Aegean Sea, türkische
Küste: tschüss Marie, hallo Daphne
Samstag,
28. März 2015
Arme
Marie, so schnell vergeht die Zeit und musst du schon wieder Heim in die
norwegische Kälte; tschüss, war wie immer toll mit dir als Bordkameradin!
*smile*
Als
neuen, reizenden Bordgast begrüßte ich Herzlich die feurige, temperamentvolle
Spanierin Daphne, eine rassige, dunkelhaarige Schönheit und auch ziemlich
gute Seglerin. Mit ihrer überschämenden, südländischen Lebenslust wirbelte
sie gleich den Bordbetrieb durcheinander… und brachte uns zum Grinsen.
Meist
am Wind von um die 3 Bf., kreuzten wir in knapp vier Stunden die 18 Seemeilen
nach Akyarlar Köyü und genossen das wieder schönere Wetter. Die letzten drei
Tage war es doch teilweise ziemlich verregnet mit Starkwind Böen, aber mit um
20° C durchaus noch angenehm warm. Heute mit den 3 Bf. und viel Sonne hatten
wir zwar „nur“ 18 Grad, aber herrliches Segeln war es trotzdem.
Die
malerische Bucht mit kleinem Hafen empfing uns mit für diese Jahreszeit
erstaunlich viel Betrieb; nur mit Müh und Not und etwas Bakschisch *grins*
ergatterten wir einen Platz am Kai und machten fest. Fast 1430 Uhr und an
Bord hatten wir nur Kleinigkeiten gegessen…, also schauten wir nach einem
typischen, türkischen Hafenlokal. Das „Ozbalci Pide Döner“, nur gut 100 Meter
westlich des Kais, im ersten Stock einer kleinen Hotel Pension, sagte uns zu.
Von
außen typischerweise eher unscheinbar, wehten jedoch köstliche Essensdüfte
auf den Weg davor; es schienen mehr Einheimische als Fremde auf der Terrasse
zu sitzen, was dafür sprach das es ein guter Laden und keine Touristen Nepp
Falle ist…, zumindest jetzt Ende März; in der Hauptsaison sieht es sicherlich
etwas anders aus. Egal, wir waren mit unserer typischen, türkischen
Grillplatte, plus Vor- und Nachspeisen für vier Personen sehr zufrieden. Wie
üblich war der Service auch freundlich zuvorkommend und wir trafen mal wieder
gleich zwei Türken, welche ziemlich gut Deutsch konnten.
Die
angenehm schattig überdachte Terrasse im ersten Stock war auch herrlich zum
gemütlichen Sitzen und die Aussicht über die Bucht genießen, dabei Eine zu
rauchen und einfach nichts zu tun! Mit 18° und noch nicht so stark wie im
Sommer herunter knallenden Sonnenstrahlen, wäre etwas mehr Wärme von Oben
zwar gar nicht so verkehrt gewesen, aber wir fühlten uns dennoch sehr wohl
und blieben ziemlich lange hocken, plauderten miteinander und gelegentlich
auch einigen Türken. Diese pflegen zwar auch einen eher geruhsamen,
mediterranen Lebensstil, doch wer etwas genauer hinschaut oder die
Verhältnisse in der Türkei gut kennt weiß auch: die allermeisten Menschen
müssen als Familie alle hart und lange arbeiten, um einigermaßen gut
durchzukommen! Es sieht einfach nur oft so aus, als wäre ihr Leben wesentlich
lockerer als bei uns in D-Land, weil sie anderes vorgehen und hier doch oft
auch das Wetter schlicht für eine andere Gemütslage sorgt.
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Bye Marie, hallo Daphne
Aegean Sea: Marina oder nicht?
Aegean Sea: Marina
oder nicht?
Dienstag,
24. März 2015
Der
Tag begann schon strahlend schön mit viel Sonne und bereits am späteren
Vormittag erreichten die Temperaturen 19° C *freu* Nachdem gestern die
erwartete Südwind Regen Wetterlage durchgezogen war, verlegten wir heute an
die Südküste der Halbinsel. Ein guter einstunden Törn bei schönstem
Segelwetter; beginnend mit ONO 4 Bf also achterlichem Wind, welcher später
nördlicher drehte und sich abschwächte, so das wir die ganze Zeit Raumschoots
unterwegs waren… herrlich!
