Cornish Cay – Snake Cay: Abschied


Position
“Dein Boot: ein schwankendes, vom Wind getriebenes,
Stückchen Freiheit!”
„Die letzten Freiheiten dieser Welt, liegen da draußen!“


Bahamas, Cornish Cay – Snake Cay: Abschied
Samstag, 29. März 2014
Nach dem Zwischenspiel auf Cornish Cay mit der schönen Praktikantin Ellen, segelten wir heute bei günstigem Südwind zum Snake Cay. Diese Abaco vor gelagerte Halbinsel mit Straßenanschluss ist vor allem bei Anglern beliebt; von hier aus ist es nur ein Katzensprung zum Flughafen bei Marsch Harbour. So schnell vergeht die Zeit wenn es schön ist und man sich wohl fühlt; doch schon ist der Segelurlaub von Oma Claudine und Frechdachs Livia wieder vorbei, müssen sie Sonntag abfliegen.

Sonjas Eltern sind mit Süßmaus Valeria per Pkw gekommen um ihre Tochter an Bord zu besuchen und zu schauen, wie es ihr so geht. Die Hübsche macht sich ja ziemlich gut und nervt uns kaum mit Anfällen von Teenager Liebeskummer. Wir grillen zu Mittag alle gemeinsam an Deck, gingen noch schwimmen, schnorcheln und im Meer plantschen, danach fahren sie zurück und nehmen Claudine und Livia mit; sie übernachten bei diesen äußerst netten Menschen welche sie morgen zum Airport bringen. Also verabschiedeten wir vier von der verbleibenden Crew die beiden schon an Bord. Natürlich war Livia ziemlich traurig ihr geliebtes Seglerleben nach nur rund 12 Tagen bereits wieder aufgeben zu müssen;  logisch, welcher junge Teenager würde schon freiwillig lieber Zuhause in die Schule gehen, anstatt ein freies „Piraten-„ Leben auf See zu führen?! *grins* Aber was sein muss, muss halt sein und ist nicht zu ändern!
Außer völlig normalen, gelegentlichen Trotz- und Schmollreaktionen eines typischen, pubertierenden Teenagers, war der Frechdachs eine gute Bordkameradin; sogar richtig nützlich und gut, denn sie hat ja viel Segel Erfahrung und kann somit als vollwertige Seglerin agieren, kennt alles und jedes was an Bord einer Segelyacht so zu tun ist. Tschüss Süße, bis irgendwann mal wieder! *lächel*

Kaum waren sie weg rief kurz vor Sonnenuntergang Sandra aus Savannah an und teilte mit, dass bei Mandy Zuhause und mit Freddy alles soweit Ok ist. Sie spracht nicht so lange mit mir, aber umso länger mit Mandy; letztere berichtete mir dann dass sie folgendes abgesprochen haben: Mandy bleibt vorerst noch hier an Bord und Sandra kümmert sich daheim um alles. Na gut, ganz wie die Mädels wollen, mir kann das relativ egal sein; die zwei wollten sich ja in nicht genau festgelegten Zeiträumen an Bord abwechseln.
Mandy scheint darüber recht erfreut zu sein, was mich ein wenig wundert; eigentlich ist Sandra die erfahrene, leidenschaftliche Seglerin und Mandy war bisher eher an Land zuhause. Fängt sie an richtig gefallen an diesem Lebensstil zu finden? Jedenfalls ist sie eine Bordkameradin wie man es sich kaum besser wünschen könnte; sehr fleißig, zuverlässig, zu jeder noch so unangenehmen Arbeit bereit und dabei auch noch stets ein sehr netter Augenschmaus von sexy Girl, immer freundlich und gut drauf. „Arbeit“ werden sich da vielleicht wieder so manche fragen, die so ein Langfahrt Seglerleben nicht kennen? Oh ja, an Bord eines Bootes ist immer irgendetwas zu tun: Wartungsarbeiten, sauber machen, kochen, putzen, die Technik in Schuss halten, die Segelgarderobe und das Rigg natürlich auch,…, nicht zuletzt so unangenehme Sachen wie eine verstopfte Toilette wieder zum laufen bringen usw., usf.! 


