Trawler, Banker, Kelly, Verhandlungen usw.



“Dein Boot: ein schwankendes, vom Wind getriebenes,
Stückchen Freiheit!”
„Die letzten Freiheiten dieser Welt, liegen da draußen!“


Bahamas, Berry Islands, Chub Cay Marina: Aufbruch
Tuesday, 22 April 2014
Gleich nach dem Frühstück riefen wir also endlich die Bank an, welcher der Trawler noch gehört, so lange Boris nicht den Finanzierungskredit getilgt hat. Nach einigem, frustrierenden hin und her bekamen wir endlich einen zuständigen Entscheider ans Telefon, der sofort sehr hellhörig wurde, als er begriff das das Boot inzwischen auf den Bahamas liegt! Es soll zwar vorkommen dass die Leute das nicht so genau nehmen, doch normalerweise dürfen amerikanische Repo Man nur in amerikanischem Hoheitsgebiet aktiv werden, so viel ich weiß.
Dieser Mister Dave von der Bank kam recht schnell von sich aus auf den eigentlichen Punkt zu sprechen und fragte ohne umschweife direkt:
„Wären sie dort in der Lage das Boot schnellstmöglich nach Florida zu bringen, wo es beauftragte Anwälte von uns in Empfang nehmen und alles weitere regeln können? Sie verstehen doch dass ich sie nicht direkt damit beauftragen darf, das wäre rechtlich anfechtbar! Aber wenn sie es aus, sagen wir „Sicherheitsgründen“ für angebracht halten das Boot nach Florida zu überführen, dann können wir zugreifen!“ Erläuterte er in sehr ruhigem, geschäftsmäßig vernünftigem Tonfall.
„Verstehe…, wie lautet also das Angebot?“ Antwortete ich und war mir sicher ihm nicht erst erklären zu müssen, was ich meine.

„Einen Repo Vertrag darf ich nicht mit ihnen abschließen; also kann ich nur mündlich 5% Wiederbeschaffungswert zusagen; bitte versuchen sie nicht zu handeln und verstehen sie, dass dies das Maximum ist welches ich noch versprechen kann. Ansonsten hätte ich nur die Wahl einen mit der Bank zusammenarbeitenden Repo Man zu schicken oder die Behörden der Bahamas zu verständigen, damit sie das Boot beschlagnahmen; dann müssten wir sehen zu welchem Preis wir es von dort zurück bekommen? Letzteres wäre die allerletzte, ungern durchgeführte Möglichkeit, denn sie wissen sicherlich wie die Behörden dort arbeiten!“ Meinte Mr. Dave und brauchte mir das tatsächlich nicht weiter erklären. Haben erst mal die örtlichen Behörden ihre Finger im Spiel, ist es fraglich ob die Bank das Boot jemals wieder sieht, respektive könnten die Kosten für Schmiergelder, Finderlohn usw. derart hoch werden, dass es günstiger wäre den Kredit abzuschreiben und die Sache zu vergessen.
Also einigten wir uns in einem rein mündlichen Gentleman Agreement auf die 5%, was in etwa 48.000,- US$ entsprechen dürfte; Kelly war nicht nur einverstanden sondern fast schon begeistert; sie hätte zwar gerne mehr rausgeschlagen, verstand aber das sie dies als unverdient „leichtes“ Geld einstecken und sich darüber freuen sollte; anderenfalls landet sie mit Verlusten wieder in ihrem früheren Leben und das wars dann.
Also los: Aria und Mandy werden hier auf der MANDY bleiben und auf meine Rückkehr warten; den Trawler so zu betanken das er ausreichende Sicherheitsreserven an Bord hat, war eine Aktion von nur etwas über einer halben Stunde. Natürlich musste ich dieses Tankgeld, immerhin 2.380,-$ für 350 Gallonen, aus eigener Tasche vorstrecken; nun gut. Ein paar private Sachen von mir waren noch schneller zusammen gepackt; Essen ist genug an Bord. Rund 140 Seemeilen sind zu fahren, was bei einem Schnitt von vermutlich 9,2 kn etwa 15 Stunden erfordern dürfte. Stechen wir sofort in See, würden wir noch in der kommenden Nacht gegen 04 Uhr morgens Pompano Beach erreichen.
Der „1276 Lugger“ Diesel, eine der besten und zuverlässigsten Schiffsmotoren überhaupt, sprang sofort an und brummte zufrieden vor sich hin; natürlich hatte ich mir die letzten Tage auch die Maschinenanlage und Technik genau angeschaut und wusste daher, dass alles gut gewartet in Schuss ist, somit keinerlei technische Probleme zu erwarten sind; lediglich ein Ölwechsel wäre demnächst mal wieder angebracht, ist aber auch noch nicht gefährlich überfällig. Mit 1.700 Umdrehungen marschierte der Trawler mit rund 9,4 kn voran; strahlende Sonne, 24° C, schwacher NNW Wind von unter 10 kn und noch in relativ geschützten, ruhigen Gewässern unterwegs…, da brauchst du noch nicht mal die Stabilisatoren zu aktivieren, so ruhig und glatt verläuft die (Oma Kaffe-) Fahrt! *smile*


