Sonntag,
10. August 2014
Irgendwie
war ich am Samstag total verschlafen und pennte sogar noch gegen 10 Uhr, was
andererseits den Vorteil hatte, dass mich Jenny mit vielen Küsschen wecken
kam. *schmunzel* Eine gute Möglichkeit mir meine Liebesgöttin zu greifen, sie
ins Bett zu zerren und für diese unverschämte Respektlosigkeit gegenüber
meiner Kapitänswürde, kräftig zu „bestrafen“. Komischerweise schien ihr diese
„Strafe“ aber sehr willkommen zu sein und jauchzte sie bald vor Freude…
Ich
war aber nicht der einzige Spät aus dem Bett kommende; Summer und Kristel
waren ja erst nach Sonnenaufgang zurück an Bord gekommen und pennten immer
noch. Wir legten einen ziemlich faulen Tag ein; einige gingen Schwimmen,
andere besuchten später wieder Bandirma, ich faulenzte die meiste Zeit an
Deck und lies mich von den jeweiligen Wachhabenden bedienen, sprang
zwischendurch auch ab und zu mal über Bord, in die Marmarameer Badewanne,
usw.; Am Abend trafen wir wieder die drei jungen Leute von gestern, gingen
Essen und in Clubs, wo die Girls auch tanzen konnten.
Die
reizende Esme war immer noch ein bisschen verlegen wegen dem gestrigen
Geschehen, aber im Großen und Ganzen unverändert eine vor Charme sprühende,
lebenslustige, bezaubernde Gesellschaft, welche sich besonders gut mit Jenny,
Mandy und Erika verstand; andere junge Leute und auch ältere, lernten wir
natürlich ebenfalls kennen und es wurde erneut ein schöner Abend; aber heute
setzte ich mich schon vor Mitternacht ab und ging mit Mandy, Edgar und Ramona
gemütlich zum Schiff. Mandy verschwand gleich in ihrer Koje, wir Drei „Alten“
plauderten noch gemütlich auf der Flybridge, die beiden mit Drinks, ich mit
Mineralwasser.
Die
Zwei sind verheiratet seit sie kaum 20 waren und bauten sich gemeinsam mit
harter Arbeit an 16 – 18 Stunden Tagen ein kleines, Mittelständisches
Unternehmen auf. Jetzt endlich genießen sie auch die Früchte ihrer
Anstrengungen und gönnen sich auch viel, wie z. B. auch die Club
Mitgliedschaft und das Leben auf unserer Yacht. .
SONNTAG…
…
verlegten wir rund 20 Seemeilen um die Kapidag Halbinsel zur schönen Turan
Bay; die ca. 1 km breite und 2 km tiefe Bucht wird an drei Seiten von
hügeligem Land umschlossen, ist nach Nord aber leider so weit offen, dass der
vorherrschende Wind aus nördlichen Richtungen doch manchmal unangenehmen
Schwell herein laufen lässt; unsere große Yacht mit Zero Speed Stabilisatoren
störte das aber wenig; der Hafen des kleinen Fischer- und Bauerndorfes am
Südende der Bucht hat kaum 150 x 100 m, ist auf der Landseite sehr Flach und
bietet wenig Platz; die Pier ist zwar rund 200 m lang, doch liegen dort
natürlich viele Fischerboote und dient sie auch als Anleger für Fähren und
Versorgungsschiffe. Wir ankerten lieber in der malerischen Bucht und ließen
die Stabilisatoren laufen.
An
Land gibt es nur zwei Lokale und kein Touristenhotel, nur kleine, private
Unterkünfte, weshalb diese Ecke wohl als ruhiger (und billiger) Geheimtipp
gelten kann. Wie eigentlich immer in der Türkei ist die Bevölkerung sehr
Gastfreundlich, so lange man ihre Lebensart und Kultur auch respektiert. Bei
Touristen übersieht man zwar wohlwollend vieles, aber sollte man trotzdem z.
B. keinesfalls in Sichtweite Nackt baden oder in Bikini / Badehose ein Lokal
betreten, von der kleinen Moschee ganz zu schweigen. Eigentlich sollte dieses
Verhalten ja selbstverständlich sein, aber leider gibt es doch immer mal
wieder dumme, arrogante Touristen welche keinerlei Rücksicht nehmen und sich
aufführen, als wären sie in ihrem eigenen Hinterhaus Garten. *seufz* Zu
manchen Zeiten verirren sich durchaus auch mal einige hundert Touristen
hierher, viele auch aus Istanbul.
