Cannes, Paris Juli #4

 

#24.07.16 Cannes, Paris Juli #4 

Ich bestaunte mal wieder die nahezu magische Arbeit von guten Visagisten, Stylisten und Maskenbildnern. Ein mit Philippine gut befreundeter Fotograf der Fashion Mode Branche, war mit großem Team „nebenan“ in Antibes aktiv. Es ging um die Produktion von Teenager-Katalog-Bademode, mit zwei schönen Jungmodels. Eines davon verstauchte sich jedoch ziemlich übel einen Fuß und konnte daher nicht mehr ordentlich posieren und mitarbeiten. 

Solche Katalogmoden Shootings, sind meist ziemlich anstrengend. Foto Team und vor allem die Models, müssen manchmal 12 oder gar 14 Stunden durcharbeiten, wenn die Zeitvorgaben des Auftraggebers sehr knapp sind, um tausende Fotos mit ständig wechselnden Outfits zu produzieren, von denen dann oft nur wenige hundert tatsächlich verwendet werden. Dabei gibt es nur kurze Pausen für Toilettengänge, um etwas zu essen und zu trinken usw.; da muss man topfit sein, um sowas auch noch in belastender Sommerhitze durchzuhalten.  

Heute hatten wir wieder an die 40°, mit nur ganz schwachem, überhaupt nicht kühlendem Wind aus wechselnden Richtungen. Mit ihrem übel verstauchten Fuß, der mindestens 2-3 Tage in einem kühlenden Verband ruhiggestellt und nicht bewegt werden soll, konnte das bildhübsche Jungmodel unmöglich mitmachen.  

Kurz entschlossen rief der Fotograf seine Freundin Philippine an und fragte, ob sie nicht schnell einspringen können; er weiß, dass sie nun hier in Cannes lebt. Ein passendes Ersatzmodel zu buchen, würde auf sicherlich mindestens einen vollen Arbeitstag Verzögerung hinauslaufen; bei ihrem sehr knappen Zeitplan und Budget, konnte sich das Team einen solchen Ausfall nicht leisten. Das würde bei dem großen Online-Katalogmoden Auftraggeber nicht gut ankommen. Wie schon häufiger beschrieben, ist das ganze Mode & Model Business eine meist knallhart kalkulierende Milliarden-Industrie. 

Nun ist Philippine aber eine erwachsene Twen-Frau und sieht nicht wie ein Teen Girl für Teen-Moden aus. Kein Problem für einen guten Visagisten, Stylisten oder Maskenbildner, mit ihren manchmal wie Magie wirkenden Fähigkeiten. In kaum einer halben Stunde, richtete der dafür zuständige Mann im Foto Team, den Philli auch gut kennt, sie so her, dass Philippine auf den Fotos absolut glaubwürdig wie eine bildschöne Fünfzehnjährige ausschaute und wirkte; nicht wie eine erwachsene Frau.  

 

Auch nach vielen Jahren in der Branche verstehe ich bis heute nicht wirklich, wie diese Leute das hinbekommen. Wir sind ja nicht in Hollywood, wo hochprofessionelle Maskenbildner in vielen Stunden Arbeit, junge Darsteller wie Opas und umgekehrt ausschauen lassen können. Sondern quasi im Feldeinsatz mit einem zwar großen Team. Aber trotzdem schaffen sie es in verblüffend kurzer Zeit, z. B. Fünfzehnjährige wie 30 oder Dreißigjährige wie 15 ausschauen zu lassen.  

Aus der Nähe und im persönlichen Umgang würde man es merken. Auf Fotos, die auch noch digital nachbearbeitet werden, sehen die Schönheiten dann aber absolut perfekt genauso aus, wie sie für den Job halt aussehen und wirken sollen. Bei der Hitze ist es natürlich unvermeidlich auch arg ins Schwitzen zu kommen, so dass dieses Styling ständig aufgefrischt werden muss. Der sympathische Fotograf und sein großes Team von gut einem Dutzend Leuten, arbeiteten jedoch hoch professionell sehr gut organisiert. Philippine kennt sich ebenfalls sehr gut damit aus und kann sehr professionell- diszipliniert arbeiten. 


 

Während des Vormittages half ich ein bisschen mit und genoss vor allem die Pausen, in der brutalen Hitze, mit stark herunterbrennenden Sonnenstrahlen. So schaffte es das Team tatsächlich, die entstandene Zeitverzögerung fast ganz aufzuholen und ausreichende Mengen schöner Fotos zu schießen.  

Gegen 11 Uhr musste ich mich jedoch verabschieden, denn ich hatte Tickets für den 1234 Uhr TGV nach Paris gebucht, um dort die nächsten Tage mit Virginie und in anderen Angelegenheiten zu verbringen. 

Also zurück ins Palais, frisch duschen, einige Sachen zusammenpacken, noch etwas lecker-leichtes essen und das Snackpacket mit weiteren Köstlichkeiten von Celestine mitnehmen. Mathieu brachte mich und Sophie zum Bahnhof und ich muss leider wieder erwähnen: in Deutschland hätte ich mir diese fünfeinviertel-Stunden Zugfahrt in brutaler Hitze nicht angetan. Aber in Frankreich fahren die Züge, insbesondere die TGVs, gewöhnlich sehr pünktlich und die Klimaanlagen in den Zügen, funktionieren zuverlässig. 

So verlief die Fahrt angenehm und zudem hatte ich mit Celestines bildhübscher Tochter Sofie, auch noch eine sehr bezaubernde Begleiterin. Virginies Familie ist mit einem kleinen, Pariser Verlagshaus-Chef befreundet. Dieser wollte sich gern mal Sophies kleinen 150 Seiten Roman anschauen und mit ihr persönlich darüber sprechen. Ein alter Vollprofi, der bereits in dritter Generation dieses alte, sehr kleine Verlagshaus führt. In Paris gibt es viele solcher kleinen, den meisten völlig unbekannten Verlage, die früher oft nur wenige hundert oder tausend Bücher, für einen ebenfalls relativ kleinen Liebhaber-Kreis Literaturaffiner Kunden auflegten. 