Ich muss gestehen, gerne diese Abwechslung zu unternehmen und hätte das ganze auch mit Vergnügen ohne irgendwelchen Lohn mit gemacht; nach vielen Monaten ausschließlich auf Segelbooten, machte es mir richtig Freude mal wieder ein gutes Motorboot zu steuern. Kelly ist ziemlich Cool und scheint überhaupt nicht aufgeregt über dieses Abenteuer und die Aussicht, einen sechsstelligen Dollarbetrag zu kassieren zu können. Bei dem schönen Wetter lief das sexy – hübsche Girl mit Modelfigur, bald in einem sehr aufreizenden, extrem knappen String Bikini an Bord herum, was ich mir natürlich nur zu gerne anschaute! *grins*
„Wann willst du Mittag essen?“ Fragte sie mich im sehr bequemen Steuersessel der „Brücke“, wo ich gemütlich hockte und den Autopiloten die Arbeit machen lies. Trotz oder wegen seiner hochmodernen Ausstattung wirkt das Steuerhaus sehr aufgeräumt; drei große LED Bildschirme zeigen dir alle wichtigen Daten, Radarbilder oder Kartenplotter, ansonsten gibt es nur noch einige Extra Instrumente mit Digitalanzeigen, die Funk- und Kommunikation Geräte, das Steuerrad natürlich und den Motorschalthebel usw.
„Hm, was hältst du von 14 Uhr?“ Meine ich zu der sexy Bikinischönheit, welche sich sehr nahe direkt neben mich stellte, eine Hand stützend auf der Rückenlehne des Sessels in welchem ich hocke und mir dadurch ihre jungen, weiblichen Reize sozusagen direkt vor die Nase hält.
„Ja gerne; ist es recht wenn ich wieder asiatisch koche?“ Lächelt sie mit ziemlich …, wie beschreib ich das…, also mit einem funkelnden Ausdruck in den hübschen, aber auch leicht berechnenden Augen, welcher nicht so ganz „normal“ war. Ich meine: eine sehr knapp bekleidete, junge Schönheit schaut einen alten, fremden Mann, mit dem sie völlig allein irgendwo auf See ist, eigentlich nicht „SO“ an! Auch wenn wir uns die letzten beiden Tage etwas besser kennen gelernt hatten und sie auch mit meinen Girls von der MANDY gut ausgekommen ist, wir uns alle nicht unsympathisch sind…; im Grunde bin ich doch ein völlig fremder, viel älterer Mann, dem sie in einer außergewöhnlichen Situation doch ein bisschen „ausgeliefert“ ist. Dann schaut ein vorsichtiges, junges Girl mit Bar Erfahrung eigentlich nicht auch noch etwas „auffordernd“ und provokant. Andererseits platzen so schöne, junge Girls von Heute ja nicht selten vor Selbstbewusstsein und überschätzen sich total, was in diesem Alter auch durchaus verständlich ist.
 „Koch was du möchtest, gerne auch asiatisch, ich mag das.“ Antwortete ich ihr endlich. „Du scheinst ja gerne und echt gut kochen zu können!“ Das ist heutzutage bei jungen, schönen Frauen ja nicht gerade weit verbreitet oder selbstverständlich!
„Hats dir also gestern wirklich geschmeckt? Ja, ich koche ganz gerne und finde die asiatische Küche Ideal! Gesund, Lecker, eigentlich einfach zuzubereiten, macht auch deutlich weniger Dick als unser Standard Food!“ Lächelt sie erfreut.
„Das sieht man die an! Einen Körper hast du, Wow! Top Figur!“ Grinste ich, was mir einen weiteren „gewissen Blick“ von oben herab auf mich sitzende Person einbrachte, wobei sie sich spielerisch ein bisschen vor meinen Augen drehte und dabei weiblich siegesgewiss schaute wie: -den hab ich an der Angel!- *schmunzel* 

