London #3

 

 

#21.09.03 London #3

Freitag

Wie letzte Nacht noch verabredet, erschien die bezaubernd hübsche Asiatin Mai zum Mittagessen im GC Herrenhaus. Inzwischen wusste ich, dass sie gar keine Chinesin, sondern eine Japanerin mit allerdings vielen chinesischen Genen und Verwandten ist. Genauer von Taiwan Chinesen und Japanern aus der Präfektur Saitama nahe Tokio abstammt, was eine entzückende Mischung ergab. Sie arbeitet auch im Showbiz, hauptsächlich als sexy- freche Entertainerin, die toll tanzen und singen kann. Schauspielerische Talente hat sie ebenfalls, ist eine Mandelaugen Schönheit mit toller Figur, sehr sympathisch, nett und clever.

Derzeit besucht sie Freunde in der Londoner Chinatown, wo viele Asiaten gerne Geschäfte machen und leben. Natürlich hat sie eine(n) Agentur / Manager in Tokio, aber da sie derzeit privat hier ist und Charlie schon vor rund zwei Jahren irgendwie kennenlernte, sie sich anfreundeten, hatte ich sie letzte Nacht einfach darauf angesprochen, ob sie nicht Lust hätte mal im GC aufzutreten. Ich bin gewiss kein Fan von diesen typisch japanischen K Pop Girlie Groups, die in Nippon so beliebt sind und unzählige Männer zum träumen bringen.

Nichts gegen die hart und diszipliniert in dieser Branche dort arbeitenden Girls, Männer und Frauen. Aber das ist doch eine sehr andere Art von Unterhaltung, die in Mais Heimat praktiziert wird und entspricht so gar nicht meinem Geschmack. Außerdem geht es bei den allermeisten Girlie Groups in Wahrheit kaum um echte Kunst in Art von Gesang und Tanz usw.; egal wie hart sie auch arbeiten und trainieren…, im Grunde geht es dabei nur um eines: außergewöhnlich sexy- hübsche Girls, tanzend und singend in bevorzugt auch sexy Kostümen, sollen vor allem Männer verrückt machen und zum kauf unzähliger, sinnloser Fan Artikel verleiten, was in Japan ein Multimilliarden Business ist.

Dementsprechend sind die künstlerischen Qualitäten dieser Mädchen- Idol- Gruppen oft kaum der Rede wert. Werden von den Girls auch nicht wirklich erwartet. Sie sollen jung, fit, gesund, sehr hübsch und möglichst ungeniert und ungehemmt sein. Mai ist da eine der seltenen Ausnahmeerscheinungen, wirklich sehr talentiert und auch ungewöhnlich clever genug, um das Business gut zu durchschauen. Sie hat Ausstrahlung, Klasse und Niveau, sowie wirklich eine natürliche Schönheit, auch ohne sich großartig stylen und schminken zu müssen. So clever und fähig, dass sie sogar mal die Leiterin eine Idol Group von vielen Nachwuchs- Girlies war.

Nach dem Gespräch mit Lady Christine, Sir Archie, Charlie und mir, shooteten wir ein bisschen; dann führte Charlie Mai herum und zeigte ihr alles. Ich shootete mit Irina weiter, die mal wieder so fantastisch posierte, dass es selbst mich beeindruckte. Und danach folgte auch noch die Fortsetzung des kürzlich unterbrochenen Shootings mit Cleo, was diese doch so gerne wollte. Als Fortsetzung natürlich in genau dem gleichen, weich gezeichnet- verschwommenem Stil. Sowohl Indoor wie bei dem unverändert tagsüber meist schön sonnigem, bis zu 23° Wetter auch Outdoor. Die gesamten Galerien von ihr und den vielen anderen Schönheiten, können wie üblich hier angeschaut werden: Cleo Shooting>>>

Danach brauchte ich erstmal eine Siesta plus Nickerchen, denn an einem Freitagabend wollten die jungen Frauen natürlich auch noch ausgehen und ich ahnte bereits, dass es wahrscheinlich wieder eine lange Nacht werden dürfte… *schnarch*

»Aufwachen du Schnarchnase!« Weckte mich Charlie lieb und da sie auch noch nicht hergerichtet war, schnappte ich mir die Schöne und zerrte sie zu gar schröcklichen Folterungen ins Bett. Kichernd, lachend und sehr verspielt, wie meistens, schmusten wir ausgiebig und liebten uns wunderschön. Noch kurz danach ausruhen, dann gingen wir duschen und machten uns langsam fertig. Wie fast immer stylte sie sich geschmackvoll sexy- Feminin, wofür sie ein ausgezeichnetes Händchen hat. Die Engländerin hat wirklich viel Geschmack in der Zusammenstellung eines weiblichen Outfits und sieht stets bezaubernd aus. Manchmal ein bisschen mehr Ladylike, manchmal mehr sexy- frech oder auch schlicht ganz bequem Casual Style, aber immer mit Geschmack und einer gewissen Eleganz.

Für spezielle Aufnahmen als Model, stylt sie sich oder wird gestylt, auch in verrückteren Outfits oder Glamour Vamp Art usw.; aber privat bevorzugt sie definitiv den bezaubernd geschmackvollen, femininen Stil, der auch am besten zu ihr passt.

»Hmm… schaust mal wieder zum anknabbern aus!« Fletschte ich die Zähne.

»Du hast genug geknabbert! Bleib bloß weg und zerstöre mir nicht wieder meine Aufmachung haha!« Lachte sie fraulich zufrieden und küsste mich kurz.

Irina und Cleo, die uns ohne ihren Vater diese Nacht beim ausgehen begleiten wollte, waren ebenfalls so gut wie fertig; trotzdem blieb mir noch genug Zeit, vor der Abfahrt eine zu rauchen. Der Chauffeur brachte uns mit einem Maybach zum sehr guten, orientalischen Restaurant The Palomar>>>, 34 Rupert St.; wenn man nicht von vornherein auf ein bestimmtes Gericht festgelegt ist, empfiehlt es sich Speisen nach Empfehlung der Köche zu nehmen, statt a la Card zu bestellen. Sehr freundliches, kompetentes Personal umsorgt dich ganz nach Wunsch, in bester, orientalischer Gastfreundschaft- Tradition mit sehr schmackhaften und qualitativ hochwertigen Speisen. Das Ambiente ist hübsch und gemütlich, die Preise sind angemessenes, Londoner Niveau und wir fühlten uns dort sehr wohl.

Als Einzelperson, Paar oder drei Leute, ist das Vergnügen an der Theke zu sitzen, zu speisen und in direktem Kontakt mit dem Personal dahinter zu sein, auch sehr reizvoll. Aber wir trafen dort einige Freunde von Charlie und verteilten uns daher um Tische im gemütlichen Restaurant; die kleine Terrasse war leider bereits zu voll besetzt, als das wir dort noch Platz gefunden hätten. Schade nur, dass sie selbst am Wochenende Abends nur von 1730 bis 23 Uhr geöffnet haben; unter der Woche bis 22 Uhr und Sonntags sogar nur bis 21 Uhr. Ansonsten verdienen sie ihre hohe 4,6 Google Durchschnitt Bewertung definitiv zu recht.

Von dort aus spazierten wir kaum 200 m zur Cocktailbar- LSQ Rooftop Leicester Square>>>, die oben auf der 9. Etage des Indigo Hotel liegt. Die Aussicht auf das nächtliche, beleuchtete London ist toll, das Ambiente elegant und das Personal freundlich kompetent. Dennoch werden sie bei Google im Schnitt zu recht nur unter 4 Sterne bewertet und es wird schnell klar weshalb. Die Preise sind heftig, die Cocktails gut zubereitet aber klein und die Speisen dort kann man wohl völlig vergessen; dazu genügte mir schon ein Blick auf Gerichte, welche andere Leute bestellt hatten. Dennoch ein netter Treffpunkt um mal einen Cocktail zu nehmen und die Aussicht auf die Umgebung zu sehen…, aber das wars dann auch schon.

Im relativ kleinen, aber guten, gemütlichen Kadie’s Club>>>, 9 Swallow St, hatten wir dann noch gut Spaß mit Live Musik und interessantem Publikum. Der Nachtclub hat nur Freitag und Samstag von 22 bis 03 Uhr geöffnet und macht Spaß. Typischerweise war mir zwar mal wieder die Musik zu laut, so dass man sich nicht so gut unterhalten kann, aber das ist nach meinem Geschmack in nahezu allen Clubs der Fall.

Den jungen Frauen gefiel es natürlich sehr; dort trafen wir auch Nelli und weitere Freunde oder Bekannte von Charlie. Wir hatten Spaß, wobei ich allerdings auch fand, dass vor allem die Gäste viel zu leichtsinnig die Corona Vorsichtsmaßnahmen missachteten. Auch eine zweifache Impfung, wie wir sie und viele Engländer haben, macht einen nicht immun. Viele glauben aber leider, wenn sie zweifach geimpft sind könne ihnen Corona gar nichts mehr und somit könnten sie genauso leben wie vor Corona.

Das ist jedoch nicht der Fall. Die Impfungen schützen nur zu 60 bis 90% und auch nur meist vor schweren Krankheitsverläufen. Ansonsten kann man Covid auch als zweifach geimpfter erwischen, weiterverbreiten oder trotzdem daran erkranken. Auch wenn es dann keine schwere, potenziell nicht mehr tödliche Infektion ist, so ist es trotzdem nicht angenehm. Wollte man besonders klug und vorsichtig sein, wenn das nach 18 Monaten nicht allen zum Halse raus hinge, müsste man eigentlich weiterhin jede Menschenansammlung und insbesondere Innenräume mit feiernden Menschen wie hier, unbedingt weiterhin vermeiden. Aber zumindest sollte man sich weiterhin oft die Hände desinfizieren, wenigstens ein bisschen vorsichtig sein und nach Möglichkeit auch weiterhin FFP2 Masken tragen.

