Dienstag,
28. Oktober 2014
Am
Montag liefen wir kurz vor Mitternacht aus und nahmen Kurs West; 404
Seemeilen sind es quer über das Ionische Meer nach Sizilien, wofür wir mit
ökonomischer Marschfahrt rund 34 Stunden brauchen werden. Somit werden wir
gegen 10 Uhr bei Tageslicht am Mittwoch in Syrakus ankommen und haben mehr
als genug Zeit uns einen guten Anker- oder Anlegeplatz zu suchen. Es gibt
drei größere Marinas um das Altstadtgebiet herum und natürlich auch die große
Bucht „Porto Grande“, mit sehr vielen Möglichkeiten zum ankern oder anlegen.
„Die
Stadt Syrakus liegt an der Ostküste der italienischen Region Sizilien und ist
Hauptstadt der Provinz Syrakus. In der Antike war Syrakus über mehrere
Jahrhunderte die größte und mächtigste Stadt Siziliens und dessen kulturelles
Zentrum.“ Wikipedia
Auf
der Überfahrt bekamen wir zwar mehrmals kühle Regenschauer und auch stärkere
Windböen ab, dennoch war die anderthalb- tägige „Kreuzfahrt“ reizvoll und
schön; sogar die mit längeren Seefahrten unerfahrenen Crewmitglieder fühlten
sich wohl und genossen die Abschnitte mit noch ordentlich wärmender
Mittelmeersonne, teilweise auch sehr knapp (oder gar nicht *grins*) bekleidet
auf den Decks. Das liegt natürlich auch an der Größe dieser Yacht und ihren
ausgezeichneten Stabilisatoren. Mit einem kleineren, unstabilisierten Boot
hätten sicherlich einige erhebliche Probleme mit der unangenehmen
Seekrankheit bekommen.
Mandy
hätte wohl am liebsten sämtliche Wachen übernommen, um die DRAGON auf ihrer
ersten, längeren „Hochsee-„ Strecke zu navigieren, so begeistert und stolz,
auch freudig erregt war sie darüber, dass Javier und ich sie auch tatsächlich
ganz alleine, als verantwortliche Wachführerin agieren ließen. *schmunzel*
Wie nicht anders zu erwarten machte sie das auch prompt richtig gut, ohne
Fehler und auch erstaunlich wenig nervös. Bravo Süße, ich bin sehr Stolz auf
dich! Wir fuhren im Drei Wachen Rhythmus, so hatte jeder genug Zeit zum
ausruhen und schlafen.
Etwa
zwei Stunden vor Ankunft telefonierte ich mit dem langjährigen Gold Club
Member Marcello, aus einer sehr alten, italienisch – sizilianischen
Aristokratenfamilie, welcher die nächsten Tage in Syrakus unser Gastgeber
sein wird. Er besitzt dort einen alten, palastartigen Bau mit riesigem
Gartengrundstück, wo von Mittwochabend bis Samstagnacht mehrere Partys mit
Halloween Motto geplant sind. Natürlich wollen wir uns auch diese
faszinierende, uralte Stadt ausführlich anschauen!
2005
erklärte die UNESCO Syrakus zusammen mit der Nekropolis von Pantalica zum
Weltkulturerbe mit der Begründung:
„…dass
die Orte und Bauwerke, die das Ensemble Syrakus/Pantalica bilden, eine
einzigartige Ansammlung bemerkenswerter Zeugnisse der Mittelmeerkulturen über
die Jahrhunderte an derselben Stelle darstellen. Das Ensemble
Syrakus/Pantalica bietet durch seine bemerkenswerte kulturelle Vielfalt ein
außergewöhnliches Zeugnis der Entwicklung der Zivilisation über mehr als drei
Jahrtausende. Die Gruppe von Bauwerken und archäologischen Stätten, die in
Syrakus liegen (von dem Kern auf Ortygia bis zu den Überresten, die über den
gesamten Stadtbereich verstreut sind), ist das beste Beispiel einer
hervorragenden architektonischen Leistung, die verschiedene kulturelle
Aspekte umspannt (griechisch, römisch, Barock). Das antike Syrakus war direkt
mit Ereignissen, Ideen und literarischen Werken von hervorragender weltweiter
Bedeutung verbunden.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Syrakus
Solch
einen Ort MUSS man als Liebhaber antiker Kulturen natürlich unbedingt näher
erkunden und auch für eher allgemein interessierte Urlauber ist die Stadt
schlichtweg faszinierend und auch sehr reizvoll schön!
