Tauchabenteuer an der Südküste





# 12 Papua-Neuguinea, Tauchabenteuer an der Südküste
Mittwoch, 12. Oktober 2016
Dienstag schipperten wir mit dem Diesel knapp 20 Seemeilen hinter dem vor gelagerten Riffgürtel bis zu einer Bucht nahe dem Pfahlbaudorf Barakau; ganz gemütlich mit im schnitt 5 kn, also rund 4 Stunden, um dabei auch Umgebung und Natur genießen zu können.
Wir hatten um die 12 kn Südwind und erträgliche 30°, wären eigentlich gerne gesegelt, aber bei den vielen Riffen in dem Lagunenstreifen hinter dem seeseitigen Riff, oft nicht auf der Karte verzeichnet, wäre segeln einfach zu riskant. Deshalb nutzten wir die Hauptmaschine mit Ausguck im Bug und / oder auch auf Höhe der ersten Saling im Mast; dabei waren wir dann Zeitweise auch nur mit 2 kn oder noch langsamer unterwegs, wenn es uns unterwegs etwas unsicher erschien.
Das klappte alles sehr routiniert gut, auch mit Hilfe der voraus schauenden Top Kamera im Mast. Wir kamen in keinerlei wirklich kritische Situation, konnten stets gut erkennen wohin manchmal vorsichtig zu steuern war.
Gleich nach dem Ankermanöver in der Konebada Bay, sprangen wir natürlich erst mal über Bord ins schön warme aber dennoch erfrischende Meer. Vor ausführlicherem schnorcheln oder tauchen aßen wir etwas Leichtes zu Mittag und nahmen Kontakt zu den Einheimischem im Pfahlbaudorf auf.
Ein Stückchen weiter an Land gibt es so eine Art Entwicklungshilfe- / Missions Station mit einem älteren Australier und dessen Tochter. Bei den lieben Leuten bekamen wir über unsere LunaWLANnet Bordantenne, diese hat bei günstigen Bedingungen eine Reichweite von bis zu 3 sm, sogar eine 1-2 MB Wlan Verbindung; Supi!
Natürlich freuten sie sich generell über den Besuch, auch wenn Barakau nicht so arg abgelegen liegt und sogar eine Straßenanbindung hat. Trotzdem ist es ein ärmliches Dorf mit größtenteils sehr einfach lebenden Einheimischen; logischerweise ist da eine Abwechslung wie unser Besuch immer eine willkommene Abwechslung.
Südlich des Dorfes gibt es auch einen hübschen Sandstrand und die Tauchreviere rundum, bis draußen am Außenriff, sind natürlich wieder fantastisch. Mit den größtenteils freundlichen Einheimischen und süß- frech neugierigen Kids des Dorfes kamen wir auch bestens klar, hatten viel zu lachen und Spaß.
Am Abend hätte ich Cora halb tot knutschen können! Sie hat von daheim leckere Köstlichkeiten der Kroatisch- Italienischen Sorte mitgebracht. Parmaschinken, geräucherte Wurst, schwarze Oliven… *mmmhhh*yummy*… und da wir alles aufessen mussten, fraßen wir uns übermäßig voll.
Bei ihrer langen Anreise über mehr als zwei Tagen, waren die ganzen Leckereien ja mehrmals sehr warm geworden und wir sind hier in den Tropen. Da muss man auch mit Geräuchertem usw. ein bisschen vorsichtig sein, weshalb ich anordnete alles zu verputzen! Jede Behauptung dies wäre nur ein Vorwand um so viel als Möglich schlemmen zu können, wiesen Josie, Branko, Trine und ich weit von uns! *lach* Natürlich lachte Cora gern mit uns und verputzte übrigens auch selbst sehr gerne erhebliche Mengen, schlemmte genauso gerne wie wir mit.









