Mittwoch,
3. Dezember 2014
Lange
vor Sonnenaufgang an Deck fröstelte ich auf dem Seitendeck, bei unter 10° nur
im Bademantel doch erheblich und rauchte daher meine Zigarette möglichst
schnell. Husch zurück ins Boot und etwas aufwärmen; die Klimaanlagen halten
in den Wohnräumen angenehme 22 – 23°; die Suiten und Kabinen können separat
von den Bewohnern nach Wunsch eingestellt werden, je nachdem ob man es lieber
wärmer oder kühler hat. In der vorderen Crew Sektion mit auch Mehrbetten
Kabinen müssen sie sich auf eine gemeinsame Temperatur für alle einigen und
wählen sie meist 21°.
Das
Oberdeck wird oft stark unterschiedlich temperiert; im vorderen Steuerhaus /
Brückenbereich eher kühler, im Ship Office normale 21 – 22° C, im Gym &
Massageraum je nach Anwendung. Wollen die Girls z. B. Gymnastik machen oder
auf dem Laufband rennen, mögen sie es natürlich lieber kühler; bei Massagen
sollte es deutlich wärmer sein, da die meist gewünschten Ölmassagen schon
einen kühlenden Effekt auf der Haut haben und die massierte Person ja meist
längere zeit still nackig liegt. Der kleine Raum lässt sich mit dem Klimaregler
problemlos in wenigen Minuten zwischen z. B. 17 und 28° Grad temperieren. In
der „kleines Appartement“ großen Sky Lounge nach hinten, welche
gegebenenfalls auch als Fotostudio genutzt und schnell umgerüstet werden
kann, dauert es dagegen schon gute 10 Minuten wenn er bei Außenkälte für ein
Akt Shooting auf über 26° geheizt werden soll.
Insgesamt
ist das Schiff nicht nach dem höchsten, heutzutage möglichen Niveau
erstklassig isoliert, aber doch ziemlich gut. Mann kann mit der DRAGON
durchaus sowohl polare als auch tropische Gegenden befahren, wobei die beiden
Heiz- &Klimaanlagen im Inneren für angenehme Temperaturen sorgen. In
Eiseskälte oder tropischer Hitze verbrauchen sie dann allerdings auch ganz
schön viel Treibstoff, was bei dem großen Tankvolumen von gut 65 Tonnen
Diesel aber auch erst nach Wochen im Hochbetrieb plus umher schippern
problematisch wird. Ursprünglich wurde das Schiff für die gemäßigten
Klimazonen im Mittemeer gebaut, mit der nur selten beabsichtigten Option für
extreme Gebiete, doch verließ die Yacht nie das Mittelmeer. Nach dem Umbau
letzten Sommer ist die DRAGON nun für weltweite Fahrt noch besser geeignet;
aber wie immer muss man Kompromisse schließen, will man für alle Gebiete
gerüstet sein.
Im
Hafen herrschte trotz der frühen Stunde einiger, teilweise auch recht lauter
Betrieb; Port Oran und das direkt daneben gelegene Mers (Marsa) el Kebir,
sind eigentlich reine Industrie-, bzw. Rohstoff- Verschiffungshäfen und in
solchen kann es natürlich auch mal sehr laut und schmutzig zugehen. Es gibt zwar
einen kleinen Bereich im sogenannten „Bassin de Ghazaouat“ welcher teilweise
wie ein Yachthafen für kleine Boote genutzt wird; aber kaum 50 m entfernt
liegen kleine Fischerboot- Slip- Werften und Verladekais. Für unsere DRAGON
und die große Yacht der beiden Syrier wäre dort ohnehin kein Platz. Aber auch
an den uns Privilegiert zugewiesenen Liegenplätzen, wo man normalerweise wohl
eher nicht festmachen darf, ist es nicht viel ruhiger oder sauberer.