Das Personal trug meist Masken und ich sah sie auch oft die Desinfektionsmittel benutzen; nahezu alle Gäste im Club ignorierten die Desinfektionsmittel Spender aber fast vollständig und trugen auch keinerlei Masken. Stattdessen wurde sich umarmt, abgeknutscht, alles berührt und gefeiert, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich kanns ja verstehen, auch mir hängt Corona längst total zum Hals raus, aber meine Güte, was ist denn so schlimm daran, sich z. B. zumindest regelmäßig die Hände, mit den kostenlosen Mitteln zu desinfizieren und nicht jedem den eigenen Atem ins Gesicht zu pusten? Nicht vergessen: Covid verbreitet sich hauptsächlich über Aerosole, also über den Atem! Gar nichts ist schlimm daran! Und könnte man dazu nicht auch die Musik leiser stellen, damit sich die Leute nicht aus der Nähe sozusagen anschreien müssen? Natürlich könnte man das und es würde dem Spaß im Club auch nicht weiter schaden! *seufz*

Da war z. B. eine sexy- hübsche Model Freundin von Charlie, die mir häufig sehr eng auf die Pelle rückte, weil sie sich offensichtlich gerne ausführlicher mit einem Profi Fotografen und Liebhaber ihrer Freundin Charlie unterhalten hätte. Eine ziemlich frech- aufgedrehte, aber auch sympathische, schöne, junge Frau und zudem auch noch Model, mit der ich genauso gerne schwätzte. Doch da ich sie nicht kannte, also nicht mal wusste ob sie doppelt geimpft ist und wie sie sonst so lebt, dabei jedoch häufig ihren Atem im Gesicht spürte, fühlte ich mich dabei nicht so ganz wohl. Die Vernunft im Hinterkopf mahnte mich, dass dies nicht wirklich klug war. Scheißverfluchtes Mistvirus! Pardon.

Dank meinem Siesta Nickerchen vorhin hielt ich gut durch, aber als wir gegen 0245 Uhr zurück und in die Betten kamen, war ich doch froh darüber. Charlie mit leichtem Schwips mal wieder besonderst süß, kicherte ich solle mich morgen, also heute, doch mal mit Nelli befassen; die habe ihr im Club nicht so recht gefallen; so als ob die junge Schauspielerin irgendwas bedrücken würde.

»Meinst du? Ist mir gar nicht so aufgefallen…« murmelte ich schon fast beim einschlafen und die Schöne in meinen Armen sanft streichelnd.

»Doch ich bin mir ziemlich sicher; irgendwas war mit ihr.«

»Gut wenn du meinst, rufe ich sie morgen mal an.«

»Fahr besser direkt hin und sprich persönlich mit ihr. Bedenke: du bist ein wichtiger, besonderer Mensch in ihrem jungen Leben, dem sie vertraut und dich bestimmt auch ein bisschen bewundert. Ich glaube sie hängt mehr an dir oder… hihi…, du bedeutest ihr mehr, als sie zugeben will…« hielt sie mich, scheinbar noch gar nicht müde, weiter wach, obwohl mir ständig die Augen zufielen. Aber dann schlummerte Charlie sogar noch vor mir hinüber ins Reich der Träume. *schmunzel*

 







Samstag

*brrr* Als ich kurz nach 06 Uhr aufwachte und mal dringend auf Toilette musste, den Kopf zum Fenster hinaus steckte um nach dem Wetter zu schauen, hatten wir ziemlich frische kaum 12° mit Nordostwind. Ein kurzer Blick auf die Vorhersage zeigte, dass es im Tagesverlauf kaum 20° werden sollten, mit immer mehr Wolken. Na egal, schnell wieder ins warme Bettchen zu Charlie kriechen und schon pennte ich wieder ein.

Etwas nach 10 Uhr wurden wir langsam wach, schmusten verspielt noch ein bisschen, machten uns dann fertig und gingen hungrig zum Frühstück. Irina wollte noch nicht aufstehen und schlummerte weiter; die anderen Hausgäste hatten längst gefrühstückt und so futterten wir beide alleine. Statt im eleganten Frühstücksraum, gingen ich / wir dazu absichtlich in die Kellerküche der Bediensteten, denn das wollte ich mir mal näher anschauen.

Diese Räume stammen noch aus der Zeit, als Hausangestellte bei der Aristokratie in eher einfachen Verhältnissen leben und arbeiten mussten. Natürlich wurde da in den Jahren seither auch viel renoviert und modernisiert; aber es gibt immer noch alte, grobe Holztische und z. B. massive Herde aus früheren Zeiten. Ein bisschen überrascht und aufgeregt dadurch, dass wir das Personal sozusagen in ihrem Reich überfielen, versorgte uns die Küchen Mamsell mit einem üppigen ‚German Breakfest’ speziell für mich und plauderten wir munter.

Ich wollte vor allem wissen, ob sie mit ihren Arbeitsverhältnissen zufrieden sind, Verbesserungsvorschläge haben, ob was fehlt das sie sich wünschen usw. Doch nicht nur die Mamsell und Köchin, auch andere vom Personal meinten, dass sie die Teils bewusst altmodisch belassene Einrichtung genau so lieben, wie es ist; daran gar nichts ändern oder es durch moderne Einrichtungen ersetzt haben wollten.

»Das ist so herrlich originell Sir Steve; ich koche sehr gerne mit den alten Geräten; der moderne Induktionskram für nen Herd…, was soll ich damit?« Plapperte die sympathische Frau von ca. um die 50, die für eine Köchin erstaunlich schlank war. Natürlich amüsierte ich mich ziemlich über das ‚Sir’ Steve, aber sie blieb stur bei dieser respektvollen Anrede. *schmunzel*

Na gut unter Energieeffizienz Gesichtspunkten war das zwar nachteilig, aber wenn sie es sich selbst so wünschen und aus dieser, zumindest in Teilen halt etwas altmodischen Küche so köstliche Speisen hervor bringen, dann sollen sie es halt so haben, wie sie es sich wünschen. Charlie erinnerte mich an Nelli und was sie beim einschlafen noch über sie gesagt hatte.

»Hast du denn nicht mit ihr darüber gesprochen?« Hakte ich nach.

»Nein das passte in dem Club einfach nicht; außerdem mögen wir uns zwar, aber ich bin doch noch eher eine Fremde für sie. Du bist der richtige Ansprechpartner.«

»Na wenn du meinst, dann fahren wir halt hin; ruf sie mal an, damit wir wissen, ob sie überhaupt daheim ist.«

»Nein Steve, lass uns einfach bei ihr vorbei fahren; du schaust ob sie dort ist und wenn ja, redest du mit ihr; geht essen oder so; ich fahre dann weiter und kümmere mich um meinen Privatkram. Wenn du überraschend bei ihr auftauchst, freut sie das bestimmt.« Meinte die Schöne clever überlegt.

»Ok, OK Chefin, ganz wie sie anordnen…« schmunzelte ich und bestellte schon mal einen Wagen vom Fahrdienst.

»Hihi… ich glaube kaum, dass du als mein Assistent gut klar kommen würdest.«

»Freches…, aber kluges Biest…« küsste ich sie, durchaus erfreut über ihre Cleverness. »…und du hast wirklich keine Ahnung, was mit ihr sein könnte?«

»Nö gar nicht; aber irgendwas stimmt nicht so ganz, das spürte ich deutlich.«

Charlie richtete sich in verblüffend kurzer Zeit superschick her und ich mich staunend ganz locker in Casual Style, schmunzelte: »Nanu was hast du denn noch vor? Wen willst du verführen?«

»Keine Sorge haha; aber ich will einen PR Manager eines Modehauses zum Cafe treffen und ihm eine größere Kollektion toller Klamotten abschwatzen, damit wir damit Pics für ihn und meinen Mode Blog schießen können; solche Mode Typen beeindruckt Frau am besten, indem sie sich modisch toll stylt hihi.«

»Verdammt du bist einfach zu clever höhö!« Lachte ich darüber und würde darauf wetten, dass Charlie dieses Ziel auch erreicht. Normalerweise überlassen solche Leute und Firmen den Models eigentlich keine Klamotten; die werden nur für beauftragte Shootings zur Verfügung gestellt, wobei der das organisierende Fotograf die Verantwortung dafür hat, dass die ganze, meist ziemlich teure Fashion auch zurück kommt. Was Charlie jetzt vorhatte, ist normalerweise eher die seltene Ausnahme. Während der Corona Zeit wurde das öfters mal gemacht, da man größere Teams für professionelle Shootings ja nicht mehr so einfach versammeln konnten. Aber das ist ja gerade in England, wo schnell viele durchgeimpft wurden, nicht mehr aktuell.

»Bin ich haha! Haaaalt… bleib weg, du zerstört mir nur das Styling!« Wehrte sie lachend meine Zärtlichkeiten ab und wir gingen runter. Irina war inzwischen auch wach und hatte einen kleinen Happen gegessen. In die City wollte sie heute aber nicht mitkommen. Am Vormittag war eine russische Gastfamilie angekommen und mit diesen Landsleuten wollte sie gerne ein bisschen Zeit verbringen. Sie ist ja das erste mal überhaupt im westlichen Ausland und freute sich bestimmt auf heimatliche Laute.

Vom Fahrdienst bekamen wir einen tollen Mercedes-Benz Maybach S 650 zugeteilt und aus irgendeinem Grund entschloss ich mich spontan, heute mal selbst zu fahren. An einem Samstag sollte der berüchtigte, Londoner Verkehr doch nicht so schlimm sein, hoffte ich.

Dieses ständige als ‚Mr. Wichtig’ chauffiert werden, ging mir auch ein bisschen auf die Nerven. Charlie hat zwar einen Führerschein aber kaum Übung im fahren; wie viele Großstädter in London, bevorzugt sie es mit Taxen, Bussen und der ‚Tube’ U- Bahn in der 9 Mio. Metropole unterwegs zu sein. Also mal schauen, wie ich auf einem rechten Fahrersitz im Linksverkehr zurecht komme.

Nun es ist natürlich sehr gewöhnungsbedürftig rechts zu sitzen, aber das Fahren an sich ist ja das Gleiche. Mit Konzentration darauf, mich z. B. beim abbiegen auch stets wieder links einzuordnen und nicht rechts wie gewohnt, ging es in diesem super- Luxus Schlitten dann sogar besser als gedacht. Inklusive des kleinen Umweges, um Charlie in Chelsea abzusetzen, brauchte ich gerade mal exakt 51 Minuten zu Nelli; der professionelle Chauffeur brauchte für diese Strecke kürzlich, über eine Stunde; aber das war natürlich auch ein Werktag mit viel mehr Verkehr.