Chartersegler kennen das gewöhnlich ja folgendermaßen: hinfliegen, Boote ausgerüstet und Segelfertig übernehmen, 14 Tage Urlaub machen und umher segeln, Boot nur oberflächlich gesäubert zurück geben und um die nötigen Wartungsarbeiten kümmert sich die Charterfirma gegen Entgelt. So läuft das natürlich nicht, wenn man auf einem Boot lebt und dauerhaft unterwegs ist, da muss man sich im Allgemeinen um jeden Schiet selbst kümmern!
Am Abend beschlossen meine drei verbliebenen Crew Mädels, Aria, Sonja und Mandy, eine „Girls Only Party“ im Saloon zu veranstalten; damit wurde meine Wenigkeit, der arme, unterdrückte Captain in die Achterkabine oder an Deck verbannt; ich überlegte die kürzlich geschenkte Vorderladerpistole mit Schießpulver scharf zu machen und die unverschämte Crew mit Waffengewalt in die Segellast zu sperren! *grins* 

Stattdessen erledigte ich diversen Schreibkram am Laptop und kletterte zu Rauchen durch eine der Deckluken auf das Achterschiff, um die Mädels bei ihrer lustigen Party nicht zu stören…, was immer sie dort auch veranstalteten?! Ziemlich laute Musik und sehr viel Gelächter klangen herauf oder durch die geschlossene Schottüre in die Achterkabine; offenbar hatte sie viel Spaß und ein bisschen Neugierig war ich schon darauf, was die Girls den bloß um Himmels willen da wohl treiben. Aber sie hatten mich unter Androhung einer Meuterei und schrecklichster Folterstrafen dazu verdonnert, auf keinen Fall nachschauen zu kommen! *grins*
Selbstverständlich halte ich mich daran und gönne ihnen gerne mal einen Abend so ganz unter Frauen. Etwas später ruderte ich sogar die wenigen Meter an Land und machte einen ausgiebigen, sehr gemütlichen Nachtspaziergang, so hatten sie das Boot ganz für sich alleine und werden es schon nicht versenken. An Land bei schätzungsweise sehr angenehmen 24° C gab es nur die üblichen Umgebungs-, und nächtlichen Tiergeräusche, plus dem leisen plätschern der Brandung. Etwas weiter entfernt brannte ein Lagerfeuer mit Anglern; der Cay ist stark bewachsen aber von einer Straße und Wegen durchzogen. Im Osten zieht sich einen mehrere hundert Meter langer, weißer Strand von Nord nach Süd und ich gönnte mir das Vergnügen, in Sandalen tiefer in das Meer hinein zu laufen; bis auf die Fahrrinne im Süden, wo wir ankern, geht es sonst meist nur sehr flach ins Wasser; an manchen Stellen kann man wohl hunderte Meter hinein laufen, und behält trotzdem einen trockenen Oberkörper.

Die Nacht ist Mondlos, also dunkel und da ich nur das iphone mit Taschenlampen Funktion mitgenommen hatte, gab es nicht wirklich viel zu sehen, erst recht nichts zu fotografieren; so gut diese smart Phones inzwischen auch sind, bei wenig Licht bracht man eine große, weit offene Optik; die mini Kameras in Handys produzieren da nur Fotos von sehr mieser Qualität. Aber im Wasser spürte ich viele Fische um mich herum…, und hoffte dass nicht zufällig ein Sandhai dabei war, der vielleicht Lust auf ein Häppchen „Old Captain“ hat. *grins* Im Ernst, so ganz ungefährlich ist es nicht, nachts einfach ins Meer zu laufen. Aber realistisch betrachtet ist es doch äußerst unwahrscheinlich angeknabbert zu werden; eher droht da schon die Berührung einer giftigen Qualle oder das treten in den giftigen Stachel irgendeines Meerstieres; deshalb trage ich gute Sandalen, aber KEINE aus Kunststoff, sondern aus Naturmaterialien.
Noch heute treiben Plastikfetzen von vor 50 Jahren achtlos ins Meer geworfenem Kunststoffkram in allen Ozeanen herum und vergiften Fische; werden die dann gefangen und landen als Speisefische auf unseren Tellern, fressen auch wir Menschen den Scheiß (Pardon), mit dem wir unsere Umwelt vergiften und zumüllen! Ich gebe gerne oder auch ungern zu, früher leider auch oft gedankenlos Plastikmüll hinterlassen zu haben; aber spätestens seit den Neunzigern sollte es doch allgemeiner Wissenstand sein, so etwas tunlichst zu vermeiden, auch im Eigeninteresse!






