Maine, USA; Naturgenuss und Sergej´s
Problem
Freitag,
19. Juni 2015
DONNERSTAG: strahlender Sonnenschein weckte uns
am Morgen mit seinem Licht durch die Deckluken und Bullaugen; aber beim
herausstrecken eines nackten Armes aus den Decken der Koje, war empfindliche
Kühle zu spüren. Kaum 9° hatten wir und das war durch den Rumpf des Bootes
deutlich zu merken.
Garry
feuerte bereits den Heizofen im Saloon an als Amy und ich fast gleichzeitig
aufstanden und schnell warme Bademäntel anzogen, damit in den Saloon gingen.
Kimmy war auch schon wach und bereits fertig angezogen, bereitete in der
Kombüse das Frühstück vor. Wir futterten kräftig im Boot, wo der altmodische,
aber gute Heizofen wohlige wärme verbreitete.
Danach
machten sich Sergej und Garry warm angezogen an typische Routine
Wartungsarbeiten an Deck, während Amy und Kimmy den Saloon aufklarten und
unter Deck ein bisschen putzten; auf so einem Boot ist immer irgendwas zu tun
und am Besten ist es tägliche Routinearbeiten auch wirklich täglich zu
erledigen. Lässt man faul einiges liegen „mach ich Morgen“, sammelt sich
schnell eine Menge Kram an. Dann hat man erst recht keine Lust sich daran zu
machen bis es schließlich so viel ist, dass man ein- zwei volle Tage braucht
um alles zu erledigen.
Ich
machte es mir in der Koje bequem und arbeitete am Computer diverse Sachen auf.
Gegen 11 Uhr Vormittags hatten wir schließlich schon über 20° Lufttemperatur
bei unverändert strahlendem Sonnenschein. Die herrliche Natur rundherum
lockte und wir packten einen großen Picknick Korb mit Getränken und
Fressalien voll, diesen dann in das Beiboot und brachen zu einer
Erkundungstour in die faszinierende Umgebung auf…, außer Kimmy, welche heute
nach Wachplan an Bord Deck- und Ankerwache halten würde.
Am Kai,
in Marinas oder vollen Ankerbuchten gehen wir schon mal alle zusammen an
Land; aber beim einsamen Ankern in „wilder“ Natur irgendwo, oder in
schwierigen Gewässern, bleibt normalerweise immer nach dem Wachplan die
jeweils eingeteilte Person als Wache an Bord. Ich würde die Yacht nicht
alleine vor Anker lassen, höchstens wenn wir in der Nähe an Land sind und
ständig ein Auge auf das Boot haben könnten.
Bei
schwachem Südwind von kaum 6 kn bauten wir zum Spaß mal die Besegelung des
Beibootes auf, anstatt den Außenborder zu benutzen und segelten so hinüber
nach Great Spruce Island. Das machte richtig Spaß, denn der alte, aber Top
gepflegte Holztender segelte mit einem Steckschwert und Luggersegel richtig
gut und flink! *smile*
Knirschend
landeten wir an einem kleinen Strandabschnitt mit Kies und Sand an, machten
den Kahn gut fest und kämpften uns dann tiefer in die dicht bewaldete,
felsige Insel vor. Great Spruce Island ist ca. 2,2 km lang und max. einen
guten Kilometer breit. Man muss aufpassen, denn dies ist wirklich natur-
belassene Wildnis, dicht bewaldet, mit steilen Felsabbrüchen, ohne Weg und
Steg. Wer nicht aufpasst kann sich schnell die Haxen brechen!
Natürlich
wollen (und dürfen) wir auch nicht wie die Bulldozer mit Macheten durchs
Unterholz brechen und der Natur Schaden zufügen, oder Wildtiere über die Maßen
stören und verscheuchen. Teilweise sind die Tiere sogar verblüffend
zutraulich und lassen sich wenig von Menschen stören. Aber selbstverständlich
sind menschliche Besucher doch immer auch ein gewisser Störfaktor! Gibt es zu
viele Touristen können z. B. viele Tiere nicht mit der nötigen Ruhe im
natürlichen Ablauf Nachwuchs produzieren und aufziehen. Viele Tiere gehen dem
Menschen schon aus dem Weg, bevor unsereins sie überhaupt bemerkt hat und
lassen dann manchmal ihre Gelege / Nester allein, kehren nicht mehr zu ihrem
Nachwuchs zurück, wenn sie zu häufig gestört und verscheucht werden.