Ansonsten
ist der Doppelhafen mit den beiden Städten eigentlich recht faszinierend; die
Uferklippen steigen steil ca. 30 bis 50 m an und erst oben beginnen die
eigentlichen Städte; Jahrhunderte alte Forts und Festungen thronen bis zu 400
m auf den umgebenden Hügeln über den Häfen und die Küstenzonen sind ja schon
seit antiken Zeiten Siedlungsgebiete. Verschiedene Imperien haben ihre Spuren
hinterlassen; angefangen von den alten Römern, über islamische Reiche und z.
B. beherrschte und regierte auch Spanien 200 Jahre lang von 1508 bis 1708
dieses Gebiet. Es gibt also viel zu sehen und wer mehr über die ca.
dreiviertel Millionen Stadt wissen möchte, kann hier vorbei schauen: „Oran
ist eine Küstenstadt in der gleichnamigen Provinz im Westen von Algerien. Sie
ist nach der Hauptstadt Algier die zweitgrößte Stadt des Landes und eine
bedeutende Industriestadt. Wikipedia“
Tonja
Ich
muss beim Schreiben am Laptop, auf dem gemütlichen Sofa der Sky Lounge
eingeschlafen sein, denn ich wurde von Tonja lachend geweckt und es schien
bereits Tageslicht durch die Fenster.
„Man
schnarchst du immer so Laut?“ Kicherte der Frechdachs und ich blinzelte erst
mal verschwommen, sah dann eine Rot gekleidete Tonja in einem Ultrakurzen
Miniteil. War das überhaupt ein Minikleid? Oder nicht einfach nur ein langer
Pulli den noch nicht mal den ebenfalls roten Slip darunter verbarg?
„Nur
wenn ich damit ein rotes Teufelchen zum lachen bringen kann! Wie viel Uhr ist
es denn?“ Grinste ich.
Was?
Ach so…hahah…, es ist halb Neun und ich soll hier den Bar Bestand überprüfen…“
ging sie zu weiter zur Decken hohen Schrankwand, hinter welcher sich die Bar
auch mit Kühlschrank, Mixer, Eisbereiter usw. der Sky Lounge verbirgt. Alle
verschiedenen Getränke, Spirituosen, Snacks usw. sind in bestimmten, Fächern,
Schubladen ec., schaukelsicher so organisiert, dass sie erstens bei heftigen
Bewegungen des Schiffes im Seegang (Rollen, Schlingern, Stampfen), nicht
herausfallen oder kaputt gehen kann, ja es noch nicht mal klirrt. Auch gibt
es kleine Metall Marker welche anzeigen ob eine Flasche geöffnet,
dreiviertel, halb oder nur noch ein viertel gefüllt ist; vorausgesetzt
natürlich dass alle Benutzer daran denken diese richtig zu setzen, wenn sie
etwas entnehmen, kann man so ziemlich schnell einen Überblick gewinnen, was
evtl. aufzufüllen ist.
Aber
dazu muss man auch genau hinschauen, sich recken und strecken oder bücken…,
und wenn die Kontrolleurin dabei ein derart superkurzes Teil und außer einem
Tangaslip nichts darunter trägt, dann ist das natürlich ein ziemlich
reizvoller Anblick! *grins* In dieser Tätigkeit noch ungewohnt, überblickte
Tonja den Bestand nicht so schnell; wer dies schon mehrmals getan und das
System begriffen hat, kann in kaum einer Minute den gesamten Bestand
überblicken und sieht dann gleich ob irgendwo etwas aufgefüllt werden muss.
„Wenn
du schon daran stehst, gib mir doch Bitte eine ungekühlte Flasche Perrier,
ohne Glas!“ Bat ich durstig, hätte aber normalerweise anderes Mineralwasser
verlangt; die kleinen nicht gekühlten Perrier Flaschen stehen aber in einem
Fach sehr weit rechts Oben und ich wollte doch das auch die immerhin 173 cm
große Tonja sich richtig stark strecken muss! *lach* Prompt verrutschte ihr
der eng an den Hüften liegenden Mini stark und legte praktisch ihren
gesamten, knackigen Po frei. Der hinten nur aus einem schmalen Band bestehende
Tangaslip verschwand vollständig zwischen ihren kräftigen Pobacken, so das
man von Hinten fast glauben könnte sie hätte gar keinen an!
