# 25 Papua-Neuguinea, Südküste Kapari bis Tabiribo
Dienstag, 25. Oktober 2016 bis Mittwoch, 2. November 2016
Ab Sonntag dem 23. waren wir weiter Ostwärts an Papuas
Südküste entlang geschippert. Ein Schlag zum aufkreuzen auf See, ansteuern
von Buchten und vor gelagerten Riffen zum tauchen, schnorcheln und baden,
kurzfristige Besuche von Einheimischen Siedlungen an Land… usw., usf.
Schließlich ankerten wir westlich von Si'ini, wobei keiner so recht sicher wusste, ob nun die Landzunge so
heißt, ein paar Hütten an Land Namensgeber sind oder vielleicht der ganze
Landstrich so genannt wird.
Egal, es gibt in der Umgebung Mangrovenküsten, tropisch dampfende,
in Dschungel einschneidende Buchten, alles bei abwechselnd viel Sonne und
Hitze, oder mindestens ein mal am Tag auch mehr oder weniger heftige
Tropengewitter mit Sinnflutartig fallenden Regengüssen.
Den heftigen Regen nutzen wir natürlich praktischerweise auch
immer, um damit die Wassertanks zu füllen; so haben wir mehr zum Duschen,
denn in der Tropenhitze und durch das Meersalz, hat man oft das Verlangen zu
duschen.
So müssen wir den Entsalzer / Wassermacher viel weniger laufen
lassen. Fünf bis 10 Minuten reichen gewöhnlich um z. B. die Segel recht gut
sauber zu spülen und alles gesammelte Regenwasser danach wird dann direkt in
die Tanks umgeleitet. Natürlich sind vor allem die Sonnen- oder
Regenschutzsegel über dem Cockpit extra dafür ausgerüstet. In kaum einer
Minute kann diese Installation so umgestellt werden, das Regen nicht mehr
seitlich abfließt, sondern sich in einer Mulde sammelt, an deren tiefstem
Punkt ein Schlauch angeschlossen wird. Durch diesen fließt das gute
Regenwasser dann direkt in den Tankstutzen.
Tatsächlich haben wir derzeit täglich mehr Wasser zur
Verfügung, als wir selbst bei intensiven Duschgängen verbrauchen. Manchmal
schüttet es kurzzeitig sogar so heftig, dass wir uns auch einfach nackig
irgendwo an Deck stellen und sozusagen Himmelsduschen…, was vor allem die
Girls gern machen und sehr reizvoll anzuschauen ist! *grins*
„Hey Steve, was macht die Hand?“ Fragte Josie, die mir
liebenswürdigerweise etwas kühles zu trinken ins Cockpit brachte. Cora, Trine
und Branko waren irgendwo an Land klettern. Josie hats nichts so mit
Kletteraktionen und war deshalb bei mir an Bord geblieben.
„Hey Josie danke; ach so langsam wird es wieder besser; was
hast du da leckeres?“ Warf ich einen Blick auf ein irgendwie komisch
geformtes Kuchentörtchen.
„Ne selbst gemachte Blätterteig Apfeltasche…, probier mal.“
Lächelte sie und ich biss davon ab.
„Mmmhh, lecker; knusprig, nicht zu süß und mit kräftigem
Apfelgeschmack; so mag ichs.“ Verputzte ich das Rossenten förmige, etwa
Handteller große Stück und genoss dabei auch ihren halb nackigen Anblick nur
in knappen Shorts.
„Dacht ich mir; hab ich von meiner Mutter gelernt und gerade
ists mir wieder eingefallen; da hab ich ein paar gebacken.“
„Ich roch schon den appetitanregenden Geruch; so was kannst du
gerne öfters mal machen, wenn du Lust dazu hast.“
Durchs Fernglas beobachtete ich ein paar einheimische Kinder
von höchstens 4-5 Jährchen, die mit und auf einem Doppel- Einbaum Kanu
innerhalb einer schlammigen Flussmündung spielten, vor der wir gerade ankerten.
An Land gab es wenige, sehr windschiefe, schäbige Gemeinschafts- Eingeborenen
Hütten, mit Palmwedel Dächern und einigen, rostigen Wellblech Wänden.
„Haha, guck mal…“ gab ich Josie das Fernglas; sie guckte
lächelnd hin und gleich darauf setzte wieder einer dieser typisch tropischen
„Regen wie aus Eimern“ Güsse von Oben ein.
Einige, kräftige Windböen fuhren durch die Palmen an Land und
rüttelten an den baufälligen, aber dennoch stabil stand haltenden
Hütten. Der gleiche Wind blies nahezu
Wagerecht von der Seite auch eine Menge Wassertropfen ins Cockpit, lies
Fallen an den Masten klappern und unser Boot vor Anker eine Vierteldrehung
machen.
