Ortszeit:
23:58 | 26 Apr 2014
Ich
war gestern schon um Mitternacht zurück an Bord und Schlafen gegangen,
während Kelly, Mandy und Dave offenbar noch bis 0330 Uhr morgens tanzten und
Party machten. Aber ich legte mit guter und völlig ausreichender
Unterstützung von Daves Frau Amber, auch bereits zum Sonnenaufgang ab; Ziel:
das rund 65 Seemeilen entfernte West End von Grand Bahama. So hatten wir es
gestern noch besprochen und so konnten die drei Nachtschwärmer ruhig faul
ausschlafen. *smile*
1.800
Gallonen Diesel für halbvolle Tanks kostete das nette Sümmchen von 7.290 US$
*seufz* Um 0730 Uhr war das Tankmanöver beendet und schipperten wir über den
Lake Boca Raton sowie das gleichnamige Inlet auf See, in den Atlantik und
kreuzten den Golfstrom. Schönes, ruhiges Wetter mit zunächst zwar vielen
Wolken, doch bald klarte es immer mehr auf und knallte die Sonne auf den
Schiffsverkehr, der hier immer ziemlich umfangreich ist. „Unten“ vor Miami
ist natürlich am meisten los, aber auch hier fahren viele Schiffe und Boote,
weshalb man schon etwas aufmerksam sein und gut Ausschau halten sollte. Die
modernen Furuno Radargeräte bräuchte man bei so guter Sicht zwar eigentlich
kaum, doch ist es heutzutage recht selbstverständlich diese permanent
mitlaufen zu lassen; mit ihren Tracking Funktionen kann man außerdem sehr
leicht und präzise die Kurse anderer Schiffe extrapolieren und somit
möglichen Gefahrensituationen schon im Voraus entgehen.
Noch
ein kleiner Hinweis zu den Vorfahrtsregeln auf See, ich schrieb schon mal
ausführlicher darüber. Natürlich ist alles ähnlich genau geregelt wie im
Straßenverkehr und jeder Skipper sollte diese eigentlich gut kennen, was
leider bei Freizeitkapitänen nicht immer der Fall ist. Ich gehe da generell
recht einfach vor und egal ob ich Vorfahrt habe oder nicht…, ich bin ein
relativ kleines, wendiges Boot; also weiche ich aus Prinzip fast immer schon
im voraus aus und lasse schwerfälligen Frachtern, großen Pötten, mit der
Arbeit beschäftigten Fischern und Segelbooten gerne freie Fahrt! Was „kostet“
mich diese defensive Fahrweise schon? Vielleicht ein paar Meilen Umweg, eine
halber Stunde längere Fahrt und ein paar Gallonen Sprit mehr, na und? Viele
Unfälle passieren nur deshalb weil egoistische Dummköpfe meinen unbedingt auf
ihr „Recht“ bestehen zu müssen.
Dabei
bin ich als Yacht doch jedem großen Schiff generell unterlegen und ein
moderner Megatanker oder ein gigantisches Containerschiff würden ein Boot wie
unseres einfach überfahren, ohne das sie auf der Brücke des Riesenkahns das
überhaupt bemerken. Tatsächlich gab es bereits Fälle, sehr selten zum Glück,
in welchen so ein Riesenschiff in den nächsten Hafen einläuft und beim
festmachen bemerkt dann jemand zufällig, das vorne am Bug noch Reste einer
kleinen Yacht hängen…, als der Unfall des überlaufen passierte, hat kein
einziger der ohnehin nur noch sehr wenigen Besatzungsmitglieder an Bord,
irgend etwas davon gemerkt! (sic!) Das ist in etwa wie ein großer LKW auf
unseren Straßen, der einen Hasen auf der Autobahn überrollt; das merkst du
noch nicht mal! Also was habe ich davon auf mein Vorfahrtsrecht zu bestehen,
wenn ich danach vielleicht tot auf dem Meeresgrund liege? Oder auch „nur“
schwer beschädigt werde und dann ein kleines Vermögen zur Reparatur ausgeben
muss? Nein Danke, es interessiert mich ziemlich wenig, ob ich nun Vorfahrt
habe oder nicht! Gute Seemannschaft und verantwortungsvolles Navigieren heißt
immer in allererster Linie: Sicherheit, Sicherheit, und noch mal Sicherheit!