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Bahamas, Elbow Cay – Cornish Cay:


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“Dein Boot: ein schwankendes, vom Wind getriebenes,
Stückchen Freiheit!”
„Die letzten Freiheiten dieser Welt, liegen da draußen!“


Bahamas, Elbow Cay – Cornish Cay:
Montag, 24. März 2014 - Mittwoch, 26. März 2014
Dienstag segelten wir zum Cornish Cay (Luftbild Foto aus dem Net oben), einer hübschen Privatinsel welche derzeit zum Kauf angeboten wird; wer 6 Mio. US$ übrig hat, kann sie sich mal anschauen. *grins* Ein alter Geschäftsfreund aus dem Big Apple bat mich, mal einen blick darauf zu werfen, wenn ich schon in der Gegend bin und ihm dann mitzuteilen ob es sich überhaupt lohnt herzukommen. Warum nicht, eine nette, interessante Abwechslung dachte ich mir und mache so etwas ja auch nicht zum ersten Mal.
Wir ließen uns für die läppischen 10 Seemeilen viel Zeit, stoppten unterwegs zum Baden und schnorcheln; grillten Mittags an Deck, genossen also einfach „Sailing- Life“ so, wie es eben spaß macht. Vormittags regnete es noch recht häufig, bei aber über 20° C und ab Mittag kam immer öfter und stärker die Sonne durch, stiegen die Temperaturen bis 28°, also ein schöner Tag; gegen 16 Uhr ankerten wir östlich von Cornish Cay in einem flachen Riffgebiet; dank unserem Lift Kiel war das Ansteuern eines schönen, einsamen Ankerplatz möglich, ist aber auch nautisch Anspruchsvoll und nicht gerade für Anfänger geeignet. Es wimmelt nur so von bis nahe der Wasseroberfläche reichenden Korallenköpfen und Untiefen. Aufs Sonar ist wenig verlass, respektive ist der Bildaufbau im forward Modus viel zu lahm, als das man danach steuern könnte. Es braucht hochstehende Sonne und einen guten Ausguck im Mast um da hindurch zu steuern!

Deshalb ist auch der Schwojkreis erheblich eingeschränkt beziehungsweise unsicher; also auf 2,5 m den Delta vom Bug mit 40 m Kette fest eingraben und dann noch den Heckanker mit 38 m Kettenvorlauf und Leine ebenso fest eingraben; dazwischen liegt die MANDY in der Mitte sicher, ruhig und fest; nur eine sehr kräftige Bö oder ein aufziehender Sturm würde diese Position zu unsicher machen. Ansonsten ein herrliches Plätzchen: ringsum kristallklares Meer, nicht weit entfernt und sogar schwimmend problemlos zu erreichen, mehrere Sandbänke, kleine Inseln und das unbewohnte Sandy Cay; tolle Unterwasserlandschaft, bezaubernde Rundumsicht, nur ein einziges, weiteres Boot ankert in etwa 400 m Entfernung… wundervoll! *smile*
Cornish Cay liegt etwa 500 m westlich und kann problemlos mit dem Tender angelaufen werden; auf dieser Seite des ca. 150 x 200 m großen (kleinen) Inselchen befindet sich ein schöner, langer Sandstrand; auf der anderen Seite und von hier aus nicht zu sehen, befinden sich der geschützte Anlegesteg, sowie die Wohn-, Gäste-, und Angestellten Gebäude im typischen Bahama Bungalow Stil; nichts spektakuläres, sondern schön unauffällig in die reizende Landschaft eingepasst. Dort wartet eine beauftragte Praktikantin der Maklerfirma, um mir alles zu zeigen und meine Fragen zu beantworten. Eben deshalb Ankern wir hier und sind nicht direkt an den Anleger, denn:
„Ich bin doch nicht Blöd!“ um einen bekannten Werbespruch zu zitieren; da eine sinnvolle Besichtigung ohne Vorankündigung nicht möglich war, wissen sie also das ich komme und wenn es „normale“, geschäftstüchtige Makler sind, haben sie ohnehin schon garantiert alles im Verkaufsmodus hergerichtet! Ich lege aber mit früh ausgeschaltetem Außenborder „heimlich, still und leise“ am Sandstrand an und werde wenn irgend möglich und wenn ich nicht entdeckt werde, erst mal herum laufen und mir einen eigenen Eindruck verschaffen. Ohne das dich ein Makler mit professionellem Geschwätz ablenkt und dich über extra schön vorbereitete Wege leitet, kann man viel besser heraus finden wie es um diese Immobilie wirklich steht.






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