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Amatera-Roman-Projekt, Kapitel 20: Bunker-Verhör

 

 

Alle Infos> Japan, Präfektur Kagoshima, Juni #5-Das Amatera-Roman-Projekt

 Kapitel 20: Bunker-Verhör

Steve erwachte früh, sein Körper noch warm von Kakus Nähe, die sich im Schlaf an ihn geschmiegt hatte. Ihre langen Haare fächerten sich über das Kissen, ihr Atem war ein leises Flüstern, und ein schwaches Lächeln spielte um ihre Lippen, als träumte sie von einem unbeschwerten Moment. Neben ihr lag Kumi, deren zierliche Gestalt sich unter der Decke zusammengerollt hatte, ihre Hand ruhte leicht auf Kakus Arm – ein Zeichen der Geborgenheit, die die drei in ihrer unkonventionellen, aber herzlichen Gemeinschaft fanden. Steve lächelte, seine Hand strich sanft über Kakus Schulter, bevor er sich leise aus dem Bett erhob, darauf bedacht, die beiden nicht zu wecken. Die Gästesuite, mit ihren weichen Tatami-Matten, dem dunklen Zedernholz und dem sanften Rauschen des Baches im Garten, war ein Zufluchtsort, ein Ort, der ihn erdet, bevor die harten Realitäten des Tages ihn einholten.

Er duschte, zog eine leichte Hose und ein Hemd an und trat auf die Veranda, wo der Regen leise auf das Dach tropfte, ein beruhigendes Geräusch, das seine Gedanken ordnete. Heute stand eine Besprechung mit dem Taikun und Sicherheitschef Takeda an, ein Treffen, das zweifellos um Sato drehen würde – den Verräter, der in einer kalten Betonzelle schmorte, seine Geheimnisse wie eine Festung verteidigte. Steve wusste, dass die Rolle des »guten Bullen«, die er spielen sollte, eine Herausforderung sein würde, aber auch eine Chance, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Seine Gedanken wanderten kurz zu Miku, deren Professionalität und ruhige Stärke ihn beeindruckten, und zu Kaku und Kumi, deren Leichtigkeit ihn daran erinnerte, warum er hier war – nicht nur für das Projekt, sondern für die Menschen, die ihm wichtig waren. Mit einem Regenschirm machte er einen kleinen Spaziergang in der angenehm sauberen, milden Luft und ging danach mit Appetit frühstücken.

Das Frühstück wurde im kleinen Speisesaal des Gästehauses serviert, einem Raum mit Blick auf den Garten, wo der Regen die Kirschblüten sanft zu Boden spülte. Der Tisch war gedeckt mit einer Auswahl an traditionellen Gerichten: dampfender Reis, Miso-Suppe mit Tofu, gegrillte Makrele, eingelegtes Gemüse, dazu eine Kanne grünen Tees und für Steve ein starkes Glas Espresso, dessen bitterer Duft den Raum erfüllte. Kaku und Kumi, beide in leichten Yukatas, die ihre zierlichen Gestalten umspielten, saßen bereits am Tisch, ihre Gesichter strahlten mit einer Energie, die den grauen Morgen erhellte.

Kaku, deren Haare in einem lockeren Zopf über ihrer Schulter lagen, grinste Steve an, als er eintrat, ihre Augen funkelten schelmisch. » Captain, du bist spät dran! Wir haben fast alles aufgegessen! « Ihre Stimme war warm, neckend, und sie hielt ein Stück Fisch mit ihren Stäbchen hoch, als wollte sie ihn damit füttern.

Steve lachte leise, setzte sich neben sie, seine Hand berührte kurz ihren Rücken. » Spät? Ich hab euch zwei schlafen lassen, das war pure Großzügigkeit. « Seine Stimme war tief, gespielt empört, und Kumi, die gegenübersaß, kicherte so heftig, dass sie fast ihren Tee verschüttete.

» Ohhh, Steve-san, du bist so süß, wenn du so tust, als wärst du streng! « Kumi lehnte sich vor, ihre Augen blitzten, und sie warf eine Sojabohne in seine Richtung, die er mit einem schnellen Griff auffing, was sie in ein noch lauteres Kichern ausbrechen ließ. » Siehst du? Du bist unser Held! «

Miku, die als Letzte eintrat, ihre Haltung elegant, ihr Sommerkleid ein Hauch von Seide, der ihre Kurven betonte, lächelte über die typischen Späße ihrer „kleinen Familie“, in welcher sie alle so harmonisch zusammenlebten. » Ihr drei seid unmöglich. Ich hoffe, ihr habt mir etwas übriggelassen. « Ihre Stimme war ruhig, aber mit einem Hauch von Amüsement, und sie setzte sich neben Steve, ihre Bewegungen geschmeidig, als sie nach einer Schale Reis griff.

Das Frühstück war ein Wirbel aus Lachen, Neckereien und kleinen Gesten der Zuneigung. Kaku fütterte Steve ein Stück Tofu, ihre Finger streiften seine Lippen, was Kumi mit einem übertriebenen » Ooooh! « kommentierte. Kumi erzählte eine Geschichte über ihren letzten Tanzkurs, ihre Hände gestikulierten wild, während Miku mit einem nachsichtigen Lächeln zuhörte, gelegentlich einen Kommentar einwarf, der die Gruppe in Gelächter ausbrechen ließ. Steve, der zwischen ihnen saß, spürte eine Wärme in seiner Brust, eine Dankbarkeit für diese Momente der Leichtigkeit, die ihn daran erinnerten, dass das Leben mehr war als Intrigen und Verhöre.

Doch unter der Oberfläche war die Realität präsent, besonders für Steve und Miku. Ihre Blicke trafen sich gelegentlich, ein stilles Einverständnis, dass der Tag ernst werden würde. Kaku und Kumi, die nichts von Satos Verrat wussten, sollten diese Unschuld bewahren – eine unausgesprochene Übereinkunft, die Steve und Miku verband. Als das Frühstück endete, standen Kaku und Kumi auf, ihre Yukatas raschelten, ihre Gesichter strahlten vor Energie.

» Zeit für den Unterricht! « rief Kaku, ihre Hände klatschten zusammen, ihre Augen funkelten. » Der Taikun wird uns lynchen, wenn wir zu spät kommen! «

Kumi nickte eifrig, ihre Haare hüpften bei jedem Schritt. » Ja, und ich will endlich die neue Szene üben! Komm, Kaku-chan, wir rocken das! « Sie zog Kaku am Arm, ihre Stimmen vermischten sich zu einem fröhlichen Geplapper, als sie zur Tür liefen.