Bei Nelli angekommen, kurvte ich in einen sicheren, bewachten Parkplatz, den es ganz Nahe bei ihr zum Glück gibt; sonst hätte ich doch einen Fahrer gewählt, denn so eine teure Kiste parkt man nicht einfach irgendwo am Straßenrand und lässt sie alleine. Ich klingelte und hörte eine Stimme »komm rein, ist offen…«, aber nicht Nellis Stimme; das musste eine ihrer WG Genossinnen sein.

Also ging ich rein… und dankte im stillen dafür, dass Charlie mich sozusagen hergeschickt hatte. Durch die halb geöffnete Tür zum Badezimmer, durfte ich mich nämlich den Anblick einer nackigen Schönen erfreuen, die jedoch leider ein Badetuch so über die Schulter gelegt hatte, dass ihre fraglos entzückenden Reize größtenteils verborgen wurden. Dennoch war unzweifelhaft zu erkennen, dass sie eine schlanke Top Figur von Model Format hat und ich erkannte Karoline; diejenige welche die Wohnung angemietet hatte, die anderen drei jungen Frauen bei sich wohnen lässt und nachts als Showgirl / Tänzerin jobbt. Nur einmal hatte ich sie bisher kurz gesehen und ein paar Worte gewechselt, doch ihre rassige Schönheit war unverkennbar.

»Aaahhh Steve… lächelte sie erstaunt und überrascht, ansonsten aber voll cool ungeniert und schloss noch nicht mal die Badezimmertüre.« Nur ihre sicherlich entzückende Vorderseite hielt sie hinter dem Badetuch versteckt. *schmunzel*

»Hallo Karo… herzlichen Dank das ich reinkommen und dich so sehen durfte!« Grinste ich männlich sehr breit und verschlang sozusagen ihre Erscheinung mit den Augen.

»Als ob gerade du nicht dauernd noch viel mehr schöne Weiblichkeit zu sehen bekommen würdest?!« Schmunzelte sie darüber. Als Showgirl und Tänzerin ist sie es ja fraglos gewohnt, kaum und sehr sexy bekleidet angeglotzt zu werden. Doch trotz ihres ‚voll Cool’ ungenierten Verhaltens…, wer genau hinschaute bemerkte doch, dass sie die Situation ein bisschen ‚kribbelnd’ fand. Schließlich hatten wir bisher kaum 10 Worte miteinander gewechselt, als sie auf dem Sprung schon am gehen war, kennen uns also überhaupt nicht und jetzt, hier machte sie nicht ihren Job, sondern war ganz privat Zuhause.

»Richtig…, aber erzähl mir nicht, dass du nicht genau wüsstest wie schön du bist und was für eine Top Figur du hast. Warst du eigentlich schon als Model unterwegs? Ich würde sehr gerne mal mit dir shooten.« Lächelte ich möglichst vertrauen erweckend.

»Habe ich schon…; wenn du so gut bist, wie es heißt, hätte ich nichts dagegen. Du willst Nelli besuchen oder? Sie ist gerade einkaufen, müsste aber… hm bald zurück sein.«

»Ja ich wollte zu Nelli; darf ich hier warten und dir weiter zuschauen…« grinste ich vergnügt.

»Was für ein Gauner! Geh in die Küche und koch Cafe, ich komme gleich.« Schmunzelte sie fraulich darüber und das machte ich. Die WG hat einen kleinen Cafe- Vollautomaten in der Küche, also brauchte ich nur zu schauen, ob genügend Bohnen und Wasser drin waren; dem war so; zwei Tassen in den Schränken suchen und den entsprechenden Knopf drücken… schon duftete es verlockend nach frischem Cafe. Zucker und Süßstoff standen unübersehbar auf dem kleinen Küchentisch und die Milch befand sich logischerweise im Kühlschrank.

»Zucker, Milch, Süßstoff?« Rief ich fragend in Richtung ihres Zimmers.

»Ein Süßstoff (Tablette) und einen ganz kleinen Schuss Milch.« Rief sie zurück. Ich nahm zwei Süßstoff und etwas mehr Milch, nahm die schnell durchgelaufenen Tassen und ging damit zu ihr, insgeheim in der Hoffnung so noch etwas mehr von der schönen Karo zu sehen. *grins*

Sie war bereits in eine schwarze, sexy Netzstrumpfhose geschlüpft und hockte mit angezogenen Beinen auf einem Sessel; oben rum noch nackig, doch ihr Busen war hinter den Knien verborgen. Schade, mist verfluchter! Höhö. Sie dankte amüsiert für die Tasse Cafe und blinzelte: »Sagte ich nicht, du sollst in der Küche warten?«

»Ops… ist das nicht die Küche? Schmeißt du mich raus?«

»Ahahaha… was für ein unmöglicher, frecher Kerl!«

»Korrigiere Karo: ich bin durchaus möglich… und wie könnte sich ein Mann die Chance entgehen lassen, eine so schöne Frau wie dich möglichst unbekleidet sehen zu können?!«

»Un-mög-lich!« Betonte sie jede Silbe nachdrücklich, bemühte sich aber nicht wirklich ihre Reize noch vor mir zu verbergen. Wir plauderten locker Small Talk mit scherzhaften, frechen Bemerkungen, vor allem von meiner Seite aus, aber sie konterte schlagfertig gut. Aber auch ernsthaft übers shooten; sie hat als Model, meist sexy bis Fine Art Soft Akt auch schon Erfahrung und so schlug ich vor, dass wir doch gleich ein bisschen shooten könnten, bis Nelli zurück kommt. Passenderweise eine schnelle Kleinserie über genau die Situation, welche durch mein überraschendes auftauchen entstanden war.

Erfreulicherweise fand sie das eine amüsante Idee und wir wurden uns schnell einig; eine wirklich schöne, rassige Frau mit Top Figur und über 170 cm groß. Sie könnte tatsächlich Erfolg als Model haben, schien daran aber nicht wirklich besonders interessiert zu sein, was mich leicht verwunderte. Immerhin jobbt sie doch ohnehin bereits als Showgirl und sexy Tänzerin. Frauen mit solchen Jobs nutzen gewöhnlich jede Chance zum ungenierten Geld verdienen.

Dabei meinte ich noch nicht mal unbedingt als Akt Model; nein mit ihrer Schönheit, Größe und Top Figur, hätte sie eindeutig auch als Fashion Model gute Chancen. Umso mehr wenn ihr Leute wie Charlie und ich ein bisschen helfen würden. Aber Ok das ist schließlich ihre Sache und muss sie selbst wissen, was sie will. Karo ist ja eine erwachsene Frau, eindeutig auch nicht doof und wie ich fand auch ziemlich sympathisch. *smile*

Wir schossen also ein paar Fotos für eine Kleinserie und sie posierte auch richtig gut. Dann kam Nelli zurück, schaute überrascht und wir halfen ihr geschwind mit all den eingekauften Sachen, hauptsächlich Lebensmitteln für diese junge Frauen WG; von den anderen beiden Mitbewohnerinnen hatte ich bisher überhaupt nichts gesehen, wusste nur von Nellis Erzählungen, dass sie zu viert in der großen, schönen Altbauwohnung leben.

»So eine Überraschung Steve?! Hätte ich geahnt das du kommst, hättest du mir beim Transport helfen können.« Schaute Nelli verwundert.

»Hab Charlie zu einem Termin in der Stadt abgesetzt und dachte, ich komme mal überraschend zu besuch vorbei.« Lächelte ich und beobachtete die schöne, junge Schauspielerin dabei genau. Stimmt Charlie hatte recht; irgendwas schien sie zu bedrücken. Zu dritt tranken wir noch einen Cafe in der Küche und ich rauchte am Fenster eine Kippe. Dann musste Karo los und war ich mit Nelli alleine.

»Warum hast du vorher nicht angerufen?« Schaute sie mich forschend an.

»Weil ich dich tatsächlich überraschen wollte.«

»Einfach so, zum Spaß?« Schien sie mir nicht recht zu glauben.

»Warum nicht? Aber eigentlich hatte ich schon einen Hintergedanken.«

»Ach ja? Welchen denn?«

»Nun uns war letzte Nacht in dem Night Club aufgefallen…, na ja, dass du irgendwie ein bisschen bedrückt gewirkt hast; nicht ganz so wie sonst?«

»Und da kommt du her um nach mir zu schauen?« Schaute sie… irgendwie komisch. Nicht erfreut, nicht verärgert, nicht mal wirklich erstaunt oder so, sondern wie das sprichwörtliche, ewige Rätsel Frau, dass wir Männer niemals wirklich ganz verstehen können. Nelli trug enge Jenas und ein blaues Polo- Langarmshirt, offenbar sogar noch mit Push Up BH darunter, wodurch ihre Wespen Taille Top Figur noch mehr betont wurde.

Das schöne Gesicht offenbar völlig ungeschminkt natürlich, umrahmt von den blond gefärbten Haaren, aus denen ihre farblich schwer zu definierenden Augen auch irgendwie komisch guckten. Hat sie eine mehr blau- graue oder grau- grünliche Augenfarbe? Echt schwer zu sagen bei Nelli. Ich glaube insgeheim ist sie etwas Fehlsichtig und hat vielleicht auch eine Brille versteckt, trägt jedoch wechselnd unterschiedlich gefärbte Kontaktlinsen, um das zu kaschieren. Manchmal dachte ich schon, dass ihre Augen eher braun sind, dann wieder mehr blau, doch heute schienen sie ein Spur grün zu glänzen. Vielleicht sollte ich se einfach mal fragen? *schmunzel*

»Könnte man so sagen Nelli… ich hoffe, dass stört dich nicht?«

Sie antwortete nicht, nahm sich stattdessen eine von meinen Kippen, zündete sie an und ging zum Fenster. Eigentlich raucht sie nicht; nur ganz, ganz selten sah ich sie mal mit einer Kippe. Ich zündete mir auch eine an und stelle mich neben sie ans Fenster, wo wir sozusagen wortreich schwiegen. Scheinbar war sie sich nicht darüber im klaren, ob sie mit mir überhaupt darüber sprechen wollte, was auch immer sie beschäftigte oder bedrückte. Nun gemeinsam zu schweigen, kann manchmal auch ganz nützlich sein, wenn man sich ansonsten mag; also wartete ich einfach ab, ob sie darauf einging oder ablenkend über etwas Anderes weiter plauderte… oder mir womöglich sogar zu verstehen gab, ich solle doch bitte gehen und sie alleine lassen.