Eine knappe Stunde später servierte Kelly im Steuerhaus, damit ich weiter die Instrumente im Auge behalten konnte, auf der dafür vorgesehenen Sitzgruppe mit Tisch hinter meinem Steuerstuhl. Erst sehr leckere, mit viel Hackfleisch gefüllte Vietnamesische Frühlingsrollen, dann Rindfleisch Nuoc Mam; köstlich, kann ich nur sagen und lobte sie sehr, denn das kann sie wirklich toll und hat ein Lob verdient!
„Vielen Dank, dass war sehr lecker!“ lächelte ich die Hübsche an, welche sich inzwischen ein sexy – knappes, weit ausgeschnittenes, rosafarbenes Oberteil übergezogen und ihre blond gefärbten Haare hoch gesteckt hatte.
Die Fahrt selbst verlief ruhig und ereignislos, aber dennoch sehr schön in der herrlichen Gegend der Bahamas. Ich liebe es generell mit einem Boot auf See dahinzugleiten, nicht nur bei schönem Wetter. Mit Sonne und blauem Himmel macht es natürlich am meisten Spaß; die Augen schweifen über den blauen Horizont; Seevögel oder Fische wie Delphine umkreisen das Boot, hier und da vielleicht ein weißes Wölkchen, das plätschern der Wellen und das leichte schaukeln des Bootes; auf einer Segelyacht die Geräusche der Segel und auf einem Motorboot wie diesem, dass leise, beruhigende Brummen des Diesels… *seufz* Manchmal glaube ich allen ernstes, ich könnte auf diese Art ewig zum niemals näher kommenden Horizont Fahren, bis ich verhungert bin und nur noch ein Skelett am Steuer steht! Wirklich, ich kann NIE genug davon bekommen und mir wird nie langweilig dabei; ein Gefühl tiefster Ruhe und Ausgeglichenheit durchströmt mich und kommt dem empfinden puren Glücks sehr nahe! Oh ja, ich bin ein absolut Seefahrt begeisterter Mensch und genieße dieses Leben zutiefst! *smile*


