Papua-Neuguinea, Südküste um Port Moresby





# 08 Papua-Neuguinea, Südküste um Port Moresby
Ortszeit: 07:28 Samstag 8. Okt 2016
Ein Tag der mit dem Anblick eines duschenden Nackedei von der Schönheit Trines beginnt, muss doch ein guter Tag werden! *grins* Ich sprang mit unter die Dusche und… *räusper*
20 Minuten später trafen wir uns mit den Anderen und unseren Gastgebern Libby & Roscoe in der großen Küche, wo wir uns alle munter plaudernd ordentlich stärkten.
Danach brachten wir unsere Sachen an Bord der TAURUS; Libby und Roscoe kamen für dieses Wochenende natürlich auch gerne mit. Wir wollten ein bisschen entlang der Südküste, diverse Riffs betauchen, Bord und Strandleben genießen. Montag müssen sie wieder zu ihren Jobs. Dann muss leider auch Shelly zurück und wir werden sie zum Airport von Port Moresby bringen.
So haben wir immerhin zwei Tage zum gemeinsamen Spaß haben und die herrliche Natur genießen. Zu siebt wird es zwar ein bisschen voll und eng an Bord, aber das geht schon.
Die Beiden sind auch erfahrene, leidenschaftliche Segler und träumen manchmal von einem dauer- Fahrtensegler Leben wie wir es führen. Ein schönes Boot haben sie ja bereits und wenn sie in gut zwei Jahren zurück nach Australien gehen, dann würden sie sich auch gerne ein- zwei Jahre Auszeit nehmen und langstrecken- Segeln gehen. Ob wirklich was draus wird, wer weiß? Viele träumen diesen Traum, schaffen es jedoch nie diesen auch wahr zu machen.
Zunächst steuerten wir Daugo Island mit den dazugehörigen Riffen an und gingen dort schnorcheln und auch mit Pressluftflaschen tauchen. Wie überall in dieser Weltgegend quillt die Unterwasserwelt geradezu über vor sich tummelndem Leben und gibt es unendlich viel schöne Natur zu sehen.
Trotz ordentlichem Wind aus SO um 18 kn und teils unangenehm starken Strömungen, war die Sicht mit schätzungsweise 35 m unter Wasser ziemlich gut. Unzählige bunte Fische verschiedenster Arten und farbenprächtige Korallen von unglaublicher Formenvielfalt, machten das Tauch- und Badevergnügen im gut 28° warmen Meer mal wieder sehr faszinierend.
Am Spätnachmittag steuerten wir die Idlers Bay mit dem winzigen Dorf Roku an, wo Einheimisch unter einfachsten, ärmlichen Bedingungen, aber dennoch freundlich und zufrieden in schäbigen Pfahlbau Hütten leben.
Wegen dieser Einheimischen hatte ich Anweisung gegeben, das wir selbst keine Fische fangen. Es ist viel passender bei den Dorffischern für umgerechnet weniger als 3,- Euro etwas Fisch für unsere Bordküche einzukaufen. Für die armen Leute ist das ein netter Zusatzverdienst über den sie sich freuen und so ist dann auch gleich ein freundschaftlicher Kontakt hergestellt.
Luftlinie ist das Dorf keine 7 km von Port Moresby entfernt und trotzdem eine völlig andere Welt. Der Fischkauf „Trick“ klappte wieder mal sehr gut und wurden wir sehr freundlich aufgenommen. Als die Dorfbewohner merkten das wir auch keine hochnäsigen Touristen sind, sie ebenfalls sehr freundlich und wie Gleichgestellte behandelten, wich die anfängliche Zurückhaltung schnell zu einem lockeren Willkommen heißen.
Und dann ergab sich in Gestalt eines sehr gut Deutsch sprechenden Joseph, sogar wieder mal einer dieser „die Welt ist ein Dorf geworden“ Momente. Er war fast 18 Jahre im Rahmen eines Förderprogramms der deutschen Entwicklungshilfe in Essen, studierte und arbeitete dort im Medienbereich und ist erst seit 2012 wieder hier in seinem Heimatdorf.
Während ich mich ausführlich mit ihm unterhielt, waren typischerweise mal wieder die völlig unbeschwert neugierigen Dorfkinder fasziniert von Shelly und der so naturblonden Trine. Sie wollten unbedingt deren Haare und Haut berühren, was zu viel lustigen Lachen und Kichern führte. Die in dieser Weltgegend vorwiegend anzutreffenden Melanesier sind im Allgemeinen ja sehr dunkelhäutig, oft auch mit schwarzen Kraushaaren.