 

Member Only Text>>>

 

»Ja kenne ich; na komm dann lass uns in die Stadt fahren und nachher mit Charlie zum Mittagessen treffen, damit du auf andere Gedanken kommst, ein bisschen abgelenkt bist.«

»Ach danke Steve…, aber du, ich würde lieber ein bisschen alleine sein und darüber nachdenken wie dämlich ich war, mich mit so einem Arsch einzulassen.«

»Wie du möchtest Nelli; aber nimms nicht so tragisch. So was passiert doch immer wieder mal, insbesondere wenn wir jung sind. Auch ich habe als junger Bursche so manchen Mist gebaut, auf den ich gewiss nicht stolz bin.« Lächelte ich.

»Sogar du? Bei dir kann ich mir das kaum vorstellen.« Guckte sie mich leicht erstaunt an… und küsste mich lieb.

»Weil du mich nicht als jungen Mann gekannt hast; aber glaube mir, als Teenager und meist so bis etwa Anfang 20, machen wir alle viele Dämlichkeiten; das ist völlig normal, gehört sozusagen zum erwachsen werden mit dazu.«

»Wenn du es sagst, wird es wohl stimmen. Lass mich jetzt bitte einfach alleine ja?!«

»Ok wie du möchtest.« Stand ich also auf, verabschiedeten wir uns kurz und ging ich.

Über WhatsApp erfuhr ich, dass Charlie noch beschäftigt war. Also wollte ich mich ein bisschen umschauen und besuchte die nicht weit entfernte The Photographers' Gallery>>>, 16-18 Ramillies St; eine Kunstgallerie die sich speziell mit Fotografie beschäftigt, in schönen Ausstellungsräumen und mit vielen Exponaten, Buch Shop usw. Das war für mich natürlich recht interessant und so ging ich hinein. Sie haben von 10 bis 18 Uhr geöffnet und anscheinend kommt man am Vormittag sogar kostenlos hinein; jedenfalls verlangte niemand Eintritt von mir.

Im Shop mit viel Fotoausrüstung, alten Kameras, Büchern über Fotografie, CDs und DVDs, entdeckte ich rein zufällig eine Film DVD, die dort eigentlich gar nicht dazu passte. Aber was für ein Zufall, mit einem Kinofilm im dem Sophie eine wichtige Rolle spielte. Aus purer Neugierde kaufte ich das und schaute es mir am Laptop im Auto gleich an. Der Film spielt in den späten 1930er und 1940er Jahren; Sophie spielt darin eine kluge Wissenschaftlerin und sozusagen sehr brave, anständige Frau. Den Film an sich fand ich eigentlich nicht besonders gut gemacht, mit eher schlechtem Drehbuch und ungeschickter, chaotischer, unzusammenhängender Regie. Aber wie Sophie ihre Rolle spielte… WOW!

Was für ein fantastisches Schauspieltalent! Selbst in einem so… sagen wir mal mittelmäßig gemachten Film, strahlt sie eine unglaubliche gut gemachte Präsenz aus und machte das beste daraus, was ich seit langem an schauspielerischer Leistung gesehen habe. Ich schaue zwar ziemlich selten Filme und bin gewiss auch kein Fachmann für schauspielerisches Talent, besitze jedoch ein sehr gutes, meist zutreffendes Urteil darüber, ob jemand so etwas gut oder nicht so gut macht.

Wie Sophie selbst unbedeutende, nebensächliche Kleinigkeiten, die für diesen Film eigentlich kaum wichtig sind, schlichtweg genial ausspielte und so viel mehr aus ihrer Rolle heraus holte als vom Regisseur geplant oder beabsichtigt war…, also das war wirklich fantastisch. Obwohl es ja nur ein Film war, also kein persönliches, reales zusammentreffen, zieht sie mit dieser Schauspielkunst den Zuschauer unwillkürlich in ihren Bann; sie dominiert mit kaum zu beschreibender Präsenz und ließ die anderen, eigentlich auch richtig guten Schauspieler neben sich ziemlich blass aussehen.

Obwohl auch ihre Rolle eher etwas blöde und unglaubwürdig angelegt war, holte sie unglaublich viel heraus. Unwillkürlich fieberst du mit der von ihr dargestellten Rolle mit. Ebenso fantastisch wie sie mit ihren Gesichtsmuskeln, Gesichtsausdrücken, simplen Kopfbewegungen und Körpersprache, unglaublich gut und passend in jeder Situation Gefühle und alles so auszudrücken vermag, dass man als Zuschauer total fasziniert ist und ihr ihre Rolle völlig glaubt. Was für ein außergewöhnliches Schauspieltalent! Einfach faszinierend. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig, als sie dafür zu bewundern. Ich war wirklich schwer beeindruckt von Sophie und fand es noch faszinierender, weil ich sie ja inzwischen persönlich kennenlernen durfte und wusste, wie sie in real wirklich ist.

Charlie rief an und bat mich sie und die von ihr gewissermaßen losgeeisten Klamotten abzuholen. Wie ich schon erwartet hatte, war es ihr gelungen dem Mode Typen gleich mehrere, elegante Kollektionen aus der Nase zu ziehen. So viel das selbst der große Kofferaum des Maybach nicht ausreichte und wir auch noch den Fond ziemlich voll laden mussten. *schmunzel*

Dann entschieden wir uns nach Chinatown zum Mittagessen zu fahren und lecker, leicht gesund asiatisch zu speisen. Eher zufällig wählten wir das recht gute, hübsche Dim Sum Restaurant Ping Pong Soho>>>, 45 Great Marlborough St, Carnaby, unter all den vielen Imbisstuben und Restaurants aus. Etwas Besonderes war es nicht, aber gut und lecker auf etwa knapp über 4 Google Sterne Niveau. Das Personal war sehr freundlich, lustig und humorvoll, die Preise sind angemessen und wir fühlten uns wohl.

Natürlich sprachen wir ausführlich über das was sie den Vormittag über gemacht hatte, was ich über Nelli erfahren habe und was mit dieser los ist. Sowie auch über Sophies Schauspieltalent und diesen komischen Film. Die Sache mit Nelli überraschte sie nicht wirklich, hatte sie so was Ähnliches mit weiblichem Instinkt doch schon erahnt. Den Film wollte sie unbedingt auch anschauen und wieder mal verblüffte sie mich ein bisschen, mit ihrem klugen mitdenken und ebensolchen Kommentaren.

»Siehste ich hatte recht hihi.« Stichelte sie süß- frech.

»Ja hattest du, mein Schlauköpfchen« Schmunzelte ich darüber und wir küssten uns verspielt anscheinend so schön, dass die lustige, chinesische Bedienung amüsant Beifall klatschte und lächelte: »Ach Liebe, so schön!« Wir lachten mit ihr und beim zahlen gab ich ordentlich Trinkgeld, weil der Service so sympathisch war.

Dann fuhren wir zu ihrer schönen, geschmackvoll eingerichteten Stadtwohnung, um mal nach dem Rechten zu schauen; sie ist ja schon seit Monaten auf der Welt unterwegs, jetzt mit mir und im Herrenhaus außerhalb von London. Die meiste Zeit verbringen wir dort, obwohl es eigentlich auch praktisch wäre, in ihrer Bude in der Stadt zu wohnen. Aber das GC Herrenhaus ist halt was Besonderes mit sehr schöner Umgebung und ihre hübsche Wohnung ist letztlich halt doch nur eine Stadtwohnung mit typischem Stadt- Radau drum herum. Allein die von uns belegte Suite ist größer als Charlies Wohnung. *smile*

Sie suchte sich ein paar Parfüme und Privatsachen aus ihrem Vorrat aus, die sie mitnehmen wollte; ansonsten machten wir nicht viel in der Wohnung. Wie die meisten Models, die ja oft viel reisen müssen und lange nicht Daheim sein können, hat sie jemand der Blumen gießt und sich um die Bude kümmert. Der Kühlschrank ist natürlich leer und auch sonst alles außer Betrieb. Kurz schauten wir noch bei der lieben, älteren Nachbarin vorbei, die sich um Charlies Wohnung kümmert, damit sie ihr danken und ein Geschenk dalassen konnte. Aus ‚kurz’ wurde dann aber doch nichts, denn die reizende Lady um die 50 lies uns typischerweise nicht gehen, bevor wir Cafe und selbstgebackenen Kuchen mit ihr genommen und geplaudert hatten.

Dann fuhren wir zurück zum Haus um erstmal den ganzen Kram, vor allem die vielen Klamotten auszuladen; Cleo kam angelaufen und half gerne mit; Irina war irgendwo mit ihren russischen Landsleuten unterwegs. Wir drei machten dann einen Spaziergang durch die schöne Umgebung, bei immerhin noch sonnigen 21°. Charlie hatte die Pics von Cleos Shooting natürlich auch gesehen und lobte sie für ihren entzückend frischen Liebreiz in süß- frechen Posen. Wie so viele weibliche Wesen, hat auch Cleo ein natürliches Talent dafür, sozusagen instinktiv liebreizend gut zu posieren und hatte das ziemlich gut gemacht, ohne das ich sie viel dirigieren musste.

Schließlich packten Charlie und ich ein paar Sachen zusammen, gerade genug für eine Übernachtung und fuhren zu ihrer Familie aufs Land. Schon Monate war sie dort nicht mehr zu besuch, weshalb sie jetzt endlich mal wieder hin wollte… und ich agierte halt als Fahrer und Begleiter. *schmunzel* Nein ihre Mutter war selbst mal Model und Musiklehrerin, was ihre eigentliche Leidenschaft ist. Auch der Vater ist ein lockerer, tolerante und intellektueller Typ, ebenso Charlies ältere Schwester und so werden sie kein Problem damit haben, wenn ihre schöne, junge, aber kluge und erwachsene Tochter, einen deutlich älteren Mann und Geliebten mitbringt.