Am Abend löste mich Kelly als Wache am Steuerstand für etwa zwei Stunden ab, damit ich ein Schläfchen machen kann; das hat sie ja auch mit Boris auf Fahrten gemacht und weiß in etwa, worauf sie achten muss. Natürlich instruierte ich die Hübsche noch gesondert und auch wenn das alles für unerfahrene Landratten sehr verwirrend ist, bemühte sie sich dennoch sichtlich zu verstehen was ich erklärte. Ein Erfolgsmoment war als es in ihrem Köpfchen „Klick“ machte und sie die wichtige Sache mit der „stehenden Peilung“ tatsächlich begriff! „Ach SO ist das! Boris hat mir das nie so richtig erklärt, Klasse!“ strahlte Kelly begeistert.
Ansonsten lautete die stehende Order natürlich: mich sofort rufen, wenn ihr irgendetwas unklar und potenziell gefährlich vorkommt! Nicht zögern, so in der Art: „soll ich ihn wegen dieser Kleinigkeit wirklich wecken?“ sondern es SOFORT tun! Sicher ist Sicher und Sicherheit geht absolut vor auf See! Praktischerweise hat auch dieser Trawler, wie meines Wissens alle Boote dieses Herstellers, eine Kammer mit sehr bequemen Bett hinten im Steuerhaus, so das ein Skipper gegebenenfalls blitzschnell reagieren kann, in Sekunden Handlungsfähig ist! Dort hatte ich mich ohnehin eingerichtet und konnte auch gemütlich volle zwei Stunden durch pennen; länger schaffe ich es normalerweise ja ohnehin fast nie am Stück zu schlafen.
Nun ging Kelly etwas schlafen und pennte auch gut, obwohl wir nun den Bereich des Golfstroms durchkreuzten, in welchem die Fahrt etwas unruhiger wurde. Eine passende Gelegenheit die Stabilisatoren auszuprobieren, welche ausgezeichnet funktionierten und das Rollen des Bootes auf 3 – 5° begrenzten. Kelly war schon wach und brachte mir Cafe ins Steuerhaus, als wir gegen 04 Uhr plangemäß das Hillsboro Inlet erreichten und dort erst mal an einem Steg fest machten. Ich schickte ein Fax an die Bank, damit deren Leute wissen wo sie uns am Morgen finden können. 

Ortszeit: 18:38 | 23 Apr 2014
Wieder ein strahlend sonniger Tag; Mr Dave höchstpersönlich erschien und überraschte positiv; der offenbar knallharte, sehr geschäftstüchtige, smarte Typ von ca. Ende 40 / Anfang 50, fuhr mit einem roten Cabrio vor, dicke Havanna Zigarre im Mund, eleganter, heller Anzug mit dunklem Hemd und ebensolcher Krawatte; eine teuere Golduhr, sportlicher Kurzhaarschnitt und das auftreten als Top fitte Kämpfernatur und als Lebemann rundeten das Bild ab. Nun gut, so ein Typ ist mir jedenfalls lieber als so eine typischer, trockener, grauer Banker in uniformähnlichem Anzug, ohne Humor usw.!
Natürlich nur wenn Dave trotzdem wenigstens einigermaßen Seriös arbeitet! Blind vertrauen darfst du einem Banker oder Business Man sowieso NIE und solltest genau wissen auf was du dich mit ihnen einlässt! Nachdem er das Boot kaum 20 Min. besichtigt und einen Blick in die Papiere geworfen hatte, lud er uns zum Frühstück in den „Hillsboro Club“ ein. Der typisch amerikanische Privatclub mit sich selbst für etwas besseres haltenden Erfolgsmenschen hat ein großes Grundstück in bester Lage am Meer und viele, luxuriöse Einrichtungen. Als Mitglied darf Mr. Dave Gäste einladen und mitbringen und uns erwartete ein sehr opulentes, umfangreiches Frühstück mit sehr beflissenem Service, auf einer schönen Terrasse.