„Hier
bitte…“ reichte sie mir die bereits von ihr geöffnete Flasche mit einem
weiblich wissenden, süffisantem schmunzeln und hatte es überhaupt nicht
eilig, den weit hoch gerutschten Stoff wieder zurecht zu ziehen. „… verdammt,
jetzt muss ich noch mal alles neu durch schauen!“
„Warte,
ich helfe dir!“ Stand ich auf und zeigte ihr erklärend, wie sie sehr schnell
den Bestand überblicken kann,
„Ah
warte…, ich glaube jetzt habe ich es begriffen!“ Lächelte sie ein bisschen
provokant frech.
„Ist
ganz einfach, wenn man es mal begriffen hat, oder?!“ Lächelte ich zurück
„Ja,
echt…, ist ja genial gemacht!“
Es
wurde Zeit für das Neun Uhr Frühstück im Saloon! Wir gingen hinunter, wo
einige von der Crew bereits Cafe tranken und Kleinigkeiten aßen. Jenny fehlte
noch, was etwas ungewöhnlich für sie ist; deshalb ging ich nach vorne in
unserer Suite nachschauen und fand sie erst halb angezogen vor dem
Kosmetikspiegel, wo sie sich ihre lange, blonde Haarmähne kämmte; ein sehr
verlockender Anblick!
„Morgen
Jenny- Schatz…, hast du verschlafen, wir frühstücken schon?! Ging ich sie
Küssen und streichelte ihr ein bisschen die wunderschönen Brüste unter dem
Neglige. Sie küsste mich auf ihre einmalige Art zurück und seufzte leise
erfreut über diese kleine Zärtlichkeit, welche sie sehr liebt.
„Wieso,
ist doch erst halb Neun?“ Guckte Jenny leicht verblüfft auf die kleine
Schmuckuhr neben dem Spiegel, welche natürlich stehen geblieben war; deshalb
hatte sie gar nicht gemerkt, dass es schon später ist. Egal, dann verzichtete
sie halt auf weiteres schminken, Schmuck anlegen oder sonst wie herrichten,
warf sich nur den Seiden Kimono über und kam gleich direkt mit in den Saloon.
Dort herrschte ziemlich muntere Stimmung mit viel Lachen und Stimmengewirr,
während sich fast Alle bereits irgendwo einen Platz gesucht hatten oder wie
Mandy nur im stehen einen Cafe tranken. Lediglich Manda werkelte noch in der
Kombüse und Miguel war irgendwo, vermutlich im Maschinenraum.
Einige
von der Crew Frühstücken meist deutlich früher in ihrem eigenen Crew Bereich.
Der große 8 Personen Speisetisch im vorderen, durch einen hüfthohen Raumteiler
vom Saloon abgetrennten Bereich, lässt sich ausziehen und für 12 Personen
herrichten, was jedoch nur selten gemacht wird. Eigentlich ist dieser Bereich
auch nur für die Gäste, sowie Jenny und mich gedacht; ich habe das schon mal
beschrieben und normalerweise wird auf solchen Yachten doch deutlich zwischen
Gäste- und Crewbereich getrennt.