Eine zwei- dreiviertel Stunden Fahrt durch hübsche, englische Landschaften, bis zur Kleinstadt ihrer Heimat. Eigentlich eher ein großes Dorf, mit etwas über 5.000 Einwohnern. Den Namen des Ortes werde ich nicht nennen und auch sonst wenig darüber schreiben; vernünftigerweise möchte Charlie nicht, dass ihr Privatleben und ihre Familie all zu viel in die Öffentlichkeit kommt, womit sie völlig recht hat.

Am schnuckeligen, guten, typisch englischen Pub The Kings Arms>>>, 31 The Green, Cardington, Bedford, machten wir Pause mit Erfrischungsdrinks, Cafe und kleinen Snacks. Sehr nettes, warmherziges Personal, gute Speisen, gemütliches Ambiente und günstige Preise, machen den Aufenthalt so angenehm, wie man es sich bei einem Landgasthof wünscht.

Eine gute Stunde später erreichten wir das Haus ihrer Familie, gelegen in einem hübschen, ländlichen Dorf- Idyll, wie man es sich in England vorstellt. Natürlich wurden wir sehr herzlich begrüßt und die Eltern nervten auch nicht damit, den unbekannten Mann an Charlies Seite zu genau unter die Lupen nehmen zu wollen. Selbstverständlich bleiben Eltern dabei doch immer Eltern und ‚prüften’ schon manchmal ein bisschen, was für ein Mensch ich wohl bin; welche Eltern einer schönen Tochter würden das nicht tun und sei es auch insgeheim? *schmunzel*

Eindeutig liebe, clevere, gebildete und gute Menschen, keineswegs dröge Landeier. In der Großstadt und in mondänen Kreisen, könnten sie sich genauso gut aufhalten und einfügen. Aber sie wählten bewusst das ländliche Leben, sind ja auch schon in den Fünfzigern, bekamen Charlie erst spät als zweites Kind. Ihre Mutter sieht zwar ziemlich verlebt alt aus, aber trotzdem kann man noch gut erkennen, was für ein schönes Model sie mal gewesen sein muss. Der Vater hat sich besser gehalten und beide sind auch ziemlich sympathisch.

Wir verbrachten sozusagen einen ganz gemütlichen, schönen Familienabend und verstanden uns gut. Charlie hatte natürlich viel mit ihren lieben Eltern, insbesondere der Mutter zu schwätzen. Deutlich vor Mitternacht gingen wir alle schlafen und in dieser ländlichen Ruhe, nein sogar Stille, pennten wir im gemütlichen Doppelbett unseres Gästezimmers hervorragend durch. Hier war es sogar noch ruhiger, als in dem Herrenhaus inmitten der ausgedehnten Parklandschaft. *schnarch*












 

Sonntag

Bei strahlendem Sonnenschein, aber am Morgen nur 14°, frühstückten wir munter plaudernd um 08 Uhr. Danach wollte mir Charlie gerne das Dorf und die ländliche Umgebung zeigen, in welcher sie glücklich als Mädchen aufgewachsen ist, bis sie als Model entdeckt wurde.

»Erinnerst du noch, wann und wo du vom Scout entdeckt wurdest?«

»Aber ja, wie könnte ich so etwas Aufragendes als junges Girl vergessen? Ich war 13 Jahre alt und unten in London, wo Mutter und ich meine Schwester besuchten. Bei zwei Gelegenheiten traf ich denselben Scout, der mich fragte ob ich am Modeln interessiert wäre. Weil er mutig genug war, mich in Begleitung meiner Mutter zu fragen, fühlte es sich seriöser und legitimer an als ein Mann, der mir naivem Mädchen sagte, er könne mein Leben verändern. Nach diesem ersten Treffen mit dem Scout verabredeten wir uns dann für einen weiteren Tag in London und besuchten alle Agenturen, um die Richtige für mich zu finden; und dieses Treffen hat mein Leben wirklich verändert!« Plapperte sie leicht aufgeregt darüber, als wäre es ihr erst vor Kurzem passiert.

»Hast du noch Fotos, Polas, Digits oder so von damals; du musst sehr süß und bezaubernd gewesen sein; ich meine, noch mehr als heute.« Schmunzelte ich.

»Natürlich…, aber die sind nur für dich zum angucken; NICHT für deinen Blog. Ich möchte nicht, dass die öffentlich werden.«

»Gewiss, wie du möchtest.« Zeigte sie mir diese… und ja, sie schaute darauf zum verlieben süß und hübsch aus. »Oh je, du musst allen Dorfjungs und wahrscheinlich auch so manchen Männern arg den Kopf verdreht haben?!«

»Habe ich hihi…, selbst wenn ich das gar nicht wollte.« Kicherte sie bezaubernd.

»Hey hast du Lust, das Interview Spiel zu machen? (sie nickte) Also: was ist deine früheste Erinnerung an ein Modell, das dich beeindruckt hat?«

»Wahrscheinlich meine Mutter! Sie hat das Modeln aufgegeben, als sie mit meiner älteren Schwester schwanger wurde, hat aber davor 6 Jahre lang gemoddelt. Ich habe ihre Fotos damals geliebt und liebe sie immer noch, wenn ich ihr altes Portfolio durchforste; manchmal über die Posen und Outfits der 80er lache, mich aber auch in den Glamour und die Schönheit des Ganzen verliebe. Es ist etwas wirklich Einzigartiges und Besonderes, Eltern in einem ganz anderen Licht zu sehen. Daran sollten wir uns alle erinnern – unsere Eltern hatten ein Leben vor uns! Jetzt schließt sich der Kreis, da meine Mutter von derselben Agentur vertreten wurde, wie ich jetzt auch.«

»Muss toll und auch vorteilhaft für die eigene Karriere als Model sein, so eine Mutter zu haben. Welche Modells, dessen Arbeit dich sehr fasziniert hat, kannst du noch nennen? Was hast du empfunden, als du Bilder von ihnen gesehen hast?«

»Ja natürlich war das sehr hilfreich. Ich erinnere mich, dass ich zum ersten Mal die britische Vogue gesehen habe, als ich ungefähr 11 oder 12 war. Damals ging es mir natürlich weniger um Mode und Trends, sondern nur um schöne Bilder. Sehr zum Entsetzen meiner Mutter, haha, riss ich Seiten um Seiten heraus und bastelte auf jeder Oberfläche die ich in meinem Zimmer finden konnte, eine Foto Collage. Ich malte sogar rote Lippen auf die Schwarz-Weiß-Bilder! Ein Model, das mir früher sehr aufgefallen ist, war Daria Werbowy. Ich bewundere sie immer noch sehr; nicht so sehr für ihre Karriere- Highlights sondern dafür, wie sie mit ihrer Karriere umgegangen ist. Irgendwie hat sie es geschafft, unter dem Radar zu bleiben. Sie hat noch nie eine Menge Presse- oder Promo- Sachen gemacht. Es ist wirklich erfrischend und heutzutage so selten.« Lächelte sie, während wir an einem Hühnerhof mit freilaufenden Hühnern vorbei kamen.

Ein Teil flüchtete vor unseren Schatten unter einen Baum; eine mutigere Gruppe lief auf ihrer Seite des Zaunes neben uns her, hoffte wohl das wir Körnerfutter oder so für sie dabei haben. Eine lustige Szene, über die wir schmunzeln mussten. Ab und an begegneten uns Leute, die Charlie noch von früher kannten, winkten und grüßten freundlich, beäugten natürlich auch den fremden Mann an ihrer Seite kritisch. Fraglos hatte gestern in so einer ‚jeder kennt jeden’ Dorfgemeinschaft auch irgendjemand registriert, wie wir mit dem fetten Protz- Maybach bei ihren Eltern vorgefahren waren und dürfte danach sofort die Gerüchteküche des Dorf losgelegt haben.

»Hältst du den berühmt- berüchtigten ‚männlichen Blick’ in der Branche für wahr oder einen Mythos?« Fragte ich weiter.

»Das hängt davon ab, wie du den männlichen Blick definierst. Ich denke gerne, dass es einen „männlichen Blick“ gibt, genauso wie es einen weiblichen Blick gibt. Ich erinnere mich, dass ich zum ersten Mal in der britischen Ausgabe des Glamour-Magazins mit Pamela Hanson geshootet habe. Es war eines der ersten Male, dass ich an einem rein weiblichen Set war und es war einfach die angenehmste und entspannendste Atmosphäre. Alle kannten sich; ob das nun daran liegt, dass es nicht viele Frauen auf diesem Niveau in der Branche gibt, ist eine ganz andere Frage. Ich werde nie vergessen, dass Pamela so etwas sagte wie: ‚Warum müssen wir immer sagen: Oh wow, sieh dir diese tolle Frau an, die diese tolle Sache macht; wenn wir es einfach als normal akzeptieren, wird es nicht länger als ungewöhnlich gelten.’ Hoffentlich ist das eines Tages so!«

»Was und wie war dein erstes Fashion- Shooting Charlie?«

»Meine Agentur war wirklich großartig darin, viele Testshootings und Editorials für kleinere Magazine zu organisieren, bevor sie mich in die weite Welt geschickt haben. Ich glaube, mein erster richtig bezahlter Job war bei ASOS. Ich erinnere mich, dass ich Kirsty Bennet am Set gesehen habe, die ‚das’ ASOS- Model war; sie ließ es so mühelos aussehen, während ich so unbeholfen und starr war. Gott sei Dank hatte ASOS Geduld mit mir. Während das Shooting von E- Commerce Kreativen manchmal die Seele zerstören kann, war es mein erster richtiger 9-5-Job und der hat mir beigebracht, wie man den Respekt der Erwachsenen gewinnt; ich war ja noch ein Mädchen. Mit Arbeitsmoral, Zuverlässigkeit und Disziplin am Arbeitsplatz.« Erzählte sie; so viel und ausführlich wie sie ständig antwortete, machte es ihr offensichtlich Spaß darüber zu reden… und zudem gab sie beachtlich kluge Antworten.