„Ach verdammt Steve, ich muss nachher gleich das Satphone benutzen!“ Meinte Shelly mit einem süßen Kid auf dem Arm; schwer zu sagen ob es ein Mädchen oder ein Junge war..
„Klar mach doch…?“ Guckte ich fragend.
„Ich will Montag noch nicht weg! Mal sehen ob ich meine Hauptagentur nicht überreden kann, mich noch ein paar Wochen frei zu stellen?!“
„Verstehe.“ Meinte ich nur aufmunternd lächelnd und sagte sonst nichts weiter dazu. Shelly ist ein sehr erfahrenes, vernünftiges Model ohne Starallüren und weiß selbst ganz genau wie ihre Branche funktioniert. Sie wird schon richtig einschätzen können ob sie es sich erlauben kann noch länger weg zu bleiben.
Die etwa 1,8 x 1,2 km große Idlers Bay bietet auch einen prima geschützten, guten Ankerplatz wo wir völlig ungestört über Nacht liegen bleiben wollten. Wir hatten auf gut 4 m den Delta fallen lassen, der sich wie fast immer gleich bombenfest im Korallensand Grund eingegraben hatte. Nach kurzer Überlegung der Lage hier, sowie der Wettervorhersage, hielten wir es für unnötig noch einen Zweitanker oder eine Landleine zu legen.
Am Abend beschlossen wir aus dem gekauften Fisch leckere Fischfrikadellen zu machen; dazu gab es Kartoffelpuffer und natürlich viel Salat, sowie hinterher noch mehr Obst  und wer wollte auch noch Kokos Eis aus dem Tiefkühler. *yummyumm*yummy*
Danach gingen wir in der Bucht schwimmen und dann noch mal für einen Verdauungs- Spaziergang an Land, wo ich mich erneut in eine ausführliche Plauderei mit dem interessanten, sympathischen Joseph verstrickte.
Am späteren Abend setzten wir uns alle zusammen vor sein Haus, eines der wenigen Gebäude hier die man tatsächlich als „anständiges“ Haus bezeichnen kann und hatten mit seiner Familie sowie einigen anderen Einheimischen viel Spaß miteinander.
Joseph ist sehr clever und gebildet und ein totaler Sci Fi Fan mit Lieblingsautor Ian Banks, welcher zufällig auch einer meiner Sci Fi Lieblingsautoren ist. Darüber und natürlich auch über seine Zeit in Ruhrpott Essen gab es eine Menge zu Quatschen und die Zeit verflog mal wieder wie im Fluge.
Erst deutlich nach Mitternacht ruderten wir mit dem großen Beiboot zurück an Bord und duschten noch alle kurz. Bei sieben Personen und nur zwei Bädern ergab sich zwangsläufig ein lustiges durcheinander… und auch eine Menge höchst reizvoller Anblicke für genießende Männeraugen. *grins*
Bei auch Mitternachts schwülwarmen 29° und unserem generell lockeren Lebensstil an Bord, schloss natürlich niemand die Badezimmertüren, damit der Wasserdampf auch sofort abziehen kann. Wie üblich haben wir an der Vorschiffsluke einen Windsack, welcher vorne den Wind ins Boot leitet, welcher dann bei überall offenen Türen von vorne bis hinten durch alle Räume ziehen kann und es unter Deck erträglich macht.
Als erfahrene Segler haben auch die nicht ganz so ungeniert lockeren Libby und Peter / Roscoe keine Probleme mit der fehlenden Intimsphäre an Bord eines Segelbootes und so konnte ich auch einige bezaubernd nackige Anblicke der schönen Libby erhaschen.
Nein im Ernst! So wie wir Leben sind mehr oder weniger nackige Anblicke ja wirklich nichts Besonderes und niemand wird deshalb geil oder sonst wie … *ähem* „komisch“. Aber seien wir ehrlich! Welcher Mann guckt nicht gerne hin wenn so schöne, junge und gut gebaute Frauen kaum oder gar nicht bekleidet durchs Boot flitzen? Jeder natürlich und wer was anderes behauptet ist ein scheinheiliger Lügner! *schmunzel*
Darüber wurde es fast 02 Uhr… und wir, zumindest Trine und meine Wenigkeit kamen immer noch nicht zum schlafen, da die dänische Schönheit noch sehr in Kuschel- und Spiellaune war. Erst kurz vor 03 Uhr durfte ich endlich schnarchen und mich ausruhen…, ich armer, überlasteter Captn… *lach*









Ortszeit: 06:01 | Sonntag 9. Okt 2016
Wenige Minuten nach Sonnenaufgang und mit nur rund drei Stunden schlaf, wurde ich wieder mal aus unerfindlichen Gründen schlafgestört wach. Schon jetzt hatten wir nahezu 30° aber zum Glück keine allzu hohe Luftfeuchtigkeit. Der SO Wind um 12 kn und durch ihn verursachte Durchzug unter Deck machte es gut aushaltbar.
