Ambrakischer Golf Segeln & Erlebnisse, Nicopolis / Preveza





#11 West Griechenland, Ambrakischer Golf Segeln & Erlebnisse
Montag, 11. Juli 2016 bis Samstag, 16. Juli 2016
Montag und Dienstag durchkreuzten wir noch mal mit den drei Amis den Golf und besuchten u. A. Amfilochia in der SO Ecke und Menidi ganz im Nordosten des Golfes, beides sehr pittoreske Küstenorte; vor allem Amfilochia reizt mich es noch mal mit mehr Zeit zu besuchen!
Dienstag steuerten wir zu Mittag die malerische Bucht Paliampela mit der Taverna Rouga im der südlichen Golfmitte an. Dort gibt es einen beliebten Campingplatz und eben diese tolle Taverne, wo man wunderschön direkt am Strand speisen kann. Vermutlich ist dessen Besitzer auch der Betreiber des Campingplatzes und sozusagen „Herr der Bucht“, denn ansonsten gibt es nur Bauerhöfe in der Umgebung.
Dort trafen wir zum ausgiebigen Mittagessen und plantschen in der nur drei Schritte entfernten Bucht mit 27° warmem Wasser, auf eine supersympathische Seglerfamilie aus Skandinavien. Genauer gesagt „trafen“ die zwei megasüßen Töchterchen von schätzungsweise zweieinhalb und vier oder fünf Jährchen auf uns! *lach*
Als wir geankert hatten und mit dem Tender direkt auf den typischen Kieselstrand vor der Taverne fuhren, kamen die beiden Mäuschen sofort neugierig angelaufen und ließen uns sozusagen gar keine andere Wahl, als mit den Eltern in Kontakt zu kommen, welche auch gerade Mittagessen wollten.
So kam eine sehr lustige Runde zum gemeinsamen verputzen griechischer Köstlichkeiten, direkt am Strand in schöner Natur und bei wieder strahlendem Sommerwetter zusammen. Sie sind auch Fahrtensegler, also genau meine / unsere Kragenweite, mit sehr ähnlichen Interessen und Lebensansichten und es gab natürlich viel zu plaudern und über das Seglerleben zu quasseln.
Zum gemeinsamen Essen gab es dann noch eine höchst erfreuliche Überraschung, in Person einer bildschönen Freundin der Seglerfamilie namens Lina. Bildhübsches Gesicht mit sehr bezauberndem Grübchen- Lächeln, tolle, sehr weibliche Figur „in“ schätzungsweise höchstens sehr verlockenden 163 cm, blond gefärbte Haarmähne, sexy Bikini und wie sich herausstellte ebenfalls supersympathisch nett, freundlich, gebildet usw.; hinreißend! *schmunzel*
Ein bisschen Segeln kann die Schönheit auch noch; da wir natürlich viel über alles Mögliche redeten und abgesehen von den zuckersüßen „Störungen“ durch die kleinen Mädchen auch nach dem Essen noch lange an diesem herrlichen Platz sitzen blieben, wurde selbstverständlich auch der übliche Kennenlern- Small Talk ausgetauscht.
So erfuhr ich das Lina mit ihren Freunden die letzten Wochen bis hierher mitgesegelt war und jetzt als Camperin ihr Zelt auf dem hiesigen Platz aufgeschlagen hat. Morgen früh wird die Familie nämlich eine sichere Marina ansteuern, wo sie das Boot liegen lassen können und dann wieder heim fliegen um genügend Geld für den nächsten Fahrten- Törn zu verdienen.
Aha…, sofort rotierte mein Hirn und überlegte ich, wie Lina am einfachsten zu überreden sein könnte, statt hier zu campen, bei mir an Bord einzusteigen?! *breitgrins*
Wie so häufig in meinem Leben löste sich auch dieses „Problem“ quasi von selbst. Vika erkannte Lina anhand ihres Dialekts als Landsmännin, zwar aus der Ukraine und nicht aus Russland, aber die Sprache ist ja praktisch bei allen dort noch russisch.
Und Linas Benehmen, ihre Art sich zu bewegen usw., deutete darauf hin das sie ebenfalls mindestens schon mal als Akt Model gejobbt haben dürfte. Ziemlich wahrscheinlich ist sie dies immer noch und verdient sich damit das nötige Geld, um sich selbst und vermutlich auch ihre ganze Familie in der armen, vom Krieg geschüttelten, korrupten Ukraine über Wasser zu halten.
Nachdem wir uns alle auf dieser reizenden Terrasse also in mindestens drei Stunden Gesprächen näher kennengelernt hatten, sprach ich auf meine direkte Art Lina einfach darauf an und sie bestätigte ungeniert Vikis und meine Vermutung.
Viki wiederum erzählte Lina von ihrem eigenen Akt / Erotik Model Leben und von mir als Mann und Akt Fotograf, woraufhin Lina sofort erklärte auch schon von mir als Fotograf gehört zu haben, wodurch wir uns noch besser verstanden.
Gerade hatte uns die megasüße, jüngste Kleinmädchen- Tochter mal wieder zum lachen gebracht, als sie mit Sonnenbrille als „sexy Beach Girl“ frech posierte. Nachdem wir sehr amüsiert aufgehört hatten zu lachen, die Familie mit ihren Kids spielte und sich die drei Amis sowie Viki ihnen zu ein bisschen Spiel und Spaß im Meer angeschlossen hatten, saß ich allein mit Lina an unserem Tisch und fragte.