Jedenfalls
erklärte mir Marcello am Telefon, dass er für uns einen privaten Liegeplatz
bei einem Freund mit eigener Yacht organisiert hatte; er selbst ist an
Yachting völlig uninteressiert, besitzt daher keine Yacht und mag auch die
Seefahrt nicht wirklich. Aber ansonsten ist er ein hoch gebildeter,
sympathischer Lebemann und Gentleman alter Schule, dessen auch ziemlich
freizügige Partys einen legendären Ruf besitzen. *schmunzel* Als südländisch
charmanter Liebhaber der Frauen und ihrer Schönheit (ähnlich wie ich
*schmunzel*), freut er sich natürlich auch besonders auf das kennenlernen
„meiner“ außergewöhnlich klugen, gebildeten und nicht gerade genierten
Bordschönheiten, was fraglos sein Hauptgrund war, uns einzuladen. *lach*
Ich bin auf so etwas zwar nicht gerade
scharf, aber die Girls werden dort garantiert sehr viel „Party & Fun“
Spaß haben und auch sehr interessante Menschen und Männer kennenlernen,
weshalb ich zugesagt hatte. Jenny, Mandy, Manda, Miguel, Javier, Saito und
ich, werden sicherlich mehr Zeit in der Stadt verbringen und weniger am
Partygeschehen teilnehmen. Aber die anderen freuen sich schon sehr darauf und
probierten während der Überfahrt bereits verschiedene, meist sehr sexy –
freizügige Outfits aus und selbstverständlich gönne ich ihnen diesen Spaß
gerne.
Der
Anlegeplatz erwies sich als sicher und gut, besitzt sogar Strom- und
Wasseranschluss von Land aus; Marcellos „Haushofmeister“ erwartete und
begrüßte uns mit langatmiger Entschuldigung, dass sein „Herr“ nicht selbst
kommen konnte, weil ihn die Organisation der Partyvorbereitungen an das Haus
fesselte. Ein vielsitziger, großer Van steht uns als Fahrzeug in der Art
eines Limousinenservice rund um die Uhr zur Verfügung und falls gewünscht
könnten auch einige von uns in seinem Palast übernachten. Also die übliche,
überwältigende, südländische Gastfreundschaft, welche man nur dankbar
annehmen kann! Diskussionen über bescheidenes Ablehnen wollen, würden nur auf
Unverständnis treffen und wären sogar leicht beleidigend.
Nachdem
soweit erst mal alles erledigt war, machten wir zunächst eine erste
Erkundungstour zur Altstadt und Festung am Eingang der Bucht und gingen dort
auch in einem uns empfohlenen Restaurant Mittag essen. Am späteren Nachmittag
war dann ausruhen und vorbereiten auf eine zweifellos lange Partynacht
angesagt. Natürlich werde ich zuerst auch mitgehen und mir etwas genauer
anschauen wie es dort so zugeht; am frühen Abend kamen außer dem Wachhabenden
Miguel und dem sich dafür viel zu Alt fühlendem Saito alle mit; vermutlich
gegen Mitternacht werde ich mich dann absetzen und die mitnehmen, welche auch
nicht länger bleiben wollen. Wer bleiben möchte, kann das natürlich tun so
lange er / sie wollen; sind ja alle Erwachsen und vernünftig genug um alleine
gelassen zu werden, wenn mir nicht irgendetwas Bedenkliches auffallen sollte.
(man weiß ja Nie!) Aber so wie ich Marcello kenne dürfte ich „meine“ Girls
auch bei einer in der Nacht sicherlich immer freizügiger werdenden Party,
dennoch in ausreichender Sicherheit dort lassen können, wenn sie das wollen.
