# 08 Papua-Neuguinea, Südküste um Port Moresby
Ortszeit: 07:28 Samstag 8. Okt 2016
Ein Tag der mit dem Anblick eines duschenden Nackedei von der
Schönheit Trines beginnt, muss doch ein guter Tag werden! *grins* Ich sprang
mit unter die Dusche und… *räusper*
20 Minuten später trafen wir uns mit den Anderen und unseren
Gastgebern Libby & Roscoe in der großen Küche, wo wir uns alle munter
plaudernd ordentlich stärkten.
Danach brachten wir unsere Sachen an Bord der TAURUS; Libby
und Roscoe kamen für dieses Wochenende natürlich auch gerne mit. Wir wollten
ein bisschen entlang der Südküste, diverse Riffs betauchen, Bord und
Strandleben genießen. Montag müssen sie wieder zu ihren Jobs. Dann muss
leider auch Shelly zurück und wir werden sie zum Airport von Port Moresby
bringen.
So haben wir immerhin zwei Tage zum gemeinsamen Spaß haben und
die herrliche Natur genießen. Zu siebt wird es zwar ein bisschen voll und eng
an Bord, aber das geht schon.
Die Beiden sind auch erfahrene, leidenschaftliche Segler und
träumen manchmal von einem dauer- Fahrtensegler Leben wie wir es führen. Ein
schönes Boot haben sie ja bereits und wenn sie in gut zwei Jahren zurück nach
Australien gehen, dann würden sie sich auch gerne ein- zwei Jahre Auszeit
nehmen und langstrecken- Segeln gehen. Ob wirklich was draus wird, wer weiß?
Viele träumen diesen Traum, schaffen es jedoch nie diesen auch wahr zu
machen.
Zunächst steuerten wir Daugo Island mit den dazugehörigen
Riffen an und gingen dort schnorcheln und auch mit Pressluftflaschen tauchen.
Wie überall in dieser Weltgegend quillt die Unterwasserwelt geradezu über vor
sich tummelndem Leben und gibt es unendlich viel schöne Natur zu sehen.
Trotz ordentlichem Wind aus SO um 18 kn und teils unangenehm
starken Strömungen, war die Sicht mit schätzungsweise 35 m unter Wasser ziemlich
gut. Unzählige bunte Fische verschiedenster Arten und farbenprächtige
Korallen von unglaublicher Formenvielfalt, machten das Tauch- und
Badevergnügen im gut 28° warmen Meer mal wieder sehr faszinierend.
Am Spätnachmittag steuerten wir die Idlers Bay mit dem
winzigen Dorf Roku an, wo Einheimisch unter einfachsten, ärmlichen
Bedingungen, aber dennoch freundlich und zufrieden in schäbigen Pfahlbau
Hütten leben.
Wegen dieser Einheimischen hatte ich Anweisung gegeben, das
wir selbst keine Fische fangen. Es ist viel passender bei den Dorffischern
für umgerechnet weniger als 3,- Euro etwas Fisch für unsere Bordküche
einzukaufen. Für die armen Leute ist das ein netter Zusatzverdienst über den
sie sich freuen und so ist dann auch gleich ein freundschaftlicher Kontakt
hergestellt.
Luftlinie ist das Dorf keine 7 km von Port Moresby entfernt
und trotzdem eine völlig andere Welt. Der Fischkauf „Trick“ klappte wieder
mal sehr gut und wurden wir sehr freundlich aufgenommen. Als die Dorfbewohner
merkten das wir auch keine hochnäsigen Touristen sind, sie ebenfalls sehr
freundlich und wie Gleichgestellte behandelten, wich die anfängliche
Zurückhaltung schnell zu einem lockeren Willkommen heißen.
Und dann ergab sich in Gestalt eines sehr gut Deutsch
sprechenden Joseph, sogar wieder mal einer dieser „die Welt ist ein Dorf
geworden“ Momente. Er war fast 18 Jahre im Rahmen eines Förderprogramms der
deutschen Entwicklungshilfe in Essen, studierte und arbeitete dort im
Medienbereich und ist erst seit 2012 wieder hier in seinem Heimatdorf.
Während ich mich ausführlich mit ihm unterhielt, waren
typischerweise mal wieder die völlig unbeschwert neugierigen Dorfkinder
fasziniert von Shelly und der so naturblonden Trine. Sie wollten unbedingt
deren Haare und Haut berühren, was zu viel lustigen Lachen und Kichern
führte. Die in dieser Weltgegend vorwiegend anzutreffenden Melanesier sind im
Allgemeinen ja sehr dunkelhäutig, oft auch mit schwarzen Kraushaaren.