Die natürlich ebenfalls ausgebrachten Sonnensegel über das ganze Deck, werden später einigermaßen verhindern das sich das Deck allzu sehr aufheizt und seine Wärme unerträglich unter Deck abstrahlt.
Das Boot hat das Amel Werft  typische Latten Teakdeck, was bei Fahrtensegeln in tropischen Gewässern eigentlich nicht so gut ist; das sieht zwar besser aus als ein rein weißer Antirutsch- Anstrich an Deck ist aber in Tropengewässern unpraktisch. Ja auch ich liebe Teak Decks, doch wer schon mal langstrecken- „Living aboard“ in den Tropen unterwegs war weiß, das sich ein Boot dadurch unter Deck deutlich mehr aufheizt, als bei einem nur weißen Deck. Man glaubt es kaum was das für einen Unterschied ausmachen kann.
Josie wurde als eigentlich vorzugsweise Langschläferin überraschenderweise zuerst wach und wir beide bereiteten Frühstück vor. Nach und nach erwachten auch die Anderen und kurz nach 09 Uhr saßen wir gemeinsam zum Frühstück im Cockpit. Danach verlegten wir in die Lagune östlich Haidana Island, wo wir den Tag wieder mit Schnorcheln und Tauchen verbrachten.
Exciting and Fantastic!” oder “Amazing!” lauteten die am meisten benutzten Ausdrücke über das Erlebte bei den Tauchgängen.
Es ist jedes Mal wirklich fantastisch in tropischen Unterwasserwelten zu tauchen und das bunt wimmelnde Leben zu beobachten. Kein noch so gutes Foto oder Video kann das Erlebnis wirklich wiedergeben, wenn man persönlich taucht und von der unglaublichen Fülle an Leben in der Natur überwältigt wird.
Nach noch einem kurzen Besuch im Pfahlbaudorf Porebada schipperten wir am Abend zurück in die Walter Bay und legten bei Libbys und Peters Haus an. Die Beiden müssen morgen früh ja wieder ihren Jobs nachgehen und brauchen daher ausreichend schlaf.
Auch Shelly sollte noch eine ordentlich Portion schlaf abbekommen, denn sie muss Montag doch zurück fliegen; leider konnte sie ihre Model Auszeit nicht mehr verlängern.









Montag, 10. Oktober 2016 bye Shelly, hallo Cora
Noch vor Sonnenaufgang frühstückte Branko schon mit Shelly, um diese danach zum Airport zu bringen und dort gleichzeitig seine Schwester und Sponsorin Cora in Empfang zu nehmen. Direktflüge von / nach Papua Neuguinea gibt es fast nur aus Australien, Indonesien und der Umgebung. Also muss Shelly zunächst zurück nach Cairns und dort steigt Cora nach langer Anreise zu, fliegt hierher und wird mit uns Segeln.
Wir Anderen standen nur kurz auf um die schöne Shelly zu verabschieden, nahmen allenfalls einen kleinen Happen oder Cafe und legten uns dann noch mal in die Betten.
Branko möchte seine lange nicht gesehene Schwester selbstverständlich persönlich abholen und begrüßen, doch müssen wir dazu ja nicht alle zum Flughafen. Shelly mag auch keine langen Abschiedsszenen am Airport, drückte, umarmte und knutschte uns lieber hier ab und düste dann mit Branko los.
Libby & Roscoe fuhren die Beiden auf dem Weg zu ihren Arbeitsplätzen erst zum Flughafen und dann weiter; Branko wir mit seiner jüngeren Schwester ein Taxi am Airport nehmen und so zurück kommen, no Problem.
Trine und ich kuschelten noch ein bisschen im Bett und Josie schlief offenbar sogar noch mal richtig fest ein, obwohl wir gestern Abend ja bewusst deutlich vor Mitternacht schlafen gegangen waren. Wie üblich dauerte es nicht allzu lange, bis die stets Liebeshungrige, dänische Schönheit über mir kniete und an meinen „besten“ Stücken unterhalb der Gürtellinie herum knabberte. *grins*
Als gegen 0930 Uhr die ebenfalls sehr sportliche und attraktive Cora mit Branko zurück kam, begrüßten wir die Hübsche herzlich und frühstückten alle zusammen. Wie uns Branko schon anhand von Fotos und Erzählungen versichert hatte, passte Cora ohne die geringsten Eingewöhnungsprobleme auf Anhieb prima zu uns.