Deshalb
waren wir sehr vorsichtig und Rücksichtsvoll unterwegs, erfreuten uns aber
dennoch am Natur Pur Gefühl; man kann sich ein bisschen wie die ersten
Entdecker fühlen oder wie Robinson Crusoe, denn man begegnet nur höchst
selten anderen Touristen oder Einheimischen, wenn man sich von den typischen,
von vielen aufgesuchten Plätzen fern hält. Ich fühlte mich ein bisschen wie
in den in Jugendzeiten leidenschaftlich verschlungenen Geschichten von
Lederstrumpf (James Fenimore Cooper). *grins*
Auf einem
kleinen Hügel mit reizender Aussicht über das Meer und die umliegenden Hügel,
machten wir Nachtmittags unsere Picknick Pause zur Stärkung. Kaum hatten wir
ausgepackt und mit kräftigem Appetit angefangen zu essen, tauchte ein
erstaunlich wenig scheues, grau- hell gefärbtes „Squirrel“ auf und machte
derart lustige Posen, dass sofort alle lächeln oder lachen mussten. Es wirkte
geradezu als ob es sich nicht um ein Wildtier, sondern um ein dressiertes
Zirkustier handelt, welches absichtlich die Zuschauer belustigt und dafür
natürlich auch eine Fress- Belohnung erwartet. *schmunzel*
Wirklich
ein höchst belustigender Anblick und natürlich konnte da niemand widerstehen,
warfen wir abwechselnd dem possierlichen Tier kleine Häppchen zu, die es auf
typische Nagetierart ebenso lustig schnappte und verputzte. *lach*
Nun ist
das Füttern von Wildtieren ohne Not aber immer so eine Sache. Es ist süß,
macht Spaß und zaubert allen ein lächeln ins Gesicht…, ist aber eigentlich
nicht gut für Wildtiere. Es gab auch schon vermeidbare Todesfälle bei
Menschen, weil Touristen z. B. in Nationalparks Bären gefüttert haben. Die
wilden Tire gewöhnen sich daran und glauben dann, von jedem menschlichen
Zweibeiner Nahrung bekommen zu können; hat dann mal ein Mensch nichts dabei
oder gerät in Panik und rennt weg, verstehen die Tiere das natürlich nicht
und folgen ihren völlig normalen Instinkten.
Passiert
so was muss danach auch das Wildtier getötet werden, sonst reißt es immer
wieder auch Menschen! Diese Gefahr besteht bei einem süßen Eichhörnchen
natürlich nicht, aber das Tier kann z. B., wenn es allzu oft gefüttert wird,
verlernen sich auf natürlichem Weg genügend Nahrung zu beschaffen, wird
ungesund falsch ernährt usw. Deshalb sollte man Wildtiere eigentlich nur z.
B. in sehr strengen Wintern füttern, wenn sie auf natürlichem Wege nicht mehr
ausreichend Nahrung finden können, um eine Population vor dem sterben zu
bewahren.
Aber wer
kann solchen Situationen schon wirklich widerstehen? Auch ich warf wieder
besseren Wissens, dem megasüßen Fellknäuel einen Brothappen hin und lächelte
dazu so breit wie ein Scheunentor, als es sich denn Krumen schnappte und
lieblich verputzte. *seufz*
Später am
Tag kamen wir auch noch an einer von Menschen bearbeiteten Stelle vorbei; von
Wind und Wetter rund geschliffene, meist etwa Männerhandgroße Steine sind
sauber zu einer an drei Seiten geschlossenen, gut zwei Meter hohen Witterungsschutz
Mauer aufgetürmt; saubere Arbeit und ein reizvoller Hintergrund für Fotos.
