#25.03.27-Rumänien, Bukarest, Maerz #5
Heute waren Gabriella und ich den ganzen Tag damit beschäftigt, in Zusammenarbeit mit Anwälten, neue Verträge aufzusetzen, um ihr Geschäftsproblem zu lösen. Unabhängig davon was bei den weiteren Ermittlungen vielleicht noch herauskommt, muss das nicht zu rettende, „Fass ohne Boden“ Immobilienobjekt irgendwie abgestoßen / verkauft werden und muss sie die Verluste abschreiben.
Um die Firma langfristig zu retten und ihr ein weiterhin gutes Einkommen zu sichern, schießen Marc und ich frisches Kapital ein, wozu unsere Firmenanteile von 50,1 auf 74,9% erhöht werden. Gabi behält mit 25,1% noch eine Sperrminorität, bekommt jedoch zukünftig eben nur noch die Hälfte der bisherigen Gewinnanteile ausgeschüttet. Das ist eine bittere Pille, für diese kluge, sehr fleißige, kompetente Frau, die so viel Arbeit und Herzblut in diese Firma steckte.
Aber das ist immer noch viel besser, als wenn sie in einigen Monaten alles verliert und Konkurs anmelden muss. Auch mit 25% und ihrem guten Gehalt als Geschäftsführerin, kann sie noch gut leben und muss sich keine Sorgen um die Zukunft machen.
Eine höchst amüsante Abwechslung gab es durch eine „Home Invasion“ von einigen megasüßen Kätzchen, welche durch die gerade offenstehende Terrassentüre zum Hinterhof und Garten, neugierig einfach herein tapsten und sich bei ihren zweibeinigen Untertanen umschauten. Die Gegend hier und vermutlich ganz Bukarest, wimmelt nur so von Streuner-Katzen. Gabi, die sofort verliebte Haushälterin und ich, Vanessa war unterwegs, versorgten die zu goldigen Tigerchen breit lächelnd mit Milch und leckeren Häppchen. *schmunzel*
Am Abend speisten wir gemütlich im Haus und um endlich auch noch ein bisschen körperliche Bewegung zu bekommen, spazierten wir passend gekleidet bei 14° und ganz leichtem Nieselregen, etwas umher. Dann machten wir es uns gemütlich, plauderten noch mit einem Gläschen Wein und gingen relativ früh, kurz nach 22 Uhr schlafen. Wirklich müde waren wir nach diesem bewegungsarmen Tag nicht, aber das konzentrierte Arbeiten an komplizierten Unterlagen, die Geschäftsverhandlungen und Absprachen mit den Anwälten, erschöpfen einen geistig ebenfalls.
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Bei 13°, dichter Bewölkung und immer noch gelegentlich leichtem Regen, hatte Vanessa am Morgen offensichtlich die gleiche Idee, wie ich; nämlich ein gemütliches, entspannendes Schaumbad in der Wanne zu nehmen. Das Badezimmer, welches wir uns teilen, hat eine Eckwanne in Übergröße und sie ist ja eine gertenschlanke, junge Schönheit. Dennoch, mit einem Bären von Mann wie mir, wurde es ein bisschen eng, worüber wir dämlich lachten, und kicherten wie junge Teenager.
Gabriela war schon längst weg und in ihrer Firma. Vanessa bekam wieder ihren Privatlehrer-Unterricht und ich ermahnte sie noch mal freundlich, aber nachdrücklich, dass sie unbedingt ihren Abiturähnlichen Schulabschluss mit möglichst guten Noten machen sollte, bevor sie nach Paris kommt. Es sind ja nur noch wenige Monate bis zu den Sommerferien und ihrem Abschluss vorher. Zum Glück ist sie clever und vernünftig genug, einzusehen das ein solcher Abschluss jedenfalls nicht nachteilig für sie ist und sie das machen sollte. *smile*
Ich machte mich auf den Weg, zu einer Besichtigung des Palatul Bragadiru.