Heutzutage geht natürlich viel Online, über E-Books usw., was es einerseits leichter, andererseits aber auch schwerer macht, weil das Net geradezu überquillt von Machwerken meist ebenso unbekannter Autoren. Vieles was da unter dem Deckmantel „freier Literatur“ zum öffentlichen Lesen freigegeben ins Net gestellt wird, ist arg fragwürdig und reicht bis hin zur Verherrlichung von Kinderpornografie, sadistischen Foltermethoden und schlimmerem. Diese kleinen Verlage dienen dabei wie eine Art Filter, die wirklich üble Machwerke aussortieren. 

Bei einem so kleinen „Sonder-„ oder „Spezial-„ Verlag, mit sehr geringer Reichweite in der heutzutage global vernetzten Literaturwelt, hat kein Autor eine Chance, wirklich bekannt oder berühmt zu werden. Oft verdienen die Autoren auch so gut wie kein Geld damit. Früher als es nur gedruckte Bücher gab, mussten sie die Herstellungskosten für ein paar hundert, meist so um die ein- bis dreitausend billige Druckwerke, sogar selbst übernehmen und irgendwie finanzieren. 


 

Aber Sofie ist auch noch völlig unbekannt als Autorin / Romanschreiberein, noch sehr jung und im Sinne wirklich gut geschriebener Literatur noch längst nicht auf dem Stand, den ein Schriftsteller:in benötigt, um vielleicht mal von der eigenen Schreiberei leben zu können. Die fachkundige Meinung eines alten Hasen im Literaturbetrieb und das sozusagen hineinriechen in diese Kreise, wird aber auf jeden Fall eine wertvolle Erfahrung für Sofie sein. 

Verständlicherweise war diese so lieb und brav wirkende, wirklich sehr bezaubernde, junge Teen-Frau, ziemlich aufgeregt und wollte praktisch während der ganzen Fahrt mit mir darüber plaudern. Bisher hat sie ihre Schreiberei eher wie mädchenhaftes Tagebuchschreiben, als Hobby und weil es ihr nun mal Spaß macht zu schreiben, quasi nebenher betrieben. Hatte sie nicht wirklich die ernsthafte Absicht, womöglich mal eine Schriftstellerin zu werden. 

Doch ihr Literaturlehrer im Talente Internat findet, dass Sofie wirklich Talent hat. Mit einigen Jahren weiterer Ausbildung, zunehmender Reife und dem Lernen wie man flüssig für den Literaturmarkt schreibt, könnte sie tatsächlich Chancen haben, mal erfolgreich zu werden und von der eignen Arbeit leben zu können. Vorausgesetzt sie will das überhaupt und zieht sowas über Jahre durch. In diesem jugendlichen Alter ändern sich doch recht häufig die Interessen der älter und reifer werdenden Menschenkinder. Nächstes Jahr oder in wenigen Jahren, will sie vielleicht etwas ganz anderes machen und werden. *smile* 



 

Nun jedenfalls wollten wir dem bildhübschen, superlieben und sehr cleveren Girl gern ein bisschen helfen und ihr zeigen, was überhaupt möglich ist. Womöglich gefällt ihr das ganze Business überhaupt nicht. Heutzutage ist in dieser eiskalt durchkalkulierten, kapitalistischen Welt im Grunde jedes Business ein knallhartes Geschäft. Geschrieben, gekauft und gelesen, werden zu 99% Standard-Machwerke für den Massenmarkt. Es gibt unzählige, gute Schreibtalente, die von einer Existenz als Schriftsteller träumen, aber nur sehr wenige schaffen es, damit ausreichend zu verdienen.  

In Paris angekommen, freuten wir uns regelrecht über leicht verregnete, vergleichsweise schon fast kühle 22°. Wenn du aus der Bullenhitze von fast 40° an der Cote d`Azure kommst und in einem klimatisierten Zug gefahren bist, also bis zum Aussteigen von der Wetteränderung körperlich kaum etwas mitbekommen hast, ist das schon ein heftiger Unterschied. Sommer in Paris sind nicht selten fürchterlich heiß, was in der Stadtlandschaft mit aufgeheiztem Mauerwerk noch unangenehmer ist als am Meer. Insofern freute ich mich wirklich über den Durchzug dieser Kalt- und Regengewitter-Front, frische Luft und vergleichsweise kühle Temperaturen. 

Wie immer strahlend bildschön holte uns Virginie, zusammen mit einem jungen Freund als Fahrer, am Gare de Lyon ab. Der sehr sympathische, männlich- attraktive Freund, ist sichtlich fasziniert von Virginie und vielleicht auch ein bisschen verliebt, was ja nur verständlich wäre. Wer kein Idiot ist und das Glück hat, eine außergewöhnlich intelligente und schöne Frau wie Virginie kennenlernen zu dürfen, muss doch sozusagen unvermeidlich auch interessiert sein.  