Auf
See, selbst nahe einer zivilisierten Küste wie hier, bist du nicht in einer
europäischen Großstadt, wo in Minuten Polizei und Rettungsdienste vor Ort
sind, um den dummen, aggressiven Autofahrer noch zu retten. Auf See kann es
dagegen Stunden dauern bis Hilfe kommt, in abgelegenen Gegenden auch Tage! Also
heißt es: gefährliche Situationen mit möglichem Unfallrisiko stets möglichst
vermeiden, bevor es riskant werden kann! Natürlich geht das nicht immer und
überall, aber es ist tatsächlich möglich die meisten, bestimmt über 90% aller
potenziellen Gefahrensituationen zu vermeiden!
Gegen
16 Uhr erreichten wir das Ziel, liefen ein und machten fest; der Beamte von
„customs & immigration“ wartete schon; hier mal ein paar Infos und Links
zum Einklarieren.
Clearing a private vessel entering the Bahamas
is quite simple.
Bahamas
Customs requires the following:
Bahamas
Immigration requires the following:
PERMITS & FEES - $150 per vessel 30’
and under; $300 per vessel 31’ and above includes clearance, cruising permit
and fishing fee for up to three people; $25 per additional person. Fees are
valid for two entries within a 90-day period. Customs and Immigration accept
CASH ONLY. Rates are subject to change. All visitors entering The Bahamas
must make a customs declaration upon arrival (download form here customsform.pdf). Adult visitors are allowed to bring in 50 cigars, 200 cigarettes
or one pound of tobacco, one quart of spirits and personal effects.Entry as a
tourist requires proof of citizenship for residents of North
America and most nations. Note: A driver's license is not proof
of citizenship. All US
citizens are required to have a valid US Passport to travel to and from The
Bahamas. Call the Bahamas Tourist Office at 1-800-BAHAMAS or CLICK HERE for more information.
Für
unser Boot werden etwa 260,-$ Liegeplatzgebühren, incl. Strom und Wasser, per
Tag / Nacht fällig werden! Nun gut, wir machten uns frisch und nahmen erst
mal einen Drink in „Teaser’s Tiki Bar“ am Nordstrand. Dave schmiss eine Runde
Bahama Mamas (Coconut Rum, Light Rum, Grenadine, Orange Juice, Pineapples Juice
je $8.00) und hielt eine lustige Rede, in welcher er noch mal den beginn
unserer Bekannt-, und hoffentlich auch Freundschaft begrüßte und sich
natürlich auch für den Kurzurlaub an Bord bedankte. Tatsächlich sind wir uns
überraschend sympathisch und kommen offenbar bestens miteinander aus.
Auch
das Abendessen wollte unbedingt er übernehmen und wir bestellten a la Card an
diesem netten Plätzchen. Mich
reizte mal wieder ein ganz normales Angus Steak. (Choice Angus Beef grilled
to your desired temperature, served with a port reduction. $28.50); die anderen
nahmen diverse Fischplatten und Dave musste sich von seiner besseren Hälfte
Amber anhören, dass er ohnehin etwas zuviel auf den Rippen hat und ein
bisschen abnehmen sollte. *grins* Dabei ist der 108 kg Schrank von einem Mann
Top Fit und gut durchtrainiert; ich wäre froh auch nur halb so Fit wie er zu
sein!
Später
gab es noch ein bisschen Party und Tanz im Marina Ressort, wo sich die Mädels
austoben und auch Dave mit seiner Frau eine flotte Sohle aufs Parkett legen
konnte. Mandy und ich hatten als erste genug und gingen kurz nach Mitternacht
zurück an Bord, aber erst nach einem ausführlichen, schönen Strandspazierganz
in lauer Nachtluft. Dabei wurde wenig gesprochen und eher in vertrauter,
guter Stimmung genüsslich geschwiegen. Ringsum zwitschern und zirpen der
nächtlichen Tierwelt, leises plätschern der Meerwellen am Strand, leider auch
flirrende Insekten und vereinzelte Moskitos. Egal, ich liebe diese ruhige
Nachtstimmung…
|
||
-Steve Mehr / More Pics >>>
©-2014- SeaNomads Alle Rechte vorbehalten.
Die Verwendung der Texte & Bilder - auch auszugsweise - ohne schriftliche
Genehmigung ist nicht gestattet. Alle Angaben ohne Gewähr!
|
Kurs Grand Bahama, West End: Sicherheit geht vor!