-Der Bragadiru-Palast ist ein verstecktes Juwel von Bukarest. Er wurde um 1900 erbaut und war ein Ort, an dem die rumänische High Society feierte und sich zu gesellschaftlichen Veranstaltungen traf. Das wunderschöne architektonische Gebäude bewahrt noch immer die prächtigen Dekorationen der Zeit. Heutzutage beherbergt es einige gute Restaurants und ist immer noch ein wunderschöner Ort für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen. Wenn Sie es besuchen möchten, versuchen Sie, zu einem Konzert dorthin zu kommen. Die Atmosphäre wird etwas Besonderes sein.-
Es ist ein architektonisch beeindruckender, schöner, typischer Aristokraten-Palast aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Heutzutage wird er für vielartige Veranstaltungen, Hochzeiten usw. genutzt. Persönlich gefällt auch mir diese aristokratische Bauweise, der Stil und die Atmosphäre, obwohl ich dabei nie vergesse, dass große Teile des Volkes in elendiger Armut darbten, während sich die kleine Oberschicht derartig üppige Paläste bauen ließ. *seufz*
Heute Abend werden wir uns dort übrigens die Proben zu einer Show ansehen. Es ist noch keine offizielle Veranstaltung, nur die Proben dafür. Gabriela und Vanessa kennen ein paar der Teilnehmenden und Gabi ist auch als Sponsorin für kulturelle Veranstaltungen aktiv. , deshalb dürfen sie hinein, sich die Proben anschauen und mich sozusagen mit rein schmuggeln.
Zu Mittag traf ich mich dort mit dem sympathischen, netten Paar in einem der Restaurants, deren Tochter sogar an der Probeaufführung teilnimmt. Es sind die gleichen Leute, welche ich hier bei unserem ersten, gemeinsamen Ausgehen kennenlernte und mit denen ich mich gut verstanden habe. Alle drei sprechen gutes Englisch, die Frau sogar auch etwas Deutsch, weil sie ein Auslandssemester in München absolvierte.
Die hübsche Teenager Tochter war noch in der Schule, kommt aber wohl am Nachmittag her, um an den Vorbereitungen für die Probe-Aufführung teilzunehmen. Das Ehepaar sind kluge, gebildete, nette Menschen, mit welchen ich mich prima unterhielt, während wir sehr üppig speisten. Wie schon beschrieben, ist es in diesen Ost-Ländern weit verbreitet, gehört es zur Kultur, dass sehr üppig-fettig gegessen wird.
Selbst ich Bär von Mann schaffte meine Portion nicht, obwohl ich eine fleischfressende Pflanze bin und solche Gerichte gern verputze. Die delikat-würzige Balkan-Küche, Lebensart was das Essen und Ausgehen betrifft, mochte ich schon als Kind sehr gern, als ich erstmals von den Eltern in ein, wie man damals sagte „zum Yugo“, jugoslawisches Balkan Restaurant mitgenommen wurde. Aber wenn man nicht in wenigen Jahren übermäßig dick und fett werden möchte, muss man sich etwas beherrschen oder gleichzeitig danach viel ausgleichenden Sport machen; solch üppige Portionen werden einem hier oft aufgetischt.
Die Eltern mussten dann wieder weg und ich unternahm arg vollgefressen, noch einen ausführlichen Spaziergang. Mit 17° und nur gelegentlich ganz wenig Nieselregel, bei dichter Bewölkung, war es zwar nicht so schön, aber konnte ich es gut aushalten. Natürlich hatte ich einen schützenden, hellen Gentleman-Trenchcoat, einen vor Regen Kopf und Haare schützenden Hut und falls es stärker regnen sollte, auch einen Schirm dabei.
Kurz vor 17 Uhr war ich zurück in der auch hübsch altmodischen Stadthaus-Villa von Gabi und wollte mir noch ein Siesta-Nickerchen gönnen, bevor wir gemeinsam zur um 20 Uhr beginnenden Probe-Aufführung gingen. Aber ein wieder mal megasüßes Kätzchen hatte sich bis in mein Gästebett geschmuggelt und wollte viel lieber spielen. Außerdem beanspruchte es das ganze Bett und die Bettdecke als gemütlichen Spielplatz für sich. *lach*
Ein zu goldiges Tigerchen, mit dem ich ihm zuliebe vielleicht ein Viertelstündchen herumspielte und dabei oft sehr breit schmunzeln oder lachen musste. Dann sperrte ich es aus meinem Zimmer aus, damit ich noch ein Stündchen oder so pennen konnte; sonst hätte es mich garantiert nicht schlafen lassen.