Aber
wir halten das meistens ziemlich locker und lassen es eher wie in einer Art
großem Familienbetrieb ablaufen; jeder von der Stamm Crew darf alle Bereiche
mitbenutzen und auch im Saloon mit essen wenn sie möchten; dazu nehmen sie
sich meist an den niedrigen Saloontischen einen Platz, wenn der Haupttisch
voll mit Gästen belegt ist. Jedoch sind vor allem Miguel, teils auch Javier
und Manda doch oft im gewohnten Modus lieber als Crew in ihrem eigenen Bereich
und manchmal machen das auch noch mehr; z.B. der eigentlich sympathische,
lebenslustige und nette Philippino Engineer Miguel geniert sich sogar und
fühlt sich regelrecht deplaziert, wenn er bei uns und nicht im separierten
Crew Bereich ist, außerdem ist er sowieso und typisch für Mechanisten, am
liebsten in seinem technischen Maschinenraum. *schmunzel*
Nach
dem gemeinsamen Frühstück verteilten sich auch wie meistens, alle nach den
jeweiligen vorlieben; nur bei speziellen Ausfügen oder gemeinsamen Absichten
gehen alle zusammen etwas Bestimmtes machen. Gewöhnlich läuft es jedoch so
wie heute auch: die von der Crew welche Dienst haben, erledigen ihre Aufgaben
an Bord; wer frei hat zieht sich in seine Kabine zurück oder geht an Land
irgendetwas unternehmen. Die Gäste gehen gemeinsam oder in getrennten Gruppen
das machen, wozu sie eben Lust haben. In fremden, interessanten Häfen wie
hier ist das natürlich meistens ein Landgang für Sightseeing usw.
Ich
zog mich heute mit Achmed in die Sky Lounge zurück, wo wir einiges besprechen
wollten und die bis 12 Uhr Dienst habende Stewardess Tonja bediente uns; die
meisten anderen gingen an Land und verteilten sich über die Stadt.
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Oran: Bordleben & die Stadt
Oran: Ankunft & Jennys Geburtstag
Montag,
1. Dezember 2014
Kurz
nach Sonnenaufgang liefen wir in die Bucht von Oran ein; bei nur
halbbewölktem Himmel beleuchtete die Morgensonne ankernde Frachtschiffe und
ein näher kommendes Lotsenboot der Hafenpolizei. Unsere neuen Bekannten der
„wichtigen Sorte“ aus Algier haben dafür gesorgt, dass wir bevorzugt
behandelt zu einem Anleger geleitet wurden, wo wir Steuerbords anlegten und
fest machten. Tja, solche Beziehungen sind doch immer recht nützlich! *grins*
Leider
zog sich der Himmel immer mehr zu und ist auch für die nächsten Tage
regnerisches Wetter vorhergesagt; aber zumindest mir und Alice war das
zunächst egal, denn wir waren fast die ganze Nacht wach und nun
dementsprechend müde, wollten erst mal Schlaf nachholen. Ich hatte Samstag
Abend noch ein Schläfchen gemacht und übernahm erst um 20 Uhr die Wache von
Javier; dann lies ich mich jedoch um Mitternacht nicht von Mandy ablösen, da
ich wieder mal Schlafstörungen hatte; wenn ich sowieso nicht schlafen kann,
bleibe ich halt weiter im Steuerhaus und übernehme die Wache, was auch um 04
Uhr noch so war, als eigentlich Aria mit der Wache dran gewesen wäre. *seufz*
Alice
war sogar ununterbrochen wach geblieben, so aufgedreht und aufgeregt war sie
über dieses Abenteuer. Die Süße war bisher nur am Strand und mal in einem
kleinen Paddelboot, aber noch nie auf einem richtigen Schiff auf einer
Seefahrt. Sie ist immer zwischen Frankreich und Algier hin und her geflogen
und hat nie die eigentlich gute Fährverbindung von Marseille aus genutzt;
logischerweise fand sie also alles extrem spannend und hätte beim besten
willen nicht schlafen können. Meine Girls hatten sie schon überall auf der
DRAGON herum geführt und ihr alles gezeigt, sogar den Maschinenraum. Danach
verbrachte sie die meiste Zeit im Ruderhaus, was für einen Neuling an Bord
natürlich ähnlich Aufregend sein musste, wie der Besuch im Cockpit eines
Verkehrsflugzeuges. *schmunzel*
Tatsächlich
sind heutzutage mit all der modernen Technik die Unterschiede zwischen einem
Flugzeugcockpit und einer Yacht Brücke nicht mehr so groß. Überall flimmern
Bildschirme, dreht sich das Radarbild, unzählige Knöpfe und andere
Einrichtungen blinken oder leuchten vorwiegend in nächtlichem Rotlicht,
während das gesamte Ruderhaus ansonsten natürlich möglichst Stockdunkel
gehalten wird, damit der Wachgänger nicht Nachtblind ist. Neugierig und
erstaunt schaute sie sich alles an, stellte nicht nur unwissende, etwas
dämliche, sondern auch kluge Fragen und lauschte aufmerksam meinen
Erklärungen.So was freut mich immer, denn es verrät eine wache Intelligenz. Also
einige von der Crew schauten sich ein bisschen die Umgebung an, ansonsten
blieb es ein eher fauler Sonntag an Bord, wobei es aber auch erhebliche, ein
bisschen versteckte und geheimnisvolle Vorbereitungen zu treffen galt, denn
genau um eine Minute nach Mitternacht ging es los mit:
Montag,
1. Dezember 2014 Jenny hat Geburtstag!
Meine
bildschöne Liebesgöttin hatte sich gegen 22 Uhr ein bisschen zum ausruhen und
schlummern hingelegt, wusste aber natürlich ziemlich genau was auf sie
zukommt…
…als
angeführt von mir die gesamte Crew plus Gäste unsere Kabine stürmte und mit
einer wilden Gratulations-, Küsschen-, Umarmungs- und Kitzelattacke,
loslegte, welche Jenny so überwältige, dass sie schließlich nur noch
glückstrahlend ein bisschen heulen konnte. *schmunzel* Die Mädels hatten
schon seit Tagen mehr oder weniger heimlich schier unglaubliche Mengen an
Geburtstagskuchen, Küchlein und Cupcakes gebacken, mit welchen die arme Jenny
jetzt geradezu gemästet wurde und natürlich von allem probieren sollte /
musste.
Dann
begann die Geschenke Überreichungs- Orgie. Ich hatte alle angewiesen sich
nicht in Unkosten zu stürzen! Erstens hat Jenny ja alles und zweitens legt
sie wie ich keinen Wert auf teuere Geschenke, sondern freut sich viel mehr
über mit Liebe überreichte Kleinigkeiten, welche zeigen das sich der
Schenkende sich auch Gedanken gemacht hat! Natürlich waren trotzdem ein paar
ganz schön teure Sachen dabei, vorwiegend Mode und Schmuck. Jenny heulte
schon wieder vor dankbarer Freude und knutsche alle ab…
…
und fiel fast ihn Ohnmacht als ich ihr mein Geschenk als letzter Überreichte.
Ich weiß, es ist ein bisschen verrückt und eigentlich mag ich so übertriebene
Geschenke gar nicht…, aber es ist ja auch sozusagen eine Art Geldanlage,
Reserve für Notzeiten, wenn man so will. Nämlich ein 2,5 Karat Diamantring
erster Qualität, über dessen Preis ich lieber gar nichts sage. *grins*
Prompt
erklärte mich Jenny für total verrückt geworden und das ich ihr doch um
Himmels Willen nicht derart teure Geschenke machen sollte…, das allergrößte
Geschenk sei doch meine / unsere Liebe! *seufzerchen*schmunzel*
„Nö,
muss ich nicht…, aber es war eine Gelegenheit, womit ich gleich drei Fliegen
mit einer Klappe schlagen konnte und somit in Wahrheit sogar etwas spare…“
grinste ich sehr verschmitzt, in einem Tonfall welcher ihr sofort verriet, sie
kennt mich ja in und auswendig, dass da noch etwas nachkommt.
„Wie
Bitte…, was hast du wieder ausgeheckt, mein geliebtes Kapitänchen?“ Hing sie
mit Tränen in den Augen an meinem Hals und hätte mich wohl am liebsten so
lange geküsst, bis ich keine Luft mehr bekäme und in Ohnmacht fiele! *lach*
aber alle anderen standen ja auch um uns herum und bestaunten mit vielen
„Ah´s und Oh´s“ den dezenten, aber dennoch prächtigen Diamantring, deshalb
hielt sie sich etwas zurück.