Florida: Intracoastal Waterway
Deerfield, Florida: Intracoastal Waterway
Ortszeit: 22:03 | 25 Apr 2014
Der
„Atlantic Intracoastal Waterway“ ist eine 4.800 km lange Küstenwasserstraße
entlang der Atlantikküste und Golfküste in den Vereinigten Staaten. Er reicht
von Florida bis nach Boston in Massachusetts und dient sowohl kommerziellen
Zwecken als auch zur Erholung. Die Nutzung der Wasserstraße ist kostenlos,
kommerzielle Nutzer entrichten jedoch eine sogenannte Fuel Tax. Dank dieser
Verbindung konnten kleine Frachter und Binnenschiffe die gesamte Ostküste
hinauf und hinunter Waren transportieren, ohne hinaus auf den häufig
gefährlichen Atlantik zu müssen. Heutzutage wird die Wasserstraße
hauptsächlich von Sport- und Freizeitbooten, Sportlern, Anwohnern usw.
genutzt, da moderne Frachtschiffe einfach zu groß geworden sind.
Freitagmittag
holte ich Mandy vom Airport ab, da sie zu gerne mal einige Zeit auf dem
Trawler unterwegs sein wollte; der Unterschied zu einem Segelboot hat sie ja
schon mehrfach beschäftigt und so beschloss sie her zu fliegen. Natürlich ist
sie mir herzlich Willkommen, auch als Hilfe, denn die luxuriösen
Einrichtungen der Motoryacht sauber in Schuss zu halten, macht schon eine
ganze Menge Arbeit, ähnlich wie bei einer größeren Villa. Ich selbst bin ja
leider gesundheitlich gehandicapt und kann nicht mehr so viel tun; für Kelly
alleine ist das dann ganz schön viel.
Danach
hatte ich einen Termin mit den Anwälten und Mr. Dave, um die Übernahme des
Bootes auch rechtlich in „trockene Tücher“ zu bringen. Am frühen Abend kamen
dann er und seine etwas unscheinbare Frau Amber an Bord, um den versprochenen
Kurzurlaub anzutreten. Danach fuhren wir gleich ein Stück nordwärts Richtung
Deerfield und legten an einem privaten Anleger nahe von „Marina One“ an, wo
mir Dave ohne Mister, seinen guten, alten Freund Orson vorstellen wollte.
Dieser ist nämlich ein früh pensionierter Marine Architekt und Schiffbauer
und soll mir bei einigen geplanten Einbauten und Veränderungen am Trawler
helfen. Dave empfahl ihn mir sehr und deshalb will ich es mal mit ihm
versuchen.
Orson
ist ein sehr sympathischer Typ „guter Onkel“ und lebt mit seiner energischen
Frau Daisy, sowie Enkeltochter Ellen in einer typischen Florida Villa an
einem Kanal in einem ebenfalls typischen Villenviertel. Die gesamte Gegend,
genau genommen hunderte Kilometer der Ostküste von Florida, ist ja ziemlich
zugebaut mit manchmal schier endlosen Wohngebieten und teils unglaublich
pompösen Villen, fast schon Palästen, die meisten direkt an einem Kanal oder
einer Wasserstraße. Vermutlich Besitzen hier über 90% der wohlhabenden Amerikaner
irgendein Haus und sei es auch nur als gelegentliche Ferienwohnung. Eine
schier unglaubliche Ansammlung ungeheueren Wohlstandes mit ungehemmt
ausgelebtem Kapitalismus.
Orsons
„Hütte“ ist auch ziemlich beeindruckend und dürfte 3 – 5 Mio. gekostet haben;
ähnliche Häuser ziehen sich entlang unzähliger Kanäle, eines neben dem
anderen, so das man bei einem Spaziergang leicht zählen kann, an wie vielen
hundert Millionen an Sachwerten man vorbei gelaufen ist. Aber natürlich
„läuft“ hier niemand auf den Straßen, noch nicht mal die natürlich ebenfalls
unzähligen Hausangestellten, meist aus Lateinamerika! Man fährt! Auf Booten,
oder in Autos, oder lässt sich fahren oder hat sogar einen
Hubschrauberlandeplatz im Garten. Im Ernst: wer hier auf den Straßen läuft macht
sich gleich Verdächtig und wird ziemlich schnell von der Polizei oder eigenen
Sicherheitsdiensten überprüft und weg gebracht! *schiefgrins* Nun ja, so ist
das in vielen „reichen“ Gegenden Amerikas.
Übrigens
darf und werde ich aus ebendiesen Sicherheitsgründen keinerlei Fotos von
Haus, Bewohnern, Einrichtungen usw. zeigen; dass ist zwar nicht direkt
verboten und könnte ja auch gar nicht verhindert werden, doch wird es gar
nicht gern gesehen und macht man sich mit dem Knipsen von Umgebungsfotos sehr
unbeliebt. Selbst Google Maps hält sich in weiten bereichen daran und schickt
seine Kamerafahrzeuge nur selten in solche Gegenden und nur wenn es
durchgehende Verbindungsstraßen gibt.
