Marmarameer & Dardanellen: schöne Erlebnisse
Freitag,
3. Oktober 2014
Am
26.09. liefen wir aus und machten zunächst einen Abstecher zur reizvollen
Avsa Inselgruppe, im Westen des Marmarameeres. Nach den Wochen in Odessa und
Istanbul, war es sehr erfreulich mal wieder die Natur zu genießen. Winzige
Küstendörfer, einsame Landstriche, einfache Landbevölkerung und um diese
Jahreszeit auch nur sehr wenige Touristen, das machte Spaß und speziell ich
genoss die Ruhe sehr. Nach nur einem Regentag zu beginn, konnten wir schönes
Spätsommer oder Frühherbstwetter mit milden um die / etwas über 20° C und
viel Sonne genießen.
So
liebe ich das Bordleben auf einer Yacht am meisten und bin eigentlich gar
kein Freund von diesem häufigen Luxus- Highlife an Bord unserer großen DRAGON
und an Land in den Metropolen mit ihren schicken Clubs. *seufz* Aber was
willst du machen? Als Captain des Club Flaggschiff mit Gästen und junger
Crew, muss ich mich natürlich auch nach deren Wünschen richten.
Dienstag
liefen wir in die Dardanellen ein und ankerten nahe der Lagune bei Cardak.
Bezaubert von der sehr reizvollen Umgebung, sowohl auf der asiatischen,
flacheren Landseite, als auch der europäischen Seite der Gallipoli Halbinsel
(Gelibolu, Kanakkale) machten wir erst mal eine Erkundungstour und genossen
die spätsommerliche / frühherbstliche Landschaft. Am frühen Abend gingen nur
Margo, Jenny, Jean Marc und ich essen, weil wir noch einiges untereinander zu
besprechen hatten. Am winzigen „Yachthafen“, durch dessen schmale Einfahrt
unsere DRAGON noch nicht mal gepasst hätte, weshalb wir auf der anderen Seite
ankerten und mit einem Beiboot übergesetzt hatten, empfahl man uns ein gutes
Lokal. Dieses erwies sich als große, positive Überraschung. Im einfachen
Bistro Stil gehalten sah es nach nichts besonderem aus, doch drinnen
servierte ein gemischtes, französisch – türkisches Team erstklassige Speisen,
welche auch in einen Gourmettempel gepasst hätten und das zu ziemlich
günstigen Preisen.
Die
Lammkoteletts waren ein Gedicht, der Wein ein erstklassiger Opus One, dass
Dessert brachte die Mädels fast zum kreischen vor Begeisterung und dazu
freundlicher, flinker Service. Es wunderte uns nicht mehr, dass so spät in
der Saison und zu dieser eigentlich noch nicht Essenszeit, ordentlicher
Betrieb in dem netten Laden herrschte und sich offenbar alle sehr wohl
fühlten. Schräg gegenüber saß eine bildhübsche Blondine alleine an einem
Fenstertisch und blinzelte mehrmals in unsere Richtung; mit ihrem Aussehen,
dem Stil und Benehmen eines Models, fiel sie natürlich besonders meinem
Fotografenauge gleich auf. *schmunzel* Aber auch die anderen Drei bemerkten
sie und erkannten instinktiv wohl auch eine Art gleichgesinnte Seele. Schließlich
sprach ich sie unter dem Vorwand ob ihr Fenstertisch wohl gleich frei würde,
einfach an und sie lud uns sofort ein an ihrem Tisch Platz zu nehmen.
Vivi
(Viviane) ist eine reizende Schönheit aus dem Elsass, mit deutsch –
französischen Eltern, spricht logischerweise also schon diese beiden sprachen
und natürlich auch Englisch. Der Nachmittag war mit spürbar unter 20° doch
etwas frisch, dennoch fand ich sie erstaunlich warm angezogen, mit ihrer
dicken, langen Woll- Strickjacke und Hosen; ein immerhin tiefer Ausschnitt
gewährte aber höchst reizvolle An- und Einblicke auf zwei natürlich
wunderschöne Halbkugeln eines sehenswerten Busens. *grins*
Vom
Aussehen her könnte sie irgendwo zwischen 17 und 22 sein, schwer zu schätzen;
Sprache, Benehmen, Ausdruck usw. ließen mich aber vermuten, dass Vivi wohl
eher um die 20 sein dürfte; in diesem Alter können läppische zwei Jahre
zwischen z. B. 18 und 20 ja durchaus ein gewaltiger Unterschied sein. Egal,
spielt ja eigentlich keine Rolle, aber man ist halt neugierig. Jedenfalls ist
sie eine sehr charmante, gut gebildete Person mit sehr ordentlichem Benehmen,
sympathischer Ausstrahlung und plauderte sichtlich erfreut mit uns. Sie war
so alleine wohl ein wenig gelangweilt gewesen und natürlich fragt man sich da
gleich automatisch, weshalb eine so reizende, schöne Frau überhaupt alleine
ist? Normalerweise würde man so ein Girl doch eher in einer lebhaften Clique
erwarten, mit Freund oder mehreren Verehrern um sich rum!