Gerade frisch geduscht rief Gabriela an und informierte uns, dass sie wegen irgendetwas Wichtigem in der Firma, er leicht verspätet direkt zum Bragadiru Palace kommen wird. Um halb acht machten wir uns auf den Weg, wobei Vanessa ein bisschen in ihrem wärmenden Mantel fröstelte. Typisch junge Frau hatte sie sich darunter viel zu sexy-freizügig-leicht gekleidet, aber es war ja kein weiter Weg und sie ist auch gewiss nicht verzärtelt.
Jungen Menschen macht es ja sowieso wenig aus und die meisten Ost-Frauen können eine Menge aushalten. Die Winter sind in Bukarest zwar meist nicht so hart wie in Nord-West-Rumänien oder gar in der Ukraine und Russland. Doch so ein bisschen feucht-kühles Wetter bei 11° und unangenehmem NO-Wind, stört Vanessa wenig, wenn sie nicht stundenlang zu leicht gekleidet draußen sein muss.
Im Palast angekommen, gab es gleich viel mit anderen Besuchern und den Teilnehmern der Aufführung zu schwätzen, von denen Vanessa viele kennt. Bald schwirrte mir der Kopf von all den vielen, für Westler oft nicht leichten Namen, die ich mir natürlich unmöglich gleich alle merken konnte. Dazu gab es erfreulich viele, durchtrainiert schlanke, hübsche bis richtig schöne Tänzerinnen, die typischerweise auch gern ein bisschen so einen Fremden, ausländischen Gentleman wie mich charmant bezirzten. *schmunzel*
Es war dann wohl schon so etwas wie eine richtige Generalsprobe, denn sie übten nicht in Privat- oder Sportkleidung, sondern komplett und professionell gestylt in den Kostümen, wie für eine echte Vorführung vor zahlendem Publikum. So eine Mischung aus akrobatischen und sexy frechen Tänzen im Cancan-Stil, mit lustigen Schauspiel-Zwischeneinlagen und schmissiger Musik. Durchaus reizvoll, unterhaltsam und sehenswert.
Das „Ersatz-Publikum“ bestand natürlich aus Freunden und vor allem Sponsoren, heute ungefähr 70-80 Leute, und alle klatschten begeistert oder anfeuernd. Besonders viel unterhielt ich mich mit einem älteren distinguierten, hoch gebildeten Gentleman alter Schule. Ein echter Graf, wie sich herausstellte, sehr sympathisch, intelligent; definitiv auch ein Bewunderer und Verehrer der holden Weiblichkeit, auch wenn er gern Scherze darüber macht, dass er in seinem Alter schon fast vergessen hat, was Männer und Frauen alles Schönes miteinander tun können. *schmunzel*
Mit Vanessa, dem Grafen und weiteren überwiegend männlichen Sponsoren, durften wir sogar die Garderobe / Umkleide der mehr oder weniger schönen, reizenden Tänzerinnen hinter der Bühne besuchen. Dort stylen sich die Hübschen, wechseln die Kostüme usw., wobei es gelegentlich zuging wie in einem wildgewordenen Hühnerhaufen. Alles rennt durcheinander, wechseln sie verblüffend schnell ihr Styling und Outfit für die nächste Bühnenszene usw. Sowas kenne ich von Model Events sehr gut und natürlich gibt es dabei für genießende Männeraugen viele entzückende Anblicke, an denen wir unverbesserlichen Deppen uns erfreuen konnten.
Bester Laune spazierten wir gegen 2330 Uhr zurück und verschwanden gleich in unseren Zimmern. Noch kurz abduschen, die übliche Badroutine Erledigen, eine letzte Zigarette am Fenster, nochmal den Mund spülen, dann lag ich auch schon im Bett und pennte schnell ein.