Ok,
es gab eine ebenfalls sehr typisch amerikanische BBQ Garten- Grillparty am
natürlich ebenfalls obligatorischen, großen Pool; alles bildhübsch und Top in
Schuss gehalten von den nicht selten illegal und unterbezahlt schuftenden
Hausangestellten; Kapitalismus in Reinkultur eben und alle halten das für
völlig normal und Ok so…, nicht selten sogar die Ausgebeuteten selbst, die
meistens nur danach trachten irgendwie selbst Reich genug zu werden um dazu
zu gehören und andere Ausbeuten zu können. Ok, verglichen mit leider sehr
vielen, den meisten anderen Weltgegenden, geht es hier dennoch
vergleichsweise zivilisiert zu. Niemand kann so einfach seine Angestellten
prügeln und die Hausmädchen vergewaltigen, sonst wird er verhaftet und muss
auch mit sehr harten Strafen rechnen, vorausgesetzt natürlich irgendjemand
zeigt es überhaupt an. In bedauerlicherweise vielen Staaten dieser Welt sieht
das ganz anders aus; dort können die Haus-„Herren“ und „Herrinnen“ fast tun
was sie wollen, inklusive foltern, umbringen, quälen und 20 Stunden täglich
sogar Kinder zur Arbeit zwingen und anderen Schweinereien… und das alles
geschieht tagtäglich unzählige Male ohne das es irgend jemand kümmern würde!
Verglichen damit leben die Armen und Ausgebeuteten hier recht gut!
Wir
unterhielten uns also ausgiebig und beim gemütlichen futtern von frisch
gerillten Köstlichkeiten; Orson war interessiert und wird mir probeweise mal
einige Pläne ausarbeiten und ich hatte den Eindruck das er sehr kompetent
arbeiten wird. Ansonsten amüsierten wir uns vor allem auch über Dave; dieser
geschäftlich so „knallharte Hund“ hat nämlich eine sehr lustige Seite und
einen butterweichen Kern… und seine Patentochter Ellen, ein bildhübsches,
sehr süßes Mäuschen von 12 wickelte ihn nach belieben kinderleicht um den
Finger, so dass er quasi nach ihrer Nase tanzte; das war sehr lustig zu beobachten
und brachte uns häufig zum grinsen oder lachen.
Mandy
und Kelly wären auch gerne noch ein bisschen tanzen gegangen; Disco, Party
usw., was junge Leute halt gerne tun und deshalb gingen, nein fuhren, Dave
und ich noch mit ihnen in die entsprechende Gegend. Ich bin mir ziemlich
sicher dass ich sie ohne größeres Risiko auch hätte alleine ausgehen lassen
können, aber na ja; vor allem Dave schien mir ganz froh zu sein noch ein
bisschen raus zu kommen und bei etwas Nightlife seine beeindruckende Männlichkeit
ausleben zu können. Seine Amber ist offenbar eine kluge, intelligente Frau
mit Tiefgang und wird sichtlich von ihm geradezu vergöttert; doch irgendwann
ist ja immer etwas „die Luft raus“ und leben Paare eher neben einander her
als richtig zusammen; sie beschäftigt sich wohl lieber Intellektuell und
ruhiger, während er voller Saft und Kraft noch gerne „lebt“ und auch mal ein
bisschen die Sau raus lässt. *grins*
|
||
-Steve Mehr / More Pics >>>
©-2014- SeaNomads Alle Rechte vorbehalten.
Die Verwendung der Texte & Bilder - auch auszugsweise - ohne schriftliche
Genehmigung ist nicht gestattet. Alle Angaben ohne Gewähr!
|
Abonnieren
Posts (Atom)
Buy
Ganzen Blog unzensiert lesen>>>
Sende den gewünschten Betrag per Pay Pal an
Captnsteve59@icloud.com
Viel Spaß :))
Beliebte Posts
-
#12 Ukraine, nudistische Vergnügungen Samstag, 12. & Sonntag, 13. August 2017 Ganz geruhsam genossen wir ein w...
-
#20.09.6 Madagaskar, Baie de Moramba Samstag, 26. & Sonntag 27. September 2020 Auch am Wochenende war ich fa...
-
#01 Ukraine, unter Datschnicki & Nudisten Dienstag, 1. August 2017 Und wieder ein strahlend schöner Hochsommerta...