»Was liebst du am meisten daran, ein Model zu sein?«

»Ach natürlich ist das viele Reisen an tolle Plätze dieser Welt einfach erstaunlich, dafür werde ich ewig dankbar sein. Aber was ich am Modeln vielleicht am meisten liebe, ist die seltene Gelegenheit die es einem vor allem in so jungen Jahren bietet, mit Menschen aus der ganzen Welt zusammenzuarbeiten; jeder mit seinem individuellen Talent und damit etwas Schönes zu zaubern, egal ob es regnet oder die Sonne scheint. Das hat etwas Magisches und ich kann mir nicht viele Jobs vorstellen, bei denen man sich in so kurzer Zeit verbindet und einem Team von Leuten so nahe kommt, die vielleicht gemeinsam 5 Sprachen sprechen. Das Modeln und die Modebranche sind natürlich nur relativ kurz möglich, aber die Erinnerungen und Erfahrungen die du sammelst, halten ein Leben lang.«

»Wieder eine interessante Antwort Charlie. *lächel* Und was hasst du am Modeln am meisten?«

»Du wirst nicht immer als Mensch wahrgenommen, sondern eher als Ware, was sich ziemlich Seelenzerstörend anfühlen kann. Nicht alle interessieren sich wie Du, für die Persönlichkeit eines Models und behandeln sie lieb. Ich denke, es ist noch schlimmer beim High- Fashion Catwalk der Branche, aber zum Glück bin ich nicht ganz darin versunken. Aber als mir klar wurde, dass im Wesentlichen jeder am Set für mich erschienen ist, also um mit dir als Model zu arbeiten, begriff ich offensichtlich von großem Wert zu sein; auch wenn es sich oft anders anfühlt und dich manche Typen mies behandeln.« Erzählte sie und ich hoffte, dass die Audioaufnahme des Handys auch alles verständlich speicherte, was jedoch zum Glück der Fall war, wie wir später feststellten. Charlie war so lieb, alles für mich abzutippen, wofür ich fraglos viel länger gebraucht hätte.

»Tolle, kluge Antworten Charlie. Standardfrage: Wie reagieren die Leute, wenn sie erfahren, dass du ein Model bist?«

»Danke. *blinzel* Normalerweise so, als würde ich ihnen sofort ein bisschen leid tun und können sie ziemlich herablassend werden. Ich kann es in ihrem Gesicht sehen, wie sie denken: -Armes Mädchen, wann bekommt sie einen richtigen Job?-  Sie wissen nicht, dass ich meine eigene Wohnung in London habe und eine Karriere daraus gemacht habe! Vor allem Taxifahrer sind die Schlimmsten! Als ich jünger war, habe ich die Leute belogen oder das Thema meiner Arbeit komplett vermieden, aber jetzt sage ich es mit stolz.«

»Das kannst du auch sein Charlie! Was ist die häufigste Frage, die dir als Model gestellt wird?« Schoss ich nebenher auch Schnappschüsse vom Dorf und der Umgebung.

»Ganz typisch haha: Kannst du die Kleider behalten?«

»Und kannst du höhö?«

»Das weißt du doch, nein!« Knuffte sie mich lieb in die Seite.

»Klar aber die Leser nicht«

»Du willst das echt alles im Blog posten… uff?«

»Natürlich! Ist für manche bestimmt interessant. Also weiter: wenn du jetzt erst mit Modeln anfangen würdest, was würdest du tun, wie würdest du vorgehen; mit wem am liebsten zusammenarbeiten usw.?«

»Hmm… die Branche hat sich im Vergleich zu meinen Anfängen arg verändert; zum Beispiel waren Social Media und Mode kaum miteinander verknüpft; stell dir eine Welt ohne Instagram vor! Auch das Online-Shopping hatte gerade erst richtig begonnen, war noch eher die Ausnahme, nicht wie heute die Regel. Mode war früher viel kreativer, aber mit dem Aufkommen des Internets hat sich ein plötzliches Mainstream Interesse an Mode entwickelt; das hat das Feld für jeden geöffnet. Eines der besten Dinge an der Modebranche ist, dass jeder mit jedem Hintergrund daran teilnehmen kann. Wenn ich jetzt anfangen würde, müsste ich wahrscheinlich viel besser auf Instagram sein und wahrscheinlich viel lauter über meine Meinungen und Überzeugungen sprechen als ich es jemals als Teenager tat. Von einem Teenager sollte echt nicht erwartet werden, dass er eine vollständige, fundierte Meinung über Politik hat oder wüsste was richtig und falsch ist. Ich ignoriere keineswegs die Meinung junger Leute, aber ich habe das Gefühl, dass die Leute oft nur Dinge nachplappern, unabhängig davon, ob sie wirklich daran glauben oder es recherchiert haben. Vielen Insta Kids würde ich gerne sagen: hey du musst dich nicht in eine ‚sympathische Marke’ verwandeln, dich nicht vermarkten! Sei einfach du selbst, das ist das Schönste!«

»Klasse Antwort du schöner Klugkopf. *lächel* Aber wenn du zu mir von ‚jungen Leuten’ sprichst, zähle ich dich eigentlich noch zu dieser Kategorie; noch ein bisschen zumindest. Ansonsten hast du damit natürlich völlig recht. Die größte Irreführung besteht schon darin, etwas ‚soziales Medium’ zu nennen, was absolut nicht ‚sozial’ sondern ein knallhartes, kapitalistisches Unternehmen ist, mit dem unglaublich viel Geld verdient wird, weil die Leute doof genug sind mitzuspielen und sich ausnehmen zu lassen.« Freute ich mich wirklich über ihre klugen, durchdachten Antworten.

»Wer ist hier der Klugkopf hihi? Naaa gut, du bist nicht so schön wie ich haha, aber dafür vielleicht klüger.« Zwinker- lachte sie und wir küssten uns mitten auf der Straße ziemlich liebevoll. *smile* Ich zündete mir eine Kippe an und setzte das ‚Interview’ fort.

»Statistiken zeigen, dass nur 10% der Big- Money- Jobs, z. B. Womenswear-, Beauty- und Parfümkampagnen, von weiblichen Fotografen geschossen wird. Gibt es einfach keine ausreichend qualifizierten Frauen?« Provozierte ich ein bisschen.

»Quatsch! Auf keinen Fall! Wie in vielen anderen Arbeitsbereichen denke ich, dass dies nur deshalb der Fall sein könnte… äh, weil zu oft Männer die Jobs vergeben und keine Frau in dieser Hauptrolle sehen; dann ist für die Frau der Job sofort weg. Ich garantiere, wenn wir mehr Frauen an die Spitze bringen, wird das Interesse an Frauen für bestimmte Tätigkeiten enorm ansteigen. Meiner Erfahrung nach sind weibliche Fotografen sogar qualifizierter als männliche! Ich habe oft gesehen wie sich ein männlicher Fotograf auf seine Dutzende von Assistenten verlassen hat, um die Beleuchtung und Ausrüstung für sie einzurichten. Während eine Fotografin meist genau weiß, was von der Beleuchtung und Ausrüstung nötig ist, um die perfekte Aufnahme zu machen. Fotografinnen müssen sich leider immer noch doppelt beweisen, um dahin zu kommen wo sie heute sind; aber der Vorteil davon ist, dass ihr Wissen und Können tadellos sind.«

»Und wieder eine klug überlegte, zutreffende Antwort. Ein wahres Vergnügen, wenn ich es mit einer intelligenten UND schönen Frau zu tun habe.« Lächelte ich ein bisschen bewundernd, aber hauptsächlich sehr erfreut über Charlies Antworten.

»Hm… und mich freut es noch viel mehr, es mit einem intelligenten Mann zu tun zu haben, der das anerkennt…« zwinkerte sie süß frech und küssten wir uns schon wieder ziemlich intensiv, gerade genau vor einer Kirche.

»War mir schon immer schwer verständlich, weshalb sich selbst kluge Männer so oft Tussis als Weibchen ins Bett holen. Das Dumpfbacken Männer Dumpfbacken Frauen wollen, ist ja verständlich, aber für einen cleveren Mann sind die doch sterbenslangweilig. Bestenfalls toll beim Sex aber sonst ist da nicht viel.«

»Ja warum nur?« Guckte sie fragend. »Ob sie angst vor gleichwertigen oder sogar überlegenen Frauen haben?«

»Natürlich genau das. Die meisten Männer, insbesondere die welche so gern den Macho raushängen lassen, sind in Wahrheit innerlich unsicher und haben wirklich ein bisschen Angst vor Frauen. Weil sie das niemals zugeben wollen, vor allem nicht sich selbst gegenüber, kaschieren sie das mit Macho Gehabe.«

»DU bist der Klugkopf hihi.« Kicherte sie und küsste sie mich, wir uns, schon wieder.

»Ok weiter: Wie fühlt es sich an, von einer Fotografin im Vergleich zu einem männlichen Fotografen fotografiert zu werden; gibt es einen Unterschied und wenn ja, welchen?«

»Es ist lustig, ich bin zweifellos eine Feministin, aber manchmal fühle ich mich von einer Fotografin etwas stärker beurteilt als von einem Mann. Dies liegt ausschließlich daran, dass wir das gleiche Geschlecht haben; daher wissen wir meistens, was die andere denken könnte; das fühlt sich intensiver und intimer an. Während es bei einem männlichen Fotografen zwei völlig unterschiedliche Rollen sind; man ist nicht nur Fotograf und Model, sondern auch männlich und weiblich; da spüre ich weniger Erwartungen. Versteh mich jetzt nicht falsch, dass ist eine pauschale Verallgemeinerung und trifft nicht auf jeden Fall zu. Bei Frauen gibt es mehr Druck, weil ich normalerweise eine weibliche Meinung höher schätze. Außerdem kann es zwischen weiblichem Model und männlichem Fotograf natürlich auch kribbeln hihi.«

»Und ‚kribbelte’ es oft bei dir?« Grinste ich.

