Mittelmeer, Sailing, Saltlife, Ibiza, Valencia

 
 

#20.08.3 Mittelmeer, Sailing, Saltlife, Ibiza, Valencia

Samstag, 8. August 2020

Gleich nach dem gemütlichen Frühstück checkten wir im Palacio aus und brachten unseren ganzen Kram an Bord der Segelyacht; Charlie und Alan waren auch schon dort und machten das Gleiche, während Schlafmütze Marie noch etwas auf sich warten lies.

Bei heute bis zu angekündigten 35-36°, hatte niemand Lust in der noch heißeren Stadt Sightseeing zu machen, sondern beschlossen wir einen faulen Strandurlauber Tag am und vor allem auch im Meer einzulegen. Auf den sicherlich ziemlich vollen Stadt- Hauptstrand & Trubel war ebenfalls keiner scharf, weshalb wir beschlossen den ruhigen, schönen, ein Stück südlich von Valencia gelegenen Platja del Saler Strand zu besuchen.

Bis 1030 Uhr waren wir fertig mit einrichten an Bord, hatten unser Zeugs verstaut, packten eine Kühltasche mit Getränken, Obst und Snacks voll, dann ging es auch schon los. Ein Großraumtaxi mit sehr sympathisch- humorvollem Fahrer brachte uns ‚to the Beach’, gab uns seine Nummer und versprach, uns jederzeit auch wieder dort abzuholen…, schon hatten wir den kilometerlangen Traumstrand fast ganz für uns alleine. *freu*

So ein schöner, großer, langer Strand und nur ganz weniger, vereinzelte Badegäste, perfekt! Da werden wir es auch riskieren können, mal nackt im Meer zu schwimmen, ohne Aufsehen zu erregen oder die verklemmte Moral irgendwelcher Typen zu reizen.

Marie die sich hier ja viel besser auskennt als wir anderen, meinte gleich lachend: „können wir und wenns jemand stört, hat er Pech gehabt haha!“ Schneller als ich die Cam greifen konnte, war die temperamentvolle, junge Frau schon splitternackig und lief lachend ins auch hier nur ganz langsam tiefer werdende Meer.

Wir machten es ihr nach und zu Freude meiner Fotografen- und Männeraugen, erlaubte mir Marie auch noch posierend einen sexy- schönen Nakedei Schnappschuss von ihrer sehr schlanken, reizenden Weiblichkeit.

Ansonsten machten wir nicht wirklich viel, sondern eben einen ganz gemütlichen Strandtag, bei schönstem Sommerwetter. Am Nachmittag füllte sich der schöne Strand etwas mehr mit vereinzelten Badegästen, größtenteils wohl einheimische Familien. Wir machten ein paar Ballspiele, aber die meiste Zeit lagen wir nur faul in der Sonne oder im Schatten, plantschten oft im Badewannenwarmen Meerwasser mit 28-29° und genossen das.

Alan erzählte mir von seinem knapp 30 jährigen Sohn und dessen attraktiver, etwas jüngeren Lebensgefährtin. Die Zwei kennen sich schon seit Schulzeiten und segeln ebenfalls seit Kindertagen. Brexit- und Coronabedingt sieht deren Leben in der britischen Heimat auch nicht mehr so toll aus und zudem träumen sie schon lange davon, mal mit einer eigenen Yacht touristische Dienstleistungen für Zahlungskräftige Urlauber und Segelliebhaber anzubieten.

Da Charlie und Alan ja so langsam in einem Alter sind, wo sie nicht mehr so viel oder gar dauerhaft auf einem Boot leben wollen, hatte Alan eigentlich vor gehabt, ihnen seine Yacht mal zu überlassen, damit sie sich damit eine Existenz aufbauen. Um sie zu prüfen, überlies er den Beiden 2018-19 quasi eigenverantwortlich die umfassende Renovierung und Modernisierung des Bootes, wozu sie monatelang in einem kleinen Campingbus auf der Werft lebten und sehr viele Arbeiten eigenhändig und kompetent sehr gut durchführten.

Mir war natürlich schnell klar, weshalb Alan mir das erzählte und von den Beiden vorschwärmte. *grins* Macht aber nichts, sondern sogar im Gegenteil; das GC Yachtflotten Geschäft, welches ja meine Idee war und von mir maßgeblich aufgebaut wurde, leidet selbstverständlich auch unter Corona. Dennoch kann man wirklich gutes Personal immer gebrauchen, denn die sind die schwer zu finden.

„Du möchtest, dass ich ihnen bei mir eine Chance gebe?“ Schmunzelte ich zu Alan.

„Das wäre großartig Steve; so gerne ich auch segle, ich werde langsam zu alt dafür; außerdem müssen meine Frau und ich jetzt doch bald, mit dem Geld über das wir dank deiner fairen Großzügigkeit verfügen, wieder eine eigene Existenz fürs Alter aufbauen. Mein Sohn kennt dieses Boot genauso gut wie ich, vielleicht sogar noch besser und ist, auch wenn ich das als befangener, voreingenommener Vater sage, ein sehr erfahrener, guter Yacht Seemann.“

„Das will ich dir gerne abnehmen Alan, werde es selbstverständlich noch prüfen und mir eine eigene Meinung bilden; aber wenn er quasi schon als Bub mit dir auf Segelbooten aufgewachsen ist, wäre es doch merkwürdig, wäre er diesbezüglich nicht auch ein richtig guter Matrose.“

„Ja eben und seine Lebensgefährtin ist ganz ähnlich; zudem darf ich wohl sagen, dass beide auch gute, sympathische Menschen sind, auf die man sich verlassen kann. Bei den Bootsarbeiten damals, ich kam nur drei- vier Mal zur Kontrolle dazu, leisteten sie wirklich erstklassige Arbeit, wie du bei der Prüfung der Yacht doch selbst feststellen konntest.

„Ja gut Alan…, machen wir nicht lange rum; lad sie mit an Bord ein; wenn sie so schnell weg können, meinetwegen gleich nach Ibiza, wenn wir dort morgen hinsegeln. Ich nehme sie als arbeitende ‚Hand für Koje’ Mitsegler mit und wenn sie mir gefallen, biete ich ihnen einen Job als Crew an; abgemacht?!“ Streckte ich dem sympathische Alan die Pfote hin, die er natürlich hocherfreut schüttelte.

„Abgemacht Steve, du bist schon ein genialer Typ.“ Grinste er und ging zu Charlie, um ihr davon zu erzählen.

„Stimmt das bist du hihi…“ schmunzelte Hanne, die neben mir auf der Badematte scheinbar geschlummert hatte, aber wohl wach war oder wurde und unser Gespräch mitbekam.

„Ach na ja…, ich weiß das schon lange, wundere mich nur, dass mich die UNO noch nicht als Präsident einer Weltregierung berufen und mit diktatorischen Vollmachten ausgestattet hat…“ grinste ich breit, patschte ihr kräftig auf die Pobacken im Bikinihöschen… und flüchtete möglichst schnell in Richtung Meer.

„Aaahhh… Duuuu…, na warte…“ jagte mir Hanne hinterher und holte als Top fittes, schlankes, junges Model, mich tapsigen Bären natürlich schnell ein.

Lachend trieben wir uns gegenseitig immer tiefer ins herrliche Nass, bis wir tief genug drinnen waren um nicht weiter aufzufallen… und uns so lieben zu können. Das war so ziemlich das Aktivste, was ich den ganzen Tag machte. *grins*

Auf der hübschen Strandterrasse des Restaurante La Dehesa Joaquín Castelló, Paseo Francisco Lozano, S/N, 46012 El Saler, pratisch direkt ‚on the Beach’, gönnten wir uns am späteren Nachmittag ziemlich geniale Paella, die sehr gut schmeckte und noch ein paar andere Leckereien. Dazu etwas Weißwein, der auch ganz gut war und natürlich viel Mineralwasser, denn bei über 30° brauchst du viel Flüssigkeit und besser nicht so viel Alkohol.

Wir waren zufrieden, vor allem die Paella war richtig gut, aber alles in allem würde ich dem Lokal nicht mehr als 4 Sterne geben. Sie sind zu teuer, der Service war auch nicht so toll und irgendwie, man kann es schwer erklären, fühlt man sich nicht so richtig wohl dort. Anderen scheint es genauso zu gehen, denn auf Google werden sie im Schnitt sogar mit nur 3,8 Sternen bewertet.

Leider schließen sie auch schon um 18 Uhr, so das man einen Strandtag gar nicht bis Sonnenuntergang auskosten kann, um dann gemütlich und romantisch zu speisen. Scheint merkwürdigerweise für viele der Strandlokale zu gelten, wenn nicht sogar für alle und das ist doch ziemlich schade; wir wären jedenfalls lieber erst später essen gegangen.

Wir blieben noch an diesem Strand, hier vor diesem und weiteren Lokalen belebten Strandabschnitt, als dort wo wir vorher waren. Hanne las ein Buch über die ‚Kunst der Einfachheit’; sie interessiert sich gesteigert für Kunst im Allgemeinen. Marie chattete übers Smart Phone mit Freunden in Frankreich, Charlie und Alan machten ein Pärchen Strandspaziergang und ich ging eine Strecke kräftig im Meer kraulen, um Kalorien abzubauen, habe ich doch schon wieder auf 97 kg zugelegt. *seufz*

Dann döste ich in der Abendsonne, bei unverändert über 30° noch ein bisschen; so tief wie die Sonne inzwischen stand, brannte sie nicht mehr so gnadenlos und insbesondere nass, nach einem Bad im Meer, konnte man es gut aushalten. Dann plantschten wir noch mal alle gemeinsam im Wasser, machten eine lustige Wasserschlacht, wie man halt so am Beach rumspielt, Schließlich packten wir zusammen und der gleiche Taxifahrer wie vorhin, holte uns wie versprochen auch wieder ab.

Zurück an Bord gingen wir natürlich alle erstmal duschen, zogen uns frisch an und spazierten zur netten Val-Paraíso Café Bar>>>, wo wir noch ein paar Drinks nahmen und den Tag ausklingen ließen. Eine schönes bis 01 Uhr geöffnetes Lokal, mit dem besten Ausblick den man im Hafen haben kann. Gut Essen könnte man dort übrigens auch, doch nach dem leckeren Essen am Spätnachmittag, nahmen wir jetzt nur noch kleine Snacks.

Die 5 Sterne Google Bewertung ist allerdings doch ziemlich übertrieben; maximal 4,2 würde ich sagen, aber die Terrasse und Lage am südlichen Yachthafen ist wirklich hübsch. Dann spazierten wir noch ein bisschen durch die romantische, nächtliche Beleuchtung, gingen zurück an Bord und vor 23 Uhr schlafen, damit wir morgen einigermaßen ausgeschlafen früh raus kommen, um nach Ibiza rüber zu segeln.