Wegen der männlichen Begleitung von Garry und Sergej wollte ich Amy
eigentlich nur so mal fotografieren, doch sie meinte.
„Steve,
mach mal eine schöne, sexy Aktaufnahme von mir; wollten wir doch sowieso
machen!“ Und schon begann sie sich ungeniert vor unseren Augen auszuziehen,
behielt allerdings ihren süß bunten Slip an.
Sergej
war schon oft genug beim Akt Shooting sexy schöner Girls mit dabei, schaute
aber trotzdem hocherfreut männlich gerne hin. Amy ist zwar keine Top Model
Schönheit, aber auf ihre so natürlich unkomplizierte, sehr sympathisch-
weibliche Art immer sehr sehenswert. Außerdem gehört sie zu der Sorte Girl,
mit welcher so etwas prinzipiell Spaß macht, weil sie mit Freude einfach
gerne posiert und ihre Reize vergnügt in Szene setzt. Sie ist einfach gerne
eine sexy- begehrenswerte Frau und mag es bewundernde oder begehrliche
Männerblicke auf sich zu spüren, zeigt auch gerne was sie hat; also nicht wie
so manche berechnenden Models die so was „nur“ für und wegen der Gage tun.
Garry,
der noch nie ein Akt Shooting mit einem lebenden, hübschen, kaum bekleideten
Girl auch noch so aus der Nähe gesehen hat, wurde sogar geradezu süß
verlegen. *schmunzel* Hin und her gerissen zwischen begehrlichem hingucken
und verlegen wegsehen, wurde der 22 jährige Naturbursche doch tatsächlich ein
bisschen Rot und hätte sich beinahe noch bei Amy dafür entschuldigt, dass er
ihre prächtigen Brüste anstarrte. *lach*
Deutlich
vor Sonnenuntergang waren wir bei unverändert schönem Wetter zurück beim
Anlegeplatz des Beibootes. Inzwischen herrschte fast Windstille, also setzten
wir die langen Holzruder ein; Sergej und Garry ruderten nach kaum einer
Minute gegenseitiger Anpassung erstaunlich gekonnt im gleichmäßigen Takt und
legten aus Spaß ein ordentliches Tempo vor. Das war natürlich nicht wirklich
nötig, ankert die schöne TAURIA doch höchstens 450 m entfernt und war bei
nahezu spiegelglattem Wasser kinderleicht zu erreichen.
Außer dem
klatschen der Ruder, einem neugierig aus dem Meer lugenden und grunzenden
Seelöwen, sowie Vögelkreischen von den Inseln, herrschte eine geradezu
besinnliche, abendliche Stille. Das rotgoldene Licht der sich dem Horizont
nähernden Sonne beleuchtete die „Natur Pur“ Umgebung malerisch und Kimmy
begrüßte uns erfreut zurück an Bord.
Obwohl
ich ihr gesagt hatte das sie es sich gemütlich machen soll und mir nicht
beweisen müsste wie fleißig sie ist, hatte sie sich offensichtlich doch brav
nützlich gemacht. Alle sichtbaren Holzflächen und Metallteile glänzten frisch
geputzt und poliert und aus der Kombüse roch es nach einem frisch gebackenen
Blaubeerkuchen. Sie informierte als erstes Sergej darüber, dass eine Mail
hoher Dringlichkeitsstufe für ihn eingegangen war und dieser ging sie sich an
einem über das neu installierte Bord WifiL an seinem Tablett anschauen.
Wir
anderen besprachen gerade was wir am Abend machen wollten, als der eigentlich
immer etwas lustig aufgedrehte Sergej mit eindeutig bedrücktem
Gesichtsausdruck zurück kam. Ich kenne ihn ja ziemlich gut und weiß daher
auch, dass er sich nicht leicht die Laune von irgendetwas unangenehmen
verderben lässt. Deshalb wusste ich das es etwas ernstes sein müsse und
fragte ihn daher, ob er es mir erzählen wolle?
Sergej
zögerte etwas und bat mich dann um ein Vieraugen Gespräch, wozu wir auf das
Vorschiff gingen, wo wir erst mal eine rauchten.
