Great Stirrup Cay: Party


Position
“Dein Boot: ein schwankendes, vom Wind getriebenes,
Stückchen Freiheit!”
„Die letzten Freiheiten dieser Welt, liegen da draußen!“


Bahamas, Berry Islands: Great Stirrup Cay: Party
Ortszeit: 19:20 | 11 Apr 2014
Am Vormittag war ein ca. 40 Fuß Cat eingelaufen und ankerte in einem gekonnten Manöver ca. 150m von uns entfernt. Natürlich nahmen wir Kontakt auf und luden die zwei offenbar sympathischen, amerikanischen Paare an Bord, zu einem Drink auf der MANDY ein. Die vier sind alle so um die Mitte 30, wobei die Skipper Lady Anna ziemlich attraktiv ist und ein bisschen Aria ähnelt, beziehungsweise als deren ältere Schwester durchgehen könnte und auch ausschaut wie höchstens Ende 20. Skipper Michael ist sichtlich stolz auf seine schöne Ehefrau und für meinen Geschmack plappert er etwas zu viel, hört sich offenbar selbst gerne reden, so ähnlich wie ein Verkäufer Typ. Das andere Paar gehört zur ruhigen, molligen Sorte und lässt den anderen beiden offenbar gerne den Vortritt. Doch scheinen sie alle gut befreundet zu sein und sich auch gut zu ergänzen und sympathisch – unterhaltsam sind sie allemal.
Da auf einem Cat, auch wenn er nur 40 Fuß hat, allemal mehr platz an Deck ist, als auf unserem 52 Fuß Einrumpf Boot, beschlossen wir deren Einladung zum mittäglichen Grillen bei ihnen nachzukommen. Mal abgesehen davon das die zwei Ladys und Michael ein bisschen viel alkoholisches tranken, wurde es eine lustige Bootsparty und hatten wir viel Spaß. Mandy schaute sich sehr interessiert und neugierig den Cat an, herum geführt von der zweiten, molligen Lady Cheryl. Inzwischen war Mandy bereits mehrmals auf verschiedenen Doppelrumpf Booten und ist begeistert von deren Platz an Bord; auch dass die Lebensbereiche oben über der Wasserlinie liegen und Katamarane sich wesentlich ruhiger vor Anker und auf See verhalten, findet sie toll. Aus praktischen Gesichtspunkten spricht viel für ein Doppelrumpf Boot, gerade wenn man als Fahrtensegler lange Zeit wirklich an Bord lebt.
Ich will hier jetzt nicht wieder mal lang und breit die ewige „Glaubenskrieg-„ Diskussion über Anhänger von Einrumpf- und Doppelrumpf Booten breittreten! Nur so viel: auch ich dachte schon öfters darüber nach, dauerhaft auf einen Cat umzusteigen; insbesondere wenn man älter wird und nicht mehr ganz so Fit ist, weiß man auch den höheren Komfort im an Bord Leben und beim Segeln durchaus zu schätzen! In Europa und dem Mittemeer hat man mit einem Cat natürlich oft ein Platzproblem, da die Häfen und Marinas ohnehin überfüllt sind. Aber z. B. gerade hier für die flachen Bahamas wäre so ein Cat das optimale Fortbewegungsmittel mit viel Lebensraum! Vielleicht steige ich demnächst mal auf einen Cat um, auch wenn ich eigentlich die klassischen Linien von „altmodischen“ Einrumpf Booten liebe! Bekanntermaßen liebe ich es aber am meisten, öfters mal das Boot zu wechseln und neues kennen zu lernen; egal ob Motoryacht, klassisches Segelboot oder auch mal ein Cat… und vor allen Dingen sollten hübsche Girls mit dabei sein! *grins*
Nachmittags war schwimmen, schnorcheln und in meinem Fall auch ausruhen und faulenzen angesagt; abends wollten die Vier vom Cat und meine Crew wieder zur Party Zone, wo am heutigen Freitag in der Nacht richtig was los sein soll. Gut erholt und frisch geduscht, nach einem kleinen „Zwischen-Liebes-Spiel“ mit der zu mir ins Bettchen hüpfenden Aria und gestärkt durch ein Abendessen, machten wir uns alle nach Sonnenuntergang auf den Weg. Schon von weitem war laute Musik zu hören und je näher wir kamen, desto mehr gut aufgelegte, vorwiegend junge Leute stromerten herum.
Am Hauptplatz tobte das Leben; bestimmt 250 – 300 Leutchen tranken, plauderten, tanzten wild zu überlauter Musik und darunter waren natürlich auch eine Menge verdammt hübscher, sexy Girls. Eine Sechsergruppe Latinas von wohl noch nicht mal 18 – 19, aber mit dem Aussehen voll aufgeblühter, junger Frauen stach mir mehrmals besonders ins Auge. Sie posierten sogar amüsiert und aufgekratzt, als sie sahen dass ich sie knipse und waren unübersehbar in allerbester Partylaune. Mit 30 gehörst du hier schon zum alten Eisen und von meinem Alter dürften höchstens ganz wenige Bootsführer, Organisatoren usw. anwesend sein, wenn überhaupt jemand meiner Altersklasse anwesend war.