»Haha… selten; du weißt doch, viele Fotografen in der Branche sind Top Profis,  aber nicht gerade attraktiv.«

»Ein Glück! *grins* A pro pro, dass dürfte viele Interessieren: was macht für dich einen Mann interessant?«

»Körperlich mag ich es, wenn er größer ist als ich; natürlich auch sauber und gepflegt. Liebe Augen. Klugheit, Intelligenz, Bildung, gutes benehmen, halt wie ein Gentleman; Charakter, Persönlichkeit, Humor und Ausstrahlung sollten stimmen. Sagt man nicht: wahre Erotik spielt sich vor allem im Kopf ab? Manche Wissenschaftler meinen dagegen, es sei sowieso alles nur von Körperchemie, Pheromonen und den Genen abhängig. Ich denke es ist eine Mischung aus allem und wenn die zufällig zwischen Zweien stimmt, dann funkt es eben. Außerdem ist es ein großer Unterschied, ob es nur um Sex, Intimitäten mit jemandem geht oder um eine ernsthafte Beziehung, Partnerschaft oder gar um eine Ehe mit Kindern. Auf jeden Fall muss ich jemanden wirklich gerne haben und ihn sympathisch finden, bevor ich mich auf etwas einlasse. Ergibt sich alles weitere dann nicht von selbst, oder auch nicht, je nachdem?«

»Und wieder eine sehr kluge Antwort. *smile* Man sagt, es braucht 10.000 Stunden um ein Meister in etwas zu werden; wie lange in Stunden, Tagen oder Jahren hast du gebraucht, um dich wie ein Meister zu fühlen?« Spazierten wir weiter und kamen in ein hübsches Waldstück, mit lustigen Installationen von Künstlern.

»Was für eine tolle Frage! Ich kann keine genaue Zeit dafür angeben, aber ich denke du weißt, dass du ein Handwerk gemeistert hast, wenn du völlig an dich selbst glaubst und dass du ohne Zweifel oder Zögern etwas tun kannst. Meine Mutter ist Musiklehrerin, daher habe ich während meiner Kindheit unweigerlich Musik geübt. Das war eine großartige Lektion für mich; durch die Musik habe ich gelernt, dass man wirklich daran arbeiten muss, um schön, gut und fröhlich zu sein, und manchmal macht diese Arbeit nicht gerade Spaß. Die vielen Tränen und Streitereien, die ich mit mir selbst (und meiner Mama, sorry Mama!) hatte, weil ich einen Takt nicht perfekt spielen konnte, sind zu viele um sie zu zählen, aber es zahlt sich wirklich aus! Der Stolz den man bekommt, wenn man etwas auf höchstem Niveau kann, ist ein unglaubliches Gefühl. Egal, ob es Stunden, Tage oder Jahre dauert, ein Handwerk zu beherrschen, mach es einfach, sage ich!«

»Und was für eine tolle Antwort. Wer ist dein Vorbild in der Fotobranche, den oder die du bewunderst?«

»Schwierige Frage, da ich so viele wirklich bewundere, aber diejenige, die mir am meisten auffällt, ist Julia Margaret Cameron. Ich bin zum ersten Mal auf ihre Arbeit gestoßen, als ich in der Schule Kunstgeschichte studierte. Ihre Bilder sind so roh und kraftvoll, und für eine Frau ist es einfach bemerkenswert, das zu tun, was sie im 19. Jahrhundert getan hat. Zu einem ähnlichen Thema liebe ich Sarah Moons Fotografie. Ich nehme an, sie sind beide ziemlich romantisch, aber gleichzeitig eindringlich. Wenn ein Bild widersprüchliche Emotionen hervorruft, bleiben sie bei dir hängen, weil es Nuancen in den Dingen zeigt und so ist das Leben. Wenn etwas zu perfekt ist, beschönigen Sie es. Das Leben ist nicht nur schön oder hässlich, es ist auch alles dazwischen und deshalb liebe ich die Arbeit von Julia und Sarah so sehr. Ich beobachte die Arbeit einer Freundin von mir, namens Honey Bellvedere. Sie hat früher gemodelt und tut es immer noch ein bisschen, aber sie ist auch eine sehr talentierte Fotografin. Die Farben in ihren Bildern kitzeln wirklich meine Sinne.«

»Interessant Charlie; Wer ist deine weibliche Designerikone und welche möchtest du im Auge behalten?«

»Meine weibliche Designikone ist Stella McCartney. Allen Widrigkeiten zum Trotz hat sie bewiesen, dass eine Frau nicht nur eine äußerst erfolgreiche Modemarke entwerfen und führen kann, sondern auch das High Fashion gut für den Planeten und die Umwelt sein kann. Das Unmögliche möglich machen, wenn sie beides kombiniert. Wie ihre Mutter führt sie den Weg für eine bessere Zukunft für uns alle fort. Ich muss auf Grace Wales Bonner achten, ihre Schneiderei ist unübertroffen und wie Stella McCartney verändert sie unsere Herangehensweise und die Grenzen unserer Kleidung völlig; meiner Meinung nach.« Hatte die schöne Engländerin auch darauf eine überlegte Antwort parat, so das man gleich merkte: sie hat über diese Dinge schon länger ausführlich nachgedacht und plappert nicht nur irgendwas, um halt was zu sagen.

»Was sagst du zu dem Vorwurf, dass alle die Mode Trends setzen, überwiegend nach sexistischen Regeln agieren?«

»Ich kämpfe mit diesem Konzept nicht nur, weil es als mein Job, meine Arbeit überwiegend wichtig für mich ist, sondern ich möchte auch denken, dass Frauen nicht nur auf die Wünsche der Männer eingehen und reagieren. Ich jedenfalls kleide mich so wie ich es tue, um mich damit großartig zu fühlen; und wenn ich ein Kompliment für mein Outfit und Styling bekomme, schätze ich die Meinung von Frauen viel höher, als die von Männern, weil sie darin viel gebildeter sind. So wie mich die Beleidigung einer Frau viel härter treffen würde, als die eines Mannes. Wie viele Männer gibt es schon, die wirklich etwas von Kleidung, Styling usw. verstehen?«

»In letzter Zeit gab es größere Wellen des Feminismus; denkst du, dass sich das auch auf die Mode Branche auswirkt?« Liefen wir durch das kleine Waldstück und schauten amüsiert auf die Künstlerinstallationen, blieben aber konzentriert bei diesem ‚Interview’.

»Unbedingt! Schauen dir einfach die Wirkung des Videos des Magazins "Be a Lady she said" des Magazins "Girls Girls Girls" an! Macht mit, sage ich!«

»Mit wem shootest du am liebsten oder besonders gerne Charlie?«

»Das ist eine schwierige Frage! Ähnlich wie ich bereits sagte, entstehen meine Lieblingsbilder wenn es keiner Standard Schublade entspricht; nicht einfach nur stur eine Vorgabe abgearbeitet wird.. Ich liebe es, mit Cameron Hammond zu shooten, weil er wie kein anderer Fotografie wie Serien- Einzelbilder eines Films macht und du weißt, dass du immer an einem der schönsten Orte der Welt mit ihm shooten darfst; und am Ende des Tages eine gute Zeit mit ihm und seiner Frau Rachel haben kannst. Klassisches win, win, alle Seiten gewinnen! Du kannst das übrigens auch sehr gut und bist sehr vielseitig; langweilige Standard Knipserei gibt es mit dir nie; das schätze ich sehr!« Lächelte sie anerkennend.

»Danke verbindlichst. Welche Vorstellung hattest du vor dem Modeln von der Mode Branche? Hat sich diese geändert?«

»Als begeisterter Fan von ‚Absolutely Fabulous’ dachte ich, dass Mode in eine spielerische, frivole und fantasievolle Kategorie fallen würde. Und obwohl natürlich kreative Fantasie im Spiel ist, weiß ich jetzt doch, dass es sich um eine Multi- Milliarden- Dollar- Industrie handelt und kein Spiel ist; es ist es in der Tat eine sehr große Sache!«

»Was war der wertvollste Ratschlag, der dir je gegeben wurde und welchen Ratschlag hättest du dir zu Beginn deiner Karriere gewünscht?«

»Von meine Mutter und auch von meinem Vater: sei clever und realistisch und spare dein Geld! Es ist unwahrscheinlich, dass du das Modeln für lange Zeit machen kannst; aber es kann dir viele Möglichkeiten eröffnen. Verdiene so viel Geld als möglich, so lange du noch gefragt bist und spare davon so viel du kannst oder investiere es klug., Bilde dir während deiner Modell Zeit eine Grundlage für die Zukunft. Hab keine Angst wenn das Telefon aufhört zu klingeln und du nicht mehr gefragt bist. Du kannst dann ein ganz neues Abenteuer des Lebens erleben!«

»Wow Charlie, das waren vielleicht die besten, klügsten und überlegtesten Antworten auf dämliche Fragen, die ich je von einem Model gehört habe.« Lächelte ich leicht bewundernd, während langsam zum Haus ihrer Eltern zurück kamen.

»Ach so dämlich waren deine Fragen gar nicht; jedenfalls nicht alle hihi.« Schmunzelte sie süß- frech, wobei ihre Augen und Blicke aber auch verrieten, wie sehr sie dieses Kompliment über ihrer Intelligenz freute. Sie lief in die Küche, um ihrer Mutter zu helfen und zu plaudern. Ich ging an den Wagen, um mir aus der Ablage in der Fahrertüre, eine Reservepackung meiner Zigarettenmarke zu holen.

Genüsslich paffte ich eine, dann ging ich auch hinein, wo es bereits köstlich nach Mittagessen duftete. Unser Spaziergang nahezu ums ganze Dorf und das ‚Interview’ hatten doch deutlich länger gedauert, als beabsichtigt. Inzwischen hatten wir gut 20° und immer noch viel Sonnenschein. Der Vater werkelte irgendwas im schönen, gepflegten Garten und ich ging hin um mit ihm zu plaudern, zu fragen ob ich etwas helfen könnte.

Über die Gespräche mit den Eltern sollte ich möglichst wenig schreiben und auch keine Fotos machen, woran ich mich selbstverständlich halte. Aber wir kamen verblüffend gut miteinander klar, obwohl ich doch wesentlich älter als ihre schöne, kluge Tochter und quasi auch deren Chef bin, wenn sie ihre Assistentinnen Aufgaben erfüllt. Fraglos sahen sie so ein Verhältnis, eben als typische, liebende Eltern, nicht wirklich gerne. Aber sie sind viel zu tolerant, haben selbst ziemlich frei gelebt und vertrauen ihrer Tochter zu sehr, als dass sie deshalb Bemerkungen machen würden. Tolle Menschen und definitiv auch sehr gute Eltern. Die ein gutes Stück ältere, in einer ganz anderen Branche auch sehr erfolgreiche und clevere Schwester von Charlie, wollte überhaupt nicht erwähnt werden.