Steve lächelte, seine Hand hob sich in einer spielerischen Geste. » Viel Spaß, ihr zwei. Und benehmt euch! «

Kaku drehte sich um, streckte ihm die Zunge heraus, ihre Augen blitzten. » Wir benehmen uns immer, Captain! Bis später! « Mit einem letzten Kichern verschwanden die beiden, ihre Schritte hallten auf dem Kiesweg, als sie zum Schulungsgebäude rannten, wo ihr von Yoshimori-sama finanzierter Schauspielunterricht wartete.

Miku, die ihre Teetasse abstellte, sah Steve an, ihre Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln. » Sie sind wie ein Sonnenstrahl, nicht wahr? « Ihre Stimme war leise, fast nachdenklich, und Steve nickte, seine Augen folgten den beiden durch das Fenster.

» Absolut. Und ich will, dass sie so bleiben. « Seine Stimme war ruhig, aber mit einem Unterton von Entschlossenheit, der Miku nicht entging.

Sie stand auf, ihre Haltung straffte sich, ihr Sommerkleid schimmerte im Licht. » Dann lass uns gehen. Takeda wartet. «

 

Steve und Miku traten aus dem Gästehaus in den leichten Regen, der wie ein sanfter Vorhang über das Anwesen fiel. Die Luft war frisch, erfüllt vom Duft nasser Erde und blühender Blumen, und die Temperatur – 26 Grad – war angenehm, fast belebend. Miku hatte einen kleinen Schirm aufgespannt, ein zartes Ding aus Reispapier, das sie mit einer anmutigen Geste hielt, während Steve neben ihr ging, seine Hände in den Taschen, der Regen perlte von seinen Schultern, ohne ihn zu stören. Der Kiesweg knirschte unter ihren Schritten, und die Sicherheitskräfte, die in diskreter Entfernung patrouillierten, nickten ihnen zu, ihre Uniformen dunkel gegen das Grün der Gärten.

Miku, deren Sommerkleid sich leicht an ihre Kurven schmiegte, war eine Vision von Eleganz, ihre Haltung strahlte die Professionalität einer Frau aus, die in der Welt des Taikun navigierte, aber auch eine subtile Sinnlichkeit, die sie nie bewusst betonte. In einem stillen Moment gestand sie sich ein, wie sehr sie sich zu Steve hingezogen fühlte. Seine ruhige Stärke, sein scharfer Verstand, seine Fähigkeit, in einer Krise klar zu denken – all das faszinierte sie. Doch es war mehr als das: die Wärme in seinem Lachen, die Art, wie er Kaku und Kumi beschützte, die Leichtigkeit, die er in ihre Abende brachte. Sie genoss es, Teil dieser lockeren, lustigen Gruppe zu sein, die nach der Arbeit im Onsen lachte, neckte und das Leben feierte. Doch sie verdrängte diese Gedanken, ihre Lippen pressten sich kurz zusammen, als sie sich auf die bevorstehende Besprechung fokussierte. » Die Welt des Taikun ist hart. Meine Gefühle müssen warten. « Dachte sie professionell.

Steve, der neben ihr ging, spürte ihre Stille, aber fragte nicht nach. Er kannte Miku gut genug, um ihre Professionalität zu respektieren, und seine Gedanken waren ohnehin bei Sato, bei der Rolle, die er spielen würde, bei der Wahrheit, die er finden musste. Der Regen, der auf sein Gesicht fiel, war wie ein leises Wecken, eine Erinnerung, dass er wachsam bleiben musste.

» Ein schöner Morgen, trotz des Regens, « sagte Miku schließlich, ihre Stimme leicht, als wollte sie die Stille brechen. » Die Natur braucht das Wasser. «

Steve nickte, seine Augen folgten einem Tropfen, der von einer Kirschblüte fiel. » Ja. Es hat etwas Beruhigendes. Aber ich schätze, gleich wird’s alles andere als ruhig. « Seine Stimme war tief, mit einem Hauch von Ironie, und Miku lachte leise, ihre Hand hielt den Schirm ein wenig höher, als wollte sie ihn einladen, sich darunter zu stellen.

» Da hast du recht. Aber wir sind bereit, oder? « Ihre Augen trafen seine, ein Funkeln von Zuversicht darin, und Steve lächelte schmal, seine Hand berührte kurz ihren Arm.

» Immer, Miku. «

 


Steve und Miku betraten den Flur des Haupthauses, ihre Schritte hallten auf dem polierten Boden, vorbei an Kalligraphien und Sicherheitskräften, die wie Schatten an den Kreuzungen standen. Der private Besprechungsraum des Taikun lag am Ende eines Gangs, ein Raum, der Intimität und Macht ausstrahlte. Die Wände waren aus dunklem Holz, der Boden mit Tatami-Matten ausgelegt, ein niedriger Tisch stand in der Mitte, flankiert von Sitzkissen. Eine einzelne Papierlaterne hing von der Decke, ihr Licht warm, aber gedämpft, und der Regen draußen war ein leises Trommeln gegen die Fenster.

Yoshimori-sama saß am Kopfende, seine kleine, aber imposante Gestalt dominierte den Raum, seine Augen funkelten wie geschliffener Obsidian. Neben ihm stand Takeda, groß und schlank, sein Gesicht eine Maske aus kalter Entschlossenheit. Als Steve und Miku eintraten, erhob sich der Taikun, eine seltene Geste des Respekts, die Miku mit einer tiefen Verbeugung und Steve mit einem Nicken erwiderten. Sie setzten sich, ihre Haltung straff, aber entspannt, bereit für die Diskussion, die folgen würde.

» Steve-san, Miku-san, « begann der Taikun, seine Stimme tief und gemessen, » wir haben Fortschritte gemacht, aber nicht genug. Sato schweigt, und das ist inakzeptabel. « Seine Worte waren wie ein Peitschenknall, seine Hände ruhten gefaltet auf dem Tisch, doch die Spannung in seinen Schultern verriet seine Ungeduld. » Wir müssen wissen, für wen er arbeitet, warum er Amatera verraten wollte, und ob er mit dem Angriff am Sonntag verbunden ist. «

Takeda nickte, seine Arme verschränkt, seine Stimme kalt, aber präzise. » Er hat über zwölf Stunden in der Zelle geschmort – kalt, ohne Komfort, mit minimalem Essen und Wasser. Er ist erschöpft, aber nicht gebrochen. Meine Leute haben hart gearbeitet, aber er ist zäh. Zu zäh für einen Manager. « Seine Augen trafen Steves, ein stilles Einverständnis, dass Sato mehr war, als er schien.