Die junge Frau ist ebenfalls eine erfahrene Seglerin, wie gesagt sehr sportlich, clever, selbstbewusst, natürlich, locker und sehr nett. Wir verstanden uns alle sehr gut und Cora freute sich total auf dieses Abenteuer mit uns an Bord der TAURUS.
Wir zogen dann auch alle gleich wieder aufs Boot um und verlegten unseren Liegeplatz hinüber zur ANZ Harbour City. Dort gingen wir an Land um Cora ein bisschen Port Moresby zu zeigen und auch einige frische Lebensmittel neu einzukaufen.
Dazu kamen wir auch zum sogenannten GORDONS Market, einem wilden durcheinander von Marktständen, Verkaufsbuden, Imbissen und Fahrzeugen, sowie auch einigen schäbigen Gebäuden die sich Supermarket usw. nennen. Wer oder was noch privater Flohmarkt, oder professionelle Händler sind können vielleicht Einheimische auseinanderhalten, aber ganz sicher nicht wir. Spielt auch keine Rolle, denn so etwas wie Garantie oder Rückgaberecht auf gekaufte Waren gibt es sowie nicht. Ein sozusagen uriges, ursprüngliches Einkaufs-  Erlebnis für Westmenschen wie uns.
Zu einem späten Mittagsimbiss besuchten wir das Ela Beach Cafe am gleichnamigen Strand, wo wir danach auch schwimmen gingen. Nach vielen, dusteren Wolken am Vormittag hatte es gerade mal aufgeklart und knallte die strahlende Tropensonne herunter. Diese Gelegenheit wollten vor allem die Frauen nutzen und sich bei etwa 33° im Meer erfrischen.
Ein Blick in den Himmel zeigte schon, das vermutlich in spätestens so etwa zwei bis drei Stunden eine neue Wolkenfront heran ziehen dürfte; die Vorhersage sprach sogar von möglichen Regenschauern am Nachmittag. In tropischen Weltgegenden wie hier sind das meist zwar nur willkommene Erfrischungen, aber strahlende Sonne macht halt auch einfach immer mehr Spaß, als viele Wolken.
Einfach aus Spaß, weil es so ein interessantes Erlebnis ist, setzten wir gegen 17 Uhr auch mal mit einem der stets hin und her pendelnden, einheimischen „Fähr-„ Booten über die schöne, große Bucht. Wie man auf dem Foto ganz gut erkennen kann, ist die Walter Bay groß genug um ganz ordentlichen Wellengang zuzulassen.
Besonders Vertrauen erweckend sind die oft klapprigen oder vergammelten Kähne, häufig noch aus Holz gebaut, natürlich nicht. Überladen sind sie auch nicht gerade selten, aber viele Einheimische sind damit tagtäglich unterwegs und wirklich gefährliche Unfälle passieren ziemlich selten.
Unter viel Lachen mit mal wieder freundlichen Leuten und goldig neugierigen Kids, fuhren wir einmal hinüber und dann gleich wieder zurück, wobei wir nicht selten erfrischend nasse Spritzer von der Bugwelle abbekamen; ein lustiger Spaß den man einfach mal mitmachen sollte!
Am frühen Abend schafften wir dann noch die letzten der eingekauften, frischen Lebensmittel an Bord des Bootes und verstauten alles ordnungsgemäß. Danach trafen wir uns mit Libby und Roscoe zu einem schönen Abschieds Abendessen. Morgen werden wir auslaufen und der Südküste hinter einem vor gelagerten Riffstreifen in südöstlicher Richtung folgen.
















Steve          Mehr / More Pics >>>      
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Port Moresby, Papua-Neuguinea #2 Lieber bei den Kannibalen!





# 05 Port Moresby, Papua-Neuguinea #2 Lieber bei den Kannibalen!
Ortszeit: 04:12 | 5 Okt 2016
„Was?“ Lachte Trine fragend. Wie meistens musste ich nachts mal auf Toilette und als ich wieder ins Bett kroch war auch sie wach, bemerkte meinen männlich genießenden Blick auf sich.
„Du bist so eine Naturschönheit Trine; da schaut ein Mann einfach gerne hin!“
„Haha… alter Charmeur!“ Lachte sie noch strahlender und natürlich gerieten wir unvermeidlich in ein kleines Liebesspiel, wonach wir noch mal einpennten.