Mittwoch, 12. Oktober 2016
Gleich nach dem Frühstück um kurz vor 08 Uhr, machten wir uns zu einem neuen Tauchabenteuer auf. Genauer gesagt starteten zunächst die anderen Vier mit Pressluftflaschen zum Riff. Ich musste heute dringend eine Menge Arbeit am Laptop nachholen, wozu mir die stabile Wlan Verbindung hier sehr nützlich war; das ersparte mir die schweineteuren Kosten einer Satteliten Kommunikation.
Zum Mittagessen kamen die Vier zurück an Bord und die laut Wachplan eingeteilte Trine machte unterstützt von Cora ein schnelles, einfaches aber leckeres Essen. Panierte Fisch Filets aus von den Einheimischen gekauften Fischen, mit Speck & Zwiebel Bratkartoffeln und viel Salat; danach wie üblich noch Obst und wer Lust hatte Eis aus dem Tiefkühler.
Dann teilten wir uns auf; Caro und Josie wollten am Strand faulenzen, wir drei Anderen fuhren mit dem Beiboot zu einem der Riffe und gingen tauchen. Wieder bewunderte ich verträumt die faszinierende, bunte, wunderschöne Natur der Unterwasserwelt.
Korallenlandschaften in unglaublich vielen Formen und Farben, wie sie nicht mal der Fantasie eines Alt Hippies im LSD Rausch entspringen könnten. Ein Gewimmel an bunten Fischen aller Größen im klaren, blauen Meer… einfach wunderschön!
Ja die Natur ist ohne es zu wollen der größte Künstler; nichts was Menschen je erschaffen haben kann auch nur annähernd damit mithalten. Was ist ein Rembrand oder die Skyline einer Wolkenkratzerstadt gegen das, was die Natur über unzählige Jahrtausende und Jahrmillionen erschaffen hat?
Am späteren Nachmittag faulenzten wir auch ein bisschen am Strand und trafen uns dann mit Justina, der Tochter des australischen Entwicklungshelfer- Missionars. Sie bemüht sich vor allem darum den Kindern und Jugendlichen einen Sinn für Umweltschutz beizubringen.
Leider gibt es auch in Papua viele Naturvölker denen der Kontakt mit der westlichen Zivilisation nicht gut bekommen ist. Hin und hergerissen zwischen der alten und den modernen Lebensarten, achten sie nicht mehr darauf was früher ganz selbstverständlich war, nämlich die natürlichen Lebensgrundlagen um sich herum zu erhalten.
Zivilisationsmüll, vor allem die so schrecklich schädlichen Dinge aus Plastik welche sich nicht von selbst natürlich zersetzen und abbauen, Elektroschrott mit giftigen Bestandteilen und ähnliche Sachen, werden leider allzu oft völlig achtlos in der Natur entsorgt; nicht selten direkt neben den eigenen Wohnhäusern in welchen sie leben, kochen, sich ernähren und wo die Kids spielen.
Den Älteren ist diese Unart kaum auszutreiben; es ist eine Generationenfrage, weshalb man vor allem bei den Jungen ansetzen muss und selbst bei diesen ist die moderne Welt westlichen Zuschnitts oft noch nicht so ins Bewusstsein gerückt, das sie diese Notwendigkeiten wirklich verstehen würden.
Man kann den Einsatz und die schier unendliche Geduld von Menschen wie Justina und ihrem Vater nur mit großem Respekt bewundern. Auch die fünf Kids von ca. 4 bis 8 Jahren welche sie heute dabei hatte, darunter ein sehr schüchternes Kind, waren eher an Spaß und Spiel interessiert und verstanden (noch) nicht wirklich um was es geht.
Am Abend waren wir zum Essen bei Justina und ihrem Vater David eingeladen, zusammen mit zwei einheimischen Helfern welche schon deutlich mehr in der modernen Welt angekommen sind und die Veränderungen auch innerlich verarbeitet hatten. Man kann es bedauern und sich wünschen das diese Naturvölker wieder nach ihren alten, kulturellen Regeln so leben können wie Jahrtausende lang zuvor. Aber realistisch betrachtet sind diese schwierigen Anpassungsprozesse über Generationen hinweg unvermeidlich..