 

Oder anders gesagt: welcher „normale“ Mann könnte eine Frau wie Virginie übersehen und nicht automatisch an ihr interessiert sein? Insbesondere in Frankreich und der „Stadt der Liebe“, wo Männer und Frauen zu gern miteinander flirten und sich gelegentlich auch auf Affären einlassen. Hierzulande ist das ein Kulturgut, welches einfach zum Leben dazugehört. *schmunzel* 

In der großen, über das ganze Stockwerk reichenden WG, im obersten Stock eines typischen Pariser Altbaus angekommen, machte ich mich schnell frisch. Dann landeten Virginie und ich sofort im Bett und machten wunderschön Liebe miteinander. Sofie bekam ein freies Bett im Zimmer einer netten WG-Bewohnerin und wurde von den sympathischen, cleveren jungen Menschen völlig unkompliziert sehr freundlich aufgenommen. Eine Gruppe, die gemeinsam ausgehen wollte, nahm auch Sofie mit, so dass sie gleich ein bisschen ins Pariser Leben hineinriechen konnte.  

Dadurch waren Virginie und ich sozusagen frei, mussten uns nicht um das bezaubernde Girl kümmern und konnten ganz ungestört Zeit miteinander verbringen. Nicht nur zum himmlischen Liebe machen, auch um einige nicht unwichtige Dinge ausführlich miteinander zu diskutieren. Beispielsweise gehört diese riesige, über das ganze Stockwerk reichende Wohnung, guten Freunden ihrer Familie. Unter der Voraussetzung, dass Virginie die Verantwortung übernimmt und sich darum kümmert, dass kein Mist gebaut wird, durfte sie nicht nur dort wohnen, sondern es nach und nach zur heutigen WG junger Menschen ummodeln. 

Inzwischen sind diese alten Leute sich sicher, dass sie nie mehr in der lauten Stadt leben werden und sich völlig auf ihr Landgut an der Loire zurückziehen. Deshalb schlugen sie Virginie vor, die riesige Eigentumswohnung, in einem relativ exklusiven, luxuriösen Altbau- Eigentumswohnungen-Haus zu kaufen; und das zu einem verblüffend günstigen Preis, wenn man es damit vergleicht, was ähnliche Immobilien im sehr gefragten Paris sonst so kosten.  

Früher war das ganze Haus mal das Stadtpalais eines Adeligen, danach eines reichen Großbürgers und so etwa ab den 1970er Jahren, wurde es nach und nach zu einem schicken Wohnhaus mit großen und kleineren Eigentumswohnungen für gutsituierte Bürger umgestaltet. Dabei auch regelmäßig modernisiert, gepflegt und restauriert. Auf dem freien Markt würden sich viele umso eine schicke Immobilie prügeln und wesentlich mehr dafür bezahlen.  

Für die alten Eigentümer ist Virginie jedoch seit ihrer Kindheit, sowas wie eine geliebte Ersatztochter, welche sie sehr ins Herz geschlossen haben. Sie hatten mal eigene Kinder, die sehr jung durch einen schrecklichen Unfall ums Leben gekommen sind. Damals wohnten beide Familien relativ nah nebeneinander in der französischen Provinz, wo Virginies Vater als gut vernetzter Politiker Karriere machte, und entwickelte sich eine Oberschicht-Freundschaft zwischen ihnen. Sicherlich war Virginie als junges Mädchen schon sehr hübsch, bezaubernd und klug, schenkte den durch den Verlust der eigenen Kinder arg getroffenen Eltern, mit kindlicher Unbedarftheit viel ablenkende Freunde und seither behandeln sie Virginie fast wie eine eigene Tochter.  

Trotzdem ist auch das verblüffend günstige Angebot, noch eine beachtliche, siebenstellige Summe und wäre somit eine Investition, die eigentlich über Virginies finanzielle Möglichkeiten geht. Ihr Vater hat sie zwar mit einem Treuhandfonds sehr gut abgesichert, so dass sie im Leben keine finanziellen Sorgen haben dürfte, wenn sie keine Dummheiten macht. Doch das volle Verfügungsrecht darüber erhält sie erst mit vollendetem, 25. Lebensjahr. Und selbst dann wäre es noch eine Investition, die sehr gut überlegt werden muss. 

Nur einmal gingen wir runter, um in einem netten Straßen-Café „um die Ecke“ einen Happen zu essen und ein Gläschen Wein zu trinken. Ansonsten verbrachten wir die meiste Zeit in ihrem WG Zimmer, vor allem im Bett und unternahmen heute nichts weiter. 

Irgendwann gegen Mitternacht schlummerten wir langsam ein. Sie hatte einen recht stressigen Tag hinter sich und die vielen, schönen Liebesspiele erschöpften sie natürlich auch. Mein Tag war deutlich ruhiger, doch bin ich heute sehr früh wach geworden und aufgestanden. Spürte dem Klimawechsel von tropisch heiß zu inzwischen mit gerade mal 17° etwas körperlich belastend die Kühle und die Liebesspiele machten mich natürlich auch nicht munterer. Trotz der vergleichsweisen lauten Geräuschkulisse in einer Großstadt wie Paris, im Palais ist es drumherum gewöhnlich sehr ruhig, pennte ich tief ein und schlief sehr gut durch. 

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Virginie musste schon früh los, frühstückte geschwind ein Joghurt-Obst-Müsli, schlürfte einen Café aus diesen typischen, französischen Schalen, wehrte geschickt meine gierigen Finger an ihren entzückenden Formen ab, verabschiedete sich mit einem Küsschen… und weg war sie. Eine weitere WG-Bewohnerin hatte es ebenfalls eilig, die anderen pennten noch oder frühstückten munter plaudernd mit mir. 

Zurück in Virginies Zimmer, um mich für draußen fertig zu machen, musste ich erstmal vergnügt grinsen. Marika lag aufreizend splitternackt zusammengerollt und völlig unbedeckt auf dem großen Bett und schien tief zu schlafen. Sie ist keine WG-Mitbewohnerin, sondern die Freundin einer solchen und hatte gestern in deren Zimmer übernachtet. Anscheinend war sie heute Morgen dort wohl so sehr im Schlafen gestört worden, dass sie sich ein unbesetztes Bett zum Weiterpennen suchte. *schmunzel* 

Amüsiert grinsend und als Mann diesen reizvollen Anblick natürlich auch genießend, machte ich mich möglichst leise fertig. Soweit ich es mitbekommen habe, sicher bin ich mir nicht, stammt Marika aus Osteuropa und jobbt derzeit in Paris als Model. Eine auffällige Schönheit ist sie nicht, aber eine hübsche, junge Frau mit guter Figur und offensichtlich sehr ungenierten Verhaltensweisen. 