Summer, Kristel und Lisa werden sicherlich sogar gerne an einem echten auch
sexuellen Abenteuer interessiert sein, wenn sich etwas Passendes bietet.
*grins* Sind ja junge Frauen mit den auch körperlichen Bedürfnissen einer
solchen und das enthaltsame Leben auf einem reisenden Boot ohne feste
Liebespartner an Bord, ist für junge Menschen auch nicht immer so angenehm.
Alles nur zu normal und heutzutage bei vielen Girls auch ganz
selbstverständlich…
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Mittelmeer, Ionisches Meer: Tschüss Griechenland
Ägäis: faszinierend schönes Monemvasia
Ägäis: faszinierend
schönes Monemvasia
Montag,
27. Oktober 2014
Monemvasia
Koordinaten: 36° 41.23'N, 023° 2.47' E
Die
Nisis Monemvasia (grich. Μονεμβασία) ist ein 300 Meter hoher Felsen vor der
Ostküste des Peloponnes. Die Insel hat eine lange Besiedelungsgeschichte, die
Glanzzeit erlebte sie in byzantinischer Zeit. Heute bestehen drei
Siedlungsteile: die alte Oberstadt auf dem Platau der Insel, mit der Hagia
Sophia (byzantinische Kirche); die Altstadt im Südosten der Insel, und -die
Neustadt Gefira auf dem Festland.
Die
Altstadt ist aufwändig restauriert, teilweise noch bewohnt und ganztägiger
Touristenmagnet. Die Insel ist mit dem Festland durch eine Steinbrücke
verbunden. Von Gefira verkehrt ein Shuttlebus zur Altstadt. Nördlich der
Steinbrücke existiert eine lange Mole, auf der noch Schnellfähren anlegen (Im
Juli 2006 werktags um 17:00 Uhr). Hier kann man längsseits oder vor Buganker
anlegen. Der Ankergrund besteht aus zerklüftetem Fels, die Wassertiefe
beträgt bereits in geringer Entfernung von der Mole mehr als 10 m, daher
sollte unbedingt eine Trippleine verwendet únd ausreichend Kette gesteckt
werden. Bei Meltemi liegt man quer zum Wind und es steht starker Schwell direkt
auf den Liegeplatz. Südlich der Steinbrücke befinden sich die Reste einer
"Marina". Sie besteht aus einer L-förmigen, nach Norden offenen
Steinmole und darin eingebauten Stegen. Der Platz am südlichen Molenkopf ist
vom Küstenwachboot, die Plätze an den inneren Stegen sind eher für kleinere
Boote geeignet und von Fischern belegt. An der inneren Steinmole kann man
längsseits ggf. im Päckchen - festmachen. Östlich vor der Zufahrt zur Marina
und dem alten Fischerhafen (nahe der Landbrücke zu Monemvasia) ist ein
Wellenbrecher gebaut worden. Ihr nördliches Ende ist befeuert. Ankern kann
man am besten südlich der Insel im Bereich der BP-Tankstelle. Auch hier ist
der Ankergrund Fels mit Kies, daher entsprechende Vorsicht walten lassen. Bei
Meltemi fallen starke Böen ein. Sowohl an der N-Mole wie auch am Ankerplatz
sollte man das Boot am Vormittag nicht ohne Wache zurücklassen, der Meltemi
fällt innerhalb von Minuten mit erheblicher Stärke ein. In Gefira gibt es
gute Versorgungsmöglichkeiten, mehrere Supermärkte, ein großer Bäcker, eine
Apotheke. Treibstoff wird mit dem Tankwagen nach tel. Bestellung geliefert.