Die einzig praktikable Alternative wäre, diese alten, steinzeitlichen Naturvölker ähnlich wie vom aussterben bedrohte Tierrassen, in Zoo ähnliche Habitate einzusperren, was ja in Wahrheit auch keine schöne Lösung für diese Menschen wäre.
Nun gut, darüber müsste man soziokulturelle Abhandlungen in Buchumfang schreiben, um das Thema auch nur einigermaßen verständlich rüber zu bringen, wofür dieser Blog natürlich nicht der richtige Platz ist. Tatsache ist: melancholisches sich „alte Zeiten“ zurück wünschen, welche übrigens keineswegs immer und für alle „gute“ oder „bessere“ Zeiten waren, nützt nichts! Niemand kann die globalen, modernen Veränderungen wirklich aufhalten; diese werden immer weiter gehen, ob wir wollen oder nicht.
Wir gaben noch eine Spende aus der Bordkasse an diese kleine Station der Entwicklungshelfer und lagen gegen 23 Uhr in unseren Kojen; natürlich lies mich Trine wieder nicht gleich schlafen und wir „spielten“ noch ein bisschen rum, bevor wir kurz nach Mitternacht einpennten. *schmunzel*







Donnerstag, 13. Oktober 2016
Kurz vor 08 Uhr saßen wir beim Frühstück zusammen und besprachen ob wir noch einen Tag hierbleiben, oder weiter schippern. Wir beschlossen noch zu bleiben und erneut hauptsächlichen schwimmen und tauchen zu gehen.
Von…
 Freitag, 14. Oktober 2016 bis Sonntag, 16. Oktober 2016
… schipperten wir dann innerhalb des Riffgürtels langsam weiter an der Küste entlang. Wo immer es uns gefiel oder wir Lust zum Baden oder Tauchen hatten, gingen wir vor Anker, blieben ein paar Stunden oder über Nacht.
Ein herrliches Seglerleben bei überwiegend schönem Wetter von 26 bis 35°, mehr oder weniger Wolken und Sonnenschein, fantastischen Taucherlebnissen in wunderschönen Unterwasserlandschaften und mit viel lustigem Badespaß, plus reizenden Anblicken kaum bekleideter Girls. *breitgrins*
Manchmal besuchten uns einheimische Fischer mit ihren primitiven Einbaum- Auslegerkanus oder wir besuchten eines der typischen Dörfer an der Küste, mit ebenso primitiven Pfahlbau Hütten.
Alle Kontakte verliefen friedlich und freundlich; auch hierbei und obwohl wir uns selbst gelegentlich mit frischem Fisch direkt aus dem Meer versorgten, kauften wir auch immer bei den einheimischen Fischern zumindest ein paar Fische.
Für uns ist das nur Kleingeld, insgesamt umgerechnet rund 35,-€, doch für die armen Leute ist es ein toller, kleiner Nebenverdienst, worüber sie sich immer freuten. Wie schon des Öfteren erzählt, entsteht dadurch immer eine freundliche Grundstimmung auch bei den anderen Einheimischen der Umgebung, denn die Fischer erzählen natürlich von der Begegnung mit uns westlichen Yachties aus einer ganz anderen Welt.
Man muss das so sehen: für die meist sehr ärmlich lebenden Einheimischen ist das Meer vor ihren Küsten sozusagen ihr Vorgarten, von dem sie leben und überleben. Man stelle sich vor Fremde, viel besser gestellte Menschen kommen in dein Bauerndorf  und nehmen sich einfach so aus Spaß z. B. Früchte aus deinem Vorgarten. Da wären die meisten Europäer aber stinksauer, egal ob in ihren Vorgärten viel mehr wächst als sie selbst verzehren können, stimmts?!