 

Als Mann war ich schnell fertig und elegant in ein Gentleman-Business Outfit gestylt. Schnappte mir meinen Laptop und ging leise hinaus, während Marika offenbar wohlig tief weiterpennte und gar nicht bemerkt hatte, dass ich im Raum war. Vor dem Haus wartete bereits wie vereinbart, der mir bekannte Fahrer aus Baron Marcs Fuhrpark, wieder mit dem gleichen, wuchtigen Bentley Flying Spur W12.  

Wir begrüßten uns freundlich, ich kenne ihn jetzt bereits etwa fünf Jahre und war durchaus froh darüber, einen so guten Fahrer mit sehr bequemen Wagen in Paris zu Verfügung zu haben. Damit durch den oft arg chaotischen Verkehr der französischen Hauptstadt-Metropole zu gleiten ist selbstverständlich wesentlich angenehmer, als z.B. mit einem Taxi, U-Bahn, Bus usw. unterwegs zu sein. *smile* 

Heute war es überwiegend schön sonnig, aber mit aktuell 22° und im Tagesverlauf bis zu 26°, nicht heiß, sondern sehr angenehm. Gekonnt chauffierte mich der Fahrer zur Direction générale des Finances Publiques, 139 Rue de Bercy, während ich im Kopf meine Argumentation durchging, welche ich bei diesem Termin mit Staatsbeamten vorbringen wollte. 

Französisch charmant- freundlich empfing mich der zuständige Beamte, wovon man sich aber nicht täuschen lassen darf. Mit solchen Staatsbeamten zu verhandeln und quasi um staatliche Fördermittel zu betteln, ist immer eine diffizile Angelegenheit. Scheinbare Freundlichkeit dient ihnen oft nur dazu, einen „Bittsteller“ möglichst problemlos wieder loszuwerden, ohne sich auf irgendwelche Versprechungen einzulassen. Wer schon mit Beamten eines westlichen Staates zu tun hatte, weiß was ich meine. 

 

In diesem Fall war der attraktive, charmante Franzose allerdings schon im Vorfeld von Virginie „bearbeitet“ worden, die dazu auch den beachtlichen, politischen Einfluss ihres recht mächtigen Politiker-Vaters eingesetzt hatte. Es ging um staatliche Fördermittel, respektive Steuererleichterungen für die beiden Talente Internate in Paris und Cannes. Früher waren beide Schulen als gemeinnützige Organisationen anerkannt und völlig steuerfrei gestellt, da die Talente Internate nicht nur Schüler aufnehmen, deren Eltern die hohen Schulgebühren zahlen können, sondern auch sonstige Talente aus ärmeren Schichten. 

Ein während der Corona-Zeit vielleicht gelangweilte Beamtenschädel, hatte diese Regelung jedoch widerrufen. Die ursprüngliche Einstufung wollten wir wiederhaben, wozu auch Baron Marc, „unser“ Milliardär in Cannes und die schwerreiche, alte Witwe ihre Beziehungen in die Waagschale werfen. Eigentlich geht mich das nichts an und betrifft es nicht meine Funktion im Palais. Doch wo ich schon mal hier bin und Virginie erst kürzlich mit dem Zuständigen Kerl Abendessen war, um ihn charmant-sexy zu „bearbeiten“ und wohlgesonnen zu stimmen, hatte mich die alte Witwe geben, doch mal diesen Termin wahrzunehmen und unsere Argumentation fundiert vorzutragen. 

Dazu hatten Virginie und Marc, der momentan in Paris ist, fleißig und kompetent alles notwendige vorbereitet. Auch das hatten wir gestern ausführlich durchgesprochen, damit ich gut vorbereitet bin. Der charmante Franzose schien nicht abgeneigt, unseren Wünschen zu entsprechen, was in einem typischen Beamtenapparat aber noch lange dauern kann und nicht viel zu sagen hat, solange keine offizielle, vom Direktor unterzeichnete Genehmigung und Bestätigung vorliegt.  

Nun ja, schauen wir mal und warten es ab, während weiterhin Einfluss genommen und ein bisschen Druck ausgeübt wird. Solche Geschichten hängen oft von persönlichen oder politischen Beziehungen und nicht selten auch von Mauscheleien ab. Eigentlich setzten sich genügend einflussreiche, mächtige und reiche Leute für dieses Anliegen ein, so das es früher oder später sicherlich genehmigt wird…, schätzte ich. 

Nach rund einer Stunde verabschiedeten wir uns freundlich. Der Fahrer brachte mich zu einem Hotel, wo ein in Paris typisches Model-Event stattfand. Ein alter Bekannter / Freund aus der Branche hatte mich eingeladen, doch mal vorbeizukommen, als er erfuhr, dass ich derzeit in Paris bin. Nun ja, ich hatte nichts anderes, wichtigeres vor, also warum nicht? Schließlich kann ein Mann seine Zeit deutlich schlechter verbringen als mit reizend schönen Models! *grins* 

Nein im Ernst: ich war nicht wirklich scharf darauf, wollte aber meinen alten Bekannten gern mal wieder treffen und hatte, wie gesagt, nichts anderes vor. Unsere letzte Begegnung ist schon Jahre her, noch vor Corona beginn. Dorian ist ein sympathischer, kluger, sehr gebildeter Kerl; keiner dieser oft fürchterlich oberflächlich- abgehobenen Mode Typen und ich mag ihn. 