Wasser ist sowohl an der N-Mole, als auch in der "Marina" südlich
der Steinbrücke verfügbar. Sowohl in Gefira, insbesondere aber in der
Altstadt gibt es eine große Anzahl von Tavernen jeder Preislage. (Quelle: http://www.skipperguide.de/wiki/Monemvasia#Monemvasia)
Drei
sehr schöne Tage und Nächte hatten wir an unserer nächsten Station, dem
bezaubernden Monemvasia verbracht. Auch mit dem Wetter ging es noch; zwar
hatten wir tagsüber kaum noch über 17 – 18° C, jedoch bei viel wärmender
Sonne. Es ist halt Ende Oktober und da muss man auch hier am Morgen, Abends
und Nachts mit sehr frischen Temperaturen rechnen, ziehen auch öfters mal
Regen- und Tiefdruckgebiete durch. Die nächsten Tage soll es sogar wieder
teilweise an die 20° werden, aber dann sind wir nicht mehr hier und auf dem
Weg nach Westen.
Es
passte jedoch ganz gut, denn Monemvasia ist ein beliebter, touristischer Hot
Spot und dementsprechend in der Hauptsaison oft völlig überlaufen. So konnten
wir ohne allzu viel Trouble in Ruhe und oft auch ungestört die wunderschöne
Gegend genießen. Die vor gelagerte, knapp zwei Kilometer lange, vielleicht
350 breite Insel mit dem gewaltigen, bis zu dreihundert Meter hohem Felsklotz
darauf, ist wirklich sehr faszinierend und regt auch die Fantasie stark an.
Besonders Mandy, Kristel und Elena ertappte ich mehrmals beim Träumen und
kraxelten die Mädels mit größtem Vergnügen ausführlich über nahezu jede Ecke.
Vermutlich erlebten sie dabei spielerisch „griechische Tragödien“ a la
Odysseus oder waren Aphroditen, Sirenen usw. *schmunzel*
Allein
der Anblick dieses Felsklotzes mit der alten Basilika oder Kirche oben darauf
und die pittoreske Altstadt, sind auch wirklich beeindruckend. Eigentlich
verwunderlich das dies noch nicht von Hollywood für einen Blockbuster Film
genutzt wurde? Oder gibt es schon einen Film mit Monemvasia als Hintergrund?
Ich kann mich an keinen Erinnern, aber meine Erinnerung ist auch längst nicht
mehr so gut wie früher. Jedenfalls ist es richtig Toll und würde ich jedem
einen Besuch empfehlen…, aber möglichst nicht in der Hauptsaison!
Wir
hatten viel Spaß und alle waren fasziniert von Monemvasia; auch wären wir
gerne noch etwas länger geblieben, doch müssen wir weiter…
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Griechenland, Golf von Euböa: Wichtigtuer usw.
Montag,
20. Oktober 2014
Am
Morgen gingen wir nach dem Frühstück Anker auf und kreuzten durch den
nördlichen Teil des Euböische Golfes, bis zur engen „Taille“ zwischen den
nördlichen Zwei- und dem südlichen Drittel dieser äußerst reizvollen Gegend.
„Der
Golf von Euböa oder Euböische Golf ist ein Arm der Ägäis zwischen der Insel
Euböa, die die Nordostküste des Golfs bildet, und dem griechischen Festland
im Südwesten. Der diagonal von Nordwesten nach Südosten verlaufende Golf wird
durch die Meerenge der Straße von Euripos bei Chalkis unterteilt. Der
nördliche Golf von Euböa ist etwa 80 km lang und bis zu 24 km breit, der
südliche Golf von Euböa ist etwa 48 km lang mit einer maximalen Breite von 14
km. Euböa war einmal an seiner nördlichen Spitze mit dem geologisch
verwandten Festland verbunden, und über den Euripos gab es eine Landbrücke.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Golf_von_Eub%C3%B6a)
Der
gesamte Golf und die landschaftliche Umgebung, inklusive Küstendörfer,
Städtchen und im Inland liegenden Siedlungen, ist ein wunderschöner, sehr
„griechisch“ reizvoller Landstrich; gerade auch weil die Gegend vom typischen
Touristentrouble der klassischen Urlauberziele doch längst nicht so
überlaufen ist, loht sich hier ein Besuch ganz besonders! Eigentlich ist es
auch ein „Traumrevier“ für Yachties, doch leider (oder zum Glück, je nachdem),
wird seit Ewigkeiten in vielen, einschlägigen Reiserführern für
Yachtsportler, vor dieser Gegend gewarnt. (Ein Wichtigtuer schreibt vom
anderen ab *seufz*) Warum wird besonders Seglern eher geraten die Gewässer
des Golfes zu meiden? Weil und das ist an sich durchaus richtig, von den
hohen Bergen im Osten bei bestimmten Wetterlagen sehr heftige Fallböen
herunter fegen können.