Ortszeit: 07:26 | 5 Okt 2016
Nach und nach krochen wir aus den Betten im Haus unserer so freundlichen Gastgeber Libby & Rosoce; diese waren längst fertig mit Frühstücken und auf dem Weg zu ihrer Arbeit in der Stadt. Mittags wollten wir uns zum Essen dort treffen und ansonsten sollten wir uns benehmen, als wären wir hier daheim.
Nachdem wir auch etwas gefrühstückt hatten, gingen Josie und Branko zurück aufs Boot, um dieses heute ordentlich aufzuklaren, zu säubern und diversen Wartungskram zu erledigen. Gestern waren wir wegen all dem Begrüßungs- Trubel und der gleich beginnenden Gartenparty gar nicht dazu gekommen.
Trine blieb hier im Haus um dieses etwas zu putzen und aufzuräumen, da wir fünf natürlich schon etwas durcheinander verursachen und es sich einfach gehört danach aufzuräumen.
Shelly und ich fuhren mit einem Taxi zur PNG Banking Corp., wo ich einen größeren Betrag in die Landeswährung Kina zu tauschte.
„Das Kina (PGK) ist die Währung von Papua-Neuguinea. Ein Kina wird in 100 Toea unterteilt. Der Name Kina leitet sich von den Kina- Muscheln ab, die im Hochland von Neuguinea schon immer das traditionelle Zahlungsmittel waren. https://de.wikipedia.org/wiki/Kina




1,- Euro entspricht derzeit knapp 3,6 PGK; also kann man sich im Hinterkopf immer so ungefähr ausrechen: irgendwas kostet z.B. 37,- PGK = knapp 12,- €. So behält man besser den Überblick und kann einen verlangten Preis leichter einschätzen.
Zum Mittagessen trafen wir uns alle mit Libby & Roscoe im Asia Aromas Harbour Side West, 9th St, Lae, Restaurant. Natürlich hatten wir die Beiden auf Kosten der Bordkasse eingeladen, futterten leckere, asiatische Köstlichkeiten und plauderten dabei vorwiegend über örtliche Gegebenheiten.
Dabei fiel Trine ein das wir in Cairns doch vergessen hatten einen notwendigen Vorrat einzukaufen und zwar Damenbinden! In nächster Zeit werden wir viel in Gegenden mit dem Boot unterwegs sein, wo man nicht einfach mal schnell in den nächsten Supermarkt gehen kann um etwas spezielles einzukaufen.
Also gingen nach dem Essen die Frauen, mit Libby als Führerin noch einkaufen. Außerdem bat ich alle darüber nachzudenken ob wir noch etwas vergessen hatten, damit wir es hier noch einkaufen können bevor wir Port Moresby verlassen.
Libby übernahm die Einkäufe in ihrem SUV und fuhr diese mit Josie zurück; wir anderen erkundeten ein bisschen die die Stadt in den sichereren Zonen. Wie üblich in solchen Ländern gibt es eine kleine, vermögende bis reiche Oberschicht, eine große Mehrheit die sich so einigermaßen durchs Leben schlägt und auch viele arme bis sehr arme Menschen, die oft genug Morgens nicht wissen ob sie Abends etwas zu essen haben.
„Neuguinea, die zweitgrößte Insel der Welt, ist in zwei etwa gleich goße Hälften aufgeteilt. Während West-Neuguinea im Jahr 1963 nach dem Abzug der Holländer von Indonesien völkerrechtswidrig okkupiert wurde, entließ Australien 1975 die östliche Hälfte, Papua Neu Guinea, schlecht vorbereitet in die Unabhängigkeit.
Geografisch ist Neuguinea schwieriges Terrain. Ein bis 5000 m hohes Gebirge teilt die Insel in west-östlicher Richtung und tiefe Einschnitte stellen kaum zu überwindende Hindernisse dar. In dieser Umgebung hatten die einheimischen Papuas wenig Kontakt zu ihren Nachbarn. Man schätzt, dass es alleine in Papua Neuguinea bis zu 700 verschiedene Sprachen gibt. Wantoks ("One Talk"), also Angehörige einer gemeinsamen Sprache, halten eng zusammen. Mit den Fremden, die eine andere Sprache sprechen, kommuniziert man in Pidgin, eine aus dem Englischen abgeleitete Sprache, die aber auch malayische, polynesische und vereinzelte deutsche Wörter enthält.