 

Sonntag, 9. August 2020 Törn nach Ibiza

Verdammt! Um noch heute rüber nach Ibiza zu kommen, mussten wir bei der aktuellen Wind- und Wetterlage auf knapp der Hälfte der 94 Seemeilen unter Maschine fahren, statt segeln. Das mochten wir natürlich gar nicht, aber anders war es nicht möglich.

In einem weiten Bereich vor der spanischen Ostküste Valencias, herrschte quasi Flaute bis max. 3-4 kn Wind. Ein so schwerer S Spant Langkieler wie unsere schöne Yacht, würde sich da kaum durchs Wasser bewegen, nur in der ebenfalls schwachen Strömung mehr treiben, als segeln.

Erst weiter draußen auf hoher See, bekamen wir dann etwa 7 bis 15 kn Wind von Steuerbord querab bis am Wind, konnten unter Vollzeug mit dem Code Zero Vorsegel bis zu gut 7 kn segeln. Dabei zog die schöne, schifffige Yacht sehr ruhig und mit wenig Krängung ihre Bahnen durch die 0,3 bis 0,5 m Dünung des 27-28° warmen Mittelmeers.

Wir liefen also schon um 06 Uhr aus dem Hafen von Valencia aus, frühstückten erst unter Maschine auf See, was natürlich auch Spaß macht; Marschfahrt um die 8 kn SOG, wobei der wie neu wirkende 160 PS IVECO Diesel zufrieden vor sich hin tuckerte. Selbstverständlich hielten Alan und ich auch eine Sicherheitseinweisung für die Neulinge an Bord ab, inklusive einem späteren MOB Manöver mit danach auch noch etwas Badespass im Meer.

Ansonsten hatten wir Spaß, verstanden uns prima und genossen vor allem die Etappe unter Segeln, während der wir auch einen Happen zu Mittag futterten. Wie erwartet packten Marie und Hanne überall von sich aus mit zu, wenn es etwas zu tun gab wobei sie helfen konnten, ohne das man sie dazu auffordern musste. Aber wirklich viel zu tun gab es ja nicht, so dass auch viel Zeit blieb, die gemütliche Schönwetter- Seefahrt einfach zu genießen.

Eine gute Stunde vor Sonnenuntergang erreichten wir die hübsche Bucht von Port de Sant Miquel, an der Nordküste von Ibiza. Am südlichen Ende der Bucht, mit beliebtem Touristen- Badestrand, wird die Ostseite von zwei großen Hotelkomplexen etwas verschandelt. Unser problemlos klappendes Ankermanöver an der Westseite, möglichst weit entfernt, war die folgerichtige Konsequenz.

Na ja, wollen wir mal nicht übertreiben; genau genommen fügen sich die zwei Hotelburgen noch ganz gut in die Uferlandschaft ein; da gibt es wesentlich hässlichere, schlimmere Sünden der Tourismusindustrie. Für Corona Zeiten ist die Bucht sehr gut besucht, ankerten nicht gerade wenige Yachten verteilt in der Bucht und nach dem durch das starke Marinefernglas erkennbaren Betrieb an Land, schien es auch nicht wirklich an Touristen zu mangeln.

Aber verglichen mit normalen Zeiten, ist das natürlich doch erheblich weniger, als früher. Ich selbst bin seit Ewigkeiten nicht mehr in der Gegend gewesen, weiß aber von Yachtfreunden, dass die Bucht in der Hauptsaison so voll werden kann, dass manche es vorziehen woanders zu ankern.

Deck aufklaren, Segel fest machen, Ankergeschirr überprüfen… dann jumpten wir natürlich erstmal jauchzend ins erfrischende Nass der schönen Bucht. Da wir so viel unter Maschine schippern mussten, hatten wir die Gelegenheit genutzt und die beiden Aquatec DD500 12/24V, je 55 l/ h = 110 l/h, fast 6 stunden laufen lassen, um die 1.400 l fassenden Wassertanks aufzufüllen.

Ich mag die Aquatec>>> Seewasser- Entsatzungsanlagen aus Duplex-Edelstahl 1.4462, für die es sogar eine lebenslange Garantie gibt. Die gewährleisten zuverlässig gleichmäßigen Arbeitsdruck und die Förderpumpe ist eine Hocheffizienz-Pumpe mit Magnetantrieb. Durch den Magnetantrieb sind Leckagen wie bei Förderpumpen mit Gleitringabdichtung ausgeschlossen.

Aus besten Materialien in Deutschland gefertigte Industrie-Permanentmagnet-Motoren stehen für höchsten Wirkungsgrad. Die Lüfter gekühlten Motoren sind für den Dauerlauf bei 45° C Umgebungstemperatur ausgelegt. Bewährte Industrie-Membranen, Typ Seawater 2540 sind weltweit erhältlich. Die in Großserie aus GFK gefertigten Druckrohre gewährleisten eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer.

Nun stand uns hungrigen Seefahrern der Sinn natürlich nach bestem Futter und wir machten uns fertig für die Landinvasion. Das hübsche, etwas oberhalb von Strand und Bucht gelegene Chiringuito Pascual>>> Restaurant, bei Googel zu Recht hoch mit 4,6 Sternen bewertet, bietet tolles Essen in sehr freundlich- familiärer Atmosphäre und das sogar zu fairen, zivilen Preisen. Sehr zu empfehlen!

Die Lage ist natürlich auch genial, gemütlich und mit schöner Aussicht. Nachts leuchten in der Bucht die Lichter der ankernden Yachten, gegenüber die von den Hotelanlagen, was quasi automatisch auch für romantische Stimmung sorgt. Man fühlt sich wohl und so mancher würde wohl auch gern noch länger, als nur bis 2230 Uhr dort mit einem Gläschen Wein sitzen bleiben.

Wir schlemmten und futterten mit viel Appetit und Genuss; wie schon beschrieben: Seefahrt macht hungrig. Auch bei so einem Schönwetter- Schwachwind Törn auf einem sehr stabilen Boot, ist die Yacht doch ständig in Bewegung. Deine Muskeln zum Ausgleich der Schwankungen also auch, verbrauchen sie Kalorien ohne das du es so richtig mitbekommst… und so hat man nach so einer Seefahrt an guter, salziger Seeluft meist ordentlich Appetit.

Zudem hatte niemand Probleme mit Seekrankheit und die Qualität der servierten Speisen war wirklich ausgezeichnet. Wenn es so gut schmeckt, man sich in netter Gesellschaft richtig wohl fühlt, haut man natürlich umso lieber rein. Genau solche Lokale wünscht man sich am Ende eines Törns! Man spürt das die Eigentümer ihr Geschäft nicht nur betreiben, um möglichst schnell, möglichst viel Geld von zahlungskräftigen Touristen ab zu zocken, sondern mit der Gastronomen Liebe echter Wirte, die ihr Restaurant mit Leidenschaft führen und sich wirklich über zufriedene Gäste freuen  *smile*

„Genial! In dieser Bucht können wir meinetwegen gerne noch etwas länger bleiben.“ Lächelte Hanne und wir stimmten ihr sofort alle zu.

Alans Handy meldete eine Message, er schaute drauf und meinte in die Runde, speziell zu mir: „Morgen kommen mein Sohn und seine Partnerin an; abholen ist nicht notwendig. Sie kennen sich auf Ibiza aus und wissen wie sie hierher kommen. Etwa gegen Mittag…“ lächelte er väterlich erfreut.

„Oh noch Zwei; wird ja richtig voll.“ Guckte Marie leicht verwundert, die als Einzige noch gar nichts davon wusste.

Charlie, Alan und Hanne erklärten es ihr schnell, bevor ich noch was sagen konnte.

„Schreib ihnen, sie sollen einen Mietwagen nehmen; den können wir auch für Ausflüge auf Ibiza nutzen, wenn wir schon mehrere Tage hier bleiben wollen.“ Lächelte ich zu Alan.

„Geniale Idee Steve.“ Meinte Hanne.

Du weißt doch, dass ich genial bin höhö.“ Zwinkerte ich zu der Schönen.

Bezahlt hatten wir schon, gingen dann runter zum Strand und spazierten noch ein bisschen umher. Mit dem schnuckeligen 11 ft Holz Dinghy, dass sich rudern, segeln oder mit einem 2 Ps Motörchen bewegen lässt, ruderten wir uns leise zurück zur ankernden Yacht. Ein nicht nur hübsches, sondern auch ziemlich geniales Teil, dieses Bötchen.

Sechs bis sieben Personen lassen sich durchaus sicher damit transportieren; jedenfalls wenn kein zu starker Wellengang herrscht und natürlich auch, wenn nicht alle solche knapp 100 kg Bären sind wie ich. Es lässt sich auch teilen / aufklappen und sozusagen zusammen stecken, so es es an Deck kleiner Yachten, bei längeren Törns wenig Platz wegnimmt.

Auf unserer Yacht, die auch noch ein zweites, aufblasbares Schlauch Beiboot hat, wäre ja Platz genug. Doch Charlie und Alan haben den Tender von ihrer vorigen, deutlich kleineren Yacht mitgenommen, auf der das Verkleinern eines Beiboot Tenders durchaus nützlich war. Damals segelten sie auch noch hauptsächlich in englischen Gewässern, wo es bekanntlich Wettermäßig öfters mal sehr ungemütlich werden kann.

Da hilft es, wenn sich ein traditionelles Holz Dinghy verkleinert auf Deck sicher verstauen lässt. Die Konstruktion ist dabei so genial, dass das Bötchen trotzdem sicher zusammenhält und es mit wenigen Handgriffen, sogar während man sich im Boot auf einem ruhigen Gewässer befindet, aufklappen und zusammensetzen lässt.

Kaum an Bord machten wir uns in der Dunkelheit nackig und sprangen noch mal ins herrlich erfrischende Meer, dass jetzt kurz vor Mitternacht sogar wärmer war, als die sehr laue Nachtluft Brise. Hanne und ich schwammen zu einer abgelegenen Stelle am felsigen Uferteil, wo wir uns noch romantisch sehr schön liebten… *smile*

Zurück an Bord nur noch kurz abduschen, abtrocknen und rein in unsere gemütliche, achterliche Doppelkoje; mit gut 2 m Länge und etwa 170 cm Breite, ungefähr so bequem wie ein Queensize Doppelbett. Sozusagen hinten in den Rumpf gestaucht, ergibt sich ein wohliges, höhlenartiges Gefühl von Geborgenheit. Selbst ich knapp 190 cm Bär kann mich problemlos voll ausstrecken; die 2018 erneuerten Matratze und Bettwäsche sind von guter Qualität ebenfalls kuschelig bequem.

