr sehen kann!
„Kertsch (ukrainisch Керч; russisch Керчь; krimtatarisch Keriç) ist eine Hafenstadt der gleichnamigen Halbinsel Kertsch mit 144.500 Einwohnern. Kertsch liegt auf der nach der Stadt benannten Halbinsel Kertsch, die ihrerseits das östliche Ende der Halbinsel Krim bildet. Von hier aus besteht eine ständige Fährverbindung über die Straße von Kertsch zu der gegenüberliegenden Halbinsel Taman zum Hafen von Kawkas (Russland), von dem aus eine Busverbindung zum etwa 150 km südlicher gelegenen Noworossijsk besteht.
An der Stelle der Stadt Kertsch befand sich das antike Pantikapaion, eine griechische Kolonialstadt, die im 7. Jahrhundert v. Chr. von Milet aus gegründet wurde und später der Sitz der Könige des Bosporanischen Reichs war. Sie wurde im 4. Jahrhundert n. Chr. von den Hunnen zerstört. Im 6. Jahrhundert wurde hier die byzantinische Festung Bosporus errichtet. Nach der Chasaren-Herrschaft im 7. Jahrhundert, in der die Stadt Karscha oder Tscharscha („der Markt“) hieß, kam sie im 10. Jahrhundert als Kortschew unter die Kontrolle des Kiewer Rus, ab 1239 unter die Tataren-Herrschaft und dann unter die der Goldenen Horde.
Zeitweilig herrschte hier die Handelsmacht der Venezianer und Genuesen über die von ihnen Vosporo, Bosporo oder Cerkio genannte Stadt. 1340 bot Toloktomur, der damalige Emir von Solgat (Krim), den Venezianern die Stadt Vosporo mit ihrem Hafen und einem dazu gehörigem Gebiet an, sodass sie ebenso vollkommen Herrn darin wären wie die Genuesen in Caffa. Wann Kertsch an die Genuesen kam ist nicht bekannt. Die früheste Erwähnung eines genuesischen Konsulats in Kertsch fällt in das Jahr 1456. Im 15. Jahrhundert gehörte Kertsch zum Krim-Khanat, und 1475 kam die Stadt wie die gesamte Krim unter den Einfluss des Osmanischen Reiches.
Im Jahr 1774 wurden Kertsch und die Festung Jeni-Kale an das Russische Reich angeschlossen. (Quelle und mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Kertsch)“

Im malerischen Abendlicht legten wir nahe einem Kai an, der auch von den ganz wenigen, örtlichen Seglern genutzt wird. Auch hier gibt es keine richtige Marina oder Yachthafen Anlage, was mich aber nicht weiter stört; außerdem gibt es hier deutlich schönere, saubere, geschützter liege Möglichkeiten zum anlegen, als zuletzt in Feodosija. Wieder erschien ein Hafenbeamter der eher an einen russischen Militär erinnerte, uns aber freundlich trotz der Verspätung begrüßte. Er segelt privat auch gerne in bisschen in kleinen Urlauberjollen und weiß das ein Segelboot eben vom Wind abhängig ist.
Übrigens sollten ausländische Urlauber hier ebenso wie überall in Russland, sehr zurückhaltend mit dem fotografieren von allem was mit Militär zu tun hat sein. Lieber vorher mal fragen ob es erlaubt ist, denn in ihrer russischen Paranoia verstehen das de Facto die Macht innehabende Militär, respektive örtliche, russlandhörige Milizen keinen Spaß!
Schönheiten wie Lana, Nadia und Olga dabei zu haben, welche Sprache und Mentalität der Leute und Behörden selbstverständlich genau kennen, da sie selbst russische Ukrainer oder wie Olga Russinnen sind, ist natürlich auch sehr nützlich und erspart dir so manche Ungelegenheit; respektive löst eine etwas fragwürdige Situation eher und schneller in Wohlgefallen auf, als es sonst möglich wäre. Charme hilft neben Bakschisch immer weiter. *smile*
Doch etwas Müde vom sehr langen Segeltag gingen wir nur noch kurz in der Nähe etwas Essen. Dann noch ein bisschen gemütliches Plaudern an Bord; nach und nach verschwanden alle in ihren Kojen und schon gegen 2230 Uhr herrschte Ruhe an Bord.





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