Ja, die Deutschen waren tatsächlich einmal Kolonialherren im nördlichen Teil von Papua Neuguinea! Mehr schlecht als recht versuchten sich zwischen 1884 und 1914 einige hundert Deutsche im Bismarck Archipel und der Nordküste Neuguineas im Anbau von Kokospalmen, als Händler und Beamte der Kolonialverwaltung. Die Sterblichkeit war in den ersten Jahren erschreckend hoch. Die Grabsteine in Madang, Kavieng und anderen Orten an der Nordküste legen Zeugnis ab von diesem kurzen Intermezzo der Deutschen in der Südsee.“ http://bodeweb.de/png2004.htm









Donnerstag, 6. Oktober 2016 & Freitag, 7. Oktober 2016
Zwei Tage verbrachten wir mit Ausflügen in der Stadt und näheren Umgebung, wozu wir uns einen Mietwagen nahmen. Teilweise waren wir auch mit dem Beiboot in der großen Walter Bay unterwegs, die im hinteren, nordwestlichen Teil übrigens Fairfax Harbour heißt und nicht mehr zum Hauptstadt Distrikt gehört.
Die Bucht ist mit etwa gut 7 km länge und gut 5 km Breite ein schöner und zumindest früher auch strategisch wichtiger Naturhafen. Heutzutage spielt sie als Haupthafen des tropischen dritte-, eigentlich sogar vierte Welt Staates PNG eine eher untergeordnete Rolle, wird aber von internat. Marineeinheiten, speziell australischen und von der US Pazifik Flotte gerne genutzt.
„Das indigene Volk der Motu lebt seit etwa 2000 Jahren in der Gegend um Port Moresby. Der britische Forscher John Moresby erkannte 1873 den Vorteil, den die hiesige Hafenbucht bot. Als Großbritannien das Land 1884 zum Protektorat Britisch-Neuguinea erklärte (British New Guinea), wurde Port Moresby Hauptstadt und blieb es bis heute. Eine japanische Eroberung wurde in der Schlacht im Korallenmeer von den Alliierten verhindert.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Port_Moresby
Eine landschaftlich reizvolle Buch, in der es so einiges zu entdecken gibt, mit Inseln, Siedlungen, Häfen, Schiffswracks, malerischen Booten und Riffen zum tauchen. Da in derart armen Ländern natürlich kein Geld für Umweltschutz da ist, dürften die meisten Abwässer wohl völlig ungeklärt in die Bucht fließen, nehme ich zumindest an. Dennoch wirkt das Wasser und die Tierwelt darin erstaunlich sauber.
„Der Hafen von Port Moresby entstand bereits um 1890. Der Hafen besteht aus vier Zonen, er besitzt ein modernes Container-Terminal zur Versorgung des Landes mit Wirtschaftsgütern und ist auch Ankerplatz für die Touristenschiffe, in einer zweiten Zone verkehren die sogenannten Napa-Napa-Fähren. In der dritten Zone befindet sich der Yachthafen, und nördlich folgt noch in einem gesperrten Teil des Hafens der Marinestützpunkt. Die Marine übernimmt hier die Funktion der Küstenwache. Die flachen, küstennahen Gewässer der Stadt werden von Korallenriffen durchzogen, welche die Schifffahrt beträchtlich erschweren. Ein weiteres bekanntes Hindernis in Hafennähe ist das Wrack des australischen Frachters Mac Dhui, der am 8. Juni 1942 bei einem Gefecht vor der Hafeneinfahrt von den Japanern versenkt wurde.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Port_Moresby
Wir lernten viele freundliche Einheimische aller Schichten kennen. Darunter auch Leute von der University of Papua New Guinea (UPNG); diese wurde 1965 gegründet und gehört zum Kreis der Commonwealth Universities, sie ist die höchstrangige Bildungseinrichtung in Papua-Neuguinea und ist die erste Universität in Ozeanien. Sie befindet sich am nördlichen Stadtrand von Port Moresby. Gegenwärtig besuchen etwa 15.000 Studenten die Bildungseinrichtung, sie besitzt 13 Fakultäten und Institute.
Wie meistens bei den armen, einfachen Menschen sind diese oft besonders freundlich, wenn man sie nicht von oben herab behandelt. Die Leute aus der Geschäftswelt und den oberen, sozialen Schichten sind…, nun im Grunde ja überall auf der Welt sehr ähnlich.
Von dem Berliner Ahmet C gibt es einen amüsant gut geschriebenen Artikel über die Verhältnisse hier. Den finde ich so treffend und lesenswert, das ich ihn einfach hier hinein kopieren möchte.