„Ach verdammt Steve, ich muss nachher gleich das Satphone
benutzen!“ Meinte Shelly mit einem süßen Kid auf dem Arm; schwer zu sagen ob
es ein Mädchen oder ein Junge war..
„Klar mach doch…?“ Guckte ich fragend.
„Ich will Montag noch nicht weg! Mal sehen ob ich meine
Hauptagentur nicht überreden kann, mich noch ein paar Wochen frei zu
stellen?!“
„Verstehe.“ Meinte ich nur aufmunternd lächelnd und sagte
sonst nichts weiter dazu. Shelly ist ein sehr erfahrenes, vernünftiges Model
ohne Starallüren und weiß selbst ganz genau wie ihre Branche funktioniert.
Sie wird schon richtig einschätzen können ob sie es sich erlauben kann noch
länger weg zu bleiben.
Die etwa 1,8 x 1,2 km große Idlers Bay bietet auch einen prima
geschützten, guten Ankerplatz wo wir völlig ungestört über Nacht liegen
bleiben wollten. Wir hatten auf gut 4 m den Delta fallen lassen, der sich wie
fast immer gleich bombenfest im Korallensand Grund eingegraben hatte. Nach
kurzer Überlegung der Lage hier, sowie der Wettervorhersage, hielten wir es
für unnötig noch einen Zweitanker oder eine Landleine zu legen.
Am Abend beschlossen wir aus dem gekauften Fisch leckere
Fischfrikadellen zu machen; dazu gab es Kartoffelpuffer und natürlich viel
Salat, sowie hinterher noch mehr Obst
und wer wollte auch noch Kokos Eis aus dem Tiefkühler. *yummyumm*yummy*
Danach gingen wir in der Bucht schwimmen und dann noch mal für
einen Verdauungs- Spaziergang an Land, wo ich mich erneut in eine
ausführliche Plauderei mit dem interessanten, sympathischen Joseph
verstrickte.
Am späteren Abend setzten wir uns alle zusammen vor sein Haus,
eines der wenigen Gebäude hier die man tatsächlich als „anständiges“ Haus
bezeichnen kann und hatten mit seiner Familie sowie einigen anderen
Einheimischen viel Spaß miteinander.
Joseph ist sehr clever und gebildet und ein totaler Sci Fi Fan
mit Lieblingsautor Ian Banks, welcher zufällig auch einer meiner Sci Fi
Lieblingsautoren ist. Darüber und natürlich auch über seine Zeit in Ruhrpott
Essen gab es eine Menge zu Quatschen und die Zeit verflog mal wieder wie im
Fluge.
Erst deutlich nach Mitternacht ruderten wir mit dem großen
Beiboot zurück an Bord und duschten noch alle kurz. Bei sieben Personen und
nur zwei Bädern ergab sich zwangsläufig ein lustiges durcheinander… und auch
eine Menge höchst reizvoller Anblicke für genießende Männeraugen. *grins*
Bei auch Mitternachts schwülwarmen 29° und unserem generell
lockeren Lebensstil an Bord, schloss natürlich niemand die Badezimmertüren,
damit der Wasserdampf auch sofort abziehen kann. Wie üblich haben wir an der
Vorschiffsluke einen Windsack, welcher vorne den Wind ins Boot leitet,
welcher dann bei überall offenen Türen von vorne bis hinten durch alle Räume
ziehen kann und es unter Deck erträglich macht.
Als erfahrene Segler haben auch die nicht ganz so ungeniert
lockeren Libby und Peter / Roscoe keine Probleme mit der fehlenden
Intimsphäre an Bord eines Segelbootes und so konnte ich auch einige
bezaubernd nackige Anblicke der schönen Libby erhaschen.