„Segelst du denn gerne? Ist bei Ukrainern ja nicht gerade weit verbreitet, der Segelsport.“
„Haha…, meine Freunde mussten mich vor zwei Jahren mit gemeinen Tricks dazu überreden mit an Bord zu kommen…haha; aber inzwischen gefällt es mir sehr gut. Im Sommer und bei schönem Wetter!“ Lachte sie auf ihre sehr bezaubernde, charmante Art mit den süßen Grübchen. Solche Grübchen fand ich gerade bei hübschen Frauen schon immer höchst reizvoll! *smile*
„Wie lange bleibst du noch in Griechenland?“
„Mindestens noch zwei Wochen; das ist mein erster, richtiger Urlaub seit Jahren und den hatte ich echt dringend nötig!“ Strahlte die ca. 25 jährige Schönheit. Diverse Fältchen um die Augen verrieten viel Erfahrung als „Weib“.
„Die willst du hier auf diesem Platz bleiben, oder noch umherziehen?“
„Weiß ich noch nicht genau; ist sehr schön und herrlich ruhig hier, das tut mir gut; aber noch andere Gegenden im schönen Griechenland würde ich natürlich auch gerne sehen…, mal schauen.“
„Wenn du es nicht falsch verstehst, würde ich dir gerne anbieten mit uns mit zu segeln; Edie, Dave und Wanda gehen noch heute Abend von Bord und fahren Morgen von ihrer Pension in Anaktorio aus in die Berge, wo sie klettern gehen wollen. Ich nehme Morgen nur ein griechisches Vater / Tochter Paar an Bord, welche die Bugkabine belegen werden. Die große Gästekabine an Steuerbord wäre also frei, wenn du Lust hast?!“ Lächelte ich einladend.
„Ein sehr liebes Angebot, vielen Dank. Die Idee gefällt mir…“ lächelte sie mit sehr sympathisch wissendem, weiblichen Blick. Eine so sexy- schöne, junge Frau hat fraglos schon unzählige Einladungen von Männern bekommen. Unsere Augenkontakte zeigten ebenfalls das wir uns auch als Männchen und Weibchen ziemlich sympathisch sind und fraglos hat ihr Viki auf russisch auch schon so einiges von mir im „Frau zu Frau“ Stil verraten. *grins*
Des weiteren ist Lina definitiv eine nicht nur schöne, sondern auch kluge, erfahrene Frau und als solche wusste sie genauso gut wie ich, das es zwischen uns eigentlich sogar schon jetzt um etwas mehr ging, als nur ums mitsegeln.
„Kannst es dir ja noch in Ruhe überlegen…!“ Lächelte ich ebenso männlich wissend und unser beider Blicke verrieten schon sehr deutlich, das wir beide sehr genau wussten was sich sonst noch so ergeben könnte, wenn sie an Bord einsteigt.
Wir blieben noch bis in den späten Nachmittag hinein dort und hatten alle zusammen viel Spaß; vor allem die megasüßen Mäuschen, die zwei kleinen Töchter, brachten mich fast ständig zum schmunzeln und lachen.
Dann schipperten wir die rund 7 Seemeilen um zwei Kapps herum zum westlich gelegenen Anaktorio zurück und brachten den ganzen Kram der drei Amis zu ihrer Pension. Bei Sonnenuntergang aßen wir dort zum Abschied mit ihnen gemütlich zu Abend und wurden ein bisschen wehmütig.
Schade das wir nur so wenige Tage miteinander verbringen konnten, denn wir kamen fantastischen miteinander aus und hatten sowohl beim segeln, wie an Land, richtig viel Spaß miteinander. Wanda war natürlich am traurigsten über den Abschied, aber wenn sie erst mal in den Bergen bei ihrer zweiten Leidenschaft angekommen sind und Climben gehen, werden die Drei auch sehr schnell wieder auf anderen Gedanken kommen.
Da sie Morgen schon vor Sonnenaufgang von hier abfahren werden, verabschiedeten wir uns heute Abend ausführlich und gingen relativ früh, schon gegen halb Elf Uhr alle schlafen. Bye, bye Edie, Wanda und Dave, war schön mit euch! *smile*
Noch ein schönes, kleines Liebesspiel mit Viki, dann pennten wir tief ein.













Mittwoch, 13. Juli 2016 Christos kam…
… verabredungsgemäß gegen 09 Uhr von Sparto aus in Anaktorio an und meldete sich an unserem Anlegeplatz sozusagen zum Dienstantritt, aber ohne Niki! Nanu?
Die Oma der Beiden hatte Einspruch dagegen eingelegt, das sie zusammen weg gehen, da sie natürlich auch etwas Hilfe bei sich zu Hause braucht. Sie bauen dort ja auch noch Lebensmittel vorwiegend zum eigenen Verbrauch an, was ebenfalls dringend nötig zum Überleben der Familie ist. Oma ist zwar noch recht rüstig und durchaus daran gewöhnt auch alleine zurecht zu kommen, würde sich selbstverständlich sehr freuen wenn Christos bald wieder mit einem guten Verdienst zum Unterhalt beitragen könnte, doch ganz alleine würde sie das alles dort nicht mehr packen.
Genügend Nachbarn würden ihr zwar jederzeit in der Dorfgemeinschaft helfen, doch das bedeutet dann ja auch wieder, dass sie diesen Leuten selbstverständlich auch etwas abgeben oder ein bisschen was bezahlen muss. Es war also sehr vernünftig und richtig überlegt, wenn Niki zunächst daheim bleibt und bei der Oma mithilft.
Selbst Niki gab der Oma völlig recht, obwohl sie natürlich sehr gerne mit an Bord gekommen wäre. Aber wie bei den meisten südländischen Familien ist eben das gute Auskommen und überleben der gesamten Familie das Wichtigste überhaupt.
Ich hatte selbstverständlich vollstes Verständnis für diese Entscheidung und ohnehin schon in Sparto gesagt, das ich eigentlich keine Stewardess an Bord brauche.