“Lieber zu den Kannibalen”
Port Moresby wird sicherlich auch ihre Schokoladenseiten haben. Ich konnte sie leider nicht entdecken, weil man mir angedeutet hat, besser nicht in die Stadt zu gehen. Obwohl ich mich ohne Furcht durch Städte wie Johannesburg, Rio oder Chicago bewegt hatte, fiel mir die Sache hier nicht so leicht. Schuld war einmal meine Furcht vor Papua Neuguinea. Ich kannte nur Geschichten über Schrumpkopfjäger, Kannibalen und Steinzeitmenschen, so etwa Dinge, die man in der Schule erzählt bekommt. Zum anderen gestaltete sich meine Ankunft alles andere als feierlich.
Mein Gepäck wurde von einem Kerl inspiziert, der aussah, als hätte er mich zum Fressen gern. Zum Glück war er nur auf meine Zigarillos aus und begnügte sich mir einer Packung. Ich gab ihm zwei, weil die armen Kerle wirklich nichts verdienen. Sein Gesicht war für eine Stunde die letzte freundliche, die ich sehen sollte. Der Fahrer, der mich zum Hotel bringen sollte, der Agent des Hotels, holte mich mit einem robusten Fahrzeug ab. Und guckte genauso finster drein wie das Volk, das um den Flughafen lungerte. Mein Fahrer fürchtete sich vor der Masse. Nach einer kurzen Fahrt standen wir vor etwa drei Meter hohen eisernen Gittern, die sich knatternd öffneten, um sich sofort hinter uns zu schließen. Diese Gitter sollten meine nächsten 24 Stunden bestimmen, denn sie setzten sich auch im Gebäude fort. Einzelne Teile des Hotels waren hermetisch gegeneinander abgeschirmt. Nur Gäste mit entsprechenden Schlüsseln konnten diese überwinden. Ein Hauch von Gefängnis lag in der Luft, allerdings mit klimatisierten Zellen. Das Essen wurde auch nicht auf Blechtellern serviert, sondern eher ganz vornehm.
Angesichts der martialisch aussehenden Security Leute beschloss ich, das Hotel bis zum Abflug nicht zu verlassen. So blieben körperliche Schäden aus, allerdings nicht die mentalen, verursacht durch die vielen Fernseher, in denen nur MTV mit den unsäglichen Musikvideos lief. Und das bereits zum Frühstück. Wenn ich mir die anmutigen, dynamischen oder gar wilden Tänze der Einheimischen angucke, schwillt meine Brust vor Stolz ob der zivilisatorischen Dinge, die wir ihnen geschenkt haben. Stolz wie der Besitzer der ersten Frittenranch am Avenue des Champs Élysées.
Das Volk, das man in Papua Neu Guinea kennen lernt, hat mit dem , was man in Port Moresby sieht, nur die Gene gemein. Die Stadt hat viele No-Go-Areas, bei denen man weniger sicher ist als bei den „Kannibalen“. Die aber sind nett und friedlich. Die ich kennen gelernt habe, hatten nur einen erkennbaren Fehler: Sie gingen mit der Harpune auf die Jagd, deswegen waren die Fische bis 10 m nicht so handzahm wie sonst in den Tropen. Über diesen Fehler konnte ich mich nicht aufregen, weil ich als Jugendlicher auch … Schande!
Wer nach Port Moresby fliegt und die Umgebung erforschen möchte, wird sich nicht schlecht wundern. Es gibt einfach keine Straßenverbindungen zu anderen Städten, alle Straßen hören in näherer Umgebung der Hauptstadt auf. Man kann natürlich zu Fuß gehen wie viele Touristen, die den Kokoda Trail benutzen. Aber Vorsicht - die Malaria auf PNG ist von der tödlichen Sorte. Und die Kriminalitätsrate liegt derart hoch, dass das Auswärtige Amt folgendes empfiehlt: „Alle Deutschen, die nach Papua-Neuguinea reisen bzw. für begrenzte oder unbestimmte Zeit in Papua-Neuguinea leben, können in eine Krisenvorsorgeliste aufgenommen werden.“ Und „Nachdrücklich wird empfohlen, auf die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxis zu verzichten und stattdessen auf die Transportmittel der Hotels beziehungsweise Reiseveranstalter zurückzugreifen.“ In Johannesburg sind die Taxifahrer Vertrauensleute. Hier wohl nicht!
Papua kennt 790 Sprachen, Indien vielleicht 2.000. Nur hat Papua etwa 6 Mio Einwohner, Indien etwa 1166 Mio! Deswegen findet die Verständigung auf der Straße wohl weniger häufig über die Sprache statt. Stammesfehden auf den Straßen sind keine Seltenheit.