Wir
legten an einem Kai an, welche glaube ich auch zur Yalıkavak Marinası gehört,
aber nicht direkt in selbiger Marina liegt; Marinas sind mit ihren sicheren,
geschützten Anlegeplätzen und Versorgungseinrichtungen ja eine tolle Sache,
aber wenn möglich liege ich immer viel lieber vor Anker oder an einem
einfachen Kai, statt wie die Sardinen in einer Dose eng in einer Marina!
Auch
aus diesem Grund bevorzugte ich schon immer die eher schwerfälligen
Fahrtenyachten mit großen Tanks und Vorratsräumen. Die BELLIWONA kann
problemlos so vollgepackt werden, dass wir zumindest theoretisch Wochenlang
von jeglicher Versorgung unabhängig wären.
Natürlich macht man das in einem Segelrevier wie hier nicht wirklich
und kauft lieber alle paar Tage vor allem frische Lebensmittel, wie das ja fast
überall, alle paar Seemeilen problemlos möglich ist.
Aber
viele Yachten, wenn sie überhaupt mal den Hafen verlassen, haben so kleine
Tanks und Vorratsräume, das eine Crew nahezu Täglich in eine Marina oder an
Land muss, um ständig alles nachzukaufen was man zum angenehmen Leben
braucht! Das wäre und war mir schon immer viel zu blöde und schränkt dich in
deiner Freiheit auf einem Boot doch auch erheblich ein; das würde mir einfach
keinen Spaß machen, wenn ich ständig im Hinterkopf haben müsste, wo ich was
wieder nachkaufen muss!
Außerdem
segelt man ja vielleicht auch mal in schlecht versorgte Gegenden abseits der
Zivilisation und sei es auch nur ein Traum den man im Hinterkopf hat, es aber
so gut wie nie tut. Dann brauche ich unbedingt ein „Wohnwagen“ Boot wie die
BELLIWONA und keinen Porsche als Fahrzeug! Außerdem bin ich ja in einer Zeit
groß und Segler geworden, als es selbst im Mittelmeer teilweise noch recht
problematisch war, alles zu bekommen was man an Bord so braucht. Marinas waren
abseits der Haupt- Touristen Urlaubsgebiete eher selten; in vielen Gegenden
gab es kaum Anlegemöglichkeiten und musste man vor Anker liegen!
Heutzutage
ist das natürlich völlig anders und findest du selbst auf manchen, „einsamen“
Südseeinseln im Pazifik erstaunlich gut ausgerüstete Marinas. Aber ein
weiterer, genereller Nachteil von solchen Yachthäfen wird auch selten
erwähnt. Abgesehen vom sehr engen liegen in Boxen mit Nachbarn die du dir
nicht aussuchen kannst, ist in Marinas typischerweise praktisch alles
wesentlich teurer, als man es sonst normal an Land bekommen kann. Gebühren
muss man inzwischen zwar fast überall bezahlen, nicht selten sogar beim
ankern in irgendeiner einer Bucht, aber trotzdem! Es ist ähnlich wie mit
Restaurants: die typischen Touristenschuppen bieten fast überall alles
doppelt so teuer und von schlechterer Qualität an, als ein unscheinbares,
Lokal für Einheimische, drei Ecken weiter.
Abgesehen
vom Genuss lasse ich mein Geld doch wesentlich lieber einem einheimischen
Familienlokal direkt zukommen, als irgendeiner anonymen Restaurantkette oder
einem Marinaunternehmen, dessen Eigentümer nicht selten Reiche oder sogar
ausländische Unternehmen sind und somit der einheimischen Bevölkerung davon
kaum etwas zukommt. Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für alle
sonstigen Einkäufe usw.! Nein, Marinas sind ne tolle Sache, aber wenn ich
nicht unbedingt hinein muss, vermeide ich sie lieber, nehme am liebsten einen
Ankerplatz oder eine „normalen“ Anlegesteg.