Nein im Ernst! So wie wir Leben sind mehr oder weniger nackige
Anblicke ja wirklich nichts Besonderes und niemand wird deshalb geil oder
sonst wie … *ähem* „komisch“. Aber seien wir ehrlich! Welcher Mann guckt
nicht gerne hin wenn so schöne, junge und gut gebaute Frauen kaum oder gar
nicht bekleidet durchs Boot flitzen? Jeder natürlich und wer was anderes
behauptet ist ein scheinheiliger Lügner! *schmunzel*
Darüber wurde es fast 02 Uhr… und wir, zumindest Trine und
meine Wenigkeit kamen immer noch nicht zum schlafen, da die dänische
Schönheit noch sehr in Kuschel- und Spiellaune war. Erst kurz vor 03 Uhr
durfte ich endlich schnarchen und mich ausruhen…, ich armer, überlasteter
Captn… *lach*
Ortszeit: 06:01 | Sonntag
9. Okt 2016
Wenige Minuten nach Sonnenaufgang und mit nur rund drei
Stunden schlaf, wurde ich wieder mal aus unerfindlichen Gründen schlafgestört
wach. Schon jetzt hatten wir nahezu 30° aber zum Glück keine allzu hohe
Luftfeuchtigkeit. Der SO Wind um 12 kn und durch ihn verursachte Durchzug
unter Deck machte es gut aushaltbar.
Die natürlich ebenfalls ausgebrachten Sonnensegel über das
ganze Deck, werden später einigermaßen verhindern das sich das Deck allzu
sehr aufheizt und seine Wärme unerträglich unter Deck abstrahlt.
Das Boot hat das Amel Werft
typische Latten Teakdeck, was bei Fahrtensegeln in tropischen
Gewässern eigentlich nicht so gut ist; das sieht zwar besser aus als ein rein
weißer Antirutsch- Anstrich an Deck ist aber in Tropengewässern unpraktisch.
Ja auch ich liebe Teak Decks, doch wer schon mal langstrecken- „Living aboard“
in den Tropen unterwegs war weiß, das sich ein Boot dadurch unter Deck
deutlich mehr aufheizt, als bei einem nur weißen Deck. Man glaubt es kaum was
das für einen Unterschied ausmachen kann.
Josie wurde als eigentlich vorzugsweise Langschläferin
überraschenderweise zuerst wach und wir beide bereiteten Frühstück vor. Nach
und nach erwachten auch die Anderen und kurz nach 09 Uhr saßen wir gemeinsam
zum Frühstück im Cockpit. Danach verlegten wir in die Lagune östlich Haidana
Island, wo wir den Tag wieder mit Schnorcheln und Tauchen verbrachten.
„Exciting and Fantastic!” oder “Amazing!”
lauteten die am meisten benutzten Ausdrücke über das Erlebte bei den
Tauchgängen.
Es ist jedes Mal wirklich fantastisch in tropischen
Unterwasserwelten zu tauchen und das bunt wimmelnde Leben zu beobachten. Kein
noch so gutes Foto oder Video kann das Erlebnis wirklich wiedergeben, wenn
man persönlich taucht und von der unglaublichen Fülle an Leben in der Natur
überwältigt wird.
Nach noch einem kurzen Besuch im Pfahlbaudorf Porebada
schipperten wir am Abend zurück in die Walter Bay und legten bei Libbys und
Peters Haus an. Die Beiden müssen morgen früh ja wieder ihren Jobs nachgehen
und brauchen daher ausreichend schlaf.
Auch Shelly sollte noch eine ordentlich Portion schlaf
abbekommen, denn sie muss Montag doch zurück fliegen; leider konnte sie ihre
Model Auszeit nicht mehr verlängern.
Montag, 10. Oktober 2016
bye Shelly, hallo Cora
Noch vor Sonnenaufgang frühstückte Branko schon mit Shelly, um
diese danach zum Airport zu bringen und dort gleichzeitig seine Schwester und
Sponsorin Cora in Empfang zu nehmen. Direktflüge von / nach Papua Neuguinea
gibt es fast nur aus Australien, Indonesien und der Umgebung. Also muss
Shelly zunächst zurück nach Cairns und dort steigt Cora nach langer Anreise
zu, fliegt hierher und wird mit uns Segeln.
Wir Anderen standen nur kurz auf um die schöne Shelly zu
verabschieden, nahmen allenfalls einen kleinen Happen oder Cafe und legten
uns dann noch mal in die Betten.
Branko möchte seine lange nicht gesehene Schwester
selbstverständlich persönlich abholen und begrüßen, doch müssen wir dazu ja
nicht alle zum Flughafen. Shelly mag auch keine langen Abschiedsszenen am
Airport, drückte, umarmte und knutschte uns lieber hier ab und düste dann mit
Branko los.
Libby & Roscoe fuhren die Beiden auf dem Weg zu ihren Arbeitsplätzen
erst zum Flughafen und dann weiter; Branko wir mit seiner jüngeren Schwester
ein Taxi am Airport nehmen und so zurück kommen, no Problem.