Durch einen klassischen, großen Dorade Lüfter mit Holzkasten und Bronze Lufthutze, kommt bei Schlechtwetter und auf See Frischluft herein. Bei schönerem Wetter wie jetzt, gibt es das doppelt aufstellbare, klassische Oberlicht, mit Moskitonetz- Einsatz. Außerdem hat die Heck- Master Kabine einen Direktzugang von achtern hoch ins Cockpit. Da eine Yacht vor Anker gewöhnlich in Windrichtung liegt, hast du herrlich kühlenden Luft Durchzug, wenn du beide aufstellst…, was wir jetzt bei immer noch etwa 26° natürlich machten.

Was ich bei Holzbooten schon immer sehr mochte, auch wenn sie insbesondere heutzutage aus Naturschutzgründen etwas bedenklich und aus Sicherheitsgründen einem Stahlboot unterlegen sind: es ist ein natürliches Material, dass sich gut anfühlt und auf natürliche Art mit knarrenden Holzgeräuschen ‚arbeitet’: störte mich beim schlafen noch nie.

Wenn ich mir dagegen das unnatürliche, oft überraschend laute und störende klappern, knarzen, scheppern usw. auf modernen GFK Plastikbooten anhöre, selbst auf schweineteuren, gut verarbeiteten Booten von renommierten Werften, ist das doch ein gewaltiger Unterschied.

Klar für Blauwasser Langfahrt würde ich normalerweise schon aus Sicherheitsgründen, immer ein nahezu unkaputtbares Stahlboot bevorzugen. Aber auch auf so einem traditionellen und zusätzlich modern laminierten Holzboot, fühle ich mich durchaus sicher genug… und mit diesen Gedanken versank ich auch schon im Reich der Träume. *schnarch*












 

Montag, 10. August 2020, Port de Sant Miquel, Ibiza

Aaahhh… endlich ist es wieder möglich aufzustehen, hoch auf Deck zu gehen und einfach über Bord ins herrlich erfrischende Meer zu springen. *freu*

Es war noch vor Sonnenaufgang und Alan war sogar vor mir am schwimmen, kletterte gerade tropfnass zurück an Deck und grinste ein „Morning auch schon wach Schlafmütze?“ zu mir herunter, der ich kräftig los kraulte um Kalorien zu verbrennen. Als ich zurück zum Boot schwamm, sprangen gerade Marie und Hanne lachend ins Wasser, piesackten mich als flinke, freche Delphin- Girls und ich flüchtete über die Badeleiter an Deck.

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Viel Spaß :))

Es war gut 25° warm und über die Hügel im Westen, kletterte bald die kräftige Mittelmeer- Hochsommersonne, trieb die Temperaturen schnell höher. Charlie versorgte mich mit einem lächelnden Morgengruß, mit frischem, lecker duftendemn Cafe und ich paffte genüsslich mein geliebtes, erstes Morgen- Zigarettchen.

Bald darauf kletterten auch die tropfnassen Delphin Schönheiten zurück an Deck, Alan baute den Teak Cockpittisch auf und wir spannten geschwind das Bimini Top als Sonnenschutz darüber. Schon gab es lecker Frühstück auf mediterrane Art. Gutes Brot, Butter, Salami, Schinken, andere Räucherwaren, viel Oliven, Peperoni, Paprika, Silberzwiebeln, Tomaten und Radieschen, dazu Cafe, frisch gepresster Fruchtsaft, Mineralwasser und danach auch noch Wassermelone und anderes Obst. *yummy*

Charlie und Alan sind sozusagen genug englische Briten, um sich selbst auch mal englisches Frühstück mit diesem fürchterlichen Porridge Haferschleim zu machen; na ja, wers mag? Ok die Geschmäcker und Gewohnheiten sind halt verschieden und das ist im Prinzip auch gut so. Jedem das Seine & leben und leben lassen, lautet die Regel. *smile*

Nach dem Frühstück gleich noch mal ins Meer springen, dann musste ich zunächst Online am Laptop arbeiten. Dazu haben wir über die starke Wifi / Wlan Verstärkerantenne eine Verbindung, zu einem der Hotels am Ufer aufgebaut: sie wollten pauschal 10,- für drei Tage dafür, was ich durchaus Ok fand. Wir sind ja keine Hotelgäste, für die das Wlan frei verfügbar ist.

Insgesamt ein Downstream von 12 Mb, was natürlich eng und langsam wird, wenn zu viele Hotelgäste gleichzeitig z. B. ihre überdimensionierten Urlaubsfotos auf Instagram, Facebook und Co. posten wollen. Aber Tagsüber, wenn sich bei so schönem Wetter die Allermeisten am Strand und in der Umgebung vergnügen, war die Verbindung sehr flott. Abends wenn alle mehr oder weniger gleichzeitig zurück kommen und viele Online gehen wollen, wird’s logischerweise eng.

Charlie und Alan erledigten unterdessen typischen Routinekram an Bord, störten mich dabei jedoch nicht beim arbeiten. Marie und Hanne schnappten sich das Dinghy, erkundeten das Ufer und übten das Segeln des kleinen Bötchens. Da vor allem Hanne ja viel Ahnung vom Segeln hat und sich das Ding leicht wie eine Jolle segeln lässt, hatten sie keine Probleme und sicherlich auch viel Spaß dabei.

Mich ‚störten’ und lenkten zwei freche Nackedei Girls auf Luftmatratzen ab, die bäuchlings darauf liegend ziemlich nahe an unsere schöne Yacht heran paddelten. Offenbar Teenager, dem lachen, kichern, plappern und ihren Figuren nach zu urteilen. Als sie merkten, dass ich sie mit der Cam fotografierte, wandten sie ihre Gesichter ab, um nicht erkannt zu werden, lachten dazu aber nur auf eben typische Teen Girl Art und ließen mich fremden Piratenkapitän, eine Menge ihrer entzückenden, jugendlichen Reize frech provokant sehen. *schmunzel*

Viel älter als 16 oder so, dürften die frechen Nackedeis kaum sein und wie die Meisten heutzutage, sprachen und verstanden sie gut englisch. Also flaxten wir ein bisschen übers Wasser miteinander, fragte ich zum Beispiel, ob sie heimtückische Piratinnen sind, welche dieses Boot ausspionieren, um es Nachts zu entern.

„Keine Angst haha-hihi, wir sind nur neugierig; ein schönes Boot…“ kicher- lachten sie zwar, aber das keineswegs mädchenhaft, sondern definitiv als längst eher junge Frauen, die fraglos auch schon Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht haben und provokanten Blicken. Teen Girls halt… *lach*

„Puh da bin ich aber froh! Wollte schon Alarm geben, meine Crew alarmieren und Abwehmaßnahmen einleiten hoho.“ Lachte ich amüsiert auf die nackigen Frechdachse…, äh Frechfische hinunter.

„Vielleicht überlegen wir es uns noch und… haha…, überfallen euch doch noch.!“ Drohten sie spielerisch.

„Oh… na falls ja, werde ich mich mit Vergnügen solch sexy- hübschen Piraten Girls ergeben.“

„Ahahaha… könnte aber voll übel für dich enden!“

„Das nehme ich gerne in kauf; welche Mann würde sich nicht gerne solch einem entzückenden Enterkommando ergeben?“ *breitgrins*

„Pass bloß auf, dass du das nicht bereust haha.“

So blödelten wir noch ein bisschen herum, dann paddelten sie mit typischen Schwimmbewegungen auf ihren Luftmatratzen weiter und ich ging wieder an den Laptop. Charlie brachte mir frisch aufgeschnittene, kühle Wassermelone und eisgekühltes, aufgesprudeltes Trinkwasser, in einem Iso Behälter.

Durch die Umkehrosmose Seewasser Entsalzer produziertes Trinkwasser, aufgesprudelt mit z. B. Soda Stream Kohlensäure Sprudler, ergibt nahezu perfektes Mineralwasser; besser als alles was man kaufen und an Bord schleppen könnte / müsste. „Gibt man noch Mineralien- / Vitamin- Tabletten hinzu, hat man wirklich ideales, gesundes, leckeres Trinkwasser. Sauberer als z. B. Landtrinkwasser. In kaum einem Land der Welt, gibt es so sauberes, kontrolliertes Trinkwasser, wie bei uns in Deutschland, weshalb ich die Tanks gar nicht gerne mit Landtrinkwasser fülle, wenn es überhaupt die Möglichkeit dazu gibt.

Schon wurde es langsam Mittag, in der schönen Bucht von Port de Sant Miquel. Wir warteten mit dem Essen, bis Charlies und Alans Sohn Larry und dessen Lebensgefährtin Nancy, vom Flughafen aus mit dem Mietwagen hier ankamen, was gegen 14 Uhr der Fall war. Dann schafften wir deren Kram an Bord, die Beiden machten sich kurz frisch, duschten und danach besuchten wir gemeinsam das gute Chiringuito Pascual Restaurant, welches uns gestern so gefallen hatte.

Sohn und Freundin machten sofort einen sympathischen, guten Eindruck auf mich, nahmen kein Blatt vor den Mund, wirkten offen, ehrlich und direkt. Beim ausführlichen, gemütlichen schlemmen in dem tollen Lokal, unterhielten wir uns natürlich umfassend; nicht nur kennenlern- small Talk wie bei zufällig getroffenen Leuten, sondern auch tiefer in die Details gehend.

Selbstverständlich war ihnen bewusst, dass dies quasi auch so eine Art Bewerbungsgespräch ist, wobei sie auf den neuen Boss einen guten Eindruck machen sollten und wollten. Viele hätten sich dabei auch verstellt und versucht mich zu beeindrucken, bis hin zum dreisten lügen und verdrehen von unbequemen Wahrheiten.

Besonders Nancy, die mir die Cleverere der Beiden zu sein schien, aber auch Larry waren jedoch offensichtlich einfach sie selbst und verbogen sich nicht. Sie sprachen sogar von sich aus Themen an, welche sie gar nicht hätten erwähnen müssen. Beispielsweise das sie sich seit den 2018-19 von ihnen geleiteten und durchgeführten Renovierungsarbeiten an der Schönen Yacht, Vorwürfe machten das auch deshalb Charlie und Alan in finanzielle Probleme geraten sind, bei Corona nicht mehr über genügend Reserven verfügten.