Livia
Bei dem gestern etwas regnerisch – ungemütlichem Wetter und
vor Anker, welches zwischendurch aber auch von viel Sonnenschein unterbrochen
wurde, „exerzierte“ ich mal ein bisschen mit dem hübschen Mädel:
Segeltheorie, Fachbegriffe an Bord und die Benutzung unseres
Tenders (Beiboot), einem Zodiac Rib Cadet 340. dieser ist zugelassen für 5+1
Personen; das reicht für uns vier natürlich völlig aus und meist auch für sechs
Leute an Bord. Aber Gunther und ich sind ja 100 kg Brocken groß und wuchtig;
die Mädels dafür nur 48 (Livia) – 54 (Marie) kg Leichtgewichte. Dennoch
schaukelt das Ding ganz schön wenn Gunter und / oder ich einsteigen oder uns im
Boot bewegen.
Ich ging von Gunters Ausbildung des Mädels an der
Ostseeküste schon davon aus, dass Livia gut damit umgehen kann und sich nicht
wie eine typische Landratte doof anstellt. Aber um sicher zu sein schadet ein
bisschen Prüfen auch nichts, genau dies ist ja auch eine der
Verantwortungsbereiche des Skippers. Aber kein Problem! Die Süße händelte den
Tender gekonnt, wenn auch nicht so routiniert sicher wie wir anderen;
sicherlich war sie wegen meiner prüfenden Blicke auch ein bisschen unsicher,
aber das ist Ok. *smile*
Wir übten in den ruhigen, geschützten Bereichen um unseren
Ankerplatz, doch nun hatte das Mädel etwas Feuer gefangen und wollte mir auch
unbedingt zeigen und beweisen, dass sie auch auf See gut mit dem Beiboot
umgehen kann. Na gut, warum nicht? ich kletterte also von Deck hinunter ins
Boot und sie düste mit mir los, raus aus der Bucht, aufs offene Meer.
Auch dort
steuerte Livia ziemlich gut, nur ein kleines bisschen zu unnötig leichtsinnig,
was aber natürlich auch ganz typische, jugendliche Sorglosigkeit ist |
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Aegean Sea: Seglerleben ist schön
Aegean Sea: Seglerleben
ist schön
Montag,
23. März 2015
Ach
ja, ich genieße es sehr! Gestern kreuzten wir bei nördlichen Winden die Küste
entlang nach Westen; bei 3 – 5 Bf wären die 15 Seemeilen locker in etwas über
zwei Stunden zu schaffen gewesen, aber wir machten absichtlich einen etwas
umständlichen Törn über gut vier Stunden, Dabei testeten wir alle Kurse am
und vor dem Wind, sämtliche Segelstellungen, die Takelage und Rollreffanlagen
durch. Bis auf kleine Hakler, hier klemmt ne Kleinigkeit, dort flutscht etwas
nicht ganz so wie es soll, also all dem was man auf nahezu jedem Segelboot
eigentlich tagtäglich erlebt…, segelte meine geliebte alte Lady BELLIWONA mit
den typischen, weichen Roll- und Stampfbewegungen eines Langkiel S
Rundspanter, gemütlich mit 5,5 bis 7 kn durch die herrliche See.
Am
frühen Nachmittag liefen wir in die Doppelbucht bei Gökçebel, Yalıkavak,
Türkei ein und gingen auf 3,5 m vor Anker. Zwar nach NNW etwas offen mit
herein laufendem Schwell, ist der Ankerplatz jedoch sonst rundum bestens
geschützt. Da in der Nacht oder Montag früh ein Winddreher mit regnerischem
Südwind Wetter kommen soll, liegen wir hier prima und sicher!
Wir
machten uns frisch und gingen dann gemeinsam an Land, um in Sofies Restaurant
zu Abend zu essen.
Wie
eigentlich immer in den türkischen Küstenrestaurants, auch wenn es sich hier
um ein Hotelrestaurant handelt, gab es sehr leckeres Essen zu recht
angemessenen Preisen. In der Hochsaison ist ein Laden wie dieser etwas
überlaufen, deutlich teurer und auch die Qualität leidet nicht selten am
Hochbetrieb. Aber jetzt, lange bevor sich die typischen Urlauber- und Seglermassen
in Bewegung setzen und sich nur wenige Individualreisende, sowie einige eher
aus der Region kommende Touristen hier befinden, ist alles noch sehr
gemütlich und ruhig.