Im Prinzip ist es aber genau das was du als ausländischer Yachtie in solchen Weltgegenden tust, wenn du mit deinem Boot, das nebenbei bemerkt einen größeren Wert darstellt als es ein gesamtes Einheimischendorf in Jahren erwirtschaften könnte, wenn du dann vor der Küste ankerst und dir deine Fische selbst fängst. Ist doch sehr leicht zu verstehen das die Einheimischen nicht gerade erfreut darüber sind, wenn du als aus ihrer Sicht „reicher“ Besucher dich so egoistisch verhältst!
Deshalb bemühe ich mich stets möglichst direkt bei Einheimischen etwas einzukaufen, selbst wenn wir es gar nicht wirklich brauchen. Wohlgemerkt direkt bei den Anwohnern, nicht bei vielleicht vorhandenen, irgendwelchen Handelsketten oder Händlern. Nur so kommt es wirklich denjenigen zugute, die solche kleinen Nebeneinnahmen auch tatsächlich gebrauchen können.
Besonders der Kontakt zu den süß- frechen oder schüchtern zurückhaltenden Kids macht immer viel Spaß. Voll kindlich unbedarfter Neugierde bestaunen sie uns Wesen aus einer anderen Welt, sind vor allem von Trines naturblonder Haarmähne fasziniert, wollen diese berühren und streicheln und sind einfach zu goldig.
Dabei gibt es immer viel zu kichern und zu lachen und wenn wir dann sogar noch kleine Geschenke für sie haben, jubeln die Kinderherzen sichtbar in strahlenden, funkelnden Augen. *schmunzel*
Natürlich sind inzwischen selbst abgelegene Dörfer in Papua daran gewöhnt, hin und wieder hellhäutige Ausländer zu sehen…, aber oft doch sehr selten. In sehr abgelegenen Inlandsdörfern vielleicht nur alle paar Jahre oder 2-3 mal jährlich. Hier an der Küste, z. B. im Dorf Gabagaba, das wir besuchten, gibt es auch wieder eine Entwicklungshilfe Station. Dennoch sind solche Begegnungen für die Kinder meist etwas wirklich Besonderes.











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Papua-Neuguinea, Südküste um Port Moresby





# 08 Papua-Neuguinea, Südküste um Port Moresby
Ortszeit: 07:28 Samstag 8. Okt 2016
Ein Tag der mit dem Anblick eines duschenden Nackedei von der Schönheit Trines beginnt, muss doch ein guter Tag werden! *grins* Ich sprang mit unter die Dusche und… *räusper*
20 Minuten später trafen wir uns mit den Anderen und unseren Gastgebern Libby & Roscoe in der großen Küche, wo wir uns alle munter plaudernd ordentlich stärkten.
Danach brachten wir unsere Sachen an Bord der TAURUS; Libby und Roscoe kamen für dieses Wochenende natürlich auch gerne mit. Wir wollten ein bisschen entlang der Südküste, diverse Riffs betauchen, Bord und Strandleben genießen. Montag müssen sie wieder zu ihren Jobs. Dann muss leider auch Shelly zurück und wir werden sie zum Airport von Port Moresby bringen.
So haben wir immerhin zwei Tage zum gemeinsamen Spaß haben und die herrliche Natur genießen. Zu siebt wird es zwar ein bisschen voll und eng an Bord, aber das geht schon.
Die Beiden sind auch erfahrene, leidenschaftliche Segler und träumen manchmal von einem dauer- Fahrtensegler Leben wie wir es führen. Ein schönes Boot haben sie ja bereits und wenn sie in gut zwei Jahren zurück nach Australien gehen, dann würden sie sich auch gerne ein- zwei Jahre Auszeit nehmen und langstrecken- Segeln gehen. Ob wirklich was draus wird, wer weiß? Viele träumen diesen Traum, schaffen es jedoch nie diesen auch wahr zu machen.