Alan wollte ihnen damals ja die Yacht überlassen, gab rund 75 k zu den 25 k der Beiden dazu. Insgesamt kosteten all die Arbeiten dann aber weit über 100 k, was alles Charlie und Alan übernahmen. Diese Budget Überschreitung ist jedoch quasi normal; wenn du anfängst ein älteres Boot zu renovieren und modernisieren; dabei kommt praktisch immer deutlich mehr zusammen, als man ursprünglich geplant und berechnet hat, weil erst während der Arbeiten nach und nach klar wird, was wirklich alles getan werden muss oder sollte.

„Ihr müsst euch deshalb nicht schuldig fühlen; niemand konnte damals mit so was wie Corona rechnen. Wir hatten von uns aus beschlossen, die Zusatzkosten zu übernehmen.“ Meinte Alan prompt milde und ich bestätigte seine Aussage.

„Ja ich habe schon bei vielen Yachten solche arbeiten überwacht und immer wurde es am Ende mehr als gedacht.“ Lächelte ich.

„Stimmt es das du diese heute so große, tolle GC Yachtflotte, wie soll ich sagen…, selbst mit einfachen, alten Segelbooten angefangen und aufgebaut hast?“ Fragte Nancy neugierig.

„Ja und nein; die Ursprungsidee ist auf meinem Mist gewachsen und ich kümmerte mich in den Anfangsjahren um vieles. Aber ohne reiche Investoren im Hintergrund, die auch für ein professionelles Management sorgten, wäre es nie so schnell, so groß geworden. Ich hatte damals ohnehin keine Absicht, noch mal etwas aufzubauen, ging wegen meiner damals üblen Herzprobleme davon aus, sowieso nicht mehr lange zu leben. Genau genommen wollte ich segelnd mein Restleben genießen und am liebsten irgendwo auf See sterben und fertig. Erst als ab 2015 deutlich wurde, dass die mehrfachen Operationen tatsächlich halfen und ich mich stabilisierte, wurde das Anders.“ Lächelte ich ebenfalls sehr ehrlich.

„Oh davon wusste ich ja gar nichts Seebärchen?“ Streichelte mir Hanne lieb über die Backe und alle waren natürlich ziemlich überrascht.

Na ja, war und ist halt so und normalerweise erzähle ich davon nicht so schnell, so lange es keine direkte Rolle im Zusammenhang spielt.“

„Mein Herz ist zum Glück bis heute, toi toi toi, gesund und stabil; aber ich kann mir gut vorstellen wie das ist. Einige Freunde hatten schon Herzinfarkte und solche Dinge, was sie und ihr Leben doch massiv veränderte. Gewiss alles andere als ein Vergnügen.“ War Alan mit spürbarer Sympathie ein.

„Lassen wir es bei: alles andere als ein Vergnügen!“ *schiefgrins*

„Da Armer…, mein Opa hatte auch mal so was, litt und starb anderthalb Jahre später.“ Streichelte mich Marie aufmunternd von der anderen Seite.

„Ok Themenwechsel! Obwohl: wenn ihr beiden mich dann weiter so lieb von beiden Seiten umschmeichelt, könnte ich auch noch länger darüber jammern höhö.“ Gluckste ich.

„Hahaha… du Gauner Du!“ Wurde ich nun gleich von beiden Seiten geknufft.

„Aua… jetzt verprügeln sie mich auch noch.“ Lachte ich mit und wir kamen zurück zum Hauptthema.

Da Coronabedingt auch sicherlich viel weniger los war, als sonst zu dieser Jahreszeit, gab es keinen Grund bald unseren Tisch zu räumen; es gab noch genügend Platz für andere Hungrige. Es war ja auch längst Nachmittag, wo sowieso die wenigstens Essen gehen. Also blieben wir noch ganz gemütlich hockten, plauderten auch Allgemein, genossen das wunderschöne Sommerwetter mit über 30° bei Chiringuito Pascual im Schatten.

Dann gingen wir runter an den nur wenige Meter entfernten Strand, um uns im Meer zu erfrischen. Charlie nahm unsere Sachen im Beiboot mit zur Yacht, wir anderen wollten erfrischend plantschen und einfach zum Boot schwimmen. Das sind immerhin rund 600m aber wir sind alle gute, geübte Schwimmer und dieser Kalorienverbrauch wird uns gut tun. Ach herrlich das saubere, klare gut 27° warme Meer…

Den Rest des Tages verbrauchten wir gemütlich auf und um das Boot, gingen schwimmen oder Schnorcheln oder alberten herum. Hanne las auch wieder in einem Buch über Kunst. Alan, Larry und ich sprachen viel über Bootsdetails und besonders auch die weiteren Modernisierungen, welche ich vorhabe. Beispielsweise die Ausstattung mit modernen Lewmar REVO Backwind Winschen am Cockpit.

Ja Larry kennt sich eindeutig mindestens genauso gut wie Alan mit der Yacht aus, vielleicht sogar noch besser. Ich schlug ihm und Nancy vor, bis etwa Monatsende auf meine Kosten als Crew auf dem Boot zu leben… und wenn wir gut miteinander klar kommen, sie einen guten Job machen, woran ich schon jetzt nicht zweifelte, bekommen sie danach eine Anstellung als Yachtcrew.

Charlie und Alan, die spürbar gerne Heim nach Englang wollten, um dort ihr Leben neu zu ordnen, bräuchten so auch nicht ihr Versprechen einhalten, noch einige Zeit mit mir zu segeln, um mir die Feinheiten des Bootes zu zeigen. Das können Larry und Nancy mindestens genauso gut und wirklich notwendig war das ja ohnehin nicht. Die Alten könnten also bald abreisen und sich um ihren Kram kümmern.

Darüber waren alle Vier natürlich sehr erfreut und ich flüchtete mit einem Sprung ins Meer, wo Marie und Hanne gerade plantschten, bevor sie mich mit zu viel dankbarem Lob in Verlegenheit brachten. Die zwei Schönen durchs Wasser zu jagen und mit heimtückischen Wasserbär angriffen auf strategische Stellen zum Kreischen zu bringen, machte definitiv mehr Spaß. *grins*

Wir schwammen zum Strand und holten uns bei einer Beach Bar Cocktails. Für Corona Zeiten herrschte ganz ordentlicher Betrieb, so dass man sich ausmalen kann, wie es hier zu normalen Zeiten in der Hauptsaison aussieht; wahrscheinlich Sardinenbüchsen- Feeling, so voll dürfte es dann sein.

Dann schwammen wir zurück zur Yacht und ich legte mit Hanne eine schmuse- Nickerchen Siesta ein, wobei ich prompt wieder voll einpennte. Wegen dem späten, üppigen Mittagessen, beschlossen wir am Abend nicht Essen zu gehen, sondern speisten an Bord von den leckeren Vorräten.

Das Boot hat 180 l Kühl- / Gefrier- Kapazität, so das wir auch frische Lebensmittel dabei haben, nicht ständig Nachschob von Land benötigen. Absichtlich aßen wir eher leichte Sachen, vor allem auch viel Obst und Wassermelone, auch wegen und für ‚die Figur’.

Zweimal schwammen wir auch noch im besonders nachts herrlich erfrischenden und auch romantischen Meer; Hanne und ich wieder zu der gestern entdeckten, ungestörten Uferstelle, wo wir uns im Wasser romantisch liebten. Gegen 23 Uhr hatten wir immer noch gut 26°, was sehr angenehm war. Nicht so schwülheiß wie in Städten, wo all die Gebäude die über 30° Hitze des Tages speichern.

Wenn du nass aus dem Meer kommst, sogar herrlich erfrischend und gerade richtig um nicht die Klimaanlage benutzen zu müssen, um Nachts im gut durchlüfteten Boot angenehm schlafen zu können. Charlie und Alan lagen bereits in ihren Kojen und wir Anderen folgten bald ihrem Vorbild… *schnarch*










 

Dienstag, 11. August 2020 Ibiza

Erwähnte ich schon, dass Aufstehen, an Deck gehen und schnurstracks ins Meer springen zu lieben? Was schon mindestens ein paar Dutzend male in den letzten Blogs? Na dann… *breitgrins*

Ich hatte im sanften schaukeln des ankernden Bootes hervorragend geschlafen und die Anderen offensichtlich ebenso. Larry und Nancy hatten sich sogar einfach Hängematten auf Deck aufgespannt, schwammen mit mir um das Boot und die Anderen jumpten auch bald über Bord ins herrliche Nass.

Dann gutes Frühstück im Cockpit unter dem Bimini Top und rundum machten etliche Crews auf ankernden Yachten das Gleiche. Am Strand waren auch schon erste Badegäste zu erkennen. Heute schien es etwas mehr Wolken zu geben, dennoch auch viel Sonne und bis zu knapp 30° Sommertemperaturen.

Charlie und Alan hatten sich wohl gestern noch besprochen und meinten nun, dass sie heute noch abreisen, wenn ich nichts dagegen habe; hatte ich natürlich nicht, denn das haben wir ja bereits gestern besprochen und ich verstand ihre Beweggründe sehr gut. Logischer- und Vernünftigerweise wollten sie ihr durch Corona aus den Fugen geratenes Leben baldmöglichst wieder ordnen, bevor sie sich schönen Segelurlaub gönnen; ist doch klar.

So brachten wir etwas später ihre Sachen an Land, zu dem parkenden Mietwagen. Marie und Hanne wollten mit ihnen zum Flughafen fahren und danach in Ibiza-Stadt auf Weiberart die Geschäfte unsicher machen. Das ist die Hauptstadt von Ibiza, einer spanischen Baleareninsel im Mittelmeer. Sie ist für ihr lebhaftes Nachtleben bekannt – viele europäische Nachtclubs haben hier eine weitere Niederlassung, die im Sommer geöffnet sind. Südlich des Zentrums liegen die weißen Sandstrände des Figueretes und Platja d'en Bossa. Oberhalb des Hafens befindet sich das Altstadtviertel Dalt Vila mit der gotischen Catedral de Santa María und einer Festungsanlage aus der Renaissance, die eine weite Sicht bietet.

Ich musste zunächst wieder Online an den Laptop und einiges erledigen; darunter auch viele Bekannte, Freunde, GC Member usw., die per Mail oder Message Anfragen stellten, wann sie mal auf dieser schönen, klassischen Yacht mitsegeln können. Da diese als Familien- und nicht als Charteryacht gedacht und ausgebaut ist, will ich eigentlich kaum mehr als zwei Gäste an Bord haben, weil es gar keine richtigen Gästekabinen gibt. Nur die V Vorschiffskojen und Durchgangskojen von Achtern in den Saloon; auch nur zwei Bäder mit altmodisch manuellen Blakes Toiletten und etwas engen Duschen.