Deshalb
liebe ich die Vor und Nachsaison; Nachteil ist natürlich, dass es doch noch
verflixt frisch, ja kalt sein / werden kann! Wir haben derzeit tagsüber an
die 15° und das Meer ist fast genauso warm, besser gesagt kalt. Für einen
sehr erfrischen Sprung hinein und ein bisschen herum plantschen Ok, aber der
Normalmensch macht das höchsten 5 Minuten.
Marie
zählt als Norwegerin natürlich nicht dazu; für Skandinavier sind 15° geradezu
hochsommerlich warm! *grins* Sie schwimmt auch ungeniert gerne mal eine halbe
Stunde und länger im Meer. Sie sieht ja nicht nur aus wie eine nordisch Blonde
Schönheit mit Wahnsinnsfigur, sondern ist auch ganz typisch für Norweger, so
total Topfit dass sie locker einen Marathon laufen und danach noch ne Stunde
sonst wohin schwimmen könnte.
Ansonsten
ist sie gerade auf einem Segelboot wohl eine der Besten Bordkameradinnen, die
Mann sich wünschen kann! Kräftig, fleißig und stark, freundlich, lustig und
nett, sich für keine Schmutzarbeit zu schade, eine sehr gute, erfahrene
Seglerin, dabei auch ganz locker und gerne völlig ungeniert extrem reizvoll
bekleidet oder schlicht und einfach ganz nackig, wobei es sie absolut nicht
stört von den männlichen Bordkameraden gierig angestarrt zu werden…,
Seglerherz, was willst du mehr? *grins*
MONTAG…
…morgen
duschte sie z. B. in meiner Dusche der Achterkabine; dort gibt es mehr Platz
und die beiden Anderen hab das kleinere Vorschiffsbad für sich. Aus purer
Gewohnheit den allermeisten Männern gegenüber nicht allzu freizügig ungeniert
zu sein, wickelte sie ihren Prachtkörper doch in ein großes Badetuch.
Übrigens ist sie bei aller Ungeniertheit auch Keine die sich wirklich gerne
Nackt fotografieren lassen und später solche Pics von sich im Net finden
möchte! Aber als Marie meinen genüsslichen Männerblick bemerkte, Jenny würde
sagen der typische, besondere „Steve Special“ Blick *grins*, da lachte sie
verschmitzt:
„Was
ist? fehlt dir der Anblick von Jenny?“
„Dein
Anblick ist schon genug für einen alten Mann wie mich…, besonders dann, wenn
du endlich dieses blöde Badetuch fallen lassen würdest!“ Schmunzelte ich
zurück.
Nun
ja, ganz fallen lies sie es dann doch nicht, aber immerhin bis zu den Hüften
rutschen, wo sie es um sich band und mit ihren unbedeckten, prächtigen und
wogenden Brüsten eben das tat, was Frauen nach einer Dusche halt so tun. Ein
Anblick der so manchen Mann auf sehr verbotenen Gedanken bringen könnte!
*lach*
Oh
ja, eine Mitseglerin wie Marie wünschen sich fraglos viele Segler und
Bootfahrer! Ich persönlich finde es auch immer sehr reizvoll, dass man auf so
einer relativ kleinen Yacht doch deutlich enger aufeinander hockt, als im
normalen Leben oder auf großen Yachten. Dazu die eben besondere Stimmung an
Bord eines Bootes und schon ergibt sich dann oft eine ganz spezielle, intime
Atmosphäre selbst unter Fremden, welche ich
als anregend und einfach schön empfinde. *schmunzel* Der Anblick einer
schönen, gut gebauten Frau in sozusagen intimen Lebenssituationen ist auch
immer etwas besonders reizvolles; gerade auch weil es nicht gestellt oder
vorbereitet wie bei einem Shooting, sondern so natürlich ist. Ich genieße das
einfach! Ja Ok, ich bin ein alter Nimmersatt, der nie genug (zu sehen)
bekommt! *grins*
Mit
am Morgen knapp über 10° C war es zu frisch zum draußen im Cockpit essen. Am
Tisch des sogenannten Decksaloon neben der Navigation, können sechs normale
Personen bequem sitzen. Da Gunther aber ein ähnlich wuchtiger Bär ist wie
ich, passte es für uns vier gut. Livia hatte bereits alles vorbereitet.