Fraglos hat Dave ebenso Erkundigungen über mich eingeholt, wie ich versucht hatte einiges über seine Bank und wenn möglich auch ihn zu erfahren; viel war das natürlich nicht, aber doch immerhin genug um zunächst mal davon ausgehen zu können, das er und seine Bank im allgemeinen ihre Geschäfte recht seriös und einigermaßen fair abwickeln. Nach dem Essen, bei welchem eher allgemeiner kennenlern- Small Tal gesprochen wurde, bat Dave uns in einen geschlossenen Raum und kam zum eigentlich Anlass dieses Treffen.
„Sie sind mit dem Boot gefahren und haben es sich genau angeschaut; ist der Zustand gut oder schlecht? Sie sind als Seefahrtssachverständiger bekannt und unterhalten eine Bootsflotte, können das also besser beurteilen als ich!“ Fing Mr. Dave nicht unraffiniert an.
„Gut, eigentlich sogar sehr gut!“ Antwortete ich zurückhaltend.
„Ok, nach meinen Unterlagen ist ein Marktwert von 960.000,- anzusetzen; stimmen sie dem zu?“ Ich nickte auf seine Frage. „Dann hätten sie nach unserer mündlichen Absprache Anspruch auf 5% also 48.000,-! Nun, ich halte stets mein Wort, möchte ihnen aber noch ein anderes Angebot unterbreiten, einverstanden?“ Ich nickte erneut und wartete wortlos ab. Ein kaum erkennbares Grinsen in seinem Gesicht deutete an, dass er wusste, dass ich weiß… *grins*
„Ok, reden wir nicht drum herum! Angebot: statt 5% Finderlohn, 12% Nachlass auf das Boot insgesamt und es gehört ihnen! Ein tolles Schnäppchen für sie, keine weiteren Sorgen für uns; Erledigt!?“ Legte Mr. Dave die Karten auf den Tisch. Ich mag es wenn Typen keine Schau machen und direkt zur Sache kommen. *smile*
„844.800,-?“ rechnete ich schnell aus und setzte weiterhin ein wortkarges Pokerface auf.

„Exakt… und weil sie mir sympathisch und die Umstände etwas ungewöhnlich sind, gebe ich noch einen Bonus oben drauf: 840 glatt, unter der Bedingung das ich mal als Gast mind. zwei Wochen zum Urlaub an Bord kommen darf?! Schlagen sie ein und die Sache steht!“ Reichte er mir schon in ausgezeichneter Verkaufstaktik die Hand, wobei die psychologische Situation zu seinem Vorteil war und er wusste, dass ich nur schlecht nein sagen kann. Ohne jede Frage wusste er, dass ich es mir leisten kann und dass ein „amerikanischer Handschlag“ ausreicht und ich mich daran halten werde.
Ein bisschen was zu Geschäftstaktik wie ich sie sehe und eigentlich immer betrieben habe: ich gehe davon aus, dass ich mit geschickten Verhandlungen ein noch besseres Angebot erreichen könnte; aber dazu müsste sehr hart verhandelt werden und würde Mr. Dave vermutlich den Bonus verlieren, welcher ihm die Bank zugesteht wenn er das Boot zu diesem Preis los wird. Die Banken holen natürlich Sachwerte ausstehender Finanzierungen gerne zurück; aber was fangen sie dann damit an? In dieser Preisklasse bekommt man etwas gewöhnlich nicht so schnell wieder los, also werden Unterhalts- und Wartungskosten fällig oder die „Sache“ verfällt und verliert schnell an Wert! Was ist für die Bank also eine Ideallösung? Es möglichst schnell zu einem Preis loszuwerden, welcher noch die ursprüngliche Finanzierung deckt! Schafft Dave dies in deren Auftrag, bekommt er einen Bonus; nehme ich ihm diesen oder einen Großteil dieses Bonus durch sehr hartes Verhandeln, wird er vermutlich immer noch mitmachen um wenigsten mit einem Erfolg zurück zu kommen, ist aber nicht gerade erfreut darüber!
Das könnte mir egal sein? Ja, aber man sollte auch weiter denken: es wird sich herum sprechen und sollte ich je nochmals mit ihm oder Bankern aus der Gegend irgendein Geschäft abwickeln müssen, dann werden sie mich ebenso knallhart auflaufen lassen. Sage ich Ja zu seinem durchaus bereits sehr guten Angebot, sind alle zufrieden und glücklich und werden guter Laune heim kommen. Nicht umsonst sagt man: Die besten Geschäfte sind die, von denen alle Beteiligte etwas haben und sich keiner über den Tisch gezogen fühlt! So macht man sich „Freunde“ und hat gut gelaunte Kontakte, welche durchaus bereit sind dir auch mal einen Gefallen zu tun. *smile*
Außerdem gefällt mir das Boot wirklich gut und hatte ich ohnehin schon mit dem Gedanken gespielt es zu übernehmen. Ich wollte nämlich schon lange mal die amerikanischen Küsten und Flüsse genauer erkunden; ein Segelboot ist für Kurse in solchen Binnen Gewässern natürlich längst nicht so geeignet wie ein Motorboot; segeln kommt da nur ausnahmsweise in Frage, man sitzt tief ohne Übersicht, der Mast muss umgelegt werden um unter manchen Brücken durch zu kommen usw.; irgendwie hat das nie an der US Ostküste geklappt, wenn ich mit Motorbooten unterwegs war. Ergo?