Früher waren die Blakes ja mal Luxus Standard auf ‚besseren’ Yachten, gehörten zum besten, was man für Geld kaufen konnte und tun auch heute noch zuverlässig ihren Dienst. Aber Standard sind schon lange meist elektrische, automatische Toiletten. Was ich sagen will: diese ganze Yacht ist für den klassischen Yacht Lifestyle gedacht und ausgelegt, insofern eher nur was für ‚echte’ Segler alter Schule. Man muss diesen Stil lieben, sonst wird man auf diesem Boot nicht so ganz glücklich.

Insofern passt auch meine Absicht nicht wirklich, moderne, elektrische REVO Winschen zu installieren; doch habe ich keine Lust, mich bei Segelmanövern abzurackern und will diesen Komfort haben. Eine solche Yacht mit relativ großen Segelflächen, bei wechselnden Windverhältnissen mit kleiner Crew ständig auf altmodische Art händeln zu müssen, kann verdammt anstrengend werden und ist nicht wirklich lustig.

Für mich ist das nicht nur eine Komfortfrage, sondern auch ein Sicherheitsaspekt. Überarbeitete und übermüdete kleine Crews, wegen zu vielen Segelmanövern bei schwierigen Wetterverhältnissen, können auf längeren Törns logischerweise irgendwann ein Boot auch nicht mehr sicher und überlegt führen.

Inzwischen vernahm ich aus Deutschland amüsiert die Nachricht, dass die SPD Olaf Scholz als Kanzlerkandidat benannt hat. (sic!) Ja richtig gelesen: ausgerechnet G20 ‚Hafengeburtstag’, HSH Nordbank und Wirecard Totalversager Olaf ‚Schlaftablette’ Scholz. Sozusagen das letzte Aufgebot der korrupten, karriere- und geldgeilen Seeheimer. Mal ganz abgesehen davon, dass es ohnehin eher witzig ist, wenn eine 14% Partei einen ‚Kanzlerkandidaten’ benennt. *schmunzel*

Zu Mittag waren die Frauen mit etlichen Einkäufen zurück und ich holte sie mit dem Tender vom Strand ab. Immer wieder amüsant, wie weibliche Wesen strahlen können, wenn sie einige Zeit durch Geschäfte stöbern und Kram shoppen konnten, den sie eigentlich gar nicht brauchen…

Am Strand bemerkte ich neben einer braungebrannten Vollweib- String Tanga Sonnenbadenden, zwei neugierig herüber blinzelnde Teenager und ich vermutete es handelte sich um die zwei frechen Luftmatratzen Nackedei Girls von kürzlich; ganz sicher war ich mir nicht und uns anzusprechen trauten sie sich dann doch nicht.

An Bord nahmen wir nur einen leichten Mittagssnack, eine Art Shrimps- Nudelsalat asiatischer Art, der lecker mundete und nicht schwer im Magen lag. Dann machten wir einen Ausflug zur sehenswerten, auf der anderen Seite der Bucht gelegenen Cova de Can Marçà>>>.

Dort gibt es Führungen durch eine früher mal von Schmugglern genutzte Höhle, mit Wasserfall-Lichtshow, Cafeteria und Souvenirshop. Von den Dimensionen sollte man nicht zuviel erwarten, sie ist aber einen Besuch wert. Die Tour gibt es in English, Deutsch und Spanisch.

Das es in der Höhle, im Vergleich zu draußen herrlich kühl ist, nimmt man als weiteren Pluspunkt doch gerne mit. Meinetwegen hätten wir gerne länger drinnen bleiben können, doch der Aufenthalt ist nur während der Führungen gestattet. Das ist auch gut so, denn sonst würden die leider immer und überall unvermeidlichen Idioten unter den Besuchern, überall ihren Müll hin schmeißen, Graffiti in die Felsen ritzen und ähnlich rücksichtslosen Mist anstellen. *seufz*

Das Cafe Mirador Cova de Can Marça vor der Höhle, bietet immerhin schön schattige Plätze und einen Panoramablick auf die Bucht von Sant Miquel, sowie den Fuß des Turms Des Molas. Der Höhleneintritt mit Führung kostet übrigens 11,-€, was ich insgesamt als etwas zu teuer einstufen würde. Aber wenn es dem Erhalt und der Pflege von Höhle und der natürlichen, schönen Landschaft ringsum, sowie dem Einkommen der Einheimischen dient, solls mir recht sein.

Zurück auf dem Boot konnten wir gar nicht schnell genug die Klamotten ablegen, um sofort ins erfrischende Meer zu hüpfen… *plaaatsch* Wieder an Deck schnitten wir eine gekühlte Wassermelone auf und verputzten das köstliche Fruchtfleisch komplett. Marie und Hanne legten sich auf dem Vorschiff in die Sonne und quatschten über Modelkram.

Larry, Nancy und ich sprachen über die von mir geplante Umgestaltung des Cockpit, die Installation von REVO Winschen und das Umlenken von Fallen, Reffleinen usw. vom Vormast ins Cockpit, auf eine ebenfalls neu zu installierende EVO Winsch. Ich will es so gestaltet haben, dass es auch möglich ist die große Ketsch Einhand sicher aus dem Cockpit per Knopfdruck zu segeln, ohne es verlassen zu müssen. Blauwasser und Langfahrtsegler werden wissen warum.

Das ist natürlich auch kein billiges Vergnügen, wird ordentlich was kosten und auch nicht wenig arbeit machen. Kein Problem für die Beiden, welche 2018-19 bei der Wartung, Modernisierung und Renovierung des Bootes bereits sehr viele Arbeiten selbst durchführten. Larry plante ohnehin schon, alle vorhandenen Winschen nach und nach auseinander zu nehmen, zu warten und frisch zu fetten, da dies seit rund anderthalb Jahren nicht mehr getan wurde.

Bekanntermaßen sollte man Winschen mind. ein mal pro Segelsaison / Jahr so warten; eine nicht sehr angenehme arbeit, um die ich mich immer gerne drückte. Weiß auch nicht warum, aber tatsächlich reinige ich lieber eine verstopfte Toilette mit ekelhaften Fäkalien, als Winschen; irgendwie stehe ich mit letzterem auf Kriegsfuß.

Eine so gute, erfahrene Crew wie Nancy und Larry zu haben, ist für alle unangenehmen arbeiten natürlich sehr von Vorteil. Ihr Job sind dann nun mal solche arbeiten, während der herrschaftliche Kapitän Pläne macht und diese überwacht. *grins*

Nancy soll / wird auch die Rolle der Zahlmeisterin übernehmen, also die Bargeld Bord- und Konto Schiffskasse verwalten, was sie über erhebliche Beträge verfügen lässt. Natürlich hatte ich längst ein Konto als Bordkasse eingerichtet, mit Moneten gefüllt und auch schon Kreditkarten dafür, deren Limit ich Online leicht einstellen kann. Damit können Crew und Gäste Rechnungen bezahlen, shoppen usw.

Logischerweise muss man dabei genau festlegen wer was und wie viel er / sie eigenverantwortlich ausgeben dürfen, sonst nimmt das schnell ungeahnte Ausmaße an und wird so mancher zu Schwindeleien bis hin zu Betrug verleitet.

Nun gut… Hanne dabei zu beobachten und einen Snapshoot zu schießen, wie sie sich locker an Deck den Oberkörper einseifte und abspülte, ist auch eine reizende Beschäftigung. Lachend drohte sie mir mit schrecklichen Strafen, erlaubte später aber doch die Veröffentlichung eines Pics, dass nicht zuviel zeigt. *breitgrins*

Am Abend gingen wir wieder im Chiringuito Pascual sehr lecker essen, was jedes Mal ein delikater Genuss ist. Egal was man bestellt, alles wird köstlich zubereitet und freundlich serviert; auch heute, wo das lokal sogar ziemlich voll war und das Servicepersonal ordentlich zu tun hatte. Ein tolles Restaurant zum wohl fühlen und schlemmen, gemütlichen sitzen und den Tag ausklingen lassen.

Dann gingen wir uns noch in der gemütlichen, von einer Familie geführten Casey's Irish Bar, Av. Balanzat, 2, 07815 Sant Joan de Labritja, Illes Balears vergnügen, wo man bis drei Uhr Morgens Spaß haben kann. Die Iren sind irgendwann und irgendwie mal hier hängen geblieben und haben diesen Laden aufgemacht. Alle Altersklassen sind vertreten, wobei aber doch das ältere Publikum überwiegt. Wir vergnügten uns ganz gut. *smile*

Gegen 01 Uhr waren wir zurück an Bord, sprangen noch mal zur Erfrischung ins Meer, kurz abduschen und dann rein in die Kojen; kurz darauf herrschte auch die Stille des Schlafes unter Deck. Das Boot schaukelte ganz sanft in schwacher Dünung und wiegte uns in schöne Träume… *schnarch*












 

Mittwoch, 12. August 2020 Ibiza nach Valancia

Beim Frühstück kam überraschend die Message, dass ein Großteil der bestellten Bootsausrüstung bereits angeliefert wurde und auf uns wartete. Na prima, da schaute ich doch gleich mal nach den Wetter und Windvorhersagen; nach Windy>>> empfiehlt es sich, gegen 17 Uhr auszulaufen, um mit größtenteils guten Südwinden um 2-4 Bf, auf einem NW Kurs einen Schnitt von 7 – 8 kn SOG zu erreichen; ETA etwa 06 Uhr am Donnerstag morgen.

Schön so konnten wir auch noch angenehmen Badespaß in dieser hübschen Bucht genießen, bevor wir los müssen. Ein Tagestörn im Sonnenschein, wäre mir / uns natürlich lieber gewesen, aber da sahen die Windprognosen wesentlich schlechter aus und würden wir vermutlich mitten in der Nacht ankommen.

Die Crew stimmte meiner Entscheidung zu; müssen sie ja sowieso, wenn es der allmächtige Captn anordnet. *grins* Marie und Hanne fanden es auch romantisch durch die Nacht zu segeln. Also machten wir es so und sprangen jetzt erstmal für eine erfrischende Wasserschlacht ins Meer.

Am Vormittag hatten wir gelegentliche, leichte Regenschauer, was bei bereits gut 28-29° aber nur eine zusätzliche, willkommene Erfrischung war. Dann musste ich zunächst an den Laptop und ein bisschen Online arbeiten, was bis Viertel vor Elf dauerte. Bis dahin hatte sich der letzte Regenschauer schon fast verabschiedet und lagen wir bereits bei knapp über etwas schwülen 30°.