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Ägäis: Segelvergnügen Tag #2
Ägäis: Segelvergnügen Tag #2Freitag, 20. März 2015
Ach
Europa und die Ägäis…, ich liebe es! In meiner Achterkabine schlief ich sanft
geschaukelt von den typischen, kleinen Bewegungen einer nicht stabilisierten
Rundspant Segelyacht herrlich, wie ein Kind in Mutters Schoss! *smile*
Die
USA möge es mir vergeben, aber nichts dort kann vergleichbar dem mediterranen
Lebensgefühl hier sein, was natürlich auch daran liegt, dass ich ein Europäer
mit Herz und Seele bin! Gerade die Ägäis, hier zwar im türkischen Teil, ist
mit der griechischen Kultur ja gewissermaßen die Wiege unserer Kultur und ich
liebe diese Lebensart über alles!
Würde
mir ein Arzt sagen: „Herr Steve, ab sofort müssen sie den Rest ihres Lebens
auf einem Segelboot in der Ägäis verbringen, oder sterben wenn sie das Gebiet
verlassen!“ Würde ich ihm glücklich antworten:
„Oh
Toll, Dankeschön!“ *grins*
Ok,
damit ist wohl genug darüber gesagt wie gerne ich hier bin?!
Wir
frühstückten im Cockpit vor Anker in der schnuckeligen Bucht vor Güvercinlik
und plauderten erst mal über alles möglich. Die BELLIWONA ist bereits
vollständig Seeklar ausgerüstet und alles notwendige ist an Bord; sogar meine
Klamotten von 2013, von welchen noch fast alles frisch gewaschen und gebügelt
wunderbar tragbar ist und gut ausschaut.
Gunther
konnte wahrscheinlich früher segeln als er laufen lernte, hat also sogar noch
deutlich mehr Erfahrung als ich; auch er liebt gemütliche, altmodische
Rundspant Langkiel Boote und ist somit perfekt für meine alte Lady geeignet.
Wie schon gestern erwähnt ist Marie fast zwei Jahre an Bord mit meinem Bruder
gesegelt, kennt also auch alles genau und freut sich sehr, ihrer doch
verflixt kalten Heimat mal wieder entkommen zu können. Beide lieben ebenfalls
den mediterranen Lebensstiel und speziell die Ägäis.
Die
süße Olivia / Olli / Livi / Livia, ich entschloss mich sie Livia zu rufen,
weil mir das einfach am Besten gefällt, erlebt das alles zum ersten mal.
Schon zehn Tage hier staunt sie immer noch viel, wie ein Kind vor dem
Weihnachtsbaum und scheint wirklich ein liebes, fleißiges Mädel zu sein. Sie
ist eine hübsche deutsch- Polin, also auch väterlicherseits etwas katholisch
geprägt und ein Küstenkind der Ostsee. Ich beschloss sie mir heute noch etwas
genauer anzuschauen und ihr ein bisschen auf den Zahn zu fühlen. Schließlich
will / soll sie nun Wochenlang mit uns umher segeln und wie ich es früher
schon mal ausführlich beschrieben habe, sollte man sich Mitsegler auf einem
relativ kleinen Boot wirklich sorgfältig aussuchen. Viele haben völlig
falsche Vorstellungen von so etwas und dann kommt es unterwegs zu unschönen
Frustsituationen und / oder Streit.
Da
sie nun schon seit zwei Jahren von Gunther in einer Jugendsegeln Gruppe
ausgebildet und für „gut geeignet“ befunden wurde, gehe ich mal davon aus das
es keine Probleme mit ihr geben wird. Aber als nun verantwortlicher Skipper
an Bord, möchte ich es schon genau wissen und mir ein eigenes Urteil bilden!
Es
ist übrigens, geprägt von unserer Gleichberechtigungskultur im normalen
Leben, auch ein weit verbreiteter Fehler vieler Gelegenheits- / Urlaubs-
Skipper, solche Dinge nicht so ernst zu nehmen und sich eher wie ein Freund
der Mitsegler aufzuführen, als wie ein verantwortlicher Schiffsführer. Die
Gründe dafür sind verständlich und nachvollziehbar…, aber Sorry, FALSCH!