Trine und ich kuschelten noch ein bisschen im Bett und Josie
schlief offenbar sogar noch mal richtig fest ein, obwohl wir gestern Abend ja
bewusst deutlich vor Mitternacht schlafen gegangen waren. Wie üblich dauerte
es nicht allzu lange, bis die stets Liebeshungrige, dänische Schönheit über
mir kniete und an meinen „besten“ Stücken unterhalb der Gürtellinie herum
knabberte. *grins*
Als gegen 0930 Uhr die ebenfalls sehr sportliche und
attraktive Cora mit Branko zurück kam, begrüßten wir die Hübsche herzlich und
frühstückten alle zusammen. Wie uns Branko schon anhand von Fotos und
Erzählungen versichert hatte, passte Cora ohne die geringsten
Eingewöhnungsprobleme auf Anhieb prima zu uns.
Die junge Frau ist ebenfalls eine erfahrene Seglerin, wie
gesagt sehr sportlich, clever, selbstbewusst, natürlich, locker und sehr
nett. Wir verstanden uns alle sehr gut und Cora freute sich total auf dieses
Abenteuer mit uns an Bord der TAURUS.
Wir zogen dann auch alle gleich wieder aufs Boot um und
verlegten unseren Liegeplatz hinüber zur ANZ Harbour City. Dort gingen wir an
Land um Cora ein bisschen Port Moresby zu zeigen und auch einige frische
Lebensmittel neu einzukaufen.
Dazu kamen wir auch zum sogenannten GORDONS Market, einem
wilden durcheinander von Marktständen, Verkaufsbuden, Imbissen und
Fahrzeugen, sowie auch einigen schäbigen Gebäuden die sich Supermarket usw.
nennen. Wer oder was noch privater Flohmarkt, oder professionelle Händler
sind können vielleicht Einheimische auseinanderhalten, aber ganz sicher nicht
wir. Spielt auch keine Rolle, denn so etwas wie Garantie oder Rückgaberecht
auf gekaufte Waren gibt es sowie nicht. Ein sozusagen uriges, ursprüngliches
Einkaufs- Erlebnis für Westmenschen
wie uns.
Zu einem späten Mittagsimbiss besuchten wir das Ela Beach Cafe
am gleichnamigen Strand, wo wir danach auch schwimmen gingen. Nach vielen,
dusteren Wolken am Vormittag hatte es gerade mal aufgeklart und knallte die
strahlende Tropensonne herunter. Diese Gelegenheit wollten vor allem die
Frauen nutzen und sich bei etwa 33° im Meer erfrischen.
Ein Blick in den Himmel zeigte schon, das vermutlich in
spätestens so etwa zwei bis drei Stunden eine neue Wolkenfront heran ziehen
dürfte; die Vorhersage sprach sogar von möglichen Regenschauern am
Nachmittag. In tropischen Weltgegenden wie hier sind das meist zwar nur
willkommene Erfrischungen, aber strahlende Sonne macht halt auch einfach
immer mehr Spaß, als viele Wolken.
Einfach aus Spaß, weil es so ein interessantes Erlebnis ist,
setzten wir gegen 17 Uhr auch mal mit einem der stets hin und her pendelnden,
einheimischen „Fähr-„ Booten über die schöne, große Bucht. Wie man auf dem
Foto ganz gut erkennen kann, ist die Walter Bay groß genug um ganz
ordentlichen Wellengang zuzulassen.
Besonders Vertrauen erweckend sind die oft klapprigen oder
vergammelten Kähne, häufig noch aus Holz gebaut, natürlich nicht. Überladen
sind sie auch nicht gerade selten, aber viele Einheimische sind damit
tagtäglich unterwegs und wirklich gefährliche Unfälle passieren ziemlich
selten.
Unter viel Lachen mit mal wieder freundlichen Leuten und
goldig neugierigen Kids, fuhren wir einmal hinüber und dann gleich wieder
zurück, wobei wir nicht selten erfrischend nasse Spritzer von der Bugwelle
abbekamen; ein lustiger Spaß den man einfach mal mitmachen sollte!
Am frühen Abend schafften wir dann noch die letzten der
eingekauften, frischen Lebensmittel an Bord des Bootes und verstauten alles
ordnungsgemäß. Danach trafen wir uns mit Libby und Roscoe zu einem schönen
Abschieds Abendessen. Morgen werden wir auslaufen und der Südküste hinter
einem vor gelagerten Riffstreifen in südöstlicher Richtung folgen.
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