„Ach
ich dachte dein Geburtstag ist eine günstige Gelegenheit mir die nächste
Ausgabe zu sparen, wenn ich noch extra einen Verlobungsring kaufen müsste…“
spracht ich in völlig neutralem, sozusagen unschuldig doofem Tonfall so vor
mich hin, als ob es gar nichts bedeuten würde, lies mich dabei gewissermaßen
„unauffällig“ aus ihren Armen nach unten auf ein Knie rutschen, hielt ihre
Hand und meinte ähnlich lustig in diesem Tonfall:
„…
ich wollte dich nämlich sowieso demnächst fragen, ob du dich offiziell mit
mir Verloben und meine zukünftige Frau werden möchtest? Wäre nett wenn du ja
sagst und mir weitere Ausgaben ersparst!“ Grinste ich mit unterdrücktem
Lachen, denn ich wusste natürlich genau, dass Jenny ebenfalls ganz genau
verstand warum ich mich so benahm, amüsant in scheinbar völlig „harmlosen“
Tonfall ernsthaft um ihre Hand anhielt. *breitgrins*
Plötzlich
wurde es sehr still, als die Anwesenden Personen bemerkten, wie sich die
Stimmung veränderte und was hier vorging…
„Was…,
Du…, also….“ Stotterte Jenny, was bei dieser sehr klugen, gebildeten Frau,
welche sich stets ausgezeichnet und damenhaft auszudrücken weiß äußerst
ungewöhnlich ist, während ihr die Tränen nun heftig übers Gesicht kullerten
und sich der Ausdruck ihrer bildschönen Gesichtszüge zu einer fast schon ein
bisschen hässlichen, total ungläubigen Fratze verzogen. *schmunzel*
Todesstille
herrschte in unserer Suite und man hätte eine Stecknadel fallen hören können,
so hochkonzentriert achteten erwartungsvoll alle Anwesenden auf Jennys
Antwort. Ein magischer Moment, insbesondere natürlich für Frauen, wie wir ja
alle wissen. *schmunzel* Vor allem die Gefühlsmenschen Shona, Manda und Mila
begannen selbst schon unterdrückt zu schluchzen.
Schließlich
wurde Jenny bewusst, mit welch unterdrückter Spannung sie von allen
erwartungsvoll angestarrt wurde und riss sie sich heftig zusammen; sie
schaffte es sogar ihr schluchzendes Heulen zu unterdrücken, zog mich mit
sanftem Zug ihrer von mir gehaltenen Hand zu sich hoch und als wir uns
Nasenspitze an Nasenspitze tief in die Augen schauten, flüsterte sie
natürlich:
„Ja…,
JA, OH JAAAA!!! Du mein verrückter, geliebter, einzigartiger, unglaublicher
Captain meines Lebens!“ und unter dem sehr lauten Jubel und klatschen der
Umstehenden küssten wir uns in einem mal wieder schier unglaublichen,
himmlischen Jenny Kuss! So wie nur sie mich küssen kann und so das man
tatsächlich glaubt schwerelos davon zu schweben, mit den Füßen nicht mehr auf
dem Boden zu stehen! *schmunzel* Alleine hätten wir uns wahrscheinlich noch
schier endlos so weiter geküsst, bis wir verdursten und verhungern *lach*,
genauer gesagt wären dann zu einem himmlischen Liebesspiel direkt ins Bett
und übereinander her gefallen!