Bei wieder schönstem Sommerwetter mit 30° und Westwind um 16 kn legten wir ab und segelten östlich… drei mal dürft ihr raten wohin. Richtig, in die Bucht von gestern zu Lina! *grins*
Nach dem Ankern arbeiteten Christos und ich erst mal die Wartungslisten durch und Viki erledigte ein bisschen Hausarbeit wie Wäsche waschen usw.. Schon beim die gute Stunde hierher segeln hatte sich Christos umfassende Erfahrung gezeigt, wie ich es im Grunde auch nicht anders erwartet hatte.
Mit sicherem Blick erkannte er z. B. die verwirrende Vielfalt der ins Cockpit um gelenkten Fallen, Shooten und Reffleinen. Ein erheblicher Teil davon ist ja erst nach und nach installiert worden, weil zur Bauzeit der alten Lady BELLIWONA das noch eher untypisch war. Deshalb ist diese Installation nicht so schön übersichtlich und geordnet, wie auf Schiffen die von Anfang an für „Einhand-„ Bedienung vom Cockpit ausgelegt und konstruiert wurden.
So muss man selbst als erfahrener Segler schon sehr genau hinschauen und braucht es etwas Zeit, das gesamte System zu durchschauen. Christos schaffte das in Rekordzeit und manövrierte das ihm ja noch fremde Boot nach wenigen Versuchen sehr gekonnt. Bravo!
Auch die sonstigen, verglichen mit heutigen Standards natürlich altmodischen Installationen an Bord, durchschaute und verstand Christos sehr schnell; vermutlich sogar besser als ganz moderne, weil er ja selbst hauptsächlich mit älteren Booten und Schiffen zu tun hatte.
Mit Elektronik und vor allem auch Computern hat er es nicht so, kann sie aber selbstverständlich schon bedienen und damit umgehen. Heutzutage haben ja selbst ärmlich lebende Menschen oft z. B. ein Smart Phone und ein kleines, preiswertes GPS zur Standortbestimmung oder ein Radar usw.
Da z. B. die Wartungs- & to do Listen im Bordcomputer einzusehen und zu pflegen sind, er aber nur in vorgegebene Masken die entsprechenden Daten einzugeben braucht, wird er auch damit klar kommen… und entdeckte sogar was ich beim überfliegen übersehen hatte: nämlich einen fälligen Kraftstofffilter Wechsel und erledigte dies gleich ziemlich flott.
Inzwischen war 13 Uhr vorbei, also duschten wir uns schnell den Schmutz ab und setzten in leichten Sommersachen mit dem Beiboot über an Land. Nicht nur das Personal von gestern erwartete uns bereits zum Essen, sondern auch Lina, heute in einer luftigen, dünnen Bluse und Minirock.
„So schnell schon wieder hier?“ Lächelte sie mit wissendem, weiblichem Blick und wir begrüßten uns mit den üblichen Küsschen Umarmungen. Lina wollte ebenfalls gerade in der malerischen Strand Taverne Mittagessen und wir setzten uns natürlich zusammen an einen Tisch.
Kellner Jorgos versorgte uns mit kalten Vorspeisen, frischen Köstlichkeiten vom typischen Holzkohle Grill und Melonen Eis als nachspeise. Wieder mal aß ich leider mehr als eigentlich beabsichtigt, weil es einfach so gut schmeckte und der Platz hier so schön ist. Wenn ich die Beine weit ausstreckte, konnte ich die Füße glatt in die sanft plätschernden Wellen am Ufer halten, ohne den Esstisch verlassen zu müssen. *grins*
Wir hatten bereits wieder ca. 37° Lufttemperatur und gingen nach dem Essen erst mal erfrischend im Meer plantschen. Christos schwamm ohne den Tender zu beanspruchen einfach direkt zum ankernden Boot und wollte sich weiter alles anschauen und sich einarbeiten. Viki, Lina und ich blieben am Strand, ich vor allem auch in der Taverne und versorgten uns dort regelmäßig mit kalten Erfrischungsgetränken und gelegentlich z. B. mit kalten, köstlichen Wassermelone Stücken.
Am späteren Nachmittag setzten wir mit dem Tender auch zum Boot über und zeigte ich der neugierigen Lina meine alte Lady.
„Na hast du dir mein Angebot von gestern überlegt? Unterwegs können wir auch gelegentlich Shooten, wenn du magst.“
„Was denkst du denn Steve? Natürlich möchte ich gerne mit euch segeln… und Shooten ist auch Ok!“ Lächelte die Schönheit bezaubernd.
Also holten wir später auch ihre ganzen Sachen vom Campingplatz, sehr zum Leidwesen der um ihr Zelt herum campenden Männer, welche eine so reizende Nachbarin natürlich gerne weiter in ihrer Nähe gehabt hätten. *grins*
Sie richtete sich in der Steuerbordkabine ein und danach quasselten wir unter dem Sonnensegel im Cockpit. Zum Farbenprächtigen Sonnenuntergang nahmen wir ein kaltes, aber leckeres Abendessen an Bord und hüpften dann alle sehr vergnügt und splitternackig in das herrlich erfrischende Meer. Mit seiner Wassertemperatur von 27° ist es zwar fast schon als etwas zu warm zu bezeichnen, aber trotzdem ist es eine sehr angenehme Erfrischung im Meerwasser.
Ansonsten unternahmen wir heute nichts mehr, faulenzen an Bord und beschäftigten uns mit Routineaufgaben; vor allem ich hatte am Laptop auch eine ganze Menge nachzuholen, was ich die letzten Tage ein bisschen schleifen lies.