Höchste Zeit für einen weiteren Sprung ins Meer mit Hanne, auch wenn es noch leicht nieselte; wir schwammen zu unserem inzwischen mehrfach erprobten Liebesnest am felsigen Ufer und liebten uns natürlich wieder im fast 28° warmen Seewasser, was viel Spaß macht und auch romantisch ist. *smile*

„Was denn? Gleich noch mal…?“ Schmunzelte sie nach einer Pause, als mein kleiner Captn prompt auf ihre provozierenden Berührungen reagierte.

„Na ja…, einmal ist keinmal und zweimal ist… äh… feinmal.“ Improvisierte ich grinsend und wir liebten uns noch mal sehr schön.

Am Strand hingen wir mit Marie auch noch einige Zeit ab, denn wir wollten unser Mittags- Abschiedsessen bewusst erst spät, gegen 15 Uhr einnehmen; mit all den delikaten Köstlichkeiten vom Chiringuito Pascual, werden wir dann ziemlich voll sein, auf See das Abendessen ausfallen lassen und auf dem nächtlichen Segeltörn nur noch leichte Snacks zu uns nehmen.

Wieder schmeckte uns alles in unserem Lieblingsrestaurant hier, sehr lecker, schlemmten wir mit Genuss, scherzen mit dem Personal und dieses durften sich über gute, anerkennende Abschieds- Trinkgelder freuen. Das freute die sympathischen Leute nicht nur, sondern beschenkten sie auch uns zum Abschied mit zwei Tonkrügen, ihrer selbstgemachten, leckeren und sehr fruchtigen Sangria. *yummy*

„Wenn ihr wiederkommt, könnt ihr die Krüge ja nachfüllen lassen…“ zwinkerte eine Kellnerin, die wohl zur Wirtsfamilie gehört sozusagen raffiniert geschäftstüchtig.

Zwar deckten alleine die Trinkgelder weit mehr als die Kosten für ihre zwei Einliter Krüge Sangria und selbstverständlich geht es so einem Lokal tatsächlich darum, zufriedene Gäste zum wiederkommen zu animieren; ist doch Logo und völlig Ok. Dennoch war es auch eine nette, freundliche, großzügige Geste, denn sie sind ja nicht doof und wissen das es eher unwahrscheinlich ist, dass Yachties auf ihren Reisen so bald wieder die gleiche Bucht anlaufen.

Zurück auf dem Boot machten wir es Segelklar, ließen den Diesel warmlaufen und holten gleich darauf den Anker ein, der uns sicher auf Position gehalten hatte. In der Leeseitigen Landabdeckung von Ibiza, hatten wir zunächst nur 5-7 kn Südwind. Auch unter Vollzeug und mit dem ausgebaumten, großen Code Zero, schaffte der schwere S Spant Langkieler da kaum 2-3 kn.

Aber immerhin segeln und bald kamen wir in den Bereich mit um die 4 Bf Wind, wo die Ketsch mit backbord achterlichem Wind dann ordentlich ins laufen kam. 7 bis 8 kn SOG waren drin, wobei diese Yacht ruhig und sicher ihre Bahn durch die See zog. Mit einem Boot dieser Bauart und Ausbauqualität, kann man weltweit auch schwierigste Meeresreviere befahren und Schwerwetter Stürme überstehen; zumindest bei guter Seemannschaft.

Die gesamte Ausrüstung mag teilweise altmodisch sein, ist jedoch bewusst leicht überdimensioniert auf Sicherheit ausgelegt und kann eine Menge aushalten. Definitiv eine Blauwasser- Langfahrtyacht, der es nicht um Angeberei mit schicker Ausstattung geht, sondern in erster Linie um schifffige Seetüchtigkeit. Genau solche Boote liebe ich besonders. *smile*

„Na was sagst du Marie?“ *grins*

„Great! I luv sailing; ein echt schönes Boot das steil segelt.“ Lächelte die charmante Französin mit spanischem Blut.

„Magst mal das Steuer übernehmen?“

„Ja gerne…, aber pass auf, dass ich nichts falsch mache! So eine große Segelyacht steuerte ich noch nie.“

„Natürlich Marie…, bevor du uns in Neptuns ewigen Jagtgründe versenkst, schmeiß ich lieber schnell dich als Opfergabe über Bord höhö.“ Stellte ich mich hinter sie am Ruderrad, wobei mir ihre ‚wilde’ Haarmähne öfters ins Gesicht wehte.

„Verständlich haha…, allerdings würde ich mich mit Händen, Füßen und unschönen Tricks nach Kräften wehren.“

„Auch verständlich…“ umarmte ich ihre Schlankheit sozusagen halb von hinten, legte meine Hände ebenfalls aufs Steuerrad und zeigte ihr so, wie sie das Boot mit leicht korrigierenden Bewegungen auf Kurs und im richtigen Wind- Einfallwinkel halten konnte. Dabei ihre reizende Weiblichkeit, in einem luftig- dünnen, kurzen, hübschen Sommerkleidchen, mit offensichtlich nichts drunter außer Marie selbst spüren zu können, war mir selbstverständlich auch nicht unangenehm. *grins*

„Hey… gar nicht so schwer…“

„Es ist ein schwerer, etwas träger Langkieler; schlecht für schnelle Regatta Manöver in engen Gewässern, prima für längere Törns auf hoher See…“ erklärte ich ihr auch ein bisschen die Anzeigen, wie TWA (True Wind Angel) und AWA (Apparent Wind Angel / scheinbarer Windwinkel; Windeinfallswinkel in Bezug auf die Vorausrichtung des Bootes), wie sie auch mit Blick in die Segel ihr steuern am Ruder abschätzen, dabei ungefähr Kurs halten kann und am wichtigsten: nicht Stur am vorgegebenen Kurs festhalten, sondern das der Wind der Chef ist, nachdem sich das Boot und die steuernde Person richten muss.

Das genügte erstmal: bloß nicht zuviel auf einmal eintrichtern wollen! Das verwirrt nur, lässt einen schnell wieder einiges vergessen und erschwert das Lenen. Marie bekam auch recht schnell ein ganz gutes Gefühl dafür, wie sie das Boot passend zum Downwind Kurs ausrichten muss, damit die Segel gut gefüllt bleiben usw.

Anfänger und eher unerfahrene Landratten lieben es ja am Steuerrad zu stehen, was sie als genau das entlarvt, was sie sind. Fahrtensegler mögen es deutlich weniger steuern zu müssen, überlassen das lieber dem passend eingestellten Autopiloten und erledigen unterdessen andere Arbeiten auf dem Boot, lesen auf Wache mit gelegentlichem Sicherheits- Rundblick oder faulenzen.

Vor Sonnenuntergang beizudrehen und nackig ins herrliche Meer zu springen, hielten alle für eine ausgezeichnete Idee; auch Nancy und Larry, die diesbezüglich ebenfalls ziemlich ungeniert sind. Natürlich mit ausgebrachter Badeleiter, Sicherheitsleine und so, dass immer einer an Deck bleibt und aufpassen kann, während die Anderen plantschen.

Es gab schon leichtsinnige Crews, ich glaube es gibt sogar einen Film darüber, die sprangen einfach alle über Bord… und stellten dann entsetzt fest, dass es gar nicht so einfach oder sogar unmöglich ist, vom Meer aus wieder an Deck zu kommen. Das kann schnell lebensgefährlich werden und tödlich enden. Tja die Idioten sterben einfach niemals aus… *seufz*









 

Donnerstag, 13. August 2020 auf See

Wir kamen flott voran, deutlich schneller als gedacht. Aktuell nach Mitternacht mit rund 9 kn, bei Wind aus S mit 4 bis 5 Bf. Schön. Schwere, Ketsch getakelte Boote lieben solche Halbwindkurse. Wir könnten westlicher segeln und deutlich vor Sonnenaufgang ankommen, wenn das so weiter geht.

Aber für die letzten etwa 15 sm war Schwachwind vorhergesagt, möglicherweise ungünstig von Gegenan, weshalb wir wohl auch noch ein Stück Motoren müssen. Also nur die Ruhe, schauen wir mal und eine Ankunft gegen 06 Uhr wäre sehr passend.

Nancy hatte mich gerade abgelöst und die Wache übernommen, aber ich rauchte noch eine im Cockpit und plauderte ein bisschen mit der guten, erfahrenen Seglerin. Am Abend hatte ich ein Nickerchen eingelegt und war nicht wirklich müde. Zwei Schiffe aus entgegen gesetzten Richtungen, laut AIS Frachter, kreuzten unseren Kurs; aber weit voraus, nur auf dem Radar angezeigt.

Die Yacht in guten Händen wissend, kroch ich zu Hanne in die Koje der achterlichen Master Cabin, musste die Schöne sanft ein bisschen zur Seite schieben, denn sie hatte sich weit ausgebreitet. Kurz noch den Laptop checken und diesen Text schreiben, zuklappen und schon pennte ich ein.

Bei Sonnenaufgang schon wieder wach, amüsierte ich mich über die praktisch nackige Begrüßung der Frauen an Deck, welche die glühend aufsteigende Sonnenscheibe lustig anbeteten und ihr zuwinkten, wobei sie eine Art Sonnenanbeter- Tanz aufführten. *schmunzel*

Wir waren bereits kurz vor der Hafeneinfahrt und bekamen über Funk den gleichen Liegeplatz zugewiesen, den wir vor ein paar Tagen verlassen hatten. Gut den der liegt Praktischerweise nur wenige Meter von der Firma entfernt, die unsere bestellte Ausrüstung lagert und auch einen hilfreichen Spezialisten / Installateur stellt.

Das Anlegemanöver am langen, stabilen Steg, klappte Rückwärts und mit Hilfe des Bugstrahlruders problemlos und schon lagen wir sicher festgemacht längsseits am Steg. Ich hatte mich absichtlich nicht eingemischt, sondern Larry bewusst das Kommando überlassen, um zu sehen wie er dabei vorgeht.

Nun er machte alles richtig, ging überlegt, sicher und vorsichtig vor, versuchte niemand mit seinen Künsten zu beeindrucken und wurde auch nicht nervös, wissend das ich ihn dabei natürlich beobachtete. Nancy und Hanne sprangen nach Larrys Anweisungen mit den Festmacherleinen an Land und belegten diese ebenfalls professionell gut.

Prima! Marie wird man noch einiges beibringen müssen, will sie länger an Bord bleiben; aber die anderen Drei sind bereits eine gute, erfahrene, zuverlässige Crew, die man größtenteils selbstständig arbeiten lassen kann. *smile*

Wir hungrigen Seefahrer frühstückten erstmal kräftig und lecker; die Firma öffnet um 0830 Uhr und kurz danach standen Larry und ich bereits auf der Matte. Alle bestellten, modernen Ausrüstungsteile lagen bereit, was deutlich schnelle gegangen war, als erwartet. Normalerweise geht das gerade in Spanien nicht so flott. Liegt sicherlich auch an Corona, wo drunter ja fast alle Wirtschaftsbereiche leiden. Da sind sie wohl froh über jeden Auftrag, haben viel weniger zu tun und können daher schneller liefern.