Aber
nun stürzte die anwesende Bande mit tausend Glückwünschen und sehr lautem,
aufgeregtem Geplapper sich auf uns und wurde es derart Chaotisch das ich
überhaupt nicht dazu kam Jenny den Ring überzustreifen, nicht mehr wusste von
wem ich gerade von allen Seiten abgeknutscht, umarmt, Schulter beklopft usw.
wurde?! Ob die Brust welche ich da gerade an mir spürte nun zu Aria, Elena,
Jenny, Mandy oder sonst einer gehörte…
…
und tatsächlich war das Chaos derart groß, das wir danach zunächst noch nicht
mal den Ring wiederfanden. Eine große Suchaktion brach aus und jeder
zermarterte sich betroffen lachend das Hirn, wer den Ring denn zuletzt in der
Hand gehalten und bewundert und wo hingelegt hatte? *lach* Schließlich fand
er sich unter einem Haufen verrutschtem Geschenkpapier, der von Jenny bereits
ausgepackten Geschenke der anderen stammte und niemand konnte sich mehr
erinnern, wie um Himmels Willen er ausgerechnet dorthin gekommen war?! *lach*
Vollgefressen
mit tausend Köstlichkeiten der „Midnight B Party“ gingen schließlich erst
gegen 0315 Uhr nach und nach alle noch mal Schlafen oder wenigstens
Schlummern, denn der Tag würde natürlich noch ziemlich lang werden! Jenny und
ich verzichteten bewusst auf ein heißes Liebesspiel und sparten uns das
voller Vorfreude für die kommende Nacht auf. Auch redeten wir kaum, sondern
schauten uns vor allem nur in dieser schier unglaublichen, telepathischen
Verbindung zwischen uns in die Augen. Jenny hätte auch unmöglich mit Worten
das pure Glück und die überwältigende Freude ausdrücken können, welche sie
empfand. Aber ihre Augen drückten so laut wie ein startender Düsenjet alles
wortlos aus…, bis sie es nicht mehr schaffte wach zu bleiben und ihr in
meinen Armen ihre so ausdruckstarken, schönen, großen Augen einfach zufielen.
Auch
ich konnte noch mal einschlafen und gegen 0915 Uhr versammelten wir uns nach
und nach zu einem großen Geburtstagsfrühstück im Saloon; eigentlich war ich
noch Pappsatt von all den nächtlichen Köstlichkeiten der Nacht und auch sonst
hatte keiner so richtig Hunger. So wurde hauptsächlich aufgeregt und
aufgedreht geplaudert, während sich alle nur Kleinigkeiten zu Gemüte führten;
ich erfreute mich an etwas leichtem, geräucherten Fisch in Art von
Lachsforelle auf Salzkräckern, sowie mit ein bisschen Käse und Früchten.
Jenny stöhnte bereits dass sie in kurzer Zeit eine dicke, hässliche Matrone
sein wird, wenn sie von allen weiterhin mit so vielen Delikatessen gefüttert
wird. Vor allem die extrem kalorienhaltigen, orientalisch honigsüßen
Küchlein; selbst gebacken von Hania und Shona schmeckten zwar köstlich, sind
aber wirklich heftig „einschlagende“ Kalorienbomben!
Zu
allem Überfluss schoben wir vor dem Beginn von Jennys „offizieller“
Geburtstagsparty um 16 Uhr am Hafen, noch eine Art Verlobungs- Mittagessen im
örtlichen Touristen Luxushotel ein. Das Meridien hat fünf Sterne Standard und
überschütte uns ebenfalls mit einer schier endlosen Speisefolge zwischen 13-
und 15 Uhr. Pure Verschwendung, denn wir schafften es wohl noch nicht mal ein
Drittel davon zu verzehren! *seufz*
Jenny
erwartete dann eher eine „kleine“ Geburtstagsparty unter uns vom Schiff, denn
wir hatten ihr natürlich nicht verraten das vor allem Hania es organisierte,
dass auch viele der neuen Freunde von Algier über Land angereist waren und
hier in Oran bereits andere Freunde und Verwandte in dieser Stadt, ein
ziemlich großes, aber dennoch elegant dezentes Event vorbereitet hatten!