Das mollige Paar vom Cat, ich und sogar die junge Mandy, fühlten sich hier bald leicht deplaziert und auch nicht besonders wohl; die anderen tobten gerne einige Zeit mit, werden aber auch nicht sehr lange bleiben; nur Sonja und Niko fühlten sich offenbar wohl und zugehörig, was vom Alter her ja auch durchaus passt. Es ist auch völlig Ok; wann sollen sich junge Menschen mal wild austoben und dabei auch Erfahrungen sammeln, wenn nicht in der Phase zwischen, sagen wir mal: 15 bis 25?!
Das dabei auch mal dumme, unangenehme Sachen passieren, gehört halt ebenso mit zum Erwachsen werden; der Mensch lernt vorwiegend durch auch schmerzhafte Fehler, sowie positive Erfahrungen, wird sich dadurch überhaupt erst selbst dessen bewusst, was er oder sie eigentlich gern mögen und was nicht..



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Bahamas, Berry Islands: Great Stirrup Cay


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“Dein Boot: ein schwankendes, vom Wind getriebenes,
Stückchen Freiheit!”
„Die letzten Freiheiten dieser Welt, liegen da draußen!“


Bahamas, Berry Islands: Great Stirrup Cay
Ortszeit: 19:14 | 10 Apr 2014
Wir ankern südwestlich des nördlichsten Cay der Berry Islands, an dessen Ost Ende auf 2,2 m Wassertiefe; eine aufregende Fahrt durch die Lagune war das! Man muss ganz langsam voraus tuckern und lässt dabei den Centerboard Lift Kiel etwa 20 – 30 cm nach unten heraus stehen; es wimmelt nämlich von Sandbänken mit teilweise unter 1 m Wasser über sich und so kann man leicht auflaufen! Eine sehr schmale und nicht mit Signalen ausgewiesene Rinne hat Tiefen um 2 m und man muss versuchen dieser mit Hilfe des herausstehenden Kiels zu folgen. Dank modernen, genauen GPS kann man recht gut die Position in der Rinne definieren, doch Sandbänke verändern ja auch oft ihre Position.
Das ganze funktioniert natürlich nur mit einem Kiel wie unserem, der problemlos nach oben klappt wenn es zu flach wird; sehr nützlich ist auch eine moderne, voraus schauende Unterwasserkamera; bei den heutigen Bildqualitäten und dem hier meist doch sehr klaren Meer, kann man auf einige Meter recht gut erkennen wie der Grund aussieht und ob man sich wahrscheinlich noch in der Rinne befindet. Unumgänglich ist selbstverständlich auch ein erfahrener, „altmodischer“ Ausguck hoch im Mast; die schwachen Farbunterschiede von leicht dunklerer Rinne zu hellerer, umgebender Sandbank, geben bei schönem Wetter auch nützliche Hinweise. Und man sollte nie schneller als höchstens 1 bis 3 Knoten unterwegs sein! Läuft man doch auf eine Sandbank kann man sich dann meist mit voll Zurück leicht befreien.