„Na komm,
was ist los? Erzähl schon!“ Meinte ich aufmunternd.
„Es ist
mir…, nein, eigentlich nicht peinlich, aber selbst dir habe ich davon noch
nie etwas erzählt….“
„Wovon?“
Hakte ich natürlich sehr freundlich nach. Er zögerte immer noch, etwas,
sammelte offenbar seine Gedanken und erzählte schließlich.
„Vor gut
12 Jahren hatte ich als junger Mann eine sehr leidenschaftliche
Liebesbeziehung mit einer russischen Ukrainerin; wir haben eine gemeinsame
Tochter, trennten uns aber schon bevor die auch nur ein Jahr alt war. Lange
Jahre gingen wir uns völlig aus dem Weg und hatten überhaupt keinen Kontakt
mehr. Erst vor gut drei Jahren hörten wir eher Zufällig wieder voneinander
und nahmen vorsichtig Kontakt zueinander auf…“
„Wie geht
es ihnen in dem armen Land?“
„Damals
ziemlich gut; meine Tochter ist sehr hübsch, süß und überdurchschnittlich
klug, auch sensibel. Sie lebten in der Ostukraine…“
„Oh je,
etwa in dem jetzt seit einem Jahr so schlimm mitgenommenen Kriegsgebiet?“
„Ja
leider. Valeria hat kaum noch Familienangehörige; in den Kriegswirren geriet
sie auf die Seite der russischen Separatisten, während unsere Tochter
Natascha auf der ukrainischen Seite bei sehr alten Großeltern unterkam.“
Erzählte er weiter.
„Und was
ist jetzt passiert?“ Fragte ich folgerichtig, denn es lag natürlich auf der Hand,
dass jetzt etwas neues geschehen sein musste.
„Es sieht
so aus als ob Valeria längst bei Kriegsereignissen ums Leben kam; Oma und Opa
sind auch schwer getroffen, krank, leidend und sehr alt, so dass sie sich
nicht mehr richtig um Natascha kümmern können, trotz dem Geld das ich
regelmäßig schicke. Sie wollen zur Frau ihres auch schon gefallenen Sohnes
weiter in den Westen der Ukraine umziehen, weil die Spannungen aktuell wieder
zunehmen, viel geschossen und bombardiert wird!“
„Verstehe….,
aber?“ Ahnte sich schon was kommt.
„Alle
sind sehr arm und können sich kaum richtig um die Kleine kümmern; außerdem
ist das sensible Mädchen von all den schrecklichen Ereignissen um sich herum
schwer belastet; Sie fürchten Natascha könnte richtig seelisch krank werden…“
„Dann hol
sie doch dort heraus! Oder will sie das nicht?“
„Weiß ich
nicht, ich denke schon, denn sie mag mich auch sehr; aber wie soll ich das
machen? Wie du weißt bin ich ein dämlicher Herumtreiber, ohne Zuhause mit nur
wenigen hundert Euro auf dem Konto…“ seufzte Sergej. Ich machte ihm keine
Vorwürfe über sein unstetes Seefahrer- und Herumtreiber- Leben; dass er das sehr
gute, recht viele Geld welches er zuletzt in dem halben Jahr als 2nd Engeneer
auf unserem Club Flaggschiff DRAGON verdiente, offenbar schon längst wieder
sinnlos verprasst hat…
…, nun
ja, was nützt es ihm deshalb Vorhaltungen zu machen? Er ist halt so wie er
ist und deswegen noch lange kein schlechter Mensch! „Liebenswerter,
herzensguter Hallodri“ wäre eine treffende Bezeichnung für Sergej. Langsam
wird ja auch er älter und ändert sich vielleicht irgendwann; aber kein
Außenstehender kann dich dazu zwingen plötzlich ein anderer Mensch zu werden,
der auf einmal sorgsam planend und vorsorgend durchs Leben geht!