Donnerstag, 14. Juli 2016 Besuch von Nicopolis / Preveza
Gleich nach dem gemütlichen Frühstück segelten wir bei schwachem SSW Wind von 6 bis 11 kn, die gut 9 Seemeilen bis zu einem winzigen Hafen an der Golfküste, ein Stückchen nördlich der Mazoma Lagune. Bei diesem Wind brauchten wir dafür fast zwei Stunden und legten um 1030 Uhr an.
Obwohl ich mich gerade für das antike Nicopolis schon lange interessiere, war ich komischerweise noch nie hier; irgendwie ergab es sich bisher einfach nicht, den historisch bedeutsamen, wenn auch allgemein eher weniger bekannten Ort zu besuchen. Aber jetzt! Immerhin fand hier am Golf die riesige Seeschlacht von Actium statt, welche für lange Zeit das Schicksal des Imperium Romanum bestimmte. Info:
„Nikopolis (griechisch Νικόπολις (f. sg.), in lateinischer Form auch Nicopolis; von griechisch νίκη „Sieg“ und πόλις „Stadt“, also „Siegesstadt“) ist der Name einer antiken römischen Stadt im Nordwesten Griechenlands in der Region Epirus am Ambrakischen Golf nahe Préveza. Die Stadt wurde etwa im 12. Jahrhundert aufgegeben. An ihre Stelle trat das nahe gelegene Preveza.
Die Stadt wurde 31 v. Chr. durch Octavian, den späteren Kaiser Augustus, gegründet, nachdem dieser am 2. September 31 v. Chr. die Flotte von Marcus Antonius und Kleopatra VII. in der Seeschlacht bei Actium geschlagen hatte. Die Schlacht war Teil des Machtkampfes zwischen Octavian und Antonius nach dem Tod Julius Caesars.
Um Bewohner für die neue Stadt zu bekommen, wurden nahegelegene Dörfer wie z. B. Kassope durch Synoikismos mit Nikopolis zusammengelegt. Durch politische und finanzielle Privilegien und ihre günstige Lage wuchs die Stadt schnell und wurde zu einem wichtigen Handelsknoten. Zu ihrer Blütezeit sollen 320.000 Menschen in Nikopolis gewohnt haben. Die Stadt lag geografisch günstig, da der Ambrakische Golf hier durch die Halbinsel von Préveza vom Ionischen Meer (Mittelmeer) abgetrennt wird. Auf der dem Mittelmeer abgewandten Seite der Halbinsel befindet sich die Mazoma-Lagune, die sich hervorragend als natürlicher, geschützter Hafen eignete. Ob diese Bucht vor der Anlage der Stadt bereits eine Verbindung zum Meer hatte, ist unter Forschern umstritten.
Octavian verfügte ferner, dass Actia genannte Festspiele am südlich gelegenen Apollonheiligtum stattfinden sollten. Diese waren in etwa vergleichbar mit den Olympischen Spielen, erstreckten sich aber auch auf musikalische Wettbewerbe. Nikopolis zählte zu den frühen Christenstädten. Bereits 62–63 n. Chr. wurde es vom Apostel Paulus auf seiner Reise nach Rom besucht. Bei Ausgrabungen wurden sechs Basiliken gefunden, die vermutlich aus dem 4. Jahrhundert stammen. 293 n. Chr. wurde Nikopolis Hauptstadt von Epirus. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts wurde es von den Goten eingenommen, geplündert und teilweise zerstört.
Kaiser Justinian I. baute es 540 n. Chr. mit stärkeren Mauern und 35 Türmen wieder auf. Im Jahr 1032 wurde Nikopolis von den Bulgaren zerstört, die damit das Ende der Stadt besiegelten. Zwar wurde sie teilweise wieder aufgebaut, erreichte aber nicht mehr ihre alten Dimensionen. Das Zentrum verlagerte sich nach Préveza. 1913 begann man mit Ausgrabungen in diesem Gebiet, die in mehreren Etappen bis 1975 dauerten.“ Wikipedia
Wir packten Erfrischungsgetränke und einen Picknick Snack in eine gute Kühltasche, welche auf den wieder mal sehr nützlichen Klapp- E Bikes festgeschnallt und transportiert werden kann. Von der Küste bis zu den antiken Ruinen ist es kaum einen Kilometer und bis hinüber zur den Stränden an der Küste am ionischen Meer sind es Luftlinie gerade mal 3,5 km. Also ist alles problemlos und sehr bequem mit den E Bikes zu erkunden, müssen wir nicht umständlich einen Mietwagen nehmen usw. Einfach genial die Dinger!
Eine für mich sehr faszinierende Gegend. Für den Griechen Christos ist das ja alles sozusagen Alltag und deshalb war er an Bord geblieben und kümmerte sich lieber weiter um das kennenlernen und die Einarbeitung, in die Details der BELLIWONA.
Viki ist zwar eigentlich Kunststudentin, aber für modernes Design und Mode; mit antiken Altertümern hat sie außer dem allgemeinen Besichtigungsinteresse an neuem in schönen Landschaften, eher weniger am Hut. Lina erwies sich als erstaunlich gebildet und hat zumindest irgendwo schon mal von der großen Seeschlacht zwischen Mark Anton mit Kleopatra und Octavian gehört, findet auch gerade das antike Griechenland recht faszinierend.
Wir besuchten zunächst das so viel ich weiß vor allem durch Erdbeben stark zerstörte „Octavian Caesar Augustus Monument“ und schauten uns in aller Ruhe ganz gemütlich, ohne irgendwelchen Reisegruppendruck die noch stehenden Ruinen an.