Ich schlug ein und wunderte mich nicht das Mr. Dave einen Griff wie Stahlzangen hatte. Aber nur um klar zu stellen das ich nicht einfach nach seiner geschickten Verhandlungstaktik Pfeife tanze, setzte ich noch hinzu: „Ok, aber da ist noch ein Punkt! Kelly (sie schaute schon enttäuscht und fürchtete ihre Prämie zu verlieren) hat von mir ein Drittel der Widerbeschaffungsprämie zugesagt bekommen, also 18 K; ich übernehme davon 12 aus meiner Tasche und sie legen noch 6 von sich aus drauf, dann sind alle glücklich!“ Hielt ich seine Hand ebenfalls in festem Griff. Typischerweise dürfte seine Prämie bei etwa 2% liegen, also 19,2, blieben ihm also noch 13 K, was für das bisschen Arbeit welche er bisher damit hatte auch kein schlechtes Geschäft ist. *grins*
Nun, glücklich war er darüber nicht, sagte aber ebenfalls ja und Amen dazu, weil er nun von mir geschickt in die gleiche psychologische Situation gedrängt worden war, nur schlecht Nein dazu sagen zu können. Dann lachten wir beide sozusagen auch über uns selbst und die Art wie wir das durchgezogen hatten.
„Ok, Ok, ich lasse unsere Anwälte die Verträge aufsetzen und ihr Anwalt meldet sich, um das zu prüfen und damit ist die Sache gelaufen…, wenn sie heute Abend ein Abschlussessen ausgeben!“ Konnte er es aber nicht lassen, noch mal einen kleinen Verhandlungsbonus rauszuschlagen. Wir grinsten breit und so soll es sein! Basta!
„WOW!“ Staunte Kelly natürlich hoch erfreut und gab zur Bestätigung auch jedem von uns die Hand, wobei Mr. Dave aufpassen musste ihr zartes Pfötchen nicht mit seinem eisenharten Griff zu zerquetschen. Aber ein Typ wie er ist natürlich fraglos auch einer, der Frauen zu schätzen weiß und gerne als Playboy unterwegs ist. Also behandelte er sie elegant gekonnt Gentlemanlike und hatte selbstverständlich auch schon die ganze Zeit ihren sexy Anblick genossen; Kelly trug kurze, weiße Shorts und ein sexy Oberteil.
Tja, das wars also. Wir verabredeten das Treffen zum Abendessen; ich rief meinen Anwalt an, der sich um alles weitere kümmern würde und dann Aria auf der MANDY, wo alles Ok ist und inzwischen ein neues Ehepaar alter Seglerfreunde als Gäste angekommen ist. Aria lachte nur und meinte: „Ich habs gewusst! Ich wusste das du den Trawler sowieso übernehmen wirst, wenn der Preis einigermaßen akzeptabel ist! Ich habe es in deinem Blick auf das Boot gesehen!“
Na gut, ich gebe es ja zu! *grins* Wir vereinbarten das sie mit den neuen Gästen auf der MANDY erst mal weiter in den Bahamas umher segelt; Mandy soll sich entscheiden ob sie dort bleibt oder auf den Trawler kommt. Die Abwicklung mit den Bootspapieren, die Überschreibung usw., die ganzen Formalitäten also die natürlich notwendig sind, werden die Anwälte sicherlich bis Freitag beschäftigen, dann sehen wir weiter.