Zunächst steuerten wir Daugo Island mit den dazugehörigen Riffen an und gingen dort schnorcheln und auch mit Pressluftflaschen tauchen. Wie überall in dieser Weltgegend quillt die Unterwasserwelt geradezu über vor sich tummelndem Leben und gibt es unendlich viel schöne Natur zu sehen.
Trotz ordentlichem Wind aus SO um 18 kn und teils unangenehm starken Strömungen, war die Sicht mit schätzungsweise 35 m unter Wasser ziemlich gut. Unzählige bunte Fische verschiedenster Arten und farbenprächtige Korallen von unglaublicher Formenvielfalt, machten das Tauch- und Badevergnügen im gut 28° warmen Meer mal wieder sehr faszinierend.
Am Spätnachmittag steuerten wir die Idlers Bay mit dem winzigen Dorf Roku an, wo Einheimisch unter einfachsten, ärmlichen Bedingungen, aber dennoch freundlich und zufrieden in schäbigen Pfahlbau Hütten leben.
Wegen dieser Einheimischen hatte ich Anweisung gegeben, das wir selbst keine Fische fangen. Es ist viel passender bei den Dorffischern für umgerechnet weniger als 3,- Euro etwas Fisch für unsere Bordküche einzukaufen. Für die armen Leute ist das ein netter Zusatzverdienst über den sie sich freuen und so ist dann auch gleich ein freundschaftlicher Kontakt hergestellt.
Luftlinie ist das Dorf keine 7 km von Port Moresby entfernt und trotzdem eine völlig andere Welt. Der Fischkauf „Trick“ klappte wieder mal sehr gut und wurden wir sehr freundlich aufgenommen. Als die Dorfbewohner merkten das wir auch keine hochnäsigen Touristen sind, sie ebenfalls sehr freundlich und wie Gleichgestellte behandelten, wich die anfängliche Zurückhaltung schnell zu einem lockeren Willkommen heißen.
Und dann ergab sich in Gestalt eines sehr gut Deutsch sprechenden Joseph, sogar wieder mal einer dieser „die Welt ist ein Dorf geworden“ Momente. Er war fast 18 Jahre im Rahmen eines Förderprogramms der deutschen Entwicklungshilfe in Essen, studierte und arbeitete dort im Medienbereich und ist erst seit 2012 wieder hier in seinem Heimatdorf.
Während ich mich ausführlich mit ihm unterhielt, waren typischerweise mal wieder die völlig unbeschwert neugierigen Dorfkinder fasziniert von Shelly und der so naturblonden Trine. Sie wollten unbedingt deren Haare und Haut berühren, was zu viel lustigen Lachen und Kichern führte. Die in dieser Weltgegend vorwiegend anzutreffenden Melanesier sind im Allgemeinen ja sehr dunkelhäutig, oft auch mit schwarzen Kraushaaren.
„Ach verdammt Steve, ich muss nachher gleich das Satphone benutzen!“ Meinte Shelly mit einem süßen Kid auf dem Arm; schwer zu sagen ob es ein Mädchen oder ein Junge war..
„Klar mach doch…?“ Guckte ich fragend.
„Ich will Montag noch nicht weg! Mal sehen ob ich meine Hauptagentur nicht überreden kann, mich noch ein paar Wochen frei zu stellen?!“
„Verstehe.“ Meinte ich nur aufmunternd lächelnd und sagte sonst nichts weiter dazu. Shelly ist ein sehr erfahrenes, vernünftiges Model ohne Starallüren und weiß selbst ganz genau wie ihre Branche funktioniert. Sie wird schon richtig einschätzen können ob sie es sich erlauben kann noch länger weg zu bleiben.
Die etwa 1,8 x 1,2 km große Idlers Bay bietet auch einen prima geschützten, guten Ankerplatz wo wir völlig ungestört über Nacht liegen bleiben wollten. Wir hatten auf gut 4 m den Delta fallen lassen, der sich wie fast immer gleich bombenfest im Korallensand Grund eingegraben hatte. Nach kurzer Überlegung der Lage hier, sowie der Wettervorhersage, hielten wir es für unnötig noch einen Zweitanker oder eine Landleine zu legen.