„Na
und?“ bin ich versucht zu sagen. Ja doch, heftige, überraschende Fallböen
können auch ganz schön gefährlich für kleine und auch größere Boote werden,
wenn man zu leichtsinnig unterwegs ist und gute Seemannschaft vernachlässigt.
Aber mein Gott, in fast allen Gebieten kann es speziell bei bestimmten
Wetterlagen sehr unangenehm bis gefährlich werden, wenn man nicht sorgfältig
sein Boot führt! Nur ein Beispiel: der berüchtigte „Lodos“ (Südwind) kann zu
gewissen Zeiten (Vor- und Nachsaison, manchmal aber auch Mitten in der
Hauptsaison) gerade in den angeblich „normalen“, beliebten, typischen
Seglergebieten und an der türkischen Küste, sehr gefährlich werden und hat
schon so manchem Skipper sein Boot an der Küste zerschlagen, weil er
seemännisch nachlässig falsch ankerte!
Wird
deshalb vor diesen in der Hauptsaison manchmal geradezu „Rush Hour“ artig
überlaufenen Seegebieten gewarnt und sollte man sie daher meiden? (zu viel Betrieb
bedeutet, dass man häufig auch keine guten Anker- oder Anlegeplätze bekommen
kann!) Nein, natürlich nicht! Selbst auf kleinen Binnenseen mitten in
Deutschland kann es bei bestimmten Wetterlagen höchst gefährlich für jeden
werden, der sich noch auf dem Wasser befindet! Na und? Jedes überqueren einer
viel befahrenen Hauptstraße ohne Ampel in Deutschland, ist wohl riskanter als
eine Bootsfahrt durch den Euböische Golf!
Nein,
ähnliches beschrieb ich auch schon in anderen Revieren: das Ganze ist viel
mehr typisches Wichtig tun und unüberlegtes Nachplappern der immer gleich
ähnlichen Bootsfahrer Typen und Reiseführer- Schreiberlinge! Kurz gesagt:
Schwachsinn! Eine Allgemeine Warnung mit erklärendem Hinweis auf diese
Fallböen im Golf würde völlig ausreichen; eine generelle Warnung vor diesem
Gebiet mit Empfehlung es komplett zu meiden, ist jedoch völliger Quatsch und
überflüssig und lässt sich nur mit unwissendem Abschreiben oder eben dem
typischen, nicht reflektierten, unüberlegtem Nachplappern erklären! Was soll
dieser Blödsinn? *seufz*
Prompt
war es am Morgen mit 13° zwar ziemlich frisch, es ist halt Ende Oktober,
wurde es im Tagesverlauf jedoch schön Sonnig mit gut 20° und bei NNW Wind um
8 bis 12 kn (2-3 Bf.) war das Gewässer ziemlich „glatt“ und völlig
ungefährlich; eine richtig schöne, gemütliche „Kaffeefahrt“ mit bezaubernd
schönen Aussichten auf die reizvolle Umgebung. Im gesamten Umfeld könnte man
jahrelang urlauben und doch stets neues entdecken, ohne dass es langweilig
würde! Kurz vor 16 Uhr erreichten wir Chalkis, die Haupt- Verwaltungsstadt
von Euböa, an der Nadelöhr ähnlichen Engstelle zwischen dem Nord- und Südteil
des Golfes.