„Ok, wie
kann ich also helfen?“
„Weiß ich
auch nicht; ich würde Tasha gerne dort wegholen, aber wohin mit ihr? Kannst
du dir mich als verantwortungsvollen, alleinerziehenden Vater, in einem
langweiligen Job an Land, in einer Wohnung mit Tasha vorstellen? Wie lange
würde das gut gehen, bevor ich wieder mal irgendeine Scheiße baue…?“ Seufzte
er in der immerhin ziemlich richtigen Selbsterkenntnis, dass dies sehr
wahrscheinlich wirklich nicht gut gehen würde.
„Nein,
kann ich mir kaum vorstellen…, nicht länger als höchstens ein halbes Jahr!“
Musste ich etwas über den unverbesserlichen Schlawiner schmunzeln.
„Siehst
du! Das wäre bestimmt nicht das was Tasha braucht! Außerdem ist es heutzutage
bei all den Flüchtlingsproblemen garantiert nicht so einfach sie z. B. nach
Deutschland zu bringen. Ich habe doch überhaupt keine offiziellen Papiere
darüber, dass sie meine Tochter und die Mutter tot ist; das ist ja noch nicht
mal sicher; vielleicht steckt Valeria irgendwo als Flüchtling im russischen
Riesenreich oder liegt in einem Krankenhaus?! So wie die Lage dort ist, habe
ich doch praktisch gar keine Chance das heraus zu bekommen und wirklich zu
helfen! Nur mit viel Schmiergeld wäre vielleicht was zu machen; du weißt wie
korrupt dort alle sind….“
„… und
viele tausend Dollar hast du natürlich auch nicht!“ Seufzte auch ich, denn es
war natürlich klar das Sergej mal wieder meine Hilfe benötigte, wie schon
häufiger seit wir uns kennen.
„Genau!
Ich…, scheiße, ich kann nur mal wieder dich um Hilfe bitten…“ schaute er mir
nicht verlegen oder beschämt in die Augen, nur ganz offen und ehrlich. Wir
kennen uns zu gut und er weiß das ich ihn vielleicht sogar besser kenne als
er sich selbst.
„Hmm, du
weißt genau wo das Mädel derzeit ist und wie man sie erreichen kann?“
„Ja…,
aber auch dort wird seit Tagen wieder geschossen und gekämpft; es kann sich
jederzeit verändern!“
„Ok…; du
musst als Vater mit hin, damit sie Vertrauen hat und nicht von irgendeinem /
einer Fremden abgeholt wird, der sie vielleicht nicht folgen will; außerdem
solltest du auch den Großeltern wenigstens so lange helfen, bis sie bei der
Witwe ihres Sohnes untergekommen sind!“
„Ja klar,
aber was dann?“
„Nun…,
mit Hilfe meiner Beziehungen sollte es leicht möglich sein mit etwas
Schmiergeld ordnungsgemäße Papiere zu organisieren. Du fliegst erst nach Kiev
und triffst dich mit meinem dortigen Vertreter, den ich über alles instruieren
werde und der die nötigen Geldmittel zur Verfügung stellt. Dann kannst du mit
ihr wohin du willst. Eine Möglichkeit wäre das du Tasha zu Jenny nach Austin
bringst und selbst so lange dort bleibst, wie es nötig ist. Dort hätte sie
ein Zuhause, in Jenny die beste Ersatzmutter die man sich vorstellen kann,
medizinischer Versorgung falls nötig und könnte nach einiger
Eingewöhnungszeit auch wieder ganz normal eine gute Schule oder ein Internat
besuchen; kann sie Englisch?“ Erläuterte ich.
„Russisch,
deutsch, englisch und sogar etwas französisch und italienisch; Tasha ist
wirklich ein sehr intelligentes Mädchen; sie hat nur Einsen in ihren
Zeugnissen!“ Meinte er mit etwas Vaterstolz. *schmunzel*
„Na das
ist natürlich sehr gut und erleichtert vieles! Was meinst du also?“
„Oh, bei
Jenny in eurem dortigen Haus wäre echt mehr als Perfekt! Für dieses Angebot,
die Hilfe und alles was es kosten wird, werde ich dir wohl nie genug danken
können…, neben allen was du eh schon für mich getan hast!“ Seufzte er sehr
aufrichtig erleichtert. Wie kürzlich erwähnt: Sergej ist der geborene „zweite
Mann“, der immer einen „Vorgesetzten“ braucht, der ihm sagt was er tun soll.