Am Abend beschlossen wir aus dem gekauften Fisch leckere Fischfrikadellen zu machen; dazu gab es Kartoffelpuffer und natürlich viel Salat, sowie hinterher noch mehr Obst  und wer wollte auch noch Kokos Eis aus dem Tiefkühler. *yummyumm*yummy*
Danach gingen wir in der Bucht schwimmen und dann noch mal für einen Verdauungs- Spaziergang an Land, wo ich mich erneut in eine ausführliche Plauderei mit dem interessanten, sympathischen Joseph verstrickte.
Am späteren Abend setzten wir uns alle zusammen vor sein Haus, eines der wenigen Gebäude hier die man tatsächlich als „anständiges“ Haus bezeichnen kann und hatten mit seiner Familie sowie einigen anderen Einheimischen viel Spaß miteinander.
Joseph ist sehr clever und gebildet und ein totaler Sci Fi Fan mit Lieblingsautor Ian Banks, welcher zufällig auch einer meiner Sci Fi Lieblingsautoren ist. Darüber und natürlich auch über seine Zeit in Ruhrpott Essen gab es eine Menge zu Quatschen und die Zeit verflog mal wieder wie im Fluge.
Erst deutlich nach Mitternacht ruderten wir mit dem großen Beiboot zurück an Bord und duschten noch alle kurz. Bei sieben Personen und nur zwei Bädern ergab sich zwangsläufig ein lustiges durcheinander… und auch eine Menge höchst reizvoller Anblicke für genießende Männeraugen. *grins*
Bei auch Mitternachts schwülwarmen 29° und unserem generell lockeren Lebensstil an Bord, schloss natürlich niemand die Badezimmertüren, damit der Wasserdampf auch sofort abziehen kann. Wie üblich haben wir an der Vorschiffsluke einen Windsack, welcher vorne den Wind ins Boot leitet, welcher dann bei überall offenen Türen von vorne bis hinten durch alle Räume ziehen kann und es unter Deck erträglich macht.
Als erfahrene Segler haben auch die nicht ganz so ungeniert lockeren Libby und Peter / Roscoe keine Probleme mit der fehlenden Intimsphäre an Bord eines Segelbootes und so konnte ich auch einige bezaubernd nackige Anblicke der schönen Libby erhaschen.
Nein im Ernst! So wie wir Leben sind mehr oder weniger nackige Anblicke ja wirklich nichts Besonderes und niemand wird deshalb geil oder sonst wie … *ähem* „komisch“. Aber seien wir ehrlich! Welcher Mann guckt nicht gerne hin wenn so schöne, junge und gut gebaute Frauen kaum oder gar nicht bekleidet durchs Boot flitzen? Jeder natürlich und wer was anderes behauptet ist ein scheinheiliger Lügner! *schmunzel*
Darüber wurde es fast 02 Uhr… und wir, zumindest Trine und meine Wenigkeit kamen immer noch nicht zum schlafen, da die dänische Schönheit noch sehr in Kuschel- und Spiellaune war. Erst kurz vor 03 Uhr durfte ich endlich schnarchen und mich ausruhen…, ich armer, überlasteter Captn… *lach*









Ortszeit: 06:01 | Sonntag 9. Okt 2016
Wenige Minuten nach Sonnenaufgang und mit nur rund drei Stunden schlaf, wurde ich wieder mal aus unerfindlichen Gründen schlafgestört wach. Schon jetzt hatten wir nahezu 30° aber zum Glück keine allzu hohe Luftfeuchtigkeit. Der SO Wind um 12 kn und durch ihn verursachte Durchzug unter Deck machte es gut aushaltbar.
Die natürlich ebenfalls ausgebrachten Sonnensegel über das ganze Deck, werden später einigermaßen verhindern das sich das Deck allzu sehr aufheizt und seine Wärme unerträglich unter Deck abstrahlt.