Des
Rätsels Lösung war aber ziemlich einfach und auch typisch, wie sie bald
ungeniert ausplauderte. Sie ist zwar kein „richtiges“ professionelles Model,
arbeitet aber tatsächlich manchmal ein bisschen als Fashionmodel, vorwiegend
für Kataloge von Jugendmoden usw.; eine türkische Schul- oder Studienfreundin,
deren Vater eine Schneiderei mit exklusiven Moden in Istanbul betreibt, hatte
sie her gebracht, weil ein kleines Shooting mit einem Typ Girl wie Vivi
gebraucht wurde. Eine Woche bezahlter Urlaub in der tollen Metropole, mit
kleiner Gage und kostenloser Unterkunft in der Familie, reizte Vivi natürlich
sehr. Typisch türkisch war die Gastfreundschaft in der großen Familie aber
geradezu bedrückend überwältigend und wurde zudem auch Vivi vom gestrengen
Vater kontrolliert und reglementiert als ob sie ebenfalls seine Tochter wäre;
gleichzeitig waren die beiden erwachsen Brüder, wenn der Vater außer
Reichweite seinen Geschäften nachging, ganz schön aufdringlich und
umschwärmten Vivi etwas zu sehr.
So
beschloss sie nach erledigtem Job, die restlichen Tage hier auch mehr als
„nur“ im Großstadt Higlife zu verbringen, denn sie ist eine große Natur-
liebhaberin. Nach dem Zufallsprinzip nahm sie eine Fähre am Hafen und
erwischte ungeplant die nach Gelibolu. Quer durchs Marmarameer waren die rund
20 Stunden ihre bisher größte Seereise und dieses Erlebnis schon sehr schön
und reizvoll, wie sie fand. Die Gegend hier ist, wie schon erwähnt, ebenfalls
sehr malerisch und gefiel es ihr so gut, dass sie sich ein kleines, sehr
billiges Zimmer in einer winzigen Pension nahm und sie beschloss hier zu
bleiben. Untypisch für ihr Alter ist Vivi zudem gar nicht so der Großstadt-,
dauernd Party- und High Life Fan und fand es hier viel schöner, als im
ununterbrochenen Trouble der Bosporus Metropole.
Die
letzten Tage erkundeten wir vor allem mit etlichen Ausflügen die Umgebung
beiderseits der Dardanellen und fanden es sehr interessant hier. Ich wünschte
noch deutlich mehr Zeit dafür zu haben, aber so langsam müssen wir zusehen,
weiter nach Süden ins Mittelmeer zu kommen. Immerhin ist es jetzt Anfang
Oktober und muss man damit rechnen, dass das Wetter nicht mehr lange
vorwiegend schön und Sonnig sein wird. Herbststürme in der Ägäis können auch
ganz schön heftig und unangenehm werden.
Von
gestern Mittag bis zum heutigen Freitagabend nahmen sich Jenny und ich eine
Art Auszeit, um mal wieder ganz für uns in trauter Zweisamkeit das Leben und
die Liebe genießen zu können. Über Nacht nahmen wir uns ein schnuckeliges
Zimmer in einem kleinen, aber sauberen und mit Liebe geführten Hotel und
blieben dort ganz für uns, was vor allem Jenny sehr genoss. *schmunzel* An
Bord sind wir doch beide stets sehr ausgelastet mit dem Bordbetrieb und den
Gästen, da tat uns diese Auszeit richtig gut.
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Marmarameer & Dardanellen: schöne Erlebnisse
Istanbul: nach dem Hochzeits- Stress
Sonntag,
21. September 2014 - Donnerstag, 25. September 2014
Uff!
Wie erwartet war die türkische Hochzeitsparty ziemlich anstrengend und wurde,
nein WIRD kräftig gefeiert; die machten nämlich am Montag noch weiter und
folgen der Tradition (mindestens)drei
Tage zu feiern. Wir setzten uns allerdings Sonntagabend ab. Es war schön und
sehr unterhaltsam, mit vielen interessanten Menschen und toller Stimmung.
Wenn Türken feiern geht es rund und bei einer Hochzeit drehen sie geradezu
durch und verschulden sich manchmal auf Jahrzehnte, um die Feier so großartig
wie nur möglich zu gestalten. Ja, es war schön, aber vor allem für mich auch
ziemlich anstrengend und das türkische Musikgedudel kann ich auf Dauer auch
kaum ertragen. *schmunzel* Von Samstagnachmittag, übernachten, bis Sonntag am
späteren Abend mit feiern ist dann wirklich genug! Unter anderem auch weil
wir ein bisschen wie eine Art Ehrengäste behandelt wurden und dementsprechend
viel mitmachen mussten; und auch weil nicht gerade wenige Männer sichtlich
sehr begeistert von „meinen“ Bordschönheiten diese heftig umschwärmten.
*grins* So was gefällt den Girls zwar immer, wird auf Dauer aber ebenfalls
etwas anstrengend.
Ergo
gingen wir nach der Rückkehr alle ungewöhnlich früh schlafen und ruhten aus,
wodurch wir Montag wiederum ungewöhnlich früh munter waren, frühstückten und
dann an den östlichen, asiatischen Teil von Istanbul, nach Pendik
schipperten. Dort gingen wir alle in Jennys Haus (ja, inzwischen ist es auf
sie überschrieben) und ließen uns von Köchin Esme mit ihren hausgemachten
Köstlichkeiten verwöhnen, faulenzten gemütlich im Garten um den Pool und
ruhten uns noch weiter aus. Ein fauler Erholungstag der vor allem mir gut
tat…, auch wenn ich doch ein bisschen „arbeiten“ musste. An Jenny und per
Massagen an Kristel und vor allem Margo. *breitgrins*
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