Natürlich kann man auch konventionell „außen rum“ navigieren, also die Lagune durch die Fahrrinne verlassen, zur Seeseite von Stirrup navigieren und dann dort von der Ostseite aus in die wenigen Bereiche mit ausreichender Wassertiefe einlaufen; die allermeisten werden dies aus Sicherheitsgründen und wegen der Bauart ihre Segelboote so machen und das ist auch durchaus empfehlenswert. Was wir hier gemacht haben sollte man wirklich nur mit einer sehr erfahrenen Crew und einem Boot unserer Bauart riskieren! Am idealsten wäre natürlich ein flach gehender Cat (Catamaran), der mit seinen zwei Rümpfen auch problemlos Trockenfallen könnte! Der Tiedenhub in den Bahamas beträgt zwar meist kaum ein Meter, doch in derart flachen Gewässern wie sie typisch für diese wunderschöne Inselwelt ist, muss man die Tide auch gut einberechnen!
Nun, alles klappte gut; nur der Kiel dürfte ein paar weitere Kratzer vom schaben durch den Sandgrund abbekommen haben; aber der Bootsrumpf selbst, mit seinen empfindlichen Farb- und Gelcoat Schichten, hatte nicht einmal Grundberührung.
Nach dem Ankermanöver hüpften wir erst mal vergnügt über die Reling ins ca. 23° warme Meer; Lufttemperatur heute leider nur 25°, was aber ansonsten sehr angenehm ist. Die Bahamas sind in meinen Augen nicht zuletzt auch deshalb ein tolles Segelrevier, weil es hier im Allgemeinen nie viel zu heiß oder zu kalt wird, dem Golfstrom sei dank. Dieser sorgt für ein ausgeglichenes, subtropisches Klima, Sommers wie Winters, was mir sehr zupass kommt. Wird es zu kalt mit deutlich unter 20 Grad macht das naturnahe, „offene“ Bordleben ja nicht mehr so viel Spaß; erdrückt dich schwüle, tropische Hitze von weit über 30 oder sogar über 40 Grad, was unter Deck leicht zu 50 – 60° führen kann, egal wie gut deine Lüftung und Klimaanlage ist, dann macht dies selbstverständlich auch keinen Spaß. In meinem Fall würde das auch mein Herz so sehr belasten, dass es gefährlich wird. Eben deshalb unterbrach ich 2010 -11 ja den Törn durch die tropische Inselwelt des mittleren, westlichen Pazifik, in Nordaustralien. Und das obwohl wir damals mit einer großen, luxuriösen Motoryacht mit ausgezeichneten Klimaanlagen unterwegs waren. (Leser von damals erinnern sich vielleicht)

Wir plantschten ein bisschen herum und die jungen Leute gingen auch noch schnorcheln; erstaunlicherweise ankerte sonst niemand hier und hatten wir diese schöne Ecke ganz für uns alleine; an der meist Riffabbruch Küste gibt es einen schmalen Streifen von vielleicht 50 m schneeweißem Sandstrand, an welchem sich auch kein Mensch befand; Prima, ich hasse enges Ankerliegen und zu viel Trouble auf See oder an Land! Der meiste und durchaus ausgeprägte Tourismus hier spielt sich im nordwestlichen, ca. 2 km entfernten Teil von Stirrup ab; dort gibt es Strand Bars, auch eine Disco und noch andere Unterhaltungs- Einrichtungen, wo sich vor allem junge Leute richtig austoben können. Etwa 200 m nördlich unseres Ankerplatzes gibt es einen kleinen Anlegesteg und vor dort aus ca. 2 km Weg dorthin. Oder wir fahren mit dem Beiboot weiter westlich und könnten dort an der Südküste an Land gehen, dann wären es kaum 200 m nördlich zur Gegend „wo was los ist“.
Meine Crew möchte gerne hin, ein bisschen abtanzen und sich mit anderen jungen Leuten vergnügen, was ja nur zu normal und natürlich ist, für junge Leute ihres Alters. Nur Mandy ist hierbei etwas außergewöhnlich, wie ja auch bei vielen anderen Sachen; dass Naturkind und Farmermädchen geht auch gerne mal tanzen und sich ein bisschen vergnügen; mit den heutzutage ja häufig sehr wilden Sauf- und Tanzpartys vieler junger, westlicher Menschen hat sie aber wenig bis nichts am Hut; also dürften sie und ich vermutlich wieder die ersten sein, die zurück kommen; Aria, Sonja und Niko werden da sicherlich intensiver mitmachen und erst deutlich später zu Bett gehen…, immer vorausgesetzt natürlich das heute überhaupt etwas los ist. Auf Stirrup gibt es ja keine richtigen Hotels usw. und sind nicht permanent so viele Touristen unterwegs, dass es jede Nacht endlos Party gäbe.