Freute mich natürlich, denn so können Nancy, Larry, der Firmenspezialist und der Freund von Charlie und Alan, welcher bereits mehrmals geholfen hatte, sofort loslegen. Wenn alles passt und es läuft wie geplant, müssten sie das in zwei- drei Tagen schaffen; Hanne, Marie und ich helfen gegebenenfalls natürlich auch mit, falls notwendig, dürften die mit solchen arbeiten erfahrenen Profis aber eher stören und aufhalten.

Ich werde nicht viel darüber schreiben, denn es gibt unzählige Segler- und ähnliche Blogs, die solche Modernisierungen, Aus- & Aufrüstungen, Reparaturen usw., in ausführlichen Details genau beschreiben. Den normalen Leser langweilen oder nerven solche Details aber nur, weil sie all die Fachbezeichnungen sowieso nicht verstehen.

Nur soviel und wie bereits erwähnt: nach Abschluss dieser Arbeiten wird sich die klassische Yacht relativ mühelos per ‚Knopfdrucksegeln’ aus dem Cockpit heraus handhaben lassen, ohne es verlassen zu müssen. Ein erheblicher Bequemlichkeits- und nicht zuletzt auch Sicherheitszuwachs. Da sich elektrische oder hydraulische Winschen im Aussehen auch nicht wesentlich von älteren, manuellen Winschen unterscheiden, ändert das wenig am klassischen Charakter dieser schönen Yacht.

Übrigens wimmelt gerade diese Marina, Valencia hat mehrere Yachthäfen, nur so von schönen Yachten. Für Boots- und Seefahrtsliebhaber gibt es also viel zu sehen. Nicht so schön ist, dass sich nur wenige Meter nördlicher ein großer, lauter, hässlicher und Dreck verursachender Containerhafen anschließt,

Valencia ist zu normalen Zeiten eine geschäftige, gut 2,5 Mio. Einwohner zählende Hafenstadt an der Südostküste Spaniens; sie liegt an der Mündung des Turia in das Mittelmeer. Sie ist für ihre Ciudad de las Artes y de las Ciencias berühmt. Hier stehen futuristische Gebäude, die unter anderem ein Planetarium, ein Ozeanarium und ein interaktives Museum beherbergen. Außerdem hat Valencia mehrere Strände, darunter einige im nahegelegenen Naturpark Albufera, einem geschützten Feuchtgebiet mit einem See und Spazierwegen.

Diese 138 v. Chr. von den Römern gegründete, uralte Stadt ist mit seiner Metropolregion also größer als Hamburg und, die Hamburger mögen es mir nachsehen, auch wesentlich schöner, vor allem sonniger und wärmer. Dennoch ist die Region zwar auch touristisch sehr wichtig, aber ebenfalls eine Industriestadt mit großem Autowerk und sogar einem Atomkraftwerk in der Nähe. Dementsprechend viel Warenverkehr wird über den Hafen abgewickelt.

Hanne und Marie gingen in der Stadt Vorräte einkaufen und auf typische Frauenart ein bisschen Shopping machen. Ich schnappte mir den Laptop und verdrückte mich in die Val-Paraíso Café / Bar, um Online den üblichen Routinekram zu erledigen. Natürlich auch zum gemütlichen Cafe trinken, lies mir einen leckeren Fruchtteller und eine Flasche Mineralwasser bringen und machte es mir auf der Terrasse, direkt Kai gemütlich. *smile*

Plötzlich legten sich von hinten weiche Frauenhände über meine Augen und eine amüsiert- lächelnde, melodische Stimme meinte:

„Hat sich der Skipper etwa von den Schmutzarbeiten abgesetzt; guten Morgen Steve.“

„Magda…“ erkannte ich die Stimme der sympathischen Frau sofort, welche mich vor ein paar Tagen beim zerzausten, schmutzigen auftauchen aus dem Kettenkasten, so charmant aus- und angelacht hatte. „…dir auch einen schönen, guten Morgen; tja gewisse Privilegien genießt der göttliche Captn doch gerne hehe.“

„Göttliche Captain? Ahaha…; wie war euer Ibiza Törn?“ amüsierte sie sich und nahm einfach neben mir Platz, bevor ich noch aufstehen und sie wie ein Gentlemen begrüßen und dazu einladen konnte. Na das war doch eine durchaus willkommene Ablenkung. Magda ist nicht wirklich eine auffällige Model Schönheit, oder so was, besitzt aber definitiv dieses gewisse Etwas an verlockender Weiblichkeit, welches sie anziehender auf Männer wirken lässt, als viele coole Top Schönheiten.

„Sehr schön; das Boot segelt klasse; eine klassische Blauwasser- Langfahrtyacht; macht richtig Fun, wenn man diese Art mag.“ Lächelte ich quasi automatisch wohlwollend. Sie ist wieder mal so ein Typ, den man einfach auf Anhieb gerne hat.

„Kann ich mir gut vorstellen; ein Langkieler oder?“ Verriet ihre Frage, dass sie zumindest etwas von Segelyachten versteht und sich auskennt.

„Ja ein Holz S Spant Langkieler; verstehst du was von Booten?“

„Ein bisschen; Papa segelt sehr gerne, ich auch und so kam ich von klein auf auch auf Yachten; da schnappst du zwangsläufig einiges auf.“

„Klaro Magda… und was machst du sonst so?“

„Leben… haha; intensiv leben!“ Lachte sie.

„Definitiv das beste, was man tun kann!“ *grins*

„Ja gelle?! *zwinker* Du Steve, stimmt es was ich über dich als Fotograf aufgeschnappt habe?“

„Schon wieder was aufgeschnappt? Keine Ahnung, ich weiß ja nicht was du gehört hast.“ Schmunzelte ich männlich.

„Hihi… kannste dir doch denken oder?!“

„Natürlich! Also was willst du wissen?“

„Ach…, mir geht’s eigentlich darum: ich habe schon als Akt Model posiert; einfach so aus Spaß. Ich mag es neue Fotografen kennenzulernen und mit ihnen auch zu shooten…, also wenn sie gut sind und mir gefallen.“ Blinzelte sie verflucht fraulich.

„Verstehe; weiß nicht, ob du mich für gut genug erachtest und ich dir gefalle; *breitgrins* bist du Model oder willst eins werden?“

„Haha…, nö kein Model; will auch keins werden. Sagen wir es reizt mich, macht mir Spaß, gab mir auch Selbstbestätigung als Frau. Früher zweifelte ich an mir, schön genug zu sein und so…, kennst du bestimmt alles oder?“

„Na klar Magda; wenn du magst, können wir gerne mal ein bisschen shooten; macht mir auch immer Freude, insbesondere wenn es sich um sehr sympathische, clevere Frauen handelt, die mir auch persönlich gefallen und die nicht nur kühl einen Job zum Geldverdienen machen wollen.“

„Oh ein nettes Kompliment, Dankeschön. Ja so sehe ich das auch. Als Model mit einem Fotografen arbeiten zu müssen, der mir nicht auch gefällt, wäre gar nichts für mich. Glücklicherweise muss ich auch nicht unbedingt Geld verdienen. Papa hat ne Menge davon und sorgt großzügig für uns; ich kann machen, wozu ich Lust habe.“ Erzählte sie offen.

„Seid froh, dankbar und schätze dich glücklich; nur wenige Menschen können das. Die Meisten müssen auch Jobs machen die sie nicht mögen, um sich die Brötchen zu verdienen.“

„Wie Recht du hast! Oh ja ich bin sehr froh und dankbar darüber. Mein Problem ist nämlich, dass ich mich einfach nicht entscheiden kann, was ich aus meinem Leben machen will. Ich probierte schon so einiges aus, ganz verschiedene Sachen, manches gefiel mir ganz gut, anderes gar nicht. Aber bei der Vorstellung ich müsste meinen Leben lang in einem dieser Jobs arbeiten, auch denen die mir gefallen haben, werde ich fast depressiv. Immer… oder zumindest einige Jahre konzentriert in einem Bereich zu arbeiten, ist voll ne Horrorvorstellung für mich.“ Plapperte sie charmant so, wie halt viele, insbesondere junge Frauen, gerne über sich selbst reden. *schmunzel*

So plauderten wir und wurde es auch schon Mittagszeit. Hanne und Marie waren ebenfalls zurück und wir beschlossen gemeinsam essen zu gehen. Magda führte uns zum La Barraquita Beach>>>, mit hübscher Terrasse und Aussicht auf Meer und Yachthafen. Nichts besonderes, etwa Kategorie 4 Google Sterne, aber gut genug und praktisch in der Nähe gelegen. Der dazu gehörige Meerwasser Pool mit kleinem, künstlichen Sandstrand ist eine nette Idee aber nicht wirklich verlockend.

Die Frauen verstanden sich auch untereinander gut und Magda lud uns für Freitag Nachmittag ab 16 Uhr, zu einer Garten BBQ Party im Haus ihrer Eltern ein, welche derzeit Familienurlaub machen und auf spanische Art Verwandte bei Sevilla besuchen. So werden dort hauptsächlich junge Leute, Freunde von Magda kommen, was natürlich auch ganz gut zu Hanne und Marie passt.

Da könnten die lebenslustigen, jungen Frauen mal wieder ordentlich Party machen, abtanzen und was junge Menschen halt so lieben. Also sagten wir gerne zu, auch wenn ich dort vermutlich der ‚alte Knacker’ sein werde und es mir ein bisschen zu hektisch zugehen dürfte. *schmunzel*

„Ist ein echt hübscher, großer, parkähnlicher Garten; wird euch gefallen und die Gäste sind auch nett. Hey Steve, dort könnten wir auch ein bisschen shooten, jetzt wo ich Haus und Garten ganz für mich habe; hast du Lust?!“ Lächelte Magda auf ihre sehr sympathische Art.

„Hmm…, warum nicht? Jetzt gleich? Hat eine von euch Lust, die Fotoassistentin zum Ausleuchten und so zu spielen?“ Wandte ich mich an Hanne und Marie, die sich daraufhin überlegend anschauten; dann meinte Hanne:

„Ach das schaffst du Profi schon alleine mit Magda; wir wollten nach dem Essen noch mal in die Stadt; gibt so viel zu sehen…“

„…und sooo viele verlockende Geschäfte. stimmts? Höhö.“ Warf ich amüsiert ein.