Teile der Stadt- & Festungsmauern stehen noch in der typischen, spätrömischen Bauweise. Mit etwas Fantasie kann man sich leicht ausmalen welch beeindruckende „Siegesstadt“ Octavian hier mal errichten lies. Mit in der Blütezeit etwa 320.000 Einwohnern muss es ja eine in der damaligen Zeit gewaltige Metropole gewesen sein. Man bedenke das in ähnlicher Zeit z. B. das antike Londinium / London weniger als 10.000 Einwohner hatte.
Colonia / Köln schätzt man damals auf 20.- 40.000 Bewohner und selbst tausend Jahre später im Mittelalter, galt Köln mit ca. 30-40.000 Bürgern als eine der größten Städte Mitteleuropas. Rom selbst soll in der von Octavian begründeten Kaiserzeit bis zu über 1 Million Einwohner gehabt haben. Das berühmte Pompeji auf dem italienischen Festland nahe Neapel, wird damals mit etwa 8-10.000 Bewohnern geschätzt und Neapel selbst 50. n.C. auf 25.000. In der besten Zeit des antiken Athen lag die Anzahl der Bürgerbevölkerung bei 100.000 – 120.000, höchstens 150.000 Personen. Dazu kamen wohl etwa 25.000 – 35.000 Metöken (Fremde) und nicht mehr als 80.000 – 120.000 Sklaven.
Diese vergleichenden Zahlen zeigen wie bedeutend Nicopolis damals gewesen sein muss. Wahrscheinlich war es eine der größten und wichtigsten Städte des gesamten, römischen Imperiums! Faszinierend, hätte Mister Spock gesagt und ich sage das auch. *grins*
Im Schatten von massiven Ruinen eines antiken Bauwerks, oder ist es ein Rest der Stadtmauer?, pausierten wir in der Mittagshitze und nahmen das mitgebrachte Picknick zur Stärkung ein. Lecker!
Es war wieder ein strahlend schöner, heißer Sommertag, wie schon die ganze Zeit in Griechenland. Für Freitagabend / Nacht ist erstmals Gewitter und Regen vorhergesagt, was der Natur sicherlich gut tun wird.
Wir beschlossen auch Morgen noch hier in der Gegend zu bleiben, um ohne Eile genug Zeit zum umschauen zu haben und heute den Nachmittag an einem Strand des ionischen Meeres zu verbringen. Bei rund 35° wäre uns jetzt eine Erfrischung sehr willkommen!
Also packten wir nach dem Picknick zusammen und radelten, oder genauer gesagt E Bikten westlich noch knapp 2 km etwas südlich des sogenannten Monolithi Strand. Dort gibt es auch Strand Bars / Tavernen fürs Abendessen. Aber zunächst steuerten wir weiter südlich ein einsames Fleckchen an, wo wir problemlos Nackt baden gehen konnten. Herrlich!
Das war sogar mal wieder ein brauner Sandstrand, also bequemer als die Kieselsteinstrände im Ambrakischen Golf. Zwar längst nicht so schön wie die traumhaften Strände an Mexikos Pazifikküste, wo ich zuletzt war; aber dennoch ein schön ruhiger, sehr langer, halbmondförmiger Strand, an welchem sich die Badegäste so verteilen, das man völlig problemlos ein ungestörtes Plätzchen finden kann. Zur Freude meiner genießenden Männeraugen zeigt sich Lina genauso gerne völlig ungeniert nackig, wie z. B. Viki und ich bemühte mich ihr nicht allzu auffällig auf die „tollen Titten“ zu glotzen. *grins*
Wir plantschten erst mal lachend im herrlich erfrischenden Meer und faulenzten dann ausgiebig am Strand, nur unterbrochen vom gelegentlichen hineinlaufen zum abkühlen.
Da ich schon einen Badeausflug nach einigen Stunden Besichtigung der Ruinen erwartete, hatten wie alles notwendige wie Strandmatten und Tücher dabei. Diese tollen, natürlichen Kokos Rollmatten kosten ja kaum was, sind sehr leicht und nehmen zusammengerollt kaum Platz weg. Und da sie praktisch nur aus Naturmaterialien bestehen, hat man auch sonst ein gutes Gefühl mit den Dingern.
Die sind viel besser und verträglicher für die Natur, als aus Kunststoffen gemachte Strandsachen! Ich selbst trage auch immer ausschließlich Sandalen aus Naturmaterialien wie Kork und Leder. Diese fürchterlichen und bei vielen so beliebten Plastikdinger liegen noch nach Jahrzehnten als Müll herum, wenn man mal eine verliert oder vergisst. Unsere Meere und Ozeane sind ohnehin schon schrecklich mit unsäglich viel Plastikmüll verseucht und landen als winzige, teils mikroskopisch kleine Schnitzel durch Fische, welche sie für Plankton halten, Ungesunderweise auch wieder am Ende der Nahrungskette… also in den Mägen von uns Menschen!
Nach dem Abendessen in einer Strand Taverne und dem zurück radeln, plauderten wir noch einige Zeit im Cockpit. Christos hatte fleißig den Dieselfilter gewechselt und auch sonst ein paar Routine Wartungsarbeiten am Boot erledigt, sowie sich selbst ein kleines Abendessen an Bord zubereitet. Bereits lange vor Mitternacht lagen wir in den Betten und pennten schnell ein.











Freitag, 15. Juli 2016
Schon kurz nach 07 Uhr waren wir hellwach und schmusten noch für ein Liebesspiel im bequemen Bett der Achterkajüte. Christos war wohl sogar noch früher Wach und bereits fleißig, aber ganz leise auf dem Vorschiff zu Gange und schmierte die Ankerwinsch.
Lina war ebenfalls schon wach und bereitete Frühstück vor, als Viki und ich nach der Dusche danach an Deck kamen. Schon am Morgen hatten wir 26-27° und stärkten uns natürlich unter dem Sonnensegel an Deck, bei munterem Geplauder und Gelächter.