Das Boot hat das Amel Werft  typische Latten Teakdeck, was bei Fahrtensegeln in tropischen Gewässern eigentlich nicht so gut ist; das sieht zwar besser aus als ein rein weißer Antirutsch- Anstrich an Deck ist aber in Tropengewässern unpraktisch. Ja auch ich liebe Teak Decks, doch wer schon mal langstrecken- „Living aboard“ in den Tropen unterwegs war weiß, das sich ein Boot dadurch unter Deck deutlich mehr aufheizt, als bei einem nur weißen Deck. Man glaubt es kaum was das für einen Unterschied ausmachen kann.
Josie wurde als eigentlich vorzugsweise Langschläferin überraschenderweise zuerst wach und wir beide bereiteten Frühstück vor. Nach und nach erwachten auch die Anderen und kurz nach 09 Uhr saßen wir gemeinsam zum Frühstück im Cockpit. Danach verlegten wir in die Lagune östlich Haidana Island, wo wir den Tag wieder mit Schnorcheln und Tauchen verbrachten.
Exciting and Fantastic!” oder “Amazing!” lauteten die am meisten benutzten Ausdrücke über das Erlebte bei den Tauchgängen.
Es ist jedes Mal wirklich fantastisch in tropischen Unterwasserwelten zu tauchen und das bunt wimmelnde Leben zu beobachten. Kein noch so gutes Foto oder Video kann das Erlebnis wirklich wiedergeben, wenn man persönlich taucht und von der unglaublichen Fülle an Leben in der Natur überwältigt wird.
Nach noch einem kurzen Besuch im Pfahlbaudorf Porebada schipperten wir am Abend zurück in die Walter Bay und legten bei Libbys und Peters Haus an. Die Beiden müssen morgen früh ja wieder ihren Jobs nachgehen und brauchen daher ausreichend schlaf.
Auch Shelly sollte noch eine ordentlich Portion schlaf abbekommen, denn sie muss Montag doch zurück fliegen; leider konnte sie ihre Model Auszeit nicht mehr verlängern.









Montag, 10. Oktober 2016 bye Shelly, hallo Cora
Noch vor Sonnenaufgang frühstückte Branko schon mit Shelly, um diese danach zum Airport zu bringen und dort gleichzeitig seine Schwester und Sponsorin Cora in Empfang zu nehmen. Direktflüge von / nach Papua Neuguinea gibt es fast nur aus Australien, Indonesien und der Umgebung. Also muss Shelly zunächst zurück nach Cairns und dort steigt Cora nach langer Anreise zu, fliegt hierher und wird mit uns Segeln.
Wir Anderen standen nur kurz auf um die schöne Shelly zu verabschieden, nahmen allenfalls einen kleinen Happen oder Cafe und legten uns dann noch mal in die Betten.
Branko möchte seine lange nicht gesehene Schwester selbstverständlich persönlich abholen und begrüßen, doch müssen wir dazu ja nicht alle zum Flughafen. Shelly mag auch keine langen Abschiedsszenen am Airport, drückte, umarmte und knutschte uns lieber hier ab und düste dann mit Branko los.
Libby & Roscoe fuhren die Beiden auf dem Weg zu ihren Arbeitsplätzen erst zum Flughafen und dann weiter; Branko wir mit seiner jüngeren Schwester ein Taxi am Airport nehmen und so zurück kommen, no Problem.
Trine und ich kuschelten noch ein bisschen im Bett und Josie schlief offenbar sogar noch mal richtig fest ein, obwohl wir gestern Abend ja bewusst deutlich vor Mitternacht schlafen gegangen waren. Wie üblich dauerte es nicht allzu lange, bis die stets Liebeshungrige, dänische Schönheit über mir kniete und an meinen „besten“ Stücken unterhalb der Gürtellinie herum knabberte. *grins*
Als gegen 0930 Uhr die ebenfalls sehr sportliche und attraktive Cora mit Branko zurück kam, begrüßten wir die Hübsche herzlich und frühstückten alle zusammen. Wie uns Branko schon anhand von Fotos und Erzählungen versichert hatte, passte Cora ohne die geringsten Eingewöhnungsprobleme auf Anhieb prima zu uns.