Dieses
traumhafte Fleckchen Erde ist sicherlich schon seit tausenden von Jahren
besiedelt, hat fruchtbare Lavaböden und auch das Meer bietet immer noch so
einige Meeresfrüchte als Nahrung. Ausländische Reisende sparen die Region
häufig aus, weil die Wasserqualität des Marmarameeres vielerorts bedenkliche
Werte aufweist. Man sollte sich nach verlassen immer sorgfältig abduschen und
auch möglichst kein Wasser verschlucken. Allerdings sollte man es aber auch
nicht zu eng sehen! In Deutschland kenne ich nicht gerade wenige Leute, die
z.B. selbst mit kleinen Kindern im Rhein baden gehen und der ist garantiert
noch viel dreckiger! Trinken sollte man aber wirklich nur Mineralwasser aus
Flaschen, wobei man auch das hinterfragen könnte; schließlich Essen wir auch
alle Speisen, welche aus örtlichen Quellen das Wasser zur Zubereitung
entnehmen, genauso Fische usw. und nicht alles davon ist wirklich 100%
durchgekocht; von Speiseeis usw. ganz zu schweigen.
Wer
aber wirklich nichts anderes als Badeurlaub im Sinn hat, der kann natürlich
auch gleich ans schwarze Meer oder die Ägäis, respektive die Mittelmeer Küste
gehen, wo die Wasserqualität meist deutlich besser ist. jedoch darf man auch
dort zumindest in Touristenhochburgen hinterfragen, ob all die Abwässer aus
den Bettenburgen unzähliger Hotels, von Millionen von Urlaubern, nicht
zumindest in Küstennähe ebenfalls eine eher bedenkliche Verschmutzung
verursachen? Ich wäre bereit darauf zu wetten, dass Wasserproben am Strand
vom z. B. so beliebten Antalya nicht gerade erfreuliche Ergebnisse erbringen
würden!
Esme,
Lomi und Machmud waren übrigens auch mit uns auf dem Boot gefahren, worauf
sie natürlich sehr neugierig waren; Esme hat allerdings auch in Australien
sogar schon Megayachten besucht und ist das für sie nicht völlig neu. Da sie
so freundlich und hilfsbereit waren, uns sympathisch und nette Typen sind,
hatten wir sie zu diesem Ausflug und einem Essen an Bord eingeladen, was sie
sehr freute. Über Land sind es außerdem gerade mal gut 30 km zurück nach
Bandirma, was sie in einem Sammeltaxi sehr billig in einer Stunde schaffen
könnten. Wenn sie wollen können sie aber auch an Bord übernachten; wenn wir
die Halbinsel auf der Westseite besuchen und bis zum Flaschenhals runter
fahren, dann könnten sie sogar zu Fuß die kaum drei Kilometer hinüber laufen.
Oder wir besuchen die Marmara Insel und sie nehmen von dort aus eine Fähre;
alles kein Problem, sie sind ja junge, fitte Menschen und in diesem Alter bin
ich sogar bedenkenlos hunderte Kilometer verreist und hatte kaum ein Shirt
zum wechseln dabei! Na und? Eine Lösung findet sich in diesem Alter immer und
schlafen kann man auch problemlos nahezu überall ohne Schwierigkeiten.
Nachmittags
vertrieben wir uns bedenkenlos die Zeit mit baden im Meer und nutzten auch
die Wassersport Spaß und Spielgeräte; Sara lies sich auf Skiern übers Wasser
ziehen, andere benutzten den Waverunner Jetski, schnorchelten usw. Dank dem
Sichtschutz der großen Yacht und wenn man erst mal im Wasser ist, waren auch
kurze Nacktbadezeiten möglich. Gegen Sonnenuntergang heizten wir den großen
Grill an und bereiteten ein schönes, gemütliches Bordfest vor. Wegen dem
vielen, guten Futter der letzten Zeit, ich habe drei Kilo zugenommen,
beschloss ich heute nur relativ wenig zu essen; ein bisschen Lammfleisch
Geschnetzeltes mit Gemüse, Salat und Reis und fertig! *smile*
Jenny
hat auch vom vielen, guten Essen etwas zugenommen und machte sogar noch etwas
Gymnastik nach dem Essen. Man sagt zwar, Sex verbrennt mehr Kalorien als
jeder Sport und insofern machen wir ja seit Wochen sehr viel „Sport“ *grins*
Aber dennoch, so viele Köstlichkeiten wie wir nun seit bald zwei Monaten
futterten, kann man gar nicht ab arbeiten. Sie wünschte sich auch noch eine
schöne, sinnliche Massage; in letzter Zeit ist sie ein bisschen zu kurz
gekommen, da ich ja gewöhnlich maximal eine zwei Stunden Sitzung pro Tag
mache (machen kann)! So schaffte ich es gar nicht alle zu „bedienen“, welche
Massiert werden wollten, da wir die letzte Zeit auch viele an Bord hatten
welche das kaum kennen und es unbedingt erleben wollten.
Nun,
wie heißt es bei den Pfadfindern? Jeden Tag eine gute Tat! *grins* Mein Soll
ist damit heute schon wieder übererfüllt…
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Marmarameer: Kapidag Halbinsel, Turan Bay
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