 

In den Gängen des Hotels stieß ich zunächst auf zwei sexy Beautys, die anscheinend wie ich, den eigentlichen Veranstaltungsort suchten. Das alte Hotel ist teils arg unübersichtlich verwinkelt gebaut und ich hatte mich tatsächlich ein bisschen verlaufen. Auf den zweiten Blick erschienen mir die Schönen nicht unbedingt wie Models. Die Trennlinie zwischen Model und Callgirl / Prostituierte ist manchmal nur marginal oder gar nicht vorhanden. Oder es waren sogar echte Professionelle Escort „Girls“ / Luxushuren oder so. 

Egal, gleich darauf fand ich den Raum oder Saal, wo das Event stattfand. Dorian kümmerte sich gerade um eine Gruppe von sieben gutgelaunten Modelschönheiten und alle zusammen begrüßten mich lachend wie einen vermissten, alten Freund, obwohl ich keine der jungen Frauen wirklich kannte. Obwohl… doch, als Achte kam noch die mir von früher gut bekannte, bildschöne Kristina dazu und begrüßte mich mit einer so erotisch- engen Kuss-Umarmung, als wären wir Geliebte, die sich lange nicht sehen konnten. *schmunzel* 

Selbstverständlich wehrte ich mich dagegen nicht und war sogar wirklich erfreut, Kristina mal wieder zu treffen. Sie ist nicht nur sehr schön, sondern auch ein sehr netter Mensch und ganz sicher keine oberflächliche Model Tussi. Ich mag sie und half ihr damals, bei ihrem Modelstart in Paris sogar ein bisschen. Sie machte mich mit einer neunten Model-Freundin bekannt. Zoe beeindruckte mich mit ihrer Art, fotogenen Ausstrahlung, viel Humor, Cleverness usw., gleich auf Anhieb ungewöhnlich stark. 

Wir beschlossen, später gemeinsam essen zu gehen. Zunächst absolvierten alle, weshalb sie hier waren. Es ging um vorbereitende Anproben für eine Modenschau, was insgesamt den ganzen Tag dauern wird. Aber zu Mittag war eine längere Pause vorgesehen, weil noch gar nicht alle Kleider und Kostüme für die Anproben angekommen waren. Irgendwo hatte irgendwer Mist bei der Organisation gebaut, weshalb der Tag bisher nicht so gelaufen war, wie geplant. 


 

Da es nun mal so war, keiner der hier Anwesenden etwas daran ändern konnte, nutzten es im Grunde alle, um darüber zu lachen, zu scherzen, zu schwätzen und sich deshalb die Laune nicht verderben zu lassen. Die Zeit der Models muss ohnehin bezahlt werden. In diesem Fall verdienen sie also ihr Geld, gleich ob sie arbeiten oder nur miteinander, wie typische, junge Frauen lachen und scherzen. Dorian ist auch schon viel zu lange dabei und hat schon viel schlimmere „Katastrophen“ im Mode Business erlebt, als das er nun stinkesauer wäre. Auch seine Zeit ist gebucht und muss bezahlt werden, egal ob er arbeitet oder nicht. 

Als bereits gut Fünfzigjähriger und alter Hase in der Branche, ist er für die vor Lebensenergie und Freude typischerweise oft überschäumenden, jungen Model- Schönheiten wie eine Art Vaterfigur. Zudem muss man sich ein dickes Fell zulegen, wenn man das als Mann mit solchen Girls und Frauen auf Dauer „überleben“ will. Er ist generell ein gutgelaunter, humorvoller Typ. 

Wir entschieden uns dann für das nicht allzu weit entfernte Japan- und Sushi Restaurant Tabemono>>>, 7 Bis Rue Villiot. Das ist nichts Besonderes, aber gut genug, mit freundlichem Personal, um delikat speisen zu können; und das zu in Paris erstaunlich günstigen Preisen. Bereits für 10-30,- Euro kann man sich lecker sattessen. Das Ambiente ist einfach und praktisch in Schnellimbissart gehalten und die Umgebung ist auch nicht gerade reizvoll. Vermutlich bekommen sie deshalb im Schnitt nur 3,9 Sterne auf Google. Was das Essen betrifft, ist das eigentlich etwas zu wenig oder die Speisen sind manchmal auch schlechter als heute, keine Ahnung. Ich war jedenfalls überrascht, wie gut zubereitet und lecker das war, was uns serviert wurde. Danach würde ich ihnen durchaus 4,3 zuerkennen. 


 

Es blieb noch Zeit und wir spazierten zur Verdauung, das schöne aber nicht zu heiße Wetter genießend, zum nicht weit entfernten Arena Bercy Bereich. Dort befindet man sich in deutlich hübscherer Umgebung, direkt neben der Seine und kann z. B. auch die Pont de Bercy bewundern; das ist eine Bogenbrücke über die Seine in Paris. Sie wurde 1864 in ihrer heutigen Form erbaut und zweimal verbreitert. 

Gerade bei diesem nicht so heißen, aber schön sonnigen Wetter prima, um im Großstadttrubel ein bisschen Ruhe zu finden, auszuspannen und die Augen schweifen zu lassen. Also insoweit man(n) umgeben von gleich 9 aufgedreht- lebensfrohen Model-Schönheiten überhaupt Ruhe finden kann. Einige flirteten ganz schön heftig mit mir; mehr und eindeutig gezielter als in Frankreich die Geschlechter sowieso immer gern ein bisschen miteinander flirteten. *schmunzel* 

Zoe hielt sich diesbezüglich eher etwas zurück, warf mir aber öfter Blicke zu, die eindeutig weibliches Interesse an mir anzeigten. An mir als Mann oder als Fotograf? Keine Ahnung aber etwas später meinte sie charmant: 

»Mit dir würde ich gern mal shooten Steve.« 

»Hmm…, ich mache aber vor allem Akt oder zumindest freizügigere, nicht nur Fashion Shootings.« Grinste ich das überschlanke 175 cm Model männlich an. 