In diesem winzigen „Hafen“ von kaum 50 m Durchmesser, nur von kleinen Fischerbötchen Einheimischer genutzt, fiel die 15 m BELLIWONA mit seinen leicht bekleideten Schönheiten an Deck ohnehin schon auf wie der sprichwörtliche bunte Hund. Und das Lachen der bezaubernd weiblichen „Sirenen“ lenkte noch mehr neugierige Männerblicke der meist älteren Fischer auf uns. *schmunzel*
Heute blieb Viki mit Christos an Bord und wollte auch Routinekram erledigen, später mit ihm Essen und an den Strand gehen. Also machten sich „nur“ Lina und ich mit den Bikes auf zu den Ruinen von Nicopolis. Mir war es sozusagen gleich, denn ich wäre auch gerne ganz alleine unterwegs gewesen. Aber mit der reizenden Begleitung von Lina machte es natürlich mehr Spaß.
Zunächst schauten wir uns die Reste der südlichen Stadtmauer an, wo auch ein ehemaliges, massives Stadttor etwas restauriert wurde. Mit den neuen, modernen Steinblöcken, offensichtlich zur Stabilisierung der einsturzgefährdeten Mauer, sieht das zwar ein bisschen unpassend aus, war aber wohl notwendig.
Lina lauschte offensichtlich doch etwas fasziniert meinen Erklärungen über die damalige Zeit in der Antike und stellte einige naive, aber auch einige kluge Fragen darüber. wie schon erwähnt ist sie zwar eine durchaus gebildete Frau, aber für Geschichte und die Antike hatte sie sich bisher nicht interessiert und hat nur den ganz allgemeinen Schul- Bildungsstand darüber.
Mir persönlich war es zwar schon immer ein bisschen unverständlich, dass sich viele Menschen doch kaum / wenig oder gar nicht für Geschichte interessieren. Nach dem bekannten Sinnspruch „nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten!“, erachte ich das fundierte Wissen über frühere Ereignisse natürlich für sehr wichtig. Aber in der allgemeinen Erkenntnis das eben viele doch eher oberflächliche Menschen sind, welche sich vorwiegend nur für sich selbst im derzeit realen Leben interessieren, bin ich sozusagen daran gewöhnt.
Außerdem gebe ich ehrlicherweise auch gerne zu, dass es selbstverständlich auch Dinge gibt die mich nicht interessieren, aber ebenfalls durchaus als wichtiges Wissen bezeichnet werden können. Jeder hat halt so seine eigenen, speziellen Interessen und man sollte sich mit seinen eigenen Vorlieben nicht für „besser“ als andere halten! *smile*
Als nächstes schauten wir uns noch mal in Ruhe Octavians Sieges- Monument an. Gestern waren bei unserem Besuch gerade auch drei große Touristenbusse dort angekommen, war es also recht voll und überlaufen. Heute war außer uns nur eine fünfköpfige Familie auf dem Gelände unterwegs. So kann man sich natürlich alles in Ruhe viel besser anschauen.
Leider ist die ehemals fraglos sehr beeindruckende Anlage imperialer Cäsarenmacht an einem Hügel, nach inzwischen fast 2.000 Jahren an Erdbeben, Stürmen und kriegerischen Ereignissen, doch sehr mitgenommen und besteht nur noch aus Ruinen Resten. Doch mit etwas Fantasie kann man sich schon noch so ungefähr ausmalen, wie das alles mal ausgesehen haben muss.
An einem schattigen Plätzchen pausierten wir und nahmen etwas von der mitgebrachten, gekühlten Wassermelone, nahmen Erfrischungsdrinks und ich rauchte meine geliebte Zigarette.
„Machst du eigentlich gar nichts anderes mehr, als auf der Welt umher zu reisen und das Leben zu genießen?“ Fragte Lina lächelnd. Mal wieder diese mir nur zu gut bekannte, ein bisschen dumme Frage. *schmunzel*
„Wieso, reicht das nicht?“ Grinste ich also.
„Haha doch, eigentlich schon…, aber du weißt doch was ich meine?!“
„Natürlich Lina, aber du musst zugeben das diese Frage ein bisschen Dumm ist, weil es genau genommen keine vernünftige Antwort darauf gibt!“
„Nein, wieso denn?“ Guckte sie leicht überrascht.
„Nun genau so gut könntest du einen Fischer fragen: „machst du eigentlich nichts anderes, als die ganze Zeit auf dem Meer umher zu fahren und Fische zu fangen?“ Du kannst auch jede andere Beschäftigung eines x beliebigen Menschen auswählen. Welche sinnvolle Antwort sollte man darauf geben?“
„Hahaha…, wo du recht hast, hast du recht!“
„Siehst du…! Jenny meint gerne ironisch: „das Schlimmste an meinem geliebten Kapitänchen ist, das der Kerl praktisch immer recht hat!“ und lacht dann herzlich darüber.“ Lächelte ich die schöne Frau an.
„Muss eine sehr kluge, außergewöhnliche Frau sein, deine Jenny!“
„Ist sie! Aber sie ist nicht „meine“ Jenny und ich bin nicht „ihr“ Steve Kapitänchen! Wir benutzen diese Besitzstand anzeigenden Ausdrücke nur, weil es im Sprachgebrauch keine so recht passenden Alternativen gibt.“
„Ihr seid beide außergewöhnliche Menschen! Ich verstehe was du meinst. Aber wäre Viki jetzt nicht als deine Geliebte zu bezeichnen?“ Meinte sie nicht unklug.
„Ja so würden es die Meisten nennen. Richtiger wäre aber: „EINE temporäre Geliebte, hier und jetzt, an Bord dieses Bootes!“ Doch wer mag schon so umständlich daher reden?“ Schmunzelte ich mal wieder etwas amüsiert.