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Chub Cay Marina: Zeitvertreib



“Dein Boot: ein schwankendes, vom Wind getriebenes,
Stückchen Freiheit!”
„Die letzten Freiheiten dieser Welt, liegen da draußen!“


Ortszeit: 12:31 | 21 Apr 2014
Diese Marina ist ziemlich neu und teilweise wird noch gebaut, erweitert, verbessert usw.; hauptsächlich scheinen sich US amerikanische Sportfischer hierher zu verirren, wie viele Motorboote mit ihren unzähligen Angelauslegern und US Flaggen am Heck verrieten. Sportfischer sind ähnlich wie Jäger, nicht gerade meine bevorzugte Gesellschaft. Ich meine: die ziehen unzählige Fische aus dem Meer, wobei es praktisch ausschließlich darum geht, wer den größten, dicksten, schwersten Brocken fängt und damit angeben kann. Brauchen tun sie die Fische nicht, essen ihn auch nur eher selten. Manche schmeißen die Fische nach dem Fang zurück ins Meer, aber meistens werden die Tiere ziemlich sinnlos abgeschlachtet, oder teilweise wieder als Köder verwendet. Dass sie dadurch nicht selten einheimischen Fischern ihre Lebensgrundlage erschweren oder gar zerstören, interessiert die Egoisten dabei einen Scheiß! *seufz* Nein, mein Fall sind diese Sorte Leute gewiss nicht, aber was willst du machen?
Ostersonntag und Montag verbrachten wir also hauptsächlich in und um die  Marina, gingen baden, essen, tauchen usw., warteten auf Dienstag um die Bank anzurufen, welcher der Trawler eigentlich gehört. Ich schaute mir das noch ziemlich neuwertige Langfahrtboot natürlich auch gerne und neugierig ganz genau an.

Das wirklich hübsche Boot von einem sehr renommierten Hersteller für erstklassige, voll hochseetüchtige „Passagemaker“ Trawleryachten, ist bestens verarbeitet, hervorragend mit modernster Technik ausgestattet und hat wirklich alles an Bord, wovon ein Fahrten- „Segler“ / Bootfahrer träumen kann! Mit vollen Tanks kommst du bis zu 5.000 Seemeilen weit, kannst dich dank umfangreicher Vorrats- und Kühlmöglichkeiten Wochenlang herumtreiben, ohne einen Hafen anlaufen zu müssen…, kurz gesagt: ein echtes Traumboot für alle die auch wirklich zur See fahren und nicht nur mit einem Angeberkahn von Hafen zu Hafen hüpfen! *smile*
Sonntagmittag lud uns Kelly zum Essen auf den Trawler ein, wo sie in einer Kombüse welche natürlich auch keinerlei Wünsche eines Kochs offen lässt, lecker und gesund Vietnamesisch im Wok kochte; sie liebt die asiatische Küche, Aria und ich ebenfalls, Mandy mag es ab und zu mal.
Was Mandy aber typisch amerikanisch sehr mag, ist eine praktische, bequeme Ausstattung; kein Wunder also das ihr der Trawler sehr gefiel. Zero Speed Stabilisatoren und ein Flopper Stopper Ausleger System lassen das Boot ruhig vor Anker liegen und verhindern all zu starkes Rollen auch auf See. Zwei Generatoren versorgen das Boot mit permanenter Energie, und so ist das Leben in diesem schwimmenden Appartement ohne so starke Schräglage wie auf einem Einrumpf Segelboot, wirklich deutlich bequemer als auf z. B. der MANDY. Ja, ich kann sie gut verstehen und war früher auch schon mehrmals längere Zeit auf Motoryachten unterwegs, weiß deren Vorteile durchaus zu schätzen. Ich schrieb ja gerade erst kürzlich darüber, dass je älter man wird, die Bequemlichkeit auf Katamaranen und Motorbooten immer mehr lockt!