Port Moresby teilt mit London die berühmteste königliche Hoheit, die Queen Elisabeth II. Sie ist Königin von Papua-Neuguinea: Elizabeth the Second, by the Grace of God, of the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland and of her other realms and territories Queen, Head of the Commonwealth, Verteidiger des Glaubens. Genau so ein realm ist Papua-Neuguinea. Welchen Glauben die Queen hier verteidigt, dürfte den wenigsten klar sein. Die meisten Bewohner zählen zwar zu Christen, die Verwandtschaft des Glaubens zu Animismus, Geisterglaube, Ahnenkult und zum Glauben an Magie dürfte aber auch bei denen größer sein als in Europa, wo meistens der Weihnachtsbaum als sichtbarer Beweis für die heidnischen Kulturreste vorkommt. Zudem gibt es hier wohl sehr unterschiedliche Christen, die mitgliederstärksten Kirchen sind die Römisch-Katholische Kirche Papua-Neuguinea, die Evangelisch-Lutherische Kirche von Papua-Neuguinea, die Gutnius Lutherische Kirche, die Anglican Church of Papua New Guinea, die United Church in Papua New Guinea (eine methodistische Kirche) und die Siebenten-Tags-Adventisten. Ach du liebe Lissy! Ist sie nicht doch der Hohepriester der Anglikanischen Kirche?
Ob sich die Queen wieder mal hier sehen lässt, kann ich mir nicht vorstellen. George Bush hat ja auch nicht alle Teile seines Imperiums besucht, z.B. nicht New Orleans nach dem hurricane. Sie war zwischen 1974 und 1982 drei Mal zu Besuch. Da sie den USA gerade mal vier Besuche abgestattet hat, kann sich Port Moresby fast in königlicher Hochachtung wähnen.
Papua-Neuguinea hat viele wunderbare Ecken. Port Moresby gehört nicht dazu. Wer das Land bereisen und dennoch sicher fühlen möchte, kann sich auf einer Kreuzfahrt einmieten. Oder in Gebiete fahren, wo normale Menschen leben. Dort ist PNG nicht gefährlicher als in der Nähe vom Frankfurter Hauptbahnhof. Und nirgendwo auf der Welt leben mehr Korallen- und Fischarten. Von 330 endemischen Vogelarten und unzähligen Pflanzenarten ganz zu schweigen. PNG ist das Land der Megadiversity, nicht nur in Sprachen.“ https://www.tripadvisor.de/ShowUserReviews-g294118-r71677848-Port_Moresby_Papua_Region.html#
Wir selbst bewegten uns nicht in gefährlichen Stadtgebieten und hatten im großen Ganzen eigentlich nur positive, interessante und freundliche Begegnungen. Aber selbst Einheimische rieten uns einige Male dringend davon ab, Nachts in der Stadt zu Fuß unterwegs zu sein.
Tatsächlich gesehen oder gar erlebt haben wir aber nichts Negatives und ich gehe davon aus, dass wie so oft in solchen Fällen auch vieles aufgebauscht wird. Der Eine hört ne Geschichte und erzählt sie weiter; der Nächste malt sie aus und erzählt sie weiter und…
… und ja, auch z. B. in New York, Miami, Paris, London oder so manchen deutschen Städten gibt es Gegenden, in welchen ich Nachts wirklich nicht gerne zu Fuß unterwegs wäre!
Ja Port Moresby ist oder kann ein ziemlich gefährliches Pflaster sein wenn man sich leichtsinnig verhält. Behörden und Polizei sind größtenteils völlig Korrupt und kann man sich auf deren Hilfe nicht verlassen.
Aber wenn man sich vernünftig und vorsichtig so benimmt, wie es eigentlich selbstverständlich sein sollte, dann ist es auch nicht wesentlich gefährlicher als sonst wo.
Klar wer in auffällig teuren Klamotten oder gar mit teurem Schmuck behangen durch Armenviertel spaziert, mit Kameras herum knipst die einer Familie einen Monat lang das Essen sichern könnten, oder z. B. als arroganter, westlicher Tourist mit dicken Geldbündeln herum wedelt oder besoffen Nachts durch die Gegend torkelt und ähnliche Dummheiten begeht…, tja meine Güte, wer sich derart doof benimmt darf sich natürlich auch nicht wundern, wenn er z. B. Opfer eines Raubüberfalls wird.
Aber diese Regel würde in einem New Yorker Slum Viertel genauso gelten!








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