Natürlich
soll sich kein Skipper als diktatorischer Mr. Superwichtig aufführen! Aber:
ein Boot mit anderen Menschen zu führen, ist kein Kinderspiel! Es kann
schnell und leicht im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod gehen, auch
bei ganz gemütlichem Urlaubssegeln! UND für wirklich ALLES an Bord ist
letztlich nur Einer voll verantwortlich, der Captain natürlich! Es gibt keine
Entschuldigungen wenn etwas passiert ist, Boot oder Menschen zu Schaden
gekommen sind! Egal wie gut und freundlich man es eigentlich gemeint hat, man
niemanden beleidigen oder unangenehm auf die Füße treten wollte…, wenn etwas
passiert, ist der Skipper dafür immer Hauptverantwortlich! Ausreden gibt es
nicht! Punkt, Ausrufezeichen!
Wenn
der Skipper dies zu Beginn einer Crew ruhig und genau erklärt und auch sehr
deutlich macht was genau dies bedeuten kann, dann gibt es nur zwei
Reaktionen: diejenigen welche deutlich zu verstehen geben das sie dies auch
wirklich begreifen und sich dementsprechend verhalten wollen, sind willkommen,
auch wenn es später vielleicht doch mal etwas Streit und Diskussionsbedarf
gibt; wir sind ja alle nur Menschen! Besteht keine unmittelbar Reaktionen und
somit Gehorsam erfordernde Notsituation, kann man etwas auch mal
ausdiskutieren.
Wer
aber schon von Anfang an trotzköpfig oder sonst wie zeigt, eigentlich nicht
an Bord zu „passen“, den nimmt man am Besten gar nicht erst mit, denn es wird
garantiert nicht gut gehen und nur viel unnötigen Ärger verursachen!
Ok,
wir überlegen noch, ob wir heute gleich weiter segeln oder nicht doch weitere
Zeit in dieser hübschen Bucht verbringen? Von der Umgebung haben auch die
schon seit zehn Tagen hier befindlichen nicht viel mitbekommen. Ein immerhin
gut 50 Fuß Boot nach langer Standzeit an Land Seeklar für Langfahrt zu machen,
das erledigst du nicht mal eben so nebenher! Ergo waren sie fast
ausschließlich mit der BELLIWONA beschäftigt und lernten nur ein bisschen die
nähere Hafenumgebung kennen.
Schaun
wir mal…
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Türkei, Ägäis: Segelvergnügen / sailing pleasure
Türkei, Ägäis: Segelvergnügen / sailing pleasureDonnerstag, 19. März 2015
Endlich!
Endlich mal wieder auf einem ganz normalen Segelboot und zwar meiner
allerersten Yacht, meiner geliebten, alten Dame BELLIWONA! *freu*
Ihr
erinnert euch noch? Ende 2013 musste sie wegen starkem Osmose Schaden für
längere Zeit an Land zum vollständigen austrocknen / ausgasen des GFK
Rumpfes, ansonsten wäre der Schaden irreparabel geworden.
Wegen
der ganzen Ereignisse um und mit Jenny und der DRAGON im letzten Jahr, hatte
ich mich um meine ´89er Liebe nicht kümmern können und lag sie nun rund 1,5
Jahre an Land, was ihr natürlich nicht geschadet hat. Mit den ganzen
Wartungs- und Erneuerungsarbeiten der hiesigen Werft, ist das alte,
schwerfällige Mädchen, eben eine echte S Rundspant Langfahrt Yacht, wieder in
sehr gutem Zustand.
Bereits
seit 10. März arbeiten Marie, Olivia und Gunther am wieder voll ausstatten,
ausrüsten und seeklar machen der BELLIWONA. Sie befindet sich schon in ihrem
Element und liegt in einer kleinen Bucht bei Güvercinlik / Muğla, nördlich von Bodrum. Die Drei
leidenschaftlichen Segler haben gute Arbeit geleistet, so dass ich eigentlich
nur noch das Kommando übernehmen muss, schon können wir gemütliche
Segelfreuden in der Ägäis erleben. Um diese Jahreszeit so früh im teilweise
auch hier noch ziemlich kühlen bis kalten Frühling, ist noch ziemlich wenig
los und hat man manche im Sommer völlig überlaufene Ecke ganz für sich
alleine.