»Du willst mich also nackt sehen, haha, und fotografieren! Sehr freizügige oder pornografische Aufnahmen mache ich nicht. Aber gegen sexy etwas mehr zeigen, habe ich nichts.« Lachte sie völlig locker und sehr selbstbewusst. 

»Passt doch; an primitiv pornografischem Schund habe ich auch keinerlei Interesse, obwohl ich dich als Mann, natürlich schon gern mal ganz nackt sehen würde, höhö 

»Qui, wie alle Männer, hahaha.« 

»Sagen wir: wie alle Männer, die fotogene, ausdrucksstark- faszinierende weibliche Schönheit in der natürlichsten Form zu schätzen wissen. Höhö.« 

»Was für ein raffinierter Charmeur, stimmts Krissi?!« Schmunzelte Zoe weiblich amüsiert zu Kristina. 


 

In dieser Art scherzten und flirteten wir noch einige Zeit gutgelaunt herum, tauschten auch Kontaktdaten aus, dann mussten die Models zurück. Ich ließ mich zurück zur WG chauffieren, um mich umzuziehen und etwas später mit Sophie und Virginie, zu diesem alten Verlagschef zu fahren. Die bildhübsche Süße hatte den Tag bisher mit einer sehr netten WG-Bewohnerin verbracht, welche mit ihr Shopping und Sightseeing machte. Bei meinen Terminen hätte sie sich doch nur gelangweilt. 

Frisch gemacht und in lockeren Casual Style umgezogen, mit Poloshirt und leichten Hosen, klopfte ich an die Tür des Zimmers, in welchem Sofie ein Einzelbett bekommen hatte. Sie rief sofort „herein“ und ich ging hinein, obwohl sie sich auch noch umzog und gerade fast gar nichts anhatte. Ach herrjeh, was für ein bezaubernder Anblick bildschön aufblühender, jugendlicher Weiblichkeit in bezaubernd aufgeregter Erwartung, wegen des Treffens mit dem Verlags-Boss. 

»O la, la, was biste hübsch, Sophie!« Lächelte ich vergnügt und ein bisschen verwundert. Sie ist gewiss kein verklemmt- schüchternes Girl, sondern ist auch sehr locker drauf und ziemlich selbstbewusst. Dennoch hatte sie bei unserem lockeren, oft sehr freizügigen Leben im Palais bisher vermieden, sich allgemein und speziell mir gegenüber nackig zu zegen. 

»Danke schön, hihi…« kicherte sie mädchenhaft, aber mit den Blicken eines sich zur Frau entwickelnden Girls, dass alterstypisch auch gerne mal ihre Reize einsetzt, um die eigene Wirkung am anderen Geschlecht auszuprobieren. Diese sehr spezielle und sehr bezaubernde Mischung von Girls, in der meist kurzen Phase zwischen noch mädchenhafter Unschuld, nicht mehr wirklich Mädchen, aber auch noch nicht ganz Frau, jedoch mit der sehnsuchtsvollen Neugierde erwachender Fraulichkeit, plus wachsendem Interesse am anderen Geschlecht. Wie schon mal beschrieben würde ich darauf wetten, dass die bildhübsche, superliebe, sehr süß verlockende Vierzehnjährige, ihren 15. Geburtstag als nicht mehr Jungfrau erleben wird. *schmunzel* 

»Kannst du dich nicht entscheiden, was du anziehen sollst?« 

»Doch, doch…, äh, ich bin nur total aufgeregt. Meinst du«, ich kann diesem fremden Alten wirklich zu lesen geben, was ich geschrieben habe? Obwohl ich darin so viel über meine geheimen Sehnsüchte verraten habe?« 

»Nun liebe Sofie, letztlich kannst das nur du selbst entscheiden. Aber deshalb bist du doch hergekommen! Du brauchst dich auch nicht zu genieren. Dieser alte Hase im Literaturbetrieb, hat garantiert schon viel intimere Geheimnisse zu lesen bekommen. Du denkst vielleicht, deine jugendlichen Träume, Sehnsüchte und Geheimnisse wären etwas Besonderes, ein Einzelfall und es wird total peinlich, wenn andere davon erfahren. Oh nein, so ist das nicht Sophie. Alle jungen Menschen haben sehr geheime Sehnsüchte und denken immer bei niemandem sonst wäre das so. Irrtum; jeder ältere, erfahrene, gebildete und kluge Mensch, wie dieser Verlagschef oder wenn du willst auch ich, wissen davon und schmunzeln insgeheim darüber, für wie einzigartig wichtig junge Menschen ihre Geheimnisse halten.« Lächelte ich vergnügt, während die Süße in einen weißen Slip, Shorts und ein Shirt schlüpfte. Scheinbar völlig unbedarft vor meinen Männeraugen, doch in Wahrheit auch mit absichtlicher, weiblicher Raffinesse so, dass ich praktisch alles von ihren sehr entzückend fraulich aufblühenden Reizen zu sehen bekam. 

»Echt, hihi? Hattest du auch solche Träume und Sehnsüchte?« 

»Aber ja, natürlich Sophie! Was ich in deinem Alter alles so gemacht und nicht nur erträumt habe, ist viel peinlicher alles, was du über dich beschrieben hast. Dir fehlt es noch an der Fähigkeit, so etwas in Romanform wirklich gut als Erzählerin zu beschreiben, aber auch jetzt fand ich es bereits bezaubernd süß geschrieben. Um ganz ehrlich zu sein…, willst du etwas „Peinliches“ hören?« 

»Au ja, erzähl, hihi!« Kicherte sie megasüß aufgeregt neugierig; natürlich wieder in dieser bezaubernden Mischung aus noch unschuldiger Mädchenhaftigkeit, jedoch auch sehr neugierig- abenteuerlustig- erwachenden Fraulichkeit. 