So plauderten wir noch ein bisschen, dann schauten wir uns weiter um.
Zu Mittag speisten wir auf einer bezaubernd hübschen und gemütlichen, schattigen Terrasse und stärkten uns mit griechischen Köstlichkeiten zu angemessenen Preisen. Flinker und sehr freundlicher Service sorgte stets schnell für das Gewünschte auf dem Tisch und so blieben wir dort faul noch ein bisschen sitzen und plauderten weiter.
Dann setzten wir in der Nachmittagshitze langsam die Besichtigungstour fort und ich überlegte sogar schon, noch einen dritten Tag hier in der Gegend zu bleiben, weil es noch so einiges zu sehen gab. Herrlich wenn es keinen Termin- oder Zeitdruck gibt und man solche Dinge ganz nach Lust und Laune spontan entscheiden kann! *smile*
Gegen 17 Uhr beschlossen wir für ein erfrischendes Bad im Meer an die Küste zu fahren und fanden ganz zufällig ein verstecktes, malerisches Plätzchen, von wo aus man nur durch einen schmalen Spalt zwischen mächtigen Felsen ins Meer kam. Sehr romantisch!
Schnell nackig gemacht kletterten wir vorsichtig hindurch und erfrischten uns in den salzigen Fluten. Es ist tatsächlich ein bisschen gefährlich dort hindurch zu klettern, aber bei ruhiger See vertretbar. Bei starkem Wellengang aber würde ich das nicht riskieren. Sicherlich klatscht die Brandung dann mächtig in den Spalt und könnte dich leicht umherwirbeln und dadurch an den Felsen verletzen.
Lina in natürlich Pracht ganz nackig, ist natürlich ein höchst reizvoller, sehr erfreulicher Anblick für Männeraugen, welchen ich ausgiebig genoss und was ihr selbstverständlich weiblich bewusst war. *grins*
Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir wieder das Boot, wo wir alle zusammen gemütlich an Deck zu Abend aßen. Christos erklärte jetzt die BELLIWONA ausreichend gut zu kennen, um seinen Job gut machen zu können. Das machte er ohnehin schon, nach meinem positiven Eindruck von ihm und ich sagte ihm, das er es auch nicht zu ernst nehmen solle.
Natürlich muss ein angestellter Bootsmann / Co Skipper usw. seinen Job an Bord eines Bootes machen, ist ja klar. Aber erstens ist das auch nicht so schrecklich viel Arbeit und zweitens bin ich ja kein Charterboot mit faulen Gästen und schon gar kein Sklaventreiber.
Später arbeitete ich noch etwas am Laptop, während die anderen Drei einen Film von der DVD schauten und vor Mitternacht gingen wir alle schlafen.












Samstag, 16. Juli 2016
Heute machten wir alle zusammen einen Ausflug in die Umgebung und auch wieder zu den Ruinen des antiken Nicopolis.
In einer ehemaligen, römischen Villa der Oberschicht, bewunderten wir ein erstaunlich gut erhaltenes Bodenmosaik. Neu und gepflegt muss es mal sehr farbenprächtig schön ausgesehen haben.
Nachdem es letzte Nacht irgendwo in der Nähe offenbar stärker geregnet hatte und im Norden ein kleines Tiefdruck Gebiet liegt, haben wir heute mal sehr angenehme Temperaturen um 24 - 27°, bei aber weiter sommerlich kräftig vom Himmel brennender Sonne. Eine willkommene Abkühlung gegenüber der großen Hitze in den letzten Tagen.
Am Spätnachmittag radelten wir wieder westlich an die Küste des ionischen Meeres und zwar zum Nikopolis Club, einer schönen Beach Club Anlage mit Pool, Wasserrutschen, Cafe usw., direkt am Strand.
Dort ließen wir uns gemütlich nieder, erfrischten uns erst mal im Meer und aßen dort auch zu Abend, wobei sich mal wieder ein „die Welt ist ein Dorf geworden“ Moment ergab.
Unten am Strand trafen sich plötzlich meine und die Blicke einer offenbar naturblonden, skandinavisch wirkenden, jungen Frau…, die Blicke wanderten automatisch weiter, wie man es beim umschauen eben so macht…, und kamen irgendwie automatisch wieder zurück.
Noch mal wanderten unsere Blicke weiter und dann doch wieder zurück, trafen sich und wir schauten uns länger und intensiver an. So wie wenn du jemanden siehst und denkst: verdammt den / die kennst du doch, dich aber partout nicht erinnern kannst woher und wer der / die Andere ist.
Sie erinnerte sich offensichtlich zuerst und kam auf mich zugelaufen; kurz bevor sie mich erreichte, machte es auch in meinem Kopf klick. Sophie Cecilie, genannt Ceci aus Dänemark, welche mir mal vor ungefähr 3 Jahren in der Karibik über den Weg gelaufen war und damals ein Stück an Bord mitsegelte.
„Steve?“ Lachte sie jugendlich locker.
„Ceci?“ Lachte ich zurück… und schon lagen wir uns in den Armen. Das hübsche, skandinavische Naturkind mit dem typischen, süßen „Smörrebröd“ Dialekt trug ein kurzes, einfaches, blaues Strandkleid und drückte ihre weichen, weiblichen Formen so ungeniert an mich, als wären wir uralte Freunde oder gar intim miteinander. *schmunzel*
Na aber Hallo! Jetzt gab es natürlich erst mal viel zu Quasseln und nachdem ich sie kurz mit den Anderen bekannt gemacht hatte, setzten wir uns ein bisschen zur Seite und Quatschten schier endlos über die Zeit seit unserer ersten Begegnung.