Da von „meinen“ Mädels in Austin keine weg kann, außer Jenny,
für welche aber „einfaches“ Segeln auf einem einfachen Boot, als Glamour
gewöhnte Beauty nicht gerade das Richtige ist, hatte ich eigentlich geplant:
gemütliches Männer / „Altherren“ Segeln der altmodischen Art, mit zwei alten
Freunden. Das wäre mal wieder eine nette Erholung von all dem Weiberkram
gewesen! *grins*
Leider klappe das nicht, weil ein Freund unabkömmlich war und
der andere, Gunther (genannt Gunni) seine „Trainingstochter“ Olivia (genannt
Olli oder Livi) mitbringen wollte. Das Mädel hat eine Art Ersatzvater Verhältnis
zu ihm als Freizeit Trainer einer Segelschulen Jugendgruppe. Sie soll sehr
talentiert und eine leidenschaftliche Seglerin sein, ist aber noch nie aus
der Küstenbucht ihrer Heimat in der Ostsee heraus gekommen. Sie würde aber so
gerne mal echtes Hochsee- und Fahrtensegeln kennen lernen, weshalb sie unbedingt
mit wollte und Gunni ebenfalls meinte es wäre gut für ihre weitere Entwicklung.
Marie kennt ihr vermutlich noch; die bildschöne, Kälte gewohnte Norwegerin
segelte ja bereits mit meinem Bruder fast zwei Jahre auf der BELLIWONA mit,
kennt meine alte Lady also fast besser als ich in und auswendig; somit ist
sie Ideal geeignet das Boot wieder voll auf- und auszurüsten, wofür ich keine
Zeit hatte.
Nun gut, Olli / Livi kenne ich nicht, aber mit den anderen Beiden
wird es gute Bordkameradschaft und schönes Segeln werden; Gunther versicherte
mir, dass Olivia auch keine Probleme machen und trotz ihrer Jugend eine tolle
Mitseglerin sein wird.
Was mich angeht… *grins*: Jenny lachte nur darüber und meinte
ich wolle ein paar Wochen die Flucht in mein altes Leben „vor ihr“ antreten.
*schmunzel* Völlig unrecht hat sie damit fraglos nicht. nachdem wir in Austin
jetzt soweit alle gut geregelt und ein neues Heim aufgebaut haben, freue ich
mich sehr auf ganz altmodisches, einfaches Seglerleben, wie ich es doch immer
so gerne gemacht habe. Also wünschte sie mir herzlich mit einem anstrengenden
Liebesfest viel Spaß. Klug und vernünftig wie sie nun mal ist, wusste sie
genau das das Leben auf einer kleinen Segelyacht wie der BELLIWONA absolut
nichts für sie wäre und es deshalb nur Frust gäbe, würde sie mitkommen.
Außerdem, dass sollte man auch ganz klar, ruhig und vernünftig
sehen: seit über einem halben Jahr „klebten“ wir nun fast ununterbrochen
heftig verliebt aneinander. Egal wie groß die Liebe ist und wie fantastisch
gut sich ein Paar versteht…, es schadet einer gesunden Beziehung absolut nicht,
wenn einer ohne den /die Andere auch mal einige Zeit sein eigenes Ding macht!
Im Gegenteil: wenn man immer nur (zu) nahe beieinander sozusagen „aufeinander“
hockt, tut das einer Partnerschaft auf Dauer meistens gar nicht gut!
Also bleibt sie als „Oberkommandierende Chefin“ der Girls-
Power Truppe Mandy, Saria, Claire und Jenny himself, in Austin; vermutlich
hat sie die Stadt komplett bezirzt und unter ihre Kontrolle gebracht, wenn
ich in einigen Wochen zurück komme! *lach*
5.730 nautische Meilen oder 10.612 km Luftlinie
sind es von Austin bis zum kleinen Airport Imsik. Also ca. 12 Stunden Direktflug
bei typischen Mach .85 auf FL 400. Die Gulf GV Clubjet schaffte es in 11 Stunden
40 Minuten ohne Zwischenstopp; da ich während des Fluges gut schlafen konnte,
kam ich einigermaßen Erholt am heutigen Donnerstag Morgen an.
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