„Genau! Exactement! Hahaha…“ lachten die zwei Models, die es wie die allermeisten Frauen total lieben, durch unzählige Geschäfte zu stöbern, selbst wenn sie kaum etwas kaufen. Am Vormittag hatten sie ja eher wenig Zeit dazu, weil sie Allgemein viele Vorräte für das Boot einkauften. *schmunzel*

„Klar das schaffen wir auch alleine hihi.“ Blinzelte Magda. „Ist mir sowieso lieber; ich mag es nicht wenn ein ganzes Fototeam dabei ist; dann werde ich ein bisschen unsicher und bewege mich nicht mehr so natürlich, wie ich eigentlich will. Mit nur einem Fotograf oder Fotografin, die ich mag und denen ich vertraue, mache ich das viel lieber, fühle mich wohl und bin ganz ich selbst.“

„Yep als Model vor einem ganzen Fototeam locker zu bleiben, ist schon gewöhnungsbedürftig; ging mir in meiner Anfangszeit auch so.“ Lächelte Hanne.

Also holte ich die Profi Cam Ausrüstung von Bord und fuhr in Magdas Wagen mit zum Haus ihrer Familie; von der Straßenseite aus nichts besonderes, wie das Landhaus von vermögenden Leuten. Doch der ‚Garten’ dahinter war ein kleines Paradies und ähnelte eher einer Parklandschaft aus Aristokraten Zeiten.

„Wow sehr schön…“ staunte ich und schaute mich um.

„Mutter ist ein Garten Freak, kümmert sich intensiv darum.“

„Ist wohl seit Generationen in Familienbesitz und viele kümmerten sich darum?!“

„Ja Steve, ich liebe den Garten auch; am liebsten würde ich hier dauernd ganz natürlich nackt herumlaufen.“ Blinzelte sie weiblich- verführerisch.

„Hmm… das hört sich nach einem… ähm…, sehr interessanten Lebensstil an. *grins* Warum machst du es nicht?!“

„Haha…, kannst es wohl kaum erwarten, mich nackt zu sehen?“

„Wenn ich ehrlich bin Magda…, kann ich es kaum erwarten dich in deiner ganzen, weiblichen Schönheit nackt zu sehen!“ Lächelte ich männlich.

„Na dann… hihi.“ Zog sie ganz locker und fraulich selbstbewusst ihre sommerlich wenige und leichte Kleidung aus, was nur Sekunden dauerte, zeigte ungeniert ihre schön fraulichen Reize.

„Hmm… entzückend; wie viele arme, schwache Männer hast du schon so als Eva, in deinem schönen Garten verführt?“ Schmunzelte ich mit männlichen Blicken und schoss auch gleich ein Foto.

„Ein paar die weder arm noch schwach waren haha…“

„Dir aber trotzdem keine Sekunde widerstehen konnten, wie?!“

„Wieso hätten sie mir den widerstehen wollen hihi?“

„Ja wieso sollte ein Mann solch entzückenden Versuchungen widerstehen wollen höhö?“

„Eben… vergiss nicht zu fotografieren hahaha.“ Lachte sie mich frech aus.

„Was fotografieren? Ach so… *grins* na gut, wenns denn sein muss.“ Schossen wir lustig flirtend ein paar schöne Fotos und verstanden uns genauso prima, wie angezogen, hatten definitiv Spaß zusammen.

 „Magst eine Erfrischung? Cafe, Obst Gebäck, Fruchtsaft oder so?“ Fragte sie charmant nach knapp zwei Stunden und führte mich zu einer etwas abgesonderten, geradezu intimen Ecke mit Gartenmöbeln am Haus, als ich zustimmte.

„Danke sehr gerne, auch wenn es in diesem schönen Park- Garten nicht so heiß ist, wie in der Stadt.“

„Machs dir bequem…, dauert ein paar Minuten…“ verschwand sie unverändert nackig durch eine Tür, die sicherlich zur Küche führte.

Ich setzte mich gemütlich, zündete mir eine Zigarette an und hatte noch nicht zu ende geraucht, als Magda genauso nackig mit einem großen Tablett auch schon zurück kam. Darauf eine Karaffe gekühlten Fruchtsaft, Mineralwasser, zwei Cafe Crema, geschnittene Wassermelone, Kiwis und etwas Gebäck. Als Gentlemen sprang ich natürlich sofort auf und nahm es ihr ab, setzten wir uns locker an den Tisch.

Natürlich ist der hübsche Nackedei viel zu clever, um nicht genau zu wissen, welche Wirkung sie mit ihrer reizenden Weiblichkeit auf das männliche Geschlecht ausübt, wenn sie sich so ungeniert natürlich nackig präsentiert. Ja Magda gehört definitiv zu der Sorte locker- unkomplizierter Frauen, die einfach gerne verlockend Fraulich sind, gar nicht anders sein wollen und vergnügt mit ihren weiblichen Reizen spielen.

„Danke sehr lecker alles…, ich meine ALLES!“ Blinzelte ich dementsprechend männlich, probierte von dem nicht zu süßen Gebäck mit vielen Nüssen, nahm einen Schluck guten Cafe, Kiwi und besonders gerne natürlich herrlich saftige, kühle Wassermelone.

„Hahaha… was du nicht sagst…“ bediente sie sich auch und goss uns aus der Karaffe leckeren, frisch gepressten, kalten Fruchtsaft- Mix ein. Offensichtlich fühlten wir uns beider sehr wohl miteinander, genossen die sinnlich- intime Situation. Magda sogar noch mehr als ich, würde ich sagen.

Egal… wir verstanden uns jedenfalls prima, unterhielten uns gut über viele Themen, wobei sie auch zeigte gut gebildet zu sein Ab und zu shooteten wir ein bisschen und es machte ihr sichtlich viel Freude, ihre entzückende Weiblichkeit so offen und ungehindert präsentieren zu können.

„Du bist wirklich ein echter Gentlemen…, vielleicht sogar zu sehr Gentlemen.“ Blinzelte Magda flirtend und provozierend.

„Und du bist ein echtes Weibchen…, vielleicht sogar zu sehr Weibchen.“ Konterte ich schmunzelnd.

„Haha…, kriegt Frau dich jemals in die Falle, oder gewinnst du immer, hast auf alles eine Antwort?“

„Probiers doch aus, dann weißt du es Magda.“ *breitgrins*

„Letzteres denke ich; bist ein erstaunlicher Mann wie?!“

„Mag sein, aber dann bist auch du eine erstaunliche Frau.“ Führten wir ein typisches Mann / Frau Spiegelgefecht, mit Freude an verbalen, teils lustigen aber teils auch ernst gemeinten Wortgefechten.

Wie nichts verflog die Zeit und schon war es früher Abend. Ich lud die den ganzen Tag schwer schuftenden Matrosen auf dem Boot, telefonisch zum gemeinsamen Abendessen ein und Magda natürlich auch, was sie sichtlich gerne annahm. Die beiden Helfer waren jedoch bereits auf dem Weg zum Abendessen mit ihren Familien, aber Nancy und Larry freuten sich.

Gegen 2030 Uhr saßen wie im ausgezeichneten, argentinischen Steakrestaurant Gordon 10>>>, Carrer del Comte d'Altea, 49, 46005 València, der Kategorie mind. 4,7 Google Sterne. Normalerweise empfiehlt es sich dringend vorher zu reservieren, so gut und beliebt sind sie; doch in Corona Zeiten hat man auch so Chancen einen Platz zu bekommen.

Der Laden ist definitiv Top, die Preise sind es allerdings auch. Aber die qualitativ hochwertigen Steaks werden auf den Punkt genau nach Wunsch zubereitet und serviert, sind von bester Fleischqualität. Beilagen, Drinks, Ambiente, Personal usw., alles ist so wie es sein sollte, man fühlt sich wohl und wir schlemmten mit viel Genuss.

Vor allem ich hatte den dringenden Wunsch geäußert, mal wieder ganz klassisch Steaks essen zu gehen, Magda hatte dieses Restaurant empfohlen und es war keine Enttäuschung. Dabei unterhielten wir Sechs uns auch sehr angeregt und Larry berichtete das sie mit den Arbeiten gut vorangekommen waren, dem Zeitplan sogar voraus liegen. Gibt es keine unerwarteten Schwierigkeiten, sollten sie bis spätestens Samstag Nachmittag komplett fertig werden.

Super! Wir haben zwar keine Eile und keinen Zeitdruck, aber ist doch schön, wenn wir bald wieder auslaufen können. Marie und Hanne schauten sich auch Magdas Fotos von heute an, fanden ebenfalls das sie eine reizend- fotogen- weibliche Art hat, welche auf den Pics gut rüber kommt. Geschmackvoll- schöne, erotisch- sinnliche oder natürliche Akt Fotografie, mögen auch viele Frauen gerne.

Danach spazierten wir zur Verdauung durch die romantisch beleuchtete Stadt und ließen in der nicht weit entfernten ROA LOUNGE MUSIC & DREAMS, Calle de Salamanca, 9, Carrer del Comte d'Altea, 50, 46005 València, den Abend gemütlich ausklingen. Trotz Corona kommt es mir manchmal so vor, als würde die ganze Stadt ausschließlich von der Gastronomie leben,

Wo du hinguckst wimmelt es nur so von Restaurants, Bars, Clubs usw. Ja es ist wesentlich weniger los als vor Corona und so mancher Laden bleibt durchgehend geschlossen. Dennoch spürt man die südländische Lebensart, die Lust am draußen sein und ausgehen, sich treffen, gemeinsam Spaß haben usw. viel stärker, als in deutschen Städten.

Mir war das ja schon immer sehr angenehm und bin ich diesbezüglich eindeutig mehr ein Südländer als Deutscher. Wirklich ein saublöder Mist, dieser Corona Scheiß. Wir diskutierten z. B. auch: ‚was ist das Leben noch Wert, wenn man nicht mehr Leben darf? Sich nicht treffen, umarmen, küssen und halt all das nicht tun darf / soll, was das leben doch erst so richtig lebenswert macht?’

Mal theoretisch überlegt: was wäre wenn es keinen Impfstoff gibt und Corona viele Jahre dauerhaft bleibt? Wie das Leben dann doch erheblich anders und unschöner aussähe, mag man sich gar nicht ausmalen! Das wäre wahrhaftig kein Vergnügen. Eine gewisse Zeit, Monate oder notfalls auch Jahre, kann man das aushalten, wie man ja auch Zeiten des Krieges mit massiven Einschränkungen übersteht… und danach normal weiter macht. Aber man stelle sich mal vor, all die Corona Einschränkungen würden Dauerzustand, sozusagen eine neue Normalität? Ganz und gar keine schöne Vorstellung, nicht wahr?!

 














 

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