Zu Mittag gab es dann ein leckeres drei Gang Menü, dass mir sehr mundete:

-Eismeergarnelen auf geröstetem Weißbrot als Vorspeise

-Lammrücken mit Minzsoße, Rösti, grünen Bohnen und Tomaten als Hauptgang

-Lemon Curd-Tartelettes (Beeren- Obsttörtchen) als Nachspeise

Natürlich lobte ich die Mutter- Köchin und dankte für das leckere Mahl, doch die ebenfalls kluge, erfahrene Mutter hatte schon an der Art wie ich alles verputzt hatte erkannt, dass es mir wirklich geschmeckt hatte. Dabei ist Minzsoße eigentlich gar nicht so mein Fall, weshalb ich auch nur ganz wenig davon genommen hatte. Aber der Lammrücken war wirklich köstlich zubereitet, die Bohnen knackig, die selbst gemachten Rösti knusprig und alles andere hat auch lecker geschmeckt.

Wir tranken noch gemütlich Cafe im Garten und plauderten, dann machten sich Charlie und ich langsam abfahrtbereit. Es gab natürlich eine sehr herzliche Verabschiedung und man merkte sehr deutlich, wie sehr die Familie Charlie und umgekehrt sie die Familie schätzt, was für ein tolles Verhältnis sie zueinander haben. So klasse wie Charlie als Mensch und Frau ist, hatte ich ohnehin schon angenommen, dass sie sehr gute Eltern, eine liebe Familie haben müsste. *smile*

Da sie uns quasi noch eine Art Picknickkorb für unterwegs aufgenötigt hatten, machten wir auf der Rückfahrt keine Pause in einem Pub, sondern hielten nur für eine Trink-, Snack- und Zigarettenpause, an einem hübschen Plätzchen am Wegesrand an. Aber nur kurz, denn nach dem leckeren Mittagessen hatten wir sowieso keinen Appetit, respektive wollten nicht noch mehr Kalorien einschaufeln. Wir nahmen nur ein wenig Obst, tranken was und ich rauchte eine, dann fuhren wir schon weiter.

Gegen 1720 Uhr erreichen wir das Herrenhaus im London Borough of Richmond upon Thames… und legten erstmal eine Schmuse- Liebesspiel- Siesta, mit nachfolgendem Nickerchen ein. Irina zog sich gerade derart sexy- reizvoll um, als ich erwachte, dass ich sie unbedingt fotografieren musste. Sofort posierte sie wie immer derart gekonnt, ausdrucksstark und wunderschön anzuschauen, dass selbst aus so einem Schnellschuss ein entzückend reizvolles Foto wurde.

Bis wir uns fertig gemacht hatten, waren bereits die ersten zur GC Abendgesellschaft eingetroffen; die Meisten aus dem Showbiz, darunter natürlich Nelli um die es ja ging, einigen Models und sogar zwei Aristokraten aus dem Hochadel Englands, insgesamt knapp über 30 Personen. In der Empfangshalle wurden alle mit Drinks begrüßt, nur Nelli schmuggelte sich durch einen Nebeneingang zunächst in den Dienstbotenbereich, wo sie sich erst noch in das mitgebrachte ‚kleine Schwarze’ Abendkleid umzog. Ein sexy Teil, aber auch nicht übertrieben sexy, sondern passend elegant sexy für den Anlass.

»Na aufgeregt?« Schmunzelte ich und nahm sie mal kurz aufmunternd in den Arm.

»Nur ein bisschen…, könnte ganz schön wichtig für mich werden.« Lies sie sich drücken, bemüht auf ‚voll cool’ zu machen.

»Wenn du mir einen Tipp erlaubst Nelli: sei einfach du selbst und versuche nicht ihnen etwas vorzuspielen, was du nicht bist.«

»Hast ja recht Steve…, danke das ihr das Alles so toll organisiert habt.« Bekam ich einen Kuss auf die Backe und musste mir den Lippenstift abwischen. Leider sah sie für mich nicht wirklich überzeugend selbstsicher aus; sie lächelte auch kaum, guckte im Gegenteil eher ein bisschen bedrückt, obwohl sie sonst eigentlich schon eine ziemlich selbstsichere, junge Frau ist, die auch genau weiß wie schön und sexy sie ist. Aber jetzt war ohnehin nichts mehr zu ändern; entweder gelang es ihr im Laufe des Abends, die für sie wichtigen Leute aus der Showbiz Branche zu beeindrucken… oder eben nicht.

Die Stimmung auf der Party wurde nach dem abendlichen Diner jedenfalls schnell richtig gut und man sah, dass sie alle wirklich vergnügt prima amüsierten. Etwa die Hälfte der Leute war schon mal zu solchen Anlässen im GC Herrenhaus eingeladen, kannte sich also aus. In Nellis Sinne ‚wichtig’, waren eigentlich nur ein gutes, halbes Dutzend; aber es hätte merkwürdig ausgehen nur diese einzuladen. Es sollte ja bewusst nach einer im Grunde ganz normalen High Society Party aussehen, wobei ganz nebenher auch neue, reiche Leute für den GC interessiert wurden.

Einer der Saloons war als Tanzfläche frei geräumt worden, so dass die Gesellschaft auch tanzen konnte. Es gab ein Luxus Buffet mit Gourmet Köstlichkeiten, Musik und zwei Bars mit natürlich jeder Menge normaler und exklusiver Alkoholika. Leider konnte diese Party, aus Termingründen der verschiedenen Teilnehmer, nur auf diesen Sonntagabend gelegt werden; Freitag oder Samstag hätten natürlich besser gepasst. Andererseits muss diese Kategorie oder Klasse Menschen, aber auch nicht unbedingt Montagmorgen im Büro erscheinen, oder so was; die Meisten dürften problemlos ausschlafen können. Solche Leute sind auch Profis darin, sich sozusagen professionell zu amüsieren und das machen sie dann auch eben wir Profis.

Diese fantastische Schauspielerin Sophie, welche mich so sehr beeindruckt hatte, war und wie konnte es bei ihr auch anders sein, nun eben wieder äußerst beeindruckend. Dabei hielt sie sich sogar stiller und ruhiger als die ziemlich aufgedrehte Gesellschaft, gewissermaßen bescheiden eher im Hintergrund. Sie stellte mir ihren Lebenspartner Stephen vor, der inzwischen aus Amerika zurück war. Ebenfalls ein richtig guter, erfolgreicher Schauspieler, fand ich ihn auch menschlich ziemlich Ok; soweit man das nach kurzen Small Talk Partygesprächen sagen kann.

Später traf ich Sophie mal alleine an einer der Bars und wir plauderten ein bisschen. Zunächst fragte ich, sie und ihr Partner hätten ja einen ziemlich weiten Weg vor sich, wenn sie in der Nacht noch nach Hause fahren wollten, ob sie vielleicht im Herrenhaus übernachten möchten. Doch ein guter Freund von Stephen hat gar nicht weit von hier, 20 Fahrminuten entfernt ein hübsches Cottage und dort werden sie über Nacht bleiben.

»Ich fürchte, Nelli macht keinen richtig guten Job heute; hat sie was? Sie wirkt anders, als ich sie bisher kennenlernte.« Meinte Sophie bedauernd.

»Ja hat sie…« erzählte ich ihr im Vertrauen, was Nelli aktuell auf der Seele lag und als Frau mit Herz und Verstand, konnte sich Sophie sofort einfühlen.

»Das tut mir leid; ausgerechnet jetzt wo sie eigentlich strahlend schön und jugendlich auftrumpfen sollte, um die Leute zu beeindrucken; Wirklich Pech. Kann ich etwas tun um ihr zu helfen?«

»Weiß ich auch nicht so recht Sophie; du könntest ja mal versuchen mit ihr von Frau zu Frau zu sprechen. Zumindest als Schauspielerin bewunderst sie dich wie ein Vorbild und würde deshalb von dir vielleicht mehr Rat annehmen, als ihr sturer Trotzkopf sonst zulässt.« Lächelte ich und wie schon mal beschrieben, empfand ich jeden Blickkontakt mit Sophie wie kleine, leichte Hammerschläge. Ihre Ausstrahlung und Präsenz als Persönlichkeit ist wirklich verblüffend.

»Das will ich gerne tun.« Lächelte sie ebenfalls auf ihre zurückhaltende Art. Eine laut und munter zur Bar kommende Truppe ziemlich angeheiterter Partygäste, unterbrach dann unser sozusagen privates Gespräch… aber unsere Blicke trafen sich noch mehrmals im Laufe des Abends und jedes Mal kribbelten es wie durch mich hindurch. *schmunzel*

Charlie in einem geschmackvoll sexy- femininen, roten Kleid, hatte inzwischen mal wieder einen Schwips, wodurch sie immer so süß anschmiegsam wird. Offensichtlich vergnügte sie sich ausgezeichnet, so wie offenbar auch die anderen Gäste. Alles in Allem ein wirklich gelungener, schöner Abend, nur leider nicht so ganz erfolgreich für Nelli. Gegen 0130 Uhr machten sich dann langsam die letzten Gäste auf ihren jeweiligen Rückweg, respektive wurden vom dafür eingesetzten Fahrdienst zurück gebracht. Ein paar der Leute, die von weiter her gekommen waren, übernachteten in den freien Gästezimmern.

Nelli nahmen wir mit in unsere Suite, damit sie nicht allein in ihrer Bude hockt. Doof ist sie ja schließlich nicht und so war ihr durchaus klar, dass sie nicht das Beste aus diesem eigentlich für sie organisierten Abend gemacht hatte. Selbstverständlich machte ihr deshalb niemand einen Vorwurf; es war halt wie es war und daran lies sich nun auch nichts mehr ändern. Immerhin ist sie auf jeden Fall gut ins Gespräch der Branche gekommen, konnte sie zumindest etwas auf sich aufmerksam machen.

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