„Nun, wir
werden dir zukünftig, für viele Jahre die Hälfte deines Gehaltes abziehen,
solange du für uns und den Club arbeitest; du wirst dich also deutlich
einschränken müssen und kannst nicht mehr so locker in den Tag hinein leben,
wie bisher! Klar?“
„Klar,
einverstanden, mir egal!“ Stimmte er sofort dankbar zu. Das würde ihm auch
tatsächlich wenig ausmachen. Sergej ist kein verwöhnter Luxus Playboy! So
lange er genug zu essen, trinken und ein bisschen Spaß in seinem geliebten
Seefahrer Leben haben kann, ist ihm der Verdienst fast egal; so war er schon
immer und lebte nicht selten sogar ziemlich primitiv einfach, ohne das ihm
das irgendetwas ausgemacht hätte.
„Also
gut: ich werde Gigi und Jana verständigen, dass sie dir einen Flug
organisieren und sich auch sonst kümmern; ich schaue gleich mal auf der
Karte, wo der nächste, geeignete Airport ist…“
„Du bist
klasse Steve, Danke? Jana auch…?“ wunderte er sich ein bisschen.
„Jana
übernimmt immer mehr die Aufgaben meiner „Home Chef Sekretärin“ Gigi und
macht das fast genauso gut. Gigi wird bald ganz ausscheiden und eine Familie
mit ihrem Stefan gründen; dann hat sie genug um die Ohren und kann diesen Job
nicht mehr machen.“ Erklärte ich.
„Ach so,
schade…, nein Sorry, schön für Gigi! Die Frau ist absolut Top! Echt, ich
bewundere sie fast so sehr wie Jenny. Wie schaffst du es bloß immer, solch
fantastische Männer und Frauen zu finden?“ Lachte er schon deutlich sehr
erleichtert und kaum noch so bedrückt wie zuvor.
Wir
gingen unten an meinen Laptop, wo Gigi anscheinend schon vorweggenommen
Sergejs Top Einschätzung bestätigte; es fand sich nämlich bereits eine Mail
an mich vor, in welcher sie von sich aus vorschlug: am Ende der Bucht unseres
Ankerplatz morgen früh vom Drisko Airstrip, nur ein Feldflughafen mit einem
Zubringer nach Portland, vom dortigen Portland
International Jetport weiter nach Europa, wo sie inzwischen seinen Weiterflug
nach Kiew und alles sonst nötige vorbereitend organisieren würde. Tja, dass
ist typisch Gigi wie sie leibt und lebt! Eine der klügsten, fantastischsten
(und schönsten) Menschen und Frauen, die ich je traf! *schmunzel* (2007 wären
wir beide beinahe ein Paar geworden!)
Ok, das
wäre also auch geklärt; ich informierte ohne weitergehende Details die Crew
darüber, dass Sergej uns morgen früh verlassen würde. Garry wollte ihn gleich
ganz früh mit dem Tender nach Drisko bringen. Er meinte allerdings das Drisko
wirklich nur ein sehr kleiner Feldflugplatz für vor allem Privatflieger ist,
die es in Amerika ja viel mehr bei viel lockereren Regeln gibt, als bei uns
in Europa. Das ist aus internationalen Listen ohne Ortskenntnisse nicht so
leicht erkennbar, kann Gigi also kaum wissen…
… womit
selbst ich dieses grandiose „Weib“ unterschätze. Als ich ihr dies nämlich
kurz mailte, antwortete sie nur kurz lapidar, mit grinsenden Smilies, dies zu
wissen und eine kleine Sportmaschine eines Privatfliegers organisiert zu
haben, der ab 0630 Uhr bereitstehen und Sergej nach Portland bringen wird, wo
er am Info Schalter sein Ticket für den normalen, internationalen Linienflug
abholen kann. Tja, das ist „Gigi Einmalig!“ *lach*
|
Steve Mehr
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