Früher war „Segeln“ zwangsläufig notwendig, wolltest du unabhängig über die Weltmeere kreuzen, da die Motoren kleiner Yachten noch viel zu viel Sprit verbrauchten und Reichweiten über 1.000,- Seemeilen schon etwas besonderes waren; ausreichend große Motoryachten konnten und können sich ja nur wenige Superreiche leisten, also blieb dem durchschnitts- Fahrten- Yachtie nur ein Segelboot! Heutzutage sind diese Trawler Yachten schon in 40 – 50 Fuß Format, dank sparsamer, moderner Motoren, durchaus in der Lage 3 – 4.000 Seemeilen Reichweiten zu bieten; außerdem gibt es inzwischen an fast jedem auch noch so abgelegenem Ort der Welt, praktisch nie all zu weit entfernt eine Tankmöglichkeit, was vor wenigen Jahrzehnten auch noch ganz anders aussah.
Nach dem Essen machten wir einen Ausflug mit dem Williams Diesel Jet Tender des Trawlers, was auch ein geniales Teil ist; kein extra Treibstoff muss gelagert werden, sehr geringer Tiefgang und hohe Stabilität, bei guter Manövrierbarkeit und selbst voll erreicht das Teil 60 km/h / 33 kn Speed, ist also auch zum ziehen von einem Parasail oder zwei Wasserski Fahrern bestens geeignet; und wenn man etwas abgelegen ankert, kommt man damit sehr schnell zum nächsten Anlaufpunkt, Restaurant oder ähnlichem! Einziger, echter Nachteil: mit Dieselmotor ist so ein Tender verdammt schwer, eigentlich schon fast zu schwer für einen Trawler dieser Größe; man kann pauschal rechnen das so ein Diesel Jet Tender rund das doppelte eines normalen Beibootes wiegt; dieser hier bringt mit seiner Vollausrüstung gute 900 kg auf die Waage! 


Mit meinen 95 kg und den drei Girls um je 50 kg, haben wir noch mal 250 kg Zuladung und dennoch rannte das Teil bei einem Test 26 kn! Dabei wirst du allerdings auch in ruhigem Wasser heftig durchgeschüttelt und ist es nicht besonders angenehm. Mit den im praktischen, täglichen Betrieb meist gebrauchten 10 bis 20 kn ist man aber gut unterwegs.
Auf Sandbänken nördlich von Crab Cay vergnügten wir uns plantschend in etwa 30 bis 60 cm tiefem Wasser über weißem Korallensand Grund; Kelly hatte einen ähnlichen, weißen Bikini wie Mandy an, allerdings aus viel dünnerem, nass fast durchsichtigem Stoff; bei ihrer tollen Figur ist das natürlich ein verflixt reizvoller Anblick! *grins*
Danach besuchten wir Crab Cay selbst und schauten uns nach James Bond Sean Connery und Ursula Andress in dem legendären weißen Bikini, aus dem allerersten Film um: „James Bond jagt Dr. No“; die Gegend hier könnte nämlich glatt einer der Drehorte gewesen sein, ist sie aber nicht! Kelly und Mandy könnten dagegen durchaus moderne Versionen von Ursula sein. *grins*
Abendessen nahmen wir ebenfalls auf dem Trawler, gingen dann ein bisschen in der Marina unter Sportfischern feiern und tanzen, was allerdings nicht gerade sehr amüsant war. Zu viele Typen ohne Frauen die zuviel Alkohol kippten und zudringlich wurden; wir blieben nicht lange und gingen deutlich vor Mitternacht schlafen.





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