MANDY…
… und ich setzten sich tatsächlich schon deutlich vor Mitternacht, nach knapp zwei Stunden, von der „Party Zone“ ab und spazierten wir gemeinsam durch die laue Nacht zurück zum Anleger, wo unser Tender liegt. Ich finde ihr diesbezügliches Benehmen übrigens sehr sympathisch; selbst als junger Mann war auch ich keiner dieser fast schon fanatischen „Party People“, welche meinen ein gelungener Urlaub bestünde in: jede Nacht Party bis morgens, viel Saufen, viel ficken, den Tag verschlafen und dann das ganze von vorne. Nach zwei Wochen oder so reisen sie wieder ab und nicht wenige könnten glatt vergessen in welchem Land sie überhaupt waren, da dies in allen Touristenzentren ziemlich ähnlich abläuft.
Natürlich machte auch ich gerne mal wilde Party, trank gehörig über den Durst und vergnügte mich mit x beliebigen, austauschbaren Girls…, aber doch nicht jeden Tag und jede Nacht! Schon als Teenager interessierten mich auch stets sehr das Land, die Kultur, Sehenswürdigkeiten usw.; so war auch ich manchmal doch ein bisschen ein Außenseiter gegenüber dem Mainstream dessen was die meisten anderen so trieben, ganz ähnlich wie Mandy heute. Sie interessiert sich vor allem für Natur, Tierwelt, auch die Pflanzen, Umweltschutz und inzwischen auch alles was das Segeln, Navigieren, Boot fahren usw. betrifft. 

Auch ihr Fernstudium betreibt sie nahezu täglich mit Fleiß und Disziplin, was gar nicht so leicht ist, wenn man lebt wie wir; fast täglich zwei Stunden den Kopf in „Bücher“ (heutzutage meist in den Computer) zu stecken, wenn rundherum wunderschöne Natur und Segelabenteuer warten, ist wahrlich nicht selbstverständlich! Außerdem ist Mandy ja eigentlich auch nicht gerade der intellektuelle, kopfgesteuerte oder Denker Typ, ganz im Gegenteil; sie braucht also eine gehörige Portion Selbstdisziplin um sich von all den Ablenkungen loszureißen und um sich z. B. in die ziemlich ätzende Materie der für die Navigation notwendigen, komplizierten Mathematik einzuarbeiten; dieses Verhalten verdient Respekt und Anerkennung!
Mandy ist fest entschlossen kein durchschnittliches, dummes, ungebildetes, nur mit oberflächlichen Vergnügungen beschäftigtes Girl zu sein, wie es leider so viele ihrer Altersgenossinnen sind. Seit Aria dabei ist, welche bestens als „Vorbild“ eines zwar bildhübschen aber dennoch mit erheblichem „Tiefgang“ ausgestatteten weiblichen Wesen dienen kann, sieht sie diese als eine Art ältere Schwester an von der sie viel lernen kann und eifert ihr erheblich nach. Gut so, kann ich da nur sagen! Sehr gut! Die meisten jungen Girls, insbesondere wenn sie sehr hübsch sind und von Männern umschwärmt werden, erliegen ja all zu leicht der Versuchung und gehen den vermeintlich „leichteren Weg“, da ihnen die Männerwelt sowieso alles zu Füßen legt, was sie begehren…, jedenfalls so lange sie jung und hübsch genug sind!





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