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Noch vor dem Frühstück informierten mich diverse Messages, dass ich, wie es schon eine Mail vor Tagen angekündigt hatte, nicht nach Frankreich zurückfliegen kann, sondern in einer bestimmten, wichtigen Angelegenheit nach Japan muss. Wieder ewig lange Flüge, aber immerhin First Class, respektive La Premiere Class mit Air France, auf Kosten desjenigen, weshalb ich dorthin fliegen muss. Verdammt, dass könnte eine langwierige Angelegenheit werden, die womöglich monatelang dauert; dabei würde ich doch gern zurück nach Cannes.
Gigi im Mannheimer Büro hatte, kompetent und zuverlässig wie immer, bereits alles organisiert. Morgen Mittag geht mein Flug und da es keine Direktflüge von Bukarest aus verfügbar waren, muss ich also zuerst nach Paris, dann nach Tokio und von dort aus zunächst nach Nagasaki, mit langen Transfer-Wartezeiten dazwischen. *seufz*
Nun gut, die Arbeit hier in Bukarest ist praktisch erledigt. Was noch zu klären ist, können die Anwälte mit Marc und Gabi besprechen; meine Anwesenheit ist dazu nicht unbedingt erforderlich. Was sein muss, muss halt sein.
Beim Frühstück besprach ich das mit Mutter und Tochter, die es schade fanden, dass ich schon abreisen muss, aber es auch verstanden. Vor allem Gabriela weiß ja recht gut, wie mein Leben ausschaut. Sollte ich es bis zu Vanessas Schulabschluss nicht zurück nach Frankreich geschafft haben, kann sie dennoch jederzeit, in Absprache mit Virginie, nach Paris fliegen und bei ihr unterkommen, um dann eine Model-Karriere oder so zu starten.
Heute machten wir gemeinsam noch mal ausgiebig Sightseeing in Bukarest. Schade, ein paar Tage mehr hätte ich mir gern gegönnt, denn es gibt doch eine erstaunliche Menge Sehenswertes hier. Ganz zu schweigen von Ausflügen in die Umgebung oder sich auch arme Stadtteile anzuschauen, um besser zu verstehen, wie die meisten Menschen hier leben.
Ich hasse es eine Sehenswürdigkeit nach der anderen, im Akkord-Tempo abzuhaken, wie es bei typischen Städtetrips meist der Fall ist. Das ist mir viel zu oberflächlich, sieht und versteht man das gesehene nicht wirklich. Ich will mir immer so viel Zeit als Möglich nehmen, um Städte, Regionen usw., die ich noch nicht kenne, ausführlich in Ruhe kennenzulernen.
Der Curtea de Apel Bucuresti, ist das Berufungsgericht von Bukarest, und es ist eines der 16 Berufungsgerichte Rumäniens. Es befindet sich im Justizpalast mit Blick auf den Fluss Dâmbovița im Zentrum von Bukarest. Ab 2011 hatte das Gericht 178 Richter, 192 Gerichtsschreiber und 49 Angestellte. Wikipedia (Englisch)
Mittagessen nahmen wir im Crama Domnească>>>, Strada Șelari 13-15. In dem sehr alten Lokal / Gebäude, gibt es gute, rumänische Traditionsküche. Das Ambiente ist sehenswert und es ist auch ein Touristen Hotspot, wegen seiner Lage und Bauart. Das Personal ist freundlich bemüht, aber sie sind dort offenbar nicht sehr gut organisiert, denn es kann zu langen Wartezeiten kommen, bis das Bestellte serviert wird. Man sollte über 100,- Lei (20,-€) pro Person erwarten. Geöffnet haben sie täglich von 12 Uhr bis Mitternacht. Insgesamt würde ich dem Restaurant 4,2 Google Sterne zuerkennen. Also nichts Besonderes, aber gut genug und es ist ein interessantes Erlebnis, in den alten Gemäuern.
Am späteren Nachmittag legten wir eine Siesta-Ruhepause ein und machten uns dann fertig zum Ausgehen. Damit ich noch möglichst viel vom aktiven Nightlife der rumänischen Hauptstadt erleben konnte, tingelten wir durch diverse Kneipen, Bars, Clubs usw. Zu viele, als dass ich alle beschreiben könnte. Jedenfalls hatten wir viel Spaß und kamen leicht beschwipst, erst gegen 02 Uhr zurück.
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