Natürlich ist es unmöglich alles zu erzählen was seither jeder von uns erlebt hat, also plauderten wir nur so Allgemein zusammenfassend über die Zeit vorher. Dann gingen wir zu dem naheliegenden, überraschenden Zufall über, dass wir uns ausgerechnet hier wieder über den Weg laufen.
Wie auch damals in der Karibik, bevorzugt Ceci genauso wie ich, vor allem die eben nicht so typischen Touristenziele, wohin es die große Masse eben immer zieht. Auch sie liebt Griechenland und macht hier ihren Sommerurlaub. Inzwischen ist der blitzgescheite Frechdachs nicht mehr wie damals ein wilder Wandervogel, sondern eine festangestellte Kindererzieherin mit hoch qualifiziertem Abschluss und somit gewissermaßen ein ganz normales Mitglied der dänischen Gesellschaft.
Nach der typischen Regelung daheim hat sie vom 26.06 bis 14.08., also nahezu 7 Wochen Sommerurlaub und kostet diese Zeit auch voll aus. Dänische "Pædagogs" (Lehrer / Erzieher) verdienen ziemlich gut, so weit ich weiß die höchsten Lehrer- Gehälter der gesamten EU und können sich dementsprechend gerade in einem ärmeren Land wie Griechenland, eine Menge leisten. Daheim macht sich das nicht so bemerkbar, da die Lebenshaltungskosten in Dänemark auch sehr hoch sind.
Aber Ceci ist eine naturverbundene, sportliche, junge Frau, der es keinen Spaß macht sich in einer Luxusherberge faul verwöhnen zu lassen. Viel lieber zieht sie auf Backpacker Art umher und schaut sich möglichst viel an, wobei ihr ein einfacher Campingplatz schon als Unterkunft völlig ausreicht.
„Hey, du Seefahrt- und Segelverrückter bist bestimmt wieder mit einem Boot hier, stimmts?“ Lachte sie mit blitzenden Augen voller neugierigem Interesse und ich kürzte ihr Begehren gleich ab, denn es war mir völlig klar worauf sie anspielte.
„Stimmt, mir ner altmodischen 50 Fuß Semi Kutter Sloop; magst mitsegeln?“
„Hahaha, aber sicher! Wo liegst du?“ (sie meinte den Liegeplatz des Bootes)
„In einem winzigen Hafen an der Küste des Ambrakischen Golfes; Warst schon innen oder bisher nur an der Küste unterwegs?“
„Von der albanischen Grenze aus die Küste runter; hey geil, danke dir!“
„Kein Problem; campierst du hier in der Nähe?“
„Nur ein Stück die Küste hoch, im Wald mit ein paar Bekannten einer gemischten Camper Reisegruppe.“ Antwortete sie mit ihrem süßen, skandinavischen Dialekt.
„Dann schlage ich vor, du kommst Morgen früh rüber zum Hafen; ich zeige es dir auf Google, sind nur knapp vier Kilometer; wir wollen nach dem Frühstück weiter segeln, also komm bitte möglichst früh; oder muss ich dich abholen?“
„Quatsch, no Problem, ich bin um 08 Uhr da, reicht das?“
„Passt!“ Lachte ich. Natürlich verbrachten wir auch noch den Abend gemeinsam im Club, aßen zusammen und trennten uns gegen 22 Uhr. Um 23 Uhr lagen wir schon alle in den Kojen an Bord, wo ich noch ein bisschen am Laptop arbeitete und Viki mit daheim Chattete.
Dann gab es eine weniger erfreuliche Überraschung. Viki erfuhr von einem für sie wichtigen Design Praktikum in der Heimat, wozu man auch sie als Bewerberin eingeladne hatte, obwohl sie ja seit rund anderthalb Jahren nicht mehr dort war.
Aber wir hatten gerade in letzter Zeit auch schon einige male darüber gesprochen, dass sie natürlich auch irgendwann wieder ihre eigentlichen Karriereziele weiterverfolgen muss und nicht ewig auf einem Segelboot abhängen kann.
„Müssen“ in dem Sinne, das sie natürlich nicht „muss“, wenn ihr das Leben an Bord der BELLIWONA auf Dauer genügt. Viki ist jedoch auch eine ehrgeizige Frau und will mehr aus sich machen. Ergo wäre es schon wichtig für sie, an diesem Praktikum bei einem berühmten Designer teil zu nehmen, wenn sie überhaupt eine Chance hat einen der sehr begrenzten Plätze zu ergattern; es dürfte sehr viele Bewerber geben.
Wir überlegten also ganz vernünftig- realistisch hin und her und schließlich entschloss sie sich, gleich am morgigen Sonntag hinzufliegen, auch wenn sie erst für Mittwoch zur Vorsprache und Bewerbung eingeladen ist. So hat sie noch Zeit sich wieder ein bisschen daheim einzuleben, sich umzuhören auf es was es bei der Bewerbung vor allem ankommt usw. Sie ist ja ziemlich Clever und zielbewusst, wird das also sicherlich geschickt machen.
Klappt alles bleibt sie dort und macht das sechs Monats Praktikum; wird sie abgelehnt, wovon sie eigentlich ausging weil sie so lange nicht dort war, kommt sie in einer guten Woche oder zwei zurück; es dauert nämlich etliche Tage bis bekannt gegeben wird, wer ausgewählt wurde und teilnehmen darf.
So war unser Liebesspiel vor dem Einschlafen jetzt von einer leicht traurigen Trennungsstimmung geprägt, aber wirklich nur leicht. Schließlich sind wir beide erwachsene Realisten, nicht ineinander verliebt und lebten erst seit kurzem wieder an Bord zusammen im gleichen Bett. *smile*




























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