Direkt
am Wasser der Bucht liegt ein alter, ehemaliger Lagerraum Gewölbekeller, mit
einer neu gebauten Schwimmterrasse davor; dieser wird von der örtlichen
Oberschicht schon seit längerem als Partykeller genutzt und hat somit alle
dafür nötigen Einrichtungen; wir konnten sogar direkt von der DRAGON mit
einem unserer dafür zweimal fahrenden Beiboote dorthin und an der Terrasse
anlegen. Zeitweise dürften schätzungsweise an die hundert Personen dort mit
uns gefeiert haben, von denen mir über die Hälfte völlig unbekannt war
*schmunzel* Macht aber nichts, so geht das auf solchen Partys oft zu; Leute
kommen und gehen, Eingeladene bringen noch fremde Freunde mit usw.; da
zufälligerweise auch noch die ziemlich große Yacht eines arabischen „Mr.
Wichtig“ im Hafen lag, hatten wir dessen Besatzung natürlich auch eingeladen
teilzunehmen.
Besonders
auffällig war eine sehr sexy herausfordernd gekleidete Promo Hostess von
MOET, welche ihre gewaltige Oberweite und sehr weibliche Formen in ein
knappes, dünnes, weißes Hotpants / Shirt Outfit gezwängt hatte und natürlich
die Gäste zum kauf der teuren Champagner Flaschen animieren sollte. *grins*
Irgendjemand unserer Bekannten hatte es so organisiert, dass eine Art
„Grundausstattung“ von 36 Flaschen kostenlos als Werbung zu Verfügung
gestellt wurde, während jede weitere Flasche sündhaft teuer bezahlt werden
müsste. Entweder ist der geschäftstüchtige Gauner selbst ein Importeur und
Vertreiber von Moet oder er arbeitet für einen.
Also
die Party verlief bis in die frühen Morgenstunden so gut, wie eine Party nur
laufen kann und eine glückliche Jenny überstrahlte einfach alles und jede(n)!
Sie bezauberte alle anwesenden mit
ihrem damenhaften Charme und manchmal auch mit ziemlich wilden Tanzeinlagen.
Jeder und jede, ob sie diese nun kennt oder nicht, eher sympathisch oder
unsympathisch findet…, alle kamen in den Genuss ein bisschen etwas von ihrem
Glück abzubekommen. Jenny tanze mit jedem der tanzen wollte mindestens ein
Mal, küsste und knutschte reihum alle ab und behandelte jeden wie einen
Ehrengast auf ihrer Geburtstagsparty. *schmunzel* Das es eigentlich auch ihre
Verlobungsfeier war, erzählte sie nur wenigen, aber es sprach sich natürlich
dennoch herum.
Kurzum:
eine rundum gelungene Party mit einer wirklich sehr glücklichen Jenny; nach
nun aber insgesamt an die 20 Stunden auf den Beinen, dem vielen Tanzen,
feiern und auch trinken, war mein Jennilein morgens um fünf, als wir endlich
zurück an Bord kamen, aber doch derart kaputt und Müde, dass wir nur noch
schnell duschten, sofort ins Bett gingen und schon einpennten, bevor noch
jemand auf die Idee kommen konnte ein Liebesspiel zu beginnen. *grins*
Es
wurde Mittag am Dienstag, bis wir endlich wieder einigermaßen fit und munter
wurden… und dann erst mal ein wunderschönes, sehr zärtliches Liebesspiel
begannen. Allerdings fühlte ich mich dabei ein bisschen wie Softeis, welches
von einer Eis liebenden Jenny komplett aufgeschleckt und eingesaugt wird, bis
nichts mehr übrig ist! *lach* Die Intensität und „Tiefe“ des eigentlich
relativ kurzen, noch nicht mal eine Stunde dauernden Liebesspiels ist
unmöglich in Worten zu beschreiben! Wir waren immer noch viel zu Müde und
Kaputt um eine sehr lange Liebesorgie zu machen; doch was der „schönsten
Nebensache der Welt“ heute an Dauer fehlte, wurde durch kaum zu erklärende
Inbrunst mehr als wett gemacht… und wie immer mit Jenny, war es himmlisch.
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