»Na gut, du wolltest es so, höhö. Beim Lesen deines kleinen Romans, den von dir so süß- sehnsuchtsvoll beschrieben, intimen Abenteuern, bekam ich doch tatsächlich zweimal einen heftigen Ständer, höhö.« erzählte ich mit verlegenem Dackelblick. 

»Echt?! Ahahihihihi« prustete sie zuckersüß los und wie das in dieser jugendlichen Lebensphase nun mal so ist, fand sie allein die Vorstellung garantiert schon sehr aufregend, sogar ein bisschen erregend. *schmunzel* 

»Echt! Also wer oder was ist hier „voll peinlich“, du supersüßes, bildhübsches Sahnestückchen von liebem Girl?« 

»Dann…, dann gefalle ich dir…, äh, richtig, hihi? Obwohl du so fantastische, bildschöne Frauen um dich hast?« 

»Aber selbstverständlich Sophie! Jedem Mann, der ein Mann und kein scheinheiliger Lügner ist, gefallen so bezaubernd junge, süße, liebe Girls, wie du eines bist. Wobei „gefallen“ aber noch lange nicht heißt, dass man tatsächlich miteinander…, du weißt schon! *grins* Natur und Evolution haben es zwar so eingerichtet, dass die meisten so etwa ab / um die 13 geschlechtsreif werden und möglichst bald Nachwuchs produzieren sollen. Insofern ist es also völlig normal und ganz natürlich, wenn in diesem Alter sehnsüchtiges Verlangen auf intime Liebeserfahrungen erwacht. Heutzutage lässt man dank zivilisatorischer Segnungen, den Kindern viel mehr Zeit ihre Erfahrungen zu sammeln und muss es noch nicht mal mehr automatisch zu Kindern führen. Alles, was in dir, deinem wunderschönen, jungen Körper und deinem lieben Kopf vorgeht, machen alle Girls und Boys auf die eine oder andere Art durch, seit es Menschen auf der Welt gibt. Verstehst du, was ich sagen will?« Zwinkerte ich ihr lieb zu. 

»Ich glaube ja, hihi. Du kannst echt superlieb gut erklären und hast immer sehr viel Verständnis für junge Menschen wie mich. Wie kommt es, dass die meisten Erwachsenen das nicht können?« 

»Die meisten verdrängen wohl, wie sie selbst in jugendlichem Alter waren und wollen nichts mehr davon wissen. Ich habe jedoch nie vergessen, wie aufregend und besonders die Teenagerzeit war. Klar gab es damals sehr viele fürchterliche Peinlichkeiten, an die man lieber nicht mehr denkt. Aber normalerweise ist nichts davon wirklich schlimm, sondern eben ganz natürlich und normal, wenn man jung ist. Nie…« 

»Was ist ganz normal und natürlich?« Kam Virginie amüsiert lächelnd herein und rettete mich sozusagen aus dieser Situation mit Sophie. Ich würde darauf wetten, dass sie schon etwas länger durch die offene Türe interessiert zugehört hatte, bevor sie sich bemerkbar machte. *schmunzel* 

Wir plauderten und lachten kurz darüber, doch nun wurde es Zeit, dass wir uns auf den Weg, zum kleinen Verlag machten. Der Fahrer, welcher in der Küche der WG gewartet, etwas getrunken und gegessen hatte, brachte uns zuverlässig durch die nachmittägliche Rush Hour in der Seine Metropole. Zehn Minuten zu früh angekommen, rauchte ich draußen noch eine und staunte, dass Sophie plötzlich gar nicht mehr so aufgeregt war, sich offenbar mutig-entschlossen auf das Treffen freute. Da haben meine Worte vielleicht doch einiges bei ihr bewirkt. 

Die Besprechung mit dem sehr verständnisvoll- sympathischen, sehr gebildeten alten Verlagschef, verlief dann tatsächlich richtig gut. Er half schon öfters noch sehr jungen Autoren und Autorinnen und verstand völlig, wie es Sophie erging. Die 150 Seiten ihres kleinen, „intimen“ Romans las er natürlich nicht jetzt durch, sondern blätterte nur mal darin herum und las willkürlich kurz einige Abschnitte. Wie Sophies Lehrer im Talente Internat und meine Wenigkeit, fand auch er, dass sie zumindest beachtliches Talent fürs Schreiben hat.  

Natürlich macht die Süße noch viele stilistische und sonstige Fehler in ihrer Art einen Roman zu Schreiben. Wäre in ihrem jugendlichen Alter ja ein Wunder, wenn nicht. Aber wie man Kurzgeschichten, Romane usw. so aufbaut, dass andere Menschen sie gern lesen, das ist eben genau das, was junge Talente wie Sophie mit guter Ausbildung lernen…, wenn, ja wenn sie es denn wirklich wollen und fleißig lernen. 

Der Alte wird ihre Geschichte in den nächsten Tagen sorgfältig lesen und ihr dann seine sehr fundierte Meinung dazu mitteilen; ihr raten, wie sie weiter vorgehen sollte, um ihre Talente auszubauen. Und wenn sie so weit ist, etwas zur Veröffentlichung Reifes zu schreiben, würde er auch das gerne als Verleger für sie organisieren. Eindeutig machte Sophie einen sehr guten Eindruck auf den sehr erfahrenen ca. 65-Jährigen und ist der auch ein Mensch, der sich gern um junge Talente kümmert. 