Wir wurden blitzschnell ziemlich nass und rutschten lachend
tiefer unter das Hardtop; dann schwoite das Boot ausreichend in den Wind und
der Regen klatschte wieder von vorne gegen die Scheiben und platschte heftig
auf die Persenning über dem hinteren Cockpit Bereich. Dabei war es bei 34°
dampfend Schwülheiß und durch die hohe Luftfeuchtigkeit trocknet man kaum.
Freitag, 28. Oktober
2016 Loupom Island & Magarida Bay
Heute kreuzten wir ganz früh los, ostwärts zum abgelegenen
Eingeborenen Dorf Magarida, mit der davor liegenden Bay und neben den
typischen, tropischen Riffen auch mit einigen richtigen, kleinen Inseln.
Innerhalb eines kaum 80 m breiten Riffkanals, ankerten wir mit
Bug und Heckanker nur 120 m nördlich vor der rund einen Kilometer langen und
ca. 450 m breiten Loupom Island.
Für die gut 50 sm Upwind kreuzen hatten wir mit Badepause
unterwegs, über 10 Stunden gebraucht und somit war es bereits später
Nachmittag oder früher Abend. Schnell das Deck aufklaren, die Sonnen- oder
Regenschutz- Persenninge ausbringen… und dann jauchzend über die Reeling ins
herrlich warme Meer hüpfen.
Wir erfrischten uns ausgiebig, veranstalteten eine kleine
Wasserschlacht Jungs gegen Mädchen…, Branko und ich verloren wie die Spanier
vor Trafalgar gegen Nelson und attackierten als Rache die Girls „gemein“ und
heimtückisch tauchend von unter Wasser, was für viel Gekreische und Lachen
sorgte. *grins*
Für einen Besuch bei den Einheimischen fanden wir es bereits
etwas zu spät, denn es dämmerte schon. Also gingen wir nur noch ein bisschen
schnorcheln und verbrachten den Abend im Bordlife. Cora und Branko brachten
auch das Kanu zu Wasser und ruderten schon ein bisschen zum umschauen umher.
Wir Anderen bereiteten Abendessen vor, wozu „Grill
anschmeißen“ vom Captn höchst selbst übernommen wurde; Trine und Josie
würzend das Fleisch und bereiteten die Zutaten vor. Heute hauten wir mal
wieder klassische Entrecote Steaks auf den Coob Reling Grill; dazu gab es
Rösti, auch vom Grill, natürlich viel Salat und Gemüse, sowie als Nachspeise
Kokoseis aus dem Tiefkühler…, sehr zum bedauern der Girls die letzten
Portionen dieses Speiseeises. Die Mädels lieben das Zeug und verputzten
täglich jede mindestens eines davon.
Da müssen wir beim
nächsten „Provisioning“ Großeinkauf mehr kaufen, aber das ist auch ein
Stauproblem. Die drei Tiefkühlfächer sind hnehin immer schnell voll und nur
eines davon erreicht so etwa 3 Sterne Tiefkühlkapazität; die anderen Beiden
max. 2 Sterne, weshalb ich sie eher im Sinne eines normalen Kühlschranks als
Eis- Kühlfächer bezeichne
In kühleren Gewässern käme man damit ganz gut aus, aber im
tropisch- schwül heißen Papua ist ausreichende Kühlung für gute Frisch-
Lebensmittel nicht so einfach. Zu „Frisch“ zähle ich in diesem Fall auch
Tiefkühlware. Natürlich haben wir auch eine Menge lang haltbare Lebensmittel
in Dosen / Gläsern usw, , wovon man sich auch ganz gut ernähren kann. Aber
vor allem ich lege schon gesteigerten Wert auf qualitativ hochwertige, „gute“
Ware; möglichst frisch oder wenigstens Tiefgekühltes Fleisch usw.; das alles
haltbar gut zu verstauen ist nicht so einfach.
Morgen werden wir schauen, frisches Obst, Gemüse und
vielleicht auch Fleisch von frisch geschlachteten Tieren einzukaufen. Frischen
Fisch gibt es selbstverständlich so viel man will…, aber wer möchte schon
jeden Tag Fisch essen, egal wie lecker er auch sein mag.
Wir alle essen sehr gerne Fisch, den man ja auch auf viele,
verschiedene Arten zubereiten kann. Aber spätestens so nach ein paar Tagen
bekommen wir als typische Westler, dann doch Heißhunger auf Fleisch und
andere Gerichte.
Was sonst an Bord von Segelschiffen immer sehr gut zu machen
ist und auch alle von uns gerne Essen, wären die typischen, leckeren Eintöpfe.
Aber Eintopf ist in tropischen Gewässern auch immer so eine Sache. Nicht
zufällig werden Eintöpfe ja speziell in der kalten Jahreszeit gerne gegessen,
weil sie dem Körper Kraft und Wärme geben. Doch hier, wo du von Außen schon
genug aufgeheizt wirst, hat man halt auch nicht so viel Lust dann noch
zusätzlich Eintopf zu Essen.