„Ein außergewöhnliches Erlebnis ist die
Passage dieser Stenon Euripos (Euripos-Kanal) genannten Meerenge, da man es
hier mit in der Ägäis nur selten bemerkbaren Gezeiten zu tun hat. Durch die
Enge treten Flussgeschwindigkeiten von bis zu sechs Knoten auf. Und genau
hier - weil das gegenüberliegende Land ja so nahe liegt - befindet sich eine
von zwei Brücken zwischen dem Festland und Euböa, immerhin die zweitgrößte
griechische Insel. Die alte Brücke lässt sich für die Schiffahrt öffnen,
wegen des großen Straßenverkehrsaufkommens geschieht dies jedoch fast
ausnahmslos nachts, und dann zur Stillwasserzeit.“ (http://www.skipperguide.de/wiki/Chalkis)
Von
hier aus sind es nur rund 70 km über Land zum internationalen Flughafen von
Athen; nach einer kleinen Besichtigungstour machten sich Allana und Richard
auf den Weg dorthin und werden sie heute Abend zurück in die Heimat fliegen.
Ja, wenn es schön ist verfliegt die Zeit leider immer besonders schnell und
sind ihre 14 Tage Yachturlaub schon wieder vorbei. Eigentlich hätten sie
sogar bereits gestern von Bord gemusst, doch die neuen Gäste kamen ebenfalls
erst heute an, auch mit einem bestellten Wagen vom Athener Flughafen.
Der
inzwischen sage und schreibe 91 jährige Saito sama, mein ehemaliger „Lehr
Meister“ bezüglich der asiatisch – japanischen Massagekünste, hatte sich nun
doch bereit erklärt zu kommen. Obwohl für sein hohes Alter noch erstaunlich
Fit, ist eine so lange Flugreise doch fraglos etwas Anstrengend für ihn und
befürchtete ich schon, er würde meine bereits vor gut einem halben Jahr
ausgesprochene Einladung nie mehr annehmen. Mitgebracht hat er Mihiro
(genannt Miki), ein verflixt hübsches, 19 jähriges Model der ganz reizenden,
japanischen Art; sie hatte früher drei Jahre ein westliches Internat in
London besucht und ist deshalb sehr vertraut mit westlicher Lebensart &
Kultur, was mich freut.
Streng
japanische Japaner können für Westmenschen nämlich ganz schön anstrengend
sein, weil die (strengen) Regeln ihrer Umgangsformen für unsereinen doch oft
schwer bis gar nicht verständlich sind, was unangenehme Missverständnisse und
Peinlichkeiten produzieren kann. Ich kenne mich diesbezüglich zwar ziemlich
gut aus, aber wie ich schon früher mal ausführlich in mehreren Blogeinträgen
beschrieb ist das eben nicht so ganz einfach und erfordert viel Konzentration,
wenn man sie mit gebührendem Respekt behandeln möchte. Und mein alter,
ehrenwerter Saito sama verdient jede Menge Achtung und Respekt! Zum Glück
kennt er die westliche Kultur auch sehr gut und akzeptiert daher sehr
abgeklärt, dass es unsereinem nahezu unmöglich ist, längere Zeit mit einem
Japaner zu reden und umzugehen, ohne diesen ungewollt zu beleidigen.
Die
meisten Westler machen sich mit westlicher Überheblichkeit ja überhaupt keine
Gedanken darüber und merken noch nicht mal wenn sie gravierende Fehler machen
oder ist es ihnen schlicht egal. Ich respektiere asiatische und ganz
besonders die japanische Kultur jedoch sehr und bemühte mich stets deren
Regeln auch zu verstehen, um nicht all zu viele Fehler zu machen. Aber wie
gesagt sind schon die Umgangsformen und Sprachwahl in einem uns völlig normal
erscheinen Gespräch, höchst kompliziert; für Ausländer ist es nahezu
unmöglich alle Feinheiten und Nuance jemals 100%tig zu verstehen, selbst wenn
jemand sich jahrzehntelang bemüht diese zu lernen. Deshalb ist es für jemand
wie mich, der sich Mühe gibt und nicht so viele Fehler machen will, ziemlich
anstrengend.
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