 

Danach sehr froh, erfreut, geradezu glücklich und wie sowieso immer total lieb- bezaubernd, fiel uns Sophie abwechselnd um den Hals und dankte strahlend dafür, dass wir sie quasi überredet und dieses Treffen für sie vereinbart hatten. Wir gingen zunächst am hübschen Place de la Nation Spazieren, da es noch etwas früh für Abendessen war. Das ist ein öffentlicher Platz und kleiner Park, auf einer hübsch gestalteten, kreisrunden Verkehrsinsel mit Blumenbeeten und Bronzestatuen von Dalou. 

Virginie hatte noch eine Überraschung für Sophie vereinbart und wir trafen uns etwas später, im Le Wiri Wiri>>>, 16 Cr de Vincennes, mit afrikanischen Bekannten von ihr. Das von außen unscheinbare, kleine Restaurant, mit afrikanisch- senegalesischer Küche, ist drinnen hübsch- gemütlich, sauber und bietet leckere Speisen. Afrikanische Küche ist gewöhnlich sehr würzig und wird in so üppigen Portionen aufgetischt, dass selbst ein Bär wie ich Schwierigkeiten hat, alles aufzuessen. 

So war es auch im WiriWiri; eine Portion hätte für die schlanken Schönheiten Sophie und Virginie völlig ausgereicht, um gut satt zu werden. Beide stöhnten angesichts der aufgetischten Mengen und die afrikanischen Freunde oder Bekannten, wohl von der Uni, waren auch sehr sympathisch- nette Typen. Bemühten sich besonders um die junge Sophie, die noch niemals afrikanisch essen war, aber mutig alles probierte. Offensichtlich schmeckte es ihr genauso gut wie uns Erwachsenen. Nur wegen der Menge schämte sie sich ein bisschen, weil sie kaum ein Drittel ihrrer Portion schaffte. 

Virginie erging es kaum anders und auch ich schaffte nicht alles, wollte auch gar nicht alles verputzen, obwohl es mir sehr gut schmeckte. Mein Gewicht hängt immer noch um die 94 kg fest, obwohl ich mich jetzt seit Monaten eigentlich bemühe, wieder auf oder noch besser etwas unter 90 kg zu kommen. *seufz* 

Wir hatten richtig viel Spaß zusammen und besuchten danach noch die Once Cocktail Bar>>>, 60 Rue de Montreuil. Das ist eine kleine, intime Cocktailbar, die es bei über 300 Rezessionen schafft, einen erstaunlich hohen Bewertungsschnitt von 4,8 Sternen auf Google zu halten. Eindeutig zurecht, stellte ich fest. Gute, freundliche Barkeeper, nette andere Gäste, gute Stimmung, leckere Drinks, originelle Einrichtung…, so sollte eine gute Bar sein! Leckere Snacks wie üppige Wurst- und Käseplatten haben sie auch, aber wir waren natürlich arg vollgefressen und nur an Drinks, mit netten Unterhaltungen interessiert. Für die Großstadtmetropole Paris und die hiesigen Verhältnisse in guten Bars, könnte man die Preise sogar günstig nennen. Schon für 5,-Euro gibt es Drinks; richtig gute Cocktails liegen so zwischen 11 bis 15 Euro. Die Snack / Tapas Platten von guter Qualität, gibt es bereits ab 6 bis 9,- Euro, was ich wirklich günstig nennen würde. 

Dort hatten wir noch mehr Spaß, gute, interessante Gespräche, mit ebensolchen Gästen, darunter auch Künstler, Literaten und intellektuelle. Es gab keinen einzigen, unangenehm betrunkenen oder sonstigen Störenfried, mit denen man nachts in Bars immer rechnen muss. Wir fühlten uns sehr wohl und blieben bis nach Mitternacht, was die bezaubernde Sofie natürlich auch richtig aufregend fand. So lange durfte sie bisher nur an besonderen Feiertagen aufbleiben. 

Wir mussten auf die liebe, clevere junge Schönheit auch nicht besonders aufpassen. Sie benahm sich ganz reizend und die netten Gäste, eine Bedienung und der attraktive Barkeeper registrierten ihre Jugend und bemühten sich sehr freundlich um die Liebe. Wir erlaubten ihr nur einen einzigen, nur leicht alkoholisierten Cocktail, was ihr aber gar nichts ausmachte. Sie ist sowieso nicht scharf auf Alkohol und die alkfreien Cocktails sind genauso lecker, wie die mit Alkohol. Mit ihrer jugendlich- liebreizenden Schönheit, Cleverness und lieben Art, bezauberte sie alle Anwesenden, mit denen wir sprachen.  


 

Sophie gehört erfreulicherweise nicht zu diesen Girls, die glauben, sich müssten sich möglichst „voll cool“ frech und provozierend als zu allem bereite Frauen geben, um als gleichberechtigte, erwachsene Frauen zu gelten. Sie ist gern lieb, süß-bezaubernd und gewissermaßen brav und wirkt mit ihrer bereits erstaunlichen Persönlichkeit ohnehin älter als sie ist. Sie hat wirklich ein sehr bezauberndes Wesen zum Verlieben und Gernhaben, so das man sie unvermeidlich ein bisschen ins Herz schließt. *lächel* 

Geöffnet hat die Bar übrigens täglich, von 17 bis 02 Uhr und hat offensichtlich gute Stammkundschaft, mit eher selten Fremden, die sich dorthin verirren. Wir gingen bester Laune kurz nach 01 Uhr. Dem Fahrer hatte ich längst freigegeben; ein Taxi brachte uns zurück in die WG. Schnell noch duschen, dann landeten wir auch gleich in den Betten und schliefen wohlig müde schnell ein. 

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