Die junge Frau ist ebenfalls eine erfahrene Seglerin, wie gesagt sehr sportlich, clever, selbstbewusst, natürlich, locker und sehr nett. Wir verstanden uns alle sehr gut und Cora freute sich total auf dieses Abenteuer mit uns an Bord der TAURUS.
Wir zogen dann auch alle gleich wieder aufs Boot um und verlegten unseren Liegeplatz hinüber zur ANZ Harbour City. Dort gingen wir an Land um Cora ein bisschen Port Moresby zu zeigen und auch einige frische Lebensmittel neu einzukaufen.
Dazu kamen wir auch zum sogenannten GORDONS Market, einem wilden durcheinander von Marktständen, Verkaufsbuden, Imbissen und Fahrzeugen, sowie auch einigen schäbigen Gebäuden die sich Supermarket usw. nennen. Wer oder was noch privater Flohmarkt, oder professionelle Händler sind können vielleicht Einheimische auseinanderhalten, aber ganz sicher nicht wir. Spielt auch keine Rolle, denn so etwas wie Garantie oder Rückgaberecht auf gekaufte Waren gibt es sowie nicht. Ein sozusagen uriges, ursprüngliches Einkaufs-  Erlebnis für Westmenschen wie uns.
Zu einem späten Mittagsimbiss besuchten wir das Ela Beach Cafe am gleichnamigen Strand, wo wir danach auch schwimmen gingen. Nach vielen, dusteren Wolken am Vormittag hatte es gerade mal aufgeklart und knallte die strahlende Tropensonne herunter. Diese Gelegenheit wollten vor allem die Frauen nutzen und sich bei etwa 33° im Meer erfrischen.
Ein Blick in den Himmel zeigte schon, das vermutlich in spätestens so etwa zwei bis drei Stunden eine neue Wolkenfront heran ziehen dürfte; die Vorhersage sprach sogar von möglichen Regenschauern am Nachmittag. In tropischen Weltgegenden wie hier sind das meist zwar nur willkommene Erfrischungen, aber strahlende Sonne macht halt auch einfach immer mehr Spaß, als viele Wolken.
Einfach aus Spaß, weil es so ein interessantes Erlebnis ist, setzten wir gegen 17 Uhr auch mal mit einem der stets hin und her pendelnden, einheimischen „Fähr-„ Booten über die schöne, große Bucht. Wie man auf dem Foto ganz gut erkennen kann, ist die Walter Bay groß genug um ganz ordentlichen Wellengang zuzulassen.
Besonders Vertrauen erweckend sind die oft klapprigen oder vergammelten Kähne, häufig noch aus Holz gebaut, natürlich nicht. Überladen sind sie auch nicht gerade selten, aber viele Einheimische sind damit tagtäglich unterwegs und wirklich gefährliche Unfälle passieren ziemlich selten.
Unter viel Lachen mit mal wieder freundlichen Leuten und goldig neugierigen Kids, fuhren wir einmal hinüber und dann gleich wieder zurück, wobei wir nicht selten erfrischend nasse Spritzer von der Bugwelle abbekamen; ein lustiger Spaß den man einfach mal mitmachen sollte!
Am frühen Abend schafften wir dann noch die letzten der eingekauften, frischen Lebensmittel an Bord des Bootes und verstauten alles ordnungsgemäß. Danach trafen wir uns mit Libby und Roscoe zu einem schönen Abschieds Abendessen. Morgen werden wir auslaufen und der Südküste hinter einem vor gelagerten Riffstreifen in südöstlicher Richtung folgen.
















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