Steve lehnte sich leicht vor, seine Hände ruhten auf seinen Knien, seine Stimme ruhig, aber analytisch. » Er weiß, dass er nicht entkommen kann. Wenn er ein Profi ist, weiß er, dass jeder irgendwann redet. Aber wenn er aus Überzeugung handelt, könnte es länger dauern. Wir brauchen einen anderen Ansatz. «

Takeda lächelte schmal, seine Hand wies auf Miku, ein Funkeln von Berechnung in seinen Augen. » Genau deshalb habe ich einen Vorschlag. Miku-san sollte Steve-san begleiten, wenn er die Rolle des ‚guten Bullen‘ spielt. Eine Frau – besonders eine so attraktive, kluge und charismatische Frau wie Miku-san – könnte Sato beeindrucken, wo ein Mann scheitert. Männer reagieren auf Frauen anders, oft offener, weniger trotzig. Ihre Präsenz könnte der Schlüssel sein. «

Miku runzelte die Stirn, ihre Haltung straffte sich, als sie den Vorschlag abwog. Steve sah sie an, seine Augen suchten ihre, ein Ausdruck von Sorge darin. » Miku, das ist deine Entscheidung. Niemand erwartet, dass du dich einer solchen Situation aussetzt. Ein Verhörraum ist kein Ort für… « Er hielt inne, suchte nach den richtigen Worten, » …für jemanden, der das nicht gewohnt ist. «

Der Taikun nickte, seine Stimme war ruhig, aber mit einem Unterton von Respekt. » Steve-san hat recht, Miku-san. Sie sind meine Assistentin, nicht meine Soldatin. Wenn Sie ablehnen, wird niemand Ihnen das übelnehmen. «

Miku schwieg, ihre Augen wanderten zum Tisch, ihre Finger ruhten leicht auf der Kante. Sie war jung, ungewöhnlich intelligent, eine Frau, die in der Welt des Taikun navigierte, aber selten direkt mit der Brutalität dieser Welt konfrontiert wurde. Doch sie war auch eine ausgebildete Schauspielerin, eine Meisterin der Emotionen, die gelernt hatte, ihre Gefühle zu kontrollieren und die gewünschten Reaktionen beim Publikum hervorzurufen. » Ich kann diese Rolle spielen. Für das Projekt, für Steve, für die Wahrheit. « Sie hob den Blick, ihre Augen trafen Steves, ein Funkeln von Entschlossenheit darin. » Ich mache es. Ich begleite dich, Steve. Wenn meine Anwesenheit helfen kann, Sato zum Reden zu bringen, dann ist es das wert. «

Der Taikun nickte, seine Lippen verzogen sich zu einem anerkennenden Lächeln. » Gut, Miku-san. Ihre Courage ehrt Sie. Ich werde das Verhör auf dem Bildschirm verfolgen, solange meine anderen Verpflichtungen es zulassen. Wenn es nötig wird, spreche ich selbst mit Sato – aber zunächst liegt es an Ihnen beiden. «

Takeda verschränkte die Arme, seine Haltung entspannte sich leicht. » Dann ist es abgemacht. Steve-san, Miku-san, bereiten Sie sich vor. Sato wird in einer Stunde in den Verhörraum gebracht. Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Strategie zu besprechen. «

Steve und Miku nickten, ihre Blicke trafen sich, ein stilles Einverständnis, dass sie diese Herausforderung gemeinsam meistern würden. Der Taikun entließ sie mit einer Geste, und sie erhoben sich, ihre Schritte hallten auf dem Tatami-Boden, als sie den Raum verließen, bereit, ihre Rollen zu spielen.

Draußen im Flur hielt Miku inne, ihre Hand ruhte kurz auf Steves Arm, ihre Augen suchten seine. » Steve… danke, dass du mir die Wahl gelassen hast. Ich weiß, dass das nicht einfach wird, aber ich kann das. « Ihre Stimme war leise, aber mit einer Wärme, die ihre Stärke unterstrich.

Steve lächelte, seine Hand legte sich über ihre, eine Geste der Solidarität. » Ich habe keinen Zweifel daran, Miku. Du bist tougher, als du aussiehst. Aber wenn es zu viel wird, sag Bescheid, okay? Wir sind ein Team. «

Miku nickte, ihre Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln. » Ein Team. Das klingt gut. «

 

Sie gingen den Flur entlang, ihre Schritte zielgerichtet, ihre Gedanken bei der bevorstehenden Aufgabe. Der Verhörraum, eine kalte, kahle Zelle im Untergeschoss, war ein Ort, der keine Wärme, keinen Trost bot. Sato, erschöpft, aber ungebrochen, seine Geheimnisse wie eine Rüstung um sich geschlungen, sollte dort heute auf die sanfte Tour vom „guten Bullen“ Steve vernommen werden. Steve und Miku wussten, dass sie klug vorgehen mussten, dass Worte in diesem Spiel mächtiger waren als Fäuste. Doch sie wussten auch, dass die Wahrheit – wer Sato angeheuert hatte, warum er Amatera verraten wollte – entscheidend war, nicht nur für das Projekt, sondern für die Sicherheit aller, die sie liebten.

Der Regen draußen fiel weiter, ein leises Trommeln, das die Welt in eine sanfte Umarmung hüllte. Doch in ihrem Inneren brannten Steve und Miku mit einer Entschlossenheit, die selbst Stürme überstehen würde. Die Luft im Flur war kühl, erfüllt vom schwachen Duft von Zedernholz, und die Sicherheitskräfte, die an den Kreuzungen standen, nickten ihnen zu, ihre Augen wachsam, aber unauffällig. Der Kontrast zwischen der Eleganz des Haupthauses und der Brutalität, die sie gleich erwarten würde, war frappierend, und Steve spürte, wie sich seine Muskeln anspannten, seine Sinne schärften.

» Hast du schon eine Strategie? « fragte Miku, ihre Stimme ruhig, aber mit einer Neugier, die ihre Intelligenz verriet. Sie hielt den Schirm nun geschlossen, der Regen hatte nachgelassen, und die Sonne brach durch die Wolken, tauchte den Kiesweg in ein goldenes Licht.

Steve nickte, seine Hände in den Taschen, seine Augen folgten einem Koi, der im Teich unter einer Brücke schwamm. » Ich denke, wir fangen sanft an. Sato ist erschöpft, vielleicht verzweifelt. Wenn wir ihm das Gefühl geben, dass wir seine einzige Chance sind, könnte er reden. Du bist die Geheimwaffe – deine Präsenz wird ihn aus dem Gleichgewicht bringen. « Er lächelte schmal, seine Stimme tief, aber mit einem Hauch von Humor. » Männer wie er reagieren auf Frauen wie dich. Nicht nur weil du schön bist – obwohl das stimmt –, sondern weil du klug bist und er das spüren wird. «

Miku lachte leise, ihre Wangen röteten sich leicht, aber ihre Augen funkelten mit Zuversicht. » Schmeichler. Aber ich verstehe, was du meinst. Ich kann die Rolle spielen – ein bisschen Mitgefühl, ein bisschen Autorität. Ich habe genug Bühnenrollen gespielt, um zu wissen, wie man jemanden aus der Reserve lockt. « Ihre Stimme war warm, aber mit einer Schärfe, die ihre Entschlossenheit unterstrich. » Und du? Was ist dein Plan, ‚guter Bulle‘? «

Steve grinste, seine Augen trafen ihre. » Ich bin der Typ, der ihm einen Ausweg bietet – oder zumindest die Illusion davon. Sato weiß, dass er in der Falle sitzt. Aber wenn er glaubt, dass er mit uns verhandeln kann, dass er etwas gewinnen kann, wird er vielleicht reden. Wir müssen ihn davon überzeugen, dass Schweigen ihn nichts mehr bringt. «

Miku nickte, ihre Hand strich über den Saum ihres Kleides, ein Zeichen ihrer Nachdenklichkeit. » Das klingt gut. Aber… was, wenn er nicht redet? Wenn er wirklich so zäh ist, wie Takeda sagt? « Ihre Stimme war leise, fast zögerlich, und Steve spürte, dass sie die Brutalität des Verhörs fürchtete, auch wenn sie es nicht zugab.