Die Girls lieben auch solche Sachen wie Kaltschale, Müsli mit
viel Obst und Fruchtsaft usw. und sind damit sogar über Tage ziemlich
glücklich. Branko und ich sind jedoch typische Fleischfresser; wir essen auch
ganz gerne mal Müsli mit Obst und so was, aber wenn es nicht spätestens alle
2-3 Tage etwas herzhaftes gibt, mindestens Fisch, besser noch Fleisch,
Räucherwurst usw., dann werden wir unleidlich und fangen an zu meckern. *grins*
Trines nächtlicher gang zur Toilette weckte mich auch und der
schattenhaft nackige Anblick ihrer schön fraulichen Formen, brachte mich auf
*ähem* so einige Ideen. *grins*
Aber als die schöne Dänin merkte das ich wach war, hatte sie
selbst gleich noch viel „schlimmere“ Einfälle, knipste ein kleines Nachtlicht
an und wir beide… *räusper*.
Ein knappes Stündchen später pennten wir noch ein bisschen,
bis wir uns alle gegen 0730 Uhr zum gemeinsamen Frühstück im Cockpit
versammelten. Nach dem Essen folgte ein erfrischendes Bad im Meer, dann
machten sich Cora, Josie und Branko im Tender auf, um Kontakt zu den
Einheimischen aufzunehmen und dort nach Möglichkeit auch einige Frischwaren
einzukaufen.
Trine wusch Wäsche und putzte, während ich diverse Telefonate,
Massages usw. an Telefon und Laptop erledigte. Die „Landungstruppe“ kam
lachend mit viel Obst, Gemüse, Fisch und auch Fleisch zurück.
In so abgelegenen Gegenden wie hier, es gibt keinerlei
Straßenanbindung an Land, leben die Einheimischen teils noch sehr urtümlich
und ernähren sich von dem was die tropische Natur zu bieten hat, halten aber
auch Haustiere und betreiben ein bisschen Landwirtschaft.
Dann gingen wir ausgiebig tauchen und bestaunten mal wieder
die fantastische Unterwasserwelt, mit unzähligen, farbenprächtig bunten
Fischen und Korallen in unbeschreiblicher Formenvielfalt. Mir fällt es immer
schwer dabei die Anzeige für den Sauerstoffvorrat so im Auge zu behalten, wie
es sich gehört. Die Faszination und Ablenkung ist so groß, das man dabei
leicht die Zeit vergisst.
Ein paar Riffhaie zogen majestätisch ihre Bahnen als
Beherrscher ihrer Umwelt und ich fragte mich wie schon so oft, woher die
vielen anderen Fische wissen wann sie vor den Räubern in Deckung gehen müssen
oder ihnen besser aus dem Weg schwimmen sollten?
Am späteren Nachmittag faulenzten wir am Strand von Loupom und
plantschten nur wie Badegäste zur Erfrischung im Meer. Wir überlegten neben
der Kühltasche mit Drinks und Snacks, auch den Grill am Strand aufzubauen;
BBQ Beachparty? Aber dann beschlossen wir lieber auf dem Boot am Reling Grill
den heute gekauften Fisch zuzubereiten.
Nach dem leckeren Abendessen spielten wir noch eine sehr
lustige Runde Monopoly für Erwachsene und auch ein bisschen Texas Hold`Em
Poker im Tournier Modus. Hauptpreis für den Gewinner: das allerletzte
Kokoseis aus dem Tiefkühler. Branko gewann… und teilte das Eis in drei
gleiche Teile für die Mädels auf, die ihm dafür mit frechen, weiblichen
Spielchen dankten. *grins*
Sonntag, 30. Oktober
2016 bis Mittwoch, 2. November 2016 Tabiribo…
… verbrachten wir mit viel schwimmen, schnorcheln und tauchen,
besuchen bei den Einheimischen und Erkundungstouren auf Loupom Island, Mailu
Island und einigen weiteren, kleinen Inselchen, für welche allenfalls die
Eingeborenen kaum verständliche Namen haben.
Inzwischen ankern wir seit 01.11. in der fast kreisrunden
Bucht vor dem kleinen Eingeborenen Dorf Tabiribo. Die Bucht durchmisst
ungefähr 3,5 km und der Delta fasste auf 6 m im Sandgrund bombenfest; massig
Platz zum Schwoien, also steckten wir fast 70 m Kette.
Erstaunlicherweise lief hier trotz der an drei Seiten rundum
geschützten Lage, mit Buchtöffnung nach Süden, relativ viel Schwell herein.
Also brachten wir auch die Flopper Stopper an den so praktischen Amel Bäumen
aus und danach war es für gemütliches Bordlife ruhig genug.
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