» Dann müssen wir improvisieren, « sagte Steve, seine Stimme ruhig, aber fest. » Aber ich habe ein gutes Gefühl bei dir, Miku. Du hast eine Art, die Menschen dazu bringt, sich zu öffnen. Vertrau darauf. «

Miku lächelte, ihre Augen funkelten mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Entschlossenheit. » Danke, Steve. Ich werde mein Bestes geben. «

 

Der Verhörraum war ein Ort der Kälte und Präzision, ein Raum, der keine Wärme, keinen Trost bot. Seine Wände aus glattem Beton reflektierten das grelle Licht der starken Lampen, die in die Decke eingelassen waren, und schufen eine Atmosphäre, die wie ein Schraubstock auf die Psyche drückte. An einer Seite des Raumes stand ein stabiler Metalltisch, flankiert von drei bequemen Ledersitzen, deren weiches Polster einen krassen Kontrast zu dem harten, im Boden verschraubten Metallstuhl bildete, auf dem Sato gleich sitzen würde. Der Tisch war mit einer Flasche Wasser, einer Schale mit Obst und einem Tablet ausgestattet, dessen Bildschirm leuchtete – kleine, aber gezielte Details, die die Überlegenheit der Verhörenden unterstreichen sollten. Der Stuhl für den Gefangenen war unbequem, kalt, ein psychologischer Trick, um Sato in seiner Wehrlosigkeit zu brechen, während die Verhörenden in Komfort und Kontrolle schwelgten.

Steve und Miku betraten den Raum mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Anspannung. Steve, in einer schlichten Hose und einem Hemd, dessen Ärmel leicht hochgekrempelt waren, strahlte die ruhige Autorität eines Mannes aus, der solche Situationen kannte. Miku, in ihrem leichten Sommerkleid, das ihre Kurven subtil betonte, bewegte sich mit einer Eleganz, die ihre Schauspielausbildung verriet. Sie setzte sich absichtlich so, dass ihre Beine – lang, makellos, von dem kurzen Saum des Kleides kaum verhüllt – für Sato sichtbar sein würden, ein weiterer psychologischer Schachzug, um den Kontrast zwischen ihrem Komfort und seinem Elend zu unterstreichen. Ihre Augen trafen Steves, ein stilles Einverständnis, dass sie ihre Rollen perfekt spielen würden: Steve als der verständnisvolle »gute Bulle«, Miku als die kluge Frau mit Empathie und einer Spur Mitgefühl für den Gefangenen, die Sato aus der Reserve locken könnte.

Sie nahmen Platz, ihre Bewegungen ruhig, aber präzise. Steve lehnte sich leicht zurück, seine Hände ruhten auf dem Tisch, seine Augen scannten den Raum, als wollte er sich jedes Detail einprägen. Miku, die neben ihm saß, strich ihr Kleid glatt, ihre Haltung war entspannt, aber wachsam, ihre Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln, das ihre Professionalität verbarg. Der Raum war still, nur das leise Summen der Klimaanlage und das ferne Tropfen des Regens, der durch die Belüftungsschächte drang, waren zu hören. Sie warteten auf Sato, der jeden Moment aus seiner Zelle gebracht werden sollte, seine Erschöpfung nach über zwölf Stunden in der kalten, kargen Zelle ihre größte Waffe.

Doch die Stille wurde abrupt durchbrochen.

Ein gellendes Heulen erfüllte den Raum, ein schriller Alarm, der durch die Betonwände hallte und Steves Herzschlag in die Höhe trieb. Die Sirenen, tief und durchdringend, waren ein Klang, der sofortige Gefahr signalisierte, ein Echo des Angriffs vom Sonntag, das in ihren Knochen widerhallte. Steve und Miku zuckten zusammen, ihre Augen trafen sich, eine Mischung aus Schock und Alarm darin. Steve sprang auf, seine Muskeln angespannt, seine Hand griff instinktiv zur Seite, als suchte er nach einer Waffe, die nicht da war. » Was zur Hölle ist das? « Seine Stimme war tief, ein Knurren, das seine Bereitschaft verriet, sofort zu handeln.

Miku, deren Hände den Tisch umklammerten, stand ebenfalls auf, ihr Kleid raschelte, ihre Augen suchten die Tür. » Nicht schon wieder… Was ist los? « Ihre Stimme war ruhig, aber mit einem Unterton von Sorge, ihre Haltung straffte sich, als sie sich auf das Schlimmste vorbereitete.

Die Tür zum Verhörraum flog auf, und Takeda stürmte herein, seine große, schlanke Gestalt füllte den Raum mit einer Aura kalter Entschlossenheit. Sein Gesicht, normalerweise eine Maske aus Kontrolle, zeigte Spuren von Wut und Verwirrung, seine Augen funkelten wie geschliffener Stahl. » Steve-san, Miku-san, kommen Sie! « Seine Stimme war scharf, ein Befehl, der keinen Widerspruch duldete. » Etwas ist passiert – hier unten, in der Zelle! «

Steve und Miku folgten ihm ohne Zögern, ihre Schritte hallten auf dem Betonboden, als sie durch die unterirdischen Gänge rannten. Sicherheitskräfte spurteten an ihnen vorbei, ihre Uniformen ein dunkler Strom, ihre Gesichter angespannt, ihre Hände an den Waffen. Steve, der neben Takeda lief, packte ihn am Arm, seine Stimme war drängend. » Takeda, was ist los? Ein weiterer Angriff? «

Takeda schüttelte den Kopf, seine Lippen pressten sich zusammen, als er halb rennend antwortete. » Kein Angriff. Nicht so, wie Sie denken. Es ist Sato – etwas ist mit ihm passiert. « Seine Stimme war ein Knurren, durchsetzt mit Flüchen auf Japanisch, die Steve nur halb verstand. Die eisige Kontrolle, die Takeda normalerweise ausstrahlte, war von einer Wut durchzogen, die er kaum zügeln konnte.

Ein junger Wachmann kam ihnen entgegen, seine Uniform feucht vom Regen, seine Haltung steif, als er sich tief verbeugte, sein Atem ging schnell. » Takeda-sama, Steve-san, Miku-san – Sato… er liegt leblos in seiner Zelle! Wir haben ihn gerade gefunden! « Seine Stimme war atemlos, seine Augen weit vor Schock, und Steve spürte, wie sich sein Magen zusammenzog, ein kalter Schauer lief über seinen Rücken.

» Leblos? « Mikus Stimme war scharf, ihre Augen verengten sich, als sie den Wachmann fixierte. » Was meinen Sie mit leblos? «

Der Wachmann schluckte, seine Hände zitterten leicht, als er antwortete. » Er… er atmet nicht. Wir haben einen Sanitäter gerufen, aber… es sieht nicht gut aus. «

Takeda fluchte laut, seine Hand schlug gegen die Wand, ein dumpfer Schlag, der durch den Gang hallte. » Verdammt noch mal, wie konnte das passieren? « Seine Stimme war wie ein Peitschenknall, seine Augen funkelten vor Zorn, aber auch vor einer Verblüffung, die seine Autorität durchdrang. » Die Zelle wird jede Sekunde überwacht! Ein Mann stand vor der Tür! «

Steve und Miku tauschten einen Blick, ihre Gedanken rasten, als sie Takeda folgten, der nun mit langen Schritten den Gang entlangstürmte, seine Haltung straff, aber angespannt. Die unterirdischen Gänge waren ein Labyrinth aus Beton und Stahl, die Luft kühl und steril, das Licht der LED-Röhren warf harte Schatten. Die Sirenen verstummten allmählich, aber die Spannung blieb, ein unsichtbares Gewicht, das auf ihnen lastete.

 

Sie erreichten die Zelle, eine schwere Stahltür, die mit einem dumpfen Knall geöffnet wurde. Der Raum war klein, karg, ein Würfel aus grauem Beton, ohne Fenster, ohne Komfort. Der Boden war hart, die Wände kalt, die Luft schwer von der Feuchtigkeit des Regens, der durch die Belüftungsschächte sickerte. Sato lag auf dem Boden, seine Gestalt zusammengesunken, seine Hände lose an den Seiten, seine Augen geschlossen. Sein Anzug, einst makellos, war zerknittert, fleckig von Schweiß und Dreck, sein Gesicht blass, fast wächsern, als hätte das Leben ihn verlassen.

Ein Sanitäter kniete neben ihm, seine Hände tasteten nach einem Puls, seine Bewegungen schnell, aber methodisch. Er sah auf, seine Augen trafen Takedas, und er schüttelte den Kopf, seine Stimme war leise, aber klar. » Er ist tot, Takeda-sama. Kein Puls, keine Atmung.«

Takeda erstarrte, seine Hände ballten sich zu Fäusten, seine Augen funkelten mit einer Mischung aus Wut und Unglauben. » Tot? « Seine Stimme war ein Knurren, das durch die Zelle hallte. » Wie zur Hölle ist das möglich? « Er drehte sich zu seinen Wachleuten, die in einer Reihe an der Wand standen, ihre Gesichter blass, ihre Haltung steif vor Schuld, obwohl sie nichts getan hatten. » Ihr habt ihn überwacht! Jede Sekunde! Wer war in der Zelle? Wer hat ihn angefasst? «

Ein älterer Wachmann, dessen Uniform makellos war, trat vor, seine Haltung straff, aber seine Augen gesenkt. » Niemand, Takeda-sama. Niemand war in der Zelle. Ich stand die ganze Zeit vor der Tür – niemand ist rein oder raus. « Seine Stimme war ruhig, aber mit einem Unterton von Verzweiflung, als wüsste er, dass seine Worte nicht ausreichen würden.

Steve, der neben der Tür stand, seine Augen auf Satos leblosen Körper gerichtet, spürte, wie sich seine Gedanken ordneten. » Etwas stimmt nicht. « Sato war ein Verräter, ein Spion, aber seine Zähigkeit, sein Schweigen – und jetzt sein Tod – war zu perfekt, zu kalkuliert. Er kniete sich neben den Sanitäter, seine Hand berührte vorsichtig Satos Arm, als wollte er sich vergewissern, dass er wirklich tot war. » Überwachungskameras? « fragte er, seine Stimme ruhig, aber drängend. » Was zeigen die? «

Takeda, der seine Wut mühsam zügelte, nickte einem Wachmann zu, der ein Tablet hervorholte und die Videoaufzeichnungen aufrief. » Wir prüfen sie sofort. Aber ich schwöre, niemand war bei ihm. « Seine Stimme war kalt, fast mechanisch, als er sich zwang, seine Emotionen zu kontrollieren.

In diesem Moment betrat der Taikun den Raum, seine kleine, aber imposante Gestalt füllte die Zelle mit einer Autorität, die selbst die angespannte Atmosphäre durchdrang. Seine Augen, scharf wie Klingen, musterten die Szene – Satos Leiche, die Wachleute, den Sanitäter, Steve und Miku. Er verschränkte die Arme, seine Stimme war ruhig, aber mit einer Kälte, die jeden im Raum erstarren ließ. » Erklären Sie mir, Takeda, wie ein Gefangener in ihrer Obhut stirbt, während er überwacht wird. «

Takeda verbeugte sich tief, seine Haltung straff, aber seine Stimme angespannt. » Yoshimori-sama, wir wissen es noch nicht. Die Kameras werden überprüft, der Leibarzt ist unterwegs. Ich schwöre, wir finden die Wahrheit. «

Der Taikun nickte, seine Augen wanderten zu Steve, ein Funkeln von Vertrauen darin. » Steve-san, ich erwarte, dass Sie und Miku-san mir Antworten liefern. Das ist kein Zufall. «

Steve nickte, seine Haltung straffte sich, seine Gedanken rasten. » Wir werden es herausfinden, Yoshimori-sama. «

Der Leibarzt des Taikun, ein älterer Mann mit grauem Haar und einer ruhigen Präzision, traf kurz darauf ein, seine Tasche voller medizinischer Geräte. Er kniete sich neben Sato, seine Hände tasteten über den Körper, seine Augen suchten nach Hinweisen. Die Wachleute hatten inzwischen die Videoaufzeichnungen auf ein Tablet geladen, und Takeda, Steve und Miku versammelten sich um den Bildschirm, ihre Augen folgten den Bildern, die die letzten Stunden in der Zelle zeigten.

Die Aufnahmen waren klar, fast klinisch. Sato, erschöpft und geschunden, hatte sich vor etwa anderthalb Stunden auf den Boden gelegt, seine Arme um sich geschlungen, als wollte er sich gegen die Kälte schützen. Er hatte sich kaum bewegt, seine Gestalt war still, fast friedlich, als hätte er sich in den Schlaf geflüchtet. Es gab keine Auffälligkeiten – kein Eindringling, kein verdächtiges Verhalten, nur das monotone Bild eines Mannes, der in seiner Zelle lag. Doch Steve bemerkte eine winzige Bewegung, kaum wahrnehmbar, ein leichtes Zucken von Satos Hand, das nur Sekunden dauerte, bevor er still wurde.

» Da, « sagte Steve, seine Hand wies auf den Bildschirm. » Das ist nicht normal. Er hat etwas getan. «

Miku, die neben ihm stand, ihre Augen verengten sich, nickte langsam. » Es ist zu unauffällig für einen Zufall. « Ihre Stimme war ruhig, aber mit einer Schärfe, die ihre Intelligenz verriet.

Der Leibarzt, der inzwischen Satos Mund untersuchte, hob den Kopf, seine Hände hielten eine kleine Pinzette, mit der er vorsichtig einen falschen Zahn aus Satos Gebiss zog. » Hier ist die Antwort, « sagte er, seine Stimme ruhig, aber mit einem Unterton von Resignation. » Ein weiterer falscher Zahn – hohl, mit einer Kapsel darin. Ein Selbstmordgift, stark und schnell wirkend. Kein Zucken, kein Schmerz, nur ein kurzes Schlucken, und er war tot. «

Takeda fluchte leise, seine Hand schlug gegen die Wand, ein dumpfer Schlag, der seine Frustration ausdrückte. » Ein Selbstmordgift? In einem Zahn? « Seine Stimme war ein Knurren, seine Augen funkelten vor Wut. » Wie haben wir das übersehen? «

Der Taikun, der die Szene mit einer eisernen Ruhe beobachtete, trat näher, seine Hände hinter dem Rücken verschränkt. » Er war vorbereitet. Ein Profi, kein Amateur. Er wusste, dass er nicht entkommen würde, und hat den letzten Ausweg gewählt. « Seine Stimme war kalt, aber mit einer Tiefe, die seine Enttäuschung verriet. » Aber das ändert nichts. Wir müssen wissen, für wen er gearbeitet hat. Seine Kontakte, seine Kommunikationen – alles muss analysiert werden. «

Steve nickte, seine Augen wanderten zurück zu Satos lebloser Gestalt. » Die Daten auf dem Chip – haben wir sie vollständig entschlüsselt? Vielleicht gibt es dort Hinweise. «

Takeda nickte, seine Haltung straffte sich, als er seine Wut in Entschlossenheit umwandelte. » Die Techniker arbeiten daran. Wir werden jede Spur verfolgen. Aber eines ist klar – Sato war nicht allein. Es gibt andere, und wir werden sie finden. «

Miku, die bisher geschwiegen hatte, trat vor, ihre Augen fixierten den falschen Zahn in der Hand des Arztes. » Er hat sich geopfert, um seine Auftraggeber zu schützen. Das macht sie noch gefährlicher. « Ihre Stimme war ruhig, aber mit einer Intensität, die ihre Entschlossenheit unterstrich.

Der Taikun nickte, seine Augen trafen ihre, ein anerkennendes Funkeln darin. » Gut beobachtet, Miku-san. Wir dürfen nicht nachlassen. Steve-san, Miku-san, ich erwarte, dass Sie weiter graben. Sato mag tot sein, aber die Wahrheit lebt. Finden Sie sie. «

Steve und Miku nickten, ihre Blicke trafen sich, ein stilles Versprechen, dass sie nicht aufgeben würden. Die Zelle, kalt und leer, war nun ein Grab, aber auch ein Mahnmal – eine Erinnerung daran, dass die Bedrohung real war, dass die Feinde des Taikun näher waren, als sie gedacht hatten.

 

Der unterirdische Verhörraum, kalt und steril, war nur noch eine Erinnerung, als Steve, Miku, Takeda und dessen Stellvertreter, ein stiller Mann namens Hayashi, die Treppe hinaufstiegen und das Haupthaus betraten. Der Übergang von den bunkerartigen Zellenbereichen zu den oberen Etagen war wie ein Schritt in eine andere Welt. Die Flure des Haupthauses, mit ihren polierten Holzböden, Kalligraphien an den Wänden und dem sanften Licht, das durch Reispapierfenster fiel, strahlten eine Eleganz aus, die die Brutalität der unterirdischen Realität fast vergessen ließ. Doch die Spannung, die in der Luft lag, war unverkennbar – Satos Tod hatte ein Loch in ihre Ermittlungen gerissen, und die Fragen, die er hinterlassen hatte, waren wie ein Schatten, der über ihnen hing.

Der Konferenzraum, in den sie sich zurückzogen, war ein Meisterwerk luxuriöser Zurückhaltung. Dunkle Holztäfelungen umrahmten die Wände, ein langer Tisch aus poliertem Mahagoni dominierte den Raum, und bequeme Ledersessel boten einen Komfort, der in krassem Gegensatz zu der harten, kalten Atmosphäre des Vörherraumes und Satos karger Zelle. Bodentiefe Fenster gaben den Blick auf den Garten frei, wo der Regen inzwischen aufgehört hatte und die Sonne die Feuchtigkeit in zarten Dampfschwaden aufsteigen ließ. Die Luft war erfüllt vom Duft frischer Erde und blühender Blumen, ein Hauch von Normalität, der die Schwere der Diskussionen nicht vertreiben konnte. Ein Tablett mit Tee und Gebäck stand auf dem Tisch, doch niemand griff danach – die Anspannung war zu groß, die Fragen zu dringend.

Steve setzte sich ans Kopfende des Tisches, seine Haltung entspannt, aber wachsam, seine Augen scannten die Gesichter seiner Gesprächspartner. Miku, die neben ihm Platz nahm, strahlte eine ruhige Eleganz aus, ihr Sommerkleid ein heller Kontrast zu den dunklen Tönen des Raumes. Takeda, groß und schlank, saß gegenüber, seine Hände gefaltet, seine Augen funkelten mit einer Mischung aus kalter Entschlossenheit und unterdrückter Wut. Hayashi, Takedas Stellvertreter, ein Mann mit schütterem Haar und einer unauffälligen Präsenz, hielt ein Tablet in den Händen, bereit, Notizen zu machen oder Daten aufzurufen. Die Atmosphäre war angespannt, aber fokussiert – jeder wusste, dass die nächsten Stunden entscheidend waren, um die Ermittlungen voranzutreiben.

Takeda eröffnete die Besprechung, seine Stimme tief und präzise, als wollte er die Kontrolle über die Situation zurückgewinnen. » Satos Tod ist ein Rückschlag, aber kein Ende. Er hat sich selbst umgebracht, um seine Auftraggeber zu schützen – das sagt uns vielleicht mehr, als er je in einem Verhör verraten hätte. Wir müssen jetzt tiefer graben, jede Spur verfolgen, jedes Detail seines Lebens noch einmal unter die Lupe nehmen. « Seine Hand wies auf Hayashi, der das Tablet aktivierte, eine Liste von Dokumenten erschien auf dem Bildschirm. » Satos Hintergrund wurde bereits überprüft, bevor er ins Projekt kam. Aber offensichtlich haben wir etwas übersehen. Ich will eine noch genauere Untersuchung – seine Familie, seine Finanzen, seine Kontakte, jede Reise, jede E-Mail, jedes Telefonat. «

Hayashi nickte, seine Finger flogen über das Tablet, als er die Anweisungen festhielt. » Wir haben bereits Zugriff auf seine Bankkonten und Kommunikationsdaten. Aber ich stimme zu – wir müssen tiefer gehen. Es könnte verschlüsselte Kanäle geben, Offshore-Konten, vielleicht sogar eine zweite Identität. « Seine Stimme war ruhig, fast monoton, aber seine Worte trugen das Gewicht eines Mannes, der wusste, wie man Geheimnisse aufdeckte.

Miku, die bisher geschwiegen hatte, lehnte sich leicht vor, ihre Hände ruhten auf dem Tisch, ihre Augen trafen Takedas. » Was ist mit dem Datenchip, den er schmuggeln wollte? Haben die Techniker Fortschritte gemacht? « Ihre Stimme war klar, analytisch, und Takeda nickte, ein Funkeln von Anerkennung in seinen Augen.

» Der Chip ist hochgradig verschlüsselt, aber unsere besten Leute arbeiten daran. Die bisher entschlüsselten Fragmente zeigen Baupläne von Amateras Kernalgorithmen – genug, um einem Konkurrenten Jahre an Entwicklungszeit zu sparen. Aber wir brauchen die vollständigen Daten, um zu verstehen, was genau er stehlen wollte und für wen. « Takedas Stimme war hart, seine Finger trommelten leicht auf den Tisch, ein Zeichen seiner Ungeduld. » Ohne diese Antworten tappen wir im Dunkeln. «

Steve, der die Diskussion aufmerksam verfolgt hatte, hob die Hand, seine Stimme war ruhig, aber durchdringend. » Ich möchte etwas anmerken. Satos Selbstmord – das ist nicht normal für Industriespionage. « Seine Worte hingen im Raum, die anderen sahen ihn an, ihre Gesichter eine Mischung aus Neugier und Zustimmung. » Ich habe in meiner Zeit genug Spione gesehen, in der Geschäftswelt und anderswo. Industriespionage ist ein schmutziges Geschäft, klar, aber es ist ein Geschäft. Man stiehlt Daten, man verkauft sie, man wird erwischt – und dann verhandelt man. Ein Todesurteil oder brutale Verhöre sind in autoritären Staaten möglich, aber ein Spion, der sich nach weniger als einem Tag selbst umbringt, um seine Auftraggeber zu schützen? Das ist… außergewöhnlich. «

Miku nickte langsam, ihre Augen verengten sich, als sie seine Worte abwog. » Du hast recht. Es ist, als hätte er mehr Angst vor seinen Auftraggebern als vor uns. Oder als wäre seine Mission größer als nur ein Datenklau. « Ihre Stimme war nachdenklich, ihre Finger spielten mit der Kante ihres Kleides, ein Zeichen, dass sie die Implikationen durchdachte.

Takeda lehnte sich zurück, seine Arme verschränkten sich, seine Augen funkelten mit einer Mischung aus Frustration und Neugier. » Das passt zu dem Angriff am Sonntag. Zwölf Männer, geopfert für ein Ablenkungsmanöver, während ein anderer – oder eine andere Gruppe – Nakamura ermordet hat. Das war kein typischer Schlag gegen die Konkurrenz. Das war… eiskalt, brutal, rücksichtslos. Kalkuliert und militärisch geplant und durchgeführt wie in einem Krieg, in dem es um alles geht und Leben wenig zählen. « Seine Stimme war kalt, seine Worte schwer, als er die Brutalität der Ereignisse Revue passieren ließ.

Steve nickte, seine Hände ruhten auf dem Tisch, seine Gedanken rasten. » Genau. Der Angriff, Satos Selbstmord, Nakamuras Tod – das sind keine isolierten Vorfälle. Sie hängen zusammen, und sie deuten auf einen Gegner, der keine Skrupel hat, Menschen zu opfern. Aber warum? Was ist an Amatera so bedeutend, dass jemand derart hart zuschlägt? Mit der üblichen Industriespionage für geschäftliche Vorteile, ist das nicht mehr zu erklären.« Seine Augen trafen Takedas, eine unausgesprochene Herausforderung darin. » Haben die Verhöre der drei Überlebenden vom Angriff etwas ergeben? Wussten sie, wer sie angeheuert hat? «

Takeda schüttelte den Kopf, seine Lippen pressten sich zusammen, ein Zeichen seiner Enttäuschung. » Nein. Die drei waren Söldner, angeheuert über Mittelsmänner. Sie wussten nicht, wer der eigentliche Auftraggeber war, und sie hatten keine Ahnung, dass sie geopfert werden sollten. Ihr Job war, Chaos zu stiften, das Anwesen abzulenken – sie dachten, es wäre ein Raubüberfall oder eine Entführung. Erst als Nakamuras Tod entdeckt wurde, wurde klar, dass ein zweiter Eindringling – oder eine zweite Gruppe – involviert war. Ein Assassine, extrem geschickt, extrem unauffällig. « Seine Stimme war bitter, seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er die Niederlage eingestand.

Miku runzelte die Stirn, ihre Hände verschränkten sich, ihre Stimme war ruhig, aber scharf. » Das bedeutet, wir haben es mit einem Gegner zu tun, der nicht nur Ressourcen hat, sondern auch eine Präzision, die fast beängstigend ist. Zwölf Männer opfern, einen Manager wie Sato als Spion einschleusen, Nakamura gezielt eliminieren – das ist kein normales Konkurrenzspiel. Das ist… etwas Größeres. « Ihre Worte hingen im Raum, ein Echo der Fragen, die sie alle quälten.

Hayashi, der bisher geschwiegen hatte, räusperte sich, seine Stimme war leise, aber klar. » Vielleicht liegt der Schlüssel im Motiv. Wenn wir verstehen, warum dieser Gegner so handelt, können wir ihn identifizieren. Amatera ist nicht nur eine KI – sie ist ein Durchbruch in der Sprachgenerierung, in der kreativen Entscheidungsfindung. Aber was macht sie so wertvoll, dass jemand bereit ist, solche Risiken einzugehen? Ist es rein wirtschaftlich? Oder steckt etwas anderes dahinter – politisch, militärisch, ideologisch? «

Steve nickte, seine Augen funkelten mit einer analytischen Schärfe. » Das ist die richtige Frage. Die Konkurrenz in der KI-Entwicklung ist brutal – Milliarden werden investiert, Firmen, Staaten, Privatleute kämpfen um die Vorherrschaft. Aber Menschen derart rücksichtslos opfern? Das ist nicht Standard. Selbst in der gnadenlosen Welt der KI-Entwicklung gibt es Grenzen. Was macht Amatera so besonders, dass jemand diese Grenzen überschreitet? «

Takeda lehnte sich vor, seine Hände stützten sich auf den Tisch, seine Stimme war tief, fast ein Knurren. » Vielleicht ist es nicht nur die KI selbst. Vielleicht ist es, was sie tun kann. Amatera könnte Märkte destabilisieren, Regierungen beeinflussen, ganze Industrien umkrempeln. Wenn jemand glaubt, dass sie eine Bedrohung ist – oder eine Waffe –, dann erklärt das die Rücksichtslosigkeit. «

Miku nickte, ihre Augen verengten sich, als sie Takedas Worte abwog. » Das würde auch Satos Selbstmord erklären. Wenn er für jemanden arbeitete, der so mächtig ist, dass er ihn mehr fürchtete als den Tod, dann hatte er keine Wahl. Aber was war sein Motiv? War es Angst? Loyalität? Oder etwas, das wir noch nicht sehen? «

Steve runzelte die Stirn, seine Hände verschränkten sich, seine Gedanken ordneten die Puzzleteile. » Wir müssen die Ermittlungen erweitern. Satos Leben, der Chip, die Überlebenden des Angriffs – das sind unsere Spuren. Aber wir brauchen mehr Ressourcen. Takeda, Ihr Budget ist groß, aber das hier ist größer. Wir brauchen externe Experten, mehr internationale Kontakte in der Welt der Geheimdienste und der Industriespionage, um die Daten zu analysieren, die Verbindungen zu finden.«

Takeda nickte, seine Haltung straffte sich, seine Augen funkelten mit einer neuen Entschlossenheit. » Einverstanden. Ich werde mit Yoshimori-sama sprechen. Er hat Milliarden in Amatera investiert – ein paar zehn oder hundert Millionen mehr für die Sicherheit wird er genehmigen. Aber wir müssen ihm klare Argumente liefern. Er ist ein harter Mann, aber er versteht, was auf dem Spiel steht. «

Miku lächelte schmal, ihre Hand strich über den Tisch, ein Zeichen ihrer Zustimmung. » Wenn wir ein Motiv finden, finden wir den Feind. Und wenn wir den Feind finden, können wir ihn stoppen. Aber wir müssen schnell sein – wer auch immer hinter Sato steht, wird nicht warten. «

Hayashi tippte auf sein Tablet, seine Stimme war ruhig, aber bestimmt. » Ich werde die Teams anweisen, die Analyse des Chips zu priorisieren und Satos Hintergrund noch einmal zu durchleuchten. Wir brauchen auch eine Analyse der internationalen Akteure – wer könnte ein Interesse an Amatera haben? China? Die USA? Ein anderes Keiretsu? Oder vielleicht jemand, den wir noch nicht auf dem Radar haben? «

Steve nickte, seine Augen trafen Takedas, ein stilles Einverständnis, dass sie auf dem richtigen Weg waren. » Wir müssen auch die internen Sicherheitsmaßnahmen überprüfen. Wenn Sato eingeschleust wurde, gibt es vielleicht andere. Wir können kein Risiko eingehen.«

Takeda grunzte, ein Geräusch, das Zustimmung und Entschlossenheit ausdrückte. » Das ist bereits in Arbeit. Meine Leute durchkämmen jeden Mitarbeiter, jeden Vertrag, jede Sicherheitslücke. Aber Sie haben recht – wir müssen paranoid sein. «

 

Die Diskussion ging weiter, ein Strom aus Ideen, Fragen und Strategien, die die Luft mit einer elektrischen Energie füllten. Sie waren sich einig, dass die Ermittlungen breiter angelegt werden mussten, dass sie mehr Ressourcen brauchten, dass der Taikun überzeugt werden musste, seine ohnehin üppigen Investitionen noch zu erhöhen. Doch unter der Oberfläche lag eine unausgesprochene Sorge – dass ihr Gegner, wer auch immer er war, bereits den nächsten Zug plante, dass die Zeit gegen sie arbeitete.

Nach zwei Stunden intensiver Diskussionen löste sich die Gruppe auf, ihre Gedanken schwer, aber fokussiert. Der Regen hatte endgültig aufgehört, die Sonne brannte nun vom Himmel, verdampfte die Feuchtigkeit in zarten Schwaden, die über den Garten stiegen. Der Kiesweg glänzte, die Luft war warm und erfüllt vom Duft blühender Jasminsträucher.

Steve, Miku, Takeda und Hayashi gingen zum Speisesaal des Haupthauses, wo ein Mittagessen serviert wurde – eine Auswahl an Sushi, Sashimi, Tempura und einer klaren Brühe, die mit Shiitake-Pilzen verfeinert war. Der Raum war hell, mit Blick auf den Garten, und die Atmosphäre war leichter, fast normal, ein Moment der Ruhe inmitten des Sturms. Sie setzten sich an einen runden Tisch, ihre Gespräche wurden leiser, persönlicher, als sie die Anspannung der Besprechung hinter sich ließen.

Miku, die neben Steve saß, lächelte, ihre Hand griff nach einem Stück Sushi. » Nach all dem… brauche ich das hier. « Ihre Stimme war warm, ein Hauch von Erleichterung darin, und Steve lachte leise, seine Hand hob ein Glas Eistee.

» Da stimme ich zu. Aber ich wette, Kaku und Kumi haben mehr Spaß in ihrem Unterricht als wir hier. « Seine Stimme war tief, neckend, und Miku kicherte, ihre Augen funkelten mit einer Leichtigkeit, die selten war.

Takeda, der gegenübersaß, schüttelte den Kopf, ein schiefes Lächeln spielte um seine Lippen. » Ihr zwei seid zu entspannt. Aber gut – wir brauchen diese Momente, um weiterzumachen. « Seine Stimme war brummig, aber mit einer Wärme, die zeigte, dass er die Kameradschaft schätzte.

Hayashi, der still sein Essen genoss, hob den Blick, seine Stimme war ruhig, aber mit einem Hauch von Humor. »Solange wir den Taikun überzeugen, wird alles gut. Aber ich beneide Kaku und Kumi – Schauspielunterricht klingt nach einem besseren Tag als das hier.«

Die Gruppe lachte, ein Geräusch, das die Spannung löste, ein Moment der Normalität, der sie erdet. Doch in ihren Gedanken blieb die Mission präsent – Satos Tod, der Angriff, Amatera, der unbekannte Feind. Sie wussten, dass die Wahrheit da draußen war, verborgen in den Schatten, und sie